Geburtshilfe des Kamener Krankenhauses: Es braucht schon ein Wunder
Es müsste schon ein Wunder geschehen – wenn nicht, ist die Geburtshilfe-Station im Hellmig-Krankenhaus am 1. August Geschichte. So lässt sich eine Presseerklärung lesen, die das Klinikum Westfalen, Dachgesellschaft des Kamener Krankenhauses, am Freitagabend herausgegeben hat.
Zum Hintergrund: Eine Belegärztin der Geburtshilfe hat zur Jahresmitte ihre Mitarbeit im Kamener Haus aufgekündigt. Zwei bleiben übrig – zu wenig, um den Betrieb stemmen zu können, sagt die Krankenhausleitung. Die Suche nach einem Ersatz für die ausscheidende Ärztin war bislang erfolglos. Mehr als 50 Gynäkologen seien angeschrieben worden. Und die Pressemitteilung vom Freitag lässt nicht gerade Optimismus aufkommen. Zitat: “Bisher blieben alle Bemühungen ohne Ergebnis. Letzte Gespräche stehen in der folgenden Woche an.” Eine Entscheidung im Aufsichtsrat des Klinikums soll am 20. Juni fallen.
Die Hürden für die Belegarztsuche sind hoch. Der oder die Neue muss im Fall des Falles binnen zehn Minuten im Krankenhaus verfügbar sein. In einer Unterschriftenaktion haben sich mittlerweile rund 2.700 Menschen für den Erhalt der Geburtshilfe in Kamen ausgesprochen. Im vergangenen Jahr kam hier im Schnitt ein Kind pro Tag zur Welt.