Oberadener Realschule öffnet die Türen und hat viel zu bieten

„Ich liebe Chemie einfach“, sagt Pakeeza und betrachtet mit glänzenden Augen die Versuchsanordnungen im Chemieraum der Oberadener Realschule. Am liebsten hätte die Zehnjährige jetzt schon das Fach auf dem Unterrichtsplan. Bis es soweit ist, muss sie sich jedoch noch gut zwei Schuljahre mit eigenen Versuchen über Wasser halten – mit Cola und Milch, zum Beispiel. Oder mit Stippvisiten wie beim Tag der offenen Tür am Samstag.

Feurige Darbietungen gab es im Chemieraum.
Feurige Darbietungen gab es im Chemieraum.

Spontan musikalische Töne anschlagen, sogar mit Gips: Musik an der Oberadener Realschule begeistert die Besucher.
Spontan musikalische Töne anschlagen, sogar mit Gips: Musik an der Oberadener Realschule begeistert die Besucher.

Der hatte einiges zu bieten. Nicht nur für künftige neue Schüler. Auch viele Ehemalige waren gekommen, um über ganz neue Angebote zu staunen. Mancher von ihnen griff spontan in die Klaviertasten und hätte sich vielleicht gern die neue Profilklasse Musik gewünscht, die es ab dem nächsten Schuljahr geben wird. Neu ist auch die Differenzierung Sport und Gesundheit für die 10. Klassen. DFB-Partnerschule, Schwerpunkte im musisch-künstlerischen Bereich: Die Realschule in Oberaden hat viele Pfunde, mit denen sie wuchern kann.

Die Realschule als sicheres Pfund für Eltern

Für viele Eltern ist die Realschule jedenfalls „ein sicheres Pfund – man weiß, was man hat“, hört Schuleiter Godehard Stein in vielen Gesprächen heraus. Verkürztes Abitur, gleicher Stoff in weniger Zeit, Lernstress, weniger Freizeit: Viele Schüler und Eltern sind von anderen Schulmodellen noch immer verunsichert. „Hier haben wir mehr Zeit für den Einzelnen, arbeiten viel mit Differenzierungen, die auf die individuellen Neigungen eingehen“, zählt der Schulleiter weitere Pluspunkte auf. Für viele ist aber auch die überschaubare Größe wichtig: Die knapp 480 Schüler kennen sich untereinander und machen eine starke Gemeinschaft möglich.

Ran an die menschlichen Organe hieß es im Bioraum.
Ran an die menschlichen Organe hieß es im Bioraum.

Aber auch zu sehen gab es in viel in den Klassenräumen. In den Chemieräumen schuf Magnesium überraschend helles Licht, explodierten Luftballons oder zeigten Flammen und Seifenblasen erstaunliche Eigenschaften. Im Bioraum ging es den Zellen der Zwiebel, den Organen des Menschen oder dem Skelett der Katze auf die Spur. Selbstkonstruierte Roboter machten genau das, was die Schüler ihnen am PC vorgaben: Sie fuhren bunte Gummibärchen auf schwarzen Linien spazieren – einem Sensor, der hell und dunkel in Richtungen übersetzte sei Dank.

Theorie gehört beim Mofa-Kurs dazu - mit Motorenmodellen.
Theorie gehört beim Mofa-Kurs dazu – mit Motorenmodellen.

Selbst den Mofaführerschein können sich die Realschüler selbst erarbeiten – mit Theorie und Praxis. Kreativität beim Bau eines Wasserfahrzeugs für das Hafenfest, Malen mit Acryl, englisches Theater, Berufswahlorientierung: Die Oberadener Realschule ist vielseitig. Sogar der Kuchen kam aus eigener Herstellung der Hauswirtschaftler. Ein kunterbunter Tag also, der vielen die Entscheidung für die Wahl der weiterführenden Schule leichter machte. „Wir hatten sehr viele Gäste heute“, freut sich Schulleiter Godehard Stein. Wie wichtig für viele die Schulzeit hier war, zeigte auch die große Zahl ehemaliger Schüler, die sich den Probeunterricht anschauten oder in den Klassenräumen mit ihren alten Lehrern plauderten.

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Oberadener Weihnachtsmarkt ist echte Leidenschaft

Für die einen ist es eine echte Sucht. Für die anderen sind Weihnachtsengel, Elche mit roten Nasen oder von Rentieren bevölkerte Lampenschirme schlicht Hobby und Leidenschaft. Auf dem Weihnachtsmarkt im und am Oberadener Stadtmuseum gab es auch in diesem Jahr echtes Weihnachtsfieber in jeder Ausprägung. An fast 50 Ständen im sowie im Hüttendorf vor dem Museum wurde ausnahmslos jeder fündig.

Premiere mit dem ersten Stand - in Rekordzeit und mit Rekordkreativität bestückt: Michaela Radke und Nicole Moog.
Premiere mit dem ersten Stand – in Rekordzeit und mit Rekordkreativität bestückt: Michaela Radke und Nicole Moog.

Leidenschaft haben auch Nicole Moog und Michaela Radke. Beide lieben es, zu malen und aus alten Gegenständen ganz neue Geschenkideen zu zaubern. Beide sind neu nach Oberaden gezogen. Beide haben ganz zufällig entdeckt, dass sie die gleiche Leidenschaft haben. Aus Gesprächen und gemeinsamen Frühstücken wurde deshalb schnell eine Bastelgemeinschaft mit beeindruckender Produktivität und Kreativität. Nudelhölzer verwandeln sie ebenso in liebevolle Weihnachtslandschaften wie Tabakdosen, die leeren Babygläser von Verwandten oder Wurzeln aus dem Wald. Ein Stand in einem Bergkamener Seniorenheim war der erste „Testlauf“. Die erste Teilnahme am Oberadener Weihnachtsmarkt kam ebenso spontan wie überraschend. „Wir hatten ohne viel Hoffnung vorsichtig nachgefragt – und es wurde prompt ein Stand frei“, freuen sich die beiden. Binnen vier Wochen haben sie ihren Stand im Frisiersalon komplett eigenhändig bestückt.

Von Weihnachtsfieber und purer Sucht

Karin Dietrich und ihre Mini-Weihnachtslandschaft sind längst eine feste Institution in Oberaden.
Karin Dietrich und ihre Mini-Weihnachtslandschaft sind längst eine feste Institution in Oberaden.

„Ich kann’s halt nicht sein lassen“, meint Karin Dietrich. „Es kribbelt immer so in den Fingern“, sagt die Dortmunderin und blickt auf eine ganze Armee aus Engeln, Nikoläusen, Schneemännern und Tannenbäumen. Sie alle sind winzig klein. „Das ist meine italienische Leidenschaft“, erklärt die Dortmunderin, die schon seit gut zwei Jahrzehnten zum Inventar des Weihnachtsmarktes gehört. „In Italien ist es Tradition, solche kleinen Geschenke auf dem Esstisch für die Gäste bereitzuhalten – und dort ist meine 2. Heimat.“ Für ihren Ehemann eröffnet das Hobby ganz neue Perspektiven. „Seit meiner Rente gehören mir Küche und Hausarbeit ganz allein“, sagt er augenzwinkernd. Denn: „Die Ideen gehen niemals aus!“

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Gute Laune war trotz anfänglicher Sturmwarnung im Hüttendorf auf dem Museumsplatz angesagt.

Während es im Museum am Samstag schon nach kurzer Zeit beängstigend voll wurde  zwischen den Ständen, ging es im zum 18. Mal von der Oberadener SPD organisierten Hüttendorf auf dem Museumsvorplatz zunächst ruhiger zu. Eine Sturmwarnung lag noch in der Luft. Die örtlichen Vereine vom Blauen Kreuz über den SuS und die Frauenhilfe bis zu den Kindertagesstätten mussten sich noch etwas gedulden. Dann fanden Waffeln, Backfisch, Jagertee und Glühwein auch hier schnell reißenden Absatz, begleitet von Auftritten auf der Bühne. Mancher schaffte es sogar mit drei Losen von der sozialdemokratischen Tombola den gesamten Weihnachtsschmuck zu sichern, Notizzettel für die nächsten Jahrzehnte zu bunkern und auch gleich den Osterschmuck mit nach Hause zu nehmen.

Im Nostalgiemarkt, in den Kreativecken für die Kinder, mit Nostalgie-Überraschungstüten und vielem mehr: Es ar einmal mehr ein rundherum gelungenes Großereignis, das ganz nebenbei für Ausnahmezustände für Parkplatzsuchende sorgte. Denn längst schon hat es sich über die Oberadener Grenzen hinaus herumgesprochen, dass hier noch pure Weihnachtsleidenschaft zu finden ist.

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Handgemachter Weihnachtszauber begeistert nicht nur die Heiler

Hier ist alles handgemacht. Sogar die Schmucktannenbäume sind aus Heil und selbst geschlagen. Weihnachtskrippe, Likör, Musik, Tiere, Weihnachtsschmuck: Auf diesem Weihnachtsmarkt kommt fast alles aus dem eigenen Dorf. Auch deshalb war es am Samstag beim 2. Heiler Weihnachtsmarkt schwierig, im Schatten des alten Spritzenhauses überhaupt noch einen Platz unter freiem Himmel zu bekommen.

Nicht nur Flötentöne gab es auf dem Heiler Weihnachtsmarkt zu hören.
Nicht nur Flötentöne gab es auf dem Heiler Weihnachtsmarkt zu hören.

Mit viel Kreativität verwandeln sich auch Maiswurzeln in wunderschönen Weihnachtsschmuck.
Mit viel Kreativität verwandeln sich auch Maiswurzeln in wunderschönen Weihnachtsschmuck.

Jeden Mittwoch haben sich die Frauen getroffen. Seit Mai drehte sich alles um Weihnachten. Da verwandelten sich die Wurzeln einer stattlichen Maispflanze in eine schmucke Winterlandschaft für den Weihnachtsschmuck. Da wurde genäht, gebastelt, lackiert. Das Moos stammt vom Heiler Boden ebenso wie die Tannenzapfen oder die Ranken des wilden Weins. Jetzt stehen sie in Stuben weit jenseits der Heiler Stadtgrenzen, um für die richtige Weihnachtsstimmung zu sorgen. „Das ist zwar viel Arbeit“, sagt Brigitte Kortenbruck, die als Floristin viele Ideen in die fleißige Frauengruppe einbrachte. „Zwischendurch gab es aber immer mal ein Likörchen zum Probieren – da hat die Arbeit noch mehr Spaß gemacht.“

Mit viel Freude bei der gemeinschaftlichen Sache

Die Tiere faszinierten nicht  nur die Kinder.
Die Tiere faszinierten nicht nur die Kinder.

Spaß hatten alle aus dem gut 50köpfigen Team der ehrenamtlichen Helfer, die schon Monate im Voraus für die Ausstattung der acht von der Stadt Bergkamen bereitgestellten Weihnachtsbuden sorgten. Auch Birgit Willeke hat die Zutaten für ihre Liköre ausschließlich in den Heiler Gärten und in der Natur gesammelt. Schwarze Johannisbeeren verwandelte sie mit Weihnachtsgewürzen in einen ganz besonderen Glutbeere-Likör. Eigenen Heiler Schmalz hat sie hergestellt. Die Nachfrage war groß.

Schwerstarbeit für das Verpacken der Weihnachtsbäume.
Schwerstarbeit für das Verpacken der Weihnachtsbäume.

Kein Wunder, sorgte das Rahmenprogramm mit weihnachtlicher Stimmung doch für den rechten Appetit auf Bratapfellikör und liebevollen Weihnachtsschmuck. Ob Männergesangverein, Gospelchor, Spielmannszug oder Theater von der Initiative Down Syndrom: Vor dem Hoftor gab es viel zu hören und zu sehen. Engel verkauften Lose für die 500 ausnahmslos gespendeten Preise. Die Junge Union füllte unablässig Glühweintassen nach. Die erst einen Tag zuvor im Sauerland frisch geschlagenen Tannenbäume fanden regen Absatz. Für die ganz besondere Atmosphäre sorgten zutrauliche Pferde und Ponies auf der Weide, gackernde Hühner, mümmelnde Hasen und tollende Kälber im kleinen Streichelzoo.

Initiatorin und Organisatorin Rosemarie Degenhardt war hellauf begeistert von der Neuauflage nach zwei Jahren. „Wir sind wieder richtig gut besucht – und die Leute kaufen auch viele von unseren Angeboten“, resümiert sie. Die große Mühe hat sich also einmal mehr gelohnt – nicht nur für den ohnehin einmaligen Zusammenhalt im Dorf. „Die Erlöse gehen diesmal an die Initiative Down Syndrom“, schildert Rosemarie Degenhardt.

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Kunstnachten packt nicht nur Säcke voll mit Kunst

Der Pinsel wurde kaltherzig weggeworfen. Bittere rote Tränen kullern aus seinen Borsten. Bis er den einsamen kahlen Ast entdeckt. Er bemalt ihn rot. Dann entdeckt er die Komplementärfarbe grün. Schon blüht der Ast in kräftigen Farben wie neu. Die Fotos von Silke Kieslich erzählen eine fast märchenhafte Geschichte. Wie geschaffen für „Kunstnachten“.

Weihnachtliche Stimmung in der Ökologiestation mit der Alternative zum klassischen Weihnachtsrummel.
Weihnachtliche Stimmung in der Ökologiestation mit der Alternative zum klassischen Weihnachtsrummel.

Eifrige Nachwuchskünstler: August (1) braucht noch etwas Unterstützung von der Mama.
Eifrige Nachwuchskünstler: August (1) braucht noch etwas Unterstützung von der Mama.

Märchenhaft war manches, was in der Ökologiestation auf die Besucher wartete. Nicht nur die ganz jungen Kunstbegeisterten entdeckten hier zauberhafte Fantasien, wenn sie mit bunten Stiften dem Zauberstab auf dem Papier ein ganz eigenes Abenteuer erzählen ließen. Bei der inzwischen 18. Auflage des etwas anderen Weihnachtsmarktes steuerte jedes der Mitglieder der Künstlergruppe „Kunstwerkstatt sohle 1“ an den 16 Ständen seinen Teil zum alternativen Vorweihnachtserlebnis bei.

Schon die Begrüßung war außergewöhnlich. Auf den Wegen leuchteten Teelichtern in Gurkengläsern am Samstag den Weg in den Ausstellungssaal. Vor der Ökostation sorgte ein Bruchholz-Tannenbaum mit gleicher Lichtverzierung für vorweihnachtliche Stimmung. Die Böden von Teelichtern inspirierten auch im Innereren zu ebenso alternativen wie künstlerischen Weihnachtsideen. Sie verwandelten sich unter den Händen von Martina Dickhut in Christbaumschmuck. In direkter Nachbarschaft zu chinesischen Sternzeichen als Mittelpunkt von ganz individuellen Gemälden zum Mitnehmen.

Weihnachtsbaum in der Küstenidylle

Helmut Ladeck schuf etwas andere Weihnachtskarten.
Helmut Ladeck schuf etwas andere Weihnachtskarten.

Linolschnitte entstanden unter den Augen der faszinierten Besucher. Weihnachtsbäume fanden in der Druckerpresse ganz neue Standorte an idyllischen Küstenlandschaften, wenn Helmut Ladeck seine Radierungen in Postkarten verwandelte. Den Holzengeln von Dietrich Worbs wuchsen Flügel aus Metall. Nicht nur auf der Krawatte von Literat Dieter Treeck bekam der Weihnachtsrummel mit großen Warnschildern vor dem Rentier seinen ironischen Seitenhieb. Sein satirischer Blick auf das Fest ist längst Tradition und verzauberte die Besucher auch diesmal. Vier Bücher und zehn Jahre umfasst seine etwas andere Perspektive auf den allgemeinen Weihnachtsrausch. Ganz neu ist die Treecksche Variante von Marlene Dietrichs „Sag mir wo die Blumen sind“. In seiner Fassung gehen verzweifelte Menschen auf die Suche nach Kugeln, Kerzen und Lametta bis hin zu den Juwelen. Am Ende ist nicht nur das Konto, sondern auch das Seelenheil in Gefahr.

Täuschend metallisch: Der Kern dieses Mannes ist aus Ton.
Täuschend metallisch: Der Kern dieses Mannes ist aus Ton.

Besondere Faszination übten die Werke eines Mannes aus, der als Gast an „Kunstnachten“ teilnahm. Klaus Weklik kam durch einen Nachbarn, Freizeit und eine gehörige Portion Vorurteile vor 35 Jahre an den Ton. Seitdem ist er vom Töpfern mehr als nur fasziniert. Der Bergkamener, der in einem stahlverarbeitenden Betrieb seine berufliche Heimat hat, verbindet Hobby und Profession und hat daraus eine ganz eigene Kunst gemacht. Metallisch schimmert der Mann aus Ton, der mit einem Koffer an einem Bahnsteig zu warten scheint – dem aber der gesamte Rumpf fehlt. Exotische Köpfe, fremdartige Tiere: „Mich fasziniert der gesamte Vorgang beim Töpfern“, schildert Klaus Weklik. „Wenn der gebrannte Ton glühend aus dem Ofen kommt – das ist schon Kunst für sich“, sagt er, der zu Ausstellungen etwa in Holland seinen eigenen Brennofen mitnimmt. Vielleicht ist der Bergkamener bald ein neues Mitglied der Künstlergruppe.

Mit neuen Wegen mehr Besucher angelockt

Ein Auftritt der Bergkamener Schreberjugend, Porträtmalerei durch den Künstler Alexandre Akar aus Bergkamens Partnerstadt Gennevilliers, etwas andere Nikolaus-Säcke randvoll mit gespendeter Kunst und hälftigem Erlös für das Hospiz Kamen/Bergkamen oder alles andere als weihnachtlicher Mitmach-Musik aus den energischen Trommeln der Gruppe Tam-tam a fang: „Kunstnachten“ geht neue Wege. Mit Erfolg. „Wir hatten diesmal mehr Besucher als im Vorjahr und sind sehr zufrieden“, resümiert Silke Kieslich für die Künstlergruppe.

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IGBCE hat in 125 Jahren die Gesellschaft bewegt und verändert

IGBCE steht in Bergkamen für mehr als nur Gewerkschaft. Solidarität, Zusammenhalt, Einstehen füreinander und gemeinsam kämpfen: Auch das steht hinter den vier Buchstaben. Die sind in Oberaden sagenhafte 125 Jahre alt. Auch nach eineeinviertel Jahrhunderten steckt hier vor allem eines drin: große Emotionen. Selbst nachdem der Bergbau längst Geschichte ist.

Der Bergmannschor und das Steigerlied verstanden sich von selbst.
Der Bergmannschor und das Steigerlied verstanden sich von selbst.

Deshalb haben noch immer 890 Bergkamener einen Mitgliedsausweis für die Oberadener Ortsgruppe. Deshalb sind die Maikundgebungen immer noch politische Großereignisse. Deshalb kam kürzlich Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, um im Barbara-Stollen des Stadtmuseums zu gratulieren und zu staunen. Deshalb war am Samstag zur offiziellen Jubiläumsfeier in der Aula der Realschule auch die Tischreihe für die Ehrengäste randvoll mit honorigen Ehrengästen.

Volles Haus in der Aula der Realschule zum offiziellen Gewerkschaftsjubiläum.
Volles Haus in der Aula der Realschule zum offiziellen Gewerkschaftsjubiläum.

Der Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek, der Landtagsabgeordnete Rüdiger Weiß, Bürgermeister Roland Schäfer, Lothar Wobedo als IGBCE-Bezirksleiter: Sie alle und viele Jubiläumsredner mehr wissen, wie groß die Bedeutung der Gewerkschaft auch nach 125 Jahren noch für die Gesellschaft allgemein und für die Oberadener insbesondere ist. Deshalb hielt sich der Vorsitzende Willi Null auch bescheiden mit Worten im Hintergrund, damit die vielen Grußredner auf dem Podium genug Zeit und Raum hatten.

Gewerkschaft gestern und heute

Viele Gastredner und ein bescheidener Vorsitzender im Hintergrund.
Viele Gastredner und ein bescheidener Vorsitzender im Hintergrund.

Aus der Not heraus seien die Bergbaugewerkschaften entstanden, erinnerte Lothar Wobedo. Insbesondere die soziale Absicherung, der Kampf um gerechte Bezahlung, um Arbeitsschutz und Sicherheit unter Tage: Am Anfang ging es um die pure Existenz in der Auseinandersetzung mit den großen Bergbau-Gesellschaften. Im Vergleich zwischen Gestern und Heute provozierte der Bezirksvorsitzende: „Wie groß muss die Not sein, um sich zu solidarisieren?“, fragte er mehrdeutig. Das Streben nach Profiten, neue Gesetzgebungen allerorten: „Die Gesellschaft hat sich verändert und wir müssen Antworten darauf finden“, betonte er.

Ganz andere Seiten der Gewerkschaftsarbeit vor Ort hob Bürgermeister Roland Schäfer hervor. Ob Geschichtskreis, Barbara-Stollen oder Tag des Bergmanns: Die IGBCE setzt in Oberaden noch immer starke gesellschaftliche Akzente, die nicht nur den Stadtteil prägen. Der Vorsitzende Willi Null ist an diesem Ehrentag dennoch nachdenklich: „Auch unsere Mitglieder werden immer älter“, greift er die Impulse der vielen Jubiläumsredner auf. „Ich wünsche mir für die Zukunft, dass sich die Jugend vom PC weglocken und auch für unsere Belange begeistern lässt.“

Als der Kampf um den Bergbau mobilisiert hat

Ist noch immer kämpferisch: Der Ehrenvorsitzende Bernhard Grüner (l.).
Ist noch immer kämpferisch: Der Ehrenvorsitzende Bernhard Grüner (r.).

Wie sehr die IGBCE ganz Bergkamen bewegt hat, verkörpert Bernhard Grüner als Ehrenvorsitzender in Reinkultur. Noch immer braust er auch mit seinen 87 Jahren auf, wenn er an die 60er Jahre denkt. „Keiner hat damit gerechnet“, sagt er, wenn er sich an die 5000 Menschen und die Massendemonstration gegen die geplante Stilllegung von Haus Aden im Jahr 1967 erinnert. Dass sich die Kumpel mit inbrünstigem Kampf gegen endlose Feierschichten, existenzielle Verdienstausfälle und gegen den Verlust ihrer Arbeitsplätze gegen die Bergwerksgiganten wehren: Das war neu. Immerhin waren die Bergleute aus allen Winkeln des Landes angeworben worden, als Arbeitskräfte rar waren. Jetzt, in der Krise, stand ihre neue Heimat und Existenz auf dem Spiel.

Die Gewerkschaftsfahne aus den 50er Jahren.
Die Gewerkschaftsfahne aus den 50er Jahren.

„Der Kampf hat großes Aufsehen erregt – und er hat sich gelohnt“, sagt Grüner mit einem Seitenblick auf die Gewerkschaftsfahne aus den 50er Jahren, die über seinem Kopf hängt. Der Bergkamener Widerstand hat Schule gemacht, ein Umdenken bewirkt und Bernhard Grüner zu einer Legende nicht nur in Oberaden gemacht.

Soziales Engagement ist für die IGBCE auch nach 125 Jahren Ehrensache. Selbst die Jubiläumsfeier dient dem guten Zweck, wenn die Besucher den Blumenschmuck auf dem Tisch gegen ein Entgelt erwerben können. Das Geld geht an eine Oberadenerin, die Kindern damit Weihnachten ein Geschenk bereitet, die sonst keine Gaben kommen. Musik und Tanz, herzhafte Gulaschsuppe und viele angeregte Gespräche: Es wurde noch lange das stolze Jubiläum gefeiert.




Werkfeuerwehr ist seit 75 Jahren eine Spezialeinheit

Mit einem dumpfen „Puff“ steht plötzlich die ganze Apparatur in Flammen. Jetzt ist Handeln gefragt. Einfach nur draufhalten genügt nicht, stellt Justin schnell fest. Der Elfjährige muss einmal um das Feuer herum und von allen Seiten das immer wieder auflodernde Feuer ersticken. Es ist gar nicht so einfach, mal eben Flammen in den Griff zu bekommen, wenn Chemie im Spiel ist.

Mit dem Feuerlöscher war engagierter Einsatz gefragt.
Mit dem Feuerlöscher war engagierter Einsatz gefragt.

Das war der Sinn der kleinen Löschstation, die von den Feuerwehrleuten der Bayer-Werkfeuerwehr aufgebaut worden war. Denn was die Einsatzkräfte hier leisten, ist seit 75 Jahren eine ebenso echte wie in der Region selten anzutreffende Spezialfertigkeit. Die Werkfeuerwehr wurde bereits gegründet, als es den heutigen riesigen Chemiekomplex noch gar nicht gab. „Chemische Werke“ hießen die Anlagen auf dem Gelände, die Kohle zu Benzin verflüssigten und im Zweiten Weltkrieg eine kriegswichtige Rolle einnahmen. Ein schwerer Luftangriff ließ am 11. September 1944 all das ebenso in Rauch aufgehen wie die erste Werkfeuerwehr. Die zwei hauptamtlichen Feuerwehrleute, die aus den Werkstattbereichen rekrutiert waren, hatten keine Chance.

Was auch für den Nachwuchs ein spannendes Spiel ist, ist für die Wehrleute als Planspiel ein Stück wichtige Arbeit.
Was auch für den Nachwuchs ein spannendes Spiel ist, ist für die Wehrleute als Planspiel ein Stück wichtige Arbeit.

Nach dem Krieg wurde bis in die 50er Jahre nicht nur der Chemiebetrieb wieder aufgebaut. Auch die Werkfeuerwehr erlebte mit der Übernahme durch Schering eine zunächst behelfsmäßige Renaissance. 1972 wurde die neue Wache gebaut. Im Laufe der Jahre folgten Um- und Anbauten. Noch immer wäre mancher Stadtteil froh über die Ausstattung und das Fachwissen, das sich hier ansammelt. 38 Feuerwehrleute und ein gutes Dutzend Fahrzeuge bewältigen jährlich 100 bis 150 Einsätze in 24-Stunden-Diensten.

 

Spezialwissen und Sonderausstattung sind Pflicht

Martin Neumann ist als Leiter der Werkfeuerwehr seit 24 Jahren dabei. Niemand weiß besser als er, dass hier die klassische Feuerwehr-Ausbildung nur die Basis ist. „Wir haben mit besonderen Stoffen und Anlagen zu tun – dafür braucht es auch gezieltes Wissen“, sagt er. Das holen sich die Feuerwehrleute regelmäßig mit Aus- und Fortbildungsmaßnahmen und Lehrgängen, etwa im Industriebrandtrainingszentrum in Rotterdam. Externe Experten kommen dafür auf das Gelände. Alle Fahrzeuge sind Sonderausstattungen. So führt ein Fahrzeug beispielsweise allein vier Tonnen Löschmittel mit sich.

Beeindruckend ist die Fahrzeugflotte der Werkfeuerwehr.
Beeindruckend ist die Fahrzeugflotte der Werkfeuerwehr.

„Wir sind hier in alle Planungen sehr früh eingebunden“, betont Martin Neumann. Allein 15.000 Atemschutzgeräte wartet und reinigt die Werkfeuerwehr pro Jahr. 3.500 Handfeuerlöscher werden regelmäßig geprüft und entleert, Löschanlagen kontrolliert. Vorbeugung macht die Hauptarbeit in dieser einzigartigen Feuerwache aus. Das alles in enger Zusammenarbeit mit der Bergkamener Feuerwehr, überwacht von der Bezirksregierung Arnsberg.

 

Einsätze sind immer Hilfeleistung für die Kollegen

„Wenn es brennt, brennt es immer bei uns, nicht bei den anderen“, sagt Neumann. Das unterscheidet die Arbeit von der „normalen“ Feuerwehr. 60 nebenberufliche Kräfte unterstützen die hauptberuflichen Feuerwehrleute. Dabei hat es schon einige Vorfälle gegeben, die niemand so schnell vergessen wird. Etwa die Serie von Explosionen im Betrieb für metallorganische Verbindungen in den 90er Jahren oder in der Abflussstation im Jahr 2009. Es gab Tote und Verletzte. Aber auch kuriose Einsätze finden sich in der Chronik. So etwa eine „hilflose Person im Tankwagen“. Der Fahrer hatte noch Restsubstanz in seinem Tank. Die wollte er mit einem Lappen beseitigen – und kam aus dem eigenen Tank nicht mehr heraus. Befürchteten die Wehrleute schon Schlimmstes, stellte sich schnell heraus, dass die unfreiwillige Gefangenschaft einen recht angenehmen Beigeschmack hatte: Die Flüssigkeit, die hier beseitigt werden musste, war Rotwein.

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Wenn die Chemie wie ein Virus um sich greift

Hier blubbert eine rosafarbene Flüssigkeit wütend in einem riesigen Gefäß. Dort dampft es aus einer blauen Tinktur in ein Labyrinth aus gläsernen Leitungen. Mit Schutzbrillen, Kitteln und Schutzanzügen bewegte sich der Nachwuchs beim „Tag der Chemie“ auf dem Bergkamener Bayer-Gelände schlafwandlerisch in diesem Dickicht. Mancher Erwachsener beobachtet mit großen Augen fasziniert, wie 240 Schüler der Jahrgangsstufen 6, 9 und 12 mit Haut und Haar in Apparaturen und Rezepturen versanken.

Mischen und Vermengen: Hochkonzentriert gingen die Schülerinnen und Schüler ans Werk.
Mischen und Vermengen: Hochkonzentriert gingen die Schülerinnen und Schüler ans Werk.

In voller Schutzmontur ging es an die gewaltigen Apparaturen.
In voller Schutzmontur ging es an die gewaltigen Apparaturen.

Was eine Neutralistation ist und warum man Schwefelsäurelösung dabei in Natronlauge rühren muss, war für die Schüler der Klasse 9 überhaupt keine Frage. Ganz selbstverständlich gingen sie ans Werk, um pH-Werte zu messen. Richtig spannend wurde für sie erst die Herausforderung, eine Heizsteuerung und eine Rührerautomatik aus Bausteinen am Computer zu basteln. Messsignale, abenteuerliche Formeln, Titration, Dichtebestimmung, Ionennachweise: Die Schüler steckten in ihren Gruppen angeregter die Köpfe zusammen als vor manchem Computerspiel.

Reagenzgläser waren nur die Mittel auf dem Weg zum Ergebnis.
Reagenzgläser waren nur die Mittel auf dem Weg zum Ergebnis.

 

Wo die erwachsenen Besucher sich verzweifelt an verschüttete Chemie-Grundkenntnisse zu erinnern versuchten, blühte der begeisterte Chemie-Nachwuchs erst richtig auf. Aus welchen Anionen und Kationen bestehen die Salze, die auf den Versuchstischen bereit stehen? Wie verschlaucht man eine Pneumatik-Steuerung und lernt ganz nebenbei eine hochkomplizierte Programmier-Software verstehen? Nicht nur bei den Eltern keimte zu Recht grenzenlose Bewunderung für die eigenen Kinder auf, wo der Normalsterbliche nur noch Bahnhof verstand.

Wo Experimente spannender sind als jedes Computerspiel

Übersicht war an den vielen Leitungen und Rohren gefragt.
Übersicht war an den vielen Leitungen und Rohren gefragt.

Das Konzept jedenfalls funktioniert auch nach über 20 Jahren noch immer reibungslos. Wie ein Virus hatte die Chemiefaszination auch an diesem „Tag der Chemie“ die Schülerinnen und Schüler gepackt. Springen in Bungee-Seilen, Bogenschießen zwischen den Gebäuden: Das alles war für viele weniger interessant als die Filtration einer Suspension, wie sie vom 6. Jahrgang gefragt war. Allein die kolossalen Gerätschaften und das unüberschaubaren Gewirr aus Rohren und Schraubrädern waren eine echte Herausforderung.

 

Auch die jüngsten Jahrgangsstufen waren fasziniert vertieft in ihre Aufgaben.
Auch die jüngsten Jahrgangsstufen waren fasziniert vertieft in ihre Aufgaben.

Von der Analyse der Lebensmittel über die Erforschung der Umwelt bis zur Errechnung der Fläche einer Ader: Es war ganz lebensnah, was die Aufgaben beim Schülerwettbewerb von den Teilnehmern verlangten. Dafür lockten insgesamt 22.500 Euro Preisgelder für 15 Klassen aus drei Jahrgangsstufen. Geld, das umso mehr gut gebraucht werden kann, als dass die Schulen immer heftiger für eine gute Ausstattung kämpfen müssen. Für Bayer ist der Tag der Chemie dagegen mehr als eine kleine Leistungsschau für den Nachwuchs. Hier greift der Virus um sich, um begeisterte, faszinierte und engagierte Nachwuchskräfte schon früh für das zu wecken, was in Medikamentenschachteln und anderen Produkten des Pharma-Riesen steckt.

Ausprobieren auch abseits vom Schülerwettbewerb

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Tüfteln war gefragt.

Wer noch nicht mitmachen durfte, konnte sich von den Auszubildenden durch die Räume und Apparaturen führen lassen und über die vielseitige Ausbildung bei Bayer informieren. In anderen Räumen warteten Stationen zum Ausprobieren auf die Besucher. Hier wollten Leitungen so verknüpft werden, dass beim Umlegen des Schalters ein Licht anging oder mit der Pedale eine faszinierende Aktion in Gang gesetzt wurde.

 

Ab in den Himmel mit dem Bungee-Seil.
Ab in den Himmel mit dem Bungee-Seil.

Im neuen Gesundheitszentrum lockten dagegen ganz andere Aktivitäten. Blutzuckermessung, Cholesterinspiegel, Körperfett: Die eigene Gesundheit stand hier auf dem Prüfstand. Zusätzlich zeigten Kurse im Fitness-Boxen, Zumba oder Rückenfit, dass hier seit kurzem ganz neue Schwerpunkte zur früheren Gesundheitsversorgung gesetzt werden. Hier kommt der Masseur, hier kann Yoga ausprobiert werden, dem Übergewicht und Stress der Kampf angesagt werden. Gesundheitsvorsorge ist hier das neue Stichwort.

 

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Weddinghofen tafelt für eine starke Gemeinschaft

Die Seifenblasen stiegen in Serie zum Himmel – als riesengroße Schlangen, Kugeln, Eier, Elipsen. Die Bobbycars waren im Dauereinsatz. Aus der Miniaturspritze floss literweise Wasser, um das Pappfeuer zu löschen. Die Clowns mussten Akkord leisten, um aus Hunderten Ballons Dackel, Blumen oder Drachen zu knoten. Weddinghofen bat zu Tisch und mehr als der ganze Stadtteil nahmen die Aufforderung an.

Waren der Renner: Seifenblasen nach Weddinghofener Geheimrezeptur.
Waren der Renner: Seifenblasen nach Weddinghofener Geheimrezeptur.

Lecker: Der Männerverein kredenzte Champignons.
Lecker: Der Männerverein kredenzte Champignons.

„Eigentlich wollte ich ja noch eine kleine Rede halten“, sagt Christian Weischede vom Verein „Wir in Weddinghofen“ und Ideengeber. „Das hat sich aber erledigt – es brummt ganz von selbst“, betrachtet er das bunte Treiben auf dem Schulhof der Pfalzschule. An 30 Ständen drängelten sich die Menschen. Ob Champignons vom Männerverein, Waffeln von der Frauenhilfe oder Blutdruckmessen beim Roten Kreuz: Überall traf man sich, stand Schlange, unterhielt sich angeregt, probierte aus. Genau das wollte die inzwischen dritte Veranstaltung auch erreichen. „Weddinghofen hat so viele Facetten und Gesichter – die wollen wir zeigen“, betont Christian Weischede.

Die vielen Facetten und Gesichter des Stadtteils zeigen

Schöne Fantasiegesichter gab es für die Kinder.
Schöne Fantasiegesichter gab es für die Kinder.

Alle auf einem Platz zusammenbringen: Das sollte „Weddinghofen bittet zu Tisch“ erreichen. Wie beim großen Fest der Kulturhauptstadt mit Ständen auf der A40 fanden sich hier Institutionen nebeneinander wieder, die sonst vielleicht weniger miteinander zu tun haben. Was eigentlich als Ersatz für das Johannisfeuer gedacht war, das dem Weltmeisterschaftsspiel Deutschland gegen Ghana zum Opfer gefallen war, mauserte sich am Samstag zu einem ganz eigenen Erfolgskonzept.

Vollgas gaben die kleinen Bobbycar-Fahrer.
Vollgas gaben die kleinen Bobbycar-Fahrer.

 

 

Die Sonne hatte sich jedenfalls pünktlich zu einem letzten sommerlichen Aufbäumen aufgerafft, bevor am späten Nachmittag wieder der Regen tröpfelte. Zeit genug für einen riesigen Andrang nicht nur bei den Aufführungen der Kindergärten und eines Zumba-Kurses. „Der Weg ist bereitet“, freut sich Christian Weischede und hofft, dass sich noch mehr Einrichtungen, Parteien, Institutionen, Vereine und Firmen von der Begeisterung anstecken lassen.

 

Auch dem Nachwuchs ein Forum geben

Beim Roten Kreuz stand die Gesundheit im Vordergrund.
Beim Roten Kreuz stand die Gesundheit im Vordergrund.

Denn es ging noch um mehr, wenn der Feuerwehrwagen brummte, um die kleine Spritze für die Kinder mit Wasser zu füllen. Wenn sich Neugierige eigenartige Brille aufsetzten, um mit dem eigenen Körper zu erleben, was gute zehn Glas Bier mit der Wahrnehmung anstellen. „Wir wollen hier auch für den Nachwuchs eine Möglichkeit anbieten, Interessen zu entdecken“, schildert Christian Weischede. Bei der letzten Veranstaltung konnte die Feuerwehr beispielsweise sechs neue Mitglieder aufnehmen.

Feuer frei: Mit der Mini-Spritze wurde das Pappfeuer bekämpft.
Feuer frei: Mit der Mini-Spritze wurde das Pappfeuer bekämpft.

 

So hatte vor allem der Nachwuchs seinen Spaß bei ungewöhnlichen Entdeckungsreisen mit dem heißen Draht, in Bastelecken, mit dem Zauberer oder bei der künstlerischen Gesichtsverschönerung. Und auch Christian Weischede entdeckte eine ganz neue Seite an sich. In seiner Apotheke hatte er eigenhändig im Labor experimentiert, bis er die perfekte Seifenlauge für die schönsten Riesenseifenblasen ausgetüftelt hatte. Die will er jetzt den Kindergärten zur Verfügung stellen. Und er experimentiert weiter. Bei der nächsten Aktion von „Wir in Weddinghofen“ wird es mit großer Wahrscheinlichkeit fluoreszierende Seifenblasen geben.

Tafel2
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Wellenbad verwandelt sich in ein Paradies für schwimmende Hunde

Schwimmen, tauchen, paddeln, springen: Es tobten sich am Samstag mehr Hunde im Wellenbad aus als an manchem vergangenen Sommertag Menschen. Die Freude am kühlen Nass war dabei mindestens genauso groß. Und die Becken sind zum Saisonabschluss jetzt um einige hundert Liter ärmer.

So macht Schwimmen Spaß: Den anderen das Spielzeug klauen und dabei noch neue Freunde finden.
So macht Schwimmen Spaß: Den anderen das Spielzeug klauen und dabei noch neue Freunde finden.

Auch Möpse können schwimmen - mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht.
Auch Möpse können schwimmen – mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht.

Ob Mops, Dobermann, Pekinese oder Neufundländer: Mancher Vierbeiner war beim Hundeschwimmen nicht mehr aus dem Wasser herauszukriegen. Da kraulte der Labrador mit derartiger Euphorie durch die Fluten, dass Herrchen fast hinterher springen musste – aus Angst vor Erschöpfungseinbruch. Andere Golden Retriever waren so mit ihren Spielzeugen beschäftigt, dass sie den Ausgang aus dem Sportbecken erst nach markerschütternden Rufen ihrer Besitzer wieder fanden.

 

Majestätisches Hunde-Baden mit Würde

Auch mit zwölf Jahren ist Luna noch ein echter Schwimmprofi.
Auch mit zwölf Jahren ist Luna noch ein echter Schwimmprofi.

Luna brachte all dies in keiner Weise aus der Ruhe. Die zwölfjährige Mischlingsdame badete majestätisch und in aller Ruhe im größten Hundegetümmel. Hauptsache, ihr Ball war in Sichtweite und niemand machte ihn ihr streitig. Schwimmen ist für die Hündin ein echtes Hobby. Mit Frauchen Kerstin Grosch wird jeder Teich und Tümpel im heimischen Bornekamp in Unna beim Spaziergang angesteuert. Im vergangenen Jahr gab es den ersten Ausflug zum Hundeschwimmen in die Schöne Flöte in Holzwickede. Das war ein derartiger Erfolg, dass die ganze Familie am Samstag nach Bergkamen reiste.

Mit Anlauf kräftig hinein in die Fluten.
Mit Anlauf kräftig hinein in die Fluten.

Näherte sich hier der Vierbeiner skeptisch dem Wasser, nahmen dort andere kräftig Anlauf und landeten mit gewaltigen Spritzern mitten in den Wellen. Mancher bevorzugte eher das gemütliche Baden. Die meisten fanden in Windeseile einen ganzen Haufen von Gleichgesinnten und rotteten sich zu bellenden Schwimmgemeinschaften zusammen. Besonders beliebt war dabei der gegenseitige Diebstahl von schwimmenden Spielzeugen.

 

Für das Badevergnügen eigens angereist

Immer die volle Ladung Wasser: Mancher konnte nicht genug bekommen.
Immer die volle Ladung Wasser: Mancher konnte nicht genug bekommen.

Auch Dobermann Barny bewahrte die majestätische Würde seiner Rasse. Erst wurde gebadet, dann stand eine kleine Schwimmrunde auf dem Programm. Sein Freund, der Mops Elvis, war eigens für das Badevergnügen angereist. Schon im Vorjahr hat er sein Schwimmhobby im Bergkamener Wellenbad entdeckt. Auch jetzt war er hauptsächlich damit beschäftigt, das spannendste Spielzeug im Wasser auszumachen.

Auch spannend: Die Perspektive Unterwasser vom Profifotografen eingefangen.
Auch spannend: Die Perspektive Unterwasser vom Profifotografen eingefangen.

Wem die Perspektive vom Beckenrand oder mit hochgekrempelten Hosen aus dem flachen Wasser nicht genügte, der bekam professionelle Hilfe. Mit Taucheranzug und Spezialausrüstung tauchten die Fotografen von „Tierfoto NRW“ mit den Vierbeinern ab und schossen unter Wasser unvergessliche Erinnerungsfotos, die das eigene Haustier mitunter in ein Wesen vom anderen Stern verwandelten. Stärkung gab es für die Vierbeiner gleich dazu: „Fressnapf“ schlug im Wellenbad ebenfalls ein Zelte auf. Und wer unter den Vierbeinern nach stundenlangen Wasserschlachten immer noch nicht ausgepowert war, konnte sich auf einem Parcours des Hundezentrums Bergkamen in Tunnels und zwischen Slalomstanden austoben. Vorführungen zeigten hier auch dem skeptischsten Hund, wie Hundesport für Vier- und Zweibeiner funktioniert.

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Mit Dechsel und Feuerstein Ötzi auf der Spur

Viel Kraft braucht es gar nicht. Wenn der markasithaltige Gesteinsbrocken an den Feuerstein schlägt, stieben Funken auf. Sofort beginnen die gefilzten Stückchen des Baumpilzes zu qualmen. Eine Handvoll Heu, ein wenig Blüten von Teichgräsern: Schon züngeln in der Hand von Hartmut Albrecht die ersten Flammen auf. Fast so, wie in der Steinzeit.

Eine heitere Steinzeitgemeinschaft hatte beim Familiensonntag im Stadtmuseum viel Spaß.
Eine heitere Steinzeitgemeinschaft hatte beim Familiensonntag im Stadtmuseum viel Spaß.

Ganz schön scharf: Die Steinzeitmesser funktionieren!
Ganz schön scharf: Die Steinzeitmesser funktionieren!

Während Ötzi umringt von seinen Werkzeugen in der Sonderausstellung relativ bewegungslos die Steinzeit verkörpert, geht es beim Familiensonntag auf dem Hof des Stadtmuseums zur Sache. Messerklingen werden abgeschlagen und zerlegen den Porree fast noch flinker als ihre modernen Edelstahlnachfolger. Der Bogen aus Eibenholz biegt sich und lässt den Pfeil bequem durch die Pressholzplatte schlagen. Quarzsteine erhitzen sich im Feuer und bringen wenig später die Gemüsesuppe auf dem Leder im Erdloch zum Sieden. Ötzi hätte seine wahre Freude an diesem fast originalen Steinzeitleben gehabt.

Mit Bohrer und Pelz die Steinzeit hautnah erleben

Johanna entdeckt den steinzeitlichen Bohrer.
Johanna entdeckt den steinzeitlichen Bohrer.

Johanna (10) jedenfalls kennt sich längst aus. Sie hat bei den vielen Urlauben auf der Insel Föhr die Steinwerkzeuge, die sich als Äxte und Messer benutzen lassen, schon gesehen. Auch die gehäuteten Tiere, die Ötzi und seine Zeitgenossen gejagt und ausgenommen haben, kennt sie. „Mein Vater ist Jäger“, sagt sie und nimmt den Fuchs, den Wolf und den Iltis vorsichtig in die Hand. „Der ist ja ganz weich“, meint sie, als sie dem Biber über das Fell streichelt. Es ist das einzige Tier, das sie noch nie angefasst hat.

Auch den steinzeitlichen Bohrer kennt Johanna noch nicht. Forsch nimmt sie die Konstruktion zu Hand, setzt die Steinspitze auf die Schieferplatte und lässt die runde Holzscheibe an den Lederschnüren auf und ab springen. Schon bildet sich ein kleines Loch unter ihren Händen. „Das ist ja toll“, kommentiert sie fasziniert. Noch spannender ist jedoch der Gänseflügel, mit dem sich das gegerbte Leder großartig fegen lässt. Pfeil und Bogen muss sie in der nächsten Sekunde unbedingt unter den wachsamen Augen von Hartmut Albrecht ausprobieren. Dann hält sie den Schildkrötenpanzer in der Hand, in dem Ockerrot auf eine standesgemäße Gesichtsbemalung wartet.

Steinzeit ist auch Pysik, Chemie und Biologie

Ins steinzeitliche Horn stoßen.
Ins steinzeitliche Horn stoßen.

„Steinzeit ist mehr als nur Experimentieren und Ausprobieren“, meint Hartmut Albrecht, während er Faustkeil und Dechsel zurecht legt. „Steinzeit ist auch Physik, Chemie, Biologie und noch viel mehr!“ Wenn ein Feuer aus Funken aufglimmt, sind Mineralien im Spiel. Wenn das Hirn des Tieres das Leder gerbt, wirken Kollagene und machen die Tierhaut weicher. Der Baumpilz hat ganz nebenbei noch antiseptische Wirkung bei offenen Wunden. Wenn Quarz erhitzt wird, ist es ein erstklassiger Ofen – und klinisch rein dazu.

Salz für die Suppe zermahlen.
Salz für die Suppe zermahlen.

Genau das will die Familie Michels erleben. Deshalb haben sie im Internet recherchiert, haben sich ins Auto gesetzt und sind eigens von Lemgo angereist. Während der Vater das Feuer anfacht, schnibbelt die Mutter das Gemüse für die Suppe mit den selbstgeschlagenen Messern aus Feuerstein. Der Sohn probiert sich derweil an Pfeil und Bogen aus. Gemeinsam lernt die Familie zwischendurch mit den übrigen Teilnehmern von Hartmut Albrecht am Beispiel von niedlichen Teddybären, wie der Steinzeitmensch seine Beute erlegt und das Fell bis zum Leder verarbeitet hat. Das Horn wird geblasen, mit der Austernschale die Suppe geschlürft und mit dem selbst geschlagenen und gemahlenen Salz nachgewürzt.

Ganz schön harte Arbeit: So sah das Leben in der Steinzeit aus. Nichts ging mal eben ganz nebenbei wie heute. Ein Feuer dauerte ebenso seine Zeit wie das Auftreiben und Zubereiten der Nahrung. Von den Werkzeugen ganz zu schweigen. „Manches ging aber auch leichter als gedacht“, meint Familie Michels und ist froh, dass sie die Reise angetreten ist. „Wir wollte an diesem Sonntag etwas gemeinsam unternehmen – und das war hier eine ganz großartige Gelegenheit, die viel Spaß gemacht hat!“

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Römischer Ofen glimmt zur Einweihung auf Hochtouren

Zweieinhalb Stunden lang muss er angefeuert werden. 220 bis 240 Grad heiß wird er. Wenn das Holz ganz hinten unter der halbrunden lehmverkleideten Kuppel noch kräftig glimmt, werden die Brötchen hineingeschoben. Dann hat sich längst der erste schwarze Ruß über der Öffnung mit dem kleinen Holztürchen abgesetzt. Als die Festgemeinde geschlossen in die noch dampfende Brötchenkrusten beißt, ist sie sich einig: Dieser original römische Ofen funktioniert erstklassig.

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Erst den Rauch abziehen lassen, dann vorsichtig nachschauen: Der römische Ofen ist ein Meisterwerk der Nachwuchsbaukunst.

Römische Bogenschützen im Einsatz.
Römische Bogenschützen im Einsatz.

„Hmmm, lecker!“ Das Lob kennt keine Grenzen. Auch das gute Dutzend Kinder, das den Ofen auf dem Gelände der Holz-Erde-Mauer vor wenigen Wochen mit eigenen Händen gemauert hat, klemmt sich bei der Erstürmung der Lagerbefestigung ein warmes Brötchen zwischen die Zähne. Schließlich muss zur offiziellen Ofeneinweihung auch stilecht gekämpft werden. Wie das funktioniert, haben sie parallel zum Ofenbau im Drusus-Camp des Stadtmuseums gelernt. Sogar die Tunika lässt sich mancher nicht nehmen, wenn er mit (entschärften) Pfeilen die Legionäre auf der Mauerkrone oder Asterix und die Wildschweine auf den Holzplatten hinter dem Spitzgraben ins Visier nimmt. Schließlich haben echte Römer den jungen Soldaten das Exerzieren beigebracht.

Mit römischer Tafel die gelungene Premiere feiern

Römischer Schmucke entsteht an der Gabentafel.
Römischer Schmucke entsteht an der Gabentafel.

Die fast echten erwachsenen Römer der Vexillatio Veteranorum Legionis XIX lassen es sich derweil lieber schmecken. Aus den römischen Kelchen fließt der nicht ganz originalgetreue „Wein“. Fingerfertige Römerinnen ziehen ebenfalls nicht ganz echte Perlen auf hauchdünne Schnüre. Käse und Salzbutter kannten die Römer aber ebenso wie die Hefe, die im Ofen gerade im Brotteig aufgeht. Darin sorgen italienische Kräuter und Weizen für den stilechten mediterranen Duft.

Lecker: Das ofenfrische Brot mundet vorzüglich.
Lecker: Das ofenfrische Brot mundet vorzüglich.

Willy der pistor hat den Teig und die Brötchen als römischer Bäcker vorbereitet. Sein Handwerk hat er auch im echten Leben der Gegenwart gelernt. Er weiß deshalb, was er tut, als er Vollkornmehl, Wasser, Öl und Salz vermengt, kräftig durchknetet und mit der Hilfe eifriger Kinderhände in einen flachen Fladen verwandelt. Dann wird der Schmand herausgeholt und dünn auf der Oberfläche verteilt. Die gerade noch heftig erobernden Nachwuchsrömer strömen nun herbei, um die fertig geschnittenen Apfelstückchen darauf zu verteilen.

Gemeinsam wird der Fladen gefortm
Gemeinsam wird der Fladen geformt.

Wieder  wird die kleine Ofenpforte geöffnet. Dichter Rauch dringt heraus. Auf Holzbrettern wird der Flammkuchen der anderen Art in den dunklen Ofenbauch geschoben. Knapp 10 Minuten später ist auch dieses Experiment gelungen. „Köstlich!“, rufen auch die Eltern der Römer-Lehrlinge, die ebenfalls zum Ofen-Eröffnung eingeladen sind. Die römischen Kelche machen jetzt die Runde. Rund um die Holz-Erde-Mauer flammen wieder heftige Kämpfe auf. Römische Trinksprüche gehen von Mund zu Mund. Die frischen Waffeln, die den Gabentisch bereichern, bekommen kurzerhand einen römischen Namen.

Wer hätte gedacht, dass Backen nach uralter Technik und mit steinalten Rezepten so viel Spaß macht!

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