Diawechsel im Lichtkunstwerk auf dem Rathauskreisel – Künstler diskutiert mit Bürgern
Im Volksmund heißt sie manchmal etwas spöttisch „Waschtrommel. Doch die Stadt Bergkamen besitzt ein einzigartiges Kunstwerk: Die Medienskulptur von Andreas M Kaufmann im Verkehrskreisel am Rathaus ist nicht nur Licht-Kunstwerk, sondern auch Gegenstand regelmäßiger Gespräche des Künstlers mit der Bergkamener Bevölkerung.
Am 1. Februar 2016 ist es wieder soweit: Ab 19 Uhr lädt der Künstler im Elisabeth-Haus, Parkstrasse 2 a die Bergkamenerinnen und Bergkamener ein, mit ihm darüber zu diskutieren, welche Menschen im vergangenen Jahr 2015 besonders präsent waren und deshalb einen Platz unter den Dias in der
Medienskulptur verdient haben. Mediale Präsenz ist Kaufmanns erste Priorität, ob die jeweiligen Personen auch wirklich wirkmächtig waren, spielt dagegen eine eher untergeordnete Rolle.
Nicht umsonst heißt seine Skulptur „no agreement today – no agreement tomorrow“ (in etwa „Keine
Übereinstimmung heute, keine Übereinstimmung morgen“). Der Titel als Verweis auf die Begriffe „Zustimmung“ bzw. „Übereinkommen“ verfolgt dabei eine ironische und zeitkritische Intention: Die in der Medienskulptur kreisenden Porträts von Menschen (und ihre typischen Gesten) sind aus dem
ursprünglichen Kontext ihrer Darstellung herausgelöst und in einen neuen Zusammenhang gesetzt. Der Künstler will so zeigen, dass in den Massenmedien zwar eine Selbstdarstellung möglich ist, echte Kommunikation und echtes Verständnis allerdings nicht. Auch die Entscheidung, wer für das neue Bild
die Medienskulptur, im Bergkamener Volksmund auch gern „Waschtrommel“ genannt, verlassen muss, wird der Künstler mit den Anwesenden diskutieren.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, mit eigenen Vorschlägen an der Veranstaltung teilzunehmen. Organisiert wird der Abend vom Kulturreferat der Stadt Bergkamen in
Kooperation mit der KAB, Katholischen Arbeiterbewegung Bergkamen.