Sommerakademie mit Besuch aus „Down Under“

Antoinette (r.) berät sich mit der Schwester ihrer Freundin, wie sie mit ihrem ersten Bild weitermachen soll.

Dass die Teilnehmer sogar aus Australien anreisen, um bei der Sommerakademie mit Haut und Haar in Kunst einzutauchen, gab es in mehr als zwei Jahrzehnten noch nicht. Schon gar nicht, um zum ersten Mal im Leben überhaupt einen Pinsel über die Leinwand zu bewegen. Antoinette macht genau das jetzt eine Woche lang. Zusammen mit ihrer Jugendfreundin und deren zwei Schwestern.

Sie alle stammen eigentlich aus Holland. Aufgewachsen sind sie aber gemeinsam in Australien. Sie besuchten zusammen die „primary school“ und drückten die Schulbank. Jetzt, viele Jahrzehnte später, treffen sich Antoinette und Cora wieder – in Bergkamen auf der Ökologiestation. „Dafür habe ich Urlaub genommen“, erzählt Antoinette. Sie wohnt bei ihrer Freundin in Schwerte – und malt zusammen mit ihr und ihren Schwestern tagsüber in Bergkamen. „Mein Vater war Maler, hat Porträts und Landschaftsgemälde geschaffen“, erzählt Antoinette. „Ich selbst habe nie gemalt. Es ist für mich hier das erste Mal und eine große Herausforderung, meine Freundinnen müssen mir dabei helfen“, sagt sie lachend und betrachtet kritisch die Bäume, die gerade auf ihrer Leinwand entstehen.

Auch die Aquarell-Malerinnen sind schon am ersten Tag der Sommerakademie mehr als kreativ.

Ein paar Meter weiter haben ebenfalls verschlungene Lebenswege Zori Bollmann an die Bergkamener Staffelei geführt. Sie ist vor fünf Jahrzehnten aus Jugoslawien nach Deutschland gekommen. „Eigentlich wollte ich nur eine Weile fort, meine Scheidung verarbeiten“, sagt sie. Sie lernte ihren heutigen Ehemann kennen und blieb bis heute. Als gelernte „Schuhstepperin“ hat sie die Kunst im Blut. „Ich habe schon alles gemacht“, sagt sie. Malen, Schmuck, Bildhauern – nichts ist ihr fremd. In Hamm ist sie schon seit zwölf Jahren im Kurhaus aktiv, bei der Sommerakademie macht sie seit fünf Jahren mit. Jetzt als Rentnerin – „endlich mit einem eigenen Atelier“, sagt sie.

Lina (l.) mit ihrer Oma Vera und ihrem ersten Bild.

Generationen bringt das Zeichenteam derweil an den Tischen im Inneren der Ökologiestation zusammen. Hier versucht sich Lina (14) an ihrem ersten Bild, das in der Drattage-Technik entsteht. Vor einigen Jahren hat sie schon einmal als jüngste Teilnehmerin mit „Welpenschutz“ an der Sommerakademie teilgenommen. Damals bei den Druckgrafikern. Weil sie gern zeichnet, ist es diesmal etwas Neues. Oma Vera (68) hilft hier. Sie hat bei der Sommerakademie „schon alles durchprobiert“ und ist immer nur hier ganz und gar Künstlerin. Gemeinsam mit der Enkelin macht es noch mehr Spaß.

Die Regenschauer hielten auch die Holzbildhauer nicht davon ab, engagiert zu starten.

82 Teilnehmer verwirklichen sich in diesem Jahr wieder als Künstler oder probieren sich in der Holz- und Steinbildhauerei, in der Druckgrafik, mit dem Aquarell, beim Zeichnen und in der freien Malerei aus. „Wir sind wieder ausgebucht“, ist Organisator Michael Bub zufrieden. Zum ersten Mal gibt es diesmal keine Kinderbetreuung. „Wir hatten nur eine Anmeldung von zwei Schwestern, die sich inzwischen anders orientiert haben“, so Bub. Wer sehen möchte, welche Kreativität die Künstler in einer Woche entfalten: Am kommenden Samstag findet das Abschlussfest samt Präsentation der Werke statt.




L 821n erregt weiter die Gemüter

Deutliche Signale setzten die Demonstranten am Sonntag.

Sie kamen auf zwei und auf vier Beinen. Manche verschliefen alles still und gemütlich eingerollt im Bollerwagen. Andere riefen ihren Unmut gegen bereits angerückte Bagger und gehäckselte Maisfelder lautstark heraus. Am Sonntag waren gut 200 Bergkamener in den letzten Regentropfen unter tiefdunklen Wolken unterwegs, um einmal mehr gegen die L 821n zu protestieren. Diesmal mit prominenter Unterstützung aus dem Landtag.

Arndt Klocke, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag, unterstützte die Demonstration,

Die EU-Kommission ist eingeschaltet. Der Petitionsausschuss des Landtages ebenfalls. Viele Bergkamener wollen sie nicht, die Umgehungsstraße L 821n. „Viele Städte in NRW haben bereits den Klimanotstand ausgerufen“, rief Arndt Klocke, Fraktionsvorsitzender der Grünen zum Auftakt des Marsches in das Mikro. „Vor diesem Hintergrund muss alles noch einmal überprüft werden“, forderte er mit Blick auf veraltete Zahlen aus der Mitte der 2000er Jahre. „Dieses Vorhaben muss entweder gestoppt oder überprüft werden“, so der Landespolitiker, der dafür viele „Jawoll“-Rufe erntete. Der Bergkamener Ratsbeschluss sei eindeutig ablehnend gewesen. In der Interpretation von Landesverkehrsminister Hendrik Wüst ist es nach der jüngsten kleinen Anfrage der Grünen genau umgekehrt.

Weitere Schlagworte der Demonstranten.

Heute gebe es mehr Geld vom Bund für den Straßenbau – anders als zuvor, als die alte Regierung die Signale für die L 821n auf Rot setzte. „Geld, das lieber in den ÖPNV und in die Radwege investiert werden sollte – eine Mobilitätswende ist dringend notwendig“, forderte Arndt Klocke. „Nicht jede Umgehungsstraße ist unsinnig, diese jedoch ganz besonders“, so sein Fazit. Er will einen Stopp für das Projekt und stellt eine klare Forderung: Es muss eine weitere Umweltverträglichkeitsprüfung samt Verkehrszählung her.

Auch der Bundestagsabgeordnete Friedrich Ostendorff ergriff das Wort.

Wie weit die Bergkamener inzwischen sensibilisiert sind, erlebte der Grünen-Bundestagsabgeordnete und Bergkamener Landwirt Friedrich Ostendorff erst unlängst selbst. Als Bagger Kalk auf seinen Feldern ausbringen sollten, stellten sich ihnen besorgte Bürger entgegen in der Vermutung, dass hier Bautätigkeiten für die L 821n dahinterstecken. Auch für Ostendorff ist die Umgehungsstraße teil einer Klimapolitik, die nicht mehr zeitgemäß ist. „Der Klimawandel kommt schneller als prognostiziert – das verdeutlichte jetzt erst der Bericht des Weltklimarates“, betonte er. Die Situation des Waldes sei dramatisch, die Ernteverluste in diesem Jahr schlimmer als im Vorjahr. Keine Straßen mehr bauen: Das sei eine Empfehlung, für die hier noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten sei. Denn eine Kernfrage mit Blick auf den Klimawandel sei, wie sich Mobilität zukünftig darstelle. „Wir müssen damit aufhören“, rief Ostendorff und will einen Umbau der Landwirtschaft angesichts von extrem schrumpfenden Regenmengen und den ersten beiden Beregnungsanlagen in Bergkamen. „Wir müssen weg aus dem Wahnsinn, Flächen zuzubetonieren“, lautet seine andere Forderung.

Der Demonstrationszug traf sich anschließend zu weiteren Debatten, Reden und Gesprächen mit Musik und Getränken. Es wird sicherlich nicht der letzte gewesen sein.




Feuerwehr zieht Lehren aus Großbrand in Bönen: Mit Know-how gegen die Krise

Neue Gesetzeslage, dramatische Einsätze: Diese Kombination war Anlass für eine Anpassung der Organisations- und Arbeitsstruktur der Kreiseinsatzleitung (KEL) durch die Bevölkerungsschützer beim Kreis zusammen mit den Feuerwehren im Kreis. Deutlich über 2.220 Feuerwehrleute allein im Kreisgebiet. Wenn es – wie beim Großbrand in Bönen Ende Juni 2018 – hart auf hart kommt, sind fast alle im Einsatz. Dazu kommen noch Rettungsdienste wie das Deutsche Rote Kreuz oder auch das Technische Hilfswerk sowie unzählige Blauröcke aus anderen Regionen.

Faktor Zeit entscheidend im Kampf gegen die Gefahr

Da ist jedem klar. Diese Aufgabe kann ein Einsatzleiter, ein Mensch allein nicht stemmen. Er braucht Helfer an seiner Seite, erfahren und fachkundig wie er, nervenstark dazu, die ihn entlasten, steuern, koordinieren, bündeln und damit die Wege ebenso kurz wie effektiv halten, denn Zeit ist im Kampf gegen Gefahren für Leib und Leben oder zum Schutz von Sachwerten ein fast alles entscheidender Faktor.

Thomas Heckmann, Kreisbrandmeister und Leiter der Rettungsleitstelle des Kreises, versammelte

Kreisbrandmeister Thomas Heckmann erläutert den Aufbau der Kreiseinsatzleitung. Foto: Constanze Rauert

deshalb in den letzten Monaten Feuerwehrkollegen aus dem Kreis und erarbeitete mit ihnen zusammen eine neue Struktur für die Kreiseinsatzleitung (KEL). Die wird immer dann aktiviert, wenn eine Feuerwehr auch mit zusätzlicher Unterstützung und Verstärkung aus der Nachbarschaft nicht gegen Flammen, Wasser oder andere Unglücke ankommt.

Für Kreisgebiet zwei Führungseinheiten gebildet

Die überarbeitete Struktur für die Kreiseinsatzleitung sieht zwei Führungseinheiten zur Unterstützung des vom Landrat für den Krisen- oder Katastrophenfall benannten Kreiseinsatzleiters vor. Dabei ist die Region in zwei Abschnitte aufgeteilt. Nord mit Bergkamen, Kamen, Lünen, Selm und Werne sowie Süd mit Bönen, Fröndenberg, Holzwickede, Schwerte und Unna.

„Jeweils 12 Funktionen gilt es zu besetzen“, erklärt Kreisbrandmeister Thomas Heckmann und nennt beispielhaft die Beschaffung von Personal mit Spezialkenntnissen oder die Versorgung der Einsatzkräfte mit Verpflegung bis hin zur notwendigen Technik. „Damit das klappt, werden vier- bis fünfmal so viele Leute alarmiert“, vermittelt Heckmann einen Eindruck von der hinter den Führungseinheiten stehenden Manpower.

Die Teams bestehen jeweils aus den Leitern der Feuerwehren und weiteren

, konkret benannten Fachleuten. Zusammengezogen werden die Teams im Ernstfall an zwei Punkten. Im Norden ist es die Feuerwache Lünen, im Süden die der Feuerwehr Unna. Geübt wurde auch schon, und zwar bei dem Bombenfund in Bergkamen in dieser Woche. „Wir waren zufrieden“, sagt Heckmann und meint damit nicht nur die sich letztlich als harmlos erweisende Bombe. PK | PKU




Pflege- und Wohnberatung im Rathaus

Mit Eintritt eines Pflegefalles stehen Betroffene und Angehörige vor vielen Fragen. Hilfe gibt es vor Ort in den Sprechstunden der Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna.

Holzwickede
In Holzwickede findet die nächste Sprechstunde der Pflege- und Wohnberatung am Montag, 12. August von 14 bis 16 Uhr statt. Die Pflegeberaterin Andrea Schulte ist in der Bahnhofstraße 11 zu erreichen. Eine telefonische Kontaktaufnahme ist unter 0 23 01 / 185 40 32 möglich.

Bönen
In Bönen findet die nächste Sprechstunde der Pflege- und Wohnberatung am Dienstag, 13. August von 10 bis 12 Uhr statt. Die Pflegeberaterin Heike Kruse ist im Bahnhofsgebäude, Am Bahnhof 2 zu erreichen. Eine telefonische Kontaktaufnahme ist unter 0 23 83 / 933 133 möglich.

Bergkamen
In Bergkamen findet die nächste Sprechstunde der Pflege- und Wohnberatung am Donnerstag, 15. August, von 10 bis 12 Uhr statt. Die Pflegeberaterin Anne Kappelhoff ist im Rathaus, Rathausplatz 1, Raum 600 zu erreichen. Eine telefonische Kontaktaufnahme ist unter 0 23 07 / 965 218 möglich.

Bei der kostenlosen und anbieterunabhängigen Beratung geht es um Fragen rund um das Thema Pflege, wie zum Beispiel zu den Leistungen der Pflegeversicherung oder der Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung. Ebenfalls parat haben die Berater Adressen und Informationen über ortsnahe Angebote oder zur Finanzierung von Hilfsangeboten Informationen gibt es auch zu Hilfeangeboten, die pflegende Angehörige eines an Demenz erkrankten Menschen entlasten können.

Wer den Termin nicht wahrnehmen kann, später noch Fragen hat oder einen Hausbesuch vereinbaren möchte, erreicht die Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna im Severinshaus, Nordenmauer 18 in Kamen unter Tel. 0 23 07 / 28 99 060 oder 0 800 / 27 200 200 (kostenfrei).

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kreis-unna.de (Suchbegriff Pflege- und Wohnberatung). PK | PKU




Kinospaß mit Puppen und Picknickdecken unter freiem Himmel

Die digitale Filmmaschine strahlte mit aller Kraft gegen den dunklen Nachhimmel an.

Die Puppe musste unbedingt mit. Zusammen mit der Picknickdecke, Popcorn und Leckereien aus dem Picknickkorb war das Kino-Open-Air auf der Wiese der Bogenschützen in Overberge damit auch für die kleinsten Kinogänger das reinste Paradies. Andere hatten Sekt, Salate und Knabbereien auf ihren Decken ausgebreitet. Die meisten nahmen den Kleinkrieg gegen die Ameisenpatrouillen auf den 500 Sitzstühlen auf und verteidigten tapfer ihre Nachos gegen alle geballten Angriffe. Denn der Abend war perfekt für Kinospaß unter freiem Himmel.

Spaß auf der Picknickdecke vor dem Filmstart – inklusive Rauchverbot wegen bedrohlicher Trockenheit.

Die bedrohlichen dunklen Wolken lachten die Bergkamener einfach fort und straften sie mit Nichtachtung. Dazu schmeckte die Pizza viel zu gut, das Bier erfrischte herrlich und die Restwärme des Sonnentages hielt sich lange genug, bevor dann doch die mitgebrachten Decken hervorgekramt wurden. Auch die „S o S -Mobilband“ hatte überwiegend den Kampf mit der Technik gewonnen und beste Stimmung verbreitet. Da hatten sich die Regenwolken längst wieder verzogen und ein stockdunkler Himmel bot beste Voraussetzungen, nicht von dem, was dort auf der Leinwand geschah, abgelenkt zu werden.

Pizza und kühle Getränke gab es zum Aufwärmen.

Denn das war durchaus sehenswert. „Dieses bescheuerte Herz“ hatte nicht nur humorvolle Momente, sondern auch einigen Tiefgang und basiert auf einer wahren Geschichte. Gegensätzlicher könnten Lenny und David nicht sein. Für den einen ist das Leben als reicher Arztsohn eine immerwährende Party. Der andere kämpft mit einer lebensbedrohlichen Krankheit um sein Leben. Als es Lenny übertreibt, dreht ihm sein Vater den Geldhahn zu. Die Vorgabe: Er soll sich um David kümmern und ihm seine Wünsche erfüllen. Die sind durchaus speziell. Beide erleben zusammen ebenso skurrile wie tiefgründige Momente – und werden echte Freunde.

Auch Musik gab es von der „S o S Mobilband“ direkt vor der Leinwand, mitten zwischen den gut besetzten Stuhlreihen.

Da wurde schon mal der schicke Sportwagen im Gartenpool versenkt, im nächsten Moment tanzten freizügige Damen über die Leinwand und kurz darauf versagte die Leber ihren Dienst oder die Sauerstoff-Flasche ging verloren. Eine emotionale Achterbahnfahrt, die vor allem Hauptdarsteller Elyas M’Barek auf den Leib geschrieben war. Neben actionreichem Spaß gab es hier auch einiges zum Nachdenken, auch wenn sich echte Kino-Fans durchaus engagiert über gelegentlich schlaffe Dramaturgie, Schwächen im Drehbuch und leicht verkrampfte Humorattacken streiten.

Spaß machte der Film trotzdem. Nicht nur deshalb, weil auch hier eine Puppe eine ganz wesentliche Rolle spielte. Die Bergkamener Puppen wurden am Ende wie alles andere wieder eingepackt und mit einem rundum guten Gefühl inklusive einigem Gesprächsstoff wieder mit nach Hause genommen. Bis zum nächsten Kino-Open-Air.

 

 

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Ruhestand nach 46 Jahren UKBS

Mit Ablauf des Monats Juli hat sich Dirk Grünewald  von der Unnaer Kreis-Bau- und Siedlungsgesellschaft (UKBS) verabschiedet und ist in den Ruhestand getreten. 46 Jahre war Grünewald für das kommunale Wohnungsunternehmen tätig, zuletzt als Leiter der Wohnungsverwaltung. In dieser Eigenschaft oblag ihm die Betreuung von rund 3.000 Wohnungen, darunter allein 410 in Bergkamen, wo noch weitere 30 neue Wohnungen derzeit im „Stadtfenster“ entstehen. Für den Verband der Wohnungswirtschaft würdigte bei der offiziellen Verabschiedung Oliver Niermann die Verdienste Grünewalds und zeichnete ihn mit der silbernen Ehrennadel des Verbandes aus.

Auch der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Theodor Rieke, bescheinigte Grünewald, dass er sich über die Jahrzehnte mit Engagement und Einsatzfreude für die Belange der Mieterinnen und Mieter eingesetzt und für deren Anliegen stets ein „offenes Ohr“ gezeigt habe. Mit Stolz könne Grünewald auf eine erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken, sagte Rieke und fügte  hinzu: „Sie haben in Ihrem langjährigen Wirken das Gesicht der UKBS weitgehend mit gestaltet und bestimmt“.

Zum Abschied seiner Tätigkeit bei der UKBS wurde Dirk Grünewald mit der silbernen Ehrennadel des Verbandes ausgezeichnet. Unser Bild zeigt von links: Aufsichtsratsvorsitzenden Theodor Rieke, Referent Oliver Niermann vom Verband der Wohnungswirtschaft, Dirk Grünewald und UKBS-Geschäftsführer Matthias Fischer. Foto: UKBS

Für die jahrzehntelange, vertrauensvolle Zusammenarbeit bedankte sich auch Geschäftsführer Fischer, der Grünewald als „Urgestein der UKBS“ bezeichnete und auch dessen Tätigkeit als Betriebs-Obmann anerkennend hervorhob. Seit seinem Eintritt  im April 1978 habe Dirk Grünewald dem Unternehmen in vorbildlicher Weise gedient. Das bestätigte auch die gesamte Belegschaft, die zu Ehren des Scheidenden vor dem Portal des UKBS-Sitzes in Unna den roten Teppich ausgerollt hatte und Grünewald zum „Held der Wohnungswirtschaft“ ernannte.




POCO zeigt Folge vier seiner Mini-Serie mit TV-Star Janine Kunze

Wenn Janine bei POCO die Bildfläche betritt, ist Spannung vorprogrammiert. Zuschauer der hauseigenen Serie des Einrichtungsdiscounters wissen das natürlich längst. Die sympathische, lustige und oft etwas hektische Hauptfigur Janine, gespielt von Janine Kunze, ist auch in Folge vier von „Janine – Mein Platz im Leben“ ganz in ihrem Element: Voller Esprit stellt sie die POCO-Welt gehörig auf den Kopf. Zu sehen ist die vierte Folge ab dem 27. Juli auf der Unternehmenshomepage www.poco.de/dieserie und auf YouTube. Weitere Infos gibt es zudem auf Instagram und unter @meinplatzimleben.


Janine (gespielt von Janine Kunze) wettet gegen ihren neuen Chef (Daniel Sellier): Wer gewinnt die Marketingchallenge? Foto: Veranstalter

Eine überaus engagierte Mitarbeiterin, ein neuer Vorgesetzter und das ein oder andere Fettnäpfchen sind eine gute Mischung für eine große Portion Humor: In der vierten Folge hat der neue Chef seinen ersten Arbeitstag. POCO-Mitarbeiterin Janine läuft ihm über den Weg und bevor sie sich versieht, steckt sie mitten drin in einer Challenge um die beste Marketingaktion. Wer hier wohl die Nase vorn haben wird? Das dürfen die Zuschauer selbst herausfinden. Doch so viel steht fest: Auch unvorhergesehenes ist möglich. „Das macht den Charme der Serie aus“, sagt Marketingleiterin Sabine Rittmeyer. Wenn alte Bekannte auf neue Gesichter treffen, weiß man eben nie, was als nächstes passiert. Hauptakteure sind neben Janine Kunze als engagierte Verkäuferin weitere Schauspieler als Kollegen, Kunden, Freunde und Familie. Influencerin Tara von @tamtambeauty hat in Folge vier einen Gastauftritt.

 




Weingenuss wird auch von Unwettern nicht geschmäht

Volle Bänke am Sonntag unter den wieder regenfreien Sonnensegeln.

Das „Ruhrpöttchen“ blieb nicht lange farbenfroh gefüllt. Es verschwand ebenso schnell in den Kehlen wie die Mischung aus neuseeländischem Kiwisaft mit einem Schuss Wein, die Weißweinschorle oder der leckere Rotwein. Die Stimmung dafür war beim „Weingenuss am Wasser“ perfekt, der Ausblick auf das Wasser und feuerrote Sonnenuntergänge ebenso. Jedenfalls meistens.

Fruchtige Abwechselung: Das „Ruhrpöttchen“ fand ebenfalls seine Anhänger.

Den Samstag blendet Karsten Quabeck vom Bergkamener Stadtmarketing lieber aus. „Das war gelinde gesagt nichts“, bilanziert er, nachdem mindestens fünf Gewitter stundenlang heftig über der Region und auch der Marina niedergegangen waren. „Am Freitag war der Platz noch randvoll“, sagt er und zuckt mit den Schultern. „Da kann man eben nichts machen.“ Die Bergkamener schon, denn sie nutzten den aufhellenden Himmel am Abend und machten es sich bei intimer Atmosphäre auf dem Hafenplatz gemütlich. Die meisten genossen die deutlich gereinigte Luft auch dann noch, als schon wieder die nächste Unwetterwarnung auf den Smartphones aufploppte.

Der Sonntag macht alles wieder gut

Weingenuss und Musik: An allen drei Tagen mit anderen Musikern.

Am Sonntag dann ein ganz anderes Bild. Die meisten waren mit den Rad bei bestem Weinwetter in die Marina gekommen. Bei leicht bedecktem Himmel waren die Rahmenbedingungen perfekt für gediegenen Weingenuss mit kulinarischen Häppchen inklusive. Da schmeckte die Käseplatte um so besser, mancher probierte sich am Spinatkuchen, andere an den etwas anderen Maultaschen. Wer an den Weinständen genau aufgepasst hatte, der konnte auch die 14 Fragen des Weinquiz spielend beantworten. Was Zibeken sind, welche Weinsorte bereits die Römer anbauten und wann beim Wein genau der „Angriff gefragt ist“, das alles war hier zwischen echten Weinreben und entkorkten Weinflaschen verborgen.

Gute Laune, auch wenn zwischendurch das Wetter für grollende Unterbrechungen sorgte.

Improvisieren mussten die Organisatoren und Stände auch jenseits der Wetterkapriolen. Die polnischen Weinflaschen aus der Partnerstadt hatten es nicht bis Bergkamen geschafft, weil es kurz zuvor einen Unfall im Weinberg gab. Trecker und Technik waren einstweiligen derart in Mitleidenschaft gezogen, dass die Teilnahme abgesagt werden musste. Dafür sprangen andere Weinanbieter in die Bresche. Auch der Platz für die Wohnmobile war ausgebucht. Für viele der Camper ist der Weingenuss längst ein fester Termin im Kalender.

Am Ende war dann doch alles gut und am Sonntag der sintflutartige Einschnitt vom Samstag fast vergessen. Es ist eben Sommer in Bergkamen und der geht ungehindert mit der nächsten Hitzewelle weiter – und dem Kino Open-Air am kommenden Samstag.

 

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Science Fiction Days im Museum mit Begegnungen der Parallelwelten

Echte Lebewesen in erfundener Kulisse ferner Galaxien.

Die englischen Besucher trauten ihren Augen nicht. Eigentlich hatten sie in den Niederlanden die Reise angetreten, um nach diversen Stationen in Bergkamen etwas mehr über Varus und die römische Herrschaft im 1. Jahrhundert nach Christus zu erfahren. Das erste, was ihnen am Stadtmuseum begegnete, waren Droiden, ein monströses Raumschiff, Lichtschwerter und diverse Versionen von Darth Vader. Sie waren in einem Star Wars Paralleluniversum gelandet.

Platz nehmen im „X-Wing“.

Die hat weltweit vermutlich längst viel größere Dimensionen erreicht als die Folgen der römischen Eroberungszüge. In der Familie von Anja Stugholz hat sie jedenfalls alles auf den Kopf gestellt. Ursprünglich wollte die Schulklasse ihres Sohnes lediglich den ersten europaweiten Droiden im Original nachbauen. Dafür wurden Masterbaupläne beschafft, sämtliche Star Wars Filme in Dauerschleife angeschaut, um die Details der futuristischen Wesen haargenau rekonstruieren zu können. Dann wollte der Sohn ein eigenes außerirdisches Wesen, bekam Teile dafür geschenkt und seitdem lebt die ganze Familie in einer Art Parallelwelt. Gut 1.000 Arbeitsstunden flossen in den Nachbau, weit mehr Bastelstunden folgten für weitere Exemplare. „Der Sohn ist längst erwachsen, hat durch seine Arbeit kaum noch Zeit und wir sind jetzt vor allem auf Modellbaumessen unterwegs“, erzählt Anja Strugholz.

Begegnung der verfreindeten Science-Fiction-Wesen.

Kein Vergleich zu dem Star Wars Raumgefährt, das auf dem Museumshof gelandet ist. Daran montierten und schraubten die Baumeister zwei Jahre lang herum. „X-Wing“ reist das riesige Gefährt, in das alle Besucher einmal einsteigen wollten – selbst, wenn sie nicht so viel mit der Science Fiction Kultserie zu tun hatten. Besonders begehrt war es aber für Fotosessions der Rebellen, schließlich wurde hier ihr eigenes Fluggerät ausgestellt. Dafür brachten sie künstlichen Rauch mit, damit die Fotos noch täuschend echter aussehen als ohnehin schon.

Von fremden Planeten bis zur Mondlandung

Hineinschlüpfen und in ein außerirdisches Wesen verwandeln.

Alle, die hier in die Kostüme von skurrilen Filmkreaturen schlüpften, waren heftig vom Star Wars Virus infiziert. Auch bei Antonio, Nico und Robin ist es die ganze Familie. Die Oma hat das Fell für die eigenartige Wesen zusammengenäht, in die sich alle drei Brüder verwandeln. Der Vater zückt die Kamera, um den Moment für die Ewigkeit festzuhalten. Der Unterkörper steckt in einem Wesen, das einer Mischung aus Schaf und Lama ähnelt. Wer nicht sofort darauf kam, um welche Kreatur es dabei genau handelt, der konnte in den Vitrinen der Sonderausstellung fündig werden. Dort gab es komplette Miniaturfigurensammlungen, nachgebaute Kulissen, die Helme sämtlicher Star Wars Krieger oder ganze Episodenszenen en miniature. Auf dem Planet Naboo ging es in der Wampa-Höhle hoch her, auf dem Planeten Felucia nicht weniger und auch die Tusken-Räuber und Sandleute auf Tatooine sahen irgendwie nicht sonderlich friedliebend aus. Der Höhepunkt war aber Han Solo eingefroren im Kühlschrank.

Die Lichtschwerter wurden mitgebracht für die spontanten Jedi-Ritter-Kämpfe.

Da passte der herumwandelnde Nasa-Austronaut nicht ganz in die Szenerie. Die parallel ausgestellte Geschichte der Mondlandung bot aber interessante Parallelen zur Science Fiction Realität, auch wenn die Mondlandefähre fast ein wenig banal aussah im Vergleich zur Movie-Fantasie. Parallelen gab es auch an ganz anderer Stelle, denn in manchen der rund 38 Kostümen schlugen gleich mehrere Herzen. Sven Trösken beispielsweise ist in einem anderen Teil seiner Freizeit gern mal ein römischer Feldchirurg, wenn er nicht gerade auf Star Wars Treffen herumläuft. Ein spannender Kontrast zu seiner Arbeit bei einem großen schwedischen Möbelhaus und als ehrenamtlicher Richter. Das mag den Kreis zur englischen Besuchergruppe und Varusvergangenheit Bergkamens vielleicht dann sogar schließen…

 

 

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Mit Opfergaben und antikem Handwerk auf das Römerfest einstimmen

Einweihung im „heiligen Hain“ der Germanen.

Feuer war strikt verboten. Denn Wiese und Wald im Römerpark waren derartig ausgedörrt, dass jeder Funke dem neuzeitlichen Nachbau der Lagermauer ein ebenso schnelles Ende bereitet hätte wie dem antiken Vorgänger. Lediglich ein winziges Rauchopfer war erlaubt für die Eröffnung der neuen Attraktion des heiligen Hains. Beim Vorbereitungslager für das große Fest im September sollte schließlich alles stilecht bei den Römern und Germanen sein.

Unheimlich anmutende Begrüßung am Eingang.

Ob die Kirschen um 11 v. Chr. bereits auf dem kleinen Altar mit dem hölzernen Gesicht im Hintergrund drapiert wurden, ist fraglich. Die wurden erst rund 60 Jahre zuvor aus Asien von den Römern nach Europa eingeführt. Jagd- und Kriegstrophäen hingen aber auch damals sicherlich an dem Zaunverschlag. Vor allem Opfer wurden hier dargebracht – gern auch einmal menschliche. Am Samstag lief aber alles ganz unblutig ab. Es wurde mit Apfelsaft und Kräutern improvisiert. Denn so genau weiß bis heute niemand, was die Germanen eigentlich genau in ihren heiligen Hainen trieben.

Naalbinding bei den Germanen.

Dass sie sich in der Nähe des Römerlagers aufhielten, ist allerdings wahrscheinlich. Die ungebetenen römischen Gäste hatten schließlich wertvolles Geld und Waffen dabei. Der Handel mit ihnen lohnte sich. Außerdem brauchten die Römer auch die eine oder andere Dienstleistung. Zum Beispiel warme Kleidung im doch eher unwirtlichen Norden. Deshalb kamen in und vor den germanischen Zelten auch Nadeln beim „naalbinding“ zum Einsatz, der heute kaum noch geläufigen Variante von Stricken und Häkeln. Dabei konnten mehrere Stoffteile zusammengefasst werden und einzelne Elemente bei Bedarf ausgetauscht werden.

Armreifen verzieren bei den Römern.

Bei den Römern auf der anderen Seite der Mauer entstanden Armreifen und Lederbeutel. Erwin Hellmanczyk verzierte nicht nur Metalle filigran, sondern verwandelte auch Gagat in Schmucke Zierobjekte. Das, was eigentlich seit 150 Millionen Jahren getrockneter Schlamm ist, erlebt heute wieder große Beliebtheit. Er ist eine Begleiterscheinung des Bergbaus, kommt erst in ca. 300 Metern Tiefe vor. Deshalb verschwindet er langsam von der Erdoberfläche – erst recht mit dem Rückzug des Bergbaus aus der Region. Die Fertigkeit im Umgang mit dem Material wird deshalb allmählich ebenso rar.

Auch Verteidigungstechniken waren gefragt.

Zum Einsatz kamen auch Speere sowie Pfeil und Boden. Ivar alias Achim Müller ist gelernter Schreiner und weiß genau, wie die Jagdgeräte damals gebaut wurden. Er schwört auf das Holz von 120 Jahre altem Holunder. „Das Holz ist innen hohl und extrem biegsam“, schildert er. Zusammen mit seinen germanischen Mitstreitern aus dem Rheinland ließ er sich von den sporadisch vorbeischauenden Besuchern gern über die Schulter schauen. Auch die Lipperömer öffneten ihre Zelte und präsentierten vom Helm über das Bettzeug ausschließlich originalgetreu rekonstruierte Ausstattung, die vollständig handgemacht war.

Richtig voll wird es am 14. und 15. September im Römerpark, wenn das internationale Römerfest zum 3. Mal Gladiatoren, Römer, Germanen und Handwerker rund um die Mauer und die Baustelle für das neue Lagertor versammelt.

 

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Pestalozzihaus präsentiert sich kunterbunt mit neuem Außengelände

Randvolle Bühne auf dem Außengelände mit allen JeKits.

Die Saxophone haben Spielzeuggröße. Doch wenn die JeKits-Kinder tief Luft holen, kommen beeindruckende Töne heraus. Die ziehen alle in ihren Bann, wenn sie dann auch noch kreuz und quer als Marching-Band durch die Menge im neugestalteten Hof des Pestalozzihauses ziehen. Da lohnt es sich doch glatt, den eigenen Kindergeburtstag auf den Nachmittag zu verschieben.

Engagierte JeKits an der Violine.

Schließlich gibt es ein so großes Publikum so schnell nicht wieder. Egal, ob die Geige, das Cello oder das Akkordeon das auserwählte Instrument sind. Am Samstag bekamen alle JeKits eine große Bühne. Denn schließlich kamen noch mehr Menschen als sonst, weil gleichzeitig auch noch das neue Außengelände offiziell eingeweiht wurde. Ein weiterer Baustein im Zusammenwachsen des außergewöhnlichen Ensembles von Musik- und Jugendkunstschule samt Familientreff in der ehemaligen Pestalozzischule. „Es ist großartig, dass es so gut funktioniert, denn die Stadt braucht einen Ort, wo Kinder sein können“, sagte die Beigeordnete Christine Busch zur Eröffnung. Ganz im Geiste von Pestalozzi als Namensgeber.

Die Beigeordneten bei der offiziellen Einweihung.

„Wir sind hier jedes Jahr ein bisschen weitergekommen“, formulierte es der Beigeordnete Marc Alexander Ulrich. Und es wird noch weitergehen. Der Altbau der Schule bekommt noch eine neue Außenfassade, neue Fenster kommen im anderen Gebäudeteil dazu. Bis dahin werden weitere Kinder zum JeKits-Team der Musikschule dazukommen. Gut 3.500 Kinder haben in diesem Programm bereits ein Instrument gelernt und sich auf spielerische Art der Musik genähert.

Kunst an der Fassade: Auch das war möglich.

Am Samstag konnten die Kinder noch viel mehr entdecken. Kunst aus Klebestreifen an den Fassadenwänden, zum Beispiel. Oder pure Bewegungsfreude auf den ausgelegten Matten. Auch die sechs Künstler der Kunstwerkstatt sohle 1 nutzen ihr Plenair, kamen mitsamt Material und Werkzeugen auf das Außengelände, erklärten und legten mit dem Meißel Hand am Ruhrsandstein. „Das ist ein Teil einer alten, abgerissenen Autobahnbrücke auf der A2“, erläutert Peter Wiesemann. Er hat den Stein, „an dem garantiert schon jeder von uns vorbeigefahren ist“ gesichert und verwandelt ihn jetzt in ein Gesicht. Die Rückseite war einst Fassadenseite der Brücke.

Umzug als Marching-Band.

Würstchen und Waffeln, Kinderschminken und Kunstaktionen und vor allem viel Musik: Es ging den ganzen Nachmittag kunterbunt zu im neuen Innenhof des Pestalozzihauses. Ein Ort, der auch künftig zu viel Kreativität einlädt – und vor allem Kinder Kinder sein lässt.

 

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