Coronavirus: 190 Personen in Bergkamen infiziert und rund 600 in Quarantäne

Erstmals mussten die Mitglieder des Bergkamener Stadtrats am Mittwoch auch an ihren Sitzplätzen wegen der Corona-Pandemie einen Mund-Nase-Schutz tragen. Ein wesentlicher Grund: Nach Lünen ist Bergkamen im Kreis Unna besonders stark betroffen.

Am Mittwochnachmittag zählte das Kreis-Gesundheitsamt aktuell 190 Infizierte in Bergkamen. Leider sind auch sieben Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenzentrums „Haus am Nordberg“ positivgetestet worden. Wie Beigeordnete Christine Busch den Stadtverordneten erklärte, befinden sich 600 weitere Personen in Quarantäne. Darunter ein kompletter Jahrgang des Gymnasiums, eine Klasse der Realschule Oberaden, eine Klasse der Jahnschule und das städtische Familienzentrum „Tausendfüßler“ komplett. Nach ihrer Beobachtung konzentriert sich das Infektionsgeschehen zurzeit auf den Stadtteil Oberaden.

Nach Schuldigen wolle sie nicht suchen, betonte Christine Busch. Allerdings nütze es wenig, wenn zum Beispiel die Jungen und Mädchen die AHA-Grundregeln lernten, dann aber die Eltern zu einer Kindergeburtstagsparty einladen würden. Unvernünftiges Verhalten habe sie auch am Mittwoch am Mittwoch bei der Sparkasse erlebt, als sich dort Kunden ohne Mundschutz und ohne Einhaltung der Abstandsregeln an den Automaten bedienten.

Auch Bürgermeister Bernd Schäfer ging in seiner Rede im Stadtrat nach seiner Amtseinführung auf die Corona-Lage ein. Besorgniserregend ist für ihn die Lage in den Krankenhäusern im Kreis Unna. Hier stünden zurzeit 113 Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeiten zur Verfügung. Mit Stand Mittwochnachmittag seien lediglich vier noch frei, acht seien von Covid 19-Patienten belegt und der große Rest von Patienten mit anderen Krankheiten. Kurzfristig könne die Zahl dieser Intensivbetten auf 125 erhöht werden.