Zentrumsplatz verwandelt sich in ein Opernhaus

Säuglinge schlucken zu den Klavierklängen von Bach, Beethoven, Schubert und Chopin zufrieden lächelnd ihren Brei. Der Tenor bekommt seinen lautstark herbei gesungenen Wein auf die Bühne gereicht. Und 500 Menschen erschüttern die Bergkamener City mit einem kollektiv aus den allen Kehlen gestoßenen „Olé“. Das alles wird von fassungslosen Jugendlichen mit Handys aus Hochhausfenstern gefilmt. Hinter zur Seite geschobenen Gardinen küsst sich ein junges Paar inbrünstig zu „Besame mucho“. Das kann nur das Klassik Open Air in Bergkamen.

Toller Anblick auf der Bühne: Stefan Lex mit den fünf Damen von "Pomp-A-Dur".
Toller Anblick auf der Bühne: Stefan Lex mit den fünf Damen von „Pomp-A-Dur“.

Damian Oswald virtuos am Flügel.
Damian Oswald virtuos am Flügel.

Ein Jahr lang mussten die Bergkamener auf das besondere Flair unter offenen Himmel zwischen Hochhauswänden verzichten. Sicherlich lag die besondere Stimmung am Samstagabend es aber auch am Bilderbuchwetter, das sich endlich einmal erbarmt hatte und eine satte blaue Stunde mit lauer Sommerluft über den Zentrumsplatz schickte. Kinder starrten gebannt auf die fliegenden Finger von Damian Oswald, der bereits im Vorprogramm ein zufriedenes Lächeln auf das zahlreich versammelte Publikum zauberte. Seine virtuosen Vorträge sorgten für den ersten Dauerapplaus des Abends. Da hatten sich die letzten Wolken längst verzogen. Vorsorglich eingepackte Regenjacken hatten endgültig ausgedient.

Stefan Lex mit vollem Engagement.
Stefan Lex mit vollem Engagement.

Dann gehörte die Bühne Stefan Lex und den fünf internationalen Damen von „Pomp-A-Dur“. Das Ensemble aus Neufundland, Ungarn, Holland, Dortmund und Polen machte bereits mit den ersten Takten von „La donna e mobile“ deutlich, das an diesem Abend ausschließlich gute Laune gefragt war. Das schwappte umgehend nicht nur auf das Publikum über. Vom Lied über die polnische Pferdemähne bis zum Trinklied aus La Traviata bis zum spanischen Marsch: Verführerisch wirkten die Töne aus Geigen, Cello, Klavier und Klarinette auch auf die Zentrumsbewohner, die in allen Altersklassen herbeiströmten und auch schon mal mit den Einkäufen im Gehwägelchen spontan mitschunkelten.

Das besondere Bergkamen-Flair zwischen Hochhauswänden

Das gibt es nur in Bergkamen: Das besondere Open-Air-Flair.
Das gibt es nur in Bergkamen: Das besondere Open-Air-Flair.

Mancher machte es sich gar auf der Galerie mit dem mitgebrachten Stuhl bequem, um den Schwänken über persönliche Begegnungen mit Johannes Heesters und zugeschicktem Notenmaterial zu lauschen. Spätestens, als Christiane Linke „O mio bambino caro“ mit lieblicher Stimme in den Himmel schickte, kamen auch die ersten Kissen auf den Fensterbänken nebst Besitzern zum Vorschein. Zu Bizets „Carmen“ schimmerte manche Träne im Augenwinkel und die Schwalben zogen alarmiert ihre Bahnen über der Klassik-Gemeinde. Die zuvor noch von Stefan Linke als markantes Merkmal belächelten Toilettenwagen waren dann in der Pause ein echtes Ereignis, als die Musikerinnen in ihren edlen Roben im Laufschritt darin verschwanden.

Eine besondere Stimme: Christiane Linke.
Eine besondere Stimme: Christiane Linke.

Beim „Zigeunerbaron“ war dann Schluss mit der vornehmen Zurückhaltung der Bergkamener. Es wurde lauthals mitgesungen und kräftig geschunkelt. Der CanCan aus dem Moulin Rouge und das israelische Volkslied „Hava Nagila“ verwandelte den Zentrumsplatz endgültig in ein ausgelassenes Opernhaus. „Wien bleibt Wien“, „O sole mio“, zwei Herzen im Dreivierteltakt: Die Bergkamener waren regelrecht aus dem Häuschen. „Es ist toll mit Ihnen“, jubelte Stefan Lex, der mit einer Hommage an Caruso sein imposantes Können zeigte. Kein Wunder, dass die Forderungen nach Zugaben nicht mehr abrissen.

 

KlassikOpenAir_4
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Endlich Sommerferien! – Sind die Reisedokumente auf für die Kinder auf dem aktuellen Stand?

Gerade in der Ferienzeit wird die Bundespolizei am Dortmunder Flughafen immer wieder mit Familien konfrontiert, die nicht die erforderlichen Ausweisdokumente für ihre Kinder mitführen. Oftmals wird versucht, mit der Geburtsurkunde der Kinder die Urlaubsreise anzutreten. Auch gibt es noch Reisedokumente, in denen die eigenen Kinder eingetragen sind.

Kinderreisepass_Muster_BuchdeckeBeide Varianten reichen jedoch nicht mehr aus!

Weder mit einer Geburtsurkunde, noch mit der Eintragung im Reisepass der Eltern, dürfen Kinder eine Flugreise antreten. Mit dem Inkrafttreten einer europäischen Vorgabe vom 26. Juni 2012, benötigen Kinder, unabhängig Ihres Alters, bei Auslandsreisen ein eigenes Reisedokument, den sogenannten Kinderreisepass.

Kinder benötigen den Reisekinderpass

Dieses Dokument, was optisch die Ähnlichkeit mit normalen deutschen Reisepässen hat, wird von den zuständigen Einwohnermeldeämtern ausgestellt. Es besitzt grundsätzlich eine Gültigkeitsdauer von 6 Jahren. Er kann einmalig verlängert werden, jedoch maximal bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres. Wie beim elektronischen Reisepass muss das Lichtbild des Kindes biometrisch sein, wobei für Kinder und insbesondere für Kleinkinder und Säuglinge Ausnahmen von den Anforderungen an das Lichtbild zugelassen sind.

Außerdem empfiehlt es sich, den Kindern, die ohne oder nur mit einem Erziehungsberechtigten ins Ausland reisen, eine unterschriebene Vollmacht aller Erziehungsberechtigten mitzugeben. Diese einfache Maßnahme erspart Zeit und Erklärungen bei der Grenzkontrolle.

Weitere Infos zum Kinderreisepass gibt es hier: http://www.bmi.bund.de/DE/Themen/Moderne-Verwaltung/Ausweise-Paesse/Kinderreisepass/kinderreisepass_node.html

Reiseausweis als Passersatz

Sollte man am Flughafen widererwartend doch feststellen, dass der Reisepass oder Personalausweis abgelaufen ist, ist die Bundespolizei berechtigt, nach Prüfung der Sachlage für deutsche Staatsangehörige einen sogenannten Reiseausweis als Passersatz ausstellen.

Jedoch gibt es hierbei einen kleinen Wehmutstropfen; das Passersatzdokument wird leider nicht von allen Staaten anerkannt. So dass die Ausstellung eines solchen urlaubsrettenden Dokumentes oftmals versagt werden muss.

Um ein vorzeitiges Ende der Urlaubsreise auf einem Flughafen zu verhindern, rät die Bundespolizei allen Reisewilligen, die Urlaubsvorbereitung mit der Überprüfung der Reisedokumente zu beginnen. Es erspart viel Ärger, Lauferei und Geld.

Nützliche Informationen zum Reiseausweis als Passersatz, finden sich unter www.bundespolizei.de

Über aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise können Sie sich unter www.auswaertiges-amt.de informieren.




Völlig betrunken, aber ohne Führerschein einen Lkw, einen Pkw und mehrere Bäume beschädigt

Ausgelassen hat ein 44-jähriger Mann aus Polen am Dienstagabend (5. Juli) nur sehr wenig. Verkehrsunfallfluchten, Trunkenheitsfahrt, Fahren ohne Fahrerlaubnis – all das steht nun auf seinem polizeilichen Konto. Dass all das möglicherweise nicht ganz rechtens war, war ihm offenbar klar. Denn er versuchte vor den Konsequenzen zu flüchten.

Zurück ließ er bei seiner Flucht einen beschädigten Lkw, ein beschädigtes Auto sowie mehrere beschädigte Bäume. Und nicht zu vergessen seinen eigenen beschädigten Transporter…

Die erste „Begegnung“ mit dem 44-Jährigen und seinem Fahrzeug hatten ein 47-jähriger Kroate und eine 49-jährige Olfenerin. Der 44-Jährige war gegen 21.50 Uhr auf der Stellenbachstraße in Lünen-Lippholthausen unterwegs. Er fuhr in Richtung Süden, als ihn kurz vor einer Kanalbrücke plötzlich ein Transporter überholte. Nur durch eine Vollbremsung konnte der Kroate es dem Transporter ermöglichen, wieder schnell vor ihm einzuscheren. Sonst wäre er nämlich frontal mit dem Pkw der ihnen entgegenkommenden 49-Jährigen zusammengestoßen. Bei dem Manöver wurden jedoch trotzdem der Außenspiegel des Lkws aus Kroatien und – durch den Aufprall am Bordstein – ein Reifen beschädigt. Der Transporter setzte seine Fahrt völlig unbehelligt dessen fort.

Um kurze Zeit später erneut einen Unfall zu bauen. Auf einem Innenhof an der Stellenbachstraße in Brambauer versuchte er sein Fahrzeug zu wenden. Dabei fuhr er – vor den Augen von Zeugen – gegen einen dortigen Pkw. Nach dem er sein Fahrzeug abgewürgt und neu gestartet hatte, rangierte er noch kurz und fuhr auch hier einfach wieder vom Hof, ohne sich um den entstandenen Schaden zu kümmern.

Dass die eingesetzten Polizeibeamten dem Mann nur kurze Zeit später trotzdem habhaft werden konnten, war vor allem aufmerksamen Zeugen zu verdanken. Denn mehrere Lüner meldeten der Polizei merkwürdige Beobachtungen in der Friedrichstraße. Dort versuchte ein Mann nach einer Fahrt in Schlangenlinien offenbar – mit wenig Erfolg – einen Transporter zu parken. In der ersten Parkbucht prallte das Fahrzeug zunächst vor einen Baum, der die Bucht vorne begrenzte, und dann gegen einen im hinteren Bereich. Anschließend fuhr er zur nächsten Parklücke. Und prallte dort erneut mit der Front gegen einen Baum. Den Fahrer sahen die Zeugen schließlich aussteigen und sich eilig in eine Nebenstraße entfernen.

Die Beamten fanden den Transporter mit zahlreichen Beschädigungen, aber eben ohne Fahrer vor. Glücklicherweise gab es jedoch Hinweise auf ein Haus in der Nähe, zu dem der Fahrer offenbar gelaufen war. Dort trafen die Polizisten ihn schließlich auch an. Der 44-jährige Pole, der polizeilich bereits in Erscheinung getreten ist, war offenbar stark alkoholisiert und wurde festgenommen. In seiner ersten Aussage gab er zudem an, keinen Führerschein zu besitzen. Der sei ihm wegen einer Trunkenheitsfahrt entzogen worden…

Der offenbar Unbelehrbare musste nach der Entnahme einer Blutprobe schließlich den Weg ins Polizeigewahrsam antreten. Von dort wurde er nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen.

Den insgesamt entstandenen Sachschaden schätzt die Polizei auf ca. 5.000 Euro.




Zeitintensive Handaufzucht von Kätzchen und Küken: Kreistierheim vorerst geschlossen

Das Tierheim des Kreises Unna bleibt mindestens bis zum Ende der Woche geschlossen. Darauf weist die Veterinärbehörde des Kreises hin.

Hintergrund ist die Vielzahl von abgegebenen, kranken Fundkatzen und mehrere sehr pflege- und zeitintensive Handaufzuchten von Katzenwelpen und Vögeln. Tiervermittlungen und Besucherinformationen können deshalb augenblicklich nicht durchgeführt werden.

Dr. Anja Dirksen, zuständige Sachgebietsleiterin im Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz, appelliert gleichzeitig an Tierfreunde, nicht jede vermeintlich herrenlose Katze aufzunehmen und als Fundtier abzugeben, sondern gegebenenfalls auch etwas abzuwarten, insbesondere wenn die Katze gut genährt wirkt und gepflegt aussieht.

„Nicht jede auf den ersten Blick möglicherweise verloren aussehende Katze ist tatsächlich heimatlos“, so die Amtsveterinärin, denn auch Katzen mit Familienanschluss genössen schon einmal die Freiheit und streunten herum. „Es kommt immer wieder vor, dass jemand eine Katze retten wollte und mitgenommen hat und die Besitzer dann tagelang  nach ihrem vierbeinigen Mitbewohner gesucht haben.“




Dringend neue Familienpaten gesucht

Das Bergkamener Projekt „Familienpaten“ sucht wieder Frauen und Männer, die mitten im Leben stehen, etwas Zeit mitbringen und Spaß am Umgang mit anderen Menschen, insbesondere mit Kindern haben. Konkret geht es um die Unterstützung von Kindern und deren Familien.
Keine Bange: Hier sind keine Sozialpädagogen gefragt und „Haushaltshilfen“ schon gar nicht. Familienpaten kümmern sich um die schönen Dinge, für die die Eltern oft keine Zeit oder auch nicht die Möglichkeit haben. Ein Waldspaziergang, Picknick, Kinobesuch wäre solch ein schönes Erlebnis oder auch eine Fahrt in den Maxipark. Familienpaten können die Kinder mit der Stadtbibliothek vertraut machen oder den Besuch eines Schwimmkurses ermöglichen. Außerdem können sie bei Formalitäten helfen oder einfach als GesprächspartnerIn da sein.
Das sind übrigens ganz reale Beispiele aus der Praxis der Bergkamener Familienpaten. Oft genug brauchen die Kinder und ihre Familie einfach nur jemanden, dem sie vertrauen können und der ihnen zuhört. Der Zeitaufwand sollte für die Familienpaten nicht größer sein als vier Stunden pro Woche. Fahrtkosten und Eintrittsgelder werden erstattet und selbstverständliche ist der ehrenamtliche Einsatz versichert.
Wer sich jetzt angesprochen fühlt und sagt „Hier will ich helfen“, ist zu einer Informationsveranstaltung am Mittwoch, 5. Oktober 2016 um 18.00 Uhr im Pestalozzihaus, in der ehemaligen Pestalozzischule, herzlich eingeladen. An diesem und an etwa sechs folgenden Abenden erfahren die künftigen Familienpaten alles, was für diese sicherlich anspruchsvolle Aufgabe wichtig ist. Dazu gehören zum Beispiel Rechtsfragen oder Erste-Hilfe-Maßnahmen am Kind.

Auch danach werden die Familienpaten nicht allein gelassen. Etwa ein Mal im Monat treffen sie sich, um sich auszutauschen und Probleme zu besprechen. Begleitet wird dieses Projekt von einem Beirat der Aktion „Kinder im Zentrum“. Das Projekt „Familienpate“ steht  unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Roland Schäfer, und wird von zahlreichen Institutionen unterstützt.

Diese Arbeit lebt auch von Spenden

Wer schon jetzt Fragen hat, kann sich an Margarete Hackmann oder Kordula Plancke  beim Verein für Familiäre Kinder-Tagesbetreuung Telefon: (02307) 280633 wenden oder an Sonja Werner im Familienbüro der Stadt Bergkamen, Telefon: (02307) 965258,
Mail: hackmann@famkitabe.de , plancke@famkitabe.de , s.werner@bergkamen.de



Kreis-Veterinärbehörde gibt Tipps für Reisen mit Tieren: Niemals das Auto in die Sonne stellen

Die Ferienzeit steht vor der Tür. Viele machen sich auch in vierbeiniger Begleitung auf den Weg in Richtung Erholung. Hier ein paar Tipps, damit die Tiere die Reise im Auto sicher überstehen und für sie auch an der Grenze nicht Endstation ist.

Im In- und Ausland gibt es erfreulich viele tierfreundliche Hotels, Campingplätze und Restaurants, in denen Vierbeiner akzeptiert werden. Es ist jedoch ratsam, sich vorab zu erkundigen, ob Tiere in der Urlaubsunterkunft erwünscht sind. Katzen sollte man nach Möglichkeit lieber zu Hause betreuen lassen, da sie sich in fremder Umgebung unwohl fühlen.

Zum Reisegepäck gehören natürlich Futter- und Trinknapf. Der Trinknapf sollte zusammen mit einer Flasche Wasser griffbereit verstaut sein. Auch Geräte zur Fellpflege und eine Leine dürfen nicht fehlen. Eine kleine Reiseapotheke für den tierischen Freund sollte in Absprache mit dem Tierarzt zusammengestellt werden.

Im Auto sollte der Hund möglichst immer ganz hinten sitzen, getrennt durch ein stabiles Trenngitter oder im Fußbereich des Beifahrersitzes. Katzen kann man im angeschnallten Korb auf dem Rücksitz unterbringen. Dr. Anja Dirksen, Leiterin des Sachgebietes Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung beim Kreis Unna, gibt noch weitere Hinweise:

  • Lassen Sie Ihren Wagen niemals in der prallen Sonne stehen, da Tiere hohe Temperaturen nicht aushalten können. Ein teilweise geöffnetes Fenster bietet im Hochsommer keine ausreichende Luftzirkulation.
  • Denken Sie daran, dass auch Tiere einen Sonnenstich oder Sonnenbrand bekommen können. Suchen Sie deshalb schattige Plätze auf.
  • Planen Sie „blasengerechte” Etappenstopps ein, auch bei Fahrten mit der Bahn. Geben Sie dem Hund vor der Fahrt nur leichte Kost. Während der Fahrt sollte gar nicht gefüttert, Trinkwasser dagegen häufig angeboten werden.

Die „Macht der Gewohnheit“ hilft auch Tieren beim Reisen. Sie sollten deshalb vor Fahrtbeginn an den ihnen zugedachten und möglichst immer gleichbleibenden Platz gewöhnt werden. Außerdem sollten sie Gelegenheit bekommen, sich mit ihrer Transportbox oder dem Brustgeschirr vertraut zu machen.

„Sicherheit und Bequemlichkeit sind aber nicht alles“, betont Dr. Anja Dirksen. Bei einer Auslandsreise müssen die Tiere zur eindeutigen Identifikation mit Mikro-Chip oder einer lesbaren Tätowierung gekennzeichnet sein. Neben einer gültigen Tollwutschutzimpfung, die vom Haustierarzt im neuen EU-Impfpass eingetragenen sein muss, benötigen Hunde, Katzen und Frettchen bei Reisen innerhalb der Europäischen Union kein amtstierärztliches Gesundheitszeugnis mehr. Bei Reisen in Drittländer kann dies jedoch im Einzelfall erforderlich sein.

Dr. Anja Dirksen weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass für die Wiedereinreise von Hunden, Katzen und Frettchen aus sogenannten „nicht-gelisteten Drittländern“ (z.B. Türkei, Tunesien, Marokko) nach Deutschland vor der Abreise eine Tollwut-Titerbestimmung notwendig ist. Ansprechpartner hierfür ist der jeweilige Haustierarzt.

Ausdrücklich warnt Dr. Anja Dirksen vor der Mitnahme von „Straßen-Tieren“ aus den o.g. Urlaubsländern nach Deutschland. Seit dem 1. Oktober 2004 dürfen solche Tiere nur unter besonderen Gesundheitsanforderungen eingeführt werden.

Die genauen Einreisebestimmungen für Tiere und weitere Reisetipps finden sich auch unter www.kreis-unna.de (Kreis & Region – Rund ums Tier – Veterinärwesen – Tierseuchenbekämpfung – Tiere im Reiseverkehr).

Außerdem bietet die Kreisveterinärbehörde flexible Sprechstunden an. Hierzu wird um eine persönliche Terminvereinbarung unter Tel. 0 23 03 / 27 15 39 gebeten.




Bergkamener Gesprächskreis pflegender Angehöriger: Frei Plätze im Seminar „Zeit für mich“

Der Bergkamener Gesprächskreis pflegender Angehöriger von Menschen mit Demenz-Erkrankung bietet an 16. und 17. Juli in der Landvolkshochschule Warendorf ein Seminar für pflegende Angehörige an. In der Veranstaltung unter dem Titel „Zeit für mich“ sind noch Plätze frei.

Das Seminar beginnt am Samstag um 11 Uhr und endet am 17. Juli gegen 14 Uhr. Es richtet sich an Frauen, Männer oder Paare, die einen Angehörigen pflegen, gleichgültig wie lange und mit welcher Erkrankung.

Der Schwerpunkt des Wochenend-Seminars ist die Stärkung, Entlastung und die Würdigung der eigenen Leistung. Dabei gilt es, die eigene Gesundheit und Lebenszeit im Blick zu behalten und bei all der Belastung „Sorge für sich selbst zu tragen – Selbstfürsorge“.

Das Programm reicht von Atem- und Entspannungsübungen bis zu kreativen Medien wie beispielsweise das Malen. Die Teilnehmer können unter den Angeboten frei wählen und sich zwischendurch auch eine Auszeit nehmen.

Geleitet wird das Seminar von Margarete Krabbe, seit 15 Jahren Leiterin eines Gesprächskreises für pflegende Angehörige im St. Christophorus Krankenhaus Werne.

Das Seminar kostet 119 Euro im Einzelzimmer. Weitere Informationen gibt es bei der Seminarleiterin unter Tel. 0 23 89 / 40 30 681. Dort sind auch Anmeldungen möglich. Über das Krankenhaus Werne besteht die Möglichkeit einer Mitfahrgelegenheit. Übrigens: Für dieses Angebot kann Verhinderungspflege beantragt werden.

Informationen zu dem Gesprächskreis in Bergkamen gibt es im Seniorenbüro der Stadt Bergkamen (Inge Freitag oder Meike Scherney), Tel. 0 23 07 / 965-410, E-Mail: i.Freitag@bergkamen.de, und bei der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (K.I.S.S.) im Gesundheitshaus des Kreises in Unna, Massener Straße 35. Ansprechpartnerin ist Margret Voß, Tel. 0 23 03 / 27-28 29, E-Mail: margret.voss@kreis-unna.de. Alle Informationen werden vertraulich behandelt.




32. Grand-Prix hat das Seifenkisten-Virus im Gepäck

„Eigentlich bin ich nur Vater“, sagt Andreas Ricker. Die übrig gebliebene Palette hat dann aber doch das Jucken in den Fingern wieder aufgeweckt. Der Bausatz war schnell bestellt. Reifen dran, Lenkrad und Bremse angeschraubt– fertig war sie, die erste eigene Seifenkiste seit Jahrzehnten. Mit den Brettern auf vier Reifen hat er sich beim 32. Seifenkisten-Grand-Prix in Oberaden am Sonntag tapfer geschlagen. Auch wenn er mit den Qualifikationen für die Westfalen- und Europameisterschaft nichts zu tun hatte.

Volle Konzentration bei allen 80 Startern auf der Startrampe.
Volle Konzentration bei allen 80 Startern auf der Startrampe.

Andreas Riker auf seiner sehr eigenwilligen Seifenkiste beim ersten Rennen.
Andreas Riker auf seiner sehr eigenwilligen Seifenkiste beim ersten Rennen.

Das spielte aber auch keine Rolle, denn am Sonntag stand für Andreas Ricker der Spaß im Vordergrund. Schon als Kind saß er sechs Jahre lang regelmäßig in der Seifenkiste. „Ich war eigentlich ganz von dem Sport weg“, erzählt er. Dann kam seine Mutter, infizierte die eigene Tochter und ihn gleich mit. Die Tochter holte vor zwei Jahren den EM-Titel. Andreas Ricker baut und schraubt eigentlich immer an Seifenkisten herum. Jetzt stand dort diese Holzpalette, die alte Rennlust war längst wieder da – warum dann also nicht selbst mal wieder an den Start gehen?

Marie-Charlotte Voß in voller Fahrt.
Marie-Charlotte Voß in voller Fahrt.

 

Für Marie-Charlotte Voß ist das Alltag. Die 20-Jährige sitzt schon seit dem 11. Lebensjahr in der Seifenkiste und hat neben dem Europameistertitel, dem Vize-Deutsche-Meisterin-Titel und mehrmaligne NRW-Titeln Unmengen Preise gesammelt. Weit mehr als zehn Rennen stehen in jeder Saison auf dem Programm, dann ist da noch eine Reitbeteiligung. Michael Sulitze hatte damals den Vater infiziert, der Vater die Tochter – so entstand eine echte Bergkamener Seifenkistenkarriere. Dabei ist das gar nicht so leicht, denn trainieren kann man Seifenkistenfahren eigentlich gar nicht mangels Trainingsstrecken. „Ich bin einmal einen Feldweg hinuntergebraust und dann ging es schon zum ersten Rennen“, erinnert sich Marie-Charlotte Voß.

Mit Material, Mut und Fahrerkönnen ins Ziel

Alles geben heißt die Devise.
Alles geben heißt die Devise.

Am Ende zählt im Seifenkistenrennen ohnehin nichts anderes als die Erfahrung. „Die Kiste mit Material und Technik macht 80 Prozent aus, der Rest ist das Fahrerkönnen“, weiß Michael Sulitze als Personifikation des Bergkamener Seifenkistensports. Alle Seifenkisten sind Eigenbauten. Inzwischen hat auch hier der Computer das Sagen, etwa wenn es um die Auswahl der richtigen Reifen geht. Auf den 300 Metern Rennstrecke machen bei knapp 30 Sekunden auf dem Weg ins Ziel gerade einmal zwei Sekunden den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage aus.

Begeisterte Zuschauer.
Begeisterte Zuschauer.

Dabei mussten die Seifenkistensportler einmal mehr nach den Wassermengen vom Vortag zittern, ob das Wetter mitspielt. „Auf Wetter-Apps und andere Dinge gebe ich nichts“, sagt Michael Sulitze. „Da kann man nur morgens hoffen.“ Das Hoffen hat geholfen: Zumindest bis zum Nachmittag strahlte überwiegend die Sonne und die Rennstrecke blieb trocken. Einzig am Streckenrand versank mancher Schuh auf dem Weg zum Bierwagen bedrohlich im aufgeweichten Rasen. Dennoch sind auch am Sonntag wieder 80 Starter aus ganz NRW bei den Junioren (acht bis zwölf Jahre), Senioren (zehn bis 18 Jahre), bei den XLern (unter 18 Jahre mit größeren Kisten), bei den Ü18-Jährigen und in der „Open“-Klasse (für Jedermann) an. Viele davon übernachteten im eigenen Caravan an der Rennstrecke.

Der lange Marsch zurück zum Start.
Der lange Marsch zurück zum Start.

Hätte es wieder ein derart nasses Desaster gegeben wie im Vorjahr, „dann hätte ich wohl aufgegeben“, meint Michael Sulitze. Im gleichen Atemzug flitzt er schon wieder mit dem Handy am Ohr die Strecke entlang, um den Rückmarsch zum nächsten der insgesamt vier Läufe zu organisieren. Dass er einmal aufgibt, ist ohnehin unvorstellbar. Auch die dunklen Wolken am Horizont machen ihm alles andere als Angst. Inzwischen rasen die nächsten Duos mit bis zu 55 km/h durch das Ziel mit der Lichtschranke, begleitet vom Jubel der Zuschauer. Mancher begeht vorsichtshalber noch einmal die Strecke und schaut sich die Unebenheiten, kleinen Hindernisse, die Beschaffenheit der Fahrbahn genauer an. Denn auch dort lauern die Zehntelsekunden, die den kleinen Unterschied ausmachen.

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Mit viel Engagement dem Schulgarten Leben einhauchen

„Das habe ich schon lange nicht mehr gemacht“, meint ein Helfer und staunt gehörig, wie schwer sich der Spaten in die Erde schieben lässt. Am anderen Ende des Ackers schwingt ein Vater energisch den Hammer und rammt einen Pfosten für den Zaun in den Boden. Derweil beratschlagt eine andere Gruppe noch heftig, wie nun genau die Holzpaletten angeordnet werden sollen, damit sie einen perfekten Kompost ergeben. Es wird im wahrsten Sinne schwer geackert für den neuen Schulgarten des Gymnasiums.

Der Acker ist gepflügt: Am Samstag wurde der Grundstock für den Schulgarten des Gymnasiums gesetzt - im wahrsten Sinne.
Der Acker ist gepflügt: Am Samstag wurde der Grundstock für den Schulgarten des Gymnasiums gesetzt – im wahrsten Sinne.

Mit dem Spaten ging es für den Kompost zur Sache.
Mit dem Spaten ging es für den Kompost zur Sache.

„Es ist schon toll, wie viele heute gekommen sind und ihren Samstag opfern – dabei ist heute auch noch Abiball“, freut sich Sabrina Koschnik. Zusammen mit Anna Feger und Birgit Schatt übernahm sie am Samstag die Regie beim ersten Aktionstag für den eigenen Schulgarten. Wo ein Landwirt gerade im Auftrag der Stadt eine Parzelle mit Profiausrüstung frisch gepflügt hat, sollen demnächst Blumen blühen und vor allem viel Gemüse unter freiem Himmel wachsen. Die ersten Sonnenblumen warten schon darauf, eingesetzt zu werden. Sie sind in den letzten Wochen in den Klassenräumen herangewachsen und haben manchen Unterrichtsinhalt ein wenig in den Hintergrund rücken lassen, denn Gießen war für eine kleine Weile erst mal wichtiger.

Experimentierfelder für die Individualität

Es gab auch engagierte vierbeinige Helfer.
Es gab auch engagierte vierbeinige Helfer.

Der Wunsch kam vor allem von den Schülern selbst. Ein schöner Garten mit eigenem Gemüse, mehr Einfluss auf die Gestaltung des Schulgeländes, mehr gemeinsame Projekte: Der Schulgarten soll ein erster Schritt sein. Auch für die Inklusion, die jedem Kind den Raum gibt, sich in seiner Besonderheit ganz individuell zu entfalten. „Dafür bietet ein Schulgarten die Experimentierfelder, die es braucht“, hofft Anna Feger als Inklusionsbeauftragte. Arbeitsgemeinschaften sollen später den Garten mit Leben füllen, am Vormittag werden sich die Schüler des Gemeinsamen Lernens hier frei entfalten können.

Gemeinsam geht es schnell: Der Kompost entsteht.
Gemeinsam geht es schnell: Der Kompost entsteht.

Mehr noch: Der Schulgarten soll auch die Möglichkeit bieten, die Generationen zusammen zu bringen. Mit dem benachbarten Seniorenhaus gibt es eine Kooperation. Ackermentoren werden sich dort mit Expertenwissen finden und bei den Schülern einbringen. Zusätzlich haben sie ein Auge auf die Pflanzen und können die Flächen für die Erholung nutzen. Zwischen Bauernblumen, Kompost, Kartoffeln, Möhren und Zucchini reichen sich gleich mehrere Hände und ganz nebenbei wird auch der Speisenzettel der Schulmensa mit frischen Lebensmitteln aus eigenem Anbau bereichert.

 

Mit fachkräftiger Unterstützung auf dem gemeinsamen Weg

Kraftvoll ging es auch für den Zaun ans Werk.
Kraftvoll ging es auch für den Zaun ans Werk.

Mal eben einen Garten anlegen ist aber gar nicht so einfach. Das merkten die mehr als 20 Freiwilligen, als sie sich am Samstag zum ersten Mal trafen und gemeinsam den Grundstock legten. Zum Glück waren die Fachleute vom Verein Ackerdemia dabei und zeigten allen angehenden Gärtnern, wie das mit dem Zaunbau und dem Anlegen eines Komposts funktioniert. Sie bringen auch in den nächsten Wochen die Jungpflanzen mit, die hier eingepflanzt werden. Außerdem verschicken sie regelmäßig Tipps, didaktisches Material und Anweisungen, was die Pflanzen auf dem Acker aktuell benötigen. Demnächst wird es auch noch eine Gartenhütte bzw. einen Pavillon geben, der von der Stadt zur Verfügung gestellt wird.

Auch das musste sein: Mit dem Maßband unterwegs an den Ackergrenzen.
Auch das musste sein: Mit dem Maßband unterwegs an den Ackergrenzen.

Sogar eine Gartenpost gibt es schon, die über die Aktivitäten im Schulgarten berichtet. Die erste Ausgabe hat mit einem Rücklaufzettel die vielen Freiwilligen der ersten Stunde mobilisiert und außerdem erste Sponsoren wie eine Firma für Elektronikautomation für die Idee begeistert. Der Mensaverein unterstützt die Schüler außerdem finanzkräftig. Eltern haben an diesem Premierentag fleißig gekocht, damit die eifrigen Helfer beim „Ackern“ unter regelmäßigen Regengüssen warm und gut genährt blieben.

Der Kompost stand jedenfalls viel schneller als gedacht und auch der Zaun war bald mehr als bloße Theorie. Jetzt muss sich die Begeisterung nur noch über die Sommerferien hinaus halten und am besten noch mehr Gartenfreunde mobilisieren.

Schulgarten_8
Schulgarten_8
Schulgarten_2
Schulgarten_2
Schulgarten_4
Schulgarten_4
Schulgarten_12
Schulgarten_12




Freibeuter entern das 4. Kinderzeltlager

Was ein echter Freibeuter ist, den stört auch ein kleiner Bach nicht, der durch das nicht ganz wettertaugliche Zelt rauscht. Die Schatzsuche macht mit Gummistiefeln an den Füßen erst richtig Spaß. Und in Pfützen lässt sich der Piratentanz deutlich besser mit 29 anderen Freibeutern zelebrieren als auf langweilig trockenen Wiesen. Im Regen sind außerdem die Tränen nicht so offensichtlich, die mancher Pirat beim Zeltlager vergoss – weil es aufgrund der Altersgrenze sein letztes war.

30 Freibeuter sind bereit für den Piratentanz.
30 Freibeuter sind bereit für den Piratentanz.

„Es ist so toll hier!!!“, jubeln Jorine (12), Zoe (12), Felicia (9) und Emily (10). Gerade mal einen halben Tag und eine Nacht dauert da das inzwischen 4. Kinderzeltlager der Stadt Bergkamen und die Euphorie kennt bereits keine Grenzen. Dabei hat es die halbe Nacht geregnet, die meisten Klamotten sind klamm und die nächste schwarze Regenwolke schiebt sich schon wieder über das Gelände des Pfadfinderstammes Pentagon. „Wir freuen uns am meisten aufs Schwimmen und auf die Schatzsuche“, setzen die vier Freibeuterinnen noch einen drauf. Sie sind eben mit Haut und Haaren Zeltlagerprofis.

Alle Plätze restlos ausgebucht

Voller Einsatz beim Piratentanz.
Voller Einsatz beim Piratentanz.

Die Telefone standen am Donnerstag nicht still nach unheilvollen Wettervorhersagen. Die Eltern machten sich Sorgen, ob ihre Kinder denn bei den Bedingungen im Freien in Zelten schlafen sollten. „Wir zelten mit Pfadfindern, nicht mit Zuckerstangen“, war die Antwort der Organisatoren. Eine weise Vorhersage, denn die Kinder störten sich nicht im Geringsten an den immer wieder niederprasselnden Regengüssen. Zumal es bei prallem Sonnenschein am Freitag losging.

Mit schaurigen Augenklappen perfekt ausgerüstet.
Mit schaurigen Augenklappen perfekt ausgerüstet.

Zum ersten Mal stand das Zeltlager unter einem Motto. Die Sieben- bis Zwölfjährigen, darunter viele „Wiederholungstäter“, bastelten Kopftücher, Augenklappen und T-Shirts, malten sich schaurige Narben ins Gesicht und studierten einen lässigen Piratentanz ein, der allen anderen Gehörigen Respekt einflößte. Von so viel Abenteuer waren alle derart erschlagen, dass die erste Nacht vollkommen ruhig über die Bühne ging. Nur einzelne Freibeuter mussten in anderen Zelten Unterschlupf finden, weil ihre Zelte nicht wasserdicht waren.

Tränen beim letzten Zeltlager

Mit Händen und Füßen in Bewegung.
Mit Händen und Füßen in Bewegung.

„Es ist so schrecklich, dass wir im nächsten Jahr nicht mehr mitmachen dürfen“, sind Jorine und Zoe ernsthaft aufgebracht. Sie haben dann die Altersgrenze überschritten. „Wir dürfen noch ganz oft dabei sein“, frohlocken dagegen Felicia und Emily. Zum Glück, denn das hier macht richtig Spaß. Heute geht es mit Teilen einer Landkarte in den benachbarten Wald auf der Suche nach der eingezeichneten Schatzkiste. Dann steht der Bus für einen Ausflug ins Schwimmbad bereit. Es wird gegrillt, es gibt ein Campkino, eine Nachwanderung und Stockbrot stehen auch noch auf dem prallen Programm. „Das wir großartig“, sind sich alle einig. Sie können es kaum erwarten.

Spaß macht das Zeltlager, auch wenn das Wetter nicht immer optimal ist.
Spaß macht das Zeltlager, auch wenn das Wetter nicht immer optimal ist.

Erst wird aber noch einmal der Piratentanz gemeinsam unter dem großen Baum eingeübt. Dann hat die Campküche mit voller Ausstattung für das erste Mittagessen ihre Premiere. Dass am Sonntag nach dem Frühstück, einem letzten Piratentanz und ein paar Spielen alles schon wieder vorbei ist, daran will niemand heute denken. Jetzt steht erst mal der gemeinsame Spaß im Vordergrund, und der wird – wie es bei Freibeutern so üblich ist – grenzenlos sein. Danach werden fast alle ihren Eltern bis zu den nächsten Osterferien mit einer Wiederholung in den Ohren liegen. Und auch dann werden die 30 Plätze schon nach drei Wochen wieder restlos ausgebucht sein. Denn das Zeltlager ist vor allem eins: richtig cool!

Eine starke Truppe: Die Piraten des 4. Kinderzeltlagers.
Eine starke Truppe: Die Piraten des 4. Kinderzeltlagers.




Spiel mit Spaß ohne Grenzen – auch unter Unwetterwolken

Was tun, wenn man mit mehr als 1,90 Metern zusammengefaltet in einer Schubkarre hockt und nur zwei Hände das eigene Geschick steuern? Wohin nur, wenn die Pedalen am Go-Kart genau andersherum funktionieren, das Puzzle fast zwei Meter hoch ist und der Regen beim Zielen mit der Mini-Armbrust in die Augen läuft? Ganz einfach: Spaß haben! Wie die neun Mannschaften, die am Samstag beim Spiel ohne Grenzen zum Stadtjubiläum in Overberge antraten.

Rasant um die Kurven als lebende Schubkarrenfracht: Eine von vielen spaßigen Stationen beim "Spiel ohne Grenzen"
Rasant um die Kurven als lebende Schubkarrenfracht: Eine von vielen spaßigen Stationen beim „Spiel ohne Grenzen“

Wenn das Nass gerade mal nicht vom Himmel kam, dann vom Schwamm, der von möglichst viel Nass durch die Reihen transportieren musste.
Wenn das Nass gerade mal nicht vom Himmel kam, dann vom Schwamm, der von möglichst viel Nass durch die Reihen transportieren musste.

Spaß hatte auch Elfriede Menzel. Ende der 70er-Jahre hatte sie selbst auf dem Rasen gestanden, um beim gleichen Spielespaß unter freiem Himmel einmal ganz andere „Sportarten“ auszuprobieren. „Das war großartig damals“, erinnert sich die 89-Jährige. Feldhandball hat sie früher gespielt, vor allem aber Federball. Den heutigen Sportplatz hat sie zusammen mit ihrem Ehemann noch mit eingeweiht. Weil die Erinnerungen mehr als gut sind, wollte sie heute unbedingt dabei sein. Auch wenn sie sich nicht mehr wirklich an die Armbrust oder auf die Langbretter trauen würde. „Ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee – und alte Overberger treffen, das wäre heute schön“, sagt sie und betrachtet fasziniert, wie Menschen mit Strumpfhosen über dem Kopf versuchen, Wasserflaschen zu treffen.

Gar nicht so leicht: Im Team auf Dachlatten im Gleichschritt marschieren.
Gar nicht so leicht: Im Team auf Dachlatten im Gleichschritt marschieren.

Inzwischen liegt das Team der Löschgruppe Overberge vor Lachen im wahrsten Sinne am Boden. Das mit dem Gleichschritt auf riesigen Dachlatten funktioniert nicht so richtig. Wie Dominosteine purzeln die an den Füßen an die Bretter gefesselten Lebensretter übereinander. An den Feuerwehrarmaturen raufen sich derweil die Pferdeexperten vom Reitverein verzweifelt die Haare. Wie sollen bloß die 62 Einzelteile ineinanderpassen und dabei auch noch Sinn ergeben? Die Schützen aus der Ostenfeldmark sind in der anderen Ecke des Sportplatzes längst klitschnass. Der mit Wasser vollgesogene Schwamm fliegt derart schnell der Reihe nach durch alle Hände, dass es nur so spritzt. Dabei sind die tiefschwarzen Regenwolken gerade erst auf dem Weg nach Overberge.

Gemeinsam die Regenwolken weggelacht

Wo gehört hier jetzt was hin an den Feuerwehramaturen? Ganz schön knifflig...
Wo gehört hier jetzt was hin an den Feuerwehramaturen? Ganz schön knifflig…

50 Jahre Stadt Bergkamen wollen gefeiert werden. Auch wenn die Overberger damals bei der Stadtgründung nicht gerade vor Euphorie überschäumten und noch eine Weile mit den Kamenern flirteten. Heute sind alle stolz, Bergkamener zu sein. Fußballer, Theaterleute, Handballer, Grundschullehrer und -Eltern, Schützen, Förderer des Friedhofes, Feuerwehrleute und Reiter: Sie alle traten an, um zu zeigen, wie gut die Stimmung in Bergkamen und besonders in Overberge ist – erst recht, wenn alle gemeinsam einfach nur Spaß haben.

Das Ziel immer im Visier beim Schuss mit der Armbrust und Gummipfeil.
Das Ziel immer im Visier beim Schuss mit der Armbrust und Gummipfeil.

Selbst dann, wenn sich die Schleusen am Himmel hemmungslos öffnen. Auch dann lassen sich selbst klitschnasse Hufeisen noch prima ins Ziel werfen. Bälle treffen auch dann immer noch ihr Ziel, wenn das Auge längst in Sturzfluten untergegangen ist. In der Schubkarre sammeln sich zwar kleine Seen am Sitzfleisch, Spaß macht die von zwei Helfern einhändig gesteuerte Slalomtour trotzdem. Und wer nicht selbst an den Start ging, der macht es sich unter Regenschirmen oder Pavillondächern gemütlich. Malen ließ es sich da ganz vorzüglich. Die ganz besonders begeisterten kleinsten Spielefans kickten auch zwischen den Regenbindfäden noch gutgelaunt die Tore in Grund und Boden. Kein Wunder, dass dann auch noch das Fernsehen anrückte, um so viel Begeisterung zu filmen.

Wer am Ende in den acht Disziplinen am besten abschnitt, spielte so gut wie keine Rolle mehr. In Overberge ist traditionell das Gemeinschaftserlebnis am wichtigsten – und der gemeinsame Spaß. Erst recht, wenn zwischen den Regenfluten auch mal die Sonne wenigstens episodenartig mal alles gibt.

Spiel_3
Spiel_3
Spiel_30
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Spiel_33
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Spiel_36
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Spiel_1
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Spiel_2
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Spiel_4
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Spiel_12
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Spiel_10
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Spiel_6
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Spiel_7
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Spiel_28
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Spiel_34
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Spiel_26
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Spiel_18
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Spiel_19
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Spiel_21
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Spiel_22
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Spiel_14
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Spiel_16
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Spiel_27
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Spiel_23
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Spiel_29
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Spiel_32
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Spiel_35
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Spiel_11
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Spiel_20
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Spiel_13
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Spiel_5
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