Kunterbunter Markt setzt quirlige Zeichen für die Kinderrechte

 

Gemeinsame Geschicklichkeit war eher etwas für die größeren Kinder auf dem Markt für Kinderrechte.

Seifenblasen waren der Renner.

Layla bekommt die kleinen Hände kaum um die Stangen. Sie greift trotzdem beherzt zu, taucht die Fäden an den Enden flink in die Seifenlauge, wirbelt alles energisch durch die Luft – und betrachtet mit aufgerissenen Augen die riesigen Seifenblasen, die vor ihr durch die Luft wirbeln. Sie ist auf dem Markt für Kinderrechte fast schon erschrocken über das Ergebnis ihrer eigenen Willenskraft.

25 Stände und 400 Standkarten: Überall standen die Kinderrechte im Mittelpunkt.

 

Genau das sollte der zweite Markt dieser Art auch erreichen. An 25 Ständen hatten auf dem Stadtmarkt ganz allein die Kinder das Sagen. An jeder einzelnen Station stand ein Kinderrecht im Mittelpunkt. Recht auf Bildung, Fürsorge, Gesundheit, Schutz, Bewegung, Spiel, freie Meinung oder Beteiligung, Freizeit und Unterstützung: Überall hatten sich die Beteiligten etwas passendes ausgedacht. Bei den Kindertagesstätten, den Pfadfindern, der OGS, der Schreberjugend, dem Kinder- und Jugendbüro, der Jugendkunstschule, dem Karnevalsverein oder vor und in der Stadtbibliothek ging es dem auf dem Grund, was hinter den Kinderrechten steht. Dafür war auch UNICEF präsent, die immer wieder den Fokus auf die Rechte der Kinder lenken und sie in Worte fassen.

Wie fühlen sich Kastanien und Eicheln unter den Füßen an? Im Sinnesparcours im Stadtwald konnte das jeder herausfinden.

Lara fragte erst gar nicht groß. Sie holte sich selbstbewusst ihr Recht auf Freizeit und Bewegung. Im Galopp rannte sie in den Stadtwald, riss sich regelrecht die Schuhe von den Füßen und bewältigte den Sinnesparcours in Rekordzeit. Welches der Naturmaterialien sich unter ihren Zehen am besten anfühlte, konnte sie gar nicht sagen. Sie rannte noch einmal über Eicheln, Blätter, Kastanien und mehr und stellte abschließend fest: „Der Kies war toll, der hat richtig gekitzelt“. Andere waren fasziniert vom Gefühl der Kastanien an ihren Fußsohlen – etwas, das sie zum ersten Mal überhaupt erlebten.

Ganz besondere Traumfänger gab es auch – mit Kinderrechten.

Traumfänger bastelt man auch nicht alle Tage. Gesprühte Tattoos, gemalte Tiergesichter im eigenen Gesicht, Windlichter, Buttons, Laufen mit abenteuerlichen Gefährten oder Geschicklichkeit mit Ball und Faden: Hier gab es unendlich viel zu entdecken auf der großen Fläche des Stadtmarktes. Wie viel Spaß das macht, hatte sich schnell herumgesprochen: 150 der insgesamt 400 Laufkarten waren schon nach einer Stunde im Umlauf. Da waren ganz kleine Besucher längst entrückt in Bilder- und Hörbücher am Basar der Stadtbibliothek versunken oder warfen noch eine Runde Dosen vom Tisch. Und keiner wollte sich entgehen lassen, bei der Schreberjugend mitzutanzen oder den Feuerkünstler zum Abschluss bei seiner feurigen Darbietung zu beobachten.

Selbstvergessen und total versunken: Bücher haben immer noch ihre Faszination am Basar der Stadtbibliothek.

„Es ist toll zu sehen, dass diesmal der Stadtmarkt wieder gut besucht ist und sich viele Mitglieder des Stadtjugendrings beteiligt haben“, freut sich Christian Stork als Vorsitzender des Stadtjugendrings. Ihm kam es aber vor allem darauf an, dass die Kinder und ihre Eltern die Kinderrechte kennen lernen und wissen, worum es geht. Auch der Leiter der Stadtbibliothek, Jörg Feierabend, war mehr als zufrieden. „Wir hatten viele Eltern, die hier heute zum ersten Mal überhaupt in unseren Räumen waren und gleich eine Anmeldung ausgefüllt haben.“

Als kleines Dankeschön gab es für jeden Stand ein großes Windlicht – als ein sichtbares Zeichen für die Kinderrechte.

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