Das Balu holt große Kleinkunst mit einem bunten Fest auf die Straße
Hohe Akrobatik-Kunst zeigt die Balu-Gruppen auf der Open-Air-Bühne.
„Huch!“, ruft sie und schaut etwas verzweifelt dem Jonglierball hinterher, der gerade seitwärts wegfliegt. Der andere Ball fällt auf den Boden. „Gar nicht so leicht“, sagt die Mutter. Ein paar Minuten später fliegen die beiden Bälle tanzend und synchron zum Dach des Zirkuszelts am Balu empor. „Super“, sagt der Jonglage-Lehrer, der sonst eigentlich Kinder trainiert. „Als Hausaufgabe gibt es jetzt den dritten Ball!“ Der eine Sohn hatte inzwischen das Diabolo traumwandlerisch sicher im Griff. Der zweite Sohn balancierte auf dem Drahtseil, als ob er nie etwas anderes getan hätte.
Huch, das funktioniert ja: Familien entdecken im Zirkuszelt ungeahnte Talente.
Nicht nur diese Familie entfaltete beim Straßenfest der Kleinkunst am Sonntag ungeahnte Zirkus-Talente. Hier konnte sich jeder versuchen und echte Leidenschaften entwickeln – egal ob groß oder klein. Die einen verwandelten riesigen Bausteine in einer Ritterburg. Die anderen wirbelten Stoffbahnen durch die Luft oder Teller auf Stäben herum. Wieder andere versuchten es mit dem Einrad und schauten mit offenen Mündern zu, wie sich Altersgenossen leichthändig zum Handstand in die Höhe streckten – auf nur einer Hand eines Helfers, wohlgemerkt.
10 Jahre Straßenfest mit vielen Highlights
Malen am Motto: „Alles im Fluss“
Zwei Mädchen malten einträchtig die Buchstaben aus, die auf einer großen Leinwand vorbereitet waren. „Alles im Fluss“, stand hier in großen Lettern und war gleichzeitig das Motto des Straßenfestes. Ein Junge ist mit bunter Kreide in der Hand restlos in das Gesicht versunken, das auf dem Asphalt vor dem Balu unter seinen Händen entsteht. Einfach mal ausprobieren, ist ein anderes Motto, das an diesem Tag vor dem Kinder- und Jugendhaus großgeschrieben wird. Streng genommen ist es sogar ein Jubiläum: „Wir haben vor zehn Jahren mit dem Straßenfest begonnen“, erzählt Aurel Islinger. „Wir wollen hier zeigen, was unsere Gruppen alles lernen und können.“ Wir wollen aber auch die Gelegenheit geben, alles einmal selbst auszuprobieren.“ Hätte das Straßenfest keine Corona-Pausen einlegen müssen, es hätte jetzt runden Geburtstag gefeiert.
Zirkus-Künstler „Pompitz“ macht Späße und kann noch weit mehr.
Aber auch so hat sich das Fest längst zum stadtteilübergreifenden Ereignis entwickelt. Die Wiese mit dem Zirkuszelt und der Bühne für die Auftritte der drei Balu-Gruppen war voll. Vor den Zelten mit dem Luftballonkünstler, dem Schminken, Blitzer-Tattoos und Schnellzeichner bilden sich lange Schlangen. Der Zirkuskünstler „Pompitz“ sorgte zwischendrin mit Zauberei, Einrad-Akrobatik und Diabolo-Kunst für Unterhaltung. Ein kunterbuntes Treiben für die ganze Familie, bei dem es viele Abenteuer zu entdecken gab.
Im Balu treffen sich regelmäßig drei feste Gruppen für das Akrobatik- und Trampolin-Training. Außerdem gibt es eine Koch- und Malgruppe. Geplant ist demnächst ein offenes Angebot, bei dem sich alle ganz zwanglos nach Lust und Laune ausprobieren können.
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Städtebauprojekte öffnen sich mit Visionen und Realem
Die Wasserstadt Aden: Im Hintergrund schon in Ansätzen real, auf den Plänen in ihrer zukünftig bewohnten Form.
Die ersten Bewohner sind längst da. Schwäne schwimmen dort, wo der Adensee zumindest in der Silhouette bereits entstanden ist. Frösche quaken, der Kuckuck fliegt herum. Mit dem Plan in der Hand lässt sich erahnen, was hier in naher Zukunft nach langer Planung entstehen soll: „Lebendige Vielfalt am See“, so der Marketingslogan für 300 Wohneinheiten und 13,4 ha Wohnfläche, 7,5 ha Wasserfläche und 4,9 ha Gewerbefläche. Die Wasserstadt Aden nimmt beim Tag der Städtebauförderung in echt und auf den Plänen Gestalt an. Ebenso wie weitere Förder-Projekte. Zum Tag der Städtebauförderung zog es allerdings nur wenige auf die ehemaligen Bergbauflächen und in die Infozelte.
Von oben nimmt die Wasserstadt bereits beeindruckende Formen an.
Wer kam, hatte meist konkretes Interesse. Wie einer, der sich gezielt nach dem Nischenangebot auf der mit 1.322 Mio. Euro geförderten Fläche erkundigte: Die schwimmenden Häuser. Anfragen gibt es viele und regelmäßig für das Wohnangebot, das ab dem nächsten Jahr vermarktet werden soll. Dafür soll es, so die Mitarbeiter der Stadt im Rahmen der Führungen über das Gelände, noch eine neue Marktanalyse geben. Denn vieles hat sich im Vergleich zum Planungsstart erheblich verändert. Die Energieprobleme beispielsweise, die deutlich schmaleren Geldbörsen der Menschen, die Finanzierung allgemein.
Schwäne fühlen sich auf dem rudimentär gefüllten Adensee bereits wohl.
Vor diesem Hintergrund entsteht dort, wo früher der Bergbau voll und ganz das Bild prägte, viel Innovatives. Das Grubenwasserhebewerk der RAG ist aktuell als riesiges Gerüst eine Sehenswürdigkeit. Dort wird eine neue Grubenwasserleitung gebaut, die künftig unter der Wasserstadt hindurch das ständig gepumpte Grubenwasser Richtung Lippe befördert. Inklusive Hochwasserabschlagsleitung, denn auch das ist ein Thema, was brennend aktuell geworden ist. Hinzu kommt die gleichzeitige Nutzung für die Energieversorgung der künftigen Bewohner: Wärme und Kühlung, beides soll mit dem möglich werden, was ohnehin erforderlich ist. Ein Architektenwettbewerb wird das noch schönere, bald 30 Meter hohe Bauwerk mit modernem Fassaden-Design zieren.
Hübsche Aussicht bei bestem Wetter mit Liegestühlen. Leider nur wenig genutzt.
Hier entstehen Grünflächen, Gastronomie, ein Hotel, Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten sind am See geplant, der auch eine Gracht samt Grachtenviertel erhalten wird. Die Spundwand zum Kanal wird am Ende herausgebrannt. Dann gibt es eine Verbindung zwischen dem schiffbaren, bis zu 3 Meter tiefen, 840 m langen und 80 Meter breiten See und dem Kanal. Flanieren auf dem Adenboulevard, Radfahren auf dem IGA-Radweg, der direkt daran vorbeiführt, Naherholung auf den Haldenflächen. Es ist verlockend, was hier auf dem Werbematerial längst Formen angenommen hat.
IGA wirft ihre Schatten voraus – vor allem abstrakt
Informationen gab es auch in den Infozelten für die Internationale Gartenausstellung eine Etage höher am Fuße der Haldenlandschaft.
Nur mit Bussen war allerdings am Samstag das Areal erreichbar, das Teil der Internationalen Gartenausstellung der Metropole Ruhr 2027 sein soll – ein Hauptteil, wohlgemerkt. Ein Zukunftsgarten soll gemeinsam mit der Nachbarstadt Lünen entstehen. Noch wächst die Bergkamener Haldenlandschaft immer noch und verändert sich ständig. Bewegung und Erholung sind hier schon jetzt möglich. Fragen unserer zukünftigen Lebensformen sollen hier 2027 beantwortet werden als „Schaufenster“ und „Labore“ neben dem Schwerpunktthema Gärten. Der IGA-Radweg wird ein wichtiger Baustein sein, um die Halden samt „Willkommensbereich am Kanal“ mit der Wasserstadt, dem Bereich um den Volkspark Schwansbell, Seepark Horstmar und Preußenhafen mit der Lünener Innenstadt zu verbinden. Wie das alles praktisch aussehen soll, ist aktuell noch reine Abstraktion und Theorie.
Auch für eine spontane Besuchergruppe aus Münster, die eigentlich ein Boot aus der Nachbarstadt abholen wollte. Das klappte allerdings nicht. Die freie Zeit nutzte sie für einen Ausflug in die Wasserstadt. „Wir haben die Planungen mitbekommen, als wir einen Liegeplatz in der Marina hatten“, erzählen sie. Sie haben die landschaftlichen Veränderungen direkt mitbekommen. „Es ist schon spannend zu sehen, wie es jetzt wieder ein Stück weitergeht.“
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Freche Püppchen erobern das Herz der Bergkamener mit famosen Bauchgesängen
Zwei echte Kontraste aus ein und demselben Bauch: Kanalratte Kalle und Puppenmutter Murzarella.
Sie hatten allesamt ein irgendwie geartetes Alkoholproblem, einen Hang zum Singen und interessante Frisuren. Es füllten gleich mehrere Hauptdarsteller am Freitag die Bühne des Studiotheaters. Eines hatte sie alle gemeinsam: Sie waren aus Gummi, rotzfrech und hatten die gleiche Stimme. Selbst wenn sie den falschen blau-weißen Fan-Schal trugen, wuchsen sie dem Publikum zusammen mit Puppenmutter Murzarella restlos ans Herz.
Kakadu Dudu und Frau Adelheid als Königin der Nacht: Zwei weitere Geschöpfe, die beeindruckende Bauchgesänge beherrschten.
Keine Frage: Sabine Murza hat eine echte „Röhre“. Wenn sie singt, wird es erst mucksmäuschenstill und Münder bleiben offenstehen. Dann dauert es nach minutenlang gehaltenen höchsten Tönen nicht lange, und die Zuhörer brechen lauthals in Begeisterung aus. Eigentlich bräuchte sie auch die Begleitung nicht, die sie widerspiegelt an ihre Seite bzw. auf ihrem rechten Arm holt. Der unverblümte Kakadu „Dudu“, die ältliche Managerin Frau Adelheid und die strunkelige Kanalratte Kalle: Sie alle haben ganz spezielle Charaktere, Themen und Eigenheiten. Vor allem sprechen sie alle aus dem Bauch von Sabine Murza, und das auf höchst beeindruckende Weise.
Echt oder doch vom Band? Murzarella im Dialog mit Dudu.
„Das kommt doch vom Band“, vermutete jemand flüsternd in den ersten Reihen, als der Vogel aus der Kiste auch in ungeahnten Stimmlagen zu singen begann. Nachdem die Brille aus der Tasche gekramt war und das Geschehen näher inspiziert wurde, war klar: „Die macht das ja wirklich alles selbst!“ Unglaublich!“ Man musste tatsächlich sehr genau hinschauen, um winzige Bewegungen der Stimmbänder unter dem Kinn zu erkennen. Dudu krächzte beachtlich und reifte sich mehr als despektierlich über Celluliteschenkel und Wechseljahre. Frau Adelheid flötete auf der Suche nach ihrem Hüfthalter schrill in die Menge und entdeckte den armen Heinz, den sie „von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ gleich in ihre Garderobe einlud. Und Kanalratte Kalle prollte im Ruhrpott-Dialekt auf dem Hardrock-„Highway to hell“.
Schockverliebtes Publikum holt sich Endlos-Zugaben
Mit Mozart und Opernstar Frau Adelheid ging es in die beeindruckendsten Höhen des Abends.
Eine Mischung, die gewagt war und zunächst ein wenig Gewöhnung brauchte. Doch spätestens als sich die beschwipste Frau Adelheid in die Königin der Nacht verwandelte und den Zauber von Piräus mit dem verschwundenen Dimitrios besang, waren die Bergkamener schockverliebt. Von Wanne-Eickel ging es mit Aquadermitis und veganem Grill nahtlos in einem heftigen Queen-Medley. Und das Gesangs-Duell mit Dudu war ein mitreißender Streifzug durch höchsten Jazz-Genuss im schockierenden direkten Vogel-Schlager-Kontrast. Keine Frage, dass die einzige Darstellerin aus Fleisch und Blut hier haushoch gewann.
Ganz schön frech: Schalke-Star Kalle hatte es faustdick hinter den angenagten Rattenohren.
Ungereimtheiten tauchen angelehnt an den Titel des Programms höchstens im nicht gesungenen Dialog mit den Puppen auf. Die Plauderei reichte von Tante Olgas Entziehungskur, Autotuning, Chlosterin-Problemen und Baumarkt-Songs bis zum Gesangsdurchbruch und zur Solo-Karriere als Reinkarnation von Frank Sinatra. Die Bauchgesänge waren dagegen ein echtes Erlebnis. Ein origineller Abend mit vielen Überraschungen und grenzenlosem Staunen. Das Leid der blonden Hauptakteurin im letzten Helene-Fischer-Vergleich wurde dann auch nicht erst nach einer „Atemlos“-Einlage mit Dauerapplaus, Jubel, Standing Ovations und mehreren Zugabeaufforderungen entschädigt. Die Bergkamener lagen ihr und ihren Bauch-Geschöpfen am Ende wehrlos zu Füßen.
Viel Gesprächsstoff und Diskussionen beim IHK-Wirtschaftsgespräch
Warum nachhaltiges Datenmanagement wichtig ist, wie sich Russland-Sanktionen auch auf internationale Standortentwicklung auswirken könnten, und wie es um die Kreisstadt steht: Das Wirtschaftsgespräch Unna der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund (IHK) am 9. Mai bot einen Rahmen für viel Gesprächsstoff und Diskussionen und machte deutlich: „Unsere Wirtschaft ist seit drei Jahren im Krisenmodus – und es bleibt weiter viel zu tun“, wie IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber betonte. Was sich seit der Pandemie geändert hat und wo künftige Herausforderungen liegen, wurde an dem Abend aus mehreren Blickwinkeln erörtert.
Sorgten für ein vielseitiges IHK-Wirtschaftsgespräch Unna (von links): Dirk Ramhorst, CIO beim Chemiekonzern Evonik Industries AG, IHK-Referatsleiter Dirk Vohwinkel, Unnas Bürgermeister Dirk Wigant, IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber, Andreas Tracz, IHK-Vizepräsident sowie Geschäftsführer K&K Networks GmbH, Ralph Breuer, Geschäftsführer Stromag AG, IHK-Pressesprecher Gero Brandenburg. Foto: IHK zu Dortmund/Oliver Schaper
Fast 90 Gäste begrüßte IHK-Vizepräsident Andreas Tracz und Geschäftsführer der K&K Networks GmbH im Hotel Katharinen Hof und nutzte die Gelegenheit, den neuen Regionalbetreuer der IHK für Unna vorzustellen: Künftig wird Gero Brandenburg, Leiter der Abteilung Kommunikation bei der IHK, den Unternehmerinnen und Unternehmern in Unna als direkter Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Und dass es an Gesprächsbedarf nicht mangelt, machte Tracz gleich zu Beginn deutlich: „Energiekrise, gestörte Lieferketten, Inflation, Fachkräftemangel – die Herausforderungen sind für uns auch nach der Corona-Krise nicht weniger geworden.“ Dennoch habe die Wirtschaft der Kreisstadt sich als robust erwiesen: Mit einer Insolvenzquote von 1,28 Prozent im Jahr 2022 stehe sie im Vergleich zum übrigen Ruhrgebiet mit durchschnittlich 1,66 Prozent deutlich besser da.
Diskussion um City-Verkehr
Dirk Wigant, Bürgermeister von Unna, untermauerte dies mit weiteren Zahlen. Nahm die Stadt 2020 noch etwa 31 Millionen Euro an Gewerbesteuern ein, waren es 2022 bereits rund 46 Millionen Euro, und „auch das erste Quartal 2023 sieht sehr gut aus“. Beispielhaft nannte er einige Projekte, um zu zeigen, wie die Steuergelder zum Einsatz kommen: etwa mit einer neuen Grundschule am Hertinger Tor, die Ende 2024 fertiggestellt sein soll. Ebenso wolle die Stadt noch in diesem Jahr drei Kindergärten öffnen. Den Vorwurf, Unna tue zu wenig, um die Parksituation für Autofahrer in der Innenstadt zu verbessern, wies Wigant in einer Podiumsdiskussion zurück: „Innerhalb von 500 Metern können Sie von jedem Ort in der City ein Parkhaus erreichen.“
Austausch zwischen Politik und Wirtschaft
Es ist diese Art von Dialog zwischen Politik und Wirtschaft, die ihm wichtig sei und einen Kern der Arbeit der IHK ausmache, betonte Schreiber. Eine Zusammenarbeit, die gut und auf Augenhöhe laufe – trotz oft unterschiedlicher Standpunkte, wie sich jüngst vor allem im Hinblick auf die Energiepolitik gezeigt habe: „Als die IHK voriges Jahr mit der Politik im Austausch stand wegen der Energiekrise, hieß es, die Kernkraftwerke dürften aus verschiedenen Gründen nicht länger am Netz sein. Wir haben das gegenüber der Wirtschaft so kommuniziert. Dann hieß es plötzlich, die AKWs würden nun doch bis Ende April weiterlaufen.“
Das Thema Energie müsse vom Ende her gedacht werden, hob Schreiber hervor. „Das heißt für mich: einen klaren Plan zu haben, wie wir dauerhafte Versorgungssicherheit im Land herstellen können.“ Daher fordere er von der Politik mehr Geradlinigkeit und Perspektive, um „auf dieser Basis als IHK mit den Unternehmen in den Austausch gehen zu können, denn alles andere ist für mich fahrlässig“. Dies bedeute vor allem auch, Planungen zu beschleunigen und das Interesse Vieler vor das Interesse Einzelner zu stellen.
Junge Leute erreichen
IHK-Referatsleiter Dirk Vohwinkel ging insbesondere auf die Ausbildungssituation ein. Im Zuge der Pandemie sei der Ruf laut geworden, Prüfungen aufgrund der erschwerten Lernbedingungen zu vereinfachen. „Wir haben uns seinerzeit bewusst dagegen entschieden – und das war richtig.“ Zum einen habe man so sichergestellt, dass das Ausbildungsniveau unterschiedlicher Jahrgänge vergleichbar bleibt, und „zum anderen waren die Prüfungsergebnisse insgesamt auf konstant hohem Niveau und damit also genauso gut wie in den Ausbildungsjahrgängen vor der Pandemie“.
Zugleich wies Vohwinkel darauf hin, dass der Druck auf die Unternehmen, Nachwuchs zu finden, weiter zunimmt. „Deswegen müssen wir dahin, wo die jungen Leute sich tummeln: in den sozialen Medien. Und wir müssen mit jungen Ausbildungsbotschaftern, die authentisch über ihre Erfahrungen berichten, in die Schulen gehen.“ Die IHK-Organisation habe daher jüngst bundesweit die Ausbildungskampagne „Jetzt #könnenlernen“ ins Leben gerufen. Vohwinkels Appell an die Unternehmen: „Nutzen Sie die Serviceangebote, die wir Ihnen machen!“
Perspektivische Gefahren von Sanktionen
Ralph Breuer, Geschäftsführer der Stromag AG aus Lünen, veranschaulichte, mit welchen Herausforderungen Unternehmen dieser Tage konfrontiert sind, die sich auf internationalem Feld bewegen. Die Stromag AG stellt Komponenten für Antriebstechnik her, die in vielen Bereichen Verwendung finden. Das technische Know-how ihrer gut ausgebildeten Fachkräfte, so Breuer, sei im internationalen Vergleich ein Vorteil deutscher Unternehmen. Doch genau dieser Vorteil sei in Gefahr: Aktuell etwa habe die Sanktionspolitik gegen Russland zur Folge, dass Drittländer nun Infrastrukturen aufbauen, um die Lücke zu schließen. Sollte sich die politische Situation wieder ändern, werde Deutschland es schwer haben, hier wieder Fuß zu fassen. Seine Warnung überdies: „China hat mittlerweile einen Stand erreicht, der über das bloße Kopieren hinausgeht.“
Nachhaltigkeit in der IT
Zu Denken gab auch der Beitrag von Dirk Ramhorst, CIO beim Chemiekonzern Evonik Industries AG: Das Thema Energiewende und Nachhaltigkeit müsse auch unter dem Aspekt des Datenmanagements betrachtet werden. „Jede Google-Suche verbraucht 0,3 Wattstunden. Ist aber jede Anfrage wirklich nötig?“, fragte Ramhorst provokant und nannte weitere Aspekte: Eine mehrere Jahrzehnte alte Festplatte verfügte demnach damals mit zehn Megabyte über ein Datenvolumen, das heute locker ein einzelnes Handyfoto benötigt. Mittlerweile gebe es eine Billion Gigabyte an Daten, von denen 90 Prozent erst in den vergangenen zwei Jahren entstanden seien – doch 50 Prozent davon würden gar nicht genutzt. Sein Rat: „Das Optimieren von Prozessen und ein energetischeres Arbeiten sind daher unerlässlich für eine Energiewende.“
Köche, Kellnerinnen & Co. verdienen mehr
Rund um Theke und Küche gibt es mehr Geld: Wer imKreis Unnaim Restaurant, Hotel oder Café arbeitet, bekommt mehr fürs Portemonnaie. „Nicht die Kasse am Tresen wird voller, sondern diesmal das private Portemonnaie von Kellnern, Köchinnen & Co. Profitieren wird auch, wer demnächst wieder im Biergarten jobbt. Denn unter 12,94Euro pro Stunde sollte dann in der Gastronomie keiner mehr nach Hause gehen. Das ist das neue Gastro–Lohnlimit“, sagt TorstenGebehartvon der Gewerkschaft Nahrung–Genuss–Gaststätten.
DerGeschäftsführerder NGG Dortmundverweist dabei auf die aktuelle Lohnerhöhung im Mai, die die Gewerkschaftfür das Hotel–und Gaststättengewerbe erreicht hat. Sie gelte für alle Betriebe, die im nordrhein–westfälischen Hotel–und Gaststättenverband (DEHOGA) organisiert sind. „Damit ist gleichzeitig aber auch die ‚Lohn–Latte‘ gelegt, an der sich alle Gastro–Unternehmen imKreisorientieren sollten“, so TorstenGebehart. Insgesamt arbeiten imKreis Unnarund 5.730Beschäftigte im Gastgewerbe –von der Restaurantküche bis zum Service, von der Hotelbar bis zur Rezeption. Und das in rund 500Betrieben –vom Hotel bis zum Restaurant, vom Cafébis zum Biergarten. Die NGG Dortmundberuft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur. „Wer die Ausbildung in der Küche oder im Service absolvierthat undin Vollzeit arbeitet, verdient als Berufsstarter jetzt 2.441Euro im Monat –und damit 83Euro mehr als bislang“, so NGG–GeschäftsführerGebehart. Erfahrene Fachkräfte hätten sogar 92Euro mehr in der Tasche undsomit 2.711Euro am Monatsende auf dem Konto. „Selbst angelernte Köche oder Kellnerinnenmit längerer Betriebszugehörigkeitgehen ab jetzt mit einem Monatslohn von 2.362Euro nach Hause. Wer in der Gastronomie arbeitet, sollte unbedingt den Mai–Lohn checken“, sagt TorstenGebehart. Wer das zusätzliche Geld, das die NGG für die Beschäftigten am Tariftisch herausgeholt hat, nichtbekomme, dem rät Gebehartzu einem Anruf bei der Gastro–Hotline der NGG(bis 20 Uhr geschaltet): (040) 380 13 –255. Für eine direkte Lohn–Beratung können sichBeschäftigte auch vor Ort an die NGG Dortmundwenden: (0231)55 79 79–0oder region.dortmund@ngg.net.
„Insgesamt hat die NGG für Gastro–Beschäftigte imKreis Unnaseit dem vergangenen Jahr einen echten ‚Lohn–Booster‘ herausgeholt. Übrigens sucht die Branche nach wie vor händeringend fittes Personal. Und wer den Tariflohn nicht bezahlt, dürfte Schwierigkeiten haben, seine Leute zu halten“, sagt NGG–GeschäftsführerTorsten Gebehart. Erkündigte für das nächste Jahr eine neue Tarifrunde an, in der sich die Gastro–Beschäftigten imKreis Unna„stark aufstellen“ sollten.
Diakonie entlässt Auszubildende ins Berufsleben
Für sie hat nun ein ganz neuer Lebensabschnitt begonnen: 9 Auszubildende der Fachschule für Pflegeberufe der Diakonie Ruhr-Hellweg haben erfolgreich ihre Abschlussprüfung bestanden und sind nun staatlich examinierte Pflegefachfrauen und -männer. Und: Alle haben bereits direkt im Anschluss eine Arbeitsstelle in stationären und ambulanten Einrichtungen in der Region gefunden. Viele wurden von ihren Ausbildungsträgern direkt übernommen. Nun erhielten sie feierlich ihre Zeugnisse.
Die Verabschiedung und Zeugnisübergabe fanden im Rahmen eines von Pfarrer Bernd Ruhbach gestalteten Gottesdienstes in der Friedenskirche Bergkamen statt.
Schulleiterin Heike Brauckmann-Jauer gratulierte den Absolventinnen und Absolventen: „In Ihrer Ausbildung mussten Sie zwei große Herausforderungen meistern: Sie waren unser erster generalistisch ausgebildeter Pflegekurs und mussten mit unserem Kollegium gemeinsam neues Terrain erobern. Außerdem fiel die Corona-Krise mitten in Ihre Ausbildungszeit. Trotzdem haben Sie alle Ihr Examen erfolgreich bestanden. Das ist eine Leistung auf die Sie doppelt stolz sein können.“
Nun können Sie ihre neuen Kenntnisse und Fähigkeiten in die Pflegepraxis umsetzen. Hierbei wünschen wir Ihnen gutes Gelingen, viel Freude, Begeisterung und Gottes Segen.“
Christine Busch übermittelte als Sozialdezernentin und als Verwaltungsratsmitglied der Diakonie Ruhr-Hellweg e.V. ein Grußwort. In ihrer Ansprache nahm sie Bezug auf die besondere Bedeutung gut ausgebildeter Pflegefachkräfte in der Region und für die Stadt Bergkamen. So fand sie viele anerkennende und wertschätzende Worte für die Absolvent*innen.
Zur Erinnerung an ihre Ausbildungszeit in der Pflegeschule der Diakonie Ruhr-Hellweg erhielten die neuen Fachkräfte noch ein Segenskreuz. „Dieses Kreuz soll Sie auf ihrem weiteren beruflichen und privaten Lebensweg begleiten und stärken“, verabschiedete sich Heike Brauckmann-Jauer vom Kurs.
Der nächste Pflegekurs beginnt am 1. Oktober in Unna, einem weiteren Standort der Fachschule für Pflegeberufe der Diakonie Ruhr-Hellweg. Weitere Informationen über das Ausbildungsangebot der Pflegeschule sind erhältlich unter Telefon (0 23 03) 250 24 911.
Öffentliche Wohnraumförderung: Kreis Unna erhält Budget von 16,2 Millionen Euro
Wohnen ist für alle Menschen ein zentrales Grundbedürfnis. Wohnraum muss daher nicht nur in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, sondern auch individuellen Qualitätsansprüchen genügen. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt mit der öffentlichen Wohnraumförderung die Schaffung und Modernisierung von Wohnraum für verschiedene Zielgruppen. Das neue Förderprogramm für die Jahre 2023 bis 2027 wurde nun veröffentlicht. Förderschwerpunkte sind unter anderem der Neubau von bezahlbarem Mietwohnraum, der Erwerb und Neubau von selbstgenutztem Wohneigentum sowie die Modernisierung von bestehendem Wohnraum. Dem Kreis Unna wurde insgesamt ein Förderbudget in Höhe von 16,2 Millionen Euro für das Förderjahr 2023 zugewiesen.
Förderdarlehen bis zu 200.000 Euro
Der Hauptschwerpunkt des neuen Förderprogramms ist die Neuschaffung und Modernisierung von bezahlbarem Mietwohnraum. Wer öffentlich geförderte Mietwohnungen im Kreis Unna schafft oder bestehende Mietwohnungen modernisiert, kann auf Antrag ein zinsgünstiges Darlehen mit attraktiven Tilgungsnachlässen der NRW Bank erhalten. Mit der Förderung gehen Mietpreis- und Belegungsbindungen von bis zu 30 Jahren einher, so dass die Wohnungen dauerhaft für Menschen mit geringen und mittleren Einkommen bezahlbar bleiben.
Weiterhin haben auch selbstnutzende Eigentümer und Eigentümerinnen die Möglichkeit ein zinsgünstiges Förderdarlehen der NRW Bank für die Modernisierung ihres Eigenheims zu beantragen, um es an zeitgemäße Wohnqualitäten anzupassen. Pro Wohneinheit kann ein Förderdarlehen i.H.v. bis zu 200.000 Euro beantragt werden, sofern die Fördervoraussetzungen erfüllt werden. Es besteht ein Tilgungsnachlass auf das Förderdarlehen i.H.v. mindestens 25% der Darlehenssumme.
Attraktive Tilgungsnachlässe
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Förderung des Erwerbs und der Neuschaffung von selbstgenutztem Wohneigentum für Haushalte mit geringen und mittleren Einkommen, um den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Gefördert wird anhand zinsgünstiger Darlehen mit attraktiven Tilgungsnachlässen der NRW Bank. Die Förderung richtet sich an Haushalte, unabhängig von Alter oder Familienstand, die eine gesetzlich festgelegte Einkommensgrenze einhalten. Eine erste Prüfung der Fördervoraussetzungen kann mithilfe des Chancenprüfers der NRW Bank vorgenommen werden (www.nrwbank.de Stichwort Chancenprüfer Wohneigentum).
Für die Bewilligung der Fördermittel ist die Bewilligungsbehörde des Kreises Unna zuständig. Die Ansprechpartner für die Beratung und Beantragung der Fördermittel im Kreis Unna sind Maren Kolter und Andreas König. Sie sind erreichbar unter Fon 0 23 03 27 18 60 und 0 23 03 27 19 60 oder per Mail an andreas.koenig@kreis-unna.de und maren.kolter@kreis-unna.de.
Wer Interesse an der öffentlichen Wohnraumförderung hat, kann auch eine Mail an wohnraumfoerderung@kreis-unna.de schicken. PK | PKU
Kreispolizei bremst 6. BikeNight aus
Fünfmal war die Unnaer BikeNight eine Atraktion für die Radler*innen der Region. In diesem Jahr fällt einer der Höhepunkte des Unnaer Stadtradelns aus. Die Kreispolizei stellt keine Genehmigung für die Lichterfahrt aus. Die 6. Unnaer BikeNight war bereits terminiert, vorgeplant und mit Kulturschaffenden und ehrenamtlichen Vereinen abgesprochen. „Jetzt folgt der Bremsklotz durch die Unnaer Kreispolizeibehörde: Die gemeinsam mit ADFC und Stadtverwaltung beantragte Stadtrundfahrt mit individuell illuminierten Rädern wird nicht genehmigt, weil die Polizei eine Beleuchtung der Räder im Rahmen einer Demonstration nicht erlaubt“, heißt es in der Pressemitteilung der ADFC-Ortsgruppe Unna.
Die BikeNight fällt aus. Foto: ADFC
Der ADFC Unna wundert sich über diese Entscheidung, war doch vor vier Monaten noch eine Treckerlichterfahrt durch mehrere Ortsteile im Einzugsgebiet der Kreispolizei genehmigt worden. „Trotz weitreichender Unterstützung der städtischen Verwaltung beharrt die Kreispolizeibehörde auf einem Standpunkt, der vor wenigen Monaten offenbar ein ganz anderer war“, so die Ortsgruppe.
Der ADFC wundert sich über den jetzigen Sinneswandel und ist entäuscht darüber, dass das ehrenamtliche Engagement nicht unterstützt wird. Die Unnaer BikeNight hat in den letzten Jahren überregionalen Bekanntheitsgrad erlangt. Sogar Fernsehberichte machten auf die besondere Aktion in Unna aufmerksam, die nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit mit dem internationalen Lichtkunstzentrum das Unnaer Highlight hervorhebt. Auch die Jugendarbeit wurde durch die BikeNight gefördert: Zur Vorbereitung bot die Un-Hack-Bar Workshops für die Fertigung kreativer Beleuchtungen von der Montage bis zur Programmierung an.
„Die BikeNight sollte nicht nur die kulturelle Verbundenheit in der Kreisstadt Unna ausdrücken, sondern in Form einer Demonstration deutlich darauf aufmerksam machen, dass die gleichberechtigte Teilnahme von Radfahrenden im Straßenverkehr noch immer nicht gegeben ist“, so der ADFC weiter. Die BikeNight stehe für die Sichtbarkeit von Radfahrenden, die sich eine sichere Fahrt durchs Stadtgebiet auch ohne Polizeischutz und symbolische Beleuchtung ihrer Räder wünschten. Die Unfallzahlen schnellten kontinuierlich in die Höhe, der ADFC fordere daher dringlich ein, dass entsprechende Gegenmaßnahmen getroffen würden. Die Entäuschung sei daher umso größer, dass zivilgesellschaftliche Ambitionen nicht gefördert würden.
Das Lichtkunstzentrum wird am 12. Mai ab 20 Uhr trotzdem für alle kostenlos begehbar sein. Der ADFC wird vor dem ZIB für Fragen ansprechbar sein und lädt alle Interessierten zur Diskussion ein. „Auch die Kreispolizeibehörde ist eingeladen, mit uns ins Gespräch zu kommen“, sagt der ADFC.
Aktionstag „Ich will mein Leben leben“ voller Erfolg
Deutschland steht als Gesellschaft vor massiven Herausforderungen für die Zukunft. Barrierefreiheit ist dabei ein wichtiger Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Gesamtgesellschaft. Auch 2023 stellte die Aktion Mensch daher am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung das Thema Barrierefreiheit ins
Zentrum der Aktivitäten.
Wenn wir über Barrierefreiheit sprechen, denken die meisten Menschen an Rampen statt Treppen, breite Türen und absenkbare Busse, dabei geht es um bedeutend mehr. Eine umfassende Barrierefreiheit bedeutet zum Beispiel auch, dass Spielplätze, Schulen, Sporthallen, Cafés und Fußgängerzonen zugänglich und nutzbar sind. Um darauf aufmerksam zu machen, dass auch im Kreis Unna noch viel getan werden muss, um Barrieren in allen Bereichen des Lebens abzubauen, wurde folgende Veranstaltung durchgeführt: Das Motto des Aktionstages war „Ich will mein Leben leben.“
In Kooperation mit den Erzählcafés der Tagesstätten der Eingliederungshilfe der AWO RLE in Unna und Lünen sowie der inklusiven Literaturgruppe der AWO Dortmund begrüßten am 6. Mai daher passend zum Motto betroffene Besucher*innen alle Interessierten mit und ohne Behinderung im Café in den Räumlichkeiten der „Stöberei“ des Inklusionsbetriebs der DasDies Service GmbH in Kamen und schafften durch den unmittelbaren Kontakt eine Atmosphäre zum aufklärenden Gespräch.
Während der Vorsitzende der AWO RLE, Wolfram Kuschke, der stellvertretene Landrat des Kreises Unna Martin Wiggermann sowie die Bürgermeisterin von Kamen, Elke Kappen, Grußworte an die Gäste richteten, berichtete der Landtagsabgeordnete, Dennis Sonne, selbst Betroffener nach einem Unfall, von seinen Erfahrungen im Umgang mit Menschen mit Behinderungen sowie seinen Zielen für eine inklusive Gesellschaft.
Infoveranstaltung zum Elterngeld
Wie hoch fällt das Elterngeld aus? Wo beantragt man es und welche Laufzeiten gibt es überhaupt? Das Thema Elterngeld stellt viele werdende und frisch gebackene Eltern oftmals vor Probleme. Die Elterngeldstelle des Kreises Unna informiert am Dienstag, 16. Mai, über das komplexe Thema.
Um 17.30 Uhr findet in der Aula des Hellweg-Berufskollegs in Unna, Platanenallee 18, die erste Informationsveranstaltung zum Elterngeld für werdende Eltern statt. Die Mitarbeiter der Elterngeldstelle Kreis Unna vermitteln bei dieser Veranstaltung grundsätzliche Informationen rund um die Thematik Elterngeld und erklären, was bei der bevorstehenden Beantragung des Elterngeldes zu beachten ist. Praktische Tipps und Fallbeispiele erleichtern das Einreichen der Anträge und machen gesetzliche Grundlagen verständlich.
Die Veranstaltung ist kostenfrei. PK | PKU
Ausbildung geht auch in Teilzeit
Martina Leyer (Agentur für Arbeit Hamm) und Regina Kroll-Markwoski (Jobcenter Kreis Unna) laden am 24. Mai 2023 in die „Familienbande“ in Kamen ein. In der Zeit von 15 bis 17 Uhr können interessierte Eltern Fragen rund um den (Wieder-) Einstieg in das Berufsleben stellen.
In der Gesprächsrunde möchten Martina Leyer und Regina Kroll-Markwoski insbesondere für die Teilzeitausbildung werben. „Für viele Elternteile ist das eine gute Alternative, trotz des Familienlebens eine Berufsausbildung zu absolvieren“, erklärt Martina Leyer, aber sie weiß auch: „Die wenigsten Menschen wissen, dass es diese Möglichkeit gibt.“ Kollegin Regina Kroll-Markowski fügt hinzu: „Wer beruflich gut qualifiziert ist, hat definitiv bessere Chancen auf eine langfristige Beschäftigung und eine gute Bezahlung, deshalb ist es uns sehr wichtig, Elternteile im Hinblick auf die Teilzeitausbildung zu beraten.“
In welchen Berufen ist eine Teilzeitausbildung möglich? Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein? Die Mitarbeiterinnen der beiden Behörden bieten in der Familienbande (Bahnhofstrasse 46) in Kamen die Gelegenheit, alle Fragen rund um den Einstieg in das Berufsleben zu stellen. Angesprochen sind aber auch Menschen, die z.B. durch die Pflege von Angehörigen aus ihrem Job ausscheiden mussten und nun den Wiedereinstieg in den Beruf suchen.
Die Gesprächsrunde kann ohne Voranmeldung besucht werden. Wer darüber hinaus Fragen hat oder zum Termin verhindert ist, kann sich jederzeit telefonisch oder per E-Mail an die Kolleginnen wenden.