Hafenfeuer lockt zum dichtgedrängten Frieren mit Feuerkunst

Lieber nicht zu nah kommen: Die Feuerkünstler sind unterwegs!

Ganz klar, die Bergkamener haben Entzugserscheinungen. Viel zu lang scheint die letzte Großveranstaltung her zu sein. Selbst wenn die Füße, Nase und Hände abfrieren: Am Wochenende mussten einfach alle raus ins Freie in die Marina. Wo man noch im vergangenen Jahr bequem einen Parkplatz fand und genügend Platz um sich herum hatte, um mit dem Cocktail in der Hand auch ein spontanes Tänzchen zu wagen, ging es jetzt beim Hafenfeuer zu wie in der Sardinenbüchse.

Eiskalt war es am Wochenende – und gemütlich am heiß begehrten Lagerfeuer.

Es hat zwar etwas gedauert, bis es sich herumgesprochen hat. Jetzt müssen sich die Organisatoren aber etwas überlegen, um all die Menschen dort unterzubringen, wo von Freitag bis Sonntag die in diesem Fall außerordentlich gute irische Musik spielte. Hier wurde mancher Zeh bei dem Versuch gequetscht, noch einen freien Quadratzentimeter zu finden, um mit dem Dudelsäcken über den Platz zu flanieren. Auch die Stelzenläufer hatten zumindest am Samstagabend so ihre liebe Not, überhaupt noch einen Weg mit flammenden Fackelkäfigen durch die Menge zu finden.

Überhaupt keine Berührungsängste gab es unter den Zuschauern.

Da waren die Dudelsäcke längst leicht angefroren und für die nackten Keltenbeine hielten auch Feuerkörbe keine Wärme mehr bereit. Mit Handschuhen und Mützen wurden regelrechte Kämpfe um den Platz am Lagerfeuer ausgefochten. Denn von innen wirkte die diversen flüssigen und festen Aufwärmmittelchen auch nicht mehr. Wer sich gar mit rund 200 Gleichgesinnten zu einem Fackelzug in die nähere und finstere Umgebung aufgemacht hatte, der brauchte umso mehr eine feurige Wärmequelle.

Auch die Feuerkörbe waren begehrt, denn nach dem Fackelspaziergang war mancher Körperteil eingefroren.

Wohl dem unter den Besuchern, der mit dickem Winterfell aufwarten konnte. Der mannshohe Bernadiner war eine eigene Attraktion zwischen den Buden, die auch für Hundenasen verlockende Düfte ausströmten. Überhaupt tummelten sich auffällig viele langmütige Vierbeiner in der dicht gedrängten Menschenmenge. Pinguine und Eisbären waren jedoch zum Glück aus Kunststoff und Kunstfell, dafür umso stilechter als Kulisse für Kinderkreativität und spannende Lesungen aus dem Dustertal.

Vielleicht hat der Klimawandel in Zukunft ja ein Einsehen und die Marina friert zu. Dann gäbe es jedenfalls reichlich Platz für alle, die einen Hauch von echtem Winter nicht allein genießen wollen.

 

 

Hafenfeuer1
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Hafenfeuer5
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Hafenfeuer14
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Hafenfeuer11
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Hafenfeuer6
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Hafenfeuer7
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Hafenfeuer2
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