Ehemaliger Oberkreisdirektor Landwehr verstorben
Er förderte und forderte, hatte ebenso viele Ideen wie Ideale. Er schob Dinge an, war ein Macher, ein Gestalter. Er richtete die Kreisverwaltung in seiner weit über 20 Jahre dauernden Tätigkeit als Oberkreisdirektor neu aus, machte sie zum Vorbild für andere Kommunen. Nun ist Karl-Heinrich Landwehr im Alter von 84 Jahren verstorben.
Der gebürtige Kamener (Jahrgang 1935) war studierter Jurist, Staatsanwalt und Dezernent bei der Zentralstelle für die Bearbeitung von NS-Verbrechen in NRW, ehe er 1975 zum Kreis Unna wechselte und 1976 zum Oberkreisdirektor – also Leiter der Verwaltung und der Kreispolizei – gewählt wurde. Dieses Amt hatte Karl-Heinrich Landwehr bis Ende 1999 inne – und er füllte es aus.
Erstes kommunales Umweltamt angeschoben
Mit Landwehrs Namen verbindet sich der Strukturwandel nach dem Wegbrechen des Bergbaus, die Gründung des ersten kommunalen Umweltamtes Deutschlands (1982), die Einrichtung der ersten Gesundheitshäuser im Bundesgebiet in Lünen und Unna (1991).
Der Oberkreisdirektor, begeisterter Reiter und Musiker, setzte sich immer engagiert für das Sinfonieorchester des Kreises Unna (Neue Philharmonie Westfalen) ein, ebnete den Weg für das kulturelle Engagement des Kreises auf Schloss Cappenberg und den Erwerb von Haus Opherdicke, heute ein immer mehr an Strahlkraft gewinnender Ort von Kunst und Kultur, auch die „gute Stube“ des Kreises.
Partnerschaften im Osten gefördert
Besonders am Herzen lag Karl-Heinrich Landwehr auch das Zusammenwachsen beider Teile Deutschlands. Er trieb persönlich die kommunale Partnerschaft des Kreises Unna mit dem damaligen Kreis Templin (Brandenburg) voran und engagierte sich Anfang der 1990er Jahre für die Verbindung zum heutigen polnischen Partnerkreis Nowy Sacz. PK | PKU