Handgemachter Weihnachtszauber begeistert nicht nur die Heiler
Hier ist alles handgemacht. Sogar die Schmucktannenbäume sind aus Heil und selbst geschlagen. Weihnachtskrippe, Likör, Musik, Tiere, Weihnachtsschmuck: Auf diesem Weihnachtsmarkt kommt fast alles aus dem eigenen Dorf. Auch deshalb war es am Samstag beim 2. Heiler Weihnachtsmarkt schwierig, im Schatten des alten Spritzenhauses überhaupt noch einen Platz unter freiem Himmel zu bekommen.
Jeden Mittwoch haben sich die Frauen getroffen. Seit Mai drehte sich alles um Weihnachten. Da verwandelten sich die Wurzeln einer stattlichen Maispflanze in eine schmucke Winterlandschaft für den Weihnachtsschmuck. Da wurde genäht, gebastelt, lackiert. Das Moos stammt vom Heiler Boden ebenso wie die Tannenzapfen oder die Ranken des wilden Weins. Jetzt stehen sie in Stuben weit jenseits der Heiler Stadtgrenzen, um für die richtige Weihnachtsstimmung zu sorgen. „Das ist zwar viel Arbeit“, sagt Brigitte Kortenbruck, die als Floristin viele Ideen in die fleißige Frauengruppe einbrachte. „Zwischendurch gab es aber immer mal ein Likörchen zum Probieren – da hat die Arbeit noch mehr Spaß gemacht.“
Mit viel Freude bei der gemeinschaftlichen Sache
Spaß hatten alle aus dem gut 50köpfigen Team der ehrenamtlichen Helfer, die schon Monate im Voraus für die Ausstattung der acht von der Stadt Bergkamen bereitgestellten Weihnachtsbuden sorgten. Auch Birgit Willeke hat die Zutaten für ihre Liköre ausschließlich in den Heiler Gärten und in der Natur gesammelt. Schwarze Johannisbeeren verwandelte sie mit Weihnachtsgewürzen in einen ganz besonderen Glutbeere-Likör. Eigenen Heiler Schmalz hat sie hergestellt. Die Nachfrage war groß.
Kein Wunder, sorgte das Rahmenprogramm mit weihnachtlicher Stimmung doch für den rechten Appetit auf Bratapfellikör und liebevollen Weihnachtsschmuck. Ob Männergesangverein, Gospelchor, Spielmannszug oder Theater von der Initiative Down Syndrom: Vor dem Hoftor gab es viel zu hören und zu sehen. Engel verkauften Lose für die 500 ausnahmslos gespendeten Preise. Die Junge Union füllte unablässig Glühweintassen nach. Die erst einen Tag zuvor im Sauerland frisch geschlagenen Tannenbäume fanden regen Absatz. Für die ganz besondere Atmosphäre sorgten zutrauliche Pferde und Ponies auf der Weide, gackernde Hühner, mümmelnde Hasen und tollende Kälber im kleinen Streichelzoo.
Initiatorin und Organisatorin Rosemarie Degenhardt war hellauf begeistert von der Neuauflage nach zwei Jahren. „Wir sind wieder richtig gut besucht – und die Leute kaufen auch viele von unseren Angeboten“, resümiert sie. Die große Mühe hat sich also einmal mehr gelohnt – nicht nur für den ohnehin einmaligen Zusammenhalt im Dorf. „Die Erlöse gehen diesmal an die Initiative Down Syndrom“, schildert Rosemarie Degenhardt.