Eugen Drewermann wird mit der Ehrenmedaille der Stadt Bergkamen ausgezeichnet
Die Auftaktveranstaltung des VHS-Arbeitsgemeinschaft „Arbeit und Leben“ am Montag, 9. September, Mit Eugen Drewermann erhält eine zusätzliche besondere Note: Bügermeister Roland Schäfer wird den Buchautor, Theologen und Psychotherapeuten zu Beginn der Veranstaltung um 19.30 Uhr mit der Ehrenmedaille der Stadt Bergkamen auszeichnen.
Die Laudatio hält Bürgermeister Roland Schäfer. Im Anschluss wird er Eugen Drewermann gemeinsam mit den Vorsitzenden der Fraktionen im Rat der Stadt Bergkamen die Ehrenmedaille der Stadt Bergkamen sowie die dazugehörige Urkunde überreichen. Die Reihe seiner populären Vorträge in Bergkamen startete genau vor 20 Jahren.
Eugen Drewermann wurde am 20. Juni 1940 in Bergkamen geboren. Der Sohn einer Bergarbeiterfamilie verbrachte hier seine Kindheit und Jugend. Seine Verbundenheit mit seiner Heimatstadt verdeutlicht er seit vielen Jahren auch mit seinen Vorträger bei „Arbeit und Leben“. Der Eintritt ist stets frei, es wird aber um Spenden für einen sozialen Zweck gebeten. Diesmal werden die VHS-Angebote zum nachträglichen Erwerb eines Schulabschlusses und die Arbeit des IGBCE/REVAG-Geschichtsarbeitskreises in Seniorenheimen unterstützt.
Für Eugen Drewermann stand schon früh fest, dass er einmal Priester werden wollte. „Da bekomme ich eine goldene Brille, eine Glatze und etwas Schönes um die Schultern“, hatte er als Kind geantwortet, als er vom Friseur nach seinem Berufswunsch gefragt wurde.
Als Schlüsselerlebnis für seinen weiteren Lebensweg und auch für seine kritische Haltung zur katholischen Amtskirche bezeichnete Drewermann die schrecklichen Erfahrungen in einem Stollen, in denen die Bergkamener in den letzten Kriegstagen Schutz vor den Bomben der Alliierten suchten, die die Chemischen Werke Bergkamen treffen sollten.
Seit 20 Jahren Vorträge bei „Arbeit und Leben“
Dieses Trauma war die Grundlage für seine absolut pazifistische Haltung, die immer wieder bei seinen Vorträgen in Bergkamen zum Tragen kommt. Er verweigerte den Wehrdienst und auch das brachte ihm den ersten Ärger mit der Kirche ein.
Zum Bruch kam es im Oktober 1991: Der Paderborner Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt entzog dem Streitbaren Theologen, der als Buchautor und Psychotherapeut sich bereits weit über Deutschland hinaus einen Namen gemacht hatte, die Lehrbefugnis.
In der Zeit danach hat Drewermann von seinen Bergkamener Freunden viel Solidarität erhalten. Das zeigt sich auch an den hohen Besucherzahlen seiner Vorträge im Rahmen der VHS/DGB-Arbeitsgemeinschaft „Arbeit und Leben“, die regelmäßig seit 1993 in der ersten Septemberhälfte stattfinden. Was seine „Fans“ immer wieder fasziniert, ist Drewermanns Fähigkeit, auch über ernste Themen zwei Stunden ohne Manuskript zu sprechen, ohne dass es langweilig würde.
Thema seines Vortrags am 9. September ist: „Liebe, Leid und Tod – Daseinsdeutung in antiken Mythen“. So lautet auch der Titel seines jüngst erschienen Buches im Patmos Verlag.