Hydrologen beobachten auch an Feiertagen die Lippe: Bei Hochwasser muss schnell reagiert werden

Die Feiertage stehen unmittelbar vor der Tür und alles wird zum Jahresende hin etwas ruhiger – auch bei den Flussmanagern von Emschergenossenschaft und Lippeverband. Von Stillstand kann dabei keine Rede sein, darf es auch nicht – denn an Emscher und Lippe muss auch in Zeiten der Ruhe und der Besinnlichkeit alles „im Fluss“ sein. Starkregen und Hochwasser kennen schließlich auch keine Feiertage!

Angela Pfister, Leiterin des Technischen Hochwassermanagements, und ihrem Mitarbeiter Marc Krüger beobachten auch an den Feiertagen das Wetter und die Wasserstände der Lippe (Foto: Klaus Baumers)
Angela Pfister, Leiterin des Technischen Hochwassermanagements, und ihrem Mitarbeiter Marc Krüger beobachten auch an den Feiertagen das Wetter und die Wasserstände der Lippe (Foto: Klaus Baumers)

Damit es keine bösen Überraschungen gibt, beobachtet auch an den Feiertagen ein Hydrologe die Wetterlage und die Abflusssituation in der Emscher-Lippe-Region: im gesamten Emschergebiet von Holzwickede bis Duisburg/Dinslaken sowie im gesamten Lippegebiet von Hamm über Bergkamen bis Wesel sowie von Dülmen bis Marl.

„Beobachtet wird die aktuelle Wetterlage sowie die prognostizierte Entwicklung der nächsten Tage“, sagt Angela Pfister, Leiterin des Technischen Hochwassermanagements. Ausgewertet werden dabei nicht nur eigene Messdaten  und Radardaten des Deutschen Wetterdienstes (DWD), sondern auch Abflussvorhersagen für die Gewässerpegel. „Sobald die sogenannten Warnschwellen in unseren Gewässern an Emscher und Lippe sowie an einigen Nebenläufen überschritten werden, gibt es eine SMS-Meldung auf unser Handy“, sagt Angela Pfister. Die Fernüberwachung ermöglicht an den Feiertagen das Arbeiten von zuhause, so dass kein Mitarbeiter an Weihnachten oder Silvester alleine im Büro hocken muss – es sei denn: „Sollte es tatsächlich einen Hochwassereinsatz geben, dann würde der diensthabende Hydrologe ins Büro fahren.“

Im Ernstfall würde der Hydrologe in ständigem Kontakt mit den Bezirkszentralen des Betriebes oder der Betriebsüberwachungszentrale von Emschergenossenschaft und Lippeverband stehen. Die „BÜZ“ ist für die Überwachung aller Außenanlagen zuständig – vor allem im Hochwasserfall ist dies von enormer Bedeutung.

Die Betriebsüberwachungszentrale ist rund um die Uhr im Einsatz. Um jederzeit für den Hochwasserfall gewappnet zu sein, sind die Lageberichte der Hydrologen des Technischen Hochwassermanagements von hoher Wichtigkeit. Denn erfolgt seitens der Hydrologen an Weihnachten oder Silvester eine Warnmeldung, aktiviert die BÜZ entsprechend die Rufbereitschaft der Betriebsabteilung der Flussmanager. Kommt es zum Einsatz, kontrollieren die Mitarbeiter unter anderem die Gewässerstrecken, die Deichabschnitte sowie die Pumpwerke. „Damit die Kollegen wissen, auf welche Orte sie sich konzentrieren müssen, benötigen sie von uns Hydrologen eben genaue Informationen über die Entwicklung der Wetterlage und der Hochwassersituation“, erklärt Angela Pfister.

In besonders kritischen Situationen würden die Flussmanager eine sogenannte Hochwasserzentrale in der Essener Hauptverwaltung von Emschergenossenschaft und Lippeverband einrichten, von wo aus dann die Einsätze fürs gesamte Einzugsgebiet koordiniert werden.

Besonders beobachtet wird das Wetter jedoch nicht nur an den bevorstehenden Fest- und Feiertagen, sondern auch an den Wochenenden – damit es an Emscher und Lippe keine bösen Überraschungen gibt, denn das Hochwassermanagement ist eine der Kernaufgaben der beiden Flussmanager!

Übrigens:

Die aktuellen Pegelstände von Emscher und Lippe können auf www.eglv.de/services/pegelstand abgerufen werden.

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