Tanzlichter und mehr erhellen die Lichtkunstnacht auf der Halde

So schnell und bequem geht es normalerweise nicht die 148,1 Meter über Normalnull hinauf. Nur ein paar Minuten dauerte der Weg am Samstag auf die Bergehalde Großes Holz. Die Bullis standen am Busbahnhof kostenlos bereit. Es war die Nacht der Lichtkunst. Dafür öffneten sich auch die sonst eigentlich dem Normalsterblichen verschlossene Türen und Wege.

Bot eine faszinierende Kulisse vor nächtlichem Himmel: Die Bastion auf der Bergehalde.
Bot eine faszinierende Kulisse vor nächtlichem Himmel: Die Bastion auf der Bergehalde.

Leuchtende Wegmarke vom Gipfel der Adener Höhe.
Leuchtende Wegmarke vom Gipfel der Adener Höhe.

Eben deshalb mussten die Fahrer der „DiesDas“-Bullis auch den sonst nur Lastwagen und Dienstfahrzeugen vorbehaltenen Weg auf die Halde zuvor regelrecht üben. Denn hier warten neben ebenso hübschen wie unbeleuchteten Kurven und Serpentinen auch andere Hindernisse. Eine schmale Brücke über die Bahngleise zum Beispiel, die mit gehörigen Bodenwellen vor unbefugten vierrädrigen Ausflüglern und überhöhtem Tempo schützen soll. Da tat ein Testlauf not, allein zum Schutz der Federung und Besatzung.

Kurz vor der Bastion war dann Muskelkraft gefragt. Begrüßt von in Overalls gehüllten weißen Gestalten mit hellen Taschenlampen ging es zunächst immer der Musik nach. Die wummerte unter dem hell glimmenden Leuchtturm und gab der ersten Aussicht auf das nächtliche östliche Ruhrgebiet einen besonderen Reiz. Mancher legte bereits hier eine spontane Rast ein, denn der Blick war regelrecht bezaubernd.

Mit Atemwolken und leuchtenden Getränken

Selbst die Taschenlampen boten eigenen Lichtkunst-Akzente.
Selbst die Taschenlampen boten eigenen Lichtkunst-Akzente.

Denn hier sieht man die Hand vor Augen nicht. Normalerweise. Am Samstag erleuchteten ein Dutzend Taschenlampen den restlichen Weg auf die Bergehalde, begleitet von einem gut gelaunten „Viel Spaß“ aus dunklen Mündern. Zusätzlich erhellten die unzähligen Leuchtdioden der 30 Meter hohen Bekrönung des Gipfelplateaus die letzten Meter auf die Adener Höhe. Jetzt konnte jeder den eigenen Atem als dicke Rauchwolken in den Nachthimmel aufsteigen sehen, denn Richtung Gipfel war nicht mehr zu verdrängen, dass tatsächlich Winter ist.

Getränkewürffel als Lichtkunst vor nächtlicher Kulisse.
Getränkewürffel als Lichtkunst vor nächtlicher Kulisse.

Wem bereits die Finger angefroren waren, der konnte sie mit oder ohne Prozente gleich nach dem Treppenaufstieg auf dem Plateau wieder auftauen. Hier warteten Begrüßungsgetränke, in denen die nächste Lichtüberraschung in grellem Grün warteten: Als Eiswürfel getarnte Lichtwürfel gaben selbst simplem Wasser eine besondere Note. Und auch der nächtliche Blick von der höchsten Halde des östlichen Ruhrgebiets hatte damit einen ganz eigenen Reiz.

 

Nächtlicher Tanz mit leuchtenden Emotionen

lichtkunst8Davon konnten sich alle jedoch schnell lösen, als die Musik einsetzte, die Taschenlampen und Leuchten am Boden angeknipst wurden und die „Tanzlichter“ über das Plateau schwebten. Mal wild, mal sanft, mal verschlungen und verträumt bewegten sich die Tänzer unter dem blinkenden Gipfel-„Stengel“. Sie verknäulten sich ineinander, lösten sich voneinander, schienen mal zu kämpfen und mal zu schmusen, wickelten sich in Lichterketten und tauchten wirbelnd in die Dunkelheit ab. Was der brasilianische Choreograf und Tänzer Daniel Medeiros und die Absolventinnen der Folkwang Universität der Künste in Essen hier zeigten, war im wahrsten Sinne verzaubernd.

lichtkunst10Nicht jeden zog es dann sofort wieder in die Dunkelheit hinab. Viele genossen noch die nächtliche Aussicht oder ihr Getränk und fotografierten. Andere ärgerten sich, dass sie die erste Vorstellung verpasst hatten. Wie eine Bergkamenerin, die mit ihrer amerikanischen Freundin spontan auf die Halde gefahren war. Seit 45 Jahren kennen sich die beiden schon, angefangen hatte es mit einer Brieffreundschaft. Auch wenn beide die Tanzvorstellung verpasst hatten: „Die Idee allein ist großartig. In den USA gibt es so etwas gar nicht“, waren sie dennoch begeistert.

Hier geht’s zum Video von der Nacht der Lichtkunst

Die Idee zog die Lichtbegeisterten an wie ein Magnet: Die beiden Bustouren, die neben dem Haldenbesuch auch die übrigen Lichtkunstwerke Bergkamens und einen Ausflug in die Zwillingsstadt Lünen auf dem Programm hatte, waren ausverkauft. Viel Luft dagegen hatten die Bullis, die ständig zwischen Halde und Busbahnhof pendelten.

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22. Tag des Apfels lockt mit vielen Überraschungen

Da waren auch vier Fachleute schlicht ratlos. Mehrere Fachbücher waren gewälzt, der grüne Apfel x Mal durchgeschnitten, angeschnitten, in den Hand gewogen, hin- und her gereicht worden. „Wir schreiben dann mal zwei mögliche Sorten auf“, meinte einer der Pomologen, nicht ohne noch weitere Fragen hinterherzuschicken. Wo er denn genau stehe, der Baum zum Apfel, wann die Äpfel erntereif seien. Was sie genau dort auf der Zunge geschmeckt und in den Händen gehalten hatten, blieb jedoch beim Tag des Apfels im Dunkeln – auch wenn die Runde der Fachmänner hier inzwischen 22 Jahre Erfahrung gesammelt hat.

Ab in die Presse: Zum Tag des Apfels wird traditionell der Apfelsapft gepresst.
Ab in die Presse: Zum Tag des Apfels wird traditionell der Apfelsapft gepresst.

Heftige Beratungen am Tisch der Pomologen bei der Apfelsortenbestimmung.
Heftige Beratungen am Tisch der Pomologen bei der Apfelsortenbestimmung.

Nicht nur unbekannte Apfelsorten gibt es nach zwei Jahrzehnten und zwei Jahren immer noch. Auch ganz neue Sinneseindrücke warteten auf die Besucher, die zu strahlendem Herbstwetter wie in jedem Jahr in Strömen zur Ökologiestation pilgerten. Paradiesäpfel und Mandeln, Bärlauch und Gulasch: Hier gab es nichts, was auf manchmal überraschende Weise nicht mit Äpfeln harmonisierte. Darunter auch Aronia – eine Apfelbeere aus Nordamerika, der Wunderkräfte für die Gesundheit nachgesagt werden. Svenja und Stefanie Rammlau hatten die Beeren eigentlich nur zum Probieren in Keksform verwandelt und einen wohlduftenden Punsch aus dem Saft zubereitet. An ihrem Stand in der Scheune konnten sie sich vor Abnehmern kaum retten. Die eigenen Liköre – erstmals auch ohne Alkohol – kommen so gut an, dass auf Haus Velmede inzwischen eine eigene Küche und ein eigenes Geschäft entstehen. „Wir haben die ersten Anfragen sogar aus Tirol“, kann es Svenja Rammlau kaum fassen.

Schlangen vor dem Automaten mit Milch und Nackensteaks

Wer mitten der Nacht Heißhunger auf Hühnereintopf hat: Am Automaten an der Ökologiestation gibt es das und noch viel mehr jetzt rund um die Uhr.
Wer mitten der Nacht Heißhunger auf Hühnereintopf hat: Am Automaten an der Ökologiestation gibt es das und noch viel mehr jetzt rund um die Uhr.

Schlangen bildeten sich auch vor einem simplen Automaten, bevor der überhaupt offiziell in Betrieb gegangen war. Hier kann man nicht die üblichen eher gesundheitsschädlichen Kolorienbomben gegen Geld aus dem Ausgabeschacht holen. Bratwürste, Kürbissuppe, Apfelchips, Chutneys, Hühnereintopf, Gebäck, Eier, Milch und bei besonders großem Heißhunger auch Nackensteaks, Käse und Rindergoulasch gibt der Automat als „FrischDachs“ Tag und Nacht 24 Stunden lang an sieben Tagen in der Woche aus. Alle Produkte sind selbstgemacht oder von Frische-Lieferanten wie Neuland. Die Idee dazu hatte ein Frauentrio. Jutta Sucker, Kira Wöller und Nada Homssi-Dandikhi bringen mit diesem Automaten nicht nur eigene Produkte, sondern auch Erfahrungen in der Branche auf ganz andere Weise an die Leute. Eine von ihnen ist beispielsweise Designerin für diese Automaten, die sonst in ganz anderen Zusammenhängen zum Einsatz kommen. Jetzt wird vom PC aus überwacht, ob das Wechselgeld aufgefüllt werden oder der Honig nachbestellt werden muss.

Kaninchen waren ebenfalls beim Tag des Apfels zu Gast und ließen sich geduldig streicheln.
Kaninchen waren ebenfalls beim Tag des Apfels zu Gast und ließen sich geduldig streicheln.

Während die Kinder Kürbisse in lustige Halloween-Grimassen verwandelten, aus Tannenzapfen mit der Hand Vogelimbisse machten, Kaninchen streichelten, Libellen unter Glas bestaunten, die benachbarten Schweine mit den Überresten aus der Apfelsaftpresse  fütterten, Seile zogen oder Perlenarmbänder knüpften, waren auch die Erwachsenen mehr als beschäftigt. 60 Stände mit Apfelbränden, Apfelsäften, regionalen Produkten aus der Landwirtschaft, Fundstücke in der privaten Pflanzenbörse oder an den Speise- und Infoständen galt es zu entdecken. Die Jury der Naturförderungsgesellschaft hatte wieder die Qual der Wahl beim Apfelkuchenwettbewerb. Dazu gab es auch noch richtig gute Musik von der Steeldrum Marching Band aus Dortmund und ungewohnte Glückshormone, die eine endlich mal wieder warme Sonne vom Himmel schickte. Dafür wanderte mancher auch gern einen strammen Marsch, denn Parkplätze waren zum Tag des Apfels einmal mehr Mangelware, schließlich will hier zum Abschluss der Saison jeder hin.

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Lichtermarkt leuchtet mit Jubiläumsgesichtern den Regendunst fort

Dass man sich fasziniert den Regen vom Nachbarschirm in den Kragen tropfen lässt und die kleinen Seen in den Schuhen vor lauter Entzücken gar nicht mehr merkt: Das ist der Bergkamener Lichtermarkt. Bei der 16. Auflage am Freitag schafften es die „Goldenen Lichter“ und „Jubiläumsgesichter“ jedenfalls mühelos, dass ganze mit Regenkleidung mumifizierte Menschenmassen den Dauernieselregen komplett vergaßen.

Goldene Lichter waren auch auf Stelzen beim Jubiläums-Lichtermarkt unterweg.
Goldene Lichter waren auch auf Stelzen beim Jubiläums-Lichtermarkt unterwegs.

Kleine Feenwesen unter den begeisterten Besuchern.
Kleine Feenwesen unter den begeisterten Besuchern.

Mancher mit goldenen Riesenrädern und Pferdchen verzierte glitzernde Walking-Act verschwamm für den Brillenträger zwar ein wenig hinter einem feinen Tropfenvorhang. Auch die liebevoll am Wegesrand drapierten leuchtenden Blumen und Schmetterlinge erhielten eine bizarre Lichtaura im Regendunst. Wenn aber der Märchendrache neben der Stadtbibliothek mit dem knallbunten Schwanz schlug oder sich menschliche Körper auf der Leinwand des Stadtmarktes in afrikanische Riesenbäumen aus Schatten im gleißenden Licht verwandelten, trat jegliches nasse Ungemach in den Hintergrund. Dann verwandelte sich die Regennacht einfach nur in eine endlose lichterfüllte Zauberwelt.

 

Hier geht’s zu einem kleinen Film über den Lichtermarkt 2016

Akrobatik in den Bäumen des Stadtwaldes.
Akrobatik in den Bäumen des Stadtwaldes.

Darin gab es unendlich viel zu entdecken. Im Stadtwald schwebte ein Feenwesen in den Baumwipfeln und vollbrachte an schneeweißen Tüchern akrobatische Wunder. Bunte Tropfen, Farben und Fasern verwandelten sich in den Diaprojektoren der Jugendkunstschule als Präparate der kreativen Art in leuchtende Kunstwerke. Das Herbstlaub der Bäume änderte in den Lichtstrahlern beständig sein farbenprächtiges Gewand und Alleen aus Gesichtern luden zum Flanieren ein. Dicht gedrängt bestaunten die Besucher leuchtende Männchen oder den eigenen Kuss als Schattenriss an der Wand. Eine Cocktailbar gibt es nicht jeden Tag zwischen den Bäumen, deshalb genehmigte sich hier mancher einen kleinen Absacker, bevor es begleitet von inbrünstigen Digeridoo-Klängen wieder zurück ins dichtere Gedränge ging.

Glitzernde Körperkunst am Altar im Zeitlupentempo

Wahre Körperbeherrschung gab es in der Kirche zu sehen.
Wahre Körperbeherrschung gab es in der Kirche zu sehen.

Geduld war vor allem vor der St. Elisabeth-Kirche gefragt. Denn hier waren die Kirchenbänke – ganz anders als zu den regulären Gottesdiensten – echte Mangelware. Es hatte sich schnell herumgesprochen, dass die glitzernden und glänzenden Körper vor und neben dem illuminierten Altar einiges zu bieten hatten. Fast in Zeitlupe formierten sich dort Männer in eleganten Kraftanstrengungen zu Pyramiden, erklommen auf den Händen Stühle oder entlockten den Gliedmaßen erstaunliche Geschmeidigkeit an halbrunden Stahlgerüsten. „LaMetta“ hielt, was der Name versprach, und erzählte mit den Körpern bezaubernde Pantomime-Geschichten.

Begeisterte Lichtkunst mit dem Präparat im Dunkel des Stadtwaldes.
Begeisterte Lichtkunst mit dem Präparat im Dunkel des Stadtwaldes.

Wem nun der Rhythmus in die nassen Glieder gefahren war, der konnte sich von den „Flashing Lights“  und ihren fluoreszierenden Körpern mit Streetdance und Hip Hop anstecken lassen oder mit den trommelnden Streetacts über das nasse Marktpflaster tanzen. Ein Stück Licht gab es auch für den dunklen Heimweg als klassische Lichtkugel an den unzähligen Ständen oder auch als grell leuchtende Stange und blinkende Brille. Da hielt es auch die Kleinsten hinter den Regencapes ihrer Kinderwagen weit über die reguläre Schlafenszeit fasziniert hellwach. Wer sich für eine der Lichtkunst-Stadtführungen entschieden hatte, der saß in den Bussen trocken. Beim Höhenfeuerwerk war es dagegen nicht zu vermeiden, dass der Niesel ungehindert ins Gesicht fiel und den Blick erneut trübte. Doch auch das waren ebenso wie mancher ertrunkener Licht-Schmetterling Wermutstropfen, die zu verschmerzen waren.

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Spaßmarathon mit Archimedes, Mathe und Englisch beim Dorfabi

Selten haben Schule und die Abiprüfung so viel Spaß gemacht. Da klappen Mathe, Englisch, Flächenberechnung und sogar so kryptische Formeln wie Q=vm*A wie am Schnürchen. Beim 2. Dorfabitur der Freiwilligen Feuerwehr Weddinghofen gab es außerdem ein Klassenfoto vorab, Pausensnacks zwischendurch, Schulhofspiele und es ging auf Klassenfahrt. Zumindest theoretisch.

Gar nicht so leicht: Wasser über eine Plastikbahn in einen Eimer lotsen.
Gar nicht so leicht: Wasser über eine Plastikbahn in einen Eimer lotsen.

Englisch mal anders - mit Teebeutelweitwurf mittels Mundwerk.
Englisch mal anders – mit Teebeutelweitwurf mittels Mundwerk.

Die 27 „Klassen“ lernten am Samstag so einiges. Dass man beim Matheunterricht vor Freude quietschen kann, beim Archimedischen Prinzip klitschnass wird und Englisch schier nicht zu bewältigen ist. Denn hier mussten Erbsen mit Essstäbchen von einem Napf in den anderen gefüllt, Wasser mit einem mehr als flexiblen Gefäß über, durch und unter Klettergerüste transportiert oder Teebeutel einzig mit den Zähnen so weit wie möglich geschleudert werden. Das Ganze auf einem mehr als 4 Kilometer langen Parcours durch das Stadtgebiet bei satten 36 Grad. Da waren die feuchtfröhlichen Unfälle beim Hürdenlauf oder bei der hochkomplizierten Umsetzung von Algebraformeln mit widerspenstigen Wasser-Gefäßen eine willkommene Erfrischung.

Lecker: Flächenberechnung über Kekseknabbern.
Lecker: Flächenberechnung über Kekseknabbern.

Manchem qualmte jedenfalls der Kopf bei dem Versuch, einen Koffer mit nicht mehr als 5 Kilogramm Kleidung zu füllen. Wie knabbert man möglichst viel von einem Keks ab, ohne dass das löchrige Innere in Bröseln zerfällt? Und ein Pausensnack kann auch ganz schön schwierig werden, wenn der mit Löffeln in Form von Tischtennisbällen von Mund zu Mund getragen werden muss. Handball war in der echten Schule womöglich auch einfacher, weil dabei keine winzigen Überraschungseier getroffen werden mussten.

 

Eskalationskommandos und Familien im Prüfungsstress

Koffer packen für den Schulausflug
Koffer packen für den Schulausflug

Jedenfalls bekamen am Ende auch so kuriose Gruppen wie die Abiturlosen ihr Reifezeugnis. Sogar ganze Familien gingen wieder in die etwas andere Schule, ein Eskalationskommando trat geschlossen an und auch die rasenden Blutkörperchen schlugen sich tapfer in der Hitze. Die Weddinghofener Löschgruppe war jedenfalls begeistert, hatten sich doch fast doppelt so viele Gruppen zur Prüfung angemeldet wie noch bei der Premiere vor zwei Jahren. Und auch in diesem Jahr waren die Prüfungsfächer ganz allein feuerwehreigene Kreationen. 30 Kameraden betreuten den ganzen Tag lang die Prüfungsstationen, sorgten für Leckereien und Erfrischungen. Auch die Jugendfeuerwehr, Partner und hilfreiche Menschen aus Weddinghofen packten kräftig mit an.

Feuchte Abkühlung von oben.
Feuchte Abkühlung von oben.

Während am Nachmittag aufgrund der großen Wärme Nachschub an Erfrischungen angeliefert wurde, erwarteten die Prüflinge am Abend zur Abifeier in der Turnhalle der Pfalzschule natürlich auch Eltern und Freunde. Schließlich gab es dann die Abizeugnisse und reichlich Musik zum Feiern. Das jedenfalls war nicht viel anders als vor 112 Jahren, als die Freiwillige Feuerwehr in Weddinghofen gegründet wurde. Auch diese Zahl war weniger ein echtes Jubiläum als ein Kuriosum, das perfekt zur Notrufnummer der Feuerwehr passte. Etwas unter der prallen Hitze litt hingegen der Tag der offenen Tür, der neben den letzten Prüfungen auf dem Gelände der Pfalzschule zu Kinderspielen und zur Besichtigung von Feuerwehrfahrzeugen einlud. Die Feuerwehr war übrigens aus Rücksicht auf das benachbarte Flüchtlingslager neben der Feuerwache auf das Gelände ausgewichen.

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Mediterraner Weingenuss mit exotischen Tropfen am Wasser

Sie sind alle ganz in Weiß. In einer gewaltigen Prozession durchschreiten sie die Festgemeinde in der Marina und entern die „Santa Monica“. Wenig später legt das Schiff ab, begleitet vom Jubel der Bergkamener. Wenn hier gefeiert wird, dann richtig. Egal ob alle zusammen mit Wein oder als Einzelveranstaltung mit weißem Motto.

Neuer Ort, bewährte Feierfreude beim 5. Weingenuss am Wasser in der Marina Rünthe.
Neuer Ort, bewährte Feierfreude beim 5. Weingenuss am Wasser in der Marina Rünthe.

Urgroßvater und Urenkel feiern in der Strandbar ihr ganz persönliches Fest.
Urgroßvater und Urenkel feiern in der Strandbar ihr ganz persönliches Fest.

Einen Liegestuhl im Sand der Strandbar haben sich Urgroßvater und Urenkel gesichert. Der eine führt mit seligem Lächeln den Wein an die Lippen, der andere den knallroten Smoothie aus Erdbeeren und anderen Leckereien. „Für uns beide ist heute unser ganz persönlicher Festtag“, stellen sie zufrieden fest und beobachten das bunte Treiben beim „Weingenuss am Wasser“ mit den nackten Füßen im Sand. Nebenan kuschelt sich ein Liebespaar in die Kissen, einen Liegestuhl weiter haben sich Freunde aus der Nachbarstadt getroffen und bereits einige Flaschen geleert. Der DJ dreht an der Strandbar mal an diesem, mal an jenem Knopf und gibt der elektronischen Musik etwas mehr „Drive“. Andere haben sich ganz auf ihre etwas andere Currywurst konzentriert.

Ständiges genießerisches Kommen und Gehen

Lecker: Zugreifen bei den kulinarischen Köstlichkeiten.
Lecker: Zugreifen bei den kulinarischen Köstlichkeiten.

Rund 800 Menschen konnten am Wochenende allein die 50 Biertischgarnituren fassen. Gekommen waren deutlich mehr, denn die Tische waren konsequent belegt und es herrschte eine ständiges Kommen und Gehen zwischen den beiden Veranstaltungsorten. Im Innenhof von „Neumann’s Nauticus“ drängten sich sechs kulinarische Stände unter dem großen Ballon des Stadtjubiläums. Wenige Meter entfernt ging es auf dem Hafenplatz mit der Strandbar ganz und gar entspannt und mediterran zu.

Auch optisch ein Genuss: Der Wein aus dem Land der Kiwis.
Auch optisch ein Genuss: Der Wein aus dem Land der Kiwis.

Überall glänzten jedoch Weißwein, Rotwein und Rosé in den Gläsern. Diesmal kamen sie neben den klassischen Weinregionen aus ganz und gar exotischen Gefilden. Reinhard Kuhfuß reist ein bis zwei Mal im Jahr nach Neuseeland, um dort mit dem eigenen Gaumen den Weinen des Landes auf die Spur zu gehen. „Das muss einfach sein“, sagt er, denn Neuseeland ist auch nach 45 Jahren mehr als eine Leidenschaft. Auch wenn sein Neuseelandhaus, das erste seiner Art weit und breit, im November stolze 20 Jahre alt wird. Auch wenn die Weine und die Objekte für Sammelfreunde nur wenige Prozent seines Grundumsatzes ausmachen.

Antimikrobieller Honig als Erfolgsgeschichte

Auch andere Getränke machen sichtbaren Spaß.
Auch andere Getränke machen sichtbaren Spaß.

Den Löwenanteil des Erfolges macht seit vielen Jahren der ganz besondere Honig aus dem Land der Kiwis aus. Der Manuka-Honig hat eine nachgewiesene medizinische Wirkung, gehört zu den teuersten der Welt. Antimikrobiell ist der Effekt bei der Wundheilung. Reinhard Kuhfuß ist Dauergast auf Ärztekongressen, liefert auch zentnerweise den Honig für eine Klinik  in Berlin, die vor allem für Diabetiker Therapien entwickelt hat. Dabei hat vor 45 Jahren alles mit einer Flucht vor dem Elternhaus nach Indien angefangen, die wiederum einen Freund inspirierte, der seinerseits in Neuseeland hängen blieb. Eine echte Lebens- und Erfolgsgeschichte.

Engagiert im Einsatz: Die S.O.S Mobilband.
Engagiert im Einsatz: Die S.O.S Mobilband.

„So etwas wie das Fest hier in Bergkamen macht richtig Spaß“, sagt Kuhfuß, der begeistert beobachtet, wie die Schlangen an seinem Weinstand immer länger werden. Auch Weine aus Australien probieren die Bergkamener mit Entdeckergeist. Dazu Käse und Pasta aus Italien, Flammkuchen, Tapas zum spanischen Wein. Mitten drin im Getümmel die S.O.S. Mobilband, die sich mit Kontrabass, Saxophon, Gitarre und Percussion mitten in die Menschenmenge stürzt.

Engagement auch an der Quizbox für das Weinquiz.
Engagement auch an der Quizbox für das Weinquiz.

Fehlt nur noch der blaue Himmel und echte Sonne, dann wäre alles perfekt. Die Sonne kämpft sich immerhin am Samstag kurz vor dem Sonnenuntergang den Horizont frei und sorgt für ein buntes Farbenspiel. Da hat sich die Quizbox längst gut gefüllt. Was die Tanninstruktur ist, wo die richtige Trinktemperatur für Rotwein liegen sollte, was ein kurzer Wein ist: Hier war Expertenwissen gefragt.

Der Sommer in Bergkamen ist übrigens noch nicht zu Ende: Am 6.  August ist Kino-Open-Air zum ersten Mal auf der Schützen- und Bogenschießanlage in Overberge.

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Pflege- und Wohnberatung kommt an

Sie ist kostenfrei und neutral, kommt zu den Menschen nach Hause und ist 24 Stunden erreichbar: Die Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna ist eine gefragte Anlaufstelle. Allein im vergangenen Jahr nutzen rund 4.400 Menschen das Angebot.

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Sozialdezernent Torsten Göpfert (r.) stellte zusammen mit Iris Lehmann (l.) und Andrea Schulte den Jahresbericht der Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna vor. Foto: B. Kalle – Kreis Unna

„Nur mit einer gut aufgestellten Pflege- und Wohnberatung können wir konsequent unseren Leitsatz ,ambulant vor stationär‘ umsetzen“, unterstrich Sozialdezernent Torsten Göpfert bei der Vorstellung des Jahresberichts 2015 der Pflege- und Wohnberatung im Severinshaus in Kamen. „Und die Zahlen belegen, dass wir hier auf einem sehr guten Weg sind.“

Damit auch Hilfebedürftige möglichst lange möglichst selbstständig in ihrer vertrauten Umgebung leben können, arbeiten die Lotsinnen in Sachen Pflege, Wohnen und Psychosoziale Begleitung in der Kamener „Schaltzentrale“ Severinshaus zusammen. Seit der Neuorganisation des Angebots sorgen der Kreis Unna sowie der Caritasverband Lünen-Selm-Werne e.V., die Arbeiterwohlfahrt, Unterbezirk Unna, und die Ökumenische Zentrale für Altenhilfe (Schwerte) gemeinsam für das umfassende Beratungs- und Informationsangebot.

Wie gut der Service von den Bürgerinnen und Bürgern im Kreis angenommen wird, dokumentiert der Bericht für das erste komplette Arbeitsjahr nach der Neuorganisation: 5.613 Beratungskontakte sind verzeichnet, davon allein 3.266 Erstkontakte.

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164311P-3Das große „Plus“ der Beratung aus einer Hand unter einem Dach: „In komplexen Situationen können wir mit Expertinnen weiterhelfen, die nicht nur mit Blick auf die Pflegesituation, sondern auch in verschiedenen anderen Bereichen über jede Menge Know-how verfügen.“ Das Team versammelt den Sachverstand von Sozialpädagogen, Sozialarbeitern, Pädagogen, Altenpflegern, Familienpflegern und Krankenschwestern und alle werden natürlich kontinuierlich fortgebildet.

Sehr gut angenommen wurde 2015 übrigens das Angebot der Hausbesuche und regelmäßiger Vor-Ort-Termine in den einzelnen Städten und Gemeinden. „Das Prinzip der kurzen Wege hat sich bewährt“, erklärt Torsten Göpfert.

Die Ansprechpartnerinnen der Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna sind erreichbar im Severinshaus, Nordenmauer 18 in Kamen unter Tel. 0 23 07 / 28 99 06-0 oder 0 800 / 27 200 200 (kostenfrei). Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kreis-unna.de (Suchbegriff: Jahresbericht Pflege- und Wohnberatung, siehe „Weitere Informationen“).




Zentrumsplatz verwandelt sich in ein Opernhaus

Säuglinge schlucken zu den Klavierklängen von Bach, Beethoven, Schubert und Chopin zufrieden lächelnd ihren Brei. Der Tenor bekommt seinen lautstark herbei gesungenen Wein auf die Bühne gereicht. Und 500 Menschen erschüttern die Bergkamener City mit einem kollektiv aus den allen Kehlen gestoßenen „Olé“. Das alles wird von fassungslosen Jugendlichen mit Handys aus Hochhausfenstern gefilmt. Hinter zur Seite geschobenen Gardinen küsst sich ein junges Paar inbrünstig zu „Besame mucho“. Das kann nur das Klassik Open Air in Bergkamen.

Toller Anblick auf der Bühne: Stefan Lex mit den fünf Damen von "Pomp-A-Dur".
Toller Anblick auf der Bühne: Stefan Lex mit den fünf Damen von „Pomp-A-Dur“.

Damian Oswald virtuos am Flügel.
Damian Oswald virtuos am Flügel.

Ein Jahr lang mussten die Bergkamener auf das besondere Flair unter offenen Himmel zwischen Hochhauswänden verzichten. Sicherlich lag die besondere Stimmung am Samstagabend es aber auch am Bilderbuchwetter, das sich endlich einmal erbarmt hatte und eine satte blaue Stunde mit lauer Sommerluft über den Zentrumsplatz schickte. Kinder starrten gebannt auf die fliegenden Finger von Damian Oswald, der bereits im Vorprogramm ein zufriedenes Lächeln auf das zahlreich versammelte Publikum zauberte. Seine virtuosen Vorträge sorgten für den ersten Dauerapplaus des Abends. Da hatten sich die letzten Wolken längst verzogen. Vorsorglich eingepackte Regenjacken hatten endgültig ausgedient.

Stefan Lex mit vollem Engagement.
Stefan Lex mit vollem Engagement.

Dann gehörte die Bühne Stefan Lex und den fünf internationalen Damen von „Pomp-A-Dur“. Das Ensemble aus Neufundland, Ungarn, Holland, Dortmund und Polen machte bereits mit den ersten Takten von „La donna e mobile“ deutlich, das an diesem Abend ausschließlich gute Laune gefragt war. Das schwappte umgehend nicht nur auf das Publikum über. Vom Lied über die polnische Pferdemähne bis zum Trinklied aus La Traviata bis zum spanischen Marsch: Verführerisch wirkten die Töne aus Geigen, Cello, Klavier und Klarinette auch auf die Zentrumsbewohner, die in allen Altersklassen herbeiströmten und auch schon mal mit den Einkäufen im Gehwägelchen spontan mitschunkelten.

Das besondere Bergkamen-Flair zwischen Hochhauswänden

Das gibt es nur in Bergkamen: Das besondere Open-Air-Flair.
Das gibt es nur in Bergkamen: Das besondere Open-Air-Flair.

Mancher machte es sich gar auf der Galerie mit dem mitgebrachten Stuhl bequem, um den Schwänken über persönliche Begegnungen mit Johannes Heesters und zugeschicktem Notenmaterial zu lauschen. Spätestens, als Christiane Linke „O mio bambino caro“ mit lieblicher Stimme in den Himmel schickte, kamen auch die ersten Kissen auf den Fensterbänken nebst Besitzern zum Vorschein. Zu Bizets „Carmen“ schimmerte manche Träne im Augenwinkel und die Schwalben zogen alarmiert ihre Bahnen über der Klassik-Gemeinde. Die zuvor noch von Stefan Linke als markantes Merkmal belächelten Toilettenwagen waren dann in der Pause ein echtes Ereignis, als die Musikerinnen in ihren edlen Roben im Laufschritt darin verschwanden.

Eine besondere Stimme: Christiane Linke.
Eine besondere Stimme: Christiane Linke.

Beim „Zigeunerbaron“ war dann Schluss mit der vornehmen Zurückhaltung der Bergkamener. Es wurde lauthals mitgesungen und kräftig geschunkelt. Der CanCan aus dem Moulin Rouge und das israelische Volkslied „Hava Nagila“ verwandelte den Zentrumsplatz endgültig in ein ausgelassenes Opernhaus. „Wien bleibt Wien“, „O sole mio“, zwei Herzen im Dreivierteltakt: Die Bergkamener waren regelrecht aus dem Häuschen. „Es ist toll mit Ihnen“, jubelte Stefan Lex, der mit einer Hommage an Caruso sein imposantes Können zeigte. Kein Wunder, dass die Forderungen nach Zugaben nicht mehr abrissen.

 

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Endlich Sommerferien! – Sind die Reisedokumente auf für die Kinder auf dem aktuellen Stand?

Gerade in der Ferienzeit wird die Bundespolizei am Dortmunder Flughafen immer wieder mit Familien konfrontiert, die nicht die erforderlichen Ausweisdokumente für ihre Kinder mitführen. Oftmals wird versucht, mit der Geburtsurkunde der Kinder die Urlaubsreise anzutreten. Auch gibt es noch Reisedokumente, in denen die eigenen Kinder eingetragen sind.

Kinderreisepass_Muster_BuchdeckeBeide Varianten reichen jedoch nicht mehr aus!

Weder mit einer Geburtsurkunde, noch mit der Eintragung im Reisepass der Eltern, dürfen Kinder eine Flugreise antreten. Mit dem Inkrafttreten einer europäischen Vorgabe vom 26. Juni 2012, benötigen Kinder, unabhängig Ihres Alters, bei Auslandsreisen ein eigenes Reisedokument, den sogenannten Kinderreisepass.

Kinder benötigen den Reisekinderpass

Dieses Dokument, was optisch die Ähnlichkeit mit normalen deutschen Reisepässen hat, wird von den zuständigen Einwohnermeldeämtern ausgestellt. Es besitzt grundsätzlich eine Gültigkeitsdauer von 6 Jahren. Er kann einmalig verlängert werden, jedoch maximal bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres. Wie beim elektronischen Reisepass muss das Lichtbild des Kindes biometrisch sein, wobei für Kinder und insbesondere für Kleinkinder und Säuglinge Ausnahmen von den Anforderungen an das Lichtbild zugelassen sind.

Außerdem empfiehlt es sich, den Kindern, die ohne oder nur mit einem Erziehungsberechtigten ins Ausland reisen, eine unterschriebene Vollmacht aller Erziehungsberechtigten mitzugeben. Diese einfache Maßnahme erspart Zeit und Erklärungen bei der Grenzkontrolle.

Weitere Infos zum Kinderreisepass gibt es hier: http://www.bmi.bund.de/DE/Themen/Moderne-Verwaltung/Ausweise-Paesse/Kinderreisepass/kinderreisepass_node.html

Reiseausweis als Passersatz

Sollte man am Flughafen widererwartend doch feststellen, dass der Reisepass oder Personalausweis abgelaufen ist, ist die Bundespolizei berechtigt, nach Prüfung der Sachlage für deutsche Staatsangehörige einen sogenannten Reiseausweis als Passersatz ausstellen.

Jedoch gibt es hierbei einen kleinen Wehmutstropfen; das Passersatzdokument wird leider nicht von allen Staaten anerkannt. So dass die Ausstellung eines solchen urlaubsrettenden Dokumentes oftmals versagt werden muss.

Um ein vorzeitiges Ende der Urlaubsreise auf einem Flughafen zu verhindern, rät die Bundespolizei allen Reisewilligen, die Urlaubsvorbereitung mit der Überprüfung der Reisedokumente zu beginnen. Es erspart viel Ärger, Lauferei und Geld.

Nützliche Informationen zum Reiseausweis als Passersatz, finden sich unter www.bundespolizei.de

Über aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise können Sie sich unter www.auswaertiges-amt.de informieren.




Völlig betrunken, aber ohne Führerschein einen Lkw, einen Pkw und mehrere Bäume beschädigt

Ausgelassen hat ein 44-jähriger Mann aus Polen am Dienstagabend (5. Juli) nur sehr wenig. Verkehrsunfallfluchten, Trunkenheitsfahrt, Fahren ohne Fahrerlaubnis – all das steht nun auf seinem polizeilichen Konto. Dass all das möglicherweise nicht ganz rechtens war, war ihm offenbar klar. Denn er versuchte vor den Konsequenzen zu flüchten.

Zurück ließ er bei seiner Flucht einen beschädigten Lkw, ein beschädigtes Auto sowie mehrere beschädigte Bäume. Und nicht zu vergessen seinen eigenen beschädigten Transporter…

Die erste „Begegnung“ mit dem 44-Jährigen und seinem Fahrzeug hatten ein 47-jähriger Kroate und eine 49-jährige Olfenerin. Der 44-Jährige war gegen 21.50 Uhr auf der Stellenbachstraße in Lünen-Lippholthausen unterwegs. Er fuhr in Richtung Süden, als ihn kurz vor einer Kanalbrücke plötzlich ein Transporter überholte. Nur durch eine Vollbremsung konnte der Kroate es dem Transporter ermöglichen, wieder schnell vor ihm einzuscheren. Sonst wäre er nämlich frontal mit dem Pkw der ihnen entgegenkommenden 49-Jährigen zusammengestoßen. Bei dem Manöver wurden jedoch trotzdem der Außenspiegel des Lkws aus Kroatien und – durch den Aufprall am Bordstein – ein Reifen beschädigt. Der Transporter setzte seine Fahrt völlig unbehelligt dessen fort.

Um kurze Zeit später erneut einen Unfall zu bauen. Auf einem Innenhof an der Stellenbachstraße in Brambauer versuchte er sein Fahrzeug zu wenden. Dabei fuhr er – vor den Augen von Zeugen – gegen einen dortigen Pkw. Nach dem er sein Fahrzeug abgewürgt und neu gestartet hatte, rangierte er noch kurz und fuhr auch hier einfach wieder vom Hof, ohne sich um den entstandenen Schaden zu kümmern.

Dass die eingesetzten Polizeibeamten dem Mann nur kurze Zeit später trotzdem habhaft werden konnten, war vor allem aufmerksamen Zeugen zu verdanken. Denn mehrere Lüner meldeten der Polizei merkwürdige Beobachtungen in der Friedrichstraße. Dort versuchte ein Mann nach einer Fahrt in Schlangenlinien offenbar – mit wenig Erfolg – einen Transporter zu parken. In der ersten Parkbucht prallte das Fahrzeug zunächst vor einen Baum, der die Bucht vorne begrenzte, und dann gegen einen im hinteren Bereich. Anschließend fuhr er zur nächsten Parklücke. Und prallte dort erneut mit der Front gegen einen Baum. Den Fahrer sahen die Zeugen schließlich aussteigen und sich eilig in eine Nebenstraße entfernen.

Die Beamten fanden den Transporter mit zahlreichen Beschädigungen, aber eben ohne Fahrer vor. Glücklicherweise gab es jedoch Hinweise auf ein Haus in der Nähe, zu dem der Fahrer offenbar gelaufen war. Dort trafen die Polizisten ihn schließlich auch an. Der 44-jährige Pole, der polizeilich bereits in Erscheinung getreten ist, war offenbar stark alkoholisiert und wurde festgenommen. In seiner ersten Aussage gab er zudem an, keinen Führerschein zu besitzen. Der sei ihm wegen einer Trunkenheitsfahrt entzogen worden…

Der offenbar Unbelehrbare musste nach der Entnahme einer Blutprobe schließlich den Weg ins Polizeigewahrsam antreten. Von dort wurde er nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen.

Den insgesamt entstandenen Sachschaden schätzt die Polizei auf ca. 5.000 Euro.




Zeitintensive Handaufzucht von Kätzchen und Küken: Kreistierheim vorerst geschlossen

Das Tierheim des Kreises Unna bleibt mindestens bis zum Ende der Woche geschlossen. Darauf weist die Veterinärbehörde des Kreises hin.

Hintergrund ist die Vielzahl von abgegebenen, kranken Fundkatzen und mehrere sehr pflege- und zeitintensive Handaufzuchten von Katzenwelpen und Vögeln. Tiervermittlungen und Besucherinformationen können deshalb augenblicklich nicht durchgeführt werden.

Dr. Anja Dirksen, zuständige Sachgebietsleiterin im Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz, appelliert gleichzeitig an Tierfreunde, nicht jede vermeintlich herrenlose Katze aufzunehmen und als Fundtier abzugeben, sondern gegebenenfalls auch etwas abzuwarten, insbesondere wenn die Katze gut genährt wirkt und gepflegt aussieht.

„Nicht jede auf den ersten Blick möglicherweise verloren aussehende Katze ist tatsächlich heimatlos“, so die Amtsveterinärin, denn auch Katzen mit Familienanschluss genössen schon einmal die Freiheit und streunten herum. „Es kommt immer wieder vor, dass jemand eine Katze retten wollte und mitgenommen hat und die Besitzer dann tagelang  nach ihrem vierbeinigen Mitbewohner gesucht haben.“




Dringend neue Familienpaten gesucht

Das Bergkamener Projekt „Familienpaten“ sucht wieder Frauen und Männer, die mitten im Leben stehen, etwas Zeit mitbringen und Spaß am Umgang mit anderen Menschen, insbesondere mit Kindern haben. Konkret geht es um die Unterstützung von Kindern und deren Familien.
Keine Bange: Hier sind keine Sozialpädagogen gefragt und „Haushaltshilfen“ schon gar nicht. Familienpaten kümmern sich um die schönen Dinge, für die die Eltern oft keine Zeit oder auch nicht die Möglichkeit haben. Ein Waldspaziergang, Picknick, Kinobesuch wäre solch ein schönes Erlebnis oder auch eine Fahrt in den Maxipark. Familienpaten können die Kinder mit der Stadtbibliothek vertraut machen oder den Besuch eines Schwimmkurses ermöglichen. Außerdem können sie bei Formalitäten helfen oder einfach als GesprächspartnerIn da sein.
Das sind übrigens ganz reale Beispiele aus der Praxis der Bergkamener Familienpaten. Oft genug brauchen die Kinder und ihre Familie einfach nur jemanden, dem sie vertrauen können und der ihnen zuhört. Der Zeitaufwand sollte für die Familienpaten nicht größer sein als vier Stunden pro Woche. Fahrtkosten und Eintrittsgelder werden erstattet und selbstverständliche ist der ehrenamtliche Einsatz versichert.
Wer sich jetzt angesprochen fühlt und sagt „Hier will ich helfen“, ist zu einer Informationsveranstaltung am Mittwoch, 5. Oktober 2016 um 18.00 Uhr im Pestalozzihaus, in der ehemaligen Pestalozzischule, herzlich eingeladen. An diesem und an etwa sechs folgenden Abenden erfahren die künftigen Familienpaten alles, was für diese sicherlich anspruchsvolle Aufgabe wichtig ist. Dazu gehören zum Beispiel Rechtsfragen oder Erste-Hilfe-Maßnahmen am Kind.

Auch danach werden die Familienpaten nicht allein gelassen. Etwa ein Mal im Monat treffen sie sich, um sich auszutauschen und Probleme zu besprechen. Begleitet wird dieses Projekt von einem Beirat der Aktion „Kinder im Zentrum“. Das Projekt „Familienpate“ steht  unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Roland Schäfer, und wird von zahlreichen Institutionen unterstützt.

Diese Arbeit lebt auch von Spenden

Wer schon jetzt Fragen hat, kann sich an Margarete Hackmann oder Kordula Plancke  beim Verein für Familiäre Kinder-Tagesbetreuung Telefon: (02307) 280633 wenden oder an Sonja Werner im Familienbüro der Stadt Bergkamen, Telefon: (02307) 965258,
Mail: hackmann@famkitabe.de , plancke@famkitabe.de , s.werner@bergkamen.de