Kreis und LWL werden Schloss Cappenberg weiter für Ausstellungen nutzen

Der Kreis Unna hat mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und Graf von Kanitz als Eigentümer die Eckpunkte für die Fortsetzung der Ausstellungsaktivitäten auf Schloss Cappenberg in Selm entwickelt. Diese positive Nachricht vermeldete Kreisdirektor und Kulturdezernent Dr. Thomas Wilk im Ausschuss für Kultur und Bildung am 3. Februar.

Schloss Cappenberg  Foto: Kreis Unna
Schloss Cappenberg Foto: Kreis Unna

In seinem Sachstandsbericht erinnerte Wilk daran, dass der Kreis seit 1985 im Südflügel des Schlosses überregional beachtete Kunstausstellungen zeigt. Der Landschaftsverband betreibt im Westflügel eine Dauerausstellung zum Leben und Wirken des Freiherrn vom und zum Stein. Der bisherige Vertrag endet nach 30-jähriger Laufzeit Ende 2015. Intensive Verhandlungen über eine neue Vereinbarung wurden von den beiden Mietern – Kreis Unna und LWL – seit etwa einem Jahr mit Graf von Kanitz geführt.

„Die Gespräche waren äußerst komplex, denn der derzeitige Vertrag beinhaltet eine Instandhaltungspflicht des Kreises und des LWL, so dass über den Umfang dieser Verpflichtungen zum Ende des Vertrages zu verhandeln war“, verwies Wilk auf ein zentrales Thema bei den Verhandlungen. Erforderlich war u. a. die Einholung technischer, denkmalpflegerischer und rechtlicher Gutachten.

Gemäß den politischen Vorgaben schließen der Kreis Unna und der LWL Investitionen in fremdes Eigentum zukünftig aus. Außerdem wird das finanzielle Engagement mit Blick auf die schwierige Haushaltslage nicht höher als das bisherige sein. „Nach den verabredeten Eckpunkten soll das vom Kreis zu zahlende Nutzungsentgelt bei 20-jähriger Vertragslaufzeit künftig jährlich 100.000 Euro plus Nebenkosten betragen“, nannte der Kreisdirektor und Kulturdezernent eine konkrete Zahl.

Verwaltungsseitig ist geplant, dass der Kreis und der LWL für ihre Ausstellungen zukünftig je eine Etage im attraktiven Südflügel des Schlosses nutzen. Im Erdgeschoss stehen rund 350 qm, im Obergeschoss rund 500 qm zur Verfügung. Die bisherige Nutzung des Westflügels wird aufgegeben. Das bedeutet gleichzeitig eine Verkleinerung der bisherigen Ausstellungsfläche des Kreises (600 qm).

Nach derzeitigem Stand sollen die Räumlichkeiten im Schloss Cappenberg ab Oktober 2015 bis voraussichtlich Anfang 2017 renoviert und vermieterseitig behindertengerecht umgebaut werden. Vorgesehen ist u. a. der Einbau eines Fahrstuhls zur barrierefreien Erschließung der Ausstellungsräumlichkeiten. Außerdem müssen Brandschutzanforderungen berücksichtigt werden.

Die abschließende Entscheidung treffen die politischen Gremien des Kreises und des LWL. Beim Hauptmieter LWL dürfte die Entscheidung im April/Mai 2015 fallen. Danach gilt es, die vertraglichen und technischen Details auszuarbeiten.