Online-Fortbildung zum Thema „Vertrauliche Geburt“

Die Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen im Kreis Unna bieten am Mittwoch, 18. Oktober, in der Zeit von 16 bis 19 Uhr eine Online-Fortbildung für interessiertes ärztliches Fachpersonal, Hebammen sowie für weitere Multiplikatoren (Jugendämter, Adoptionsvermittlungsstellen u.v.m.) zum Thema der vertraulichen Geburt an.

„Jede Frau, die ihre Schwangerschaft verbirgt, befindet sich in einer schwierigen psychosozialen Konfliktlage. Sie ist verzweifelt und kann sich niemandem aus ihrem persönlichen Umfeld anvertrauen. Für Frauen in einer solchen existentiellen Notlage bietet der Gesetzgeber das Verfahren der vertraulichen Geburt an: Die Frauen können medizinisch betreut entbinden, ohne ihre Identität zu offenbaren“, heißt es vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zum Thema vertrauliche Geburt.

Über dieses Verfahren wollen die Mitarbeitenden der Beratungsstellen alle an dem Prozess beteiligten Personen mit Unterstützung einer fachkundigen Referentin aufklären. „Dieses Verfahren ist nicht nur äußerst komplex und erfordert viel Zusammenarbeit von verschiedensten Akteuren, sondern auch viel Wissen, Sensibilität und Achtsamkeit”, erklärt Simone Saarbeck von der Schwangerschaftskonfliktberatung Kreis Unna. „Die Sicherheit und die Anonymität einer betroffenen Frau darf zu keinem Zeitpunkt des Verfahrens gefährdet werden.”

Ärztliches Fachpersonal, Rettungsdienstmitarbeitenden sowie Hebammen haben die Möglichkeit, durch die Teilnahme Fortbildungspunkte zu erhalten. Interessierte können sich ab sofort für die Online-Fortbildung anmelden unter Fon 0 23 03 27 16 66 oder per E-Mail an skb@kreis-unna.de. PK | PKU




Fachkräfte finden, binden, qualifizieren: Bündnis für Fachkräftesicherung lädt Unternehmen ein

Das „Bündnis für Fachkräfte Westfälisches Ruhrgebiet“ unterstützt die regionale Wirtschaft bei der Fachkräftesicherung. Die Bündnispartner setzen neue Impulse und laden Unternehmer*innen zum Thema „Fachkräfte finden, binden und qualifizieren“ am Mittwoch, 25. Oktober, von 14  bis 18 Uhr in die Kamener Stadthalle, Rathausplatz 1, 59174 Kamen zu einem Austausch ein.

In der hochkarätig besetzten Veranstaltung werden neue Denkansätze und gute Praxis vorgestellt, um bei der Fachkräftesicherung gemeinsam innovative Wege und Lösungen zu finden.

Den Impulsvortrag hält Prof. Dr. Heiko Kopf von der Hochschule Hamm-Lippstadt.  Er gilt als ausgewiesener Experte u.a. für die digitale Transformation von Unternehmen. Sein Vortrag vermittelt wertvolle Erkenntnisse zu den Chancen und Auswirkungen der Digitalisierung für Unternehmen und Belegschaften, zur Technisierung und dem Einsatz künstlicher Intelligenz in der Arbeitswelt.

Anschließend finden drei parallele Beteiligungsworkshops zu den Themen „Fachkräfte finden, binden und qualifizieren“ statt. Jeder dieser Workshops beschäftigt sich anhand guter Praxiserfahrungen mit dem jeweiligen Schwerpunktthema und gibt Raum für den Austausch mit dem Publikum.

Ihre Erkenntnisse verarbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anschließend in fünf branchenspezifischen Arbeitsräumen.  Eigene Erfahrungen mit der Digitalisierung und der Fachkräftesicherung stehen an dieser Stelle im Mittelpunkt.

Das abschließende „Get Together“ bringt Inputgeber und Gäste bei einem kleinen Imbiss in ungezwungener Atmosphäre für einen Gedankenaustausch zusammen.

Anmeldungen sind bis zum 20.10.2023 möglich unter www.events.dortmund.ihk24.de/FkTag2023




Gästeführung über das Wasserstadt-Gelände

Am Mittwoch, 18. Oktober, findet um 17 Uhr zum letzten Mal in diesem Jahr die Gästeführung über das Gelände der Wasserstadt statt. Die Spannung auf das außergewöhnliche Stadtquartier „Wasserstadt Aden“ steigt! Das ehemalige Zechengebiet kommt dem neuen Leitspruch „Wohnen am Wasser“ immer näher. Die Führung entlang des Adensees beantwortet viele offene Fragen und gibt Auskünfte über die aktuellen Baufortschritte. Aber auch geschichtliche Aspekte werden im Rahmen der Führung erläutert.
Wer mitwandern möchte, sollte festes Schuhwerk und witterungsangepasste Bekleidung tragen und sich bis Dienstagabend unter 0172/9722575 bei Detlef Göke angemeldet haben. Parkplätze stehen vor Ort zur Verfügung.

Die Teilnahme an der Führung kostet je drei Euro pro Person, für Kinder bis zu zwölf Jahren ist diese kostenfrei. Die Führung findet statt, wenn sich mindestens fünf interessierte Personen vorab angemeldet haben.

Termin: Mittwoch, 18. Oktober 2023
Beginn: 17:00 Uhr
Dauer: ca. 2 Stunden
Treffpunkt: Zufahrtstor der Wasserstadt, Jahnstraße, Oberaden
Kosten: € 3,00 (Kinder bis 12 Jahre frei)
Mindestteilnehmerzahl: 5
Leitung: Detlef Göke
Telefon: 0172/9722575




„Energie-Dialog mit den GSW“: Experten erklären Hintergründe und Wissenswertes zum neuen Heizungsgesetz

„Muss ich meine mehr als 30 Jahre alte Gas-Heizung erneuern? Welche Alternativen zur Strom- oder Öl-Heizung gibt es? Welche Kosten entstehen beim Tausch einer Gas-Heizung?“ – diese und weitere Fragen haben die Gemeinschaftsstadtwerke (GSW) Kamen, Bönen, Bergkamen zu ihrer neuen und kostenlosen Informationsreihe „Energie-Dialog mit den GSW“ bereits erhalten. Die erste Veranstaltung findet am Montag, 23. Oktober, von 18 bis 20 Uhr im GSW-Kundencenter in Bergkamen statt und wird ganz im Zeichen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) stehen.

Die GSW laden zum ersten Teil ihrer neuen und kostenlosen Informationsreihe „Energie-Dialog mit den GSW“ ein. Die erste Veranstaltung am 23. Oktober steht ganz im Zeichen des gerade beschlossenen Heizungsgesetzes. Grafik: GSW

An diesem Abend informieren Verantwortliche der GSW gemeinsam mit dem Architekten und Energieberater Jan Karwatzki vom Ökozentrum NRW über die Hintergründe und Fördermöglichkeiten des neuen sogenannten Heizungsgesetzes. Neben Informationen aus erster Hand können Teilnehmerinnen und Teilnehmen an diesem Abend ihre individuellen Fragen zum GEG stellen.

Die Teilnahme an dem Informationsabend ist kostenlos. Die Plätze sind begrenzt. Eine Anmeldung ist noch bis zum 16. Oktober möglich. Dazu einfach eine E-Mail mit den Kontaktdaten senden an presse@gsw-kamen.de. Direkt zum Online-Anmeldeformular und zu weiteren Informationen gelangt man unter www.gsw-kamen.de/energie-dialog. Hier können Teilnehmer auch die Gelegenheit nutzen, den GSW vorab Fragen zu schicken, die zum Thema GEG beantwortet werden sollen. Die GSW behalten sich vor, den Veranstaltungsort bei einer Vielzahl von Anmeldungen zu verlegen. Der Energieversorger gibt in diesem Fall den neuen Veranstaltungsort rechtzeitig bekannt.

Der Informationsabend zum Heizungsgesetz ist der erste Teil der kostenlosen Informationsreihe „Energie-Dialog mit den GSW“. Unter dem Motto „Informieren. Interessieren. In den Dialog gehen“ bieten die Gemeinschaftsstadtwerke gemeinsam mit externen Referenten künftig weitere Informationsabende an, an denen aktuelle und relevante Themen aus der Energiewirtschaft diskutiert werden.




Feuerwehr Rünthe lädt ein zur Glühweinparty

Die Einheit Rünthe freut sich, die jährliche Glühweinparty am Gerätehaus in Rünthe anzukündigen: Die festliche Veranstaltung findet am Samstag, 25. November, statt und verspricht wieder ein Highlight der Vorweihnachtszeit zu werden.

Seit Jahren ist die Glühweinparty der Einheit Rünthe ein beliebtes Event in der Region. Gemeinsam mit Freunden und Familie können die Besucher hier in gemütlicher Atmosphäre den Winterzauber genießen. Das Gerätehaus an der Martin-Luther-Straße 5 in Bergkamen-Rünthe öffnet um 19 Uhr seine Tore für alle Gäste.

Die Veranstaltung bietet eine breite Palette von kulinarischen Köstlichkeiten. Neben dem klassischen Glühwein werden auch verschiedene Heißgetränke sowie erfrischendes Bier angeboten. Für den herzhaften Appetit stehen frische Grillgerichte zur Verfügung, während süße Crêpes für die Naschkatzen bereitstehen.

Um die Stimmung auf Hochtouren zu halten, wird ein DJ vor Ort für musikalische Unterhaltung sorgen. Die Tanzfläche lädt zum Schwingen und Feiern ein, und es wird garantiert eine ausgelassene Atmosphäre herrschen.
Die Einheit Rünthe lädt alle Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste aus der Umgebung ein, gemeinsam eine fröhliche Zeit bei der Glühweinparty zu verbringen. Der Eintritt ist frei.




Gruselnachmittag im Spukschloss

Die Tage werden kürzer, die Bäume bunter und immer früher wird es dunkel. Bald schon heißt es wieder „Süßes, sonst gibt’s Saures!“. Halloween steht vor der Tür. Zu diesem Anlass lädt das Museum Haus Opherdicke zur Gruselstunde. Der Spuk beginnt am Dienstag, 31. Oktober, um 16.30 Uhr im Museum Haus Opherdicke, Dorfstraße 29 in Holzwickede.

Simone Jasinski und Anke Bäätjer verwandeln das Anwesen von Haus Opherdicke in ein Spukschloss und richten einen schaurigschönen (Groß-)Eltern-Kinder-Gruselnachmittag aus. In diesem Workshop hören die Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren bei Hexenblut und Spinnenkeksen gemeinsam Gruselgeschichten, bemalen oder schnitzen Kürbisse und drehen im Dunkeln eine Runde um das Schloss – Voraussetzung ist natürlich der nötige Mut!

Anmeldungen bis 29. Oktober
Die jungen Werwölfe und Frankensteinchen können sich bis Sonntag, 29. Oktober zum Gruselnachmittag beim Besucherservice des Museums anmelden, Fon 0 23 03 27-50 41 oder museum@kreis-unna.de. Die Teilnahme kostet 15 Euro pro Kind, Begleitpersonen zahlen keine Teilnahmegebühr. PK | PKU




Mehr als 100 Gäste beim 20. Kaffeeklatsch

Wieder waren am vergangenen Samstag mehr als 100 Männer und Frauen beim Kaffeeklatsch im Martin-Luther-Haus. Dieses Mal wurde gemeinsam der zwanzigste Kaffeeklatsch begangen. Zum Jubiläum wurden die Tische festlich dekoriert. Zudem gab es für alle ein liebevoll gefertigtes Gebäck als Gastgeschenk. Entlang stimmungsvoller Musik durch den Alleinunterhalter Damian Reichel (DJ Damian) wurde ein Kuchenbuffet mit 17 handgemachten Kuchen durch unsere Kuchenpatinnen und Kuchenpaten bereitgestellt.

Zum Jubiläum wurden die Tische festlich dekoriert. Foto: Stadt Bergkamen

„Die neun Helferinnen und Helfer vor Ort hatten zwar allerhand zu tun, konnten sich aber selbst auch an der großartigen Stimmung erfreuen. Es war eine tolle Jubiläumsveranstaltung“, sagt Claudia Gladis, die schon seit der ersten Stunde des Kaffeeklatsches als Helferin dabei ist.

Der nächste Kaffeeklatsch findet am Karnevalssamstag, 11. November 2023, von 14.30 bis 17 Uhr im Martin-Luther-Haus (Goekenheide 5) statt. Bunte Kostüme, Verkleidungen und Gesichtsbemalungen sind ausdrücklich erwünscht, aber selbstredend keine Pflicht.

Die Veranstaltung wird vorwiegend ehrenamtlich durchgeführt und ist daher kostenlos. Zwecks Planung wird um eine Anmeldung gebeten. Interessierte können eine E-Mail an kaffeeklatsch@bergkamen.de schreiben. Eine Anmeldung per Telefon ist auch möglich unter der 02307 / 965 -274 oder -283. Falls Interesse am Mitmachen bestehen sollte, genügt ein Anruf oder eine E-Mail, um alle nötigen Fragen zu klären.




50 Jahre im KGV Haus Aden

In einer Feierstunde zum Erntedank, dem höchsten Fest der Kleingärtner, konnte der KGV Haus Aden e.V, am Samstag mit Manfred und Siegrun Meier zwei verdiente Gartenfreunde für die 50-jährige Mitgliedschaft ehren.

1973 sind Manfred und Siegrun Meier in den noch jungen Kleingärtnerverein Haus Aden (im Jahr 2025 feiert der Verein seinen 60. Geburtstag) in Bergkamen-Heil eingetreten und haben diesen über viele Jahre mitgestaltet.
Während Manfred Meier u.a. viele Jahre als Obmann mit dafür verantwortlich war, dass der Kleingärtnerverein sowohl in der Stadt Bergkamen als auch im Kreis Unna stets Spitzenplätze belegen kann, war Siegrun Meier bis 2022 über 30 Jahre als Kassiererin im Vorstand des Kleingärtnervereins.




Doppelter Kunstgenuss der „sohle1“ mit Welterbe und Kunstlese

Unter der roten Kugel vereinten sich in der Ökologiestation an diesem Wochenende gleich zwei Ausstellungen.

Mittendrin hängt eine knallrote Kugel. Vielleicht der Erdball, der kurz vor der Explosion steht. Vielleicht ein mahnendes rotes Glühen. Untendrunter versammeln sich Bilder von verschiedenen Perspektiven auf das Welterbe im Kreis. Das, was wir unseren Kindern hinterlassen. Das, was gerade von monströsen Erdbeben verschüttet wurde. Das, was bedroht und immer noch traumschön einzigartig ist. Drumherum versammelt sich die aktuelle Kunst der Künstlergruppe „sohle 1“ bei der Kunstlese. Zwei Veranstaltungen in einer, die viel zu sagen haben.

Eindrucksvoll: Der Mont-Saint-Michel aus Ton.

Der Mont-Saint-Michel mit seinen dicht gedrängten Bauten aus Ton. Eine Ziege mit gleich haufenweise gefüllten Bergen aus Eutern. Gesichter, die sich verzweifelt den Kopf mit den Händen halten und rufen. Der gleiche Frauenkörper aus verschiedenen Materialien. Frauenwerkzeuge direkt neben Fotografien von Weltkulturerbestätten oder großen gemalten Granatäpfeln. Zwölf Künstler*innen zeigen hier ihre Sicht auf die verschiedenen Themen und begegnen sich in zwei verschiedenen Mittelpunkten. Eine Herausforderung und Entdeckungsreise für die Besucher. Zum Glück mit Hilfestellung, denn die Eigentümer stehen bereit, um ihre Kunst zu erklären.

Doris Trost ist zum ersten Mal als Mitglied der Künstlergruppe „sohle 1“ bei einer Ausstellung dabei.

Wie Doris Trost. Sie nimmt zum ersten Mal an der Ausstellung der Künstlergruppe Teil, weil sie erst seit Ende vergangenen Jahres Mitglied ist. „Mit der Pensionierung habe ich auch mehr Zeit für die Kunst“, sagt die gelernte Landschaftsarchitektin, die zuletzt als Lehrerin arbeitete. Die Lünenerin ist vielfach talentiert. Bildhauerei war zunächst das Hobby der ersten Wahl, Zeichnen auch. „Malen ist erst vor ca. 5 Jahren dazugekommen“, erzählt sie. Regelmäßig hat sie Workshops in Hamm besucht. Dort begegnete sie auch Mitgliedern der Bergkamener Künstlergruppe. Die luden sie ein, sich in Bergkamen zu bewerben. Nach einem formellen Bewerbungsgespräch inklusive Präsentation der eigenen Werke war sie mit dabei. Die Belohnung: Angeregter Austausch, gemeinsames Arbeiten und Ausstellungen, viele Tipps und Ratschläge. Am Samstag nutzte die Schwiegermutter der Tochter die Möglichkeit, sich ausgiebig an ihrem Stand umzuschauen. „Sie hat ja auch noch nie in dem Umfang gesehen, was ich eigentlich mache“, erzählt Doris Trost lachend.

Köpfe und Hände mit Körpern aus Holz in vielsagenden Positionen am Stand von Dietrich Worbs.

Für die Ausstellung „Welterbe“ bildet dieses Wochenende die Finissage. Der Souvenirbaum lud mit Miniaturen zum Aufhängen dazu ein, sich Andenken mit nach Hause zu nehmen. Die Kunstlese findet ein Mal im Jahr statt als Nachfolgerin von „Kunstnachten“. Abwechselnd gibt es eine Ausstellung wie an diesem Wochenende und im nächsten Jahr eine Mitmachaktion. Mitmachen konnten die Besucher aber auch jetzt. Barbara Strobel malte am Sonntag auf Wunsch Porträts oder wies Wissbegierige in die Kunst des Porträtmalens ein. Dieter Treeck las aus seinen neuesten Werken.

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Mit Matze Knop mutig die Lücke zwischen Kahn und Gemeinschaftsduschen finden

Keine Chance: Matze Knop als Howard Carpendale zum Dahinschmelzen.

Wer da eigentlich genau die stehenden Ovationen, frenetischen Jubelrufe und Zugabeaufforderungen bekam, ist nicht ganz klar. Trapattoni war es mindestens, mit Sicherheit auch Oliver Kahn. Aber auch die Schlager-Interpreten kamen gut weg – vom Flippers-Bruder bis zum „Supa Richie“. Vielleicht war es aber doch Matze Knop persönlich, der zwischendurch als er selbst auf der Bühne des studio theaters stand und durchaus Inhaltsschweres unter dem Motto „Mut zur Lücke“ zu bieten hatte – neben gefühlt 2.000 Rollenspielen mit mehr oder weniger prominenten Zeitgenossen.

Matze Knop mitten im Publikum – nicht nur ein Mal.

Allerdings erwiesen sich die Bergkamener selbst als die sicherste Comedy-Bank an diesem Abend. Die erste Reihe bot der Reihe nach unerschöpfliche Stand-Up-Möglichkeiten für den Profi aus Lippstadt. Angefangen vom tätowierten Bestatter samt Wonderwoman-Gattin, die sich beruflich „eine Stufe vorher“ in der Pflege verwirklicht. Oder den wortkargen Telekom-Mann, der mit ernster Miene am Ende am lautesten applaudierte. Ulli machte gute Miene zum gelegentlich bösen Rentner-Spiel. Und auch in den hinteren Reihen erwiesen sich sogar zehnjährige Zuschauerinnen als schlagfertig, wenn Matze Knop von der Bühne sprang, auf freie Sitzbänke hüpfte oder singend mitten durch die Reihen tanzte. Keiner war sicher. Und alle hatten grenzenlosen Spaß.

Keiner war sicher: Matze Knop nimmt den Zuschauer unerbittlich ins Visier.

Schließlich ist „Bergkamen fast wie Lippstadt“ mit „endlich mal normalen Menschen“. Da findet man überall Inspiration für den gutgelaunten Ritt durch die Spaß-Landschaft, vorbei an hemmungslosen Kalauern und tiefsitzenden Schenkelklopfern mit überraschend tiefgründigen Ausflügen. Denn auch der Star war in der Pandemie nicht davor gefeit, an der Supermarkt-Kasse den Beckenbauer machen zu müssen: Endlich wieder ein Kollektiv-Erlebnis, in dem wir alle gleich waren. Da boten sich offenbar endlos viele Gelegenheiten, mit einfachster Verkleidung an unzähligen Orten in das Ich anderer zu schlüpfen und den Seelentausch mit ganz speziellen Knopschen Wahrheiten auf Video zu bannen. Das Knop-Erlebnis war an diesem Abend brutal vielseitig: Vom direkten physischen Angriff mit multimedialen Absackern bis zur flimmernden musikalischen Lichtershow.

Gesundheitlich gefährliche Ausflüge mit Speiseöl

Parade-Rolle als Oliver Kahn.

Da begegnete man verbal dem gegenderten Diplom-Ökonom, der früher mal ein Cowboy war und freigelassenen Winnetoussen. „Lodda“ Matthäus verheiratete sich Sekunden später locker in diversen Halbzeiten mehrfach und wurde von Dieter Bohlen an die Wand gefaselt. Ex-Bayern-CEO Kahn motzte meckernd in seine Torwart-Handschuhe und wurde von Influencern abgelöst, die Jugendliche auf die orientierungslose Bahn schicken, auf der Alzheimer-Kranke beim Weg über die Straße helfen müssen. Mit dem Speiseöl-Pandemie-Song und Boris-Becker beim Anti-Sitz-Seminar gingen viele Zwerchfelle bereits in einen gefährlich gereizten Zustand über. Gesundheitlich gefährlich wurde es mit der Gemeinschaftsdusche in der Sole-Therme und unappetitlich detaillierten Hygiene-Erlebnissen, geschwisterlichen Begegnungen mit Semino Rossi, Carmen Nebel und Star-Köchen sowie einem Quiz mit nicht weniger bedenklichen Fragen aus der Zuschauer-Kiste.

Supa Richie in Aktion.

Mit der Supa-Richie-Zugabe war es dann endgültig auch um den letzten Bergkamener geschehen. Geschlossen stand das Publikum auf und feierte Matze Knop, der sichtlich gerührt war. Und er appellierte daran, „nicht immer alles allzu ernst zu nehmen“, auch mal „über Dinge zu lachen, die vielleicht nicht sofort witzig sind“ und den „Mut zur Lücke“ mit in den Alltag zu nehmen, der oft ganz und gar nicht zum Lachen ist. Er hätte mehr Merchandising mitbringen sollen, denn fast das gesamte Publikum stand anschließend noch an, um sich ein Selfie samt Autogramm zu holen. Denn das studio theater ist immer noch das, was seinen guten Ruf ausmacht: Eine Burg für handfeste Comedy und einen garantiert guten Humor-Abend.

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Römer feiern mit neuem Konzept und vielen Neuheiten

Gladiatorenkämpfe mit Profis und „Auszubildenden“ waren die spektakulärsten Aktionen beim Römerfest.

Die Schleuder macht einen gewaltigen Peitschenknall, dann klatscht der Stein donnernd an die Holzwand. Ein paar Meter weiter brüllt ein Mensch im Kettenhemd mit Federn auf dem Helm ein paar verhuschte Legionäre an: „Abmarsch, ihr faules Pack!“  In der Arena gehen Gestalten mit echten Dolchen und Holzwaffen aufeinander los – mit und ohne Schild. Unter einem Zeltdach werden Düfte gemischt, in anderen hämmern Handwerker Muster in Messing oder rühren in einer zähen Masse, die über dem Feuer köchelt. So ähnlich könnte es rund um die echte Mauer des römischen Legionslager in Oberaden vor über 2000 Jahren ausgesehen haben.

Abmarsch: Die Legionäre üben eine Formation auf den Resten der alten Lagermauer.

Beim Römerfest ging es am Wochenende jedenfalls deutlich natürlicher zu als mit straffem Programm in den Vorjahren. Hier übten die Gladiatoren, dort exerzierten die Legionäre. Mittendrin ganz normales Lagerleben. Jeder Besucher durfte fragen und sich etwas zeigen lassen – wie es gerade passte oder die Interessensgebiete ausgelegt waren. Mit rund 50 Helfern und Akteuren unter anderem aus Italien und den Niederlanden waren jedoch weniger Darsteller als zuvor nach Oberaden gekommen. Etwas familiärer war die Atmosphäre mit weniger Gedränge – und mit prachtvollem Spätsommerwetter.

Spatenstich für den Nachbau des Nordtores mit Römern.

Ein ideales Wochenende für den nächsten offiziellen Spatenstich. Das Nordtor, historisch als rückwärtiges Tor „Porta Decumana“ bezeichnet, soll in den nächsten Jahren nachgebaut werden – direkt neben der Rekonstruktion der Holz-Erde-Mauer. Museumsleiter Mark Schrader rammte dafür stolz den original römisch nachempfundenen Spaten mit einigen Helfern in den Boden. Gleichzeitig ging am Samstag auch die neue Kultur-App an den Start: „Bergkamen.Erleben“ führt virtuell und mit digital nachgestellter Realität durch die Bergkamener Vergangenheit. So kann man sich an der Holz-Erde-Mauer auch ein Selfie mit einem römischen Legionär gönnen.

Nachbau des Nordtores wird Jahre dauern

Museumsleiter Mark Schrader mit der neuen Kultur-App, die am Samstag jeder ausprobieren konnte.

Neben den beschilderten Rekonstruktionsplänen wird Mark Schrader ein wenig melancholisch. „Das Nordtor war das letzte Projekt von Dr. Kees Peterse, dem Fachmann auf dem Gebiet“, schildert er. Der Architekt, der schon zahlreiche römische Lagerbauten rekonstruiert hat, starb kurz nachdem er die Oberadener Pläne vollendet hatte. „Das Projekt bekommt so eine ganz besonders emotionale Note“, sagt der Museumsleiter, der gleichzeitig Archäologe ist und lange Zeit mit Peterse zusammengearbeitet hat. 5 Jahre wird es wohl dauern, bis zunächst das Fundament, anschließend das Gerüst und später mit viel Eigenabeit die „Verkleidung“ des Tores entstehen. „Dafür können wir jede Form von Unterstützung gut gebrauchen – als Spenden oder auch in Form von Muskelkraft und Know-how“, so Schrader. Das Tor soll auf jeden Fall praktisch genutzt werden – als Kasernenunterkunft und Lagerräume.

Wurfschleudern in Aktion.

Viel Neues also einerseits und zurück zu den Wurzeln andererseits. Das Römerfest machte auch in der neuen Form viel Spaß. Die Akteure erläuterten begeistert, wie Wurfschleudern auf den Balearen geflochten und die vorbeisegelnden Griechen in die Flucht geschlagen wurden. Oder wie die Römer mit den kompliziert aussehenden Messinstrumenten der Antike Geländesenkungen überwanden, Entfernungen berechneten und exakte rechte Winkel bauten. Die Besucher lernten, dass Gladiatoren durchaus aus in der Armee ihre Kunst an die Berufskämpfer vermittelten, denn ihre Fähigkeiten waren gefragt.

Nachwuchsarchäologen tummelten sich ebenso auf dem Gelände wie geschichtsinteressierte Laien oder spontane Spaziergänger oder jede Vorahnung. Sie alle nahmen vielfältige, bunte und spannende Eindrücke von dem mit, was sich hier vor gut 2000 Jahren abgespielt haben mag.

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