In Kitas und Sozialberufen stehen die Zeichen weiter auf Streik
Die Eltern der beiden städtischen Kitas Tausendfüßler in Oberaden und Sprösslinge in Overberge müssen sich auf eine Fortsetzung des Streiks der Erzieherinnen einstellen. Das wurde am Donnerstagmorgen bei der zentralen Streikkundgebung für Verdi-Bezirk Unna/Hamm auf dem Platz der Partnerstädte mehr als deutlich.
Rund 200 Streikende trafen sich dort. Unter ihnen stellten die Erzieherinnen nur eine relativ kleine Gruppe. In der Hauptsache sind es Mitarbeiterinnen und Mitarbeit in den sozialen Berufen wie etwa des Bergkamener und Kamener Jugendamts, des sozialpsychiatrischen Dienstes des Kreises Unna oder des heilpädagogischen Heims des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe in Hamm.
In den Medien läuft dieser Arbeitskampf aber fast verniedlichend unter dem Titel „Kita-Streik“. Das ärgert Verdi-Sekretär Christian Berger mächtig. Gerade in den sozialen Berufen seien die psychischen Belastungen groß, erklärte er im Gespräch mit der Presse. Oft sei ein „Burn-Out“ die Folge. Eine Höhergruppierung, wie sie Verdi von den kommunalen Arbeitgebern fordert und die einer Gehaltserhöhung von rund 10 Prozent gleichkommt, eröffneten für viele Mitarbeiter in den Sozialberufen die Möglichkeit für eine Stundenreduzierung.
Bisher haben die Arbeitgeber kein eigenes Angebot vorgelegt. Deshalb stellen sich die Verdi-Mitglieder auf weitere Streiktage oder gar Streikwochen ein. So hat der Solidaritätsbesuch der Betriebsratsvorsitzenden des Solebads in Werner, Renate Mackenberg, mehr als einen symbolischen Charakter. Rund 180 Tage dauerte dort der Streik der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie wünschte den Erzieherinnen und Mitarbeitern der Sozialberufe auf dem Platz der Partnerstädte ein ebenso großes Durchhaltevermögen.