Raser löst Unfall aus

Durch Ausbremsen löste ein unbekannter Autofahrer am Mittwoch, 18. Juni, 09.59 Uhr, bei Beckum auf der A2 in Richtung Oberhausen, kurz hinter der Anschlussstelle Beckum, einen Verkehrunfall aus, bei dem eine Person verletzt wurde.

Nach Angaben von Zeugen, fuhr der Fahrer eines Audi A3, ein 22-Jähriger aus Wuppertal, zunächst auf dem rechten Fahrstreifen in Richtung Oberhausen. Dann überholte er einen Lkw über den mittleren Fahrstreifen. Da auf dem mittleren Fahrstreifen ebenfalls ein Lkw fuhr, wechselte er auf den linken Fahrstreifen. Plötzlich sah er wie von hinten ein silberner Passat sehr dicht auffuhr und mehrfach die Lichthupe bediente. Nach dem Überholen dieses Lkw wechselte der 22-Jährige wieder zurück auf den mittleren Fahrstreifen. Zunächst fuhr der Fahrer des Passat einen kurzen Moment neben dem Audi. Dann scherte der unbekannte Fahrer des Passat so kurz vor ihm ein, dass der Fahrer des Audi nach rechts ausweichen musste um einen Aufprall zu vermeiden. Dabei verlor er die Kontrolle über sein Fahrzeug, schleuderte über die gesamte Fahrbahn, prallte zunächst in die Mittelschutzplanken und anschließend gegen die rechte Schutzplanke.

Der 22-Jährige musste mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden.

Der Fahrer des Passats flüchtete von der Unfallstelle, ohne sich um die Folgen des Unfalls weiter zu kümmern. Er wird als 40 bis 45 Jahre alt, mit dunklen Haare und Halbglatze beschrieben. Der Mann trug eine Brille mit dunklem Gestell und ein helles Hemd.

Die Polizei schätzt den Sachschaden auf circa 15.000 Euro.

Hinweise auf das Kennzeichen des flüchtigen Passats oder die Identität des flüchtigen Autofahrers bitte an die Autobahnpolizeiwache Kamen unter der Rufnummer 0231 1324521.




Bahnpendler müssen sich länger auf Probleme im Zugverkehr einstellen

Auch am Wochenende und in der nächsten Woche ist der Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen wegen der verheerenden Unwetterschäden vom Montag weiterhin stark beeinträchtigt. Auf vielen Strecken werden die Räum-, Reparatur- und Wiederaufbauarbeiten noch einige Tage andauern. Besonders betroffen sind die Linien im Düsseldorfer Raum und im gesamten Ruhrgebiet. Es kommt sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr der Deutschen Bahn zu erheblichen Beeinträchtigungen.

Im Regionalverkehr der DB Regio AG bestehen Einschränkungen im Fahrplanangebot auf folgenden Linien:

RegionalExpress (RE):
Linie RE 1: Verkehrt stündlich Aachen – Köln – Düsseldorf – Duisburg und stündlich Bochum – Dortmund – Hamm sowie alle zwei Stunden Hamm – Paderborn. Außerdem können von Bochum Züge der Linien RB 40/RE16 (Abellio Rail NRW) nach Witten genutzt werden; von dort aus bestehen Fahrmöglichkeiten mit den Linien S 5 und RE 4 nach Dortmund.
Linie RE 2: Verkehrt zwischen Düsseldorf – Duisburg sowie Münster – Marl-Sinsen
Linie RE 6: Verkehrt im Abschnitt Bochum Hbf – Minden (Westf) stündlich
Linie RE 7: Verkehrt im Abschnitt Rheine- Münster Hbf – Köln Hbf stündlich
Linie RE11: Verkehrt im Abschnitt Dortmund Hbf – Hamm (Westf) stündlich
Linie RE 57: verkehrt zwischen Dortmund- Hörde und Winterberg
Alle anderen RegionalExpress-Linien der DB Regio AG verkehren planmäßig.

RegionalBahnen (RB):
Linie RB 33: Verkehrt zwischen Viersen und Duisburg/Wesel sowie zwischen Aachen und Mönchengladbach/Heinsberg
ca. alle 30 Minuten
Linie RB 38: Verkehrt im Abschnitt Grevenbroich – Köln Hbf ca. stündlich
Linie RB 42: Verkehrt im Abschnitt Münster Hbf – Marl-Sinsen
Linie RB 53: Verkehrt zwischen Dortmund-Hörde – Iserlohn

Alle anderen RegionalBahn-Linien der DB Regio AG verkehren planmäßig.

Im S-Bahnverkehr bestehen Einschränkungen im Fahrplanangebot auf folgenden Linien:

S-Bahnen (S):
Linie S 1: Verkehrt im Abschnitt Essen West – Duisburg Hbf einmal pro Stunde sowie zw. Duisburg und Düsseldorf alle 40 Minuten
Linie S 2: Betrieb vorübergehend eingestellt. Alternativ können zwischen Gelsenkirchen Hbf, Wanne-Eickel Hbf und Herne Züge der Linie RB 46 (Abellio Rail NRW) genutzt werden
Linie S 3: Betrieb vorübergehend eingestellt
Linie S 4: Verkehrt im Abschnitt Dortmund-Stadthaus – Unna ca. zweimal pro Stunde
Linie S 6: Verkehrt zwischen Köln-Nippes – Düsseldorf Hbf alle 30 Minuten
Linie S 9: Verkehrt Haltern am See – Bottrop Hbf ca. einmal pro Stunde
Linie S 11: Verkehrt zwischen Düsseldorf Flughafen und Bergisch Gladbach durchgehend, Umleitung zw. Düsseldorf Hbf und Neuss, daher keine Halte in:
Düsseldorf -Friedrichstadt
Düsseldorf -Bilk
Düsseldorf -Völklinger Strasse
Düsseldorf -Hamm
Neuss -Am Kaiser
Neuss -Rheinparkcenter

Alle anderen S-Bahn-Linien der DB Regio AG verkehren planmäßig.

Ersatzbusse verkehren auf folgenden Relationen: (nicht alle Unterwegshalte benannt)
Dortmund Hbf – Duisburg Hbf über Bochum Hbf – Essen Hbf
Neuss Hbf- Köln Worringen über Neuss-Allerheiligen – Dormagen
Essen Hbf – Düsseldorf Hbf über Kettwig – Ratingen Ost – Düsseldorf-Derendorf
Wuppertal Vohwinkel – Essen Hbf über Velbert-Langenberg – Essen-Kuperdreh
Marl-Sinsen – Essen Hbf über Recklinghausen Hbf – Gelsenkirchen Hbf
Mönchengladbach Hbf – Viersen
Bottrop- Essen




Fahrbahnsanierung: Straßen in Bönen am kommenden Wochenende gesperrt

Zwingend notwendige Fahrbahnreparaturen werden ab kommendem Freitag, 20. Juni, auf der Rhynerner Straße (K 42 n) in Bönen durchgeführt. Aufgrund der umfangreichen Bauarbeiten wird auch in der Nacht zum Samstag, 21. Juni, gearbeitet.  Die Arbeiten auf dem Abschnitt zwischen der Autobahn-Anschlussstelle Bönen (A2) und dem Kreisverkehr am Mersch/Bachstraße sind zwischen Freitag, 20. Juni, um 17 Uhr und Montag, 23. Juni, um 6 Uhr geplant.

Der Verkehr wird teilweise mit Gegenverkehrsregelungen an den einzelnen Baufeldern vorbeigeführt. In zwei Streckenabschnitten müssen Baustellenampeln den Verkehr regeln. Hierbei kann es zu Beeinträchtigungen kommen. Im Rahmen der Maßnahmen wird zusätzlich die Nordbögger Straße an der Einmündung Rhynerner Straße für den Verkehr gesperrt. Das bedeutet, dass Verkehrsteilnehmer von der Rhynerner Straße nur noch in die Nordbögger Straße einfahren können – ein Ausfahren von der Nordbögger Straße auf die Rhynerner Straße ist nicht  möglich – hier wird bereits ab der Straße Im Hasenwinkel der Verkehr abgesperrt sein.

Die Anlieger werden gebeten, während der Bauarbeiten über Rexestraße und Industriestraße abzufahren.




Geisterfahrer auf zwei Rädern: Sprayen im Namen der Sicherheit

Die Kreispolizei stellte am Mittwoch, 11. Juni 2014, vor dem Rathaus ihr neues Geisterfahrer-Typogramm vor. Foto: Jonas Milk
Ein neues Piktogramm, das die Kreispolizei heute vor dem Kamener Rathaus vorstellte, warnt Radler in den Städten und Gemeinden im Kreis künftig vor Falschfahrten. Fotos: Jonas Milk

Es war ein seltener Anblick, den am Mittwoch Nachmittag diejenigen zu sehen bekamen, die den Kreisverkehr vorm Kamener Rathaus passierten: Polizisten in Uniform, bewaffnet mit Spraydosen. Statt die Verursacher von Schmierereien zu fassen, machten sie sich selbst daran, die Farbe aufzubringen.

Knautschzone ist der eigene Körper. (Thomas Stoltefuß, Leiter des Verkehrsdienstes der Kreispolizeibehörde)

Das neue Typogramm fordert Radfahrer auf, die Straßenseite zu wechseln, damit sie nicht zu Geisterfahrern werden. Foto: Jonas Milk
Geisterfahrer auf zwei Rädern bekommen künftig den Hinweis: Sie fahren falsch, Seite wechseln!

Was im ersten Moment aussieht, wie ein wirklich absurdes Schauspiel, ist aber eine Aktion im Auftrag der Sicherheit. Ein kleines Gespenst auf dem Fahrrad „verschönert“ hier jetzt die Radwege. Die Aussage:  „Hallo Geisterfahrer, benutz lieber die andere Seite“. Immer wieder komme es an solchen Stellen zu Unfällen zwischen Falschfahrern und anderen Zweirädern oder Fußgängern, erzählt Thomas Stoltefuß, Leiter des Verkehrsdienstes der Kreispolizeibehörde.

Neonfarbenes Gespenst

20 Euro kostet ein solches Vergehen mindestens. Mehr, wenn man andere beim Abkürzen und Falschfahren gefährdet – und das passiert schnell. Was viele Radfahrer vergessen oder verdrängen: „Knautschzone ist der eigene Körper“, wie Stoltefuß es ausdrückt. Damit die Fahrer das immer vor Augen haben, sorgt das neonfarbene Gespenst jetzt für Aufmerksamkeit. Anfangs in Düsseldorf eingesetzt, hat es jetzt auch seinen Weg in den Kreis Unna gefunden, wo es nach und nach an den Stellen aufgetragen wird, wo Unfallanalysen der Polizei eine solche Maßnahme sinnvoll erscheinen lassen.




Strandkorb wieder aufgetaucht

Sachen gibt’s: Der Strandkorb, der am Donnerstag, 5. Juni, auf der Autobahn 2 von der Ladefläche eines Anhängers gefallen ist und später gestohlen wurde (wir berichteten), ist wieder aufgetaucht. Wie die Polizei mitteilt, meldete sich ein 39-jähriger Lüner gleich am Samstag, 7. Juni, und erklärte, er habe den Strandkorb aus Gründen der Verkehrssicherheit von der Autobahn geholt und mit zu sich nach Hause genommen. Erst über Facebook habe er erfahren, dass ein Strandkorb vermisst werde.

Polizeibeamte stellten in der Folge die „Fundsache“ sicher. Den Lüner erwartet ein mögliches Strafverfahren wegen Unterschlagung. Der eigentliche Besitzer kann den Strandkorb nun wieder abholen und hoffentlich gut gesichert an seinen Bestimmungsort bringen.

 




Gegen die Einbahnstraße: Achtjähriger Radfahrer verletzt

Am Mittwoch, 4. Juni, fuhr gegen 18 Uhr ein 48-jähriger Bergkamener mit seinem Auto auf der Karl-Liebknecht-Straße aus Richtung Präsidentenstraße kommend. Als er sich in Höhe der Von-Stegmann-Straße befand, kam aus dieser ein achtjähriger Junge auf seinem Fahrrad. Er war entgegen der Einbahnstraße gefahren. Bei dem Zusammenstoß mit dem Pkw wurde der Junge verletzt. Er wird im Krankenhaus behandelt.

 




Tödlicher Unfall auf der Autobahn A2

Drei Unfälle innerhalb kurzer Zeit sorgen seit 8 Uhr für Kilometer lange Staus auf der A2 von der Anschlussstelle Bönen über das Kamener Kreuz bis Kamen/Bergkamen. Zwei ereigneten sich jeweils am Stauende. Bei einem, in dem zwei Muldenkipper beteiligt waren, verstarb ein Lkw-Fahrer noch am Unfallort.

Foto: Ulrich Bonke
Foto: Ulrich Bonke

Zur Unfallzeit befuhren zwei Sattelzüge die A 2 Richtung Oberhausen. Der Fahrer des vorderen Lkw bremste sein Fahrzeug ab, da sich vor ihm ein Rückstau gebildet hatte. Der Fahrer des nachfolgenden Sattelzuges erkannte diesen Umstand offensichtlich zu spät und prallte auf den Auflieger seines Vordermannes auf.

Foto: Ulrich Bonke
Foto: Ulrich Bonke

Die Autobahn A 2 Richtung Oberhausen ist derzeit für den Fahrzeugverkehr komplett gesperrt. Der Verkehr wird an der Anschlussstelle Bönen abgeleitet. Wegen des Umleitungsverkehrs hat sich ein weiterer Kilometer langer Stau durch Kamen über den Ring und Lünener Straße bis zur Anschlussstelle Kamen/Bergkamen gebildet. Dadurch kommt es zu erheblichen Behinderungen des VKU-Linienverkehrs, insbesondere auf den Linien R81 und S80 in Richtung Bergkamen-Werne.

 

6_02_Unfall A2 065
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Foto: Ulrich Bonke
6_02_Unfall A2 057
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Foto: Ulrich Bonke
6_02_Unfall A2 053
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Foto: Ulrich Bonke
6_02_Unfall A2 045
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Foto: Ulrich Bonke
6_02_Unfall A2 036
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Foto: Ulrich Bonke
6_02_Unfall A2 029
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Foto: Ulrich Bonke
6_02_Unfall A2 028
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Foto: Ulrich Bonke
6_02_Unfall A2 001
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Foto: Ulrich Bonke




Unfallflucht: Geländewagen mit silbernem Anhänger gesucht

Am Montag, 26. Mai, fuhr um 18.25 Uhr ein Fahrzeug mit Anhänger in Bönen auf der Anne-Frank-Straße aus Richtung Königsholz kommend. Kurz hinter der Einmündung Geschwister-Scholl-Straße hielt das Gespann an und setzte rückwärts. Hierbei fuhr der Fahrer mit dem Anhänger gegen einen parkenden Ford Focus. Zeugen haben einen lauten Knall gehört. Der Fahrer setzte seine Fahrt jedoch in Richtung Geschwister-Scholl-Straße fort, ohne sich um eine Schadensregulierung zu kümmern. Nach Zeugenaussagen soll es sich um einen Geländewagen mit silbernem Anhänger mit Tandemachse und Gittern gehandelt haben. Auf der Ladefläche seien Sand und Schotter gewesen. Nach Zeugenaussagen ist das Gespann wohl häufiger in Gegend zu sehen. Der Sachschaden am Focus wird auf mindestens 2000 Euro geschätzt. Hinweise zum Gespann oder dem Fahrer bitte an die Polizei in Kamen unter der Rufnummer 02307 921 3220 oder 921 0.




Vorfahrt übersehen – ein Schwerverletzter

Schwer verletzt wurde am Samstagabend, 24. Mai, ein 40-jähriger Rollerfahrer aus Holzwickede, als ein 25-jähriger Bergkamener gegen 18 Uhr mit seinem Auto der Kurzen Straße in Holzwickede unterwegs war und weiter geradeaus die Rombergstraße befahren wollte. Im Einmündungsbereich zur Wilhelmstraße nahm ihm der Rollerfahrer aus Holzwickede die Vorfahrt. Beim Zusammenstoß verletzte sich der Holzwickeder schwer und wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Es entstand Sachschaden in Höhe von etwa 6000 Euro.




Auto und Motorrad vom Sattelzug gefallen

Ein Mercedes und ein Motorrad sind bei einem Unfall am Dienstagabend, 20. Mai, auf der Autobahn 2 bei Hamm von der Ladefläche gefallen, nachdem ein Lkw mit mehreren Fahrzeugen zusammengestoßen war. Alle Beteiligten blieben unverletzt.

Laut Zeugenaussagen war der aus Polen stammende Lkw-Fahrer auf der Autobahn 2 in Richtung Hannover unterwegs. Kurz hinter der Anschlussstelle Hamm bemerkte der 33-Jährige augenscheinlich zu spät einen liegengebliebenen Laster aus Litauen. Beim Versuch, diesem auszuweichen, stieß der polnische Sattelzug mit zwei Pkw auf der Fahrbahn zusammen. Sein Anhänger kollidierte zusätzlich mit dem Gespann auf dem Seitenstreifen. Der Anhänger und der litauische Auflieger wurden dabei beschädigt. Von der Ladefläche des Polen fielen ein Mercedes und ein Motorrad auf die Fahrbahn. Ein weiterer Daimler blieb zwar auf dem Anhänger, ist aber auch nicht  mehr zu gebrauchen.

Mehrere Rettungswagen und ein Rettungshubschrauber erschienen am Unfallort. Zum Glück verletzte sich kein Unfallbeteiligter. Für die Dauer der Unfallaufnahme und Bergung war die Autobahn 2 in Richtung Hannover zeitweise komplett gesperrt. Der Verkehr staute sich auf bis zu zehn Kilometern.

Nach polizeilichen Schätzungen entstand ein Sachschaden von circa 80.000 Euro.




Bus und Bahn immer beliebter

Die Menschen im Kreis sind häufiger mit Bus und Bahn unterwegs als der Landesdurchschnitt. Das ist das Ergebnis der kreisweiten repräsentativen Mobilitätsbefragung „Modal-Split-Untersuchung“. Mehr als 9.000 Bürger haben sich daran beteiligt.

10 Prozent der Wege werden im Kreis Unna mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigt, im Landesschnitt sind es nur 8 Prozent. Erfreulich: Im Vergleich mit der letzten Erhebung aus dem Jahr 1987 ist die Nutzung von Bus und Bahn im Kreis Unna um 3 Prozent gestiegen. „Damit wird unser seit Jahren andauerndes besonderes Engagement im Bereich der Nahverkehrsplanung und der Initiierung und Umsetzung entsprechender Projekte, wie beispielsweise mobil&Job, das Betriebliche Mobilitätsmanagement des Kreises oder die Einführung des FlashTickets für junge Leute bestätigt“, sagt Sabine Leiße, Chefplanerin beim Kreis Unna.

Weniger Menschen gehen zu Fuß

Der Pkw-Verkehr bildet mit einem Anteil von 65 Prozent die stärkste Gruppe. Damit liegt der Kreis Unna im Trend und unterscheidet sich nur unwesentlich von anderen Kommunen wie dem Kreis Soest mit 64 Prozent und dem Kreis Lippe mit 66 Prozent. Der Fußverkehr liegt mit 13 Prozent deutlich niedriger als 1987, wo noch 24 Prozent der Wege zu Fuß durchgeführt wurden. Diese Entwicklung ist jedoch angesichts deutlich erhöhter Pkw-Verfügbarkeit nicht außergewöhnlich.
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Der Anteil des Radverkehrs liegt mit 12 Prozent im Mittel des allgemeinen Landestrends. Zwar wurden auch 1987 12 Prozent ermittelt, jedoch ist heute eine größere und altersbezogen frühere Pkw-Verfügbarkeit zu verzeichnen. Auch bringt heute fehlende Einzelhandelsinfrastruktur in den Ortsteilen mit sich, dass man eher mit dem Pkw fahren muss.

Junge Leute steigen aufs Rad

Einen wesentlichen Einfluss hat auch der demografische Wandel. Gerade die jungen Leute nutzen das Fahrrad intensiv, jedoch hat sich der Anteil der jungen Leute gegenüber dem Ende der 80er Jahre deutlich verringert. Insofern kann man mit dem Radverkehrsanteil sehr zufrieden sein. „Wir fühlen uns aber durch die Ergebnisse der Modal-Split-Untersuchung motiviert, als fahrradfreundlicher Kreis in unseren Aktivitäten zur Intensivierung des Radverkehrs nicht nachzulassen“, so Sabine Leiße.

Der Radverkehrsanteil schwankt innerhalb des Kreises Unna von Stadt zu Stadt jedoch stark. Während im topographisch schwierigen südlichen Kreisgebiet – z.B. in Fröndenberg – der Radverkehrsanteil bei nur 3 Prozent und in Schwerte bei 6,6 Prozent liegt, kann man sich in Werne über außerordentliche und in dieser Höhe unerwartete 21 Prozent freuen.

„Die Ergebnisse bieten eine gute Arbeitsgrundlage für das Handeln des Kreises und auch der Städte und Gemeinden im Zusammenhang mit Fragen der Mobilität. Besonders ermutigend ist die Entwicklung der ÖPNV-Nutzung im Kreis Unna“, freut sich Sabine Leiße.

Einzelergebnisse im Überblick:

Mobile Personen im Kreis Unna absolvieren im Durchschnitt 3,2 Wege pro Tag (Kreis Soest 3,0, NRW 2008 3,5).
Hohe Kfz-Nutzung auch bei Senioren (64 Prozent). Ab 64 Jahre wird der Fuß- und Radverkehr beliebter, der ÖPNV wird weniger genutzt.
Bei den 18- bis 29-Jährigen wird der ÖPNV mit 21 Prozent erfreulich gut genutzt.
Kurzstrecken: 50 Prozent aller Wege bis 6 Kilometer werden mit dem Auto durchgeführt. Hier sind Handlungsansätze zu konzipieren, um dieser Entwicklung entgegen zu steuern.
Drei Viertel der ÖPNV-Nutzer sind mit dem ÖPNV-Angebot im Kreis Unna zufrieden.
Die E-Bike-Nutzung ist im Kreis Unna schon jetzt so stark wie die Motorrad-Nutzung – Tendenz steigend.
7 von 10 Personen bemängeln, am Arbeitsort keine geeigneten Fahrradabstellanlagen zur Verfügung zu haben. Hier ist also möglicherweise ein zusätzliches Potential für den Radverkehr zu heben.
Die Verkehrsströme auf der Nord-Süd-Achse zwischen Unna, Kamen und Bergkamen sind auffallend stark ausgeprägt. Knapp 19.000 Fahrten werden täglich zwischen Unna und Kamen sowie gut 22.000 zwischen Kamen und Bergkamen durchgeführt. Das sind deutlich mehr als jeweils zwischen diesen Städten und Dortmund.

Rund 27.000 Haushalte befragt

Hintergrund der Mobilitätsuntersuchung „Modal Split“: Im Herbst 2013 waren insgesamt 27.000 Haushalte nach ihrem werktäglichen Verkehrsverhalten befragt worden. Knapp 4.000 Haushalte wurden erreicht, bei deutlich über 9.000 teilnehmenden Personen ist die Rücklaufquote als sehr zufriedenstellend zu bezeichnen. Die Ergebnisse sind somit repräsentativ.

Der Kreis Unna hatte bewusst Wert darauf gelegt, dass die Befragung so gestaltet und ausgewertet werden muss, dass auch jede einzelne Stadt bzw. Gemeinde eine eigene Modal-Split-Untersuchung erhalten kann. Auch dies ist gelungen. Die Ergebnisse der Stadt Kamen, die bereits vorab in 2012 eine eigene Untersuchung hatte erstellen lassen, wurden eingearbeitet.