Die Johanniter werden den neuen Kindergarten in Oberaden betreiben

In Oberaden entsteht ein weiterer Kindergarten. Der Jugendhilfeausschuss der Stadt Bergkamen beschloss am Dienstagabend einstimmig bei einer Enthaltung der Fraktion BergAuf, dass die Johanniter die neue Einrichtung an der Sugambrerstraße betreiben und auch mit einer Partnergesellschaft errichten sollen.

An der Eichendorffstraße in Bergkamen-Mitte betreiben die Johanniter bereits eine Kita.

Die Einstimmigkeit im Ausschuss war nicht selbstverständlich, denn immerhin hatte es die luxuriöse Situation gegeben, dass es gleich drei Bewerber um die neue Einrichtung gab: Die AWO, die bereits acht Kindertagesstätten in Bergkamen betreibt und in nahezu allen Ortsteilen vertreten ist, die Johanniter, die seit rund einem Jahr den neuen Kindergarten an der Eichendorffstraße betreiben und der Humanistische Verein Deutschlands. Weil letzterer eine wenig aussagekräftige Bewerbung eingereicht hatte, sich weder zu Öffnungszeiten noch Zeitplänen äußerte und es mit dem Verein in ganz Nordrhein-Westfalen noch keine Erfahrungswerte gibt, blieb die Wahl zwischen Awo und Johannitern. Und dabei, so betonten die Vertreter der Politik, ging es um eine Entscheidung für einen der Träger, und nicht gegen den anderen.

„Wir werden der AWO niemals vergessen, wie sie uns bei der Einrichtung von Notgruppen geholfen hat und aus jedem Raum eine Kita gemacht hat“, unterstrich Jochen Wehmann von den Grünen. „Wir haben bislang sehr gut mit der AWO zusammengearbeitet. Wenn Bewerber so eng beieinander liegen, entscheiden schließlich Nuancen“, sagte auch Julian Deuse für die SPD. Genau wie seine Ausschusskollegen erinnerte auch Thomas Heinzel (CDU) an die Pläne weiterer neuer Kindergärten an der Landwehrstraße sowie an der Berliner Straße in Weddinghofen. „Bei beiden kann man davon ausgehen, dass die Awo der Träger sein wird“, sagte Heinzel.

Für die Johanniter sprachen indes harte Fakten: Zum einen hatte man beim Neubeu an der Eichendorffstraße Professionalität bewiesen, zum zweiten gaben die Johanniter an, an der Sugambrerstraße drei Monate eher eröffnen zu können als die Awo. Die Johanniter wollen mit einer Bauzeit von neun Monaten auskommen – ein Zeitrahmen, der auch an der Eichendorffstraße gepasst hatte. Zum dritten wollen die Johanniter zehn Stunden am Tag geöffnet haben – und damit eine Stunde länger als die Awo. „Wir stecken immer in der Diskussion um mangelnde Betreuungsmöglichkeiten in den Randzeiten“, erinnerte Heinzel. Diese eine Stunde am Tag mehr sei daher ein Schritt in die richtige Richtung.

Für die Awo hatte hingegen gesprochen, dass es durch die Vielzahl an Einrichtungen in der Stadt zu Synergieeffekten kommen würde und Personal bei Engpässen in einer Einrichtung flexibel eingesetzt werden könnte. So könnte der Betrieb stets aufrecht erhalten werden. Genau diese Möglichkeit möchten die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses aber auch den Johannitern geben. Mit einer weiteren Einrichtung, so die einhellige Meinung, könnten auch die Johanniter auf Dauer effektiver arbeiten.