Weihnachtsmarkt in Rünthe auch in Eigenregie ein voller Erfolg

Dass der Nikolaus hier schon zwei Tage früher als im Kalender vorgesehen auftaucht und gleich zwei Mal kommt, versteht sich fast von selbst. „Die Atmosphäre hier ist toll, der Andrang groß“, ist auch Hans-Peter Pütz als 2. Vorsitzender vom SuS Rünthe mehr als zufrieden. Zum ersten Mal hat der Verein den Weihnachtsmarkt in Rünthe selbst organisiert – ohne die Hauptschule, die es nicht mehr gibt. Eine Premiere mit vollem Erfolg.

Tolle Atmosphäre auf dem Weihnachtsmarkt in Rünthe.
Tolle Atmosphäre auf dem Weihnachtsmarkt in Rünthe.

Gute Stimmung mit leckeren Weihnachtsgetränken.
Gute Stimmung mit leckeren Weihnachtsgetränken.

Zwei Buden mehr als im Vorjahr gab es sogar. Noch enger sind die insgesamt 14 Stände zusammengerückt. In der Mitte ebenfalls eine Premiere: Ein großes Zelt mit Bänken. 20 Helfer haben dafür gesorgt, dass hier rechtzeitig alles stand und Weihnachtsstimmung aufkam. Die Stadt Bergkamen hat einen großen Weihnachtsbaum beigesteuert, die Kindergärten sorgten für den weihnachtlichen Schmuck der Tannen, der TLV Rünthe bereitete massenhaft Teig für die begehrten Reibeplätzchen zu und der AWO-Kindergarten schuf die Grundlage für das Stockbrot am Lagerfeuer.

Neuauflage 2016 steht bereits fest

Die weihnachtliche Atmosphäre wirkte auch in der Weihnachtsbar ansteckend.
Die weihnachtliche Atmosphäre wirkte auch in der Weihnachtsbar ansteckend.

Dennoch ist Platz für mehr Engagement: „Wir hätten gern noch mehr Vereine dabei“, so Hans-Peter Pütz. Denn schon jetzt steht fest: Im kommenden Jahr wird es eine Neuauflage geben. „Wir werden auch 2016 den Schulhof nutzen können, wenn die neue Schule hier eingezogen ist.“. Der Aufwand für die Planung, die bereits im Sommer begann, hat sich in diesem Jahr jedenfalls gelohnt: „Es ist eine tolle Atmosphäre geworden!“ An beiden Tagen hat es nicht nur den Besuchern aus Rünthe so gut gefallen, dass sie die Feierstimmung bis zum offiziellen Zapfenstreich um 1 Uhr nachts intensiv ausgekostet haben. Denn um 21 Uhr hatte die Weihnachtsmusik ausgedient und es war Weihnachtsparty angesagt.

Ende einer Ära: Helga Lunemann mit ihren liebevoll hergestellten Holzprodukten.
Ende einer Ära: Helga Lunemann mit ihren liebevoll hergestellten Holzprodukten.

Zufrieden war auch Anita Stille mit ihrer Premiere auf dem Weihnachtsmarkt in Rünthe. Sie hatte hier zum ersten Mal eine Bude, in der sie die Produkte ihres Hobbys zum Kauf anbot. Mützen, Schals, Pullis und Jacken für Kinder: In stattlicher Anzahl stellt sie all das selbst in Handarbeit her. Für Heinz und Helga Lunemann ist der Weihnachtsmarkt allerdings der Abschluss einer Ära. Seit 14 Jahren ist das Paar auf Weihnachts- und Ostermärkten präsent. Er verwandelt mit der Kopiersäge Holz in alle Varianten zu weihnachtlichen Begleitern – vom Wichtel bis zum Kerzenhalter. Sie strickt, häkelt oder malt das Zubehör. „Jetzt können wir aber leider nicht mehr so, wie wir wollen“, stellen beide mit großem Bedauern fest. In Rünthe verkaufen sie die Reste von dem, was sie in den vielen Jahren geschaffen haben.

Lecker: Stockbrot direkt aus dem Lagerfeuer.
Lecker: Stockbrot direkt aus dem Lagerfeuer.

Weihnachtsbar, Kinderkarussell, Kuchenbüffet, Glühwein, Tombola mit 1.000 gespendeten Preisen organisiert von der Jugendabteilung, Aufführungen der Saxophongruppe der Musikschule, Rudelsingen mit dem Männergesangverein, Darbietungen des Zauberclowns und Tanzdarbietungen der TLV-Tanzmäuse: Ein tolles Programm hat der SuS auf die Beine gestellt. Zur Begeisterung der Besucher, die sicher auch im kommenden Jahr wieder für gute Stimmung und großen Andrang sorgen werden.

 

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Tag des Apfels zieht die Massen an

Die Äpfel sehen toll aus, schmecken auch gut. Aber das Ehepaar hat überhaupt keine Ahnung, was sie eigentlich genau essen. Deshalb sitzen sie bei den Pomologen am Tisch und hoffen auf eine Antwort. „Tja“, sagt Sabine Fortak und wiegt einen der mitgebrachten Äpfel in den Händen, „das ist gar nicht so leicht“. Ihr Kollege Martin Czygan wälzt inzwischen die Fachliteratur. Auch er hat vorerst keine Lösung. Einig sind sich alle: „Die Äpfel schmecken wirklich prima!“ Ihre genaue Identität bleibt dagegen weiterhin im Dunkeln.

Warteschlangen mit Apfelbesitzern bildeten sich bei den Pomologen.
Warteschlangen mit Apfelbesitzern bildeten sich bei den Pomologen.

Ungeahnte Einblicke beim Flötenbauen.
Ungeahnte Einblicke beim Flötenbauen.

Ungeahnte Einsichten gewinnen derweil auf dem inzwischen 21. Tag des Apfels der Ökologiestation ein Mädchen und ihre Großeltern. „Schau mal, so funktioniert das“, rufen sie gemeinsam erstaunt aus. Ein Stück Holz verwandelt sich vor ihren Augen mithilfe einer kleinen Säge und eines Bohrers blitzschnell in eine Flöte. Die wird auch gleich vor Ort ausprobiert und lockt Schaulustige an einen von insgesamt fast 60 Ständen. Auch hier wird man garantiert angesprochen, wenn man gerade den Stand der „Brauzwerge“ besucht hat. „Was haben Sie da denn in der Hand?“, fragt eine völlig Unbekannte. Bierlikör hat sie noch nie gesehen. Schon gar nicht in einer derart ausgefallenen Flasche. Es entsteht ein angeregte Diskussion unter Wildfremden.

Der leckere Apfelsaft wird produziert.
Der leckere Apfelsaft wird produziert.

Genau das macht den Tag des Apfels aus. Hier warten regelrechte Entdeckungsreisen auf jeden Besucher – und garantiert neue Erkenntnisse. Allerdings musste auch am Samstag zunächst ein Problem bewältigt werden: Überhaupt erst bis zur Ökologiestation vorzudringen. Der Andrang war einmal mehr so groß, dass sich die Fahrzeuge in alle Winkel zwängten und einige Verkehrsdurchsagen für Ordnung sorgen mussten. Aber für frisch gepresste Apfelsäfte, ungewöhnliche Sorten von Apfelbäumen und mehrere Tüten randvoll mit seltenen Äpfeln nahm mancher gern auch längere Fußmärsche in Kauf.

Geschmackserlebnisse und Lückenfüllen

Irmgard Kirsche gehört mit ihrem Stand schon zum Inventar.
Irmgard Kirsche gehört mit ihrem Stand schon zum Inventar.

Wie etwa für ein Geschmackserlebnis aus einem der Gläser von gut 50 verschiedenen Gelee- und Konfitüre-Sorten, die ausschließlich aus dem Garten von Irmgard Kirschke kommen. Seit 21 Jahren steht sie mit den Früchten ihrer eigenen Hände in der gleichen Verkaufsecke beim Tag des Apfels. Auf 1.500 Quadratmetern und in zwei Gewächshäusern legt sie auch mit 85 Jahren noch immer Nachschichten ein, wenn es Zeit zum Ernten und Einmachen ist. Denn der Garten ist ihre große Leidenschaft. Auch wenn ihrer wichtigsten Helferinnen mit 90 und 89 Jahren inzwischen nicht mehr mit helfen können.

Auch das hat Tradition: Die Jury testet die Kandidaten beim Apfelkuchenwettbewerb.
Auch das hat Tradition: Die Jury testet die Kandidaten beim Apfelkuchenwettbewerb.

Zum ersten Mal dabei ist Rolf Humbach mit den Früchten seiner Arbeit. Wildsalami hat er im Gepäck und muss kaum etwas wieder zurücktransportieren. Der Bergkamener hält ca. 140 Tiere in drei Zucht- und zwei Schaugehegen in Bergkamen, Lünen, Dortmund und Hamm. Was inzwischen sein Beruf ist, entstand vor rund zehn Jahren als Hobby. „Ich half bei einem Freund mit, bekam dafür Tiere geschenkt – daraus ist inzwischen eine Vollzeitbeschäftigung entstanden.“ Als einziger von mehr als 20 Anbietern im Kreis Unna züchtet er jetzt hauptberuflich Dam- und Rotwild, tötet die Tiere selbst stressfrei in gewohnter Umgebung und lässt sie in einer Metzgerei in Kamen-Methler verarbeiten. „Ich wollte immer gern etwas in der Landwirtschaft machen. Jetzt habe ich meine Nische gefunden“, erzählt er.

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Feuerwehr kämpft gegen gefährliche Chemikalien

Mancher würde vermutlich einfach losrennen und die ohnmächtigen Menschen aus der beißenden, qualmenden Flüssigkeit befreien, in der sie hilflos liegen. Das ist jedoch grundfalsch. Die Feuerwehrleute der Löschgruppen Weddinghofen und Mitte zeigten am Samstag, wie ein ABC-Einsatz funktionieren muss: Sorgsam und vorsichtig. Um noch schlimmere Folgen zu verhindern.

Lebensrettung inmitten gefährlicher Chemikalien.
Lebensrettung inmitten gefährlicher Chemikalien.

Heranprischen an die Gefahrensituation.
Heranprischen an die Gefahrensituation.

Das Szenario, das sich die Verantwortlichen um Löschgruppenführer Peter Budde ausgedacht hatten, war jedenfalls alles andere als ein Kinderspiel. Illegal waren unbekannte Chemikalien auf dem Gelände der TÜV-Akademie am Kleiweg entsorgt worden. Die 50-Liter-Fässer schlugen Leck, die Chemikalien strömten aus. Zwei Personen, die das Desaster entdeckt hatten, waren bereits von den giftigen Substanzen außer Gefecht gesetzt.

 

Anweisungen werden gegeben.
Anweisungen werden gegeben.

All das wusste die Besatzung der beiden Einsatzfahrzeuge jedoch nicht, die sich zuvor in getroffen hatte, um die Mannschaften zu tauschen und damit die Zusammenarbeit zwischen den Löschgruppen zu verbessern. Deshalb war höchste Vorsicht gefragt, als die Feuerwehrleute auf dem Gelände Aufstellung einnahmen. Der Einsatzleiter pirschte sich zunächst vorsichtig vor, um die Lage zu sondieren. Als klar war, dass hier gefährliche Chemie immer noch unheilvolle Wirkung zeigte, wurde zunächst der Gefahrenbereich abgesperrt und ein Spezialkommando gebildet.

Wiederbelebung der Verletzten

Widerbelebungsmaßnahmen an den "Opfern"
Widerbelebungsmaßnahmen an den „Opfern“

Mit vollem Schutz vom Atemgerät bis zum Schutzanzug drangen schließlich zwei Retter bis zum Ort des Geschehens vor – Schritt für Schritt, in ständigem Funkkontakt. Zuerst mussten die Verletzten geborgen werden. Die Lage war so dramatisch, dass sogar Widerbelebungsmaßnahmen an den Opfern, bei denen es sich zum Glück um „Dummies“ handelte, durchgeführt werden mussten. Während in sicherem Abstand in einem eigens eingerichteten Platz für eine Notdekontamination die Verletzten von den Chemikalien befreit wurden, wurde ein weiteres Spezialkommando mit Chemikalienschutzanzügen ausgerüstet, um dem Übel auf den Grund zu gehen.

Das Spezialkommando wird mit Chemikalienschutzanzügen vorbereitet.
Das Spezialkommando wird mit Chemikalienschutzanzügen vorbereitet.

Um welche Substanzen handelte es sich eigentlich? Wie reagieren die miteinander, was bewirken sie, wie gefährlich sind sie und lassen sich die lecken Behälter abdichten? Wie bekommt man überhaupt die Substanz fortgeschafft? Viele Herausforderungen warteten auf die Feuerwehrleute. Situationen, die alles andere als alltäglich sind und deshalb auch manche heftige Diskussion erforderten. Auf den Erfassungsbögen und Notizzetteln der Übungsbeobachter füllten sich jedenfalls die Einträge. Zum Abschluss gab es einiges zu besprechen: Was besonders gut gelaufen ist und wo man gemeinsam nach Verbesserungen suchen muss.

ABC-Übungen als Schutz vor atomaren, biologischen oder chemischen Gefahren sind übrigens nach der Feuerwehrdienstvorschrift vorgeschrieben. Dabei gibt es Regeln, die als Erstmaßnahmen von den Einsatzleitern zu beachten sind – so genannte GAMSN-Regeln. Die Gefahr muss erkannt werden, es muss abgesperrt werden, Menschen gilt es zu retten, Spezialkräfte anzufordern und eine Notdekontamination einzurichten. Regeln, die fast alle vorbildlich eingehalten wurden – gelegentlich heftig kommentiert von den Beobachtern aus den eigenen Reihen.

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Römerfest gibt den Startschuss für die römische Baustelle

Die Vermessungsinstrumente liegen schon bereit. Die groma für die Geländevermessung, der Mess-Stab (pertica), der Wegmesser als hodometer, stili für die Wachstafeln, papyri und Tintenfass für die Aufzeichnungen. Die Handwerker schustern fleißig Schuhe, schmieden Hufeisen und Wurfgeschosse, bereiten Schöpfkellen, Löffel und Speisen zu. Die Legionäre stehen bereit, um für die Sicherheit zu sorgen. Verstärkung ist sogar eigens aus Rom angereist. Die Infrastruktur für die Baustelle an der Holz-Erde-Mauer stimmt.

Toller Anblick: Die Holz-Erde-Mauer bestrahlt von der neuen Beleuchtung.
Toller Anblick: Die Holz-Erde-Mauer bestrahlt von der neuen Beleuchtung.

Der offzielle Teil: Eröffnung in römischer Gewandung und mit römischem Schutz, unterstützt von moderner Technik.
Der offzielle Teil: Eröffnung in römischer Gewandung und mit römischem Schutz, unterstützt von moderner Technik.

Es kann also losgehen mit der römischen Baustelle am Römerlager in Oberaden. Sogar der Architekt stand – wenn auch in sehr zeitgenössischer Form in Person von Dr. Kees Peterse – getreu den von Vitruv aufgezeichneten Überlieferungen als Vertreter des planenden Teils (ratiocinatio) bereit. Nun ist der ausführende Teil (fabrica) gefragt. Das bedeutet: Die Menschen sollen jetzt Hand anlegen, um mit den Vermessungsgeräten, Holz, Lehm und Nägeln und vor allem allerhand Muskelkraft den Traum von der Erweiterung des Nordtores wahr werden zu lassen.

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Die Legionäre haben Aufstellung eingenommen.

Zunächst stand beim Römerfest jedoch der Spaß auf dem Programm. In original römischer Gewandung gaben Bürgermeister Roland Schäfer, Dr. Jens Herold als Vorsitzender des Museumsfördervereins, Museumsleiter Mark Schrader und vor allem der cornicen als Hornbläser den Startschuss für „Lager, Brot und Spiele“ an der Holz-Erde-Mauer. Kurz zuvor hatten noch gewaltige Wolkenbrüche das Gelände tief in Matsch getränkt. Der geplante Parkplatz auf der gegenüberliegenden Wiese musste wieder gesperrt werden. Nicht nur die Besucher, auch die Römer kamen ganz schön auf der Holzrampe ins Rutschen, als sie auf der Mauer Aufstellung für den Wachdienst aufnehmen wollten.

Die Götter beschützen Lager, Brot und Spiele

Handwerker an ihren Ständen in Aktion.
Handwerker an ihren Ständen in Aktion.

Die mitgebrachten laren taten als Haus- und Schutzgötter jedenfalls ihr Bestes, um dem Himmel Einhalt zu gebieten. So dampfte nicht nur das Holz-Erde-Gemäuer in den seltenen Sonnenstrahlen vor sich hin, auch der Backofen rauchte für die Dauerproduktion von frischem Brot. Die taverna hatte Honig-Wein im Angebot. Wagenrennen, Bogenschießen, Wurf- und Würfelspiele, Einblicke in das Zelt- und Lagerleben: Auf dem Gelände gab es viel zu sehen.

Ganz schön heftig: Die Gladiatoren zeigten Kampfkunst.
Ganz schön heftig: Die Gladiatoren zeigten Kampfkunst.

Insbesondere in der Arena vermittelten die Thraker, Samniten und Kelten, dass auch wechselhaftes Herbstwetter einen echten Gladiator nicht einschränkt. Mit gladii (Schwertern) und pugii (Dolchen) ging es behelmt und geschützt mit ocrae (Beinschienen) oder manica (Armschutz) unter dem Applaus der Zuschauer ganz schön zur Sache. Ein Höhepunkt des ersten Festtages wurde allerdings erst sichtbar, als das bisschen Sonne endgültig verschwunden war: Die neue Beleuchtung illuminierte die Holz-Erde-Mauer begleitet von Fackeln und Lagerfeuer. Ein wahrlich romantisches Bild, das durch eine Spanferkel-Spende der GSW noch abgerundet wurde.

Wer ebenfalls Wache auf der Mauer schieben, im Museumsshop stöbern, den Gladiatoren zuschauen oder sich gar mit Muskelkraft in die römische Baustelle einbringen will: Der zweite Tag des Römerfestes beginnt am Sonntag um 10 Uhr und hat bis 17 Uhr geöffnet.

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Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge ist groß – auch in der Bürgermeistersprechstunde

Das Flüchtlingsdrama in Europa und vor der eigenen Haustür bewegt auch die Bergkamener. „Wo kann ich denn Kleidung und andere Dinge für Flüchtlinge abgeben?“, fragten Passanten am Samstag ganz spontan direkt den Bürgermeister in der Fußgängerzone. Der hatte dort turnusmäßig seinen Tisch für die Bürgermeistersprechstunde aufgebaut.

Sprechstunde mit dem Bürgermeister unter freiem Himmel - auch bei ungemütlichem Wetter.
Sprechstunde mit dem Bürgermeister unter freiem Himmel – auch bei ungemütlichem Wetter.

Es gibt aktuell viele Hilfsangebote aus der Bevölkerung. Im Rathaus rufen regelmäßig Bergkamener an, um Kleidung, Lebensmittel und andere Dinge zur Unterstützung der Flüchtlinge anzubieten. Die Mitarbeiter wissen Rat, nennen Adressen und Stellen, wo jeder unmittelbar helfen kann. Am Samstag wurde aber auch eine andere Seite der aktuellen Flüchtlingswelle spürbar: Der Platz für die Unterbringung wird knapp. Räume müssen inzwischen mehrfach belegt werden. Ein Mann, der schon seit vielen Jahren in Bergkamen als Flüchtling lebt, beklagt die Enge. Bürgermeister Roland Schäfer wirbt um Verständnis: „Wir suchen nach Lösungen.“

Die Sprechstunden auf dem Markt sind beliebt. Hier gibt es die Möglichkeit, die großen und kleinen Sorgen direkt beim Stadtoberhaupt loszuwerden. Alle Anliegen werden registriert und an die entsprechenden Stellen weitergegeben, um eine Lösung zu finden. Vom zu groß gewordenen Baum über die wildwachsenden Pflanzen auf dem Nachbargrab auf dem Friedhof bis zu nächtlichen Autorennen von Jugendlichen: Hier kommt ein kunterbunter Strauß aus Alltagsproblemen auf den Tisch.

Polizei ist bei jeder Sprechstunde open air dabei

Immer mit dabei: Die Polizei. Denn nicht selten liegen den Bergkamener Verkehrsproblematiken auf der Seele. Geschwindigkeitsübertretungen stehen ganz oben auf der Liste. „Seit die Töddinghauser Straße jetzt umgebaut wurde, rasen die Autos und auch Busse hier, dass es lebensgefährlich ist“, beklagt sich ein Anwohner. Bezirksbeamtin Petra Maschewski vertritt eigentlich „nur“ ihren Kollegen, verspricht aber, das Anliegen weiter zu geben. In Heil sind die Anwohner inzwischen ebenfalls genervt. Hier treffen sich regelmäßig junge Autofahrer, um die Pferdestärken ihrer Karossen bei Wettrennen zu messen.

Wuchernde Natur an neu gebauten Radwegen, Leerstände in der Bummelzone oder giftiger Bärenklau an Radwegen: Die Liste der Anliegen füllt sich. „Wir gehen jedem einzelnen Anliegen nach und geben sie auch an die zuständigen Stellen weiter“, so Bürgermeister Roland Schäfer. Das ist der Sinn der Sprechstunde.

Die Bürgermeistersprechstunde findet vier Mal im Jahr dort statt, wo sich die Menschen treffen: Auf dem Wochenmarkt. Ansonsten gibt es wöchentlich die Möglichkeit, sich nach telefonischer Anmeldung im Rathaus in einer Sprechstunde direkt an den Bürgermeister zu wenden – immer donnerstags von 15 bis 16 Uhr. Infos unter www.bergkamen.de/buergermeister.




Weltkindertag in Bergkamen heißt Kinder willkommen

Wo gibt es schon eine Kissenlandschaft, Krone und Zepter und spannende Märchen vorgelesen? Wo kann man gleichzeitig riesige Seifenblasen in den Himmel schicken, Stockbrot backen, auf dem Go-Kart über eine Rampe flitzen und wird von einer Prinzessin begrüßt? Der Weltkindertag macht’s möglich.

Riesige Seifenblasen waren der Renner beim Weltkindertag - für Groß und Klein.
Riesige Seifenblasen waren der Renner beim Weltkindertag – für Groß und Klein.

Mit dem Tretroller ab durch den Parcours des ADAC.
Mit dem Tretroller ab durch den Parcours des ADAC.

All das war am Samstag auf engstem Raum möglich. 14 Gruppen, Einrichtungen und Vereine verwandelten den Schulhof der Pfalzschule in Weddinghofen in ein großes Kinderparadies. Organisiert einmal mehr vom Stadtjugendring, diesmal in Kooperation mit „Wir in Weddinghofen“. Denn es ist längst eine gute Tradition seit vielen, vielen Jahren, die Kinder einen Tag lang ganz und gar in den Mittelpunkt zu stellen. Seit kurzem „tourt“ der Weltkindertag durch die Stadtteile, gern zusammen mit Kooperationspartnern.

 

Auf die Rechte der Kinder aufmerksam machen

Ausgerüstet mit Zauberstab und fantasievollem Gesichtsschmuck abtauchen in eine andere Welt.
Ausgerüstet mit Zauberstab und fantasievollem Gesichtsschmuck abtauchen in eine andere Welt.

„Der Weltkindertag will aufmerksam machen auf die Rechte der Kinder – das wollen wir mit diesem Tag erreichen“, schildert der Vorsitzende des Stadtjugendrings, Marcel Pattke. Das Motto in diesem Jahr lautet weltweit „Kinder willkommen“. Angesichts der Bilder von Flüchtlingsströmen, darunter auch unzählige Kinder und Jugendliche aus Kriegs- und Krisengebieten, die oft ganz allein vorbei an bewaffneten Grenzposten verzweifelt Rettung in Europa suchen, ein regelrechter Appell. Erst recht vor dem Hintergrund von Bildern von ertrunkenen Kindern an den Stränden des Mittelmeeres.

 

 

Tanzgruppen präsentierten sich auf der Bühne.
Tanzgruppen präsentierten sich auf der Bühne.

Auf dem Schulhof der Pfalzschule waren am Sonntag jedenfalls alle Kinder willkommen. Auf der Bühne gab es eine Vorführung nach der anderen – von Tanzgruppen der Aleviten, von Kindergärten, Schulen und Vereinen bis zur Schreberjugend. Eine Hüpfburg trotzte den gelegentlichen Regenfällen, es wurde geschminkt, fürstlich gespeist und getrunken. Wasser gab es den ganzen Tag über umsonst, auch das erste Getränk und die erste Speise kostete nichts. In der Turnhalle gab es sogar eine Theateraufführung. Die Jugendgruppe „Spottlight“ der Volksbühne 20 brachte vor vollbesetzten Rängen „Dornröschen“ in einer modernen Fassung auf die Bühne. Da quälte sich nicht nur der Prinz mit einem Steckenpferd ab, während er am liebsten mit dem Motorrad zur Rettung der eingeschlossenen Prinzessin geeilt wäre.

Der offizielle Weltkindertag findet übrigens am 20. September statt und wird weltweit von UNICEF unterstützt.

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Finissage ludt erneut zum Dialog mit der Wegmarke

Von wegen! Es ist ganz und gar nicht schwer, Kindern die Kunst näher zu bringen. Sie holen sie sich einfach selbst. „Das leuchtet wie bei einem Kraftwerk“, interpretierten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 2b der Prein-Grundschule den Elch vom Bilderbasar ganz neu. Auch das mehr als schwierige stille Örtchen mit idyllischem Vogelgezwitscher und Blick auf den Buchenwald-Stacheldraht umkreist von deutschen Geistesgrößen erfassten die jungen Kunstkenner auf Anhieb.

Der Ausstellungssaal wird bei der Finissage der Sohle 1 zum Bistro mit angeregtem Dialog.
Der Ausstellungssaal wird bei der Finissage der Sohle 1 zum Bistro mit angeregtem Dialog.

Leuchtende Elche faszinierten nicht nur die ganz jungen Besucher.
Leuchtende „Elche“ faszinierten nicht nur die ganz jungen Besucher.

Die Finissage der Künstlergruppe Sohle 1 traf mit nachdenklichen, provozierenden und anregenden Beiträgen zur „Wegmarke Dialog“ nicht nur aktuelle Diskussionen rund um Flüchtlingspolitik und mehr in einem Nerv. Kurz vor Abschluss der Jahresausstellung wagten die Künstlerinnen und Künstler auch das Experiment und verlegten die Schulstunde ins Museum. Wer zunächst Bedenken hatte, dass manches wie das illustre Miteinander von Symbolen aus allen Religionen oder Tiere und Technik im spannungsgeladenen Einklang zu schwierig sein könnte, wurde bald eines Besseren belehrt. „Jesus beschützt doch den anderen Menschen dort“, diskutierten die Prein-Schüler angeregt und ganz unbefangen einen Grabstein. „Ein spannender Versuch, der sehr lehrreich war“, resümiert die künstlerische Leiterin der Sohle 1, Silke Kieslich.

Traditionell verlief dagegen die Finissage am Sonntag. Die Tische bogen sich vor den mitgebrachten Leckereien. Erst am Morgen hatte sich mancher Künstler noch in die Natur begeben, um die Kräuter für die Quiche eigenhändig und frisch zu pflücken. Der Film zur Vernissage lief – geschnitten und zusammengestellt wiederum von Schülern – in Endlosschleifen. Es gab Führungen durch die Ausstellung. Auch die längst schon traditionelle Literatureinlage von Dieter Treeck durfte ebenfalls nicht fehlen.

Europäische Wort-Reise mit Dialogcharakter

Dieter Treeck las aus seinen Werken goldrichtig zum Thema.
Dieter Treeck las aus seinen Werken goldrichtig zum Thema.

Gewohnt schelmisch, augenzwinkernd, zuweilen bissig blätterte er im zehn Jahre alten Reisetagebuch und beförderte rote Zeilen hervor, die ihn „rot bis über beide Ohren“ werden ließen und die rote Narrentracht anzog. Vom ungarischen Eisenbahngedicht ging eine kleine europäische Reise bis zum polnischen Speisewagen, in dem sogar die Luft „noch halbverdaut“ nach Sauerkraut schmeckt. Da begegneten die Zuhörer der „Sturheit der Illusion“ ebenso wie den Jahren, die an die Mauer geschrieben wurden, „an der noch die Erinnerung klebt“. Worte, die perfekt zu den gezeigten Werken passten.

Sprachlosigkeit in der Kunst wie im wahren Leben.
Sprachlosigkeit in der Kunst wie im wahren Leben.

Denn während sich ein Geschoss tiefer das Marionettenehepaar am Tisch nichts zu sagen hatte und hinter den Kaffeestühlen in der Galerie die Schattenfiguren aufeinander zugingen, entfalteten sich angeregte Gespräche und Diskussionen getreu der Wegmarke Dialog. Auch über die unzähligen Vorschläge, die es jetzt schon für die nächste Wegmarke gibt. Die reichen von Einsichten über Lügenpresse, Gegensätze, Hoffnung, Humanität und Toleranz bis zur Begegnung. Die Auswahl wird nicht leicht sein.

 

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Das Naturfreibad als Paradies für Entdecker

Aufruhr im Naturfreibad in Heil – zumindest unter den jüngsten Besuchern. An der Treppe neben der Rutsche ist ein Flusskrebs gestrandet. „Sowas habe ich noch nie gesehen“, jubelt ein Junge in der Entdeckerschar. Ein ganzer Auflauf bildet sich um sich das Tier, das inspiziert, fotografiert und analysiert wird, bevor es in eine sichere Ritze flüchtet. Die Frösche, Fische und Libellen, die kurz vorher noch eine kleine Sensation waren, sind für eine Weile vergessen.

Alles im Blick hatte am Samstag Verena Langkeit für die DLRG.
Alles im Blick hatte am Samstag Verena Langkeit für die DLRG.

Nicht nur für Kinder ist das Naturfreibad das perfekte Entdeckerparadies. Auch große Schwimmer erkundeten am Samstag bei prächtigstem Sommerwetter die rund 2.000 qm große Wasserfläche, in der die Natur das Sagen hat und die Wasserqualität reguliert. Auf den restlichen 14.000 qm war unter prächtigen Weiden, auf ausgedehnten Wiesenflächen und unter strahlender Sonne purer Sommergenuss angesagt.

Ehrenamtliches Engagement ist die Basis

Ab ins Wasser: Mit der Rutsche macht das richtig Spaß.
Ab ins Wasser: Mit der Rutsche macht das richtig Spaß.

Zu entdecken gab es getreu der Sommeraktion „Werde Entdecker…“ einiges. Ganz oben auf der Entdeckerliste stand das großartige Gefühl, von der Rutsche beschwingt ins Wasser zu gleiten. Auch die riesigen Reifen waren beliebt, um sich damit entspannt über das Wasser treiben zu lassen. An der Tischtennisplatte flog der Ping-Pong-Ball. Das Team der Ehrenamtlichen des Schwimmvereins hatte zudem einige kulinarische Erfrischungen für die Besucher vorbereitet, die bei der Entdecker-Aktion kostenlos das Freibad erkunden durften.

Idylle pur: Schwimmen im von der Natur regulierten Wasser.
Idylle pur: Schwimmen im von der Natur regulierten Wasser.

Zusätzlich gab es spannende Informationen. Etwa darüber, dass das Freibad an einem alten Lippearm liegt. Der entstand im Zuge der Begradigung des eigentlichen Flusses für die ansässige Industrie. 1910 gründete sich der Schwimmverein Heil. Seitdem halten die Mitglieder das Freibad in Schuss, investieren hier viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit. Aktuell sind hier 130 Menschen angemeldet – nicht nur Heiler. Auch die Besucher kommen zum Teil von weit her, darunter zahlreiche Stammgäste. Mancher flieht vor lauten Nachbarn und verbringt hier jede freie Minute. Für andere ist das Naturfreibad der Ersatz für den eigenen Garten im Sommer.

Mittelmäßige Bilanz für den Sommer 2015

Besser geht's nicht: Im Reifen auf dem Wasser treiben lassen.
Besser geht’s nicht: Im Reifen auf dem Wasser treiben lassen.

Obwohl es in diesem Jahr einige prächtige und heiße Tage gab, zieht der Vereins-Vorsitzende Karl-Friedrich Knäpper eine gemischte Bilanz. „Eigentlich war der Sommer sogar ein bisschen schlechter als im Vorjahr“, resümiert er, „die Menschen brauchen Kontinuität und die gab es in diesem Sommer mit heftig wechselnden Temperaturen nicht.“ Wann das Freibad schließen wird, hängt vom Wetter in den ersten Septembertagen ab. „Wenn es sehr schlecht wird, machen wir in der ersten Woche zu“, so Knäpper. Ansonsten hat das Bad bei gutem Wetter von 10 bis 19 Uhr geöffnet.

Auch die DLRG informierte die Besucher. Denn die Badeaufsicht im Freibad wird seit jeher von den Lebensrettern geleistet. Vom Insektenstich über ein wachsames Auge auf die Nichtschwimmer: Die DLRG-Mitglieder sind ein wichtiger Teil des Naturfreibades. Sie wissen sogar ganz genau, welche Tiere und Pflanzen hier zu finden sind – und beschützen im Notfall auch verschreckte Flusskrebse vor also großem Entdecker-Fieber. Das beliebte Entdecker-Quiz rundete den vielseitigen Tag mit der Aussicht auf hübsche Gewinne ab.

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Mit der Sommerakademie neue Horizonte entdecken

Sie hat die Glocken der Friedenskirche gestaltet, die Krippe, Kunst am Kuhbach – und sie gehört zu den Gründungsmitgliedern der Künstlergruppe „sohle 1“. Inzwischen ist Gisela Schmidt 87 Jahre alt, aber was andere Künstler schaffen, interessiert sie noch immer. Deshalb geht sie langsam von einer „Station“ der Sommerakademie zur nächsten. Spricht hier mit Künstler, plaudert dort, diskutiert mal eine Druckgrafik, dann wieder eine Zeichnung. „Es ist doch spannend, was hier entsteht“, sagt sie und ist damit nicht allein.

Reger Betrieb herrschte zum Abschluss der Sommerakademie zwsichen den Kunstwerken.
Reger Betrieb herrschte zum Abschluss der Sommerakademie zwsichen den Kunstwerken.

Spannende Einblicke gab es in allen Bereichen der Ökologiestation.
Spannende Einblicke gab es in allen Bereichen der Ökologiestation.

Auch zum Abschluss der 19. Akademie war der Andrang auf der Ökostation enorm. Wieder haben 82 Teilnehmer in sechs künstlerischen Disziplinen von der Holzbildhauerei über das Aquarellmalen, Druckgrafik, Holz- und Steinbildhauerei, Zeichnen und freie Malerei neue Horizonte entdeckt, Techniken verfeinert oder neue erlernt, schlichtweg Kunst geschaffen. Wieder sind sie dafür aus dem Rheinland, aus Hessen, Baden-Württemberg und sogar aus den Niederlanden angereist. Eine Woche lang mit Haut und Haar in der Kunst versinken: Für die Ökostation ist das immer wieder eine Herausforderung. Denn: „Wir kommen mit dieser Teilnehmerzahl an unsere Grenzen“, schildert Organisator Michael Bub. Aber: „Es macht immer wieder unglaublichen Spaß.“

Silke Kieslich packt ihr Kunstwerk aus Stein ein - ihr erstes bei der Sommerakademie.
Silke Kieslich packt ihr Kunstwerk aus Stein ein – ihr erstes bei der Sommerakademie.

Den hatte auch Silke Kieslich. Die ehemalige Leiterin des Bergkamener Gymnasiums hatte durch ihren Beruf nie Zeit für die Sommerakademie. Jetzt, mit dem Ruhestand, ist es endlich gelungen. Mitglied in der Künstlergruppe ist sie mit ihrer Fotografie bereits. „Jetzt möchte ich mal die anderen Kunstrichtungen besser kennen lernen.“ Also hat sie sich für die Steinbildhauerei angemeldet. Nicht ohne es zuvor mit Werkzeugen aus dem Baumarkt daheim auszuprobieren. Diese Kunstwoche war intensiv. Aus dem geplanten abstrakten Tropfen wurde am Ende „die Menschwerdung“: Eine echte Herausforderung. Proportionen, die Behandlung des Steins: „Steinbildhauerei ist etwas ganz anderes als Fotografie“, schildert sie. Sie nimmt viel mit – vor allem Spaß und die Lust auf mehr. „Nächstes Jahr mache ich wieder mit“, steht für sie fest.

Premieren und neue künstlerische Erfahrungen

Diskussionen am Arbeitsplatz der Steinbildhauer.
Diskussionen am Arbeitsplatz der Steinbildhauer.

Eine Premiere erlebte auch Harald K. Müller als Dozent. Als Inhaber einer Bronzegießerei ist der Hammer Künstler auch ein Fachmann für die Steinbildhauerei. Auf ihn wartete eine Gruppe, zu der bereits „alte Hasen“ gehörten, die schon seit Jahren an der Sommerakademie teilnehmen. Sie mussten sich auf neue Techniken mit „schweren“ Werkzeugen von der kapitalen Bohrmaschine über den Kompressormeißel bis zur Druckluftpistole einlassen. Die Teilnehmer waren ebenso begeistert wie der Dozent: „Das war eine fantastische, harmonische Gruppe mit toller Gruppendynamik.“

Eindrucksvolle Einblicke boten auch die Maler unter freiem Himmel.
Eindrucksvolle Einblicke boten auch die Maler unter freiem Himmel.

Schon zum fünften Mal schwang Anette Heuer den Pinsel bei der freien Malerei. Für sie ist am spannendsten, ihre Mitstreiter zu beobachten. „Es ist toll, wie unterschiedlich alle sind und was sich im Laufe der Woche aus den einzelnen Werken entwickelt.“ Sie selbst zeichnet vor allem und genießt es, in dieser Woche ganz und gar in eine andere Kunstrichtung einzutauchen. „Wir lernen neue Techniken, setzen angefangene Projekte fort und entwickeln neue“, schildert sie. 15 Bilder hat sie geschaffen. Und viel Inspiration für das Jahr bis zur nächsten Sommerakademie mit nach Hause genommen.

 

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Perfektes Kino Open Air mit „Frau Ella“ und furiosem Himmel

Der rote Teppich war der heimliche Star. Und der Himmel. Beides konkurrierte am Samstag heftig mit Matthias Schweighöfer und Ruth Maria Kubitschek auf der Kinoleinwand in der Marina Rünthe. Denn beides war mindestens so spektakulär wie der Film beim Kino Open Air.

Der spektakuläre Himmel konkurrierte lange mit dem Film auf der Großbildleinwand.
Der spektakuläre Himmel konkurrierte lange mit dem Film auf der Großbildleinwand.

Der Selfie auf dem roten Teppich war Pflicht.
Der Selfie auf dem roten Teppich war Pflicht.

Mancher lief gleich mehrfach auf und ab neben dem Oscar aus Pappe. Ein Selfie war Minimum für die Besucher, die sich mit Decken und Kissen zum Teil schon eine Stunde vor Beginn die besten Plätze sicherten. Die 500 bereitgestellten Stühle reichten nicht. Die Organisatoren vom Stadtmarketing mussten immer mehr Exemplare herbeischaffen, denn der Andrang war groß. Kein Wunder: War am Vortag noch Herbstfrische angesagt, kehrte der Hochsommer pünktlich mit spektakulären Farbspielen am Himmel und lauer Luft zurück. Einfach nur dasitzen und den Himmel bestaunen war ein Schauspiel für sich.

Kleine Kunstwerke am Himmel: Perfekte Sommerkulisse für das Kino Open Air.
Kleine Kunstwerke am Himmel: Perfekte Sommerkulisse für das Kino Open Air.

„Wir haben wohl irgendwas richtig gemacht“, resümiert Karsten Quabeck vom Bergkamener Stadtmarketing. Durchweg bestes Sommerwetter, mehr als gute Besucherzahlen, spitzenmäßige Stimmung: „Wir ziehen durchweg eine positive Bilanz“, betont er. Einzig beim Theater Open Air kamen weniger Besucher als erhofft, auch wenn hier die Rahmenbedingungen mehr als perfekt waren. Ein winziger Wermutstropfen.

 

 

Roadmovie mit passendem Open-Air-Ambiente

Prima Musik vor Hafen- und Industrie-Kulisse.
Prima Musik vor Hafen- und Industrie-Kulisse.

Die Idee, von einem Verleiher einen roten Teppich zu ordern und damit dem Kinovergnügen unter freiem Himmel ein kleines i-Tüpfelchen zu verleihen, kam jedenfalls an. Auch das vergrößerte Angebot von kulinarischen Köstlichkeiten fand seine Abnehmer: Popcorn in Riesentöpfen, Riesen-Pommes aus Holland, Fischbrötchen, Hot Dogs und Süßigkeiten lieferten das perfekte Ambiente. Das Vorprogramm mit der Band „Juicy Tones“ sorgte für die richtige Einstimmung.

 

_DSC5310Dazu ein ungewöhnliches Road-Movie auf der Leinwand, das von Berlin über Paris in die Bretagne führt, die Generationen zusammenführt und ebenso die Lachmuskeln wie die Tränendrüsen stimuliert: Der Film „Frau Ella“ traf den Nerv. Während ein junger Mann vor seiner Zukunft, der schwangeren Freundin und den persönlichen Problemen flieht, unternimmt er zusammen mit Frau Ella eine Reise in die Vergangenheit ehemals großen Liebe. „Uralter Lavendel“ trifft auf sensiblen Juppie – manchmal mit Tiefgang, manchmal mit einer kleinen Überdosis Kitsch. Dazu tolle Landschaftsbilder. Ein gute Wahl für einen tollen „Bergkamener Sommer“.

Der geht noch weiter. Vom 21. bis 23. August steht noch „Urban Art“, die künstlerische „Stadtbesetzung“ zwischen Rathaus und Stadtmarkt auf dem Programm des neuen Veranstaltungskonzepts, das bis jetzt fast perfekt aufgegangen ist.

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Feuerwehr fängt Kornnatter ein

Vermisst jemand seine Schlange, genauer: seine Kornnatter? Die Feuerwehr Rünthe hat das ungiftige Tierchen am Dienstag, 21. Juli, um 23 Uhr am Hellweg in Rünthe eingefangen. Vermutlich ist es aus einem Terrarium ausgebüxt.

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Tierischer Fang am späten Abend. Fotos: Feuerwehr

Der Schlangenbesitzer jedenfalls kann sich beim Ordnungsamt melden.