Friedhelm Kreft als Chef der IG BAU im Kreis Unna wiedergewählt
ist als Chef des Bezirksverbands Westfalen-Mitte-Süd der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt für vier weitere Jahre im Amt bestätigt worden. Damit bleibt der 63-Jährige Interessenvertreter für Bauarbeiter, Reinigungskräfte und Beschäftigte aus der Land- und Forstwirtschaft auch im Kreis Unna. Nach Angaben der Arbeitsagentur arbeiten in den Branchen der IG BAU im Kreis aktuell rund 7.600 Menschen – 3.100 von ihnen im Bauhauptgewerbe und 2.700 in der Gebäudereinigung.
Friedhelm Kreft ist gelernter Kfz-Schlosser und hat ebenfalls eine Ausbildung zum Maurer und Fliesenleger abgeschlossen. Seit mehr als 30 Jahren ist der gebürtige Hagener gewerkschaftlich in der Region aktiv, seit 2017 als IG BAU-Bezirksvorsitzender. Kreft hat unter anderem als Betriebsrat in der Mietergenossenschaft Hagen gearbeitet. Ehrenamtlich engagiert er sich neben der Gewerkschaft als Richter am Landesarbeitsgericht in Hamm. Kreft ist verheiratet und hat drei Kinder.
Mit Blick auf die für die Region wichtige Zementindustrie etwa am Standort Erwitte (Kreis Soest) setzt sich der Gewerkschafter für einen umweltfreundlichen Umbau der Branche und den Erhalt der Arbeitsplätze ein. „Die Zementherstellung ist sehr energieintensiv und muss grüner werden. Das darf aber nicht auf Kosten der Jobs gehen“, so Kreft. Wichtig sei deshalb, dass der Staat den Strukturwandel durch Fördermittel unterstütze.
Zugleich gehe es um Verbesserungen in allen Branchen der IG BAU. „Ob auf der Baustelle, in der Reinigungsfirma oder im Malerbetrieb – den Beschäftigten sollte es nicht egal sein, wie ihr Beruf in Zukunft aussieht“, sagt Kreft. Bessere Löhne und Arbeitsbedingungen fielen aber nicht vom Himmel. Der Bezirksvorsitzende appelliert an die Beschäftigten, sich gemeinsam mit der IG BAU für die eigenen Interessen einzusetzen. Das Handwerk in der Region sei in den nächsten Jahren auf Tausende zusätzliche Fachkräfte angewiesen. „Es kann nicht sein, dass sich noch immer viele Beschäftigte unter Wert verkaufen. Vom Fassadenreiniger über den Gartenbauer bis zur Buchhalterin in der Baufirma – Fachleute sollten auf einer tariflichen Bezahlung bestehen“, rät Kreft. Wer zu wenig verdiene, solle sich an die IG BAU vor Ort wenden.
Beschäftigte müssten darüber hinaus stärker mitentscheiden, wie ihr Job in Zukunft aussehe. Ein „Riesen-Thema“ sei hier die Weiterbildung. „Viele Branchen stehen vor einem enormen Umbruch. Ob es um die klimagerechte Sanierung von Altbauten, den Waldumbau im Forst oder die Digitalisierung in der Baubranche geht – wichtig ist, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch zusätzliches Know-how für die Zukunft fit zu machen.“ Neue Trends und Technologien müssten den Beschäftigten zugutekommen, statt Jobs zu gefährden. Beim Wandel der Arbeitswelt sei es unverzichtbar, dass Gewerkschaften und Betriebsräte ein entscheidendes Wort mitredeten, betont Kreft.
Außerdem kündigt der Gewerkschafter an, sich in politische Debatten einzumischen: „Viele Vorhaben der Berliner Ampel-Koalition haben direkte Auswirkungen in unserer Region – von der Wohnungsbau-Offensive über die Umgestaltung der Agrarwirtschaft bis hin zur gesetzlichen Rente. Bei all diesen Themen wird sich die IG BAU Westfalen-Mitte-Süd einbringen und dabei auch der Kommunal- und Landespolitik auf die Finger schauen, gerade auch jetzt im Vorfeld der NRW-Landtagswahl.“�