Einschneidender Umbau an der Kreisverwaltungs-Spitze
Mit einem tiefgreifenden Umbau der Verwaltungsspitze rüstet sich der Kreis Unna für die mittel- und langfristigen Herausforderungen der Zeit. Nach der Benennung von einer neuen Dezernentin und zwei Dezernenten steht nun auch die Besetzung wichtiger Fachbereichsleitungen.
Die Organisation in fünf (statt bisher vier) Dezernaten ist bereits seit einiger Zeit vollzogen. Jetzt steht auch das Personaltableau: Gleich drei neue Dezernatsleitungen treten in den kommenden Wochen ihren Dienst in der Kreisverwaltung an. Das gaben Landrat Mario Löhr und Kreisdirektor Mike-Sebastian Janke Ende letzter Woche im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt. Gestern wurde der Kreisausschuss auch über die Neubesetzungen in anderen Führungspositionen informiert.
Landrat Mario Löhr verfolgt mit dem Umbau das Ziel, künftig wichtigen Schwerpunktsetzungen mehr Raum zu geben und konzentrierter auf aktuelle Herausforderungen einzugehen. „Ich gebe zu, ein so umfassender Umbau an der Verwaltungsspitze ist selten, vielleicht einmalig. Ich bin aber sicher so ein gutes Fundament für die gestiegenen Anforderungen zu haben“, erklärt der Verwaltungschef die Veränderungen.
Neuer Zuschnitt für Gesundheit und Bildung
Ein neu zugeschnittenes Dezernat Gesundheit und Bildung soll die Konzentration auf zwei zentrale Themen der Kreispolitik ermöglichen. Für Landrat Mario Löhr steht besonders die Versorgung im Gesundheitsbereich dabei im Vordergrund. Das Dezernat übernimmt ab dem Sommer Prof. Dr. Katrin Linthorst. Sie war lange Zeit Fachbereichsleiterin Gesundheitsmanagement in der Ruhrgebietsstadt Herne und hat aktuell einen Lehrstuhl an der Hochschule Coburg inne.
Mit Holger Gutzeit, der bislang für Personal, Service und Logistik in der Kreisverwaltung zuständig war, übernimmt ein erfahrenes Eigengewächs der Kreisverwaltung als Dezernent eine neue Aufgabe. In seinem Dezernat werden neben dem Veterinärwesen und der Lebensmittelüberwachung, der Fachbereich Straßenverkehr auch zwei neue Fachbereiche gebündelt.
Integration und Bevölkerungsschutz als zentrale Themen
Mit einer Zusammenführung der kommunalen Ausländerbehörde und des Kommunalen Integrationszentrums in einen neuen Fachbereich soll der Fokus verstärkt auf Bleibeperspektiven, Ausbildung und Arbeitsvermittlung gelegt werden. „Wir reden in nahezu allen Branchen über Fachkräftemangel und brauchen für die Integration der Menschen, die zu uns gefunden haben, zu lange – das gehört für mich zusammen und da können wir besser werden“, fasst der Landrat seine Position zusammen. Mit der Leitung des neuen Fachbereichs wird Sengül Ersan betraut. Die Juristin leitete bislang die Stabsstelle für die Angelegenheiten des Landrats, Kreistag und Gleichstellung.
In einem ebenfalls neuen eigenständigen Fachbereich Bevölkerungsschutz reagiert Landrat Löhr auf die Bedeutung und die gewachsenen Aufgaben in diesem Bereich. Die Leitung dieses Fachbereichs ist derzeit noch ausgeschrieben und soll mit der aktuell vakanten Position des Kreisbrandmeisters verbunden werden. Zuletzt zeichnete Uwe Hasche für die weit überwiegende Zahl der jetzt in zwei Dezernate aufgeteilten Aufgaben verantwortlich. „Uwe Hasche hat in der Pandemie und bei seinen vielen anderen Verantwortlichkeiten viel auf sich genommen, dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken“, betont Landrat Löhr. Hasche erhole sich aktuell von den starken Beanspruchungen und werde danach mit neuen Aufgaben ins Kreishaus zurückkehren, so Löhr weiter.
Den in den Ruhestand scheidenden Dezernenten Ludwig Holzbeck, in dessen Dezernat die Fachbereiche Bauen und Wohnen, Geoinformation und Kataster sowie Mobilität, Natur und Umwelt fielen, ersetzt positionsgetreu Adrian Kersting. Der neue Dezernatschef hatte bislang in der Stadt Werne den Bereich Straßen, Verkehr und Stadtentwässerung verantwortet. Auch er wechselt im Sommer ins Kreishaus. Als neuen Leiter des Fachbereichs Mobilität, Natur und Umwelt kann er dann Achim Wörmann begrüßen. Der Bochumer arbeitet aktuell als Amtsleiter Technischer Betrieb für seine Heimatstadt.
Mit Kreisdirektor Mike-Sebastian Janke ist sich Landrat Löhr einig, personell eine gute und leistungsstarke Mischung gefunden zu haben. „Die Besetzungen von außen und die Auswahl, die wir dabei hatten, belegen die Attraktivität des Arbeitgebers Kreis Unna. Und die internen Besetzungen sind Beweis für unsere Bindungskraft und die Güte der eigenen Aus- und Fortbildung“, fasst Kreisdirektor Janke den Prozess der vergangenen Wochen zusammen. PK | PKU