Einmalig im Kreis Unna: Gerhart-Hauptmann-Familiengrundschulzentrum stärkt Kinder und Eltern gleichermaßen

Die stellvertretende Leiterin der OGS Lena Hoppe und Schulsozialarbeiter Seyit Hecker stellen sich dien Kindern der Klasse 1a von Lehrerin Meike Presch vor. Sie gehören zur Steuerungsguppe, die die Angebote des Familiengrundschulzentrums koordiniert. Die Kinder lernen das Angebot mit einem Malwettbewerb kennen.

Das Konzept der „Familienzentren“, die Kita-Kinder und ihre Eltern auf vielfältige Weise mit Angeboten zur Gesundheitsförderung, der Frühförderung und der Bildung in ihrem Alltag unterstützen, ist längst gängige Praxis. Mit dem Familiengrundschulzentrum an der Gerhart-Hauptmann-Grundschule in Bergkamen gibt es ein solches Förderangebot jetzt erstmals im Kreis Unna auch an einer Grundschule.

Seyit Hecker, Schulsozialarbeiter an der Gerhart-Hauptmann-Grundschule und Mitarbeiter der Bildung+Lernen gGmbH, einer Tochtergesellschaft der AWO Ruhr-Lippe-Ems, hat das Konzept des neuen Angebotes entwickelt. „Wir möchten den Familien hier im Sozialraum niedrigschwellige Unterstützungsangebote machen – und das auf ganz kurzem Wege“, erklärte Hecker bei der Vorstellung des Projektes, „Beratungen in Kooperation mit dem Jobcenter gehören da ebenso zu wie individuelle, kleinere Angebote wie beispielsweise ein Kochkurs.“

Niedrigschwellige Angebote wie beispielsweise ein Stehcafè morgens vor Schulbeginn bieten Eltern und Lehrern die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Geplante Kooperationen unter anderem mit Sportvereinen, dem Kinder- und Jugendbüro der Stadt Bergkamen und auch den Migrationsdiensten der AWO ermöglichen ein vielfältiges Angebot an weiteren Veranstaltungen und Unterstützungsformaten.

Für Christine Busch, Sozialdezernentin der Stadt Bergkamen, ist die Etablierung des ersten Familiengrundschulzentrums auch eine Fortsetzung dessen, was in diesem Bereich schon an vielen anderen Stellen einzeln geleistet werde. „Der Standort an der Gerhart-Hauptmann-Grundschule ist ein Abbild von Bergkamen, wie es ist und wie es sein möchte: bildungshungrig, bunt und herausfordernd“, so Busch. Das Konzept des Familiengrundschulzentrums verknüpfe
das, was am Vormittag im Unterricht der Schule passiere mit dem, was nachmittags in der OGS geschehe: „Hier werden sinnvoll und individuell Angebote aufeinander abgestimmt – und Herr Hecker bildet gewissermaßen das Scharnier.“

Thorsten Schmitz, Geschäftsführer der Bildung+Lernen gGmbH, betonte den PremierenCharakter, den das Projekt habe: „Der Reiz für uns besteht sicherlich darin, dass es das erste Familiengrundschulzentrum im Kreis Unna ist und wir daher frei von inhaltlichen Vorgaben individuell und schnell beginnen können. Im Bereich der Kindertagesstätten hat sich gezeigt, wie wichtig Familienzentren gerade in diesen Zeiten sind und ich denke, dass sich dies sehr gut auf die Familiengrundschulzentren übertragen lässt.“

Im Rahmen einer Eröffnungswoche stellen Seyit Hecker und seine Kolleg*innen das Projekt Eltern und Kindern vor – und die Kinder dürfen sich direkt miteinbringen: Mit einem kleinen Malwettbewerb sind sie aufgefordert, ihre Schule zu malen und zwar so, wie sie sich ihre Schule wünschen. Ihre Eltern haben die Gelegenheit, beim Stehcafè morgens vor Schulbeginn mit Seyit Hecker und seinen Kooperationspartner ins Gespräch zu bekommen.