Letztes Grundstück im Logistikpark ist verkauft – Es wird aber kein neues Gewerbegebiet in Bergkamen geben
Auch das letzte Grundstück im Logistikpark A2 ist an einen Investor verkauft. Das war denn auch die letzte frohe Botschaft, die der 1. Beigeordnete Dr. Hans-Joachim Peters den Mitgliedern des Stadtentwicklungsausschusses am Nikolaustag überbringen konnte. Denn auf nicht absehbare Zeit werden die Ansiedlungen von großen Betrieben wie die Herbert Heldt KG oder das WMF-Warenverteilzentrum die letzten gewesen sein.
Noch vor wenigen Wochen hatten die Bergkamener Wirtschaftsförderer geglaubt, mit dem Hofgelände Schulze-Elberg westlich der A1 ein ähnliches Kleinod in den Händen zu haben wie der Logistikpark. Es sollte zusammen mit der Stadt Hamm und mit der Unterstützung des Kreises Unna zu einem interkommunalen Gewerbegebiet entwickelt werden.
Dies alles ließ sich auch gut an, bis vor zwei Wochen die beiden Chefplaner des Regionalverbandes Ruhrgebiet Peters und seinen Begleiter in einer Veranstaltung auf Kreisebene erklärten, dass die Chancen für eine Realisierung des Gewerbegebiets kleiner als ein Prozent seien. Hauptgrund für diese Absage sei ein Fachgutachten des Landesamts für Natur Umwelt und Verbraucherschutz. Das attestiert dem Gelände eine besondere Schutzwürdigkeit.
Parallel dazu ist für den Kreis Unna ein zweiter Gutachter tätig geworden. „Ihm haben wir gesagt, er solle besonders kritisch sein“, berichtete Peters. Sein Ergebnis lautet, dass es zwischen Ostenhellweg und Kanal einige besonders wertvolle Bereiche gebe, möglich sei dort aber immer noch ein Gewerbegebiet in einer Größenordnung von 32 Hektar.
Was Peters ärgert, ist, Dass nach seinen Worten der RVR das LANUV-Gutachten nicht herausrücken will. „Wir können jetzt gar nicht feststellen, was der LANUV anders sieht als unser Gutachter.“ Insgesamt hält Peters das Verfahren zur Ausweisung weiterer Gewerbegebiete im Ruhrgebiet durch den RVR für wenig geeignet, den notwendigen Strukturwandel voranzutreiben.
Für Bergkamen bedeutet dies, dass es kein weiteres Gewerbegebiet geben wird. Die einzige Chance sieht Dr. Peters darin, irgendwann einmal das Kraftwerksgelände in Heil für die Ansiedlung neuen Gewerbes zu nutzen. Bevor er dies im Stadtentwicklungsausschuss am Nikolaustag erklärte, hatte Peters sowohl mit der Werksleitung als auch mit dem Betriebsrat des Heiler Kraftwerks gesprochen. Es soll dort nicht der Verdacht aufkommen, dass die Stadt Bergkamen diesen Kraftwerksstandort in Zweifel ziehen würde.