Johannisfeuer entflammt in Weddinghofen wieder ein großes Miteinander

Wer in der „Bimmelbahn“ einen Platz ergattern will, muss schnell sein. Die Warteschlange ist lang, um in einem der „Waggons“ zu sitzen und mit dem Trecker eine Runde um den Festplatz zu drehen. Auch am Eishockey-Tor will jeder einmal den Puck bearbeiten. Die Zuckerwatte ist der Renner und für die Fantasiebemalung oder das Entenangeln müssen schon fast Wartenummern gezogen werden. Rund um das Johannisfeuer ist am Sonntag auf dem Festplatz an der Berliner Straße Volksfeststimmung ausgebrochen.

Es wird nachgelegt für das Johannisfeuer auf dem Festplatz an der Berliner Straße.

Heiß begehrt: Kunstvolle Gesichtsbemalung.

„Ich bin richtig stolz auf die Weddinghofener“, sagt Christian Weischede vom Verein „Wir in Weddinghofen“ und lässt den Blick über die Menschenmengen schweifen. Mit wenigen Mitstreitern hat es vor Jahren in einem Hinterzimmer begonnen und die meisten waren der Ansicht, „dass man sowieso nichts ändern kann“. Pustekuchen. „Wenn man sich heute hier umschaut, sieht man sehr wohl, dass Veränderungen möglich sind“, ist der Vorsitzende fest überzeugt. Seine Idee, die Menschen einfach wieder zusammen zu bringen, damit sich Nachbarn, Freunde und auch völlig Unbekannte treffen und austauschen können, hat jedenfalls funktioniert. Und bewegt hat die neue Gemeinschaft auch einiges.

Diese beiden Hunde vom Verein „Bella Luna“ haben schon ein Zuhause gefunden.

Der Verein „Bella Luna“ konnte beispielsweise beim letzten Johannisfeuer drei Hund in Weddinghofen vermitteln. Tiere, die zum Teil ein dramatisches Schicksal hinter sich hatten. Manchmal rufen Anwohner an, wenn sie ein vernachlässigtes Tier entdecken. Manchmal ist es auch die Polizei, die den Verein um Hilfe bittet. Scheidungswaise, aus schlechter Haltung oder missbraucht als Zuchtmaschinen: „Es gibt so viele Gründe, warum die Hunde bei uns stranden und ein neues Zuhause suchen“, schildert Jutta Liebscher. Seit 2012 gibt es den Verein in Bergkamen, 27 Aktive und 56 Mitglieder engagieren sich hier nicht nur für Tiere aus Bergkamen, sondern auch bis ins Ruhrgebiet und Münsterland hinein in enger Zusammenarbeit mit Tierschutzvereinen und mit bis zu 36 Pflegestellen. Am Samstag ist es nur die dreijährige Boxerhündin „Leni“, die ein neues Zuhause sucht, weil ihre Besitzer nicht mehr mit ihr klarkommen.

Mit Kochgruppen oder Tierschutz etwas bewegen

Lecker: Die Produkte der neuen Kochgruppe des Männervereins munden vorzüglich.

Klaus Schulze verteilt eifrig Ess-Strohhalme, mischt sich unter eine aufgeregte Gruppe von Kundinnen und beobachtet, wie sich nach dem ersten Bissen ein begeistertes Lächeln auf ihren Gesichtern breit macht. Seine „Himmelssahne“ kommt gut an, sogar das Rezept soll er ihnen mitgeben. Erst im Frühjahr hat sich seine Kochgruppe beim Männerverein in Weddinghofen formiert. Männer und Frauen binden sich hier alle zwei Monate die Schürzen um und zaubern in der Küche des Lutherhauses leckere Kreationen. Am kommenden Freitag geht es in den Garten und an den Steinofen, um Pizza neben der Glut zu backen. Ideen hat Klaus Schulze viele, denn er hat nicht nur Bäcker gelernt, sondern auch bei der Bundeswehr bis zu 600 Menschen bekocht. Die 10 Köche in der Kochgruppe freuen sich über neue Mit-Köche.

Vollgas beim „Airbag-Run“ der Mini-Highlandgames.

Genau so soll es sein. Sich bekannt machen, neue Mitstreiter finden: Die Feste, die „Wir in Weddinghofen“ initiiert, sollen etwas bewegen. „Wir machen das auch für den Nachwuchs, damit die nächsten Generationen sehen, dass sich Engagement lohnt“, sagt Christian Weischede. Auch aus den Festen heraus soll etwas entstehen. Der Erlös soll ein Nistkästen-Projekt von einer Idee in konkrete Aktivitäten mit Schulen und Kindergärten verwandeln. Die Kästen eventuell gemeinsam bauen, aufhängen und im kommenden Jahr kontrollieren, das schwebt dem NABU vor. Außerdem wünscht sich Christian Weischede, dass in Weddinghofen künftig kein Kind mehr außen vor stehen muss, wenn die Kosten für gemeinsame Fahrten und Ausflüge in Schulen und Kindergärten nicht zu bezahlen sind. ­­

Das Feuer mit der Handpumpe bändigen

Mit der Handpumpe wird der trockene Rasen gewässert, damit das Johannisfeuer dort bleibt, wo es ist.

Die Feuerwehr hat 4.000 Liter Wasser im Löschfahrzeug dabei, denn es ist trocken nach der Hitze und das Johannisfeuer ist zwar übersichtlich, aber auch gefährlich. Ständig hat ein Feuerwehrmann die Flammen im Blick. Regelmäßig wird mit einer Handpumpe der Rasen rundherum nass gespritzt. Direkt dahinter sind die Gesichter der Kinder aus ganz anderen Gründen nass. Bei den „-Mini-Highlandgames“ wollen kleine Fässer gerollt, Hufeisen geworfen, Airbags geschleppt werden und es gilt, mit Holzlatten zu rennen. Ein kleiner Vorgeschmack auf das, was am 1. und 2. Juli die „großen“ Highlander auf dem Brauhof Wilshaus bewältigen müssen.

Wieder das beliebteste Highlight: Die „Bimmelbahn“ zog mit dem Trecker ihre Bahnen.

Im kommenden Jahr wird es kein Johannisfeuer geben. Dann feiern die Weddinghofener wieder ihr Dorfabitur. Der zweijährige Rhythmus soll beigehalten werden, in dem sich die beiden „Highlights“ gegenseitig abwechseln. „Dann ist die Freude auf die jeweilige Veranstaltung noch größer“, meint Christian Weischede. Einstweilen steht der Festplatz ohnehin im Mittelpunkt von Bebauungsplänen in Weddinghofen. „Die Stadt hat versprochen, dass eine Festwiese mit eingeplant ist und wir uns mit Wünschen einbringen können“, so Weischede. Er ist optimistisch, dass die Weddinghofener auch weiterhin hier ihr Johannisfeuer zusammen mit vielen Vereinen aus dem Stadtteil entfachen können. Dann hat vielleicht auch der Verein Zuwachs bekommen, denn: „Neue Mitstreiter können wir immer gut gebrauchen, weil wir haben noch viel vorhaben – als nächstes einen guten Auftritt im digitalen Netz.“

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In Badewannen und Dachkoffern auf großer Seifenkisten-Grand-Prix-Fahrt

Nach 13 Jahren sitzt sie zum ersten Mal wieder in der Seifenkiste. „Weil es so viel Spaß macht und andere auch wieder angefangen haben“, erzählt Jessica Sulitze, bevor sie ihren Helm aufsetzt und auf die Startrampe klettert. Ganz so leicht ist der Neuanfang nicht. Beim ersten Lauf hat die 32-Jährige einen kleinen Crash gebaut. Jetzt darf sie allein noch einmal den Hügel in Oberaden hinabflitzen. Und diesmal geht alles gut.

Mit Vollgas geht es in Oberaden den steilen Hügel hinab.

Jessica gibt Gas.

Vater Michael Sulitze hat kleine Tränen in den Augen, als Jessica die erste Kurve mit Bravour gemeistert und gerade einmal etwas mehr als 30 Sekunden bis ins Ziel gebraucht hat. Jessica ist seine Adoptivtochter und sie hat eine geistige Behinderung. Sie muss sich überall durchs Leben kämpfen und dabei „ist sie so fröhlich und begeistert“, erzählt ihr Vater. Von kleinen Tiefschlägen wie heute lässt sie sich gar nicht aus der Ruhe bringen. Sie steigt einfach wieder in die Seifenkiste und versucht es noch einmal. Darauf ist ihr Vater so stolz, dass er weinen muss. 1995 hat Jessica im Alter von neun Jahren den Sport genauso begeistert begonnen. Damit sie heute bei ihrem zweiten Rennen nach 13 Jahren an den Start gehen kann, haben sich Vater und Tochter eine Seifenkiste geliehen. „Es ist einfach toll, wieder zu fahren“, sagt Jessica vor ihrem zweiten Lauf voller Überzeugung. Der Seifenkisten-Virus hat sie wieder gepackt.

Udo Gaidosch in seiner Wannen-Seifenkiste.

Ein Virus, der mitunter kuriose Früchte trägt. Wie bei Udo Gaidosch. Der ist jahrzehntelang als Außenrequisiteur beim Film durch ganz Deutschland getourt, hat „Tatorte“ und Sendungen wie „Löwenzahn“ ausstaffiert. Dass seine Seifenkiste alles andere als gewöhnlich ist, versteht sich da von selbst. Als er die alte Zinnbadewanne, in der er als Kind gebadet wurde, auf dem Dachboden wiederfand, hat er sie kurzerhand in einen Rennwagen umgebaut. Gut drei Monate hat das gedauert. Einzig da Fahrgestell, die Lenkung, die Bremsen und das Gewicht müssen sich bei diesen kuriosen Gefährten in der offenen Klasse an Vorgaben halten. Der Rest ist reine Kreativität. Die Rennmütze und die Handschuhe sind von Peter Lustig, dem „Löwenzahn“-Mann. Im Heck ist ein Koffer vertäut, in dem neben Verbandskästen, einem Stadtplan von New York, einer Mohrrübe und einem Golfball auch eine Rakete auf eine spontane Siegesfeier seines Teams „Flotte Socke“ warten. Immerhin ist er 2015 Europameister in seiner Klasse geworden.

60 Fahrer auf der Suche nach der idealen Linie

Diese Seifenkiste war früher einmal ein Dachkoffer auf einem Pkw.

Ein PKW-Dachkoffer war früher einmal die Seifenkiste von Michael Schmidt. Er hat auf seinen Fahrten zu den Seifenkistenrennen des Sohnes so viele dieser Geräte gesehen, dass er sich dachte: „Daraus lässt sich doch prima eine Seifenkiste bauen“. Denn der Sohn hatte inzwischen auch die eigene Mutter mit dem Seifenkistenvirus angesteckt. So erfolgreich, dass sie im vergangenen Jahr Europameisterin wurde. Michael Schmidt gab beiden stets gute Tipps für die richtige Streckenführung. „Dann fahr doch selbst, dann weißt du, was du sagst“, bekam er daraufhin zu hören. So entstand die Idee für den rasenden Dachkoffer, der mit Hightech-Zubehör in eine schnittige Rennkiste verwandelt wurde. Jetzt fährt die ganze Familie vom Jadebusen aus durch ganz Deutschland, um Titel abzuräumen.

Riesenaufmarsch, um die Seifenkisten wieder vom Ziel zum Start zu bringen.

60 Fahrer traten am Sonntag in Oberaden in fünf Klassen bei den Junioren, Senioren, in der XL und XL-Ü30-KLasse sowie in der DSKD-Open-Klasse gegeneinander an. Vier Wertungsläufe musste jeder Starter absolvieren. In der offenen Klasse ging es vor allem darum, die vorgelegte Bestzeit zu bestätigen. Es ging aber auch um den Stadtmeistertitel, um Punkte für die NRW-Meisterschaft und Qualifikationen für die Deutsche Meisterschaft beim 33. Seifenkisten-Grand-Prix auf der Alisostraße. Der wurde wieder von rund 35 Helfern organisiert. Einige Fahrer waren bereits am Vortrag angereist und campierten rund um die benachbarte Schule. Feuerwehr, THW und Rotes Kreuz trugen zu einem reibungslosen Ablauf bei hochsommerlichen Temperaturen bei.

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Ein rekordverdächtiges Hafenfest geht zu Ende

Seinem Namen machte er nicht gerade alle Ehre. „Kenter-Klaus“ hielt sich als Fred Feuerstein prächtig auf seinem schwimmenden Baumstamm über Wasser – den kleinen Dino auf einem Extra-Baumscheiben-Boot stets im Schlepptau. Sein Steinzeit-Team bekam deshalb auch tosenden Applaus. Ebenso wie das knallrote Feuerwehr-Gefährt des MSC, auf dem das Wasser nur so in alle Richtungen spritzte. Der Flying-Dutchman-Wettbewerb war auch beim 18. Hafenfest vor allem ein großer Spaß.

Alle kamen an: Die Gefährte der Flying Dutchman wurden nur von oben gehörig nass.

„Kenter-Klaus“ und sein Steinzeit-Team mit Dino im Schlepptau war einer der Publikumslieblinge.

Auch in diesem Jahr hatten sich fünf Teams besonders kreative Gefährte ausgedacht, die sich ausnahmslos entgegen jeder Tradition über Wasser hielten. Fast geschlossen zogen die Burg Quakenstein, das THW-Gefährt und das schwimmende Etwas der „Teletubbies“, gebaut von den Bauhof-Azubis, in das Hafenbecken ein. Die meisten Besatzungsmitglieder waren allerdings klitschnass. Auch das gehört zur Tradition, bei der „Kenter-Klaus“ seit Urzeiten seinem diesjährigen Motto getreu mit seinen Schülern der Oberadener Realschule den Teilnahme- und Kreativitätsrekord hält.

Tolle Musik wartete auch am Sonntag an jeder Hafenecke.

Rekorde gab es überhaupt einige an diesem Hafenfest-Wochenende. So viele Besucher wie beim Auftritt von „Burning Heart“ hat das Gelände jedenfalls noch nicht gesehen. „Wir hatten zwischenzeitlich mit dem Gedanken gespielt, die Reißleine zu ziehen und keine weiteren Besucher hineinzulassen“, schildert Karsten Quabeck vom Stadtmarketing. Der Hafenplatz geriet jedenfalls heftig an seinen Kapazitätsgrenzen, auch wenn die Stimmung nicht zu bremsen war. Dass alles gut ging, dafür sorgte auch das aufgrund der letzten Terror-Vorfälle noch einmal auf 50 Leute aufgestockte Security-Team.

Björn Freitag mit seiner Streetfood-Konkurrentin im heiteren Austausch.

Rekordverdächtig war auch die Anzahl der Handys, die vor einer mobilen Küche in die Höhe gereckt wurden. Männer wie Frauen: Sie alle wollten Bilder von Sterne-, Fußballmannschafts- und Fernsehkoch Björn Freitag, der sich hier mit einer asiatischen Konkurrentin ein Kochduell am Herd lieferte. Die zahlreichen Test-Esser mussten allerdings einiges an Geduld und Durchhaltevermögen in der prallen Hitze geben. Denn es dauerte dann doch länger als erwartet, bis die Burger-Gerichte auf den Tellern lagen und der Gaumen vor laufenden Kameras seine Entscheidung fällen musste.

 

Dreistöckig auf Skiern durch den Kanal pflügen

Mit Vollgas dreistöckig über den Kanal: Die Wasserski-Akrobaten hatten es in sich.

Dass man auch dreistöckig in atemberaubendem Tempo über den Kanal rauschen kann, bewiesen die Profis auf Wasserskiern. Die ließen sich auch von einem lästigen Ordnungs-Liebhaber nicht entnerven, der mit einem kuriosen Mäher dem üppigen Kanal-Seegras zu Leibe rücken wollte. Prachtvoll präsentierten sie eine Fahnenparade in gediegenen Outfits. Seemanns-Lieder sorgen nicht nur von Shanty-Chören auf der Bühne, sondern auch direkt aus dem Schiff im Gehen durchaus für gute Laune. Das bewiesen die „Schlick-Schipper“ in ihrem mobilen Kahn, der Locker Schlagzeug und Quetschkommode mit aufnehmen konnte.

Ansteckende Tanzfreude von „Youngster Ladystyle“ bei ihrer Bühnenpremiere.

Handfeste irische Musik, Töne und Melodien ausschließlich für Kinder zum Mittanzen, beeindruckender Tanz zum Mitmachen von der Dance-School NRW oder von „Youngster Ladystyle“, die als Tanzgruppe der Jugendkunstschule ihre Bühnen-Premiere erlebte: Auch am Sonntag waren Höchstleistungen von den Besuchern gefordert, die alles Miterleben wollten. Wo gerade noch die Entscheidung im Drachenbootrennen fiel, fand schon wieder ein neues Highlight am anderen Ende des Geländes statt.

Musikalisch auf großer Fahrt waren die „Schlick-Schipper“ mitten unter den Besuchern auf dem Trockenen.

Wer hier auch mit dem Programm in der Hand den Überblick verlor, wem in der beeindruckenden Sommerhitze gar die Kondition abhanden ging oder wer es generell nicht zum Hafenfest schaffte: Im nächsten Jahr gibt es eine neue Chance, denn 2018 wird es auf jeden Fall ein weiteres Hafenfest geben. Denn das kommt in Bergkamen und weit darüber hinaus offensichtlich ganz besonders gut an.

 

 

 

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Besuchermassen und Highlights: Beim 18. Hafenfest brummt es

Schon mal mit dem Fahrrad über Wasser gefahren, einen Fisch mit dem Mund von der Angel geschnappt, mit dem U-Boot abgetaucht oder mit einem „Pömpel“ einen netten Kerl vom Boot geschubst? Dann schnell zum Hafenfest in die Marina Rünthe, da ist genau das Programm. Bei strahlendem Hochsommerwetter konnten sich die Organisatoren jedenfalls am Samstag kaum vor Besuchern retten, die all das sehen und ausprobieren wollten.

Ab ins Wasser: Beim Fischerstechen geht’s hoch her.

Mit dem Rad über’s Wasser: Beim Hafenfest kein Problem.

Die Tour mit dem schwimmenden Fahrrad endete für die beiden Jungs relativ flott. Zügig waren sie losgestrampelt und umgehend in Algen und Tang gestrandet. Von ihrem unfreiwilligen Ankerplatz aus hatten sie immerhin exklusive Sicht auf das, was sich dort in den Drachenbooten tat. 17 Teams waren angetreten, um mit den Paddeln Ruhm zu ernten. Die

Anfeuern und in die Paddel legen war beim Drachenbootrennen gefragt.

„Schwimming Lions“ waren zum ersten Mal dabei. Sie hatten absolut gar keine Erfahrung, keine Sekunde Training, aber dafür viel Idealismus im Gepäck. „Uns geht es hier vor allem um den Teamgeist und um den Zusammenhalt der Kollegen aus den unterschiedlichsten Abteilungen unseres Unternehmens“, betont der Sprecher der MAN-Firmentruppe, die eigens aus Dortmund angereist war. Sonst sorgen sie im Verkauf, in der Werkstatt oder im „Back Office“ dafür, dass Lkw über die Straßen rollen. Am Samstag holten sie sich einen Sonnenbrand und viel Erfahrung, denn: „Der erste Lauf war eine Katastrophe, beim zweiten hat das Zusammenspiel schon besser geklappt“. Immerhin sind sie Drittletzte in ihrer Wertungsgruppe.

Mit Ellbogen und Ehrgeiz zum Sieg beim Hafenlauf

Startschuss für den Hafenlauf.

Noah ist derweil schon so nervös, dass er es kaum an der Ziellinie aushält. Zusammen mit 43 anderen Kindern wartet er ungeduldig darauf, dass der Bürgermeister endlich den Revolver in die Luft hält und die Platzpatrone den Start für die 600 Meter-Strecke beim Hafenlauf freigibt. Endlich ist es soweit und 88 Füße rennen, was die Muskeln hergeben. Da werden schon auf den ersten Metern die Ellbogen eingesetzt. Mancher verschläft den Start ein wenig überrascht, schließlich ist das Eis in der Hand gerade deutlich interessanter. Da muss die Mama heftig zupacken und gemeinsam geht es dann energisch auf die Strecke. Noah kommt tatsächlich als Erster ins Ziel. Die Zeit zählt bei diesem Lauf der anderen Art allerdings nicht. Ausgezeichnet werden die stärksten Teams: Der SuS Oberaden mit 14 Läufern gefolgt von der TuRa Bergkamen mit neun und vom SuS Rünthe mit fünf Teilnehmern.

Kuriose Angler werfen die Leine aus.

Inzwischen hängen Fische an Angelleinen vom Himmel. Die „Fischer“ haben sie ausgeworfen – zwei Gestalten, die von Kopf bis Fuß knallgelb sind und in luftiger Höhe über dem Geschehen schweben. Sie schauen ein wenig hämisch zu, wie Münder vergeblich nach den Leckerbissen schnappen. Nebenan war die Schreberjugend gerade noch auf großer Fahrt. Jetzt heizt der „Trommelfloh“ den Zuschauern derartig ein, dass sie hinter Maxim Wartenberg in einem kunterbunten Kreis hinterhertanzen, ihre Kinder wie springende Flöhe auf den Schultern. Das U-Boot taucht unter, die Piraten kapern ein Schiff, klettern Strickleitern hoch und entdecken Schätze im Sand. Irgendwo am anderen Ende erklingt Jazz, große Plastikkugeln füllen sich mit Kindern und Luft und kreiseln wild über Wasser. Wo man hier zuerst anfangen soll, ist eine echte Herausforderung.

Feuchte Landungen beim Ringen mit dem „Pömpel“

Feuchte Landung beim Fischerstechen.

Dann doch vielleicht lieber ganz ruhig am Geländer stehen und zuschauen, wie sich die Fischer gegenseitig mit langen Stäben behaken. Wer gerade noch kameradschaftlich am Ufer gestanden hat, den packt jetzt der Ehrgeiz: Runter muss der Gegner von der äußerst schmalen Bootsspitze. Die weichen Bälle an der Spitze der Stäbe leisten gute Dienste dabei, den Sparkassen-Mitarbeiter oder den DLRG-Lebensretter oder sonst jemanden aus den insgesamt acht Teams ins immer noch recht frische Nass zu befördern. Zum Glück sind andere Lebensretter zur Stelle, um alle mitsamt Schwimmwesten wieder auf das Trockene zu retten.

Drachenboote auf dem Weg zur Startlinie.

Die Reservisten-Kameradschaft informiert nicht nur an einem Stand direkt neben den Seenotrettern und der Hafenpolizei darüber, dass sie bei den regelmäßigen Treffen politische Bildung, Sportabzeichen, Klettern, Ausflüge in Museen oder auch Schieß-Training im Angebot haben. Sie steigen auch ins Drachenboot, schon zum dritten Mal beim Hafenfest. Drei Mal hat die Truppe aus Lünen, zu der auch zwei ehemalige Bundeswehr-Soldatinnen gehören, vorher mit dem Paddel im mit Drachenkopf geschmückten Boot geübt. Es hat sich gelohnt: Vorläufig Platz drei in der Silbergruppe.

Eine begeisterte junge Tänzerin im Publikum.

Hafenrundfahrt mit der Santa Monica, Hüpfburg, Fisch-Bude, Kinderschminken, Crêpes, laufende Steel-Drums, Bungee-Jumping, Boots-Ausstellung, Neuwagen, Cocktails im Sand: Manch einer verzweifelt fast an der Fülle des Angebots und kann sich kaum entscheiden. Zum Glück gibt es am Sonntag noch die Gelegenheit, alles noch einmal zu probieren! Dann haben die meisten noch die satten Klänge von „Burning Heart“ und die Bilder vom musikalischen Höhenfeuerwerk im Kopf…

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Straßenfest fasziniert vom Einhandstand bis zum rotierenden Teller

Der Spagat sieht aus wie die leichteste Übung der Welt. Kurz darauf macht die Achtjährige einen Handstand auf einem Arm. Auf einer anderen Hand, wohlgemerkt. Selbst gestandene Großväter schauten mit offenem Mund zu, was ihre Enkel dort auf der Straßenbühne am Grünen Weg mit ihrem Körper anstellte. So mancher ahnte nur, was Akrobatik im Kinder- und Jugendhaus Balu bedeutet und war beim 2. Straßenfest der Kleinkunst restlos fasziniert.

Nachmachen ist nicht unbedingt empfohlen: Die Akrobaten aus dem Balu sind Profis!

 

Hoch hinauf geht es auf starken Armen: Der Anfang einer beeindruckenden Akrobatikdarbietung.

Mal eben eine Brücke schlagen, in Windeseile über Treppen aus winzigen Pfosten balancieren, auf den Füßen von Aurel Islinger behände vom Schulterstand in den Handstand und schlangenähnlich zurück auf den Boden gleiten. So sieht Akrobatik aus, die dem Publikum ein entzücktes „Ooooh!“ und „Aaaaaah!“ entlockte. Da juckte es manchem Zweijährigen derart in den Beinen, dass er auf dem blanken Asphalt der Zuschauertribüne gleich mitturnte. Genau das sollte das Straßenfest erreichen. Zeigen, was hinter den Mauern des Kinder- und Jugendhauses und in den gelenkigen Körper der rund 30 Kindern steckt, die hier regelmäßig üben. Und Lust zum Mitmachen entfachen.

Elegant geht es zurück auf den festen Boden.

Das Fest sollte aber auch noch mehr sein. „Wir wollen den Kindern eine Bühne geben – die gleiche Bühne, wie den Profis“, schildert Thomas Haas. Der haucht zusammen mit Aurel Islinger und einer großen Heerschar von Helfern dem Balu ein kunterbuntes Leben der Zirkus- und Kleinkunstwelt ein – seit weit mehr als 20 Jahren. Trampolin und Einradfahren stehen hier neben der Akrobatik ebenso auf dem Programm. Wer will, kann sich in der Jonglage, mit dem Diabolo, Keulen, Tellern und anderen faszinierenden Utensilien für geschickte Hände beschäftigen.

 

Gar nicht so leicht: Mal eben die Bälle in der Luft halten

Jonglage-Künstler in Aktion: Profis schon nach wenigen Minuten Übung.

Auf der Wiese vor dem Balu probierte das nicht nur die angehende nächste Generation von Kleinkünstlern. Auch manche Mutter und einige Väter nutzten die Gelegenheit, um sich auf einem Brett aufrecht zu halten, das auf einer rollenden Tonne schwankte. Oder sie versuchten, drei Bälle gleichzeitig mit nur zwei Händen in der Luft zu halten. Was ihren Kindern längst im Schlaf gelingt, trieb einigen die Schweißperlen auf die Stirn.

Waschechte Straßenkünstler mit Farbe.

Zum Glück hielt die Straße vor dem Balu am Sonntag aber auch andere Angebote für alle jene bereit, deren Körper bei den sportlichen Präsentationen in Panik gerieten. Da standen Kuchen und Bratwürstchen bereit. Da wurden Gesichter in bunte Kunstwerke verwandelt. Ein Stück Straße war eigens für alle reserviert, die mit Farbe kreativ umgehen konnten und bunte Gemälde aus Kreide, Wasser und riesigen Pinseln zauberten. Ein Schnellzeichner saß bereit, um jedem ein ganz individuelles Gesicht auf dem Papier zu geben.

Aus dem Stand zaubern: Die Profis zeigten es auf der gleichen Bühne.

Und dann waren da noch die Profis. Cito Pilini und seine Kollegin zauberten mit ihrer Close-Up-Kunst nicht einfach nur Hasen aus dem Hut, sondern konnten Seile teilen und wieder zusammenfügen, ungeahnte Dinge aus leeren Tüten hervorholen oder Hasen auf die ganz andere Seite von kleinen Tafeln manövrieren. Wie sie das schafften, blieb hinter ihren Clownsgesichtern und riesengroßen Schuhen ein Geheimnis.

Eines jedenfalls zeigte sich auch bei diesem Straßenfest: Im Balu gibt es viele Talente, die es in Zukunft mit dem „Großen Bagatello“ und seiner Kollegin aufnehmen können. Hier sind längst die nächsten Generationen in Aktion, denn unter den Zuschauern fanden sich Eltern, die selbst einmal als Kinder im Balu als kleine Akrobaten angefangen hatten.

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Beim Reizgasunfall und mit hunderten Blutspendern die Nerven bewahren

Die beiden Mädchen sind geschockt. Sie können kaum aufhören, zu husten. Die Augen brennen. Ihnen ist schwindelig. Zum Glück spielen sie den Vorfall nur. Auf der Wiese des ehemaligen Freibads hat sich kein echter Unfall mit Reizgas ereignet. Realistisch ist er allemal, wie die Vorfälle unlängst in Selm und in der Dortmunder Westfalenhalle vor Augen geführt haben. Passieren kann so etwas jederzeit. Darauf müssen auch die freiwilligen Helfer vom DRK vorbereitet sein.

Schreckensszenario: Reizgasunfall in einer Schule. Die Opfer müssen nicht nur mit Sauerstoff versorgt werden.

Die Prüfer beobachten genau, wie die DRK-Helfer die Paniksituation beruhigen.

Beim Kreisrotkreuzwettbewerb am Samstag waren sie es. Bei dem jährlichen Leistungsvergleich traten sechs Gruppen aus dem Kreis Unna in verschiedenen Disziplinen an. Dabei galt es, Wissen und Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Unter den kritischen Augen von Prüfern musste jeder Handgriff und jedes Wort sitzen. Auf Prüfungsbogen wurden Punktzahlen eingetragen und Kommentare vermerkt. Denn schließlich ging es hier auch um etwas außer um die Ehre. Der Sieger darf zum Landeswettbewerb nach Hagen reisen.

Erste Hilfe für die gereizten Augen.

„Bleib ganz ruhig und atme tief durch“, beruhigt ein Helfer ein aufgeregtes Opfer, das keuchend mit täuschend echt blau gefärbten Lippen auf dem Boden zusammengebrochen ist. Er stützt ihr den Rücken und hält ihr behutsam eine Sauerstoffmaske vor die Nase. „Meine Augen brennen so schrecklich“, jammert das Mädchen, das sich immer wieder die Augen reibt. „Ich schau mir das mal an“, sagt der DRK-Helfer und führt eine Apparatur an ihre tränenden Augen, der jener ätzenden Chemikalie zu Leibe rückt. Direkt daneben kümmert sich eine Kollegin um den Blutdruck einer anderen kollabierten Schülerin.

Blutdruckmessen bei einem Opfer.

Ein paar Meter weiter hat sich der Rest der Schulklasse aufgeregt hinter einer Wand in Sicherheit gebracht. Die Stimmen überschlagen sich, es geht verbal drunter und drüber. Eine ganze Gruppe von DRK-Helfern versucht, Ruhe in die Situation zu bringen, die kurz vor der Panik steht. „Wie ist das denn passiert?“, fragen sie. „Wie fühlt ihr Euch jetzt?“ Als sich alle ein wenig beruhigt haben, werden Lollies und andere Süßigkeiten aus einer Kiste gezaubert und verteilt. Langsam finden die Jugendlichen Worte für das, was sie gerade erlebt haben. Auch das gehört zu einem Katastrophenszenario dazu.

Neben der Leistung geht es um die Gemeinschaft

Muss auch sein: Das Team bespricht, wie die Übung gelaufen ist.

Fünf Minuten später sind die Helfer an der Reihe mit Erfrischungen und kleinen Snacks. Sie stehen im Kreis um ihren kleinen Transportwagen herum und besprechen die Übung, die sie gerade absolviert haben. Was ist gut gelaufen, was nicht so gut? Was kann man besser machen? Vor einem anderen Zelt trifft sich eine ganze Gruppe, plaudert, wirft einen monströsen Würfel, steckt armgroße Spielsteine in Öffnungen, nutzt große Teppichfliesen für ein riesiges Mensch-ärger-dich-nicht-Spiel. Hier geht es nicht nur um Leistung, sondern auch um Miteinander. „Die Teilnehmer sollen sich auch untereinander besser kennen lernen, sich austauschen und miteinander ins Gespräch kommen“, schildert Landesarzt Dr. Uwe Devrient.

Gar nicht so leicht: Bei einem Blutspendetermin Antworten auf jede Frage parat haben.

Im Vereinsheim des Bergkamener DRK-Ortsvereins geht es derweil nicht weniger hoch her. Hier ist ein fiktiver Blutspendetermin organisiert. Der Laptop, der Drucker und das Informationsmaterial sind zwar nur schmucklose Plastikschalen. Die potenziellen Blutspender sind allerdings aus Fleisch und Blut und sie haben echte Fragen. Der eine hat seinen Blutspendeausweis nicht dabei, weil die letzte Spende Ewigkeiten her ist. Der nächste war noch nie bei einer Blutspende und was gar nicht, was ihn jetzt eigentlich erwartet. Die drei Berater am Empfangstisch müssen auf alles eine Antwort haben. Das ist gar nicht so leicht, wenn ein Blutspender mal sehr schlecht gelaunt ist und die Stimme lauter und weniger freundlich wird. Anderen bricht der Angstschweiß bei der Aussicht auf einen halben Liter Blutverlust aus. Da muss man für jede Situation gewappnet sein.

Auch die Gespräche beim fiktiven Blutspendetermin werden bewertet.

Auch hier füllen sich die Kontrollbögen auf den Clipp-Boards der Prüfer mit Zahlen. Auch hier wird anschließend über jede einzelne Situation gesprochen. Ganz schön anspruchsvoll ist der Tag für die insgesamt rund 100 aktiven ehrenamtlichen Helfer, die auch hier ihre Freizeit für das Leben anderer investieren, indem sie ihr Wissen und Können unter Beweis stellen. Die Herausforderungen machen aber auch sichtbaren Spaß, denn es wird viel gesprochen im Zelt, in dem das Mittagessen ausgegeben wird. Auf der Wiese machen sie es sich gemütlich, tauschen Erfahrungen aus und schauen zu, wie sich die anderen bei den beiden Kombiaufgaben schlagen.

Gewonnen hat übrigens die Gruppe vom Ortsverein Kamen. Sie darf demnächst mit den Besten beim Landeswettbewerb in Hagen antreten.

DRK2
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100 Jahre Lions setzen auch in Bergkamen und Kamen wichtige Akzente

Allein mit vielen Fäden einen Turm errichten, Zeit für Hausaufgaben oder Lesen schenken, Schulen in Kamerun errichten, Flüchtlingen ein Dach, eine Sprache und eine neue Perspektive geben, Kinder zum Tanzen, Musizieren und Tanzen bringen, Familien als Paten unterstützen. All das ist nur ein kleiner Ausschnitt von dem, was der Lions Club international seit 100 Jahren und in Kamen und Bergkamen seit über 20 Jahren unterstützt. Das geht nicht allein, das funktioniert nur gemeinsam. Und es füllt die größte Bühne einen ganzen Abend lang mit Hunderten von Menschen.

Singen und Tanzen in den „Mottog-Chören“ macht sichtbaren Spaß.

Die Schreberjugend hat ein Wochenende lang intensiv für diese tolle Darbietung geübt.

Über das ganze Gesicht lacht das blonde Mädchen, als sie sie mit den bunten Pompons hoch in die Luft springt. Ihr Lachen ist mindestens so groß wie das des Jungen, der in einer Schule in Kamerun stolz sein Zertifikat in die Kamera streckt. Seine Noten gehören zu den besten des Landes. Stolz lachen die Mädchen und fünf Jungs der Schreberjugend über den Jubel für ihre Interpretation der Carmina Burana, die sie nach 17 Jahren neu auf die Bühne bringen. Der Leiter des Jugendfreizeitzentrums hat ein breites Lächeln im Gesicht, wenn er vom Glück der Jugendlichen erzählt, die nach kurzer Zeit einen perfekten Tanz auf die Bühne bringen. Und der Pfarrer lacht voller Glück wenn er berichtet, dass ein Mitbürger empört ablehnte, als er seine Wohnung einem Flüchtlingspaar vermieten sollte. Heute lebt er mit den jungen Leuten wie eine Familie unter einem Dach.

Engagierter Tanz von Jugendlichen aus dem Jugendfreizeitzentrum Kamen.

Weit mehr als drei Stunden lang waren es vor allem das Glück und die Freude, die auf der Bühne der Konzertaula im Mittelpunkt standen. Ob die Verantwortlichen für die Jugend- und Sozialhilfe beider Städte aus ihren Erfahrungen berichteten, die Familien- und Zeitpaten von ihrer Arbeit erzählten, die Tochter der Gründer von Schulen in Kamerun verdeutlichte, welche Bedeutung Bildung in ihrem Heimatland hat: Immer war es das gegenseitige Geben, das bei jedem Projekt den Motor für die Motivation gab. Dafür lohnt es, ehrenamtlich Zeit zu investieren.

 

 

„We serve“ lautet seit 100 Jahren das Motto

Der Bachkreis in Aktion.

Und dafür wollte der Lions Club BergKamen die größte Bühne haben, denn die Früchte von so viel Engagement „haben die größte Bühne verdient“, betonte Club-Präsident Reinhard Middendorf. Schon die Gründer der Lions-Bewegung erkannten vor genau 100 Jahren in den USA: „Allein können wir wenig tun, aber gemeinsam unheimlich viel erreichen“. „We serve – wir helfen“, lautet seitdem das Motto für inzwischen 1,4 Millionen Mitglieder weltweit. Auch in Kamen und Bergkamen engagieren sich die Lions dafür, Menschen für den guten Zweck zusammen zu bringen – vor allem für die Belange von Kindern und Jugendlichen. Allein 2016 sind so 50.000 Euro zusammen gekommen.

Emotionen pur bei der Schreberjugend.

Humanität, Bildung, soziales Denken fördern: „Mehr davon könnte aktuell helfen, wenn man sich weltweit umschaut“, betonte Kamens Bürgermeister Hermann Hupe in seinem Grußwort. Auch in unserer Wohlstandsgesellschaft sei Kinderarmut ein Thema – „auch in dieser Stadt“, wo Kinder oft ohne Frühstück in die Schule kommen. „Die kommunalen Haushalte können nicht alles leisten“, deshalb dankte Hupe den Lions „insbesondere für die gute Nähe“. Auch für seinen Bergkamener Amtskollegen Roland Schäfer mobilisiert der Lions-Club BergKamen Ehrenamt, Spenden und Acivities, die wichtige Beiträge leisten.

Diskussionrunde auf der Bühne.

Wie wichtig diese Beiträge sind, zeigt sich an der „Basis“. Es gibt in vielen Familien Lücken in der Betreuung und Erziehung der Kinder. „Dort merkt man die Armut“, waren sich Jürgen Dunker, Christine Busch, Udo Beckmann und Elke Kappen aus Sicht der Jugendhilfe beider Städte einig. Es sei in Zeiten von Digitalisierung und gesellschaftlicher Vereinsamung wichtig, den Zusammenhalt zu fördern, Gemeinschaft erlebbar zu machen. „Das schaffen die Profis nicht, dafür braucht es viele Ehrenamtliche“. Oder Einrichtungen für das Jugendfreizeitzentrum und die Jugendkunstschule, wo jeder einzelne seine Talente entdecken, Selbstbewusstsein entwickeln kann und „fit wird für das Leben, das kommt“, so Michael Wrobel und Gereon Kleinhubbert.

Hilfe gibt beiden Seiten viel Wertvolles

Familien- und Zeitpaten schildern ihre bewegenden Erfahrungen.

Der Lohn für Engagement ist groß. Da bleibt das linke Knie niemals frei, wenn man sich als Zeitpatin auf die Schaukel setzt. Da gibt es Fotoalben gestaltet von allen sieben Kindern für die Familienpatin inklusive Wort dafür, wie wichtig sie für jeden einzelnen war. Da werden Schulklassen in der Rainbow School in Westkamerun von 35 statt 80 Schülern besucht und bringen die besten Abschlüsse hervor. Da erleben Pfarrerin Petra Buschmann-Simons beim Bergkamener Flüchtlingskreis und ihr katholischer Kollege Pfarrer Meinolf Wacker mit EnTrA in Kamen, wie leicht gerade Kindern die Integration fällt, während Erwachsene sich schwer tun. „Für die Integration brauchen wir jeden – und sie kann nur jedem gut tun“, sind sich beide einig.

Schon mal mit Fäden einen Turm gebaut? Die Mädchen der Willy-Brandt-Gesamtschule können das perfekt – gemeinsam!

Selbst einem gestandenen Lehrer wie Reinhard Middendorf fehlten fast die Worte als er sah, wie die Mädchen von der Bergkamener Gesamtschule zum ersten Mal ausgerechnet auf dieser Bühne einen perfekten Turm einzig mit der Hilfe langer Fäden stapelten. Ein Erfolg, zu dem „Lions-Quest“ mit Initiativen für die Suche nach dem eigenen Weg bei Erwachsenwerden an den Schulen beiträgt. Die Orchester des Bachkreises, die Kinder der „Mottog-Chöre“, die „Freetime Dancer“ aus dem Kamener Jugendfreizeitzentrum oder beeindruckende Tänze der Schreberjugend, gerade erst an einem Wochenende einstudiert: Es war begeisternd, was sich da auf der Bühne ganz nebenbei als Ergebnis von viel ehrenamtlichem Engagement und Lions-Unterstützung präsentierte.

Auch dieser Jubiläumsabend war natürlich für den guten Zweck bestimmt. Es wurden Spenden für „Licht für 100 Dörfer“ gesammelt. Bei dieser Aktion werden Dörfer in Afrika mit LED-Solarlampen ausgestattet.

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Blumenbörse sorgt auf dem Nordberg für Volksfeststimmung

„Gleich hat er es geschafft!“, rufen einige Zuschauer und starren gebannt auf den Kasten. Darin wackelt und hüpft ein Ei, das bereits einen breiten Riss zeigt. Nasse gelbe Federn schauen zwischen den Schalen hervor. Immer wieder stemmt sich da Küken im Inneren vor die lästigen Schalenhälften, die sich einfach nicht öffnen wollen. Ein anderer Artgenosse hat sein Ei bereits verlassen und torkelt benommen in dem 37,5 Grad warmen Brutkasten der Rassegeflügelzüchter herum. Auf der 11. Bergkamener Blumenbörse gab es wieder Geburten fast am Fließband.

Buntes Treiben bei der Blumenbörse auf der Präsidentenstraße.

Schnäppchen gab es bei der Versteigerung von Fundsachen.

Da gerieten die Blumen fast zur Nebensache. Zumal es auf dem Nordberg fast an jeder Ecke etwas Spannendes zu entdecken gab. Wo kann man zusätzlich zum frischen Spargel, bunter Verstärkung für den Garten und Leckereien noch ein Klapphandy für 5 Euro mit nach Hause nehmen? Wer zur richtigen Zeit die Hand hob, bekam sogar für eine Handkreissäge, für einen Kinderwagen, einen hochwertigen Fotoapparat oder eines von 50 Fahrrädern den Zuschlag. Die Versteigerung von Fundsachen auf dem Herbert-Wehner-Platz war ein eigenes Highlight für sich.

Fahrrad-Codierung beim ADFC.

Wer wollte, konnte mit dem frisch ersteigerten Drahtesel auch gleich ein paar Meter weiter rollen und das Rad beim Allgemeinen Deutschen Fahrradclub gleich codieren lassen. Die feine Nadel der Maschine war jedenfalls im Dauereinsatz. Gut 30 Kunden nutzten das günstige Angebot für die Diebstahlsicherung. Kein Wunder, lockte das warme Frühlingswetter doch viele mit dem Fahrrad an. Die konnten sich am Stand der Stadt Bergkamen gleich für das Stadtradeln begeistern lassen. Zum 10-Jährigen der Aktion und anlässlich des 200. Geburtstags des Fahrrads machen alle Kommunen im Kreis Unna mit. Ob allein oder im Team: Während der Aktionswochen im Juni gilt es, so viele Fahrradkilometer wie möglich zu bewältigen und nebenbei noch an Aktionen teilzunehmen.

Lecker: Frisch gekochter Spargel.

Verführerisch brodelten die Spargelstangen im heißen Wasser. An anderen Ständen waren sie zu knackigen grünen Bündeln zusammengebunden. Direkt daneben gaben rote, gelbe, pinke, blaue, orangene und weiße Blüten in der leicht bewölkten Frühlingssonne alles. Blüten lockten am unteren Ende der Präsidentenstraße ob als Stauden, Kletterpflanzen, als Gemüsesetzlinge oder prachtvolle Gartenpflanzen. Manches Exemplar hatte sichtlich mit dem deutlich wärmeren Wetter nicht gerechnet und ließ ein wenig die Köpfe hängen.

 

Wagnis hat sich gelohnt: Der Nordberg brummt

Gute Laune verbreiteten die „Swingenden Gärtner“.

Dicht drängten sich die Menschen. „Wir sind selbst überrascht, dass es so gut läuft“, schildert Karsten Quabeck, Organisator von der Stadt Bergkamen. Nachdem ein Blumen-Großhändler aus Kamen in diesem Jahr abgesagt hatte, wagte die Stadt erstmals den Schritt weg vom Stadtmarkt hinauf auf den Nordberg. „Hier bieten sich mehr Möglichkeiten für die Stände und das Ambiente ist einfach gemütlicher.“ Das Wagnis lohnte sich: Die Menschenströme rissen den ganzen Tag über nicht ab, es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen. Und: „Der verkaufsoffene Sonntag und die Blumenbörse ergänzen sich so deutlich besser“, hat Quabeck beobachtet. Die Resonanz der Standbeschicker und teilnehmenden Händler war durchweg gut. „Wir können uns gut vorstellen, die Blumenbörse hier auf dem Nordberg zu belassen!“

Schlüpfende Küken bei den Rassegeflügelzüchtern.

Auch auf dem Nordberg waren Blumenjäger schon weit vor der offiziellen Eröffnung auf der Suche nach den besten Angeboten. Anders als auf dem Stadtmarkt riss das Gedränge jedoch nie ab. Wo sonst bereits spätestens eine Stunde vor dem Ende die Luft heraus war, herrschte immer noch beste Volksfeststimmung. Kinder bearbeiteten die Hüpfburg im Akkord, ließen sich mit Schminke in ausgefallene Wesen verwandeln oder pflanzten ihre eigene Blume im selbst dekorierten Blumentopf. Und im Brutkasten schlüpften immer noch neue Küken.

Das neue Konzept ging also auf und die Bergkamener nahmen es dankbar an. Mancher deckte sich mit Blumen ein, füllte Einkaufstaschen mit türkischen Leckereien und Süßigkeiten und erledigte noch schnell einen Einkauf, bei dem ebenfalls allerhand Schnäppchen lockten.

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Auf der Ökologiestation brummt nicht nur die Messe

Da haben nicht nur die „Honigdiebe“, die Bienen und die Blüten Glück gehabt. Am Samstag ließ sich pünktlich zur Messe „Natur und Garten“ auf der Ökologiestation endlich einmal der Frühling blicken und sorgte für Hochbetrieb nicht nur im Bienenstock. Auch an den rund 40 Ständen war zwischen Pflanzen, Bäumen, Setzlingen, Marmeladen, Gelees, Chutneys und Seifen ein reges Treiben zu beobachten.

Gemüsepflanzen, so weit das Auge reicht.

„Bienenflüsterer“ Hartmut Fahrenhorst in Aktion.

Manchem stockte der Atem, als Hartmut Fahrenhorst seelenruhig seine Hand auf Hunderte von emsig an den Waben beschäftigten Bienen legte. „Man muss nur ruhig bleiben“, sagt er, der die Bienen wissenschaftlich studiert hat und in seinem Ruhestand dem Nachwuchs an der Peter-Weiss-Gesamtschule in Unna das intelligente Insektenvolk näher bringt. Mehr als schlecht war das Frühjahr für die Bienen. Erst war es zu warm, dann viel zu kalt. Die angelegten Honigvorräte sind schon wieder aufgebraucht. Da bleibt so gut wie nichts für die Imker übrig. Auch wenn die gut 20.000 Bewohner am Samstag in einer großen Wolke am Eingang ihres Stockes, der von der Ruhr-Uni Bochum betreut wird, herumschwirrten: Demnächst soll es schon wieder kalt werden und dann sind auch die neuen Vorräte dahin.

Die Bienen waren in der Frühlingssonne zwar eifrig aber friedlich.

Bienen passen sich charakterlich ihrer Königin an. Wenn die ruhig und gelassen ist, bleibt auch der Imker ohne Stichverletzungen. Warum Rauch die Bienen zusätzlich beruhigt, wie sie ihren Nachwuchs pflegen, welche Waben mit Brut gefüllt sind und woran man die Drohnen und frisch geschlüpften Bienen erkennen an: Hartmut Fahrenhorst war bei seinen Führungen durch den Bienenpfad ein wandelndes Lexikon für insgesamt gut 60 Zuhörer. „Hier ist die Königin!“, ruft er jetzt euphorisch und zeigt auf ein stattliches Exemplar mit einem weißen Punkt auf dem Rücken.

 

Von Löwenzahblütengelee bis zur Wildwurst

Lecker: Alte Rezepte wie Gelee aus Löwenzahnblüten gab es zum Kaufen und Probieren.

Ein kleines bisschen wie die Bienen sind auch Brigitte Sichert und Gertrut Haermayer unterwegs, wenn sie mit alten Rezepten in der Hand ihren neuen Gelee-Kreationen auf der Spur sind. Diesmal haben sie 250 Blüten von Löwenzähnen heruntergepflückt – akribisch, denn das Grün muss dabei ausgespart werden. Gerade einmal sieben bis acht Gläser lassen sich damit füllen und die waren am Samstag schnell ausverkauft. „Solche alten Rezepte kommen gut an“, schildern die beiden Frauen, die seit gut drei Jahren einfach aus „puren Spaß“ ungewöhnliche Gelees zubereiten. Die Zutaten kommen dabei überwiegend aus dem eigenen Garten und sind ganz und gar „bio“.

Regional einkaufen: Tipps dafür gab es bei der Verbraucherzentrale.

Dass der Mut zur Lücke ungewöhnliche Ideen hervorbringen kann, zeigt auch Walter Potthoff. An seinem Stand sind nur Produkte von Herstellern aus der Region aufgereiht – vom Fleisch über Gemüse, Marmeladen, Gemüse bis zum Ei. Er verkauft die Leckereien nicht einfach nur. Er liefert sie an Senioren, die selbst nicht mehr einkaufen gehen können, in Senioreneinrichtungen leben und trotzdem ihren Speisezettel selbst bestimmen möchten. Nicht weit entfernt verbreitet ein Berg aus Seifen verführerischen Duft. Mango, Lavendel, exotische Öle: Es gibt fast nichts, was Martin Hallermann seit fast 15 Jahren nicht in Seife verwandelt – ganz ohne künstliche Zusatzstoffe. Wer es selbst machen möchte, kann bei ihm auch Kurse auf der Ökostation belegen.

Blumen, Setzlinge und mehr hatten auch private Anbieter an ihren Ständen im Angebot.

Pflanzen unter dem Mikroskop beim NABU, aktuelles Literatur über den Garten, Pflanzen und Tiere, Kompost für das Gemüse zum Mitnehmen aus dem Container der GWA, Naturbelassener Apfelsaft, Wurst aus Wild oder ein frisch gebratenes Stück Fleisch von Neuland: Auf der inzwischen 21. Messe „Natur und Garten“ gab es den ganzen bunten Strauß, den der Frühling zu bieten hat. Mancher nahm Frühlingsdeko ebenso mit nach Hause wie Pflanzen für den Steingarten, kleine Obstbäume oder Setzlinge für das Gemüsebeet. Und ganz nebenbei gab es noch eine große Portion Frühlingssonne.

 

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Maas appelliert: Einstehen gegen Populismus und für Selbstverständlichkeiten

Ein Bollerwagen mit gewaltiger Beschallungsanlage und ebenso imposanten Spirituosenvorräten auf der einen Seite. Auf der anderen Spielmannszüge, Gewerkschaftsbanner und das Bergmannslied. Beide beäugten sich kurz einigermaßen befremdet und zogen dann ihrer deutlich verschiedenen Wege. Zumindest in Oberaden haben Letztere am 1. Mai noch knapp die Oberhand. Das dürfte vor allem an den traditionell hochkarätigen Rednern liegen. Bundesjustizminister Heiko Maas mobilisierte immerhin knapp 300 Demonstranten und 500 Zuhörer zur Maikundgebung in der Römerberghalle.

Marsch zur Römerberghalle.

Im Gespräch: Willi Null mit Bundesjustizminister Heiko Maas, der sein Chef als Schiedsmann ist.

Wie genau es Oberadens IGB CE-Chef Willi Null seit Jahrzehnten schafft, immer wieder die „Hochkaräter“ auf das Rednerpodest zu holen, wollte er nicht verraten. Vermutlich trägt die fast 70-jährige Tradition ihren Teil dazu bei. „Wir sind viele. Wir sind eins“, verkündeten jedenfalls die Gewerkschafts-Banner auf dem ebenso traditionellen Weg vom Museumsplatz zur Sporthalle und auch rund um das Rednerpodest samt Bergbaustollen und Grubenlampen. Dabei waren es selten so wenige wie im diesem Jahr, die sich zum Marsch formierten. Und das, obwohl die Zeiten nicht gerade rosig sind, wie sich alle Grußredner einig waren.

 

Die Spielmannszüge der Freiwilligen Feuerwehr und „Sang und Klang Oberaden“ sowie die Kapelle des Bergwerks Ost sorgten für die muikalische Umrahmung.

Von schwierigen Zeiten sprach Bürgermeister Roland Schäfer mit Blick auf Lohndumping und ungesicherte Arbeitsplätze als Irrwege im Wirtschaftlichkeitsdenken. Vor allem aber Europa befände sich mit Blick auf den englischen Brexit, populistischen Tendenzen in Frankreich, Ungarn und Polen „in einer Bewährungsprobe“, bei der es „für ein solidarisches Europa zu kämpfen“ gelte. Rüdiger Brinkhoff appellierte als Vorsitzender des IGB CE-Regionalforums dafür, „wieder mit den demokratischen Parteien Seite an Seite“ für die Zukunft der Arbeitnehmer, Rentner, Kinder, Enkel und Urenkel einzustehen. Die Entscheidung für Oberaden in der Diskussion über den Veranstaltungsort sei angesichts des Zuspruches „eine richtige Entscheidung“ gewesen. Das Transparent hängt in diesem Jahr allerdings auf der Kundgebung in Kamen, um getreu dem Motto zu zeigen „wir sind eins“.

Bergbauambiente in der Römerberghalle.

Lothar Wobedo, Leiter des IGBCE-Bezirks Hamm, versprach dem Festredner, dass er wie seine Vorgänger „hier heute auch nicht so leicht weg komme“. Schließlich gebe es noch einiges zu tun, um aus Arbeitnehmersicht wieder in „sicheres Fahrwasser“ zu gelangen. Für die Lücken im Betriebsverfassungsgesetz von der Leiharbeit bis zur prekären Beschäftigung sei er genau der richtige Fachmann. Der Wirtschaft gehe es gut, dennoch wüssten viele Arbeitnehmer nicht, wie es um ihre Zukunft bestellt sei. Es sei „Ignoranz hoch 10“ zu behaupten, dass die durch den Wegbruch des Bergbaus in der Region verlorenen Arbeitsplätze „ausgeglichen“ worden seien.

In Oberaden gehört der 1. Mai noch den Arbeitnehmern

Blick in die gut gefüllten Ränge.

Heiko Maas fühlte sich in Oberaden jedenfalls pudelwohl. Hier sei anders als an einem anderen 1. Mai in Zwickau mit rechtsgerichteten Begleiterscheinungen „die Welt noch in Ordnung“. Denn „hier gehört der 1. Mai nicht den Populisten, sondern den Arbeitnehmern und Gewerkschaften“. Wer an seiner Qualifikation zum Festredner als Saarländer und Justizfachmann zweifelte, dem nahm er gleich den Wind aus den Segeln. Auch im Saarland sei der Bergbau lange Thema gewesen – ebenso die Konkurrenz zum Ruhrgebiet. Was viele inzwischen vergessen hätten: Das Saarland hatte bis 1954 eine eigene Olympia- und vor allem Fußballnationalmannschaft, die nicht nur mit einer großzügigen Niederlage gegen die deutschen Fußballer deren Weltmeistertitel und damit auch das Wirtschaftwunder ermöglicht hätte. Auch am neuen Länderfinanzausgleich habe er selbst mitgewirkt. „Saarländer sind also durchaus zu gebrauchen!“, betonte er.

Heiko Maas vor dem Adener Stollen auf dem Rednerpult.

Mit den „bewegten Zeiten“ eröffne er seit Jahren viele Reden. „Die aktuelle Dimension ist allerdings neu für mich“, leitete der Bundesjustizminister zum politischen Teil über. Da sind nicht nur die Präsidentenwahl in Frankreich, der Austritt Englands aus der EU, die Türkei und ihre Entwicklung oder die USA mit einem „sehr speziellen Präsidenten“. Überall wirke angeblich niemand selbst an diesen Tendenzen mit und beobachte nur konsterniert. „Auch ich habe nicht für die Selbstverständlichkeiten, die unser aller Leben heute prägen, selbst kämpfen müssen – wie die meisten.“ Doch gerade darum gehe es jetzt. Diese Selbstverständlichkeiten wie Werte und Grundrechte unserer Gesellschaft seien bedroht durch Populismus und Terrorismus: „Jeder muss seinen Teil dazu beitragen, diese Selbstverständlichkeiten zu bewahren.“

Respekt für geleistete Arbeit zeigen

Der Minister im Gespräch mit dem Gewerkschaftsnachwuchs nach der Kundgebung.

Das betreffe ebenso den Respekt vor der geleisteten Arbeit, wenn es um Diskussionen um Rentenzeiten gehe. „Wir müssen heute allen Dank aussprechen, die mehr als 40 Jahre gearbeitet haben und unseren heutigen Wohlstand aufgebaut haben“. Eine Solidarrente aus Respekt vor der Lebensleistung sei ebenso wichtig wie ein Entgeltgleichheitsgesetz, dass die 20 Prozent schlechter bezahlten Frauen als Männer in vergleichbaren Beschäftigungen unterstützt – hier ist Deutschland Schlusslicht. Trotz niedriger Arbeitslosigkeit ist die Angst vieler Menschen groß, nach nur einem Jahr zum ALG II-Empfänger zu werden. Eine Variante für alle, die Qualifizierung annehmen, sei der richtige Weg. Gegen den Missbrauch der Leiharbeit „vieler, nicht aller“ Unternehmen müsse vorgegangen werden. Sachgrundlose Befristungen gelte es zu streichen, damit junge Arbeitnehmer wieder den Mut finden, Familien zu gründen, „sonst helfen keine Kindergelderhöhungen“.

Ist ebenfalls Tradition: Die Erbsensuppe vom DRK.

Ein Gesetzesentwurf zur Begrenzung von Managergehältern, die oftmals 256 mal mehr als jeder Durchschnittsarbeitnehmer in ihrem Betrieb verdienen. Ein gesetzliches Vorgehen gegen Hass und Hetze im Internet, die  zu einem Anstieg der „Hasskriminalität“ um 160 Prozent und über 40 Prozent der körperlichen Gewalt auf der Straße, „um all dem einen Riegel vorzuschieben“, denn „das Internet ist kein rechtsfreier Raum“.  Vor dem Hintergrund forderte Heiko Maas dazu auf, bei den anstehenden Wahlen an die Urnen zu gehen und ihre Stimmen nicht Parteien wie der AfD zu geben, die ihre Erfolge „auf dem Rücken von Minderheiten“ erzielen, bedenkliche Inhalte vertreten und mit Wertungen wie „Denkmal der Schande“ über das Holocaust-Mahnmal „nicht in ein Parlament gehören“.

Dass das spät gereichte Wasser an seinem Pult gegen ein Bier ausgetauscht wurde, erleichterte Heiko Maas sichtlich und verbal ausdrücklich. Noch entspannter war er beim anschließenden Gespräch mit dem IG BCE-Nachwuchs, der erstmals unweit der traditionellen Erbsensuppe vom DRK, leckerem Kuchen vom SoVD und türkischen Köstlichkeiten auf dem anschließenden Familienfest präsent waren. Auch hier dürfte er einige Einblicke in Zukunftssorgen und aktuelle Probleme dazugewonnen haben.

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Körpergebilde verwandeln die Stadt in eine bunte Kunst-Fährte

Sie hängen über Stromkästen, quetschen sich in Kirchenfenster und zwängen sich gestapelt zwischen Hecken. „Dass in eine Tür so viele Menschen hineinpassen“, raunen sich zwei Betrachterinnen staunend zu und schütteln fasziniert die Köpfe. Auf dem Rücken, kopfüber, ineinander gerollt und ausgestreckt stapeln sich sieben Körper vor ihren Augen in etwas, das bis vor wenigen Sekunden noch ein unscheinbarer Nebeneingang war. „Es geht weiter!“, rufen da schon die Begleiter dieses ungewöhnlichen  Stadtrundgangs und bunte Kapuzenkörper sprinten voraus zur nächsten Station.

Da klemmt tatsächlich jemand vor dem Kirchenfenster.

Wie viele Menschen mögen das sein? Zählen ist fast unmöglich…

„Bodies in urban spaces“, heißt die ungewöhnliche Kunstaktion. „Körper in städtischen Räumen“ heißt das sperrig auf Deutsch. In der Realität sieht das gelegentlich schlicht unfassbar aus. Da hängt ein Mensch kopfüber in einem Gitter, das einem Baum Halt geben soll. „Da kommt man doch gar nicht allein hinein!“, rätselt ein Zuschauerpärchen und fragt sich, wie man da überhaupt gute fünf Minuten lang hängen kann. Auf dem Dach einen grauen Betonklotzes stapelt sich ein ganzer Menschenhaufen und reckt die Beine in den Himmel. Ein Körpergewimmel vor dem Hintergrund des Kirchturms. „Das ist ja verrückt!“, entfährt es nicht nur einem Kunst-Spaziergänger in der Menge. Die Handies und Fotoapparate sind im Dauereinsatz. Sogar der Laubbläser vor der Kirche bekommt sponaten Applaus – inzwischen sind die Teilnehmer auf der Hut und vermuten hinter jede Ecke eine überraschende Kunst-Performance.

Schon wieder quetschen sich Menschen in einen luftigen urbanen Raum.

Eine Zuschauerin ist schon ganz außer Atem. Sie ist Großmutter und ist ihren beiden Enkelinnen auf der Spur. Die Zwillinge haben sich gemeldet, als die Organisatoren die urbane Kunstaktion begannen. Eine Woche lang übten sie mit 20 weiteren Akteuren die mehr als ungewöhnlichen Performances aus Körpern ein. „Die beiden haben viel Spaß dabei gehabt, sind aber auch an manchen Tagen mit blauen Flecken nach Hause gekommen“, berichtet die Großmutter. Jetzt hat sie ihre liebe Mühe, die beiden im Körpergewimmel überhaupt zu entdecken. „Sie tragen beide rosa Kapuzen – aber es ist wirklich unmöglich, sie in manchen Formationen zu erkennen.“ Da muss dann eben an jeder der 22 Stationen sicherheitshalber ein Foto gemacht werden.

Lieber nicht nachmachen

Fotoapparate vor interessanten Körperformationen im Dauereinsatz.

„Das ist doch mal ein spannender Grund, in Bergkamen mal wieder eine Rund zu drehen“, sind sich Christiane und Dirk Günther einig. Fasziniert betrachten sie eine gute Stunde lang etwas, was sie so noch nicht gesehen haben. „Die ersten Gebilde gingen ja noch, da hätte ich auch noch mitmachen können“, meint Dirk Günther. „Bei manchen Sachen macht aber definitiv der Körper nicht mehr mit“, sagt er schmunzelnd und betrachtet mehrere bunte Körper, die zwischen zwei Säulen im Busbahnhof scheinbar mühelos in luftiger Höhe schweben.

Gereckte bunte Beine vor einem Wohnkomplex.

Deshalb empfiehlt Kulturdezernentin Simone Schmidt-Apel nach dem stürmischen Abschlussapplaus vor dem Rathaus auch, all dies lieber nicht nachzumachen. „Dafür braucht es viel Übung!“, warnt sie. Und es braucht einen geübten Blick für die Orte, die Körperformationen überhaupt erst möglich machen. Esther Steinkogler ist geübt, schließlich hat sie für den Erfinder der „bodies in urban spaces“ schon an unzähligen Winkeln der Welt ähnliches wahr gemacht. Wie in Israel und auf Zypern. „Wir wollen die Zuschauer einladen, ihre Stadt neu zu entdecken. Wir führen den Blick an Orte, die sonst im Alltag vernachlässigt werden“, sagt sie. Mit der Wahrnehmung spielen, die Struktur der Stadt und ihrer Gebäude mit anderen Augen sehen: Das funktioniert!

Überraschende Körper-Akzente auf dem Parkplatz.

Annika Brauckmann, Nora Lux und Caren Dieckmann haben das aus ganz anderer Perspektive am eigenen Leib miterlebt. Sie haben mitgemacht. „Bei manchen Sachen dachte man zunächst, dass das gar nicht möglich ist – am Ende war es weniger schwierig als befürchtet“, erzählen sie. Überwindung habe es an manchen Stellen gekostet. „Wenn man dann sieht, wie toll das Ergebnis aussieht, ist das ein wunderbares Gefühl!“ Anstrengend waren die Körperbilder, bei denen lange die Körperspannung gehalten werden musste. Sprechen mit den Zuschauern war nicht erlaubt, denn der optische Eindruck war es, der hier im Vordergrund stand. „Das hat irrsinnig viel Spaß gemacht“, sind sich alle Drei einig.

Die Bilder aus Bergkamen werden demnächst die Ausstellung ergänzen, die in der Galerie sohle 1 im Stadtmuseum zu sehen ist. Dort werden Fotos aus den über 100 anderen Orten gezeigt, an denen die „bodies in urban spaces“ ganz neue Perspektiven eröffnet haben.

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