Ehemalige Bergwerks-Gebäude verschwinden in Weddinghofen: Bildungseinrichtungen des TÜV Nord haben aber Zukunft

Von den Gebäuden aus der Weddinghofer Bergbauvergangenheit dürfte vermutlich nur das heutige Berufskolleg des TÜV Nord übrig bleiben. Beim ehemaligen Gesundheitshaus von Grimberg 3/4 haben jetzt die Abbrucharbeiten begonnen. Ein ähnliches Schicksal droht den Gebäuden westlich des Kollegs, das jetzt nur noch zu einem kleinen Teil von der TÜV Nord Bildung genutzt wird.

Der TÜV hat in seinem Berufskolleg auch einen Friseursalon. Für die Ausbildung der Nachwuchskräfte werden stets Models gesucht. Besonders gefragt sind Damen, die sich eine Dauerwelle legen lassen wollen.
Der TÜV hat in seinem Berufskolleg auch einen Friseursalon. Für die Ausbildung der Nachwuchskräfte werden stets Models gesucht. Besonders gefragt sind Damen, die sich eine Dauerwelle legen lassen wollen.

Das, was bleibt, das vor über 30 Jahr eingeweihte Schulgebäude und die beiden Bildungseinrichtungen des TÜV, wird aber das für 2018 gesetzte Ende des Bergbau überleben. Davon zeigte sich am Montag der Vorsitzende der Geschäftsführung des TÜV Nord College, Jürgen Halank beim Besuch von Bürgermeister Roland Schäfer und den Wirtschaftsförderern im Rathaus um Fachdezernent Manfred Turk. Mit insgesamt rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört der TÜV schon zu den größeren Arbeitgebern in der Nordbergstadt.

TÜV bildete 2013 letztmals Bergbau-Führungskräfte aus

Die letzten baulichen Reste von Grimberg 3/4 verschwinden wird. Der Abbruch des ehemaligen Gesundheitshauses hat jetzt begonnen.
Die letzten baulichen Reste von Grimberg 3/4 verschwinden wird. Der Abbruch des ehemaligen Gesundheitshauses hat jetzt begonnen.

Als die ehemalige Bergberufsschule der Berggewerkschaftskasse direkt neben der Zeche Grimberg 3/4 an den Start ging, wurden 5000 Nachwuchskräfte für den Bergbau in Weddinghofen unterrichtet. 2013 legten dort einige wenige angehende Führungskräfte der RAG ihre Abschlussprüfungen ab.

Aktuell besuchen 600 Schüler das Berufskolleg. Hinzu kommen 120 Studierende der Fachschule für Elektrotechnik und Maschinenbautechnik. Hinzu kommen fast 300 Azubis, Umschüler und junge Leute im Berufsgrundschuljahr bei der TÜV Nord Bildung. Beide Bildungseinrichtungen werden sich spätestens im Sommer im wahren Wortes Sinne unter einem Dach befinden.

Mensa des TÜV Nord Sinnbild des Strukturwandels

Was möchten Sie denn gerne? Bürgermeister Roland Schäfer, Fachdezernent Manfred Turk und der Schulleiter des Berufkollegs Ost des TÜV Nord, Uwe Peters (v.r.) an der Bedientheke des Mensa.
Was möchten Sie denn gerne? Bürgermeister Roland Schäfer, Fachdezernent Manfred Turk und der Schulleiter des Berufkollegs Ost des TÜV Nord, Uwe Peters (v.r.) an der Bedientheke des Mensa.

Kaum eine andere Einrichtung des Kollegs verdeutlicht den Strukturwandel der Einrichtung wie die Mensa. Lange Zeit war sie stillgelegt. Jetzt wurde sie zur Lehrküche für die angehenden Köchinnen und Köche der TÜV Nord Bildung umgebaut.

Dann muss es ja munden, wenn Kochausbilder Jörg Bierögrel das Fleisch fürs Mittagsessen in der Lehrküche der Mensa würzt.
Dann muss es ja munden, wenn Kochausbilder Jörg Bierögel das Fleisch fürs Mittagsessen in der Lehrküche der Mensa würzt.

Den Mensabetrieb können natürlich die Schüler und Studierenden des Kollegs und der Fachschule in den Pausen mitnutzen. Inzwischen haben mit dem künftigen Nachbarn vom Gesundheitszentrum einige Gespräche über eine Zusammenarbeit stattgefunden. Die Mensa, so die Idee, könnten nach der Eröffnung des PueD Bergkamen Patienten ebenfalls besuchen. Gedanklich sind die Partner bereits einen Schritt weiter. Das Gesundheitszentrum soll nach den Plänen der PueD-Gechäftsführung auch so etwas wie ein Stadtteilzentrum für Weddinghofen werden. Für Speis und Trank wäre dann in der Mensa auch gesorgt.

Wichtigen Beitrag des TÜV zur wirtschaftlichen Entwicklung

Unabhängig davon leistet der TÜV mit seinen zahlreichen Ausbildungsangeboten nach Überzeugung von Bürgermeister Roland Schäfer einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region. Oft sind gerade kleinere Betriebe aus unterschiedlichen Gründen nicht in der Lage, junge Leute zu dringend benötigten Fachkräften auszubilden. Der TÜV Nord ist hier viel mehr als ein „Lückenfüller“.