21. Lichtermarkt malt unvergessliche Bilder mit Licht und Feuer

 

Funkensprühende Action auf dem Stadtmarkt.

Eine Waldelfe auf Stelzen ganz für sich allein. Oder eine lauschige Zwiesprache mit einem sprechenden Vogel-Hochhaus. Klitschnass ist nicht nur der Apfel, den die beleuchteten Schaufensterpuppen hinter dem Baumstamm hervorstrecken. Mancher watet bis zu den Knöcheln in Pfützen und Schlamm beim Lichtermarkt. Wer am Freitag Geduld hatte, der wurde belohnt. Nach gut zwei Stunden hörten die ganz schlimmen Sturzbäche auf. Freie Bahn für Feuer, Licht und richtig gute Herbstlaune.

Ohne Schirme war anfangs nicht an einen poetischen Spaziergang durch den Stadtwald zu denken.

Denn auch wenn es punktuell ungebremst durch Gesichter und in die Gummistiefel hineinlief: Die Bergkamener und Besucher aus den Nachbarstädten strömten unablässig Richtung Stadtmarkt. Erst leicht verhalten, dann ungebremst. Kein Wunder, gab es doch auch bei der 21. Auflage des GSW-Lichtermarkt wieder einmal Eindrücke satt für alle Sinne. Eine mehr als reizvolle Melange aus spektakulärer Action und anmutiger Fantasiewelt, die triefendes Ungemach vergessen ließ.

Wunderschöne Geschichten gab es in der St. Elisabeth-Kirche.

Wer es eher poetisch mochte, der war in der St. Elisabeth-Kirche goldrichtig. Felice und Cortes waren mit fliegenden Bällen, Kegeln und Drumsticks singend in längst vergangenen Zeiten und traurig-komischen Begegnungen unterwegs. Da landete kurz mal Ikarus mit Flügeln hinter dem Schlagzeug und erwies sich als geschickter Jongleur vor dem ständig in andere Farben getauchten Altar. Unter den frisch mit Streetart verzierten Stützen des Marktdaches ging es da schon etwas handfester zu. Die Akteure von Cirq’ulation Locale lieferten sich Kämpfe mit flammenden Fackeln, wirbelten mit Überschlägen synchron durch die Luft oder wedelten mit beeindruckender körperlicher Biegsamkeit auf riesigen Stangen umher – das alles vor Funken-Gestöber und Flammenexplosionen.

Die Musik hatte es schwer im strömenden Regen

Barocke Lampen begleiteten die Flaneure im Stadtwald.

Die Musik war allerdings die Leittragende des Abends. Zumindest in der ersten Hälfte hatten Saxophon, Handpan und Gesang hatten unter dem zeitweise beeindruckend prasselnden Wolkenergüssen ohne schützende Dächer schlicht keine Chance. Da blieben die meisten Vorhänge der Bühnen geschlossen. Die Besucher im Stadtwald hatten ohnehin mit im wahrsten Sinne fließenden Hindernissen zu kämpfen hatten. Mancher wurde da von leicht verzweifelten Künstlern auf trockenen Umwegen aus den Lichtinstallationen geklaubt. Andere verhedderten sich gefährlich mit Schirmen bei dem Versuch, den Pfützen in der Standleuchten-Allee zu auszuweichen.

Spiel mit Licht und Schatten.

Ganz Hartgesottene gönnten sich ein Spiel mit dem Lichtprojektor, ein Selfie mit Leuchtmitteln am Körper oder einen kleinen Schattentanz hinter dem tropfenden beleuchteten Stoffvorhängen. Die fabelhaften Fantasy-Stelzenwesen hatten es auch nicht leicht. Ihre federleichten Kostüme waren schon nach dem ersten Nieselregen klitschnass. Mit strahlendem Lächeln stolzierten sie dennoch durch die Menge und verbreiteten neben Faszination auch echte Verzückung. Nur die ganz Nüchternen wollten es nicht so recht glauben: „Was soll das denn sein?“, fragte ein junger Besucher im Kindergartenalter kritisch die Waldelfe, die darauf eine verblüffend direkte Antwort in einer verqueren Fantasiesprache hatte.

Fantasievoll strotzten die Darsteller den anfänglichen Wetterkapriolen beim Lichtermarkt mit viel Licht und guter Laune.

„Wenn das Wetter besser wäre, wäre es hier richtig, richtig, schön“, meinte eine von denen, die sich das Wasser aus dem Gesicht wischen mussten, um überhaupt noch etwas zu sehen. Sie konnte mit etwas Geduld später noch einen neuen Anlauf nehmen, um alle leuchtend bunten poetischen Lichter-, Sprach- und Musikgeschichten im Stadtwald richtig schön genießen zu können.

Der Bergkamener Lichtermarkt ist jedenfalls längst eine feste regionale Institution, die sich die treuen Fans nicht nehmen lassen – egal wie heftig das Wetter zuschlägt. Gut so, denn auch in diesem Jahr war es wieder die perfekte Einstimmung auf die dunkle Jahreszeit. Mit viel Liebe zum Detail, unerschütterlich guter Laune und Bildern, von denen alle noch lange zehren können – Feuerwerk-Abschluss inklusive.

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Feurig und akrobatisch ging es unter den Arkaden auf dem Stadtmarkt zu.
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Feuerig und funkensprühend ging es auf dem Stadtmarkt zu.
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Streetart ist offiziell übergeben – und weckt bewegende Emotionen

Immer noch in Aktion, während die offizielle Übergabe schon stadtfindet: Miguel Peralta und seine Mutter mit Kindern.

Das ältere Ehepaar geht näher heran an die Hauswand der Jugendkunstschule, dann wieder weiter weg. Sie legen den Kopf schräg, zeigen hier und dorthin. Dann zücken sie das Handy und machen ein Foto. „Einfach toll, dieses Bild – es drückt so viel aus, was einem gerade durch den Kopf geht“, sagen sie. Ein kleiner Junge drückt ein paar Stunden vorher glückselig eine Karte mit seinen Namen als Graffiti-Version an seine Brust. „Das ist so cool“, ruft er und schaut den Künstler von ART-HAUS dankbar an. Allein diese kleinen Momente waren das Geld für das Streetart-Projekt wert.

Ein riesengroßes Team von engagierten Künstlern hat Großartiges geschaffen.
Ein riesengroßes Team von engagierten Künstlern hat begleitet von Schülerinnen und Schülern Großartiges geschaffen.

Sie drücken aus, was die sechs vollendeten und seit Sonntag offiziell übergebenen und demnächst 7 farbenfrohen, riesigen Bilder mitten im Stadtbild erreichen sollen. Sie wollen verschönern, zum Nachdenken und Diskutieren anregen und damit für ein Stück bessere Lebensqualität sorgen. In krisengeschüttelten Zeiten eine gute Idee, die nicht unbedingt ungeteilte Zustimmung findet. „Was macht ihr da eigentlich?“, war eine Frage, mit der sich der Kulturausschussvorsitzende Thomas Heinzel sogar in der Schlange beim Bäcker konfrontiert sah. Nachdem er es vor der Bäckertheke erklärt hatte, war die Reaktion ganz anders: „Das ist mal was Gutes“, war sich die geschlossene Bäckerei einig. „Diese Momente gibt es so nicht oft für Politiker, das kann ich Ihnen garantieren!“

Prof. Gerber ist von der Kunst-Aktion ergriffen und begeistert.

Dass Kultur und Kunst generell mehr sind als nur Selbstzweck, sondern „Antriebskraft, Motor, ein Synonym für Fortschritt – das Essentielle in einer Gesellschaft“, ist für Prof. Eckhard Gerber glasklar. Er hat den Stadtmarkt architektonisch gestaltet und selbst heftigen Gegenwind erlebt. „Diese Aktion ist eine gute Idee – sie lädt zur Diskussion ein, zu mehr Wertschätzung“, lobte er. Und sie hat seine Kunst noch zusätzlich aufgewertet: „Dadurch sind die Stützen zu wirklichen Säulen geworden – denn Säulen entstehen erst durch künstlerische Gestaltung“, sagte er und zeigte auf die Graffiti-Typografien, die sich verschmolzen aus arabischen Buchstaben und Linien zum Dach des Stadtmarktes emporschlängeln.

Ein beeindruckender Anblick.

Die Mutter, die ihre Kinder schützend in den Armen hält, gefiel als Motiv nicht jeder Wohnungsbaugenossenschaft. Dass sie jetzt an der Ebertstraße an einer Hausfassade zeigt, wie sehr gerade Kinder umgeben von Kriegen, Vertreibung, Flucht und Not Schutz brauchen, ist umso wichtiger. Viele Passanten bleiben vor dem Hubwagen stehen, auf dem Miguel Peralta immer noch an seinem Werk malt, während in der Stadtbibliothek die offizielle Übergabe stadtfindet – und dort hochgradig emotional wird.

Emotionen bei den Initiatoren und Wegbereitern

Angeregte Diskussionen gab es schon zu Eröffnung zwischen Politikern und Künstlern.

Denn auch Torch ist da, ein Wegbereiter der HipHop und Streetart-Kultur in Deutschland. Inzwischen lehrt er an der Kunstakademie Kassel unter anderem die Philosophie des Graffiti. Darin und in der Straßenkunst geht es vor allem darum, „die Urkraft zu bewahren“. Kinder und Jugendliche haben diese Kunstform erfunden und sich damit den Erwachsenen, jeder Tradition und jeder festgeschriebenen Norm entzogen. „Sich ausprobieren, mit eigenen Wegen und Mitteln ausdrücken, Kunsträume neu definieren, sich selbst ermächtigen – das ist der Kern dieser Kunst“, sagt er und hat dabei fast Tränen in den Augen.

Auch am studiotheater gab es eine Punktlandung: Der Hubwagen steht noch davor.

Auch Dustin Schenk und Stefan Gebhardt, die künstlerischen Leiter des ART-HAUS Projektes fehlten da fast die Worte. Sie wollten nur noch danken – für den Mut, für die Möglichkeiten, für das geballte Engagement des Kulturamt-Teams. „Wir haben erlebt, dass alle Orte hier eine eigene Seele haben. Für die Gesamtschule haben wir den Generalschlüssel bekommen, so viel Vertrauen wurde geschenkt. Mit dem Gymnasium haben wir über WhatsApp den Gerüstaufbau im Urlaub geplant – das war fast schon verrückt und gleichzeitig einzigartig“, schildern sie. Dass in zehn Tagen aus Ideen Realität wurde, haut sie auch jetzt noch restlos um: „Ein atemberaubendes Tempo, der Wahnsinn!“

Christina Loi ist als Kulturdezernentin der Bezirksregierung ebenfalls begeistert von dem, was in Bergkamen entstanden ist.

Es hat sich gelohnt: „Das Projekt bringt Welten zusammen“, ist Kulturdezernentin Simone Schmidt-Apel überzeugt. Mehr noch: Geldgeberin Christina Loi, Kulturdezernentin der Bezirksregierung, sieht Bergkamen „wieder als Hotspot“ mit hochrangigen internationalen Künstlern. „Die Stadt war immer schon ein Motor in Kulturdingen in der Region, mit diesem Projekt in Konkurrenz mit den großen Ruhrgebietsstädten umso mehr – das ist richtig cool!“

Mit einer geführten Tour konnten alle Interessierten am Sonntag die Kunstwerke selbst in Augenschein nehmen.

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Markt für Kinderrechte klärt auf und bietet Spaß in besonders schlimmen Zeiten

Einmal Cowboy sein: Beim Markt für Kinderrechte kein Problem.

Auch wenn der Markt für Kinderrechte inzwischen längst eine Tradition hat: Aktueller könnte er nicht sein. Im Nahen Osten werden grausame Massaker und Angriffe an Kindern und der Zivilbevölkerung verübt. In der Ukraine ist unter beständigem Bombenhagel an Schule und ein normales Leben nicht mehr zu denken. In anderen Teilen der Welt müssen Kinder unter unmenschlichen Bedingungen schuften oder bitteren Hunger leiden. Die Rechte der Kinder werden weltweit mit Füßen getreten und ignoriert wie nie.

Lange Schlangen bildeten sich vor den vielen Ständen auf dem Stadtmarkt.

Also ist auch nach drei Jahren wichtiger denn je, erneut auf eben diese weltweit gültigen Rechte hinzuweisen. Dass Kinder im Krieg geschützt werden müssen, beispielsweise. Dass sie ein Recht auf Schutz auf der Flucht haben. Oder dass sie schlicht spielen dürfen und ein Recht auf Bildung haben. „Viele wissen all dies immer noch nicht – auch oder gerade, wenn sie selbst mit ihren Kindern Erfahrungen bei den aktuellen Geschehnissen gemacht haben“, weiß Christian Stork, Vorsitzender des Stadtjugendrings. Deshalb kann es eigentlich nicht genug Märkte für Kinderrechte geben. Den haben auch in diesem Jahr wieder die engagierten Mitglieder im Stadtjugendring auf die Beine gestellt. Mit einer stetig wachsenden Anzahl von Mitstreitern.

Komplett versunken in die künstlerische Gestaltung der eigenen Version des Erdballs.

„Wir sind diesmal 20 Gruppen, die hier auf dem Stadtmarkt ein vielfältiges Programm gestalten – und es werden immer noch mehr“, freut sich Christian Stork. Neu war diesmal beispielsweise die Naturfreunde-Jugend. Viele Kitas und Kindergärten beteiligten sich. Es gab Bewegungs- und Spielangebote, Bastelecken, Kinderschminken und Tanzen. Und Angebote, die das Spielerische mit dem Förderaspekt verbanden. Wenn beispielsweise ein simples Püppchen aus Einzelteilen gebastelt wurde, dann gab sie die eigenen Gefühle, Wünsche und Emotionen zum Ausdruck. „Das fällt Kindern heutzutage zunehmend schwer, die eigene Gefühlswelt auszudrücken und Worte oder Symbole dafür zu finden – gerade dann, wenn sie schlimme Erfahrungen wie Krieg, Vertreibung oder Flucht erlebt haben“, weiß die Landtagsabgeordnete Silvia Gosewinkel. Als Logopädin interessierte sie sich dafür besonders und beobachtete fasziniert, wie die Kinder hier eigene Wege entdeckten.

Auch Tanzen war im Angebot.

„Das ist ein tolles und wichtiges Angebot, das hier mit diesem Markt der Kinderrechte gemacht wird“, sagt die Politikerin. „Deshalb bin ich auch hier!“ Sie erkundete zusammen mit vielen neugierigen Besuchern die verschiedenen Bereiche für Kinderrechte, beobachtete die Kinder beim Spielen, Toben, Basteln und gegenseitigen Kennenlernen. Sie alle hatten Zettel dabei, die sie von einem Angebot zum nächsten führten – und am Ende zu kostenlosen Getränken und Würstchen als Belohnung. Das Angebot war generell kostenlos. „Wir bauen auf Spenden, und die waren in den vergangenen Jahren immer großzügig“, sagen die Organisatoren.

Beim Kinderschminken war es schwer, stillzuhalten: Drumherum passierte viel zu viel Spannendes.

Auch diesmal war die Resonanz wieder gewaltig. Es bildeten sich lange Schlangen an den Ständen. Begehrt war auch die Stadtbibliothek mit Spielen, Hörbüchern und Lesepaten. Vor allem aber mit der Graffiti-Variante des eigenen Namens, gemalt von Streetart-Künstlern, die gerade eigentlich die Fassaden von Gebäuden verschönern. „Das ist richtig cool“, sagt ein Junge, der seinen Namen auf der Karte stolz an die Brust drückt. „Sowas Tolles zeige ich sofort all meinen Freunden!“

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Handwerkerfest beendet die Römerparksaison mit allen Sinnen und Epochen

Funken flogen am Schmelzofen beim Handwerkerfest.

Egal ob Feuersteine wetzen als Steinzeitmann, Steine schleudern als iberischer Krieger der Antike, Wasserspeicher anbringen als Römer, Gürtel nähen als Skandinavier oder Kerzen ziehen, Leder stanzen, Bronze schmelzen und Holz hobeln als Mittelaltervertreter: Für alle, die ein Handwerk in der Tradition längst vergangener Zeiten ausüben, ist genau das ein wahres Fest. Deshalb saßen sie alle auch vor oder in ihren Zelten und Bauten und zeigten auf dem Gelände der Holz-Erde-Mauer, wie ihr Handwerk fasziniert. Zum Abschluss der Freiluftsaison, was ebenfalls schon längst eine Tradition hat.

Fachsimpeln und selbst mitmachen machte besonders großen Spaß.

Wenn die Besucher dann nicht nur zuschauen, sondern selbst mitmachen wollen, ist das Fest perfekt. Wie bei dem jungen Familienvater, der sich Stück für Stück selbst seine Fuchsschwanzkette aus winzigen Klammern bog. Stets unter geduldiger Anleitung, begleitet von spannenden historischen Erläuterungen. Oder wie die Kinder, die sich die Schwerter und Schilde schnappten und neben der Mauer so kämpften wie einst die Römer mit den Germanen. Oder wie der Jugendliche, der sich fast die Nase anbrannte bei dem Versuch, im Schmelzofen ganz genau mitzubekommen, wie das Metall bei stetiger Luftzufuhr aus dem Blasebalg immer flüssiger wurde und die Gussform füllte – über Jahrhunderte übrigens in fast unveränderter Weise.

Kerzen ziehen aus der Gussform – das gab es schon vor 100 Jahren in dieser Form.

Dann schmerzt auch der nächtliche Dauerregen nicht so sehr. Das Interesse und die vielen neugierigen Fragen der Besucher sind der größte Lohn. Irgendwann wird der Kessel für das Erhitzen des Bienenwachses für das Kerzengießen ausgetauscht gegen den Suppentopf und jeder der historischen Akteure bekommt seine Portion. Denn legt auch Museumsleiter Mark Schrader die Kelle mit dem frisch angerührten Lehm zur Seite und lässt das Fachwerk ein paar Minuten lang Fachwerk sein. Wer zwei Tage lang fast 24 Stunden lang in andere Zeiten eintaucht und ununterbrochen arbeitet, hat sich gerade diese gemeinschaftlich-gemütlichen Momente verdient.

Auch Hobeln will gelernt sein, selbst wenn sich die Geräte kaum verändert haben.

Die meisten machten aber auch dann nicht Pause. Der Hobel flitzte unter den Händen unbedarfter Besucher weiter über das Holz und zwischen den Suppenlöffeln gab es genaue Anweisungen, in welchem Winkel und mit welchem Schwung das Gerät am besten funktioniert. Die wilden Bienen übrigens verhielten sich ganz genauso wie ihre Kolleginnen vor mehr als 2.000 Jahren: Sie fielen geschlossen über die Rest-Waben her, die ihre domestizierten Verwandten auf dem Gelände fleißig mit Honig gefüllt hatten. Damit füllen sie ihre Speicher auf und bereiten sich auf den Winter vor.

Viel Arbeit ist ein Wasserspeier, den sich schon die Römer als fantastische Tiergestalten an den Dachfirst hängten.

Wie die menschlichen Historien-Darsteller übrigens auch. Jetzt kommt die Zeit, wenn neue Ideen daheim umgesetzt werden. Denn es gibt bestimmt wieder neue archäologische Funde von Wurfgeschossen, Schmuckstücken oder Holzbauteilen, die sich mit dem originalgetreuen Werkzeug genauso nachbilden lassen, wie es in den verschiedenen Epochen geschah. Die Kerzenzieherin geht garantiert wieder auf die Suche nach alten, gut 100 Jahre alten Formen, als die Massenproduktion allmählich begann. Solche Formen gibt es hierzulande kaum noch: „Ich habe sie in den USA, in Österreich und der Schweiz gefunden und bin ständig weiter auf der Suche“, erzählt sie.

Dann gibt es in der neuen Römerparksaison im nächsten Jahr bestimmt wieder ganz neue Handwerksprodukte aus uralten Zeiten zu sehen. So, wie es sie hier in den verschiedenen Zeiten gegeben hat.

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Online-Fortbildung zum Thema „Vertrauliche Geburt“

Die Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen im Kreis Unna bieten am Mittwoch, 18. Oktober, in der Zeit von 16 bis 19 Uhr eine Online-Fortbildung für interessiertes ärztliches Fachpersonal, Hebammen sowie für weitere Multiplikatoren (Jugendämter, Adoptionsvermittlungsstellen u.v.m.) zum Thema der vertraulichen Geburt an.

„Jede Frau, die ihre Schwangerschaft verbirgt, befindet sich in einer schwierigen psychosozialen Konfliktlage. Sie ist verzweifelt und kann sich niemandem aus ihrem persönlichen Umfeld anvertrauen. Für Frauen in einer solchen existentiellen Notlage bietet der Gesetzgeber das Verfahren der vertraulichen Geburt an: Die Frauen können medizinisch betreut entbinden, ohne ihre Identität zu offenbaren“, heißt es vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zum Thema vertrauliche Geburt.

Über dieses Verfahren wollen die Mitarbeitenden der Beratungsstellen alle an dem Prozess beteiligten Personen mit Unterstützung einer fachkundigen Referentin aufklären. „Dieses Verfahren ist nicht nur äußerst komplex und erfordert viel Zusammenarbeit von verschiedensten Akteuren, sondern auch viel Wissen, Sensibilität und Achtsamkeit”, erklärt Simone Saarbeck von der Schwangerschaftskonfliktberatung Kreis Unna. „Die Sicherheit und die Anonymität einer betroffenen Frau darf zu keinem Zeitpunkt des Verfahrens gefährdet werden.”

Ärztliches Fachpersonal, Rettungsdienstmitarbeitenden sowie Hebammen haben die Möglichkeit, durch die Teilnahme Fortbildungspunkte zu erhalten. Interessierte können sich ab sofort für die Online-Fortbildung anmelden unter Fon 0 23 03 27 16 66 oder per E-Mail an skb@kreis-unna.de. PK | PKU




Fachkräfte finden, binden, qualifizieren: Bündnis für Fachkräftesicherung lädt Unternehmen ein

Das „Bündnis für Fachkräfte Westfälisches Ruhrgebiet“ unterstützt die regionale Wirtschaft bei der Fachkräftesicherung. Die Bündnispartner setzen neue Impulse und laden Unternehmer*innen zum Thema „Fachkräfte finden, binden und qualifizieren“ am Mittwoch, 25. Oktober, von 14  bis 18 Uhr in die Kamener Stadthalle, Rathausplatz 1, 59174 Kamen zu einem Austausch ein.

In der hochkarätig besetzten Veranstaltung werden neue Denkansätze und gute Praxis vorgestellt, um bei der Fachkräftesicherung gemeinsam innovative Wege und Lösungen zu finden.

Den Impulsvortrag hält Prof. Dr. Heiko Kopf von der Hochschule Hamm-Lippstadt.  Er gilt als ausgewiesener Experte u.a. für die digitale Transformation von Unternehmen. Sein Vortrag vermittelt wertvolle Erkenntnisse zu den Chancen und Auswirkungen der Digitalisierung für Unternehmen und Belegschaften, zur Technisierung und dem Einsatz künstlicher Intelligenz in der Arbeitswelt.

Anschließend finden drei parallele Beteiligungsworkshops zu den Themen „Fachkräfte finden, binden und qualifizieren“ statt. Jeder dieser Workshops beschäftigt sich anhand guter Praxiserfahrungen mit dem jeweiligen Schwerpunktthema und gibt Raum für den Austausch mit dem Publikum.

Ihre Erkenntnisse verarbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anschließend in fünf branchenspezifischen Arbeitsräumen.  Eigene Erfahrungen mit der Digitalisierung und der Fachkräftesicherung stehen an dieser Stelle im Mittelpunkt.

Das abschließende „Get Together“ bringt Inputgeber und Gäste bei einem kleinen Imbiss in ungezwungener Atmosphäre für einen Gedankenaustausch zusammen.

Anmeldungen sind bis zum 20.10.2023 möglich unter www.events.dortmund.ihk24.de/FkTag2023




Gästeführung über das Wasserstadt-Gelände

Am Mittwoch, 18. Oktober, findet um 17 Uhr zum letzten Mal in diesem Jahr die Gästeführung über das Gelände der Wasserstadt statt. Die Spannung auf das außergewöhnliche Stadtquartier „Wasserstadt Aden“ steigt! Das ehemalige Zechengebiet kommt dem neuen Leitspruch „Wohnen am Wasser“ immer näher. Die Führung entlang des Adensees beantwortet viele offene Fragen und gibt Auskünfte über die aktuellen Baufortschritte. Aber auch geschichtliche Aspekte werden im Rahmen der Führung erläutert.
Wer mitwandern möchte, sollte festes Schuhwerk und witterungsangepasste Bekleidung tragen und sich bis Dienstagabend unter 0172/9722575 bei Detlef Göke angemeldet haben. Parkplätze stehen vor Ort zur Verfügung.

Die Teilnahme an der Führung kostet je drei Euro pro Person, für Kinder bis zu zwölf Jahren ist diese kostenfrei. Die Führung findet statt, wenn sich mindestens fünf interessierte Personen vorab angemeldet haben.

Termin: Mittwoch, 18. Oktober 2023
Beginn: 17:00 Uhr
Dauer: ca. 2 Stunden
Treffpunkt: Zufahrtstor der Wasserstadt, Jahnstraße, Oberaden
Kosten: € 3,00 (Kinder bis 12 Jahre frei)
Mindestteilnehmerzahl: 5
Leitung: Detlef Göke
Telefon: 0172/9722575




„Energie-Dialog mit den GSW“: Experten erklären Hintergründe und Wissenswertes zum neuen Heizungsgesetz

„Muss ich meine mehr als 30 Jahre alte Gas-Heizung erneuern? Welche Alternativen zur Strom- oder Öl-Heizung gibt es? Welche Kosten entstehen beim Tausch einer Gas-Heizung?“ – diese und weitere Fragen haben die Gemeinschaftsstadtwerke (GSW) Kamen, Bönen, Bergkamen zu ihrer neuen und kostenlosen Informationsreihe „Energie-Dialog mit den GSW“ bereits erhalten. Die erste Veranstaltung findet am Montag, 23. Oktober, von 18 bis 20 Uhr im GSW-Kundencenter in Bergkamen statt und wird ganz im Zeichen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) stehen.

Die GSW laden zum ersten Teil ihrer neuen und kostenlosen Informationsreihe „Energie-Dialog mit den GSW“ ein. Die erste Veranstaltung am 23. Oktober steht ganz im Zeichen des gerade beschlossenen Heizungsgesetzes. Grafik: GSW

An diesem Abend informieren Verantwortliche der GSW gemeinsam mit dem Architekten und Energieberater Jan Karwatzki vom Ökozentrum NRW über die Hintergründe und Fördermöglichkeiten des neuen sogenannten Heizungsgesetzes. Neben Informationen aus erster Hand können Teilnehmerinnen und Teilnehmen an diesem Abend ihre individuellen Fragen zum GEG stellen.

Die Teilnahme an dem Informationsabend ist kostenlos. Die Plätze sind begrenzt. Eine Anmeldung ist noch bis zum 16. Oktober möglich. Dazu einfach eine E-Mail mit den Kontaktdaten senden an presse@gsw-kamen.de. Direkt zum Online-Anmeldeformular und zu weiteren Informationen gelangt man unter www.gsw-kamen.de/energie-dialog. Hier können Teilnehmer auch die Gelegenheit nutzen, den GSW vorab Fragen zu schicken, die zum Thema GEG beantwortet werden sollen. Die GSW behalten sich vor, den Veranstaltungsort bei einer Vielzahl von Anmeldungen zu verlegen. Der Energieversorger gibt in diesem Fall den neuen Veranstaltungsort rechtzeitig bekannt.

Der Informationsabend zum Heizungsgesetz ist der erste Teil der kostenlosen Informationsreihe „Energie-Dialog mit den GSW“. Unter dem Motto „Informieren. Interessieren. In den Dialog gehen“ bieten die Gemeinschaftsstadtwerke gemeinsam mit externen Referenten künftig weitere Informationsabende an, an denen aktuelle und relevante Themen aus der Energiewirtschaft diskutiert werden.




Feuerwehr Rünthe lädt ein zur Glühweinparty

Die Einheit Rünthe freut sich, die jährliche Glühweinparty am Gerätehaus in Rünthe anzukündigen: Die festliche Veranstaltung findet am Samstag, 25. November, statt und verspricht wieder ein Highlight der Vorweihnachtszeit zu werden.

Seit Jahren ist die Glühweinparty der Einheit Rünthe ein beliebtes Event in der Region. Gemeinsam mit Freunden und Familie können die Besucher hier in gemütlicher Atmosphäre den Winterzauber genießen. Das Gerätehaus an der Martin-Luther-Straße 5 in Bergkamen-Rünthe öffnet um 19 Uhr seine Tore für alle Gäste.

Die Veranstaltung bietet eine breite Palette von kulinarischen Köstlichkeiten. Neben dem klassischen Glühwein werden auch verschiedene Heißgetränke sowie erfrischendes Bier angeboten. Für den herzhaften Appetit stehen frische Grillgerichte zur Verfügung, während süße Crêpes für die Naschkatzen bereitstehen.

Um die Stimmung auf Hochtouren zu halten, wird ein DJ vor Ort für musikalische Unterhaltung sorgen. Die Tanzfläche lädt zum Schwingen und Feiern ein, und es wird garantiert eine ausgelassene Atmosphäre herrschen.
Die Einheit Rünthe lädt alle Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste aus der Umgebung ein, gemeinsam eine fröhliche Zeit bei der Glühweinparty zu verbringen. Der Eintritt ist frei.




Gruselnachmittag im Spukschloss

Die Tage werden kürzer, die Bäume bunter und immer früher wird es dunkel. Bald schon heißt es wieder „Süßes, sonst gibt’s Saures!“. Halloween steht vor der Tür. Zu diesem Anlass lädt das Museum Haus Opherdicke zur Gruselstunde. Der Spuk beginnt am Dienstag, 31. Oktober, um 16.30 Uhr im Museum Haus Opherdicke, Dorfstraße 29 in Holzwickede.

Simone Jasinski und Anke Bäätjer verwandeln das Anwesen von Haus Opherdicke in ein Spukschloss und richten einen schaurigschönen (Groß-)Eltern-Kinder-Gruselnachmittag aus. In diesem Workshop hören die Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren bei Hexenblut und Spinnenkeksen gemeinsam Gruselgeschichten, bemalen oder schnitzen Kürbisse und drehen im Dunkeln eine Runde um das Schloss – Voraussetzung ist natürlich der nötige Mut!

Anmeldungen bis 29. Oktober
Die jungen Werwölfe und Frankensteinchen können sich bis Sonntag, 29. Oktober zum Gruselnachmittag beim Besucherservice des Museums anmelden, Fon 0 23 03 27-50 41 oder museum@kreis-unna.de. Die Teilnahme kostet 15 Euro pro Kind, Begleitpersonen zahlen keine Teilnahmegebühr. PK | PKU




Mehr als 100 Gäste beim 20. Kaffeeklatsch

Wieder waren am vergangenen Samstag mehr als 100 Männer und Frauen beim Kaffeeklatsch im Martin-Luther-Haus. Dieses Mal wurde gemeinsam der zwanzigste Kaffeeklatsch begangen. Zum Jubiläum wurden die Tische festlich dekoriert. Zudem gab es für alle ein liebevoll gefertigtes Gebäck als Gastgeschenk. Entlang stimmungsvoller Musik durch den Alleinunterhalter Damian Reichel (DJ Damian) wurde ein Kuchenbuffet mit 17 handgemachten Kuchen durch unsere Kuchenpatinnen und Kuchenpaten bereitgestellt.

Zum Jubiläum wurden die Tische festlich dekoriert. Foto: Stadt Bergkamen

„Die neun Helferinnen und Helfer vor Ort hatten zwar allerhand zu tun, konnten sich aber selbst auch an der großartigen Stimmung erfreuen. Es war eine tolle Jubiläumsveranstaltung“, sagt Claudia Gladis, die schon seit der ersten Stunde des Kaffeeklatsches als Helferin dabei ist.

Der nächste Kaffeeklatsch findet am Karnevalssamstag, 11. November 2023, von 14.30 bis 17 Uhr im Martin-Luther-Haus (Goekenheide 5) statt. Bunte Kostüme, Verkleidungen und Gesichtsbemalungen sind ausdrücklich erwünscht, aber selbstredend keine Pflicht.

Die Veranstaltung wird vorwiegend ehrenamtlich durchgeführt und ist daher kostenlos. Zwecks Planung wird um eine Anmeldung gebeten. Interessierte können eine E-Mail an kaffeeklatsch@bergkamen.de schreiben. Eine Anmeldung per Telefon ist auch möglich unter der 02307 / 965 -274 oder -283. Falls Interesse am Mitmachen bestehen sollte, genügt ein Anruf oder eine E-Mail, um alle nötigen Fragen zu klären.