SPD-Frühlingsempfang mit Appell für die Investition in die Integration

Zwei Prognosen hatten sich bei diesem Frühlingsempfang der SPD erfüllt. Der titelgebende Frühling ließ sich tatsächlich kurz blicken. Die drei Landtagswahlen des Superwahlsonntags werden wohl tatsächlich Auswirkungen auf die politische Diskussion haben, die an diesem Vormittag in der Ökologiestation geführt wurde. Die dritte Prognose bleibt vorerst Hoffnung: Dass aus einem Flüchtlingspaket ein wahres Integrationspaket werden möge.

Volles Haus in der Ökologiestatin zum traditionellen Frühlingsempfang der SPD - wie so oft als Einladung zur Diskussion und zur Information über ein aktuelles Thema.
Volles Haus in der Ökologiestatiin zum traditionellen Frühlingsempfang der SPD – wie so oft als Einladung zur Diskussion und zur Information über ein aktuelles Thema.

Landrat Michael Makiolla brachte beweiskräftige Zahlen in die Diskussion ein.
Landrat Michael Makiolla brachte beweiskräftige Zahlen in die Diskussion ein.

Einig waren sich alle, bevor die Diskussion überhaupt begann: Bergkamen hat die Herausforderung der Flüchtlingskrise bislang vorbildlich bewältigt. Im „Krisenmodus“ des Vorjahres mit 1,1 Mio. registrierten Flüchtlingen „haben wir es auf kommunaler Ebene geschafft, das keiner auf der Straße sitzt, jeder ein Dach über dem Kopf hat und versorgt ist“, so Bürgermeister Roland Schäfer. Das sei vor allem auch mit enormem Einsatz, darunter 170 freiwilligen Helfern geschafft worden: „Darauf sind wir stolz, auf diese tolle Leistung unserer Gesellschaft!“ Daraus dürfe nun aber keine Parallelgesellschaft entstehen, sondern es bedürfe der Integration mit Unterstützung von Bund, Land und anderen Instanzen. Handfeste Statistiken und Erfahrung hatte Landrat Michael Makiolla zur Hand als Beleg dafür, dass ihm „nicht bange“ sei. Vor 25 Jahren habe der Kreis Unna mehr Flüchtlinge der Jugoslawienkriege aufgenommen als aktuell. „Auch das haben wir geschafft!“ Werde nach Köln vor allem das subjektive Sicherheitsgefühl diskutiert, sprechen die Zahlen auch hier eine andere Sprache: Es seien 2015 kaum Straftaten in Zusammenhang mit Flüchtlingen im Kreis registriert worden.

Gebanntes Zuhören zu einem Thema, "das uns bewegt".
Gebanntes Zuhören zu einem Thema, „das uns bewegt“.

Der Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek forderte angesichts der „aktuell desaströsen Zustände“ an den europäischen Grenzen und in der europäischen Flüchtlingspolitik ein „Mithelfen, die Konflikte in den Herkunftsländern zu lösen“ und sich in Europa „gemeinsam der Aufgabe der Flüchtlinge zu stellen“. Vor allem aber wünscht er sich, dass aus den vielen Asylpaketen nun endlich ein Integrationspaket geschnürt werde. Das griff auch der Landtagsabgeordnete Rüdiger Weiß auf. Aus einer „Radikalkur Integrationspolitik in Teilchenbeschleunigern“ müsse etwas Ganzes werden, das die große Spannbreite der Probleme bewältige und endlich erkenne, dass „neue Mitbürger unser Land voranbringen können, wenn wir es richtig anstellen.“ 4 Milliarden Euro investiere das Land aktuell in Flüchtlingsfragen. Was jetzt folgen müsse, sei „eine entscheidende Investition in unser aller Zukunft“.

Die Region punktet mit Erfahrung

Engagiert als Hauptredner am Pult: Thorsten Klute.
Engagiert als Hauptredner am Pult: Thorsten Klute.

Erfahrung habe NRW und gerade diese Region zuhauf zu bieten, so Hauptredner Thorsten Klute als Referent des Staatssekretärs im NRW-Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales. Ohne Zuwanderung und Gastarbeiter wäre das Land niemals so erfolgreich geworden. Die Bedeutung dessen sei „viel zu lange nicht erkannt worden“, jetzt sei es endlich Zeit, „den Gastarbeitern Danke zu sagen“. Fehler seien damals gemacht worden. Daraus müsse man in der aktuellen Situation lernen. Optimistisch ist er dabei nicht weniger als seine Vorredner: „Wir zeichnen uns in NRW dadurch aus, dass wir das geschafft haben!“ Wer nun jedem Integrationsversuch gleich das Scheitern prophezeie oder im Gegenteil ein „Ruckzuck“-Handeln fordere, dem hielt Klute einen sportlichen Vergleich entgegen: „Integration ist kein Sprint, sondern eine Ausdauersportart aus den Disziplinen Bildung, Arbeit und Wohnen“. Anders als in anderen Ländern lade man alle Parteien hier zur Lösungsfindung ein und fange nicht bei Null an.

Entspannende Musik zum Abschluss von Sina, Marc und Bettina Jacka.
Entspannende Musik zum Abschluss von Sina, Marc und Bettina Jacka.

Brücken-Kitas als Vertrauensbasis und Mittel, die Eltern mitzunehmen, finanzielle Mittel für 5766 Lehrer – darunter 1200 Deutschlehrer – und 1300 Integrationsklassen, die letztendlich allen zu Gute kämen: Das seien im Bereich Bildung bereits wichtige Aktivitäten für eine bessere Integration. In der „Disziplin“ Arbeit sei die Integration von Asylbewerbern auf dem Arbeitsmarkt mit politischen Durchbrüchen und erleichterten, erstmals überhaupt möglichen barrierefreien Zugängen im Vorjahr erreicht worden. Dazu gehöre auch die Öffnung von Integrationskursen für Asylsuchende und weitere finanzielle Mittel hierfür. Erforderlich sei auch, das Bleiberecht für die Dauer einer Ausbildung und darüber hinaus zu erweitern. Investitionen hier hätten sich – das zeige das Beispiel der Zuwanderer – ausgezahlt. Bezogen auf die Disziplin Bildung dürften keine Stadtteile entstehen, die einzig von Ausländern bewohnt werden. „Eine Wohnsitzauflage für bestimmte Zeit wird der Integration dienlich sein.“

Empfang_2
Empfang_2
Empfang_4
Empfang_4
Empfang_3
Empfang_3
Empfang_8
Empfang_8




Kleine Bühnenstars mit umjubelten Auftritten beim 22. Theaterfestival

Sie halten sich eng umschlungen. Lang. Noch länger. Langsam werden die Liebenden nervös. Sie lässt den rechten Fuß kreisen. Ihm juckt die Nase. Irritiert schauen sie sich an, als die Umarmung fast schon fünf Minuten dauert. Dann endlich öffnet sich der Vorhang und das Scheinwerferlicht flammt auf. Die Vorstellung der Initiative Down Syndrom kann losgehen.

In inniger Umarmung mit heftigem Lampenfieber warten auf den großen Auftritt: Die Tänzer und Schauspieler der Initiative Down Syndrom hinter den Kulissen.
In inniger Umarmung mit heftigem Lampenfieber warten auf den großen Auftritt: Die Tänzer und Schauspieler der Initiative Down Syndrom hinter den Kulissen.

Schminken in den Garderoben als Vorbereitung für die Aufführung.
Schminken in den Garderoben als Vorbereitung für die Aufführung.

Während das Lampenfieber auf der Bühne im professionellen Tanz verschwindet, schaukelt es sich hinter den Kulissen im studiotheater richtig hoch. „Hat eine Maus eine schwarze Nase?“, fragt sich eine Schminkhilfe von einem Kindergarten leicht verzweifelt. Sie entscheidet sich dafür und gibt mit dem Pinsel noch ein paar eindrucksvolle Tasthaare dazu. Die Schlange übt derweil ihren Aufritt. „Ich bin überhaupt nicht aufgeregt!“, betont Amina empört, obwohl sie sich selbst vorsichthalber dabei an den Händen festhält und energisch im Kreis in der Umkleidekabine umhergeht. Auf so einer riesigen Bühne gestanden hat sie nämlich noch nie.

 

Riesengroßes ehrenamtliches Engagement

Verschmitzte Lausbuben als "Max und Moritz" auf der Bühne.
Verschmitzte Lausbuben als „Max und Moritz“ auf der Bühne.

13 Gruppen, rund 250 Kinder und Jugendliche, knapp 450 Besucher schon zur Halbzeit: Das 22. Theaterfestival des Bergkamener Stadtjugendrings war am Samstag einmal mehr ein Zuschauermagnet. Ganz nebenbei war die Großveranstaltung auch ein logistisches Großereignis für ehrenamtliches Engagement. Deutsches Rotes Kreuz, Friedenskirchengemeinde, DLRG, Pfadfinder, Schreberjugend: Unzählige Helfer brieten Würstchen, buken Waffeln, stellten Getränke bereit, lotsten die Besucher zu den Zuschauerrängen und die Darsteller zu ihren Umkleiden. „Ein besonderer ehrenamtlicher Einsatz“, lobte Bürgermeister Roland Schäfer.

Grenzenlose Begeisterung beim Auftritt: Theaterspielen macht Spaß!
Grenzenlose Begeisterung beim Auftritt: Theaterspielen macht Spaß!

Ein Einsatz, der auch in den Kindergärten, Vereinen und Gruppen, die auf der Bühne präsent waren, voll zur Blüte kam. Teilweise trainierten und übten die Kinder und Jugendlichen bereits seit einem halben Jahr für ihren großen Auftritt. Abendfüllend war dann auch das Ergebnis wie die „Anderswelt“ der Schreberjugend zum Abschluss des Theaterfestivals. Beeindruckendes lieferte bereits die Kindertagesstätte „Tausendfüßler“ ab, als ihre Kinder zum Auftakt das uralte Kinderlied „Die Vogelhochzeit“ in ein farbenprächtiges und lustiges Theaterspektakel mit Schnäbeln an den Nasen, Federn um den Hals und viel guter Laune verwandelten.

Wo Zuschauer zu Zauberern werden

Zauberkünste zwischen den Vorführungen mit Markus Pitz.
Zauberkünste zwischen den Vorführungen mit Markus Pitz.

Für gute Laune sorgte auch Markus Pitz vom Team Pompitz aus Unna. Er moderierte und zauberte beschwingt durch die Veranstaltung. Da rief auch der Bürgermeister lauthals mit, wenn das Publikum die richtige Richtung herausbrüllen sollte und den passenden Applaus für die Laienschauspieler einübte. Da verwandelten sich Zuschauer auf der Bühne in Zaubertalente, wenn sie unfreiwillig Dinge aus der Papiertüte holten, und da bekamen schlaffe Seile ein straffes Eigenleben.

Buntes Treiben zum Auftakt bei der "Vogelhochzeit".
Buntes Treiben zum Auftakt bei der „Vogelhochzeit“.

 

Das Liebespaar auf der Bühne konnte sich übrigens irgendwann dann doch aus seiner innigen Umarmung lösen. Lina (13) war darüber ganz froh, denn „das fühlte sich schon ein bisschen komisch an“, stellt sie sachlich fest. Zum Glück ist ihr Freund „überhaupt nicht eifersüchtig“, denn in der beschwingten Adaption von Romeo und Julia geht es ganz schön innig auf der Bühne zu. Für Lina war das die erste Hauptrolle überhaupt, „und das war richtig toll!“ Seit eineinhalb Jahren proben die bis zu 25 Akteure der Initiative Down Syndrom bereits das „Tanzical“, das im Herbst seine Uraufführung ebenfalls im studiotheater erleben wird. 13 bis 31 Jahre alt sind die Teilnehmer, die alle zwei Wochen mit einem Tanz- und Theaterlehrer proben. Was sie am Samstag zeigten, war nur ein kleine Kostprobe. Bereits die erhielt stürmischen Applaus. Wie alle Darbietungen der kleinen und größeren Bühnenstars.

Theater_33
Theater_33
Theater_5
Theater_5
Theater_4
Theater_4
Theater_32
Theater_32
Theater_2
Theater_2
Theater_3
Theater_3
Theater_1
Theater_1
Theater_18
Theater_18
Theater_31
Theater_31
Theater_28
Theater_28
Theater_26
Theater_26
Theater_6
Theater_6
Theater_13
Theater_13
Theater_35
Theater_35
Theater_30
Theater_30
Theater_24
Theater_24
Theater_22
Theater_22
Theater_12
Theater_12
Theater_10
Theater_10
Theater_11
Theater_11
Theater_7
Theater_7
Theater_9
Theater_9
Theater_15
Theater_15
Theater_20
Theater_20
Theater_23
Theater_23
Theater_25
Theater_25
Theater_34
Theater_34
Theater_27
Theater_27
Theater_17
Theater_17




Weddinghofener Wehr zieht Jahresbilanz

Es waren zwar weniger Einsätze, zu denen die Lebensretter der Weddinghofener Wehr 2015 ausrücken mussten. Die hatten es aber dennoch in sich. Vor allem Brände hielten die 40 Wehrleute in Atem. Gleich mehrfach wurden dabei Leben gerettet.

Geehrte, Befördere und Gäste: Die Weddinghofener Wehr.
Geehrte, Befördere und Gäste: Die Weddinghofener Wehr.

Schon am 1. Tag des Jahres war die Präsenz der Feuerwehr gefragt. In einem Getränkemarkt an der Jahnstraße brannte es am 1. Januar. Im März stand eine Küche im Grünen Weg in Flammen, im Juli eine Wohnung an der Hochstraße und im September musste die Wehr zu einem Keller- und Wohnungsbrand an den Preußenweg ausrücken. „Der schwierigste Einsatz war jedoch ein Großbrand in einem Malerbetrieb in Werne“, resümiert Ralf Bartsch als Pressesprecher der Löschgruppe. Hier war Nachbarschaftshilfe gefragt. Insgesamt wurde die Löschgruppe zu 121 Einsätzen gerufen – 2015 waren es noch 139.

Spannend wird auch das neue Jahr in Weddinghofen, zeigte die Jahresdienstbesprechung am Samstag. Das Brandschutzhilfeleistungsgesetz wurde zum 1. Januar angepasst. Jetzt gibt es mehr Möglichkeiten für die Feuerwehr, ehrenamtliche Helfer auch als Quereinsteiger aufzunehmen. Auch eine Kinderfeuerwehr ab 6 Jahren wäre theoretisch möglich. Ob das so kommen wird, entscheidet die Wehrführung. Einstweilen sind die Weddinghofener froh, dass ihre Personalstärke mit 37 Feuerwehrmännern und 3 -frauen konstant geblieben ist. Verstärkt werden sie durch 19 Kameraden der Ehrenabteilung.

Bauen und das Dorfabi ablegen

Hat längst Tradition: Kochkunst und Verpflegung aus den eigenen Reihen bei der Jahresdienstbesprechung.
Hat längst Tradition: Kochkunst und Verpflegung aus den eigenen Reihen bei der Jahresdienstbesprechung.

Auch gebaut wird in diesem Jahr. Eine energetische Maßnahme für 150.000 Euro steht ins Haus: Der Altbau bekommt ein neues Dach und neue Fenster, auch die Heizungsanlage wird saniert. In dem Gebäude befinden sich noch Büro-, Lager- und Sanitärräume der Feuerwehr.

Einen Großteil ihrer Freizeit investieren die Wehrleute aber nicht nur in die Lebensrettung. 31 Termine umfassen Übungen, Unterrichtsdienste, Zugübungen, kameradschaftliche Veranstaltungen und Sonderdienste wie die Brandwache auf der Kirmes, Präsenz beim Tag der offenen Tür der Pfalzschule, beim Johannisfeuer oder auf dem Weihnachtsmarkt. Die vorschulische Brandschutzerziehung in 5 Kindergärten und Ganztagsschulen hat längst eine feste Tradition.

Nicht nur alle Weddinghofener sollten sich schon jetzt das 2. Dorfabitur vormerken. Am 27. August wird wieder mit kreativen Aufgaben um die etwas andere Reifeprüfung gekämpft. Diesmal ist die Pfalzschule Ort des Geschehens, der Parcours führt durch neue Weddinghofener Wege und auch die Aufgaben werden andere sein. „Es wird allerdings wieder nass“, verrät Ralf Bartsch. Willkommen sind alle, die Lust auf einen Tag randvoll mit Spaß und Vergnügen haben. Von 9 bis 17 Uhr stehen die Prüfungen auf dem Programm, parallel gib es einen Tag der offenen Tür von 11 bis 17 Uhr und ab 19.30 Uhr steigt die Abi-Party mit DJ. Anmeldungen unter lg-weddinghofen@feuerwehr-bergkamen.de.

Ebenfalls in der Freizeit stand für viele Kameraden Lernen und Büffeln auf dem Programm. Lehrgänge, Seminare und Leistungsnachweise galt es zu absolvieren. Und auch auf sportlicher Ebene standen die Wehrleute eindrucksvoll ihren Mann bzw. ihre Frau. Allein dieser Bereich ist inklusive Beförderungen und Ehrungen so umfangreich, dass er eine eigene Auflistung umfasst: Weddinghofen2015.

 




Gymnasium fasziniert mit Plasma-Autobahnen und Schüler-Power

„Ich sehe eine ganze Autobahn aus Strichen“, meint sie und schaut mit großen Augen durch das Okular des Mikroskops. Was die angehende Biologin so poetisch beschreibt, sind Chloroplasten und Plasmaströmungen der Wasserpest. Ein anderes Mädchen benennt ihren Ausflug in die Biologie mit eingehender Pflanzensezierung nüchtern: „Schau mal Mama, ich habe eine Tulpe getötet!“ Die Herzen der Biologielehrer haben beide an diesem Tag der offenen Tür des Gymnasiums jedenfalls im Sturm erobert.

Faszination Technik: Auch die angehenden Gymnasiastinnen waren sichtlich gebannt.
Faszination Technik: Auch die angehenden Gymnasiastinnen waren sichtlich gebannt.

Erste Versuche mit der Geige: Auch das war beim Tag der offenen Tür möglich.
Erste Versuche mit der Geige: Auch das war beim Tag der offenen Tür möglich.

Wie mancher der angehenden Gymnasiasten. Denn die prüften das Angebot des Lehrplans mit großer Begeisterung auf Herz und Nieren. Da wurde im Musikraum die Geige nicht nur bestaunt, sondern gleich Hand an die Seiten gelegt. Auch das Mundstück und die verschlungenen Klappen entpuppten sich als echte Herausforderung für das Lungenvolumen und für die Fingerfertigkeit.

Dem Puls auf der Spur - ein spannendes Erlebnis.
Dem Puls auf der Spur – ein spannendes Erlebnis.

 

 

 

Von der Isolierung der Tomaten-DNA mit Mörser und Filter über die Kunstgalerie, den selbstgemachten Trickfilm und die Brennstoffzelle bis zur Messung des Alkoholgehalts reichte der Einblick, den die vielen offenen Klassentüren am Samstag möglich machten. Ständiges Kommen und Gehen herrschte auf den Fluren und Schulleiterin Bärbel Heidenreich war eine gefragte Gesprächspartnerin.

Von der Klassengröße bis zum Unterrichtsausfall

Blick ins Präparat im Physikraum.
Blick ins Präparat im Physikraum.

Klassengröße, Unterrichtsausfälle, Fördermöglichkeiten: Den Eltern brannten viele Fragen unter den Nägeln, während sich die Kinder in der Faszination für (noch) fremde Schulfächer wie Physik, Chemie und Fremdsprachen verloren. Immerhin soll sich das eigene Kind an einer Schule mit aktuell 1.029 Schülern und 90 Lehrern im kommenden Schuljahr auch wohlfühlen.

Auf der Suche nach dem richtigen Platz für das innere Organ.
Auf der Suche nach dem richtigen Platz für das innere Organ.

 

 

Für die Schulleiterin sind ihr engagiertes Kollegium und die „hervorragende Zusammenarbeit mit den Eltern“ das, was das Gymnasium stark machen. Unterrichtsausfälle werden mit geballtem Einsatz ebenso begrenzt wie Unterrichtskürzungen. Dabei wird die Lehrerversorgung im kommenden Schuljahr auch das Gymnasium weiter beschäftigen. Ebenso das Thema Inklusion und Integration. „Der Schulträger unterstützt uns hier hervorragend“, betont Bärbel Heidenreich. Mit einer Klasse für das Gemeinsame Lernen im 7. Jahrgang und 2 Klassen im 5. Jahrgang „haben wir bereits viele und auch gute Erfahrungen gemacht“. In Aussicht gestellt sind zudem Mittel für anstehende Renovierungen aus dem Konjunkturpaket. Ausgebaut werden soll der Bereich „Neue Medien“.

Die Tanz-AG in Aktion.
Die Tanz-AG in Aktion.

Inzwischen ist eine kleine Abordnung von Tänzerinnen unterwegs, um Zuschauer für die Vorführung in der Turnhalle zu werben. Sie nehmen Bärbel Heidenreich an die Hand und führen sie zu den Zuschauerbänken. Kurz darauf wirbelt die Tanz-AG über den Boden, stapelt sich zu Pyramiden und schlägt elegante Brücken. „Das ist ein weiterer Bereich, der uns stark macht – das breite Engagement von Schülern für Schüler“, betont die Schulleiterin. Ob Hausaufgaben, Schulsanitäter, Pausensport oder Medienscouts: Groß ist auch hier das Angebot. Demnächst soll noch eine AG für „Werte und Normen“ dazu kommen – angesichts der aktuellen Debatten in den Medien ein brandaktuelles Thema.

TOTGymnasium_9
TOTGymnasium_9
TOTGymnasium_1
TOTGymnasium_1
TOTGymnasium_3
TOTGymnasium_3
TOTGymnasium_10
TOTGymnasium_10
TOTGymnasium_20
TOTGymnasium_20
TOTGymnasium_6
TOTGymnasium_6
TOTGymnasium_12
TOTGymnasium_12
TOTGymnasium_8
TOTGymnasium_8
TOTGymnasium_11
TOTGymnasium_11
TOTGymnasium_19
TOTGymnasium_19
TOTGymnasium_15
TOTGymnasium_15
TOTGymnasium_14
TOTGymnasium_14
TOTGymnasium_21
TOTGymnasium_21
TOTGymnasium_16
TOTGymnasium_16
TOTGymnasium_22
TOTGymnasium_22




Neujahrsempfang: Mit Sand und Sonne ins Jahr 2016

Mit Sonnenaufgang, reichlich Jubiläen, vielen Gründen zum Feiern und Unmengen Sand geht es in Neue Jahr. All das gestaltete jedenfalls den traditionellen Neujahrsempfang der Stadt Bergkamen und soll 2016 den Weg weisen. Dann steht vor allem die Stadtgeschichte im Mittelpunkt, die am Sonntag im wahrsten Sinne durch die Finger rann.

So voll wird es nur einmal im Jahr im Ratssaal zum Neujahrsempfang.
So voll wird es nur einmal im Jahr im Ratssaal zum Neujahrsempfang.

Wunderwerke aus Sand schuf Iryna Kister in Windeseile.
Wunderwerke aus Sand schuf Iryna Kister in Windeseile.

Was Iryna Kister auf einem Leuchttisch mit Unmengen Körner, ihren Fingern und einem Stückchen Holz anstellte, war ein echtes Erlebnis. In Windeseile entstand das Römerlager auf der Leinwand, das sich gleich darauf in eine Zechenlandschaft verwandelte. Flink entstand ein riesiges Chemiewerk, das von Bombern in Trümmer gelegt wurde. Aus der Zerstörung wuchsen Bilder der Schlagwetterexplosion und eine Stadturkunde mit unzähligen Stadtteilen, der schnell noch Overberge hinzugefügt wurde. Der Cityturm klettert mit dem Rathaus in die Höhe, um alsbald mit einer Kanalidylle zu verschmelzen.

 

Flüchtige Kunst und große Emotionen

Auf die Details kommt es bei Millionen Sandkörnern an.
Auf die Details kommt es bei Millionen Sandkörnern an.

So flüchtig und vergänglich die Kunst wie auch die Schlaglichter der Stadtgeschichte erschienen, so nachhaltig war doch der Eindruck bei den Gästen. Donnernden Applaus gab es für diesen künstlerischen Ritt durch die Stadtgeschichte, umrahmt von der beschwingten Musik des Duos Soleil Levant. Mit Blockflöte und Gitarre ließen Gereon Kleinhubbert und Sandra Wilhelms die Sonne mit Melodien der Beatles oder des irischen Liedes „Danny Boy“ im Ratssaal aufgehen.

Emotionale Worte von den Bürgermeistern der Partnerstädte.
Emotionale Worte von den Bürgermeistern der Partnerstädte.

Dort hatten zuvor bereits Emotionen den Ton angegeben. 25 Jahre gibt es die Städtepartnerschaft mit Hettstedt. Eine Freundschaft, die „die innere Einheit nicht nur Deutschlands, sondern auch Europas zeigt“, so Bürgermeister Danny Kavalier. Der freute sich auf weitere Besuche zum Partnerschaftsjubiläum in 2016 und war mit einer großen Delegation angereist. Die Partnerschaft mit Gennevilliers bei Paris währt nunmehr seit 20 Jahren. Ergriffen zeigte sich Patrice Leclerc von der Unterstützung während der schlimmen Zeit der Terrorattentate in Paris, die auch seine Stadt erschütterte. Der Besuch von Roland Schäfer in Gennevilliers, „das war ein Ausdruck der Brüderlichkeit, der unverzichtbar ist“. Respekt zollte der Bürgermeister der französischen Partnerstadt der Großzügigkeit und Menschlichkeit, die Deutschland im Zuge der Flüchtlingswelle demonstriert habe.

Flüchtlingsströme sind auch 2016 eine Herausforderung

Bürgermeister Roland Schäfer bei seinem Rückblick und Ausblick.
Bürgermeister Roland Schäfer bei seinem Rückblick und Ausblick.

Die Flüchtlinge standen auch im Mittelpunkt des traditionellen Rückblicks von Bürgermeister Roland Schäfer. Er dankte dem beeindruckenden ehrenamtlichen Engagement von Verbänden und Bürgern: „Sonst wäre all das auch nicht in humaner Weise zu leisten gewesen!“ Aktuell hat die Stadt 600 Flüchtlinge in Wohnungen untergebracht, 600 weitere Plätze bietet die Landeseinrichtung am Wellenbad. Die Zeltstadt wird im März aufgelöst. „Wie es dann weitergeht, was mit weiteren Zuweisungen von Flüchtlingen passiert, ist noch offen“, so Schäfer. Aber: „Wir werden das schaffen, wenn Bund, Land und EU ihre Aufgaben machen.“

Vor diesem Hintergrund waren die übrigen Ereignisse des Jahres 2015 fast marginal. Die Besiedlung des Logistikparks mit zwei großen Firmen und vielen Arbeitsplätzen, die Umsetzung des Radweges an der Jahnstraße, die Schließung der meisten Hauptschulen mit der letzten in diesem Jahr und die Neugestaltung der Haldenspitze: Vieles ist 2015 passiert.

Den musikalischen Rahmen gestaltete das Duo "Soleil Levant".
Den musikalischen Rahmen gestaltete das Duo „Soleil Levant“.

Viel wird auch 2016 die Stadt bewegen. Stadtmuseum und Römerpark erleben Umbau und Weiterentwicklung. In der Stadtmitte wird im Herbst die Sparkasse eröffnet, das Wohnungsbauprojekt „Stadtfenster“ beginnt, der Stumpf des Cityturms wird „hoffentlich“ abgerissen und die BergGalerie ebenso realisiert wie ein Gesundheitszentrum auf der Grimberg-Fläche in Weddinghofen. Die Weiterführung des Kanalbands an der Nordseite ist eine Herausforderung, das Sport- und Jagdschützenzentrum an der Hansastraße kann nach Bewältigung der meisten Hürden gebaut werden. Für die Wasserstadt Aden, so Schäfer, seien der größte Teil der bürokratischen Probleme bewältig. Die wasserrechtliche Genehmigung fehlt noch, dann kann 2016 der 1. Spatenstich folgen. Ein gewaltiges Problem steht mit der Zukunft der GSW-Freizeiteinrichtungen, zu hohen Defiziten und zu großer Wasserfläche sowie der noch nicht geklärten Frage nach der Form des zukünftigen Schwimmbades auf dem Programm. Nicht anders verhält es sich mit der Eishalle, die eine Vielzahl von Vereinen beherbergt, „auf die wir sehr stolz sind“.

Im Mittelpunkt steht 2016 aber vor allem die Stadtwerdung vor 50 Jahren, die laut Schäfer „heute ja soweit akzeptiert ist“. Es gibt zwar kein Hafenfest, dafür aber eine gewaltige Jubiläumsfeier vom 3. bis 5. Juni.

Neujahrsempfang2016_21
Neujahrsempfang2016_21
Neujahrsempfang2016_20
Neujahrsempfang2016_20
Neujahrsempfang2016_19
Neujahrsempfang2016_19
Neujahrsempfang2016_18
Neujahrsempfang2016_18
Neujahrsempfang2016_17
Neujahrsempfang2016_17
Neujahrsempfang2016_8
Neujahrsempfang2016_8
Neujahrsempfang2016_11
Neujahrsempfang2016_11
Neujahrsempfang2016_16
Neujahrsempfang2016_16
Neujahrsempfang2016_9
Neujahrsempfang2016_9
Neujahrsempfang2016_3
Neujahrsempfang2016_3
Neujahrsempfang2016_12
Neujahrsempfang2016_12
Neujahrsempfang2016_15
Neujahrsempfang2016_15
Neujahrsempfang2016_2
Neujahrsempfang2016_2
Neujahrsempfang2016_4
Neujahrsempfang2016_4
Neujahrsempfang2016_14
Neujahrsempfang2016_14
Neujahrsempfang2016_7
Neujahrsempfang2016_7
Neujahrsempfang2016_13
Neujahrsempfang2016_13




Sommerliche Weihnachtswanderung am Beversee mit Showeinlagen

Schnee, Sintfluten, Stürme, strahlender Sonnenschein: Bei der traditionellen Winterwanderung des Naturschutzbundes am Beversee hat es schon alles gegeben. Dass man allerdings auf dem Weg dorthin Menschen begegnet, die in Badehose in den Swimmingpool springen, dürfte wohl eine Premiere gewesen sein.

Tolle Aussicht am Beversee mit spannender Industriekulisse.
Tolle Aussicht am Beversee mit spannender Industriekulisse.

Ein Kormoran beim Sonnenbad.
Ein Kormoran beim Sonnenbad.

Ebenso einmalig war der Auftritt eines Kormorans, der ein Sonnenbad in ein regelrechtes Fotoshooting verwandelte. Kreisende Mäusebussarde, schillernde Eisvögel auf der Jagd, vorjagende Rehe, verfrühte Zitronenfalter oder die Badeeinlage eines seltenen Zwergsägers und flanierende Schwäne sorgten zusätzlich dafür, dass diese Weihnachtswanderung den gut 40 Teilnehmern in Erinnerung bleiben wird.

Karl-Heinz Kühnapfel bei einem der seltenen Blicke ins Fachbuch.
Karl-Heinz Kühnapfel bei einem der seltenen Blicke ins Fachbuch.

Dazu trug einmal mehr vor allem Karl-Heinz Kühnapfel bei. Der Ornithologe hat 27 Jahre lang alles kartiert und beobachtet, was am Beversee Federn und Flügel hat. 650 Brutpaare hat er erfasst, fast 80 Vogelarten. Niemand kennt sich besser an dem Gewässer aus, das infolge der Bergsenkungen entstanden ist. Niemand holt auch nach vielen Jahrzehnten immer wieder neue spannende Geschichten und Informationen aus seinem unerschöpflichen Repertoire hervor.

Rückenschwimmende Urkrebs und Fußballkäfer

Mit Ferngläsern bewaffnet gab es einiges zu entdecken.
Mit Ferngläsern bewaffnet gab es einiges zu entdecken.

So hatte er über auf dem Rücken schwimmende Urkrebse in Bombentrichtern ebenso einiges zu erzählen wie auf über Waldohreulen, die auf dem Boden nisten, oder über fußballfarbene schwarz-gelbe Käfer, die sich an Baumpilzen laben. Auch wenn sich die imposante Wanderschar leise durch den Wald bewegte: Der Eichelhäher schimpfte bitterlich über die unverhofft große Menschenschar im Revier. Ein Rotkehlchen nahm es gelassener und beobachtete das Treiben aus sicherer Entfernung. Auch der Fischreiher ließ sich nicht von seinem Beutezug abhalten.

Viele spannende Informationen hielt Karl-Heinz Kühnapfel immer wieder für seine Zuhörer bereit.
Viele spannende Informationen hielt Karl-Heinz Kühnapfel immer wieder für seine Zuhörer bereit.

 

Zu erfahren gab es wieder einiges. Etwa dass die Baumpilze begehrte Nahrung für Spechte sind. Dass die Sumpfwiese des Naturschutzbundes Heimat für Hunderte von Nachtfaltern mit so kuriosen Namen wie Schnauzenspinner ist. Wer an diesem Weihnachtstag dabei war, wird so schnell nicht vergessen, dass Erlen Zäpfchen tragen, kapitale Hechte im Beversee unterwegs sind und sich Molche in den Bächen pudelwohl fühlen, die geklärt den örtlichen Chemieriesen verlassen und das Waldgebiet durchqueren. Auch das genaue Sehen lernten die Teilnehmer. Denn am Wegesrand verstecken sich entzückende Orchideen wie die Helleborine, auch Stendelwurz genannt.

Tradition ist Tradition. So durften auch Punsch und Glühwein zum Abschluss der Weihnachtswanderung nicht fehlen. Wenngleich mancher das Getränk bei fast sommerlichen 19 Grad lieber ein wenig abkühlen ließ.

Weihnachtswanderung_14
Weihnachtswanderung_14
Weihnachtswanderung_1
Weihnachtswanderung_1
Weihnachtswanderung_2
Weihnachtswanderung_2
Weihnachtswanderung_12
Weihnachtswanderung_12
Weihnachtswanderung_3
Weihnachtswanderung_3
Weihnachtswanderung_4
Weihnachtswanderung_4
Weihnachtswanderung_5
Weihnachtswanderung_5
Weihnachtswanderung_13
Weihnachtswanderung_13
Weihnachtswanderung_6
Weihnachtswanderung_6
Weihnachtswanderung_8
Weihnachtswanderung_8
Weihnachtswanderung_10
Weihnachtswanderung_10
Weihnachtswanderung_11
Weihnachtswanderung_11
Weihnachtswanderung_15
Weihnachtswanderung_15
Weihnachtswanderung_16
Weihnachtswanderung_16
Weihnachtswanderung_17
Weihnachtswanderung_17




Museum hält auch mit Renovierung dem Weihnachtsmarkt-Ansturm stand

Ela kann mit ihren drei Jahren nicht nur perfekt ihren Namen buchstabieren. Sie weiß auch genau, dass die Sterne und bunten Kissen, die sie in die Hand nimmt, wichtig sind. Flüchtlingsfrauen haben sie selbst genäht. Sie mussten aus ihrer Heimat fliehen, weil dort Krieg und Tod ihr Leben bedrohten. In Bergkamen besuchen sie im Multikulturellen Forum Nähkurse und machen in anderen Projekten mit. Ihre Sterne und kleinen Kissen für den Weihnachtsbaum helfen: Mit den Spenden dafür wird die UNO-Flüchtlingshilfe unterstützt.

Wahre Weihnachtsmeere, in den die Menschen fast nicht mehr zu sehen sind, im Oberadener Stadtmuseum.
Wahre Weihnachtsmeere, in den die Menschen fast nicht mehr zu sehen sind, im Oberadener Stadtmuseum.

Die kleine Ela zeigt stolz den Weihnachtsbaumschmuck, den Flüchtlingsfrauen selbst genäht haben.
Die kleine Ela zeigt stolz den Weihnachtsbaumschmuck, den Flüchtlingsfrauen selbst genäht haben.

Es war nur ein kleiner Stand auf dem Weihnachtsmarkt am Stadtmuseum, aber ein wichtiger. Ob Tierschutz, Kindergarten, Stockbrot, Karussell, Matjesbrötchen oder Auftritt des Gesangsvereins auf der Bühne: Schon der Weg über den Museumsplatz war randvoll mit weihnachtlicher Einstimmung. Im Museum dann das, was längst eine feste Tradition geworden ist: Dichtes Gedränge, Geschiebe und Staunen an den Ständen. Dabei sind die Reihen in diesem Jahr deutlich geschrumpft, übernehmen in den Räumen für die Sonderausstellungen aktuell doch die hauseigenen Renovierungskünste die Regie.

 

Kräftig renoviert wird in den einstigen Räumen für die Sonderausstellungen.
Kräftig renoviert wird in den einstigen Räumen für die Sonderausstellungen.

„Hier werden wir künftig die übrigen Epochen der Bergkamener Geschichte besser zur Geltung bringen“, erzählt Museumsleiter Mark Schrader. Wo momentan noch die Schleifmaschine, Spachtel und Leitern die frisch geebneten Böden bevölkern, werden bald Exponate vom frühen Mittelalter bis zur Industrialisierung die vom Bergbau um stattliche sechs cm geneigten Räume zieren. Neue Vitrinen, mit museumstechnischer Hilfe aus Paderborn organisiert, warten schon auf ihren Einsatz. „Das ist schon ein ganzes Stück Arbeit, das wir hier im Team bewältigen“, ist Mark Schrader stolz auf den erreichten Fortschritt.

Weihnachtsheere mit Suchtfaktor

Auch in der Apotheke duftete es weihnachtlich.
Auch in der Apotheke duftete es weihnachtlich.

Die übrigen Museumsräume waren dagegen wie inzwischen seit Jahrzehnten fest in weihnachtlichen Händen. Von der selbstgenähten Tasche über afrikanische Krippen, eigenhändig gefilzte Pantoffeln bis zum Schmuck reichte das Repertoire. Darunter Stände, die seit Menschengedenken nicht fehlen dürfen. Wie die winzigen weihnachtlichen Kuriositäten, die Karin Dietrich aus allem zaubert, was sie im Bastelbedarf findet. Winzige Schneemänner stehen in einem regelrechten Weihnachtsheer mit Miniatur-Schornsteinfegern stramm in einer Reihe. „Ich kann einfach nicht anders“, sagt Karin Dietrich. „Das ist eine Sucht und die ist Wellness für mich!“

Heike Naß mit ihren Gemälden.
Heike Naß mit ihren Gemälden.

Heike Naß fängt mit ihrer Sucht gerade erst an. Dabei malt die Oberadenerin schon seit ihrer Kindheit. Landschaften in allen Varianten haben es ihr angetan. Vor sechs Jahren machte sie mehr aus ihrem Talent, nahm Unterricht bei einer Kamener Künstlerin. „Dann habe ich einfach losgelegt mit allen Motiven, die mir gefallen.“ Das Ergebnis ist eindrucksvoll und füllt problemlos ihren ersten Stand auf dem Oberadener Weihnachtsmarkt.

 

Auch das gehört zum Weihnachtsmarkt: Weihnachtliches Basteln.
Auch das gehört zum Weihnachtsmarkt: Weihnachtliches Basteln.

Der hatte auch mit nur 40 anstelle der 50 Stände im Museum immer noch Überraschungen zu bieten. Ringe etwa, die von falschen Pralinen so täuschend echt verziert werden, dass man am liebsten hineinbeißen möchte. Japanische Taschen galt es zu entdecken, die mit trickreichen Schlaufen absolut diebstahlsicher sind. Einmal mehr schaffte es fast niemand unter den unendlich vielen Besuchern, hier ohne einen deutlich geschröpften Geldbeutel und mit viel Gepäck davonzukommen.

 

 

_DSC1901
_DSC1901
_DSC1900
_DSC1900
_DSC1902
_DSC1902
_DSC1903
_DSC1903
_DSC1905
_DSC1905
_DSC1945
_DSC1945
_DSC1930
_DSC1930
_DSC1928
_DSC1928
_DSC1943
_DSC1943
_DSC1920
_DSC1920
_DSC1927
_DSC1927
_DSC1923
_DSC1923
_DSC1915
_DSC1915
_DSC1910
_DSC1910
_DSC1940
_DSC1940
_DSC1908
_DSC1908
_DSC1906
_DSC1906




Weihnachtsmarkt in Rünthe auch in Eigenregie ein voller Erfolg

Dass der Nikolaus hier schon zwei Tage früher als im Kalender vorgesehen auftaucht und gleich zwei Mal kommt, versteht sich fast von selbst. „Die Atmosphäre hier ist toll, der Andrang groß“, ist auch Hans-Peter Pütz als 2. Vorsitzender vom SuS Rünthe mehr als zufrieden. Zum ersten Mal hat der Verein den Weihnachtsmarkt in Rünthe selbst organisiert – ohne die Hauptschule, die es nicht mehr gibt. Eine Premiere mit vollem Erfolg.

Tolle Atmosphäre auf dem Weihnachtsmarkt in Rünthe.
Tolle Atmosphäre auf dem Weihnachtsmarkt in Rünthe.

Gute Stimmung mit leckeren Weihnachtsgetränken.
Gute Stimmung mit leckeren Weihnachtsgetränken.

Zwei Buden mehr als im Vorjahr gab es sogar. Noch enger sind die insgesamt 14 Stände zusammengerückt. In der Mitte ebenfalls eine Premiere: Ein großes Zelt mit Bänken. 20 Helfer haben dafür gesorgt, dass hier rechtzeitig alles stand und Weihnachtsstimmung aufkam. Die Stadt Bergkamen hat einen großen Weihnachtsbaum beigesteuert, die Kindergärten sorgten für den weihnachtlichen Schmuck der Tannen, der TLV Rünthe bereitete massenhaft Teig für die begehrten Reibeplätzchen zu und der AWO-Kindergarten schuf die Grundlage für das Stockbrot am Lagerfeuer.

Neuauflage 2016 steht bereits fest

Die weihnachtliche Atmosphäre wirkte auch in der Weihnachtsbar ansteckend.
Die weihnachtliche Atmosphäre wirkte auch in der Weihnachtsbar ansteckend.

Dennoch ist Platz für mehr Engagement: „Wir hätten gern noch mehr Vereine dabei“, so Hans-Peter Pütz. Denn schon jetzt steht fest: Im kommenden Jahr wird es eine Neuauflage geben. „Wir werden auch 2016 den Schulhof nutzen können, wenn die neue Schule hier eingezogen ist.“. Der Aufwand für die Planung, die bereits im Sommer begann, hat sich in diesem Jahr jedenfalls gelohnt: „Es ist eine tolle Atmosphäre geworden!“ An beiden Tagen hat es nicht nur den Besuchern aus Rünthe so gut gefallen, dass sie die Feierstimmung bis zum offiziellen Zapfenstreich um 1 Uhr nachts intensiv ausgekostet haben. Denn um 21 Uhr hatte die Weihnachtsmusik ausgedient und es war Weihnachtsparty angesagt.

Ende einer Ära: Helga Lunemann mit ihren liebevoll hergestellten Holzprodukten.
Ende einer Ära: Helga Lunemann mit ihren liebevoll hergestellten Holzprodukten.

Zufrieden war auch Anita Stille mit ihrer Premiere auf dem Weihnachtsmarkt in Rünthe. Sie hatte hier zum ersten Mal eine Bude, in der sie die Produkte ihres Hobbys zum Kauf anbot. Mützen, Schals, Pullis und Jacken für Kinder: In stattlicher Anzahl stellt sie all das selbst in Handarbeit her. Für Heinz und Helga Lunemann ist der Weihnachtsmarkt allerdings der Abschluss einer Ära. Seit 14 Jahren ist das Paar auf Weihnachts- und Ostermärkten präsent. Er verwandelt mit der Kopiersäge Holz in alle Varianten zu weihnachtlichen Begleitern – vom Wichtel bis zum Kerzenhalter. Sie strickt, häkelt oder malt das Zubehör. „Jetzt können wir aber leider nicht mehr so, wie wir wollen“, stellen beide mit großem Bedauern fest. In Rünthe verkaufen sie die Reste von dem, was sie in den vielen Jahren geschaffen haben.

Lecker: Stockbrot direkt aus dem Lagerfeuer.
Lecker: Stockbrot direkt aus dem Lagerfeuer.

Weihnachtsbar, Kinderkarussell, Kuchenbüffet, Glühwein, Tombola mit 1.000 gespendeten Preisen organisiert von der Jugendabteilung, Aufführungen der Saxophongruppe der Musikschule, Rudelsingen mit dem Männergesangverein, Darbietungen des Zauberclowns und Tanzdarbietungen der TLV-Tanzmäuse: Ein tolles Programm hat der SuS auf die Beine gestellt. Zur Begeisterung der Besucher, die sicher auch im kommenden Jahr wieder für gute Stimmung und großen Andrang sorgen werden.

 

_DSC1813
_DSC1813
_DSC1818
_DSC1818
_DSC1823
_DSC1823
_DSC1861
_DSC1861
_DSC1890
_DSC1890
_DSC1860
_DSC1860
_DSC1883
_DSC1883
_DSC1854
_DSC1854
_DSC1878
_DSC1878
_DSC1850
_DSC1850
_DSC1838
_DSC1838
_DSC1853
_DSC1853
_DSC1826
_DSC1826




Tag des Apfels zieht die Massen an

Die Äpfel sehen toll aus, schmecken auch gut. Aber das Ehepaar hat überhaupt keine Ahnung, was sie eigentlich genau essen. Deshalb sitzen sie bei den Pomologen am Tisch und hoffen auf eine Antwort. „Tja“, sagt Sabine Fortak und wiegt einen der mitgebrachten Äpfel in den Händen, „das ist gar nicht so leicht“. Ihr Kollege Martin Czygan wälzt inzwischen die Fachliteratur. Auch er hat vorerst keine Lösung. Einig sind sich alle: „Die Äpfel schmecken wirklich prima!“ Ihre genaue Identität bleibt dagegen weiterhin im Dunkeln.

Warteschlangen mit Apfelbesitzern bildeten sich bei den Pomologen.
Warteschlangen mit Apfelbesitzern bildeten sich bei den Pomologen.

Ungeahnte Einblicke beim Flötenbauen.
Ungeahnte Einblicke beim Flötenbauen.

Ungeahnte Einsichten gewinnen derweil auf dem inzwischen 21. Tag des Apfels der Ökologiestation ein Mädchen und ihre Großeltern. „Schau mal, so funktioniert das“, rufen sie gemeinsam erstaunt aus. Ein Stück Holz verwandelt sich vor ihren Augen mithilfe einer kleinen Säge und eines Bohrers blitzschnell in eine Flöte. Die wird auch gleich vor Ort ausprobiert und lockt Schaulustige an einen von insgesamt fast 60 Ständen. Auch hier wird man garantiert angesprochen, wenn man gerade den Stand der „Brauzwerge“ besucht hat. „Was haben Sie da denn in der Hand?“, fragt eine völlig Unbekannte. Bierlikör hat sie noch nie gesehen. Schon gar nicht in einer derart ausgefallenen Flasche. Es entsteht ein angeregte Diskussion unter Wildfremden.

Der leckere Apfelsaft wird produziert.
Der leckere Apfelsaft wird produziert.

Genau das macht den Tag des Apfels aus. Hier warten regelrechte Entdeckungsreisen auf jeden Besucher – und garantiert neue Erkenntnisse. Allerdings musste auch am Samstag zunächst ein Problem bewältigt werden: Überhaupt erst bis zur Ökologiestation vorzudringen. Der Andrang war einmal mehr so groß, dass sich die Fahrzeuge in alle Winkel zwängten und einige Verkehrsdurchsagen für Ordnung sorgen mussten. Aber für frisch gepresste Apfelsäfte, ungewöhnliche Sorten von Apfelbäumen und mehrere Tüten randvoll mit seltenen Äpfeln nahm mancher gern auch längere Fußmärsche in Kauf.

Geschmackserlebnisse und Lückenfüllen

Irmgard Kirsche gehört mit ihrem Stand schon zum Inventar.
Irmgard Kirsche gehört mit ihrem Stand schon zum Inventar.

Wie etwa für ein Geschmackserlebnis aus einem der Gläser von gut 50 verschiedenen Gelee- und Konfitüre-Sorten, die ausschließlich aus dem Garten von Irmgard Kirschke kommen. Seit 21 Jahren steht sie mit den Früchten ihrer eigenen Hände in der gleichen Verkaufsecke beim Tag des Apfels. Auf 1.500 Quadratmetern und in zwei Gewächshäusern legt sie auch mit 85 Jahren noch immer Nachschichten ein, wenn es Zeit zum Ernten und Einmachen ist. Denn der Garten ist ihre große Leidenschaft. Auch wenn ihrer wichtigsten Helferinnen mit 90 und 89 Jahren inzwischen nicht mehr mit helfen können.

Auch das hat Tradition: Die Jury testet die Kandidaten beim Apfelkuchenwettbewerb.
Auch das hat Tradition: Die Jury testet die Kandidaten beim Apfelkuchenwettbewerb.

Zum ersten Mal dabei ist Rolf Humbach mit den Früchten seiner Arbeit. Wildsalami hat er im Gepäck und muss kaum etwas wieder zurücktransportieren. Der Bergkamener hält ca. 140 Tiere in drei Zucht- und zwei Schaugehegen in Bergkamen, Lünen, Dortmund und Hamm. Was inzwischen sein Beruf ist, entstand vor rund zehn Jahren als Hobby. „Ich half bei einem Freund mit, bekam dafür Tiere geschenkt – daraus ist inzwischen eine Vollzeitbeschäftigung entstanden.“ Als einziger von mehr als 20 Anbietern im Kreis Unna züchtet er jetzt hauptberuflich Dam- und Rotwild, tötet die Tiere selbst stressfrei in gewohnter Umgebung und lässt sie in einer Metzgerei in Kamen-Methler verarbeiten. „Ich wollte immer gern etwas in der Landwirtschaft machen. Jetzt habe ich meine Nische gefunden“, erzählt er.

_DSC1437
_DSC1437
_DSC1468
_DSC1468
_DSC1472
_DSC1472
_DSC1419
_DSC1419
_DSC1426
_DSC1426
_DSC1430
_DSC1430
_DSC1438
_DSC1438
_DSC1443
_DSC1443
_DSC1446
_DSC1446
_DSC1454
_DSC1454
_DSC1460
_DSC1460
_DSC1471
_DSC1471
_DSC1474
_DSC1474

 




Feuerwehr kämpft gegen gefährliche Chemikalien

Mancher würde vermutlich einfach losrennen und die ohnmächtigen Menschen aus der beißenden, qualmenden Flüssigkeit befreien, in der sie hilflos liegen. Das ist jedoch grundfalsch. Die Feuerwehrleute der Löschgruppen Weddinghofen und Mitte zeigten am Samstag, wie ein ABC-Einsatz funktionieren muss: Sorgsam und vorsichtig. Um noch schlimmere Folgen zu verhindern.

Lebensrettung inmitten gefährlicher Chemikalien.
Lebensrettung inmitten gefährlicher Chemikalien.

Heranprischen an die Gefahrensituation.
Heranprischen an die Gefahrensituation.

Das Szenario, das sich die Verantwortlichen um Löschgruppenführer Peter Budde ausgedacht hatten, war jedenfalls alles andere als ein Kinderspiel. Illegal waren unbekannte Chemikalien auf dem Gelände der TÜV-Akademie am Kleiweg entsorgt worden. Die 50-Liter-Fässer schlugen Leck, die Chemikalien strömten aus. Zwei Personen, die das Desaster entdeckt hatten, waren bereits von den giftigen Substanzen außer Gefecht gesetzt.

 

Anweisungen werden gegeben.
Anweisungen werden gegeben.

All das wusste die Besatzung der beiden Einsatzfahrzeuge jedoch nicht, die sich zuvor in getroffen hatte, um die Mannschaften zu tauschen und damit die Zusammenarbeit zwischen den Löschgruppen zu verbessern. Deshalb war höchste Vorsicht gefragt, als die Feuerwehrleute auf dem Gelände Aufstellung einnahmen. Der Einsatzleiter pirschte sich zunächst vorsichtig vor, um die Lage zu sondieren. Als klar war, dass hier gefährliche Chemie immer noch unheilvolle Wirkung zeigte, wurde zunächst der Gefahrenbereich abgesperrt und ein Spezialkommando gebildet.

Wiederbelebung der Verletzten

Widerbelebungsmaßnahmen an den "Opfern"
Widerbelebungsmaßnahmen an den „Opfern“

Mit vollem Schutz vom Atemgerät bis zum Schutzanzug drangen schließlich zwei Retter bis zum Ort des Geschehens vor – Schritt für Schritt, in ständigem Funkkontakt. Zuerst mussten die Verletzten geborgen werden. Die Lage war so dramatisch, dass sogar Widerbelebungsmaßnahmen an den Opfern, bei denen es sich zum Glück um „Dummies“ handelte, durchgeführt werden mussten. Während in sicherem Abstand in einem eigens eingerichteten Platz für eine Notdekontamination die Verletzten von den Chemikalien befreit wurden, wurde ein weiteres Spezialkommando mit Chemikalienschutzanzügen ausgerüstet, um dem Übel auf den Grund zu gehen.

Das Spezialkommando wird mit Chemikalienschutzanzügen vorbereitet.
Das Spezialkommando wird mit Chemikalienschutzanzügen vorbereitet.

Um welche Substanzen handelte es sich eigentlich? Wie reagieren die miteinander, was bewirken sie, wie gefährlich sind sie und lassen sich die lecken Behälter abdichten? Wie bekommt man überhaupt die Substanz fortgeschafft? Viele Herausforderungen warteten auf die Feuerwehrleute. Situationen, die alles andere als alltäglich sind und deshalb auch manche heftige Diskussion erforderten. Auf den Erfassungsbögen und Notizzetteln der Übungsbeobachter füllten sich jedenfalls die Einträge. Zum Abschluss gab es einiges zu besprechen: Was besonders gut gelaufen ist und wo man gemeinsam nach Verbesserungen suchen muss.

ABC-Übungen als Schutz vor atomaren, biologischen oder chemischen Gefahren sind übrigens nach der Feuerwehrdienstvorschrift vorgeschrieben. Dabei gibt es Regeln, die als Erstmaßnahmen von den Einsatzleitern zu beachten sind – so genannte GAMSN-Regeln. Die Gefahr muss erkannt werden, es muss abgesperrt werden, Menschen gilt es zu retten, Spezialkräfte anzufordern und eine Notdekontamination einzurichten. Regeln, die fast alle vorbildlich eingehalten wurden – gelegentlich heftig kommentiert von den Beobachtern aus den eigenen Reihen.

_DSC8886
_DSC8886
_DSC8877
_DSC8877
_DSC8871
_DSC8871
_DSC8866
_DSC8866
_DSC8863
_DSC8863
_DSC8826
_DSC8826
_DSC8782
_DSC8782
_DSC8756
_DSC8756
_DSC8749
_DSC8749
_DSC8740
_DSC8740
_DSC8736
_DSC8736
_DSC8721
_DSC8721
_DSC8717
_DSC8717
_DSC8301
_DSC8301
_DSC8681
_DSC8681
_DSC8697
_DSC8697
_DSC8682
_DSC8682




Römerfest gibt den Startschuss für die römische Baustelle

Die Vermessungsinstrumente liegen schon bereit. Die groma für die Geländevermessung, der Mess-Stab (pertica), der Wegmesser als hodometer, stili für die Wachstafeln, papyri und Tintenfass für die Aufzeichnungen. Die Handwerker schustern fleißig Schuhe, schmieden Hufeisen und Wurfgeschosse, bereiten Schöpfkellen, Löffel und Speisen zu. Die Legionäre stehen bereit, um für die Sicherheit zu sorgen. Verstärkung ist sogar eigens aus Rom angereist. Die Infrastruktur für die Baustelle an der Holz-Erde-Mauer stimmt.

Toller Anblick: Die Holz-Erde-Mauer bestrahlt von der neuen Beleuchtung.
Toller Anblick: Die Holz-Erde-Mauer bestrahlt von der neuen Beleuchtung.

Der offzielle Teil: Eröffnung in römischer Gewandung und mit römischem Schutz, unterstützt von moderner Technik.
Der offzielle Teil: Eröffnung in römischer Gewandung und mit römischem Schutz, unterstützt von moderner Technik.

Es kann also losgehen mit der römischen Baustelle am Römerlager in Oberaden. Sogar der Architekt stand – wenn auch in sehr zeitgenössischer Form in Person von Dr. Kees Peterse – getreu den von Vitruv aufgezeichneten Überlieferungen als Vertreter des planenden Teils (ratiocinatio) bereit. Nun ist der ausführende Teil (fabrica) gefragt. Das bedeutet: Die Menschen sollen jetzt Hand anlegen, um mit den Vermessungsgeräten, Holz, Lehm und Nägeln und vor allem allerhand Muskelkraft den Traum von der Erweiterung des Nordtores wahr werden zu lassen.

_DSC8471
Die Legionäre haben Aufstellung eingenommen.

Zunächst stand beim Römerfest jedoch der Spaß auf dem Programm. In original römischer Gewandung gaben Bürgermeister Roland Schäfer, Dr. Jens Herold als Vorsitzender des Museumsfördervereins, Museumsleiter Mark Schrader und vor allem der cornicen als Hornbläser den Startschuss für „Lager, Brot und Spiele“ an der Holz-Erde-Mauer. Kurz zuvor hatten noch gewaltige Wolkenbrüche das Gelände tief in Matsch getränkt. Der geplante Parkplatz auf der gegenüberliegenden Wiese musste wieder gesperrt werden. Nicht nur die Besucher, auch die Römer kamen ganz schön auf der Holzrampe ins Rutschen, als sie auf der Mauer Aufstellung für den Wachdienst aufnehmen wollten.

Die Götter beschützen Lager, Brot und Spiele

Handwerker an ihren Ständen in Aktion.
Handwerker an ihren Ständen in Aktion.

Die mitgebrachten laren taten als Haus- und Schutzgötter jedenfalls ihr Bestes, um dem Himmel Einhalt zu gebieten. So dampfte nicht nur das Holz-Erde-Gemäuer in den seltenen Sonnenstrahlen vor sich hin, auch der Backofen rauchte für die Dauerproduktion von frischem Brot. Die taverna hatte Honig-Wein im Angebot. Wagenrennen, Bogenschießen, Wurf- und Würfelspiele, Einblicke in das Zelt- und Lagerleben: Auf dem Gelände gab es viel zu sehen.

Ganz schön heftig: Die Gladiatoren zeigten Kampfkunst.
Ganz schön heftig: Die Gladiatoren zeigten Kampfkunst.

Insbesondere in der Arena vermittelten die Thraker, Samniten und Kelten, dass auch wechselhaftes Herbstwetter einen echten Gladiator nicht einschränkt. Mit gladii (Schwertern) und pugii (Dolchen) ging es behelmt und geschützt mit ocrae (Beinschienen) oder manica (Armschutz) unter dem Applaus der Zuschauer ganz schön zur Sache. Ein Höhepunkt des ersten Festtages wurde allerdings erst sichtbar, als das bisschen Sonne endgültig verschwunden war: Die neue Beleuchtung illuminierte die Holz-Erde-Mauer begleitet von Fackeln und Lagerfeuer. Ein wahrlich romantisches Bild, das durch eine Spanferkel-Spende der GSW noch abgerundet wurde.

Wer ebenfalls Wache auf der Mauer schieben, im Museumsshop stöbern, den Gladiatoren zuschauen oder sich gar mit Muskelkraft in die römische Baustelle einbringen will: Der zweite Tag des Römerfestes beginnt am Sonntag um 10 Uhr und hat bis 17 Uhr geöffnet.

_DSC8572
_DSC8572
_DSC8447
_DSC8447
_DSC8452
_DSC8452
_DSC8577
_DSC8577
_DSC8454
_DSC8454
_DSC8456
_DSC8456
_DSC8459
_DSC8459
_DSC8466
_DSC8466
_DSC8585
_DSC8585
_DSC8467
_DSC8467
_DSC8475
_DSC8475
_DSC8479
_DSC8479
_DSC8484
_DSC8484
_DSC8598
_DSC8598
_DSC8487
_DSC8487
_DSC8492
_DSC8492
_DSC8495
_DSC8495
_DSC8497
_DSC8497
_DSC8604
_DSC8604
_DSC8502
_DSC8502
_DSC8504
_DSC8504
_DSC8506
_DSC8506
_DSC8513
_DSC8513
_DSC8611
_DSC8611
_DSC8509
_DSC8509
_DSC8515
_DSC8515
_DSC8518
_DSC8518
_DSC8523
_DSC8523
_DSC8661
_DSC8661
_DSC8526
_DSC8526
_DSC8545
_DSC8545
_DSC8536
_DSC8536
_DSC8666
_DSC8666
_DSC8670
_DSC8670