Erste Förderphase erreicht: Stadtbibliothek und Stadtmarkt sollen zu einem Ort der Begegnung werden
Die Stadtbibliothek Bergkamen hat sich bei dem „Förderprogramm „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ erfolgreich beworben. Die Förderung beinhaltet in der ersten Förderphase eine Landeszuwendung von 40.000 Euro, die durch Eigenmittel der Stadt (20 %) ergänzt werden. Das Ziel der ersten Förderphase ist die Erstellung einer Konzeption für einen Dritten Ort rund um den Marktplatz.
Das erarbeitet Konzepte dient dann als Grundlage für einen weiteren Landesmittelantrag zur Realisierung des Konzeptes für den bis zu weitere 450.000 Euro als Landeszuwendung beantragt werden können. „Damit auch Umsetzung einer der Handlungsempfehlungen der Kulturentwicklungsplanung: Aufgrund der besonderen Lage mit dem Marktplatz vor der Haustür ist die Bibliothek der richtige Ort“. heißt es in einer Pressemitteilung. Der Marktplatz werde derzeit nicht regelmäßig und stehe so im Fokus; er stelle einen optimalen Anlaufpunkt dar.
Wichtige kommunale Kooperationsparter werden vhs, Pestalozzihaus und Jugendamt sein. Dazu alle Interessierten, freie und private Institutionen und Vereine. Das Konzept des „Dritten Ortes“ stammt von dem Soziologen Ray Oldenburg. Gemeint ist damit ein Ort, der neben dem Zuhause (Erster Ort) und der Arbeit bzw. der Schule (Zweiter Ort) Ausgleich ermöglicht. Dritte Orte sind (halb-)öffentliche Orte, an denen Menschen sich begegnen, Beziehungen aufbauen, Ideen austauschen und ihr Gemeinschaftsgefühl stärken. Klassische Beispiele sind Cafés, Museen, Parks oder Bibliotheken, also Orte, die bewusst nichts mit dem Ersten und Zweiten Ort zu tun haben.
Als zentraler Ort in der Stadtmitte soll diese Rolle in Zukunft bei der Stadtbibliothek lokalisiert werden, im engen Verbund mit zahlreichen lokalen Trägern und kommunalen Einrichtungen (z.B. Jugendkunstschule, Volkshochschule).
Ein zentraler Aspekt der Etablierung des Dritten Ortes in und vor der Stadtbibliothek ist daher die Entwicklung, Gestaltung und regelmäßige Nutzung des direkt anliegenden Marktplatzes im Zusammenspiel mit den Räumlichkeiten der Stadtbibliothek. Dies soll in enger Zusammenarbeit vieler Beteiligter, Vereine, Initiativen, AnwohnerInnen, engagierte BürgerInnen bereits vorhandene NutzerInnen und KooperationspartnerInnen der Stadtbibliothek sowie den städtischen Fachämtern geschehen und als Prozess der Konzeptentwicklung sehr offen angegangen werden. Erste Ideen sind vorhanden, z.B. eine Konzertmuschel, flexibles (Sitz-)Mobiliar und Outdoor-Spielmöglichkeiten, sollen aber im Prozess noch einmal neu überdacht werden.
Durch die Etablierung dieses zentralen Quartiers, das viele Institutionen sowie einen geräumigen Marktplatz umfasst, werden Synergien der Bereiche Kunst, Kultur, Soziales, Bildung, Sport und Begegnung geschaffen und ein umfangreiches Freizeit-, Bildungs- und Bewegungsangebot für die Stadtbevölkerung bereitgestellt.
Die koordinierende Rolle der Entwicklung eines Konzeptes übernimmt eine externe Agentur, die mit derartigen Projekten Erfahrungen hat. Sie hat den Hut auf für die Prozessentwicklung, der internen Konzeptentwicklung mit den Beteiligten Einrichtungen der Stadt, der Akteursspezifikation und der Vorbereitung eines Förderantrages nach Ablauf der Förderphase 1. Die Agentur nutzt dafür ihre Vernetzung mit weiteren spezialisierten Agenturen.