Gemeinschaftsstadtwerke erhöhen zum 1. Oktober auch den Strompreis
Nach dem Gas zur Jahresmitte werden die Gemeinschaftsstadtwerke Kamen, Bönen, Bergkamen zum 1. Oktober auch ihre Strompreise erhöhen. Für einen Kunden in der Grundversorgung und im Tarif „GSW Fashion“ wird der Arbeitspreis um 5,023 Cent pro Kilowattstunde (Netto) angehoben. Der Grundpreis erhöht sich um 5,00 Euro pro Monat (Netto). Beispielhaft bedeutet das für Kunden im Tarif „GSW Fashion“ mit einem über Monate gleichmäßig verteilten Jahresverbrauch von 3.000 Kilowattstunden ab Oktober monatliche Mehrkosten von 13,51 Euro (Brutto) – im Vergleich zu den durchschnittlichen Stromkosten der Monate Januar bis September. Das bedeutet ein Plus von 18 Prozent.
Neben dem Arbeitspreis sehen sich die Verantwortlichen der GSW gezwungen, den Grundpreis ebenfalls anzupassen. Darin enthalten sind die fixen Kosten für dem Stromtransport sowie für den Stromzähler (Betrieb, Wartung, Messung und Abrechnung). Da sich die Kosten so immens verändert haben, muss der Grundpreis neu kalkuliert werden. Aus diesem Grund wird auch im Tarif „GSW Strom Kompakt“ für Kunden mit Jahresverbräuchen bis 3.000 Kilowattstunden ab dem 1. Oktober 2022 ein Grundpreis eingeführt. Bei den Wärmestromprodukten mit getrennter Messung vom übrigen Strombedarf ist eine Anpassung des Grundpreises hingegen nicht notwendig.
Die Kundinnen und Kunden der GSW werden in den nächsten Tagen in einem persönlichen Schreiben über die Anpassung der Strom-Tarife informiert. Eine Anpassung der monatlichen Abschlagszahlungen ab dem 1. Oktober ist nicht vorgesehen. Sollte sich der Stromverbrauch im Vergleich zum Vorjahr erhöhen, kann der zukünftige Abschlag von den Mitarbeiterinnen und den Mitarbeitern der GSW angepasst werden. Dazu können Kundinnen und Kunden sich an die GSW-Kundencenter wenden, gern telefonisch unter der Rufnummer (02307) 978-2222 oder per E-Mail an kundenbetreuung@gsw-kamen.de. Zudem können Kunden den GSW gern den Zählerstand des Stromzählers zum 30. September 2022 über die GSW-Internetseite (www.gsw-kamen.de) oder schriftlich mitteilen.
Den Verantwortlichen der GSW ist bewusst, dass die Strompreisanpassung bei Kundinnen und Kunden mit Sorgen und Fragen verbunden sein kann. Die GSW bieten in ihren Kundencentern in Kamen, Bönen und Bergkamen wie gewohnt Beratungsgespräche an.
In einer Pressemitteilung mit der Überschrift „Entwicklungen auf dem Energiemarkt zwingen GSW zum Handeln“ erläutern die GSW die Gründe für die Anhebung der Strompreises. Wörtlich heißt es da:
„Aufgrund des Ukraine-Krieges spitzt sich die Situation auf dem Energiemarkt weiter zu. Nicht nur beim Erdgas, das nun in deutlich geringeren Mengen aus Russland nach Deutschland fließt, macht sich die Entwicklung auf dem Handelsmarkt bemerkbar. Auch auf dem Strommarkt sind die Auswirkungen deutlich spürbar. Die historischen Rekordpreise zwingen die Verantwortlichen der Gemeinschaftsstadtwerke (GSW) Kamen, Bönen, Bergkamen zum Handeln.
„Die deutlich höheren Beschaffungspreise werden leider auch Auswirkungen auf unsere Kundinnen und Kunden haben. Wir müssen – auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht – reagieren und unsere Strom-Tarife ändern“, erklärt Jochen Baudrexl, Geschäftsführer der GSW. Erstmals nach zweieinhalb Jahren passen die GSW ihre Strompreise ab dem 1. Oktober 2022 an. Hintergrund sind die bereits in der zweiten Jahreshälfte 2021 stark angestiegenen Stromhandelspreise sowie die seit Beginn des Ukraine-Krieges nochmals drastisch gestiegenen Preise auf dem Handelsmarkt. „Diese Effekte können wir trotz einer langfristigen Einkaufspolitik nicht mehr kompensieren, sodass wir unsere Strom-Tarife anpassen müssen“, erklärt GSW-Vertriebsleiter Thomas Gaide.
…Die GSW bedauern, eine Preisanpassung durchführen zu müssen. Trotz einer langfristigen und verantwortungsvollen Einkaufspolitik sind die Preise seit Beginn des Ukraine-Krieges noch einmal exorbitant gestiegen. Diese Preis-Veränderung müssen die Verantwortlichen der GSW nun an die Kunden weitergeben. Obwohl eine Anpassung der Tarife bereits zu einem früheren Zeitpunkt aufgrund der Situation auf dem schnelllebigen Strom-Handelsmarkt erforderlich gewesen wäre, verzichteten die Verantwortlichen der GSW bewusst zunächst darauf. Denn durch den Wegfall der sogenannten EEG-Umlage, mit der der Ausbau Erneuerbarer Energien gefördert wurde, wurden die Kunden seit Juli finanziell entlastet. Ein Kunde mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden hat dadurch beispielweise etwa 13 Euro pro Monat einsparen können.“