Kamera und Tastatur statt Laufschuhen und Sportshirt: Traditioneller Gedenk-Fackellauf des Roten Kreuzes findet in diesem Jahr digital statt

Erinnerung an die Schlacht Solferino 1859 (v. l.): Robert Wettklo, Anika Knutti (beide Kreisrotkreuzleitung), Michael Makiolla (Vorstand), Christine Scholl (Kreisgeschäftsführerin DRK-Kreisverband Unna), Peter Zahmel und Norbert Hahn (beide Vorstand).

Jedes Jahr treffen sich am 24. Juni im Gedenken an die Schlacht von Solferino und den Ursprung unserer weltweiten Bewegung tausende von Rotkreuzhelfer*innen bei Einbruch der Dämmerung mit Fackeln vor der Burg von Solferino. Genau hier nämlich wurde Rotkreuzgründer Henry Dunant damals mit dem Anblick von rund 40.000 schwer verletzten und sterbenden Menschen konfrontiert. Um zu helfen, eilte er von Solferino bis nach Castiglione, um auf dem Weg Einheimische um Mithilfe zu beten. Gemeinsam kümmerten sie sich unermüdlich und ohne jeden Unterschied um alle Verletzten – allein nach dem Maße ihrer Not – und Dunant entdeckte seine neue Mission: Er wollte das Los der verwundeten Soldaten verbessern und den Krieg menschlicher machen.

2020 jährt sich die Schlacht von Solferino zum 161. Mal und auch der Fackelzug (die Fiaccolata) von Solferino nach Castiglione würde in diesem Jahr bereits zum 101. Mal stattfinden.

„Würde“ wohlgemerkt. Denn auf Grund der Corona-Pandemie musste der Lauf erstmals abgesagt werden und kann nicht in gewohnter Form stattfinden. Allerdings heißt das natürlich noch lange nicht, dass die Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler auf der ganzen Welt deshalb auf ihre liebgewonnene Tradition verzichten!
Aus diesem Grund hat der DRK-Landesverband Westfalen-Lippe die Idee der „digitalen Fiaccolata“ entwickelt: Im Zeichen der Menschlichkeit haben deshalb am 24. Juni pünktlich um 18:59 (1859 war die Schlacht von Solferino) überall im Land Rotkreuzler*innen und JRKler*innen eine Kerze oder Fackel angezündet, fotografiert und das Bild mit dem Hashtag #Faiccolata2020 in ihren Sozialen Netzwerken hochgeladen. So wurde die Flamme des Roten Kreuzes symbolisch – und ganz ohne Kontakt – rund um die Welt getragen.

Eine tolle Aktion, bei der auch der DRK-Kreisverband Unna gerne dabei war: Deshalb trafen sich der DRK-Kreisvorstand um Michael Makiolla, Norbert Hahn und Peter Zahmel gestern am späten Nachmittag mit Robert Wettklo und Anika Knutti von der Kreisrotkreuzleitung sowie Kreisgeschäftsführerin Christine Scholl, um gemeinsam vor der DRK-Geschäftsstelle in Unna Fackeln anzuzünden und an die Geburtsstunde des Rotkreuzgedanken zu erinnern. Und auch in der Kamener DRK-Kita Monopoli und beim JRK leuchteten pünktlich zu diesem wichtigen Anlass Kerzen.