Klima-Serie Teil 1: Kreis Unna auf dem Weg zum Klimaschutzkonzept
Allein die Welt retten – das ist vielleicht ein bisschen viel verlangt. Doch wenn es darum geht, unser Klima zu schützen, können viele zusammen Großes bewirken. Wie das im Kreis Unna gelingen kann, soll ein Klimaschutzkonzept aufzeigen. Die Arbeiten daran haben begonnen.
Dass Fortführung und Ausbau der vielfältigen Klimaschutz-Aktivitäten des Kreises Unna nötig sind, belegen aktuelle Zahlen: Zwar liegt der Kreis Unna bei der Pro-Kopf-Emission des Treibhausgases Kohlendioxid leicht besser als der Bundesschnitt. Im Zeitraum von 2012 bis 2018 ging diese Zahl allerdings nur um ein mageres Prozent zurück, und zwar von 8,81 auf 8,72 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalent pro Kopf.
Verfehlte Klimaziele, Wetterextreme, die auch der Kreis-Bevölkerung zu schaffen machen: 2019 wurde der Klimanotstand für den Kreis Unna ausgerufen – verbunden mit dem politischen Auftrag, die vielfältigen bisherigen Klimaschutz-Aktivitäten der Kreisverwaltung strategisch zu bündeln. „Wir wollen in diesem Jahr eine Menge bewegen“, erklärt Kreis-Umweltdezernent Ludwig Holzbeck. „In einem ersten Schritt werden wir Klimaschutz-Leitlinien entwickeln, die dann in ein Klimaschutzkonzept münden. Das tun wir nicht allein, sondern mit Hilfe vieler Akteure im Kreis Unna – von der Wirtschaft über Umweltverbände bis hin zu den Bürgerinnen und Bürgern.“
Schulterschluss führt zum Erfolg
Aus gutem Grund sucht der Kreis den Schulterschluss und bindet nicht nur Bürgerinnen und Bürger, sondern beispielsweise auch Unternehmen, Vereine und Verbände in den Klimaschutz ein. „Wenn wir erfolgreich sein wollen, reicht es nicht aus, selbst mit gutem Beispiel voranzugehen“, unterstreicht Dezernent Holzbeck. „Wir sind darauf angewiesen, dass alle mitmachen.“ Bei der insgesamt 4. Klimakonferenz im Kreis Unna am 15. Februar im Kreishaus Unna gibt es deshalb für jedermann die Gelegenheit, sich einzubringen.
Damit knüpft die Kreisverwaltung an eine gute Tradition an: Seit Jahrzehnten ergreift der Kreis Unna gemeinsam mit den hier lebenden Menschen die Initiative für mehr Klimaschutz. Entwickelt wurden auf Basis der Lokalen Agenda z.B. der Zukunftsdialog, eine Nachhaltigkeitsstrategie und die Aufstellung einer kreisweiten CO2-Bilanz. Unter anderem mit der energetischen Sanierung der eigenen Schulen und Dienstgebäude, das ausschließliche Beziehen des bestgelabelten Ökostroms, der Umstellung des Fuhrparks auf E-Fahrzeuge und der Förderung klimafreundlicher Mobilität wurden weitere Bausteine zum Wohle der Umwelt gesetzt.
Klimaschutzmanager*in wird eingestellt
„Darauf bauen wir in diesem Jahr auf“, sagt Ludwig Holzbeck. Eine hausinterne Arbeitsgruppe ist bereits gebildet und soll den Klimaschutz in allen Bereichen der Kreisverwaltung vorantreiben. Fördermittel bringen unterdessen die Ausschreibung einer Klimaschutzmanager-Stelle auf den Weg. „Mitte des Jahres werden wir die Stelle besetzen können und damit einen Ansprechpartner haben, der tiefer in die Netzwerkarbeit einsteigt“, berichtet Holzbeck. „Bis dahin – das ist erklärtes Ziel – stehen auch unsere Klimaschutz-Leitlinien.“
Ob in der Kreisverwaltung oder anderswo, ob im Kreis Unna oder darüber hinaus: Gefragt in Sachen Klimaschutz ist jeder einzelne. Energie sparen, das Auto mal stehen lassen, saisonal und regional einkaufen, und, und, und – die Möglichkeiten sind vielfältig. Viele zusammen können Großes bewegen.
Weitere Informationen zum Klimaschutz im Kreis Unna und der 4. Klimakonferenz gibt es unter www.kreis-unna.de/klimaschutz. PK | PKU