„Expedition Wowereit“: Mit Plakaten nach Berlin

Philipp Böckmann samt signiertem Wowereit-Plakat vorm Brandenburger Tor. (Foto: privat)
Philipp Böckmann samt signiertem Wowereit-Plakat vorm Brandenburger Tor. (Foto: privat)

Schade – Berlins (noch) Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit hat nun doch nicht aus erster Hand erfahren, dass er Philipp Böckmann, Wochenendmoderator beim Lokalsender Antenne Unna, den Geburtstag vermasselt hat. Ein bisschen jedenfalls. An jenem 26. August hat „Wowi“ erklärt, er werde im Dezember aufhören. Sein Fan Böckmann fand das traurig. Das hätte er dem Regierenden gestern Mittag in Berlin auch fast persönlich gesagt. Leider war Wowereit kurzfristig verhindert. Aber er unterschrieb Böckmann einen Schwung Plakate.

Der Reihe nach. Philipp Böckmann hat schon Autogramme von einigen (Polit-) Promis gesammelt: Barschel, Möllemann, Heide Simonis, schillernde Figuren allesamt. Und den Berliner Wowereit – den findet er cool, locker, gut drauf; Flughafen hin, Flughafen her. 2011 gab es zur Wiederwahl Wowereits eine berühmte Plakatkampagne, „Berlin verstehen“: Keine Parolen, sondern „Wowereit pur“, in Schwarz-Weiß-Aufnahmen, mit Berliner Bürgern. Böckmanns Idee: Wowereit solche Plakate signieren zu lassen. Und sie fortan in Ehren zu halten. „Die würde ich auf keinen Fall verkaufen. Die sind eher was zum Vererben.“

Es folgte eine Reihe von Telefonaten. Erstens, um an druckfähige Dateien der Plakate zu kommen. Zweitens, um an Wowereit zu kommen. Auf eigene Kosten ließ Böckmann die Kampagnen-Motive im Format DIN A 1 herstellen, fragte sogar bei der Firma Edding an, welche Sorte Stift denn empfehlenswert sei. (Antwort: ein Lackstift.) Mittwochabend setzte sich Böckmann mit Plakaten und Stift ins Auto und fuhr los. Dennis Buchner, SPD-Landesgeschäftsführer in Berlin, hatte ihm in Aussicht gestellt, womöglich Wowi höchstselbst gegenüberzutreten. Bloß: Versprechen könne er nichts.

Noch viel zu tun vorm Abdanken

Um es kurz zu machen: Böckmann konnte ins Wowereit’sche Büro vordringen, die Plakate hinterlegen, sie zwei Stunden später unterschrieben wieder mitnehmen. Nur: Für eine Begegnung hatte der Regierende keine Zeit. War wohl noch allerhand zu erledigen, so kurz vorm Abdanken.

Philipp Böckmann tröstet sich damit, dass Wowereit ab Januar im Lande unterwegs sein dürfte – Vorträge halten, Parteijubilare ehren, was verdiente Genossen halt gern so treiben. Dann, ist Böckmann sicher, kommt auch noch die ersehnte Begegnung zu Stande. Und das ist dann ja auch gut so.