In Overberge geht es handgemacht in die Adventszeit

Akrobatisches zeigte die Voltigiergruppe.

Stein für Stein fädelt sie geduldig auf. Egal, wie viele Menschen gerade am Stand Schlange stehen. Unter der beleuchteten Lupe kann sind die winzigen Öffnungen an der Bernsteinperlen riesengroß. Diverse Zangen und andere Werkzeuge liegen bereit, um das Schmuckstück zu vollenden. Ingrid Bergmann macht die Arbeit Spaß. Und zusammen mit Tochter Daniela Bader bildet sie das perfekte Team für den handgemachten Schmuck. Zumal sie ausgerechnet am 2. Weihnachtstag Geburstag hat – in diesem Jahr den 81.

 

Ingrid Bergmann fädelt den Bernstein auf – auch mit fast 81 Jahren.

Wer auf dem Overberger Weihnachtsmarkt genauer hinschaute, der entdeckte überall Geschichten hinter den 35 Ständen. Die Figuren aus Edelstahl und die filigranen Schwippbögen zum Beispiel haben Gefangene eigenhändig hergestellt. In der Justizvollzugsanstalt in Werl entstehen winzige Eichhörnchen, kleine und große Wildschweine oder galloppierende Pferde. Auch der eigene Hund findet sich hier gleich für mehrere Besucher originalgetreu in der Figurenmenge, was zu hart ausgefochtenen Bieterkämpfen führt.

 

Die „Ehrlich-Sisters“ zauberten und verzauberten..

Die Voltiegiergruppe türmt sich unerschütterlich zu ganzen Menschenpyramiden auf dem Pferdesattel auf – auch wenn einige von ihnen krank das Bett hüten müssen. Da werden ganze Zauberstücke einstudiert, damit die „Ehrlich-Sisters“ ihren vielbeklatschten Auftritt haben. Der Weihnachtsschmuck stürzt aus einer wahren Flut aus der Tasse auf die Untertasse – selbstverständlich handgemacht. Direkt daneben flammt die Kerze in der selbstverzierten Bergbaulampe auf, einen Stand weiter gibt es selbstgemachte Konfitüren und Liköre oder Honig aus der eigenen Imkerei. Nichts, was hier angeboten oder präsentiert wird wird, ist nicht selbstgemacht.

Nach dem Weihnachtsmarkt ist vor dem nächsten

Die Feuerzangenbowle der Feuerwehr durfte nicht fehlen.

Damit das auch im 13. Jahr reibungslos klappt, hat Ortsvorsteher Uwe Reichelt monatelang geplant, organisiert und selbstmontiert. Als am Samstag der letzte Besucher mit wärmender Feuerzangenbowle im Bauch nach Hause ging, fing seine Arbeit erst an. Mit ein paar Helfern hieß es: Beleuchtung abbauen, aufräumen, die Buden für den Abtransport vorbereiten, Kassensturz machen. Viel bleibt unterm Strich nicht übrig, wenn alle Unkonsten vom Strom über die Versicherung abgerechnet sind. Und nach dem Weihnachtsmarkt ist vor dem nächsten: Die Planungen für 2020 schließen sich nahtlos an.

 

Zum ersten Mal dabei: Die Realschule mit einer Tombola.

Viel mehr geht jedenfalls auch im nächsten Jahr nicht. Die Kapazitäten der Overberger Grundschule sind restlos ausgeschöpft. 75 Prozent der Standbeschicker sind „Wiederholungstäter“ und halten dem Weihnachtsmarkt ebenso die Treue wie die stetig gewaltige Anzahl von Besuchern. Kein Wunder, sind hier doch alle Vereine und Verbände aus dem Stadtteil mit von der Partie. Darunter einige zum ersten Mal wie der Fair Trade-Stand, die Initiative „Senioren helfen Senioren“ der Polizei oder die Realschule mit einer eigenen Tombola.

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