Finissage ludt erneut zum Dialog mit der Wegmarke

Von wegen! Es ist ganz und gar nicht schwer, Kindern die Kunst näher zu bringen. Sie holen sie sich einfach selbst. „Das leuchtet wie bei einem Kraftwerk“, interpretierten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 2b der Prein-Grundschule den Elch vom Bilderbasar ganz neu. Auch das mehr als schwierige stille Örtchen mit idyllischem Vogelgezwitscher und Blick auf den Buchenwald-Stacheldraht umkreist von deutschen Geistesgrößen erfassten die jungen Kunstkenner auf Anhieb.

Der Ausstellungssaal wird bei der Finissage der Sohle 1 zum Bistro mit angeregtem Dialog.
Der Ausstellungssaal wird bei der Finissage der Sohle 1 zum Bistro mit angeregtem Dialog.

Leuchtende Elche faszinierten nicht nur die ganz jungen Besucher.
Leuchtende „Elche“ faszinierten nicht nur die ganz jungen Besucher.

Die Finissage der Künstlergruppe Sohle 1 traf mit nachdenklichen, provozierenden und anregenden Beiträgen zur „Wegmarke Dialog“ nicht nur aktuelle Diskussionen rund um Flüchtlingspolitik und mehr in einem Nerv. Kurz vor Abschluss der Jahresausstellung wagten die Künstlerinnen und Künstler auch das Experiment und verlegten die Schulstunde ins Museum. Wer zunächst Bedenken hatte, dass manches wie das illustre Miteinander von Symbolen aus allen Religionen oder Tiere und Technik im spannungsgeladenen Einklang zu schwierig sein könnte, wurde bald eines Besseren belehrt. „Jesus beschützt doch den anderen Menschen dort“, diskutierten die Prein-Schüler angeregt und ganz unbefangen einen Grabstein. „Ein spannender Versuch, der sehr lehrreich war“, resümiert die künstlerische Leiterin der Sohle 1, Silke Kieslich.

Traditionell verlief dagegen die Finissage am Sonntag. Die Tische bogen sich vor den mitgebrachten Leckereien. Erst am Morgen hatte sich mancher Künstler noch in die Natur begeben, um die Kräuter für die Quiche eigenhändig und frisch zu pflücken. Der Film zur Vernissage lief – geschnitten und zusammengestellt wiederum von Schülern – in Endlosschleifen. Es gab Führungen durch die Ausstellung. Auch die längst schon traditionelle Literatureinlage von Dieter Treeck durfte ebenfalls nicht fehlen.

Europäische Wort-Reise mit Dialogcharakter

Dieter Treeck las aus seinen Werken goldrichtig zum Thema.
Dieter Treeck las aus seinen Werken goldrichtig zum Thema.

Gewohnt schelmisch, augenzwinkernd, zuweilen bissig blätterte er im zehn Jahre alten Reisetagebuch und beförderte rote Zeilen hervor, die ihn „rot bis über beide Ohren“ werden ließen und die rote Narrentracht anzog. Vom ungarischen Eisenbahngedicht ging eine kleine europäische Reise bis zum polnischen Speisewagen, in dem sogar die Luft „noch halbverdaut“ nach Sauerkraut schmeckt. Da begegneten die Zuhörer der „Sturheit der Illusion“ ebenso wie den Jahren, die an die Mauer geschrieben wurden, „an der noch die Erinnerung klebt“. Worte, die perfekt zu den gezeigten Werken passten.

Sprachlosigkeit in der Kunst wie im wahren Leben.
Sprachlosigkeit in der Kunst wie im wahren Leben.

Denn während sich ein Geschoss tiefer das Marionettenehepaar am Tisch nichts zu sagen hatte und hinter den Kaffeestühlen in der Galerie die Schattenfiguren aufeinander zugingen, entfalteten sich angeregte Gespräche und Diskussionen getreu der Wegmarke Dialog. Auch über die unzähligen Vorschläge, die es jetzt schon für die nächste Wegmarke gibt. Die reichen von Einsichten über Lügenpresse, Gegensätze, Hoffnung, Humanität und Toleranz bis zur Begegnung. Die Auswahl wird nicht leicht sein.

 

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Das Naturfreibad als Paradies für Entdecker

Aufruhr im Naturfreibad in Heil – zumindest unter den jüngsten Besuchern. An der Treppe neben der Rutsche ist ein Flusskrebs gestrandet. „Sowas habe ich noch nie gesehen“, jubelt ein Junge in der Entdeckerschar. Ein ganzer Auflauf bildet sich um sich das Tier, das inspiziert, fotografiert und analysiert wird, bevor es in eine sichere Ritze flüchtet. Die Frösche, Fische und Libellen, die kurz vorher noch eine kleine Sensation waren, sind für eine Weile vergessen.

Alles im Blick hatte am Samstag Verena Langkeit für die DLRG.
Alles im Blick hatte am Samstag Verena Langkeit für die DLRG.

Nicht nur für Kinder ist das Naturfreibad das perfekte Entdeckerparadies. Auch große Schwimmer erkundeten am Samstag bei prächtigstem Sommerwetter die rund 2.000 qm große Wasserfläche, in der die Natur das Sagen hat und die Wasserqualität reguliert. Auf den restlichen 14.000 qm war unter prächtigen Weiden, auf ausgedehnten Wiesenflächen und unter strahlender Sonne purer Sommergenuss angesagt.

Ehrenamtliches Engagement ist die Basis

Ab ins Wasser: Mit der Rutsche macht das richtig Spaß.
Ab ins Wasser: Mit der Rutsche macht das richtig Spaß.

Zu entdecken gab es getreu der Sommeraktion „Werde Entdecker…“ einiges. Ganz oben auf der Entdeckerliste stand das großartige Gefühl, von der Rutsche beschwingt ins Wasser zu gleiten. Auch die riesigen Reifen waren beliebt, um sich damit entspannt über das Wasser treiben zu lassen. An der Tischtennisplatte flog der Ping-Pong-Ball. Das Team der Ehrenamtlichen des Schwimmvereins hatte zudem einige kulinarische Erfrischungen für die Besucher vorbereitet, die bei der Entdecker-Aktion kostenlos das Freibad erkunden durften.

Idylle pur: Schwimmen im von der Natur regulierten Wasser.
Idylle pur: Schwimmen im von der Natur regulierten Wasser.

Zusätzlich gab es spannende Informationen. Etwa darüber, dass das Freibad an einem alten Lippearm liegt. Der entstand im Zuge der Begradigung des eigentlichen Flusses für die ansässige Industrie. 1910 gründete sich der Schwimmverein Heil. Seitdem halten die Mitglieder das Freibad in Schuss, investieren hier viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit. Aktuell sind hier 130 Menschen angemeldet – nicht nur Heiler. Auch die Besucher kommen zum Teil von weit her, darunter zahlreiche Stammgäste. Mancher flieht vor lauten Nachbarn und verbringt hier jede freie Minute. Für andere ist das Naturfreibad der Ersatz für den eigenen Garten im Sommer.

Mittelmäßige Bilanz für den Sommer 2015

Besser geht's nicht: Im Reifen auf dem Wasser treiben lassen.
Besser geht’s nicht: Im Reifen auf dem Wasser treiben lassen.

Obwohl es in diesem Jahr einige prächtige und heiße Tage gab, zieht der Vereins-Vorsitzende Karl-Friedrich Knäpper eine gemischte Bilanz. „Eigentlich war der Sommer sogar ein bisschen schlechter als im Vorjahr“, resümiert er, „die Menschen brauchen Kontinuität und die gab es in diesem Sommer mit heftig wechselnden Temperaturen nicht.“ Wann das Freibad schließen wird, hängt vom Wetter in den ersten Septembertagen ab. „Wenn es sehr schlecht wird, machen wir in der ersten Woche zu“, so Knäpper. Ansonsten hat das Bad bei gutem Wetter von 10 bis 19 Uhr geöffnet.

Auch die DLRG informierte die Besucher. Denn die Badeaufsicht im Freibad wird seit jeher von den Lebensrettern geleistet. Vom Insektenstich über ein wachsames Auge auf die Nichtschwimmer: Die DLRG-Mitglieder sind ein wichtiger Teil des Naturfreibades. Sie wissen sogar ganz genau, welche Tiere und Pflanzen hier zu finden sind – und beschützen im Notfall auch verschreckte Flusskrebse vor also großem Entdecker-Fieber. Das beliebte Entdecker-Quiz rundete den vielseitigen Tag mit der Aussicht auf hübsche Gewinne ab.

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Mit der Sommerakademie neue Horizonte entdecken

Sie hat die Glocken der Friedenskirche gestaltet, die Krippe, Kunst am Kuhbach – und sie gehört zu den Gründungsmitgliedern der Künstlergruppe „sohle 1“. Inzwischen ist Gisela Schmidt 87 Jahre alt, aber was andere Künstler schaffen, interessiert sie noch immer. Deshalb geht sie langsam von einer „Station“ der Sommerakademie zur nächsten. Spricht hier mit Künstler, plaudert dort, diskutiert mal eine Druckgrafik, dann wieder eine Zeichnung. „Es ist doch spannend, was hier entsteht“, sagt sie und ist damit nicht allein.

Reger Betrieb herrschte zum Abschluss der Sommerakademie zwsichen den Kunstwerken.
Reger Betrieb herrschte zum Abschluss der Sommerakademie zwsichen den Kunstwerken.

Spannende Einblicke gab es in allen Bereichen der Ökologiestation.
Spannende Einblicke gab es in allen Bereichen der Ökologiestation.

Auch zum Abschluss der 19. Akademie war der Andrang auf der Ökostation enorm. Wieder haben 82 Teilnehmer in sechs künstlerischen Disziplinen von der Holzbildhauerei über das Aquarellmalen, Druckgrafik, Holz- und Steinbildhauerei, Zeichnen und freie Malerei neue Horizonte entdeckt, Techniken verfeinert oder neue erlernt, schlichtweg Kunst geschaffen. Wieder sind sie dafür aus dem Rheinland, aus Hessen, Baden-Württemberg und sogar aus den Niederlanden angereist. Eine Woche lang mit Haut und Haar in der Kunst versinken: Für die Ökostation ist das immer wieder eine Herausforderung. Denn: „Wir kommen mit dieser Teilnehmerzahl an unsere Grenzen“, schildert Organisator Michael Bub. Aber: „Es macht immer wieder unglaublichen Spaß.“

Silke Kieslich packt ihr Kunstwerk aus Stein ein - ihr erstes bei der Sommerakademie.
Silke Kieslich packt ihr Kunstwerk aus Stein ein – ihr erstes bei der Sommerakademie.

Den hatte auch Silke Kieslich. Die ehemalige Leiterin des Bergkamener Gymnasiums hatte durch ihren Beruf nie Zeit für die Sommerakademie. Jetzt, mit dem Ruhestand, ist es endlich gelungen. Mitglied in der Künstlergruppe ist sie mit ihrer Fotografie bereits. „Jetzt möchte ich mal die anderen Kunstrichtungen besser kennen lernen.“ Also hat sie sich für die Steinbildhauerei angemeldet. Nicht ohne es zuvor mit Werkzeugen aus dem Baumarkt daheim auszuprobieren. Diese Kunstwoche war intensiv. Aus dem geplanten abstrakten Tropfen wurde am Ende „die Menschwerdung“: Eine echte Herausforderung. Proportionen, die Behandlung des Steins: „Steinbildhauerei ist etwas ganz anderes als Fotografie“, schildert sie. Sie nimmt viel mit – vor allem Spaß und die Lust auf mehr. „Nächstes Jahr mache ich wieder mit“, steht für sie fest.

Premieren und neue künstlerische Erfahrungen

Diskussionen am Arbeitsplatz der Steinbildhauer.
Diskussionen am Arbeitsplatz der Steinbildhauer.

Eine Premiere erlebte auch Harald K. Müller als Dozent. Als Inhaber einer Bronzegießerei ist der Hammer Künstler auch ein Fachmann für die Steinbildhauerei. Auf ihn wartete eine Gruppe, zu der bereits „alte Hasen“ gehörten, die schon seit Jahren an der Sommerakademie teilnehmen. Sie mussten sich auf neue Techniken mit „schweren“ Werkzeugen von der kapitalen Bohrmaschine über den Kompressormeißel bis zur Druckluftpistole einlassen. Die Teilnehmer waren ebenso begeistert wie der Dozent: „Das war eine fantastische, harmonische Gruppe mit toller Gruppendynamik.“

Eindrucksvolle Einblicke boten auch die Maler unter freiem Himmel.
Eindrucksvolle Einblicke boten auch die Maler unter freiem Himmel.

Schon zum fünften Mal schwang Anette Heuer den Pinsel bei der freien Malerei. Für sie ist am spannendsten, ihre Mitstreiter zu beobachten. „Es ist toll, wie unterschiedlich alle sind und was sich im Laufe der Woche aus den einzelnen Werken entwickelt.“ Sie selbst zeichnet vor allem und genießt es, in dieser Woche ganz und gar in eine andere Kunstrichtung einzutauchen. „Wir lernen neue Techniken, setzen angefangene Projekte fort und entwickeln neue“, schildert sie. 15 Bilder hat sie geschaffen. Und viel Inspiration für das Jahr bis zur nächsten Sommerakademie mit nach Hause genommen.

 

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Perfektes Kino Open Air mit „Frau Ella“ und furiosem Himmel

Der rote Teppich war der heimliche Star. Und der Himmel. Beides konkurrierte am Samstag heftig mit Matthias Schweighöfer und Ruth Maria Kubitschek auf der Kinoleinwand in der Marina Rünthe. Denn beides war mindestens so spektakulär wie der Film beim Kino Open Air.

Der spektakuläre Himmel konkurrierte lange mit dem Film auf der Großbildleinwand.
Der spektakuläre Himmel konkurrierte lange mit dem Film auf der Großbildleinwand.

Der Selfie auf dem roten Teppich war Pflicht.
Der Selfie auf dem roten Teppich war Pflicht.

Mancher lief gleich mehrfach auf und ab neben dem Oscar aus Pappe. Ein Selfie war Minimum für die Besucher, die sich mit Decken und Kissen zum Teil schon eine Stunde vor Beginn die besten Plätze sicherten. Die 500 bereitgestellten Stühle reichten nicht. Die Organisatoren vom Stadtmarketing mussten immer mehr Exemplare herbeischaffen, denn der Andrang war groß. Kein Wunder: War am Vortag noch Herbstfrische angesagt, kehrte der Hochsommer pünktlich mit spektakulären Farbspielen am Himmel und lauer Luft zurück. Einfach nur dasitzen und den Himmel bestaunen war ein Schauspiel für sich.

Kleine Kunstwerke am Himmel: Perfekte Sommerkulisse für das Kino Open Air.
Kleine Kunstwerke am Himmel: Perfekte Sommerkulisse für das Kino Open Air.

„Wir haben wohl irgendwas richtig gemacht“, resümiert Karsten Quabeck vom Bergkamener Stadtmarketing. Durchweg bestes Sommerwetter, mehr als gute Besucherzahlen, spitzenmäßige Stimmung: „Wir ziehen durchweg eine positive Bilanz“, betont er. Einzig beim Theater Open Air kamen weniger Besucher als erhofft, auch wenn hier die Rahmenbedingungen mehr als perfekt waren. Ein winziger Wermutstropfen.

 

 

Roadmovie mit passendem Open-Air-Ambiente

Prima Musik vor Hafen- und Industrie-Kulisse.
Prima Musik vor Hafen- und Industrie-Kulisse.

Die Idee, von einem Verleiher einen roten Teppich zu ordern und damit dem Kinovergnügen unter freiem Himmel ein kleines i-Tüpfelchen zu verleihen, kam jedenfalls an. Auch das vergrößerte Angebot von kulinarischen Köstlichkeiten fand seine Abnehmer: Popcorn in Riesentöpfen, Riesen-Pommes aus Holland, Fischbrötchen, Hot Dogs und Süßigkeiten lieferten das perfekte Ambiente. Das Vorprogramm mit der Band „Juicy Tones“ sorgte für die richtige Einstimmung.

 

_DSC5310Dazu ein ungewöhnliches Road-Movie auf der Leinwand, das von Berlin über Paris in die Bretagne führt, die Generationen zusammenführt und ebenso die Lachmuskeln wie die Tränendrüsen stimuliert: Der Film „Frau Ella“ traf den Nerv. Während ein junger Mann vor seiner Zukunft, der schwangeren Freundin und den persönlichen Problemen flieht, unternimmt er zusammen mit Frau Ella eine Reise in die Vergangenheit ehemals großen Liebe. „Uralter Lavendel“ trifft auf sensiblen Juppie – manchmal mit Tiefgang, manchmal mit einer kleinen Überdosis Kitsch. Dazu tolle Landschaftsbilder. Ein gute Wahl für einen tollen „Bergkamener Sommer“.

Der geht noch weiter. Vom 21. bis 23. August steht noch „Urban Art“, die künstlerische „Stadtbesetzung“ zwischen Rathaus und Stadtmarkt auf dem Programm des neuen Veranstaltungskonzepts, das bis jetzt fast perfekt aufgegangen ist.

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Feuerwehr fängt Kornnatter ein

Vermisst jemand seine Schlange, genauer: seine Kornnatter? Die Feuerwehr Rünthe hat das ungiftige Tierchen am Dienstag, 21. Juli, um 23 Uhr am Hellweg in Rünthe eingefangen. Vermutlich ist es aus einem Terrarium ausgebüxt.

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Tierischer Fang am späten Abend. Fotos: Feuerwehr

Der Schlangenbesitzer jedenfalls kann sich beim Ordnungsamt melden.




Radstationen suchen Spendenräder

Der Bedarf an guten und verkehrssicheren Gebrauchträdern übersteigt bei weitem das Angebot. Das stellen die Radstationen der DasDies Service gGmbH in Kamen, Bönen, Lünen, Schwerte und Unna fest. Teilweise werden schon Wartelisten geführt. Die Radstationen bitten die Radler im Kreis, ihre alten oder abgelegten Zweiräder als Spendenräder zur Verfügung zu stellen. „Helfen Sie mit, dass auch Menschen mit geringem Einkommen und alle, die auf Transferleistungen angewiesen sind, mobil sein können und Ferien mit dem Rad genießen können“, wirbt Stefan Rose, Leiter der Radstationen im Kreis. Auch defekte Räder und Fahrradteile werden gern genommen.

Übergabe von Spendenrädern in Lünen. Foto: Radstation
Übergabe von Spendenrädern in Lünen. Foto: Radstation

Die Spendenräder werden in den Radstationen gründlich aufbereitet und zu bezahlbaren Preisen verkauft bzw. besonders Benachteiligten zur Verfügung gestellt. In Lünen übergaben die Radstationen gerade 40 solcher Räder an Bürgerkriegs-Flüchtlinge, die keinen Anspruch auf ÖPNV-Tickets haben. Für sie und viele andere Menschen ist das eigene Rad auch die Chance, mobil zu sein.

Die Aufbereitung der Spendenräder schafft zudem sinnvolle Beschäftigung für Menschen mit Behinderungen und Langzeitarbeitslose. Die Radstationen bieten diesen Arbeitsgelegenheiten sowie Aus- und Weiterbildung in dem Zweiradbereich. Spendenräder können abgegeben werden in den Radstationen an den Bahnhöfen in Kamen, Bönen, Lünen, Schwerte und Unna, in den Radstationen in Lünen-City, im Unnaer Parkhaus an der Lindenbrauerei und im Sozialkaufhaus der DasDies Service gGmbH in Kamen an der Unnaer Straße 39a. Weitere Informationen und das aktuelle Gebrauchtradangebot finden Interessenten unter www.die-radstationen.de




Mit Rebensaft und Römern den Sommer am Wasser genießen

Besser ging es nun wahrlich nicht. Nicht nur der Wein und der Schinken kamen direkt vom Mittelmeer. Auch das Wetter präsentierte sich zum Weinfest als mediterraner Direkt-Import. Ebenso wie die kämpfenden Gladiatoren, die kulinarischen Düfte und das passende Schwappen der Kanal-Wellen zur flotten Musik. Fehlt nur noch ein echter Bergkamener Weinberg mit Reben-Hängen.

Prost: Mit Freunden und Bekannten ist ein guter Tropfen wahrlich ein "Weingenuss am Wasser".
Prost: Mit Freunden und Bekannten ist ein guter Tropfen wahrlich ein „Weingenuss am Wasser“.

Macht gute Laune: Mit einem kühlen Tropfen anstoßen.
Macht gute Laune: Mit einem kühlen Tropfen anstoßen.

Selbst bei prallem Sonnenschein suchten sich die Bergkamener ein lauschiges Plätzchen unter den frisch von der Stadt angekauften Sonnensegeln und gönnten sich ein kühles Gläschen. Richtig brummte es jedoch erst an den Abenden, wenn die Temperaturen erträglicher wurden und es immer noch warm genug war, um mit einem guten Tropfen den Sternenhimmel zu begrüßen. Dann waren auch beim 4. Weinfest die von den Stadtbediensteten geschmückten Plätze Mangelware.

Ganz schön zur Sache es bei den Gladiatoren in der "Arena".
Ganz schön zur Sache es bei den Gladiatoren in der „Arena“.

Goldmuskatteller, Dornfelder, Portugieser und Cabernet Blanc kannten die Römer zwar noch nicht. Einem guten Tropfen waren sie allerdings auch nicht abgeneigt. Mehr noch: Sie kultivierten den Weingenuss erst auch in unseren Gefilden – wenn auch mit aus heutiger Sicht haarsträubenden Ingredenzien wie Harzen oder inzwischen längst ausgestorbenen Kräutern. Echte Römer waren übrigens auch die Gladiatoren nicht, mit denen sich die Bürger des riesigen Weltreiches die Langeweile vertrieben. Sie stammten aus allen möglichen Provinzen und waren Objekte einer regelrechten Kampfindustrie. Das lernten die Besucher des Weinfestes ganz nebenbei.

Von Römern, Kampfkünsten und kniffligen Fragen

Einer muss verlieren - und das Publikum entschied auch beim Weinfest, wie es dem Verlierer ergehen sollte.
Einer muss verlieren – und das Publikum entschied auch beim Weinfest, wie es dem Verlierer ergehen sollte.

Denn es war eine kleine Kampfarena aus Sand aufgebaut, in der die Gladiatoren von „Amor mortis“ zeigten, wie dereinst um die Gunst der Zuschauer gebuhlt wurde. Mit welchen Waffen zugeschlagen wurde, womit sich die Kämpfer schützten und dass am Ende mitnichten der Kaiser den Daumen hob oder senkte, sondern einzig das Publikum über Ehre oder Verderben des Verlierers entschied. Spektakulär war es allemal, den Reenactment-Darstellern bei ihren schweißtreibenden Kämpfen zuzuschauen, die auf die Römertage im September an der Holz-Erde-Mauer im Römerpark aufmerksam machen sollten.

Flotte Rhythmen gab es unter anderem von den "Sultans of Swing".
Flotte Rhythmen gab es unter anderem von den „Sultans of Swing“.

Schweißtreibend waren nicht nur Sonne und Kampfkunst, sondern auch die Fragen des Quiz zum Weinfest. Was ist ein „Fiasco“ beim Weinkauf, was bedeutet „Verrieseln“, was ist ein „Weinstein“ und wie viele Einwohner hat eigentlich Bergkamen? Die Antworten auf die 15 Fragen waren gar nicht so leicht. Da tat musikalische Unterstützung von „Mava Acoustic“, den „Sultans of Swing“ oder Nigel Prickett oder der Besuch von germanisch-römischen Angehörigen der CLASSIS AUGUSTA DRUSIANA und der VEX VET LEG XIX wahrlich not. Dass der Sonntag deutlich kühler, teilweise verregnet und sehr bedeckt daher kam, war der einzige Wermutstropfen – und der tatsächlich erste Tag beim Bergkamener Sommer, der nicht aus voller Seele strahlte.

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Wo Drusus die Ferien in ein römisches Abenteuer verwandelt

Mit Schwert am Schild vorbei kommen und dann auch noch eine Stelle am Körper finden, die nicht mit Kettenhemd, Brustpanzer oder Lederschutz bedeckt ist. Mit dem Pfeil den Gegner treffen, die Rüstung allein anlegen und damit auch noch marschieren, aus dem römischen Ofen essbares Brot herausholen und den Getreidebrei so zubereiten, dass er auch schmeckt: Das Leben in einem römischen Lager ist gar nicht so leicht. Und vor allem: Es kann eintönig werden.

Gar nicht so leicht: Als "Schildkröte" wie die echten Römer in Formation gehen.
Gar nicht so leicht: Als „Schildkröte“ wie die echten Römer in Formation gehen.

Eine Kunst für sich: Aus Matrizen römische Münzen zaubern, die übrigens später im Museum zu "Bezahlgeld" werden sollen.
Eine Kunst für sich: Aus Matrizen römische Münzen zaubern, die übrigens später im Museum zu „Bezahlgeld“ werden sollen.

Denn die feindlichen germanischen Stämme geben schon klein bei, kaum dass das Lager in Oberaden richtig eingerichtet ist. Ständig immer nur exerzieren, die Kampfausrüstung pflegen und Gräben ausheben: Den römischen Legionären wird es regelrecht langweilig. Einzig der immer noch fehlende Sold sorgt für schlecht gelaunte Abwechslung. Da kommt die Ankündigung von Kaiser Augustus aus dem fernen Rom gerade recht: Im Lager soll eine eigene Münzwerkstatt eingerichtet werden. Damit die Germanen das Bezahlsystem kennen lernen und der Handel in Gang kommt. Drusus, der Feldherr, soll bald kommen und kontrollieren, ob das Münzenprägen auch gut klappt. Soweit die Theorie.

Fleißiges und sorgfältiges Feilen ist gefragt, um das Kaiserporträt auf der Münze zum Glänzen zu bringen.
Fleißiges und sorgfältiges Feilen ist gefragt, um das Kaiserporträt auf der Münze zum Glänzen zu bringen.

Julia Prima hat das Zinn schon fast im Schlaf unter Kontrolle. Geschmeidig fließt die flüssige Legierung unter ihren Händen in die Matrize. Rundherum gelungen ist die Münze, die kurz darauf mit der Zange herausgeholt wird, von der die Gusskanäle abgeknipst werden und aus der die Feile jetzt echten Glanz rund um das Kaiserporträt hervorholt. Keine Frage: Münzengießen macht richtig Spaß und ist eine kleine Kunstform.

 

 

 

Beim römishcen Kampf kommt nie Langeweile auf

Das macht Spaß: Mit dem Pfeil den Gegner ins Visier nehmen.
Das macht Spaß: Mit dem Pfeil den Gegner ins Visier nehmen.

Quintus Secundus und seine Kollegen erobern lieber die Holz-Erde-Mauer und nehmen den Spiegel der Kleopatra ins Visier. Den gilt es nämlich mit Pfeil und Bogen zu erobern. Andere finden den Umgang mit Holzschwert und Schild auch nach einem ganzen römischen Lager Tag immer noch richtig spannend und üben die Kampftechniken. Was sich die Macher um Lagerleiterin Christin Simons ausgedacht haben, funktioniert nicht richtig: Alle Lagerstationen vom römischen Backofen bis zur römischen Küche sind und bleiben während des gesamten Drusus-Lagers rundherum spannend. Mancher der 19 Teilnehmer mag sich gar nicht von seiner Lieblingsstation trennen, um auch mal andere Aspekte aus dem Alltag des Lagerlebens kennen zu lernen.

Will gelernt sein: Die richtige römische Kampftechnik wird geübt.
Will gelernt sein: Die richtige römische Kampftechnik wird geübt.

Für alle waren die zwei Tage im Drusus-Lager eigentlich viel zu kurz. Mancher wäre wohl am liebsten ganz in diese andere Welt abgetaucht, die so ganz anders als die Gegenwart ist. Als dann aber am Sonntag Drusus tatsächlich das Lager besuchte, exerziert und präsentiert wurde, Schaukämpfe auf dem Programm standen, kulinarische Köstlichkeiten kredenzt und am Ende die römischen Diplome verliehen wurden, waren am Ende doch alle Nachwuchsrömer ganz schön aus der Puste. Denn langweilig war dieses Drusus-Lager ganz und gar nicht.

 

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Futuristische Theater-Premiere begeistert im Wasserpark

Feuerwehrsirenen, Rettungshubschrauber, psychodelische Handytöne und zu guter Letzt sogar Leichtflugzeuge über der „Skyline“ der City: Man hätte meinen können, all das gehörte zur geplanten open air-Kulisse des n.n. theaters. Es war aber die Hintergrundmusik eines ganz normalen Sommerabends, der sich perfekt in die futuristische Handlung von „Metropolis“ einfügte.

Landen in Metropolis: das Ensemble des n.n. theaters beim Auftakt ihrer futuristischen Zeitreise.
Landen in Metropolis: das Ensemble des n.n. theaters beim Auftakt ihrer futuristischen Zeitreise.

Großartig: Mit kleinen Mitteln und imposanter Spielfreude abtauchen in andere Welten.
Großartig: Mit kleinen Mitteln und imposanter Spielfreude abtauchen in andere Welten.

Dass es sich dabei auch noch um eine absolute Premiere handelte, darauf können die Bergkamener stolz sein. Denn sie gehören längst zum Stamm- und Lieblingspublikum der neuen Volkbühne Köln beim Bergkamener Kultur-Sommer. „Die Bergkamener kennen uns schon gut und sehr lang – das ideale Publikum, um einmal aus dem vertrauten Stil auszubrechen und sich etwas zu trauen“, schildert Irene Schwarz vom n.n. theater. Ideal, um sich an der Erstaufführung eines schwierigen Stoffes unter freiem Himmel zu versuchen.

Futuristische Gestalten vor Bergkamener City-Kulisse.
Futuristische Gestalten vor Bergkamener City-Kulisse.

Denn leicht ist es wahrlich nicht, den mehr als 90 Jahre alten Inhalt des Stummfilmes von Fritz Lang mit einfachsten Mitteln auf einer winzigen Bühne vor einer Hochhauskulisse in Szene zu setzen. Da schuften ausgebeutete Arbeiter aus der Unterwelt an monströsen Maschinen in der Zwischenwelt für die im Luxus schwelgende Elite der Oberwelt. Bis die Grenzen von der Liebe durchbrochen werden, sich ein Aufstand anbahnt und sich zeigt: Alle Technik hilft nichts: Die Menschlichkeit siegt am Ende über jede Manipulation.

Aus Pfannen und Gartenschläuchen ein Ereignis machen

Pfannen als Kommunikationsweg in die andere Welt.
Pfannen als Kommunikationsweg in die andere Welt.

Was das fünfköpfige Ensemble aus dem ehemals teuersten Filmstoff aller Zeiten gemacht hat, war ein echtes Ereignis. Vor der Kulisse des Wasserparks genügten ausgediente Wok-Pfannen, Gartenschläuche, Federbälle als Nasenschmuck, aus Haarklammern gebastelte Schmetterlinge oder Siebe, die sich in Raketen verwandeln, um immer wieder neue Welten herbeizuzaubern. Güldener hautenger Stoff: Fertig ist die futuristische Hexenküche, in der Futura geboren wird: Der grauenerregende Klon, der Lachen und Weinen stiehlt und den Aufstand unterdrücken soll.

Liebesrausch auf der Bühne, der ansteckend wirkt.
Liebesrausch auf der Bühne, der ansteckend wirkt.

Einmal mehr faszinierten die großartigen Schauspieler mit immer wieder überraschender Kreativität, mit ansteckendem Einfallsreichtum und begeisternder Schauspielkunst. Wenn sich Freder, der Sohn des Metropolis-Herrschers, und Maria, die freiheitsliebende Arbeiterin, in den Armen liegen, standen den spontan aus den Wohnhäusern herbeigeeilten Kindern die Münder offen. „Was passiert hier gleich?“, fragten Kinder und Jugendliche, die eben noch Skateboard fuhren oder im Wasserpark planschten, zu Beginn der Aufführung neugierig die Künstler. Alle saßen bis zum Schluss gebannt auf den Treppen und Stühlen, jauchzten entsetzt auf, als die Hexe die Manipulationsmaschinen anwarf, und jubelten begeistert mit, wenn die Liebe mit Schmetterlingen und Mini-Raumschiffen einen kleinen Sieg nach dem anderen erringen konnte.

Wenn Kultur auch kostenlos restlos begeistert

Faszinierte kleine Zuschauer.
Faszinierte kleine Zuschauer.

Genau das will das kostenlose Kulturangebot erreichen: Auch jene faszinieren, die sich sonst nicht an das Theater und unbekannte Inhalte herantrauen. „Als wir hier das erste Mal auftraten, wimmelte es überall vor Security“, erinnert sich Irene Schwarz. Jetzt gibt es noch einige wenige, die ein Auge auf die Sicherheit haben – und die können ganz und gar entspannt bleiben. Denn: Kultur begeistert – und zwar restlos.

 

 

Mitreißend: Die mobile Band aus Hamm heizte mit bekannten Rhythmen ein.
Mitreißend: Die mobile Band aus Hamm heizte mit bekannten Rhythmen ein.

Die meisten der gut 300 Zuschauer gingen mit den flotten Rhythmen der mobilen Band „Kabellos“ auf den Lippen nach Hause. Die hatten im Vorfeld für die richtige Stimmung gesorgt und aus den Stuhlreihen einen mehrstimmigen Chor gemacht. Ansteckend waren auch inzwischen längst historische Zitate wie „macht kaputt was euch kaputt macht“ oder „wir sind das Volk“ oder „alle Menschen werden Brüder – weil wir es wert sind“ und „die Liebenden sind heilig“, die sich zumindest für eine Weile aus der Theaterfiktion mit zurück in die Realität nehmen ließen.

Der Kultursommer geht weiter – vom 17. bis 19. Juli mit dem „Weingenuss am Wasser“ in der Marina Rünthe.

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Johannisfeuer entflammt ein großes „Wir“ für Weddinghofen

Der kleine Trecker geriet ganz schön ins Schnaufen und der Lokomotivführer musste wenigstens eine kleine Pause hart erkämpfen. Bettelnd verfolgten ihn die Kinder, um endlich wieder eine Runde mit dem „Johannisfeuer-Express“ durch die Weddinghofer Siedlung drehen zu können. Keine Frage: Der Trecker-Express war der heimliche Star des Festes, das zum zweiten Mal mehr als nur die Nachbarn aus Weddinghofen am Feuer zusammenbrachte.

Kräftig brannte das Johannisfeuer und fachte das Wirgefühl weit über Weddinghofen hinaus an.
Kräftig brannte das Johannisfeuer und fachte das Wirgefühl weit über Weddinghofen hinaus an.

Star des Johannisfestes war der Trecker-Express.
Star des Johannisfestes war der Trecker-Express.

Schon bei ihrer Premiere zeigte das Johannisfeuer, organisiert von „Wir in Weddinghofen e.V.“, Potenzial für ein echtes Stadtfest. Auch diesmal zog es wieder Hunderte an das Feuer, das der Mittelpunkt war für ein fröhliches und buntes Miteinander. Von den politischen Parteien über Tierschutzvereine, Kindergärten, Alevitischem Verein, Kirchengemeinden und Feuerwehr bis zu den Schützen war hier alles vertreten, was in Weddinghofen zu einem satten „Wirgefühl“ beiträgt. Genau das zählte hier – und war nicht zu übersehen.

Alle gemeinsam: Fest stärkt das Wirgefühl

Tolle Figuren schmückten die Gesichter.
Tolle Figuren schmückten die Gesichter.

Da wurden Gesichter bemalt, Waffeln gebacken, türkische Leckereien frisch zubereitet, das Glücksrad gedreht und eifrig in bunten Säcken gehüpft. Wer an der Berliner Straße abgeholt wurde, kam schon beim Einsteigen in das Auto nicht mehr aus dem Erzählen heraus. „Wir sind Trecker gefahren, haben Luftballontiere bekommen, waren in der Hüpfburg, haben bunte Tiere ins Gesicht gemalt bekommen, haben beim Glücksrad gewonnen, Kuchen gegessen und sogar Drohnen am Himmel gesehen“, kommt ein kleiner Junge aus dem Aufzählen gar nicht mehr heraus, als sein Vater ihn anschnallt.

Heiß begehrt: Die Seifenlauge für Riesenseifenblasen.
Heiß begehrt: Die Seifenlauge für Riesenseifenblasen.

Gerade für die kleinen Besucher gab es die Qual der Wahl bei einem derart bunten Angebot. Mancher verlor sich in der konzentrierten Begeisterung, aus einem rund gebogenen Draht und Seifenlauge riesige Seifenblasen zu produzieren. Von Kopf bis Fuß in Lauge getränkt ging es meist schnurstracks weiter an das „kleine Johannisfeuer“. Dort wartete frischer Teig darauf, sich an langen Stöcken in Brot zu verwandeln. Aber auch hier war die Konzentration schnell abgelenkt, wenn der Trecker-Expresse zurückkehrte und eine weitere Fahrt in einem der Anhänger lockte.

 

Von der Drohne bis zum Trecker für den guten Zweck

Sackhüpfen macht immer noch allen Kindern Spaß.
Sackhüpfen macht immer noch allen Kindern Spaß.

Oder wenn sich erst die Drohne mit der Kamera an Bord und später das Flugzeug ferngesteuert in die Luft erhob. Hier waren Hobbypiloten am Werk. Der eine liebt das Fliegen und das Steuern aus der Ferne über Knöpfe und Hebel. Den anderen fasziniert die Technik, die sich hier von der Fotografie über Videoaufnahmen bis zur GPS-Navigation einbauen lässt. Immer wieder fand sich das Duo in einem Pulk aus jungen und älteren Neugierigen wieder, die sie mit Fragen überhäuften.

Der Strom der Besucher riss nie ab. Auch bei seiner zweiten Auflage unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Roland Schäfer war das Johannisfeuer ein echtes Stadtfest. Das wäre ohne die vielen freiwilligen Helfer aus allen Bereichen so nicht möglich gewesen. Der Einsatz dient nicht nur dem Wirgefühl, sondern auch dem guten Zweck: Der Erlös fließt erneut in die Kinder- und Jugendarbeit.

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Musik lag in der Fußgängerzonenluft

Verdutzt stoppt die Frau mit den drei Einkaufstaschen ihren eiligen Weg und hört zu. Eine Gruppe von Rentnern sucht sich eine Bank, um in Ruhe mithören zu können. Sogar ein Handwerker hält kurz mit einer Fußleiste in der Hand inne und lauscht einige Minuten. Musik mitten in der Fußgängerzone an einem ganz normalen Samstagsmarkttag – das verlockt. Der Musikschultag wollte genau das erreichen.

Ein starkes Stück Musik: Die Gesangsklasse der Musikschule gemeinsam an den MIkrophonen - unter viel Applaus.
Ein starkes Stück Musik: Die Gesangsklasse der Musikschule gemeinsam an den MIkrophonen – unter viel Applaus.

Hochkonzentriert bei der Sache: junge Nachwuchs-Jeki-Musiker.
Hochkonzentriert bei der Sache: junge Nachwuchs-Jeki-Musiker.

Musik von Querflöten, Oboen, Saxophonen, Schlagzeug und Gitarre, Bigband-Musik, Blasorchester-Musik, von den ganz kleinen Nachwuchsmusikern im Orchester oder von jüngeren und sehr erwachsenen gemeinsam: Kunterbunt war das musikalische Bild, das dieser Vormittag auf zwei Bühnen präsentierte. So bunt wie das Programm, das jeder an einem Informationsstand für Kinder, Jugendliche und auch für Erwachsene mitnehmen konnte.

 

 

Wenn die Querflöte direkt zum Berufswunsch führt: Auch das schafft die Musikschule.
Wenn die Querflöte direkt zum Berufswunsch führt: Auch das schafft die Musikschule.

Für Huu Trong Bui ist die Querflöte mehr als nur ein interessantes Instrument. Der 18-Jährige hat mit ihr seinen Berufswunsch entdeckt. Er hat die Förderklasse der Musikschule absolviert und hier alles gelernt, was er für die Vorbereitung auf ein Musikstudium und die dazugehörige Aufnahmeprüfung braucht. Er möchte Musiklehrer werden. Vor sechseinhalb Jahren hat er sich für dieses Instrument entschieden. „Einfach, weil ich sie interessant fand“, sagt er. Heute ist er auch aus anderen Gründen froh über seine Entscheidung: „Das Instrument ist klein und man kann es überall hin mitnehmen“, erzählt er schmunzelnd. Im Querflötenensemble auf der Bühne war er der einzige Mann, der filigran die Atemluft über die Mundöffnung hinweg leitete und damit ein „Luftblatt“ erzeugte, das bezaubernde Töne produzierte.

Beeindruckend: Lisa Dietrichs und ihre Mitsängerinnen mit starken Stimmen.
Beeindruckend: Lisa Dietrichs und ihre Mitsängerinnen mit starken Stimmen.

Lisa Dietrichs musste eine ganz andere Form von Mut für ihren Auftritt aufbringen. Sie stand wie die anderen jungen Frauen aus der Gesangsklasse ganz allein vor dem Mikrophon und machte nur mit ihrer Stimme Musik. Die 20-Jährige singt „schon immer“ – zunächst in Chören, seit dem 13. Lebensjahr in der Gesangsklasse der Musikschule. Seitdem gibt es Einzelunterricht ein Mal in der Woche. Gesungen wird Modernes von Pop bis Musical. „Ich wollte gern diesen Kontrast zur Chormusik“, sagt sie. „Gezittert“ hätten alle vor dem Auftritt auf der Bühne des Herbert-Wehner-Platzes. Schließlich kommt das nicht alle Tage vor. „Man muss schon über den eigenen Schatten springen“, schildert sie. „Wenn man aber erstmal vor dem Mikrophon steht, geht alles wie von selbst.“ Und der große Applaus der wachsenden Zuhörerschar ist mehr als nur eine Bestätigung, dass vor allem der Spaß am Singen und an der Musik zählt.

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