Reh zweimal überfahren – Vorsicht! Wieder Wildwechsel!
Achtung, Wildwechsel! Am Dienstag wurde ein Reh auf der Industriestraße (Höhe Poco) gleich von zwei Autos erfasst. Am Dienstag, 02.04.2013 gegen 20:40 Uhr befuhr ein 28jähriger Dortmunder mit einem Pkw die Industriestraße in nördlicher Richtung. In Höhe der Firma Poco kollidierte er mit einem von links kommenden Reh. Hierbei wurde der Pkw erheblich beschädigt. Der Unfallfahrer stand eigenen Angaben zufolge unter Schock und entfernte sich zunächst vom Unfallort. Ein verletztes Tier habe er nicht gesehen. Als er den Unfall ca. 20 Minuten später der Polizei melden wollte, passierte er gegen 21 Uhr erneut die Unfallstelle.
Zwischenzeitlich hatte ein 20-jähriger Pkw-Fahrer aus Kamen die Industriestraße in südlicher Richtung befahren. Dieser sah das Reh auf der Fahrbahn liegen. Daraufhin bremste er den Pkw ab, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Dies gelang ihm jedoch nicht.
Das arme Tier lebte noch, nachdem es von den beiden Autos überfahren worden war. Die Polizei dazu: „Ein Jagdausübungsberechtigter kümmerte sich schließlich um das Reh.“
Die beiden Pkw-Fahrer begaben sich zur Polizei in Kamen.
In der vergangenen Jagdsaison kam jedes fünfte in der Jagdstatistik geführte Reh durch ein Auto um. Jetzt im Frühling steigt das Risiko von Wildunfällen wieder.
Der Deutsche Jagdschutzverband DJV warnt vor einem erhöhten Wildunfall-Risiko im Frühling. Rund 200.000 Rehe werden pro Jagdsaison getötet. Jedes fünfte Tier allerdings stirbt nicht durch eine Kugel, sondern durch ein Auto. Tendenz steigend!
Ein Problem ist die Zeitumstellung am vergangenen Oster-Wochenende. Mit der Zeitumstellung falle der Berufsverkehr wieder in die Dämmerung, was für Autofahrer und Tiere besondere Risiken bedeute.
Der DJV empfiehlt, den Fuß in waldreichen Gebieten (wie kurz vor Poco) vom Gas zu nehmen. Wer im Scheinwerferlicht mit Tempo 80 ein Tier sehe, könne noch rechtzeitig bremsen. Bei 100 Stundenkilometern sei das schon nicht mehr möglich. Wer Wild auf der Straße entdeckt, sollte abblenden, bremsen und hupen. Das Bundesminsisterium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz bittet die Autofahrer, die Verkehrsschilder „Wildwechsel“ unbedingt ernst zu nehmen. Dieser Wildwechsel erfolgt meist in der Morgen- und Abenddämmerung.
Was ist zu tun, wenn es dennoch kracht? In diesem Fall muss IMMER die Polizei verständigt werden. Diese informiert den zuständigen Förster/Jäger und gibt Ihnen Hinweise, was zu tun ist. Dazu gehört auch, sich dem verunfallten Wild NICHT zu nähern.