13. BlumenBörse steckte mit guter Laune und Tanzlust an

Musik, Stände, Blumen und buntes Treiben: Die 13. BlumenBörse lockte viele Besucher auf den Nordberg.

Egal ob türkisch, deutsch, französisch, polnisch oder russisch: Am Ende lagen sich alle in den Armen und sie tanzten zusammen fröhlich über den Platz. Was sich bei der 13. Bergkamener Blumenbörse abspielte, war schlichtweg ansteckend. Die gute Laune bei wechselhaftem Wetter, die Lust am Bummeln und Stöbern – und die Freude am Frühling.

Frisch geschlüpfte Küken faszinierten vor allem die jungen Besucher.

Kein Wunder, schlüpften da doch Hühner-Küken live vor aller Augen, krähten protzende Hähne, riefen sich der Auktionator die Lunge aus dem Hals und spielten sich die Combos die Seele aus dem Leib. Überall gab es auf dem Nordberg etwas zu entdecken, auch wenn die namensgebenden Blumen nur eine Nebenrolle spielten. Die Organisatoren von der Stadt waren zufrieden: „Es ist richtig was los heute, die Stimmung ist toll – 5.000 bis 6.000 Leute werden heute bestimmt den Weg hierin finden“, gibt es für Karsten Quabeck keinen Grund zur Klage.

Kreativ: „Kupfersalz“ aus der Partnerstadt Hettstedt.

36 Stände waren in der Fußgängerzone aufgebaut. Zwischen Spargel und Pommes Frites, Gartenverzierungen und Tomatenpflanzen warteten Pflanzaktionen auf fleißige Kinder, wollten Glücksräder gedreht und Samentüten geöffnet werden. Das Europafest war fast eine Veranstaltung für sich mit Wein und Käse aus der französischen Partnerstadt Gennevilliers, „Kupfersalz“ aus Hettstedt mit seiner Bergbauvergangenheit, kreativen Bienenwachs-Schöpfungen aus der polnischen Partnerstadt Wieliczka und vielen Informationen angesichts der bevorstehenden Europawahl zur Europäischen Union. Besondern ansteckend war jedoch der „Verein der schönen Künste“, dessen Sängerinnen von der Bühne tanzten und mit den Zuschauern über den Platz wirbelten.

Die eigene Meinung war gefragt

Mitgestalten beim Integrierten Handlungskonzept für die Stadtmitte.

Zum Mitmachen inspirierte auch der eigene Stand für das integrierte Handlungskonzept für die Stadtmitte. Mitreden konnte hier jeder, der angesichts der anstehenden Umgestaltungen im Stadtgebiet vor dem Hintergrund des Strukturwandels mitgestalten wollte. Es waren Bewertungspunkte für die Qualität von Veranstaltungen, Einkaufsmöglichkeiten, Mobilität, soziales Miteinander und andere Kriterien gefragt. Auch Karten mit Anregungen waren willkommen. Mancher wünschte sich mehr Kita-Plätze für U3-Jährige, andere vermissen Cafés und Restaurants in der Stadtmitte, wollen eine andere Händlerstruktur, mehr Kinderfreundlichkeit und besseres soziales Miteinander. Der Leerstand an den Turmarkaden nervt viele, ebenso die Geruchsbelästigung durch Bayer.

Versteigerung von Fundsachen: Sogar für Turnschuhe fiel hier der Auktionshammer.

Richtig voll wurde es zur Versteigerung von Fundsachen. Kein Wunder, warteten doch allerhand Fahrräder und Handys, sogar Gartengeräte und Bohrmaschinen auf neue Besitzer. Ob die Jeans und Turnschuhe einen Käufer gefunden haben, sei dahingestellt. Viele Blumen wandern jetzt jedenfalls in Bergkamener Gärten – mehr oder weniger trocken, denn der Himmel ließ sich nur zu spontanen Platzregen hinreißen. Und wer hier nicht fündig wurde, der konnte noch in den Geschäften vorbeischauen, denn die hatten beim parallelen verkaufsoffenen Sonntag ebenfalls geöffnet.

 

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Seifenkisten sausen beim 35. Oberadener Derby meist trocken ins Ziel

Mit kräftigem Rampenschwung ging es schnurstracks bergab auf den Seifenkistenparcours.

Bis vor kurzem lagen auf dem Schleifkorb noch Verletzte untertage. Jetzt liegt Frank Meyer quietschfidel darin und rast mit gut 40 „Sachen“ auf vier Rädern bis zu fünf Prozent Gefälle hinab – übertage. Vorn auf der „Motorhaube“ erinnern Hammer und Schlegel daran, dass hier ein Stück Bergbaugeschichte ins Ziel fährt. Beim 35. Seifenkisten-Derby in Oberaden war das eine echte Premiere – mit Symbolwert.

Ein echtes Unikat mit Premiere: Die „Bergbau“-Seifenkisten von Frank Meyer

Der Bergbau ist zwar längst aus Bergkamen verschwunden, die Kultur prägt er aber immer noch. Im vergangenen Jahr hat auch die letzte Zeche in der Region dicht gemacht. Zuvor war Ibbenbüren im Dezember an der Reihe. Dort arbeitete Frank Meyer einst zwölf Jahre lang, bevor er zur Feuerwehr ging. Für ihn ist es in dem Jahr, in dem der Steinkohlenbergbau endgültig aus NRW und Deutschland verschwindet, mehr als eine Herzensangelegenheit, daran auch übertage zu erinnern. Er organisierte mit Freunden zusammen den Schleppkorb, beschaffte alle erforderlichen Teile und schraubte „5 Bierkisten lang“ daraus eine Seifenkiste der besonderen Art zusammen. Die Ehefrau schenkte Hammer und Schlegel. Den Grubenwehranzug samt Helm gab es noch aus alten Berufstagen.

Die 40 km/h können auf den gut 340 Metern binnen knapp 30 Sekunden geknackt werden.

Wie das einmalige Gefährt unterwegs ist, „werde ich gleich herausfinden“, sagt Frank Meyer. Richtig ausprobiert hat er es bislang nur auf leichtem Gefälle. Im vergangenen Jahr fuhr er sein erstes Rennen überhaupt. „Damals habe ich mit einer Fun-Kiste gleich den 1. Platz belegt – und Blut geleckt“, sagt er lachend. Für ihn war es wichtig, dass die Kiste zum ersten Mal in Bergkamen an den Start geht – der einstmals größten Bergbaustadt.

Johanna Paradowska in ihrer 70 Jahre alten Opel-Seifenkiste.

Johanna Paradowska nimmt schon seit vier Jahren in ihrer Seifenkiste Platz. Auch die ist etwas ganz Besonderes. Sie ist nicht nur ein Zufallsfund vom Dachboden. Mehr als 70 Jahre hat sie auf dem Buckel und gehörte einst dem Großvater. Der wiederum hatte eine Opelvertretung, die Seifenkistenrennen mit original Opel-Gefährten unterstützte. Zusammen mit dem Ehemann renovierte sie die alte Seifenkiste ein halbes Jahr lang. Der Rost wurde beseitigt, die Bremsen erneuert. Am Ende waren sie sogar der einstigen Originalfarbe auf der Spur. Der Helm hat natürlich exakt das gleiche Rot wie der Opel-Werbezug auf den Reifen. Eine Passion, die ebenfalls rein zufällig angefangen hat. „Ich habe zufällig einen Film gesehen, bei dem ein Adoptivkind zusammen mit seinem Vater eine Seifenkiste baute – da wollte ich auch schauen, wie das ist.“ Zuerst saß nur der Sohn in der Seifenkiste. Dann nahm sie selbst Platz. „Es macht einfach nur Spaß“, sagt sie.

Startfieber per Knopf- und Pedaldruck

Konzentration beim Start.

Beim 35. Seifenkistenderby ging es für die meisten der 52 Starter auf der rund 340 Meter langen Strecke nicht nur um den Spaß, sondern auch um Punkte für die Deutsche und für die Europameisterschaft. Zum Saisonstart gingen die Mitstreiter in den Klassen Junior, Senior, XL und in der offenen Klasse in vier Läufen an den Start. Zum Glück ohne größere wettertechnische Zwischenfälle, denn außer gelegentlichem Platzregen kamen die Regenhauben für die Seifenkisten nur selten zum Einsatz. Zur großen Erleichterung von Michael Sulitze, der als Organisator von den Bergkamener Seifenkistenfreunden mehr als eine Sorgenfalte auf der Stirn hatte, wenn er zum oftmals kohlrabenschwarzen Himmel hinaufblickte.

Auf der Startrampe warten die Teilnehmer auf ihren Start. Auch die Rampe ist übrigens ein Unikat.

Einmalig ist übrigens auch die Startrampe. Von der gibt es nur eine in ganz Deutschland – mit der richtigen Höhe für die richtige Startgeschwindigkeit. Per Knopfdruck werden die Seifenkisten hinaufbefördert, mit einem Pedal löst sich die Startklappe und die Kisten sausen los. Das Fahrgestell stammt aus Holland und wurde von einem Bauingenieur aus Viersen mit dem komplizierten Aufbau in eine Startrampe verwandelt. Die gehört jetzt den Profis aus Oelde-Stromberg und rollt jedes Jahr in Oberaden an.

 

 

 

 

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Mit Spargelmarmelade und Upcycling in den Frühling

Die rosa Maiglöckchen schwammen gerade noch im Sonnenlicht und verschwanden Sekunden später unter Hagelkörnern. Auch die Kürbisse, Tomaten und Sukkulenten waren bei der Messe Natur und Garten vom launischen Wetter ebenso überrascht wie ihre Besitzer. Überraschend war auch einmal mehr, was sich beim genauen Hinschauen auf den Tischen der 40 Stände präsentierte.

Sonne und Schatten bei der Messe Natur und Garten auf der Ökologiestation.

Bunte Eindrücke von der Pflanzenbörse.

Denn wer den Wetterprognosen nicht glaubte und bei überwiegend blauem Himmel die kurzen Wetterkapriolen in Kauf nahm, der wurde reichlich belohnt. Mancher trug echte Raritäten von der Spargelmarmelade über Löwenzahnaufstrich, Fichtenlikör und Wildkräuterpesto bis zum Mispelgelee mit sich fort. Nicht selten gestapelt in Körben, die aus alten Schallplatten geformt waren, oder verborgen in Wandhalterungen für Frischkräuter aus alten Blechdosen. Auch das gab es auf der Messe: Viel kreative Inspiration.

Tolle Ideen hat die Upcycling-AG der Geschwister-Scholl-Gesamtschule.

Auf die hat sich die Upcycling-AG der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Dortmund seit einem Jahr spezialisiert. Warum eigentlich wegwerfen, dachte sich Lehrer Manuel Schneider und steckte damit ein gutes Dutzend Schülerinnen und Schüler an. Die sammelten aus dem eigenen oder befreundeten Haushalten, was sonst im Abfall gelandet werde. Alte Fahrradschläuche verwandelten sich im Werkraum in Körbe. Aus der längst ausgedienten Schlagerparade aus Vinyl wurde im Backofen eine stilsichere Chips-Schüssel. Alte Büchsen sich eignen kreativ verziert brillant als Stifthalter oder Kräutergarten. Parallel sollen die Ideen auch als Schülerfirma Gewinn einbringen. Auf der Bergkamener Natur- und Gartenmesse konnte jeder zahlen, was er wollte. „Wir müssen auch erst einmal Erfahrungen sammeln, wieviel unsere Ideen den Leuten wert sind“, schildert der Lehrer. Die Besucher waren von der Premiere begeistert, die übrigens eine weitere Lehrerin angestoßen hatte, die auf der Messe sonst ihre eigenen Pflanzen anbietet.

Von Gartenträumen und Bambusianern

Lecker und mal was ganz anderes: Spargelmarmelade von Brigitte Sprenger.

Vor dem Stand von Brigitte Sprenger stutzten die Flaneure zunächst. „Was ist das denn?“, fragte mancher laut und wiegte die Gläser mit der Spargelmarmelade nachdenklich in den Händen. „Ich fand das auch erst befremdlich“, sagt Brigitte Sprenger, „aber sie schmeckt ganz prima mit Schinken- oder Käse“. „Das kann ich nur bestätigen“, kommentiert eine Besucherin, die gerade ein Probierstück im Mund verschwinden ließ. „Richtig lecker!“ Einfach ausprobieren war hier das Motto. Das macht Brigitte Sprenger ständig, seit Jahrzehnten. Ihr großer Garten in Unna-Stockum bietet reichlich Möglichkeiten dazu, denn dort wächst fast alles, was sich in Marmelade, Kompott, Gelee oder Eingelegtes verwandeln lässt. Was fehlt, sammelt sie oder bekommt es geschenkt – wie Waldbeeren, Schlee oder Kräuter. „Früher musste man der Mutter immer beim Einmachen helfen und fand es langweilig – heute ist es großartig“, sagt sie und betrachtet die lange Reiche von Produkten auf ihrem Tisch.

Werner Burczyk und seine rosa Maiglöckchen.

Wo er die rosa Maiglöcken vor vielen Jahrzehnten aufgetrieben hat, weiß er nicht mehr. Es war in einem Katalog. Inzwischen vermehren sie sich im Garten von Werner Burczyk. Jedenfalls dort, wo noch Platz für etwas anderes ist. Denn eigentlich ist die Fläche im Dortmunder Süden ganz und gar mit Bambus zugewachsen – bis zu acht Meter hoch. 60 verschiedene Sorten lässt er hier gedeihen. Wie diese Passion angefangen hat, weiß er noch genau. „Ich bekam 1988 ein Buch über Gräser geschenkt – da war auch ein schwarzer Bambus erwähnt, den ich unbedingt finden wollte.“ Damit war es um ihn geschehen. Er trat in die Deutsche Bambusgesellschaft ein, eignete sich alles über Bambus an, was es zu wissen gibt. Längst ist er ein waschechter „Bambusianer“, der auf der Ökologiestation regelmäßig Fachvorträge hält.

Etwas verwirrt vorm Wetter waren auch die Bienen, die sich die Besucher bei einer Führung über den Bienenstand bei ihrem regen Treiben anschauen konnten. Blühende Schönheiten aus Tibet, frisch gegrilltes Fleisch von Neuland, seltene Gemüsesorten für den Garten, Informationen und Beratung samt frischem Reibekuchen vom DRK oder Kuchen von den Landfrauen: Es fehlte wie immer nichts auf der Messe. Dabei hatten einige Aussteller kurzfristig abgesagt – wegen des Wetters.

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Mit der sohle 1 durch „Stadt Land Fluss“ und Wegmarken

Originell: Die Wegmarke als Wortmarke – aus hunderten Miniaturfotos aus Heil.

Auf der Kurbel des uralten Haushaltsgeräts thront der Eifelturm – direkt vor den Dächern von Paris. Daneben weiden die Kühe nur als Silhouette vor der düsteren Großstadt. Die platzt andernorts bedrohlich regelrecht aus der Natur hervor. Hier fließt der Nil an exotischen Orten, dort der Kanal an ausgedienten Zechenkulissen vorbei. Auf Seidenpapier, als Zeichnung, als Collage oder Druckgrafik: „Stadt Land Fluss“ ist als Wegmarke der Künstlerwerkstatt sohle 1 durchaus gewollt eine Analogie zum beliebten Spiel – eben auf künstlerische Art.

Paris vor Paris: Interessente Kontraste bietet die Jahresausstellung der „sohle1“.

Denn es geht wahrlich kreuz und quer durch die drei geographischen Schwerpunkte. Und nicht nur das. Macke und Klee, Popart und Dadaismus, naive Malerei und fotografische Verfremdung, die Melancholie von Worpswede direkt neben Anspielungen auf den Surrealismus, Anleihen aus dem Impressionismus: Das alles hat die Kunsthistorikerin Anke Schmich in ihrer Einführung bei den 22 Künstlerinnen und Künstlern ausgemacht. Wer genau hinschaut, kann also auch eine kleine Reise durch die Kunstepochen entdecken – mit der Lupe sogar nicht weniger als 800 Miniaturbilder aus Heil, die sich zur Wegmarken-Wortmarke zusammensetzen. Ganz abgesehen von einem Stück lokaler Landschaftsgeschichte, denn natürlich spielt auch Bergkamen eine Hauptrolle in der Jahresschau der Künstlerwerkstatt.

Installationen zum Entdecken.

Da kommen die Römer ebenso vor wie die Ruhrgebietslandschaft an sich – mit all ihren von der Industrie geprägten Verwundungen und Zerstörungen. Ob fotografisch verfremdet, mit feiner Poesie durch die Linse betrachtet, knallbunt mit dem Pinsel akzentuiert oder dezent mit gedeckten Farben angedeutet: Immer geht es um unser Verhältnis zum Raum, in dem wir leben, von der Vielfalt der Landschaften, von den Veränderungen, die wir mitprägen. Nicht ohne Kritik, etwa am Überfluss der kapitalistischen Gesellschaft, am Umgang mit der Flüchtlingsproblematik, an sterbenden Städten wie Venedig.

Genaues Hinschauen ist gefragt.

Für Bürgermeister Roland Schäfer passt die Wegmarke „gut zu uns“ und einer Stadt, die von Flüssen geprägt ist – und Kulturlandschaften, die mit dem Münsterland und Ruhrgebiet in all ihren Kontrasten direkt aneinandergrenzen. Zudem gibt es in Bergkamen „ein großes Potenzial“ von Menschen, die im künstlerischen Schaffensprozess Akzente setzen. Nicht zuletzt auch am Flügel, dem Ben Menze meisterlich mit nicht weniger breit gefächerte Werke entlockte.

Meisterlich gespielte Musik rahmte die Vernissage ein.

Einer fehlte dann doch: Dieter Treeck, der sonst verlässlich die Vernissage mit Textbeiträgen begleitet, war aus Krankheitsgründen verhindert. Dafür gehorchte sogar die Technik dem gesprochenen Wort und flammte gekonnt wenn auch ungeplant zum „Es werde Licht“ punktgenau auf.

Es stecken viele Emotionen drin, in den Werken. Sie sind in den Worten der Fachfrau „ereignisreich“ und warten darauf, „ihre Innere Schönheit zu enthüllen“. Das lässt sich auf vortrefflich bei der Soirée am 11. April ab 18 Uhr vertiefen. Dann auch vielleicht mit der Stadt-Land-Fluss-App als Begleitung.




Bei Musicalstars platzt der Talent-Knoten

Finale mit allen Darstellern.

An diesem Abend war er der „Greatest Showman“ und das gesamte Ensemble der beste Zirkus der Welt. „Nirgendwo auf der Welt gibt es 130 so tolle Leute, die so etwas Großartiges auf die Beine stellen“, ist Alexander Voss noch restlos euphorisiert. Dass er einmal vor der gesamten Schule singen und tanzen wird, hätte er sich nicht im Traum einfallen lassen. Jetzt möchte er am liebsten auf der Stelle Schauspieler werden. Denn diese Musicalaufführung wird keiner so schnell vergessen.

Anrührende Gesangsszenen.

Rosen flogen in die Mange, es gab tosenden Zwischenapplaus, Zugaberufe schon kurz nach dem Beginn der Aufführung und stehende Ovationen zum Abschluss. Das zweite Musical, das Sebastian Schmidt als Lehrer an der Oberadener Realschule umsetzen durfte, hat mehr als nur mitgerissen. „Das war einfach nur eine tolle Show“, fehlten dem Schulleiter fast die Worte. Dass die Premiere durch Haut und Haare ging, lag vor allem an der Begeisterung, die von jedem der Akteure sofort auf die Zuschauer überschwappte. Dazu trug weniger die Geschichte um den Zirkuspionier bei, der gegen alle Widrigkeiten seinen Traum wahr werden lässt.

Solo mit vollem Einsatz.

Vor allem war es die Magie des Zusammenhalts, die in dem halben Jahr der gemeinsamen Arbeit entstand. Von der 5. bis zur 10. Klasse durften alle mitmachen, die Lust hatten. Ob als Zwerg, als bärtige Frau, als Artist oder Zirkusdirektor: „Es war so großartig zu sehen, dass sich dabei Freundschaften ergeben“, ist auch Sebastian Lange noch restlos ergriffen. „Es gab sogar Briefe von Schülern aus der 5. Klasse zum Geburtstag einer Zehntklässlerin, in dem von der Begeisterung über die gemeinsame Arbeit an diesem Projekt geschrieben wurde.“

Ehemalige Schüler helfen mit beim Musicalerfolg

Technik von ehemaligen Schülern im Hintergrund.

Auch ehemalige Schüler investierten ihre Freizeit. Sie kamen als Choreographen, um die anspruchsvollen Tänze einzuüben. Sie bauten ein beeindruckendes Technikequipment auf, um die Zirkusmanege komplett auszuleuchten. In einem Zirkusverleih besorgte Sebastian Schmidt nicht nur die Manege, sondern sogar ein Trapez für besonders furiose Gesangseinlagen – gesichert, versteht sich. Ein kaltes Feuerwerk flammte für die ganz speziellen Effekte auf. Gemeinsam ging es nach Sylt, um hier eigene Filme für die Hintergrundhandlung zu drehen, zu proben, singen zu üben. Das schweißt zusammen. Selbst diejenigen, die altersmäßig weit auseinanderliegen.

Gesangseinlage am Trapez.

„Hier sind so viele Talente zum Vorschein gekommen – das hat nicht nur viel Selbstbewusstsein gegeben“, resümiert Sebastian Schmidt. Hinter der Bühne ist mancher vor seinem Auftritt gleich mehrere Tode gestorben und hat sich trotzdem in das Scheinwerferlicht gewagt. „Da sind einige Knoten geplatzt. Es ist toll, das mitzuerleben.“

Wer das mit eigenen Augen sehen will: Das Musical wird noch drei Mal gezeigt – am Montag, Mittwoch und Donnerstag. Dafür braucht es aber einiges Glück, denn alle Vorstellungen, übrigens mit wechselnden Besetzungen, sind restlos ausverkauft.




Ganz Rünthe und noch mehr wollen mit Stammzellen helfen

Geht wahnsinnig schnell und tut überhaupt nicht weh: Typisierung für eine mögliche Stammzellenspende.

Sie halten sich an den Händen. „Ich hatte auch Leukämie – und ich habe es geschafft“, sagt die Frau, und wischt sich eine Träne aus dem Augenwinkel. „Ich bin gekommen, um Ihnen Mut zu machen.“ Marco Füllenbach drückt ihre Hand, wird ganz still und sagt, „das bedeutet mir sehr viel.“ Für ein paar Sekunden ist der Trubel um ihn herum ausgeblendet. Ganz Rünthe marschiert gerade geschlossen hinter ihm in die Turnhalle der Regenbogenschule. Sie alle sind gekommen, um ihm zu helfen.

Riesenandrang in der Sporthalle der Regenbogenschule in Rünthe.

Es ist mehr als nur Hilfe. Es könnte der Lebensretter und all den vielen Menschen sein, die ein kleines Stäbchen mit einer flauschigen Spitze im Mund kreisen lassen. Marco Füllenbach hat „MDS“, das Myelodysplastische Syndrom. Es hat seine Blutbildung komplett auf den Kopf gestellt. Es werden zu wenige rote Blutkörperchen gebildet – unter anderem. Im Gesicht, an den Händen: Die Folgen sind bei Marco Füllenbach nicht zu übersehen. Überall bilden sich Einblutungen. Die Krankheit ist lebensgefährlich. Die Prognosen für eine Heilung sind zwar deutlich besser als bei der verwandten Leukämie. Trotzdem ist die Behandlung mit Chemotherapie, Bestrahlung, Thrombozyten- und Blutplasmainfusionen die gleiche – und genauso belastend. Es muss ein Spender für geeignete Stammzellen gefunden werden, um zu überleben.

Eine potenzielle Spenderin steckt sich energisch das erste Stäbchen in den Mund und rührt fleißig in der linken Mundhälfte herum. Dann folgen das zweite und dritte Stäbchen. Ein paar Fragen auf dem Zettel der Helferin, ein paar Kreuzchen, eine Unterschrift – schon ist nach ein paar Minuten alles vorbei. „Es ist gar nicht schlimm, geht schnell und tut nicht weh“, sagt sie, die zum ersten Mal bei einer solchen Aktion dabei war. „Mein Sohn spielt im gleichen Verein, in dem sich Marco so großartig engagiert – da ist doch ganz klar, dass wir helfen wollen“, sagt Anna Zessner. „Und es ist ja nun wirklich keine große Sache. Ich denke dabei an meinen Sohn, an Freunde, an alle Nahestehenden, die vielleicht einmal in der gleichen Lage sein könnten und Hilfe brauchen.“

Riesengroßes Engagement für einen, der selbst viel hilft

Drei Stäbchen, in denen die Informationen über den lebensrettenden Spender stecken könnten.

Die Sporthalle brummt schon wenige Minuten, nachdem die Aktion begonnen hat. Die vielen Helfer haben alle Hände voll zu tun. 70 engagieren sich an diesem Samstag an allen Ecken und Enden, braten Würstchen, schenken Getränke aus, erklären den potenziellen Spendern, wie die Registrierung für die Stammzellenerkennung genau abläuft. „Für uns war es gar keine Frage, uns hier einzubringen“, sagt Dietmar Wurst, 1. Vorsitzender vom SuS Rünthe. Marco und sein Bruder engagieren sich derartig für unseren Verein, sind immer da, wenn man sie braucht. Jetzt brauchen sie unsere Hilfe.“ Die Stadt hat zusätzlich unterstützt. Die Maskottchen von Schalke und vom BvB kommen kostenlos, um noch mehr mögliche Spender anzulocken. Der Arbeitgeber von Marco hat sofort eine Spende an die DKMS überwiesen, die solche Typisierungen organisiert. Unzählige Menschen haben Kuchen gebacken und gespendet. Das Engagement im Stadtteil ist fast schon überwältigend.

Einfach in den Mund stecken und ein paar Mal umdrehen: So einfach ist es, Lebensretter zu werden.

Aber auch darüber hinaus hat das Schicksal von Marco Füllenbach etwas ausgelöst. Wie bei Hendrik Schnitzler. Er wohnt in Werne, wusste überhaupt nicht, wo die Sporthalle überhaupt ist, in der die Aktion stattfindet. „Ich bin mit dem Navi hierher geirrt“, sagt er. Seine Mutter hörte von der Hilfsaktion, schrieb ihm eine SMS. „Ich will einfach nur helfen“, betont er. Auch er lässt sich zum ersten Mal typisieren. „Das geht so schnell und ist ganz einfach“, ermutigte er andere, seinem Beispiel zu folgen. Der Mann, der vor ihm in der Schlange für die Abgabe der Formulare steht, sieht das genauso. „Meine Frau ist schon seit Jahren dabei – jetzt dachte ich, dass es auch für mich mal an der Zeit ist.“

Das Schicksal von Marco Füllenbach berührt umso mehr, als dass er selbst vor nicht allzu langer Zeit noch eine kleine Hilfsaktion für jemand anderen anstieß. Am Spielfeldrand unterhielt er sich mit einem Familienvater aus Somalia. Auch er litt unter Bluthochdruck. „Auch bei ihm wusste niemand, was er eigentlich hatte“, erinnert er sich. Eine Woche später war der Mann tot. Er hinterließ vier Kinder und eine Frau. Die Kinder spielen im SuS Fußball. Der Verein engagierte sich für finanzielle Unterstützung. „Ich war auch auf seiner Beerdigung – zum ersten Mal in meinem Leben in einer Moschee“, sagt Marco Füllenbach. Kurz darauf kam die schockierende Diagnose für ihn.

Von der Typisierung zum Spender: Es tut nicht weh!

Marco Füllenbach will nicht einfach nur zusehen. Wie immer packt er selbst bei der Aktion mit an, die ihm hoffentlich bei der Suche nach dem lebensrettenden Stammzellenspender helfen wird.

„Ich verdränge so gut wie möglich, was die Diagnose bedeuten kann“, sagt er und steht auch schon hinter dem Würstchengrill, um die vielen frisch Typisierten zu versorgen. Er strahlt dabei über das ganze Gesicht, versprüht Optimismus und Lebensfreude. Auch deshalb klopft ihm ausnahmslos jeder, der aus der Sporthalle kommt auf die Schulter. Oft wortlos und ein bisschen sprachlos.

Alle, die sich am Samstag registrieren ließen, sind jetzt potenzielle Lebensretter. Wenn alles passt, folgen weitere Untersuchungen. Dann wird Blut entnommen und die Stammzellen werden herausgefiltert. Wenn sich der geeignete Spender für Marco Füllenbach finden sollte, werden ihm die Stammzellen in einer Klinik in Münster „transplantiert“. Dann bekommt er nicht nur ein neues Leben, sondern auch eine neue Blutgruppe – hoffentlich. Und die Spenderdatei ist ein bisschen größer geworden: Noch immer haben sich nur 8 Mio. Menschen in Deutschland registrieren lassen.




AWO-Stöberei macht das Einkaufen am Nordberg noch bunter

Völlig versunken wird in den Angeboten gestöbert.

Nicht nur mit der Nasenspitze versinkt die jüngste Kundin in der „Stöberei“ in den Musik-CDs für Kinder. Sie bekommt vor lauter Verzückung gar nicht mit, dass sich die Großmutter bereits brennend für den Dampfgarer interessiert und die Mutter gleich mehrere Blusen aus der Damenabteilung über ihrem Unterarm stapelt. Das neue AWO-Kaufhaus am Nordberg hat gerade erst eröffnet, da ist die Stöberei schon in vollem Gange.

Der Unterbezirksvorsitzende am Rednerpult.

Vielleicht liegt es ja an den bunten Farben. Vielleicht auch an dem anderen Ambiente, das in diesem Second-Hand-Kaufhaus umgesetzt wird. „Die Stöberei verkörpert die Weiterentwicklung unseres Konzeptes“, erläutert Hartmut Ganzke, Vorsitzender des AWO Unterbezirks Ruhr-Lippe-Ems. Die Grundidee ist allerdings die gleiche wie in den übrigen AWO-Kaufhäusern, die es 15 Jahren im Kreis Unna gibt. Hier gibt es gebrauchte, gut erhaltene Ware für den kleinen Geldbeutel. Gleichzeitig kann man hier „Shoppen mit gutem Gewissen“, denn „jedes Teil bringt von Anfang bis Ende Wertschöpfung“. Auch dafür kämpfen gerade viele junge Menschen bei den Freitagsdemos, so Ganzke.

Viele Besucher warten ungedultig, dass sie stöbern dürfen.

47 Mitarbeiter sind in den AWO-Kaufhäusern beschäftigt, davon über 50% mit einem Handicap. Die Kaufhäuser sind also auch Inklusionsunternehmen und bringen Menschen in Arbeit. 30 Mitarbeiter haben einen unbefristeten Vertrag. Lang haben die Stadt und die AWO nach einem besseren Standort gesucht, um das Kaufhaus ins bessere Licht zu rücken. Schon vor 2 Jahren gab es erste Gespräche, erinnerte sich der stv. Bürgermeister Kay Schulte. „Der Standort ist genau der richtige“, betonte die Beigeordnete Christine Busch. Mehr noch: „Das Konzept hat sofort begeistert, auch weil hier vor allem mit viel Herzblut die Sache angegangen wird.“

Das Kinderschminken war eine gefragte Attraktion.

Nicht nur die Beigeordnete ist mit dem Slogan „aus Alt mach Neu“ aufgewachsen – und lebte das Prinzip. Auch Kay Schulte erinnerte sich an seine erste eigene Wohnung, die nur aus „alten Sachen“ bestand – darunter eine leidenschaftliche Sammlung von Dingen aus den 50er-Jahren. „Upcycling“ heißt das heute ist mehr denn je gefragt – ganz unabhängig vom Umfang des Geldbeutels. Das zeigte auch der Andrang, der alle Altersklassen in das Kaufhaus trieb. Zumal hier neben Schnäppchen auch noch einige Unterhaltung auf dem Programm stand. Zur Akkordeonmusik ließ es sich prima Stöbern. Der Hexer kümmerte sich mit Zauberei um die Kinder, die auch auf dem Außengelände mit Hüpfburg, Glücksrad und Kinderschminken mehr als genug Beschäftigung fanden.

So bekommt das Einkaufszentrum ein neues und buntes i-Tüpfelchen.

 




Angst um ein krankes und gefährdetes Europa

Einige Plätze blieben frei beim Frühlingsempfang der SPD auf der Ökologiestation.

An Optimismus mangelt es der SPD nicht. Ungeachtet von Hagelschauern und Sturm glaubte sie beim traditionellen Frühlingsempfang fest daran, dass der Frühling tatsächlich so gut wie für der Tür steht. Und auch für Europa gibt es noch Hoffnung. Die unbestrittenen Vorteile des Bündnisses müssen bis zur Wahl am 26. Mai nur entsprechend vermittelt werden, versicherte Achim Post vom Referat des Generalsekretärs der Sozialdemokratischen Partei Europas.

Achim Post zählte nicht nur die Gefahren auf, die der EU drohen – auch Stärken.

Der hatte bei seinem Vortrag über die Perspektiven Europas viele gute Argumente dafür zur Hand, im Mai an die Wahlurne zu gehen. Allein fehlte auch bei ihm das Erfolgsrezept, die steigende Zahl von Skeptikern auch davon zu überzeugen. Dass allein in den letzten Tagen viel passiert ist, „bei dem es nun darauf ankommt, was Europa will“, ist unbestritten.

 

Für den musikalischen Rahmen sorgte das Posaunentrio „Buccinate“.

Da ist die unendliche Geschichte des englischen Brexits, der für Achim Post ein Ergebnis von jahrzehntelanger Anti-Europa-Propaganda auf der Insel ist. Er ist gegen Nachverhandlungen – aber dafür, „flexibel zu sei“. Vertrag oder Rücknahme des Brexits – das sind seine Alternativen. Aber: „Langfristig wäre es besser, wenn die Briten in der EU blieben.“ Die andere Gefahr für Europa sieht Post in den USA. In 20 Monaten stehen die Präsidentschaftswahlen an – und mit ihnen eine Entscheidung über ungehemmte weltweite Aufrüstung. Der Vertrag über Mittelstreckenraketen ist bereits gekündigt, aber noch unwirksam. Es folgt der Vertrag über Langstreckenraketen, prophezeit Achim Post. Europa kann hier gegenwirken, wenn es nicht den US-Forderungen folgt und die Verteidigungsbudgets dramatisch anhebt. In China werde zukünftig wirtschaftlich die Musik spielen – mit Rieseninvestitionen unter anderem in Schlüsseltechnologien.

Europa war noch nie so gefährdet

„Europa war noch nie so gefährdet wie jetzt“, warnt Achim Post. Die stärksten Fliehkräfte, rechtsradikale Tendenzen nicht nur in Spanien. Brüsselchinesisch, „das kein Mensch versteht“. Eine fehlende Sozialagenda für Mindestlöhne, gegen dramatische Jugendarbeitslosigkeit in vielen europäischen Ländern. Das Gezerre um eine Digitalsteuer für multinational agierende Riesen-Firmen, die bislang so gut wie nichts zahlen.  Freiheit und Demokratie, Solidarität und Gerechtigkeit, Frieden und Abrüstung – das ist, wofür Europa stehe und was wieder in den Mittelpunkt gehöre, wenn es um die Überzeugung der Wähler gehe. Achim Post glaubt, dass es gelingen kann. Am Ende zählen aber Mandate und eine handlungsfähige europäische Kommission.

Bürgermeister Roland Schäfer wies auch darauf hin, dass der Austausch mit Städtepartnern nationalistischen Tendenzen gegensteuern soll.

Dass es Europa gerade nicht besonders gut geht, darüber waren sich am Sonntag alle einig. Nicht nur Bürgermeister Roland Schäfer sieht die nationalistischen Entwicklungen. Auch der stv. Landrat Martin Wiggermann, zum ersten Mal übrigens Grußredner, appellierte, den Vormarsch populistischer Parteien zu verhindern. „Der Markt regelt nicht alles“, warnte der Landtagsabgeordnete Rüdiger Weiß und forderte, dass Europa sich auch in eine Werte- und Sozialunion wandeln müsse. Der Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes André Rocholl wünscht sich für seine gerade geborene Tochter, dass Frieden und Wohlstand selbstverständlich für sie sein werden. Er selbst hat erlebt, wie sich die Grenzen öffneten – und hat den Menschen bei der Sparkasse den Euro-Umrechnungskurs erklärt.

Der Bundestagsabgeordnete Oliver Kaszmarek engagiert am Rednerpult.

Aber auch die traditionellen Seitenhiebe durften nicht fehlen. Der Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek besuchte in Berlin die Demonstration von Schülerinnen und Schülerin für den Schutz der Umwelt, sieht hier ein starkes demokratisches Interesse und versteht die Kritik mancher Politiker nicht. Der Ausstieg aus der Braunkohle ist für ihn eine „Riesenherausforderung, für die es einen „fokussierten Strukturwandel“ braucht und bei dem das Ruhrgebiet ins Zentrum gehört.

Achim Post versäumte nicht, am Rande seines Vortrags auf noch immer ungesühnte Steuerhinterzieher, einen amerikanischen Präsidenten im Twitter-Rausch gegen Sonderermittler, die AfD mit eigenem Spendenskandal und einen CSU-Chef, der „ein netter Kerl werden will“ kleine Spitzen zu verteilen. Ein launiger Rahmen, der allerdings die Europa-Sorgenfalten nicht ganz vertreiben konnte.




Ausverkaufter Frauentag begeistert nicht nur mit Dirndlalarm

Das Frauentagsteam formiert aus Buchstaben, die der Geschichte der Frauenbewegung entnommen sind, ihr Motto.

Historische Begegnungen gab aus auch zwischen den Infoständen – mit AWO-Gründerin Marie Juchacz beispielsweise.

Mal eben einen Plausch mit Marie Juchacz halten. Wenige Meter weiter über Lohnungerechtigkeit bei Frauen, die Perspektiven der Rente oder häusliche Gewalt diskutieren. Im nächsten Moment das „Holz vor der Hütte“ mit eigenem Alpenpanorama und Assimilation als Ruhrgebietlerin im Bayernland bejubeln. Der internationale Frauentag in Bergkamen hat schon immer ungewöhnliche Ausrufezeichen gesetzt. Diesmal im wahrsten Sinne hochgehalten von Frauenhänden hinter einem aus Papier-Buchstaben zusammengesetzten Satz: „Die Hälfte der Welt gehört uns!“

Frauenscrabble der anderen Art mit witziger Fotosession.

In dem Satz steckte aber weit mehr als nur Buchstaben. Hinter jedem symbolisch gekauften Letter verbarg sich ein Stück Geschichte der Frauenbewegung. Das Wahlrecht beispielsweise, das sich zum 100. Mal jährt. Und die Tatsache, dass nur 27,1% der Abgeordneten in NRW Frauen sind und damit mehr als die Hälfte unserer Bevölkerung repräsentieren. Da braucht es auch 2019 noch eine Initiative für mehr Frauen in den Parlamenten. Oder das L für Lohngerechtigkeit: Frauen verdienen immer noch 21% weniger als Männer. H und G stehen für Häusliche Gewalt, die jede dritte bis vierte Frau in Deutschland erlebt. R für Ruhestand, der für Frauen die Hälfte des Geldes bedeutet, das Männer aus der gesetzlichen Krankenversicherung bekommen.

 

Alpenpanorama und Buchstaben-Rätsel auf der Bühne

Angeregte Gespräche an den vielen Infoständen.

Hätten die Frauen des Frauentagsteams tatsächlich alle Buchstaben als allen noch ungelösten Problemen der Frauenwelt zusammengetragen, wäre wohl ein ganzes Buch entstanden. So blieb es bei den dringlichsten Themen, viel Spaß im Publikum und auf der Bühne. Und einem zu erwartenden Rekorderlös, denn der Treffpunkt platzte vor lauter Besucherinnen fast aus allen Nähten. Ein paar farbige Briefumschlage der Ratsfraktionen und aus dem Rathaus gesellten sich noch dazu. So dürfen sich das Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk und auch das Frauenforum im Kreis Unna mit seinem Projekt „Mobile Wohnungshilfen der FrauenRäume“ auf üppige Zuwendungen freuen.

Wo sind sie nur, die Bayern-Amigos?

Auf der Bühne herrschte ansonsten purer „Dirndlalarm“. Karin Zimny staunte als Zugereiste aus dem Ruhrpott in Bayern nicht nur über das „Amigo-Ding“ mit Trump-ähnlicher Familienfürsorge und sprach sich ihre Angst vor der Ausweisung als Sozialschmarotzerin von der Seele. Ohne Wanderdiplom geht in Bayern die Angst ohnehin immer mit – auch im Dirndl, mit dem man keinen Boden mehr unter den Füßen sieht. Sich mit Blicken anzuziehen macht auch mal Spaß beim artgerechten Wandern auf der Rolltreppe ohne bayerische „Tiere im Ganzen“. Wenn nur nicht die Ehe im digital wiederersteigerten Hochzeitskleid immer wieder als Staubsaugerterroristin und Locken in der Farbe der ehemännlichen Socken enden würde.

Putzen kann manche Ehe retten, zumindest bei Karin Zimny.

Während es mit gummibehandschuten Dirndl-Kabarettistin fröhlich durch alle weiblichen Baustellen ging, hob Bürgermeister Roland Schäfer noch einmal hervor, dass es für die Sache der Frauen noch immer genug zu kämpfen gebe. Denn so lang ist es noch nicht her, dass Frauen ohne Einverständnis ihres Mannes arbeiten dürfen und generell rechtlich gleichgestellt sind. Lohngleichheit war nur ein Stichwort, das er in den Raum warf – und das sicherlich auch beim nächsten internationalen Frauentag wieder ein Thema sein wird.




Mit Lampenfieber und Begeisterung seit 25 Jahren im Theater-Rausch

Seit 25 Jahren ein fester Programmpunkt beim Theaterfestival: Das Schwarzlichttheater der Gesamtschule.

In der Turnhalle üben die Einhörner noch schnell, mit einem Griff ihre Hörner zum Leuchten zu bringen und Hand in Hand im Kreis zu tanzen. In der Umkleide hinter der Bühne holt eine Mutter die Glitterstifte hervor und sorgt dafür, dass der Regenbogenfisch auch im Gesicht schön glitzert. Direkt hinter dem Vorhang wissen manche Nachwuchstänzer noch nicht genau, wo sie eigentlich stehen müssen. Andere schlagen vor Aufregung flugs noch ein Rad. Auch beim 25. Theaterfestival hat sich eines seit einem Vierteljahrhundert nicht verändert: Das Lampenfieber.

Die spaßige Zauber-Moderation gehört ebenfalls seit Jahren dazu.

Einer steht ganz hinten im Dunkel des studiotheaters, abseits des Scheinwerferlichts. Karl-Heinz Chuleck ist immer dabei, seit 25 Jahren. Und er ist bei jedem Auftritt mindestens so aufgeregt wie die Hauptdarsteller auf der Bühne. Gebannt beobachtet er, wie dort aus Fremden Freunde werden, der Wald nicht mehr traurig ist oder der Wolf plötzlich auf die Bühne kommt. Mit 76 Jahren lässt ihn die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen „einfach nicht los“. Dabei hat alles mal ganz harmlos angefangen. Mit dem eigenen Sohn, dem Judosport und TuRa Bergkamen. Unzählige Ämter häuften sich im Laufe der Zeit bei ihm an, der eigentlich im Bergbau arbeitete. Da war es ganz natürlich, dass er auch im Stadtjugendring einen Posten übernahm – und vor 25 Jahren zu jenen gehöret, die das Theaterfestival aus der Taufe hoben.

Einhörner tanzen im Scheinwerferlicht: Das Familienzentrum Sprößlinge hatte zur magischen Nacht eingeladen.

„Das war am Anfang gar nicht so einfach“, schildert er. Es mussten hohe Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden, damit das studiotheater für die Großveranstaltung gebucht werden konnte. Feuerwehr musste dabei sein, das Rote Kreuz. Parallel fand in der ersten Zeit auch noch im Foyer der Weltfrauentag statt. Für die Idee, die von Doris Möbius angestoßen und unter der Regie von Udo Preising umgesetzt wurde, war Karl-Heinz Chuleck aber genau der Richtige. „Organisation macht mir Spaß“, erzählt er. Komplizierte Verträge auseinandernehmen, Finanzierung stemmen, Versicherungen organisieren: Da ist er in seinem Element. Dafür hat er unzählige Fortbildungen besucht. Einteilen, wer wann und wo eingesetzt wird, selbst an der Kasse sitzen: Karl-Heinz Chuleck ist beim Theaterfestival nicht wegzudenken. Dafür stand er jetzt auch einmal im Scheinwerferlicht, als es ein großes Lob samt Blumenstrauß vom Bürgermeister gab.

 

Kilometer machen für den Nachwuchs

Skeptisch unter Beobachtung: Was macht der Moderator da nur mit der Ketchupflasche?

Inzwischen ist der Wald vom Müll freigeräumt. Der Regenbogenfisch hat Freunde gefunden und in der Bücherei hat sich eine magische Nacht abgespielt – inklusive Piraten. Mit Ballerinas an den Füßen und Glitzer im Haar stürmen die Kinder den Stand der Friedenskirchenjugend und sichern sich eine frische Waffel. Hinter der Bühne lotsen die Pfadfinder die Gruppen in die richtigen Umkleiden und auf die Bühne. Christian Scharwey vom Kinder- und Jugendbüro hat schon mehrere Kilometer zwischen dem Beleuchtertisch, den Moderatoren und Umkleiden, der Sporthalle, dem Foyer, den Technikern, den Gruppenleitern, den Kindern, den Toiletten, den bereitgestellten Tassen mit kleinen Süßigkeiten und überhaupt allem zurückgelegt, was das Theaterfestival am Laufen hält. Im Geiste ist er schon beim 26. Theaterfestival. „Am Montag fängt die Planung für das nächste Festival an“, sagt er und ist mit seinen Listen auch schon wieder verschwunden.

Glitzernde Regenbogenfische sind auf der Bühne unterwegs – mit der Kita Eichendorffstraße.

An der Kasse hält Martina Eickhoff die Stellung. Auch schon seit über 20 Jahren. Sie hat selbst tanzend auf der Bühne gestanden mit der Schreberjugend. Umso wichtiger war es ihr, dass die Kinder und Jugendlichen mit diesem Großereignis die Möglichkeit bekommen, vor einem großen Publikum aufzutreten. „Außerdem engagieren sich hier so viele Ehrenamtlich mit großer Begeisterung“, sagt sie. Am größten ist für sie aber, die Begeisterung der Kinder und der Eltern zu sehen: „Es muss toll sein, auf einer Bühne stehen zu dürfen und großen Applaus zu bekommen.“ Eine andere Frau, die seit 25 Jahren Jugendliche in vom Schwarzlicht verwandelte Wunderwerke verwandelt, bekommt gerade einen Blumenstrauß von ihren aktuellen Schützlingen überreicht. Seit einem Vierteljahrhundert ist auch bei Jutta Schulz von der Gesamtschule die Begeisterung nicht kleiner geworden – und auch die Aufregung nicht. So wird der Theaterfestival-Virus immer weiter gereicht – zum Glück!

 

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Neue neben alten Fußstapfen: In Rünthe enden mehrere Feuerwehr-Epochen

„Die Türen, die von unseren Vorgängern geöffnet wurden, muss man erstmal anklopfen“, sagt Dirk Kemke, und Bernd Externbrink nickt zustimmend. „Wir treten in große Fußstapfen“, sind sich beide einig, als sie denen danken, deren Ämtern sie in fast einem Monat in der Wehrführung übernehmen werden. „Es sind neue Fußstapfen, das ist viel wichtiger“, erhebt sich Wehrführer Dietmar Luft noch einmal von seinem Platz und wischt sich eine hartnäckige Träne aus dem Augenwinkel. Es sind die ganz tiefen Emotionen, die sich jetzt Bahn brechen. Gerade hier in Rünthe.

Die alte Wehrführung mit ihren Nachfolgern, die neue Einheitsführung in Rünthe, Geehrte und Beförderte mit Vertretern aus Politik und Verwaltung.

Denn hier enden gleich mehrere Feuerwehrepochen auf einen Schlag. Wehrführer Dietmar Luft und sein Stellvertreter Ralf Klute verlassen die Wehrführung und nehmen mehrere Jahrzehnte Erfahrung und Engagement mit. Dirk Kemke und Bernd Externbrink ziehen sich aus der Einheitsführung in Rünthe zurück, um ab März offiziell als Wehrführer und stv. Wehrführer ganz neue Herausforderungen anzunehmen. Sie hinterlassen in Rünthe eine große Lücke von zusammen 37 Jahren Einsatz mit vollem Herzblut. Da gibt es natürlich eine stehende Ovation nach der anderen. Da muss sich nicht nur Dietmar Luft setzen, weil die Tränen jetzt richtig laufen – zumal es gerade erst einen Todesfall in seiner Familie gab. Auch bei den „Neuen“ zückt der eine oder andere das Taschentuch. Weil hier heute ein neues, wichtiges Amt angetreten wird, muss die Ehefrau allein ihren Geburtstag feiern. Feuerwehr ist eben mehr als nur ein Ehrenamt – es ist echte Leidenschaft.

Geschenke zum Abschied für die alte Rünther Einheitsführung und baldige neue Wehrführung: Dirk Kemke und Bernd Externbrink.

Die Blumen und das Mannschaftsbild zum Abschied lehnen an der Wand, als Dirk Kemke und Bernd Externbrink endlich durchatmen können. „Wir sind tatsächliche das älteste Führungsduo“, erinnern sich beide an die Anfänge. „Als wir hier in Rünthe in der Einheitsführung anfingen, stand gleich das 100-Jährige an.“ Seitdem haben beide mal eben ein komplett neues Gerätehaus, einen vollständig erneuerten Fuhrpark und personelle Rundumerneuerungen begleitet. „Da überlegt man schon länger, ob man einen neuen Schritt wagt – und wie es hier in Rünthe weiter geht.“ Weitergehen wird es mit einem Trio. Etwin Kramer (57) ist seit wenigen Minuten der neue Einheitsführer, Bernd Niehage (51) und Christoph Knuth sind seine frisch ernannten Stellvertreter. „Das wollten wir so, das ist die beste Lösung“, sagen sie. Die „stetig zunehmenden Aufgaben“ werden so auf mehrere Schultern verteilt – ohne „in Stein gemeißelten Zuständigkeiten“. „Ruckelfrei“ die Einheit Rünthe weiterühren, das will das neue Trio.

„Vollblutfeuerwehrleute“, das sind sie alle: Diejenigen, die gehen, und die „Neuen“. Dirk Kemke ist von den beiden Schwagern infiziert worden. Dass mitten im Beisammensein die Funkmeldeempfänger Alarm schlugen, die Schwestern ihre Ehemänner ins Auto luden und zum Gerätehaus jagten, war an der Tagesordnung. Er trat in den Spielmannszug ein, spielte hier die Trommel – und trat mit 17 ganz selbstverständlich in die aktive Wehr an. „Irgendwann war Feuerwehr dann eine echte Familienangelegenheit mit zeitweilig 11 aktiven Feuerwehrleuten – da reichte ein Auto nicht mehr aus, um zu den Einsätzen zu kommen.“ Bernd Externbrink besuchte ganz unschuldig einen Martinszug – und fand sich 1997 als Mitglied der Feuerwehr wieder. Zuvor hatte er sich schon von 1989 bis 1994 freiwillig bei der Werksfeuerwehr von Schering engagiert, danach wurde sie zum Beruf. Für beide ist Feuerwehr längst ins Blut übergegangen.

Vollblutfeuerwehrleute – in der alten und neuen Einheitsführung

Genauso wie für das neue Führungstrio der Rünther Einheit. Etwin Kramer zog die Neugier als Jugendlicher zur Jugendfeuerwehr in Opherdicke. „Dort bin ich kleben geblieben“, sagt er lachend, der im Hauptberuf in Rünthe bei der Perthes-Stiftung arbeitet. Die Rünther warben ihn dann 2008 ab. 42 Jahre Feuerwehrerfahrung bringt er mit in die Einheitsführung. Bernd Niehage, der beruflich im Vertrieb arbeitet, personifiziert die 3. Feuerwehrgeneration in seiner Familie – mit nicht weniger als 35 Jahren Diensterfahrung und einer Ausbildung in Unna. Christoph Knuth ist mit 34 Jahren der Jüngste im Trio. Er ist zwar in Rünthe aufgewachsen, aber erst über den Beruf zur Feuerwehr gekommen. Der Beruf ist die Feuerwehr: Die Berufsfeuerwehr in Dortmund.

Das Mannschaftsfoto als Andenken an mehrere Jahrzehnte vollen Einsatz in und für Rünthe wird sicherlich Ehrenplätze finden.

Neben so viel Persönlichem gab es aber noch Faktisches bei der Jahresdienstbesprechung. 125 Einsätze bewältigten die 38 Feuerwehrfrauen und -männer 2018 – im Vorjahr waren es noch 111. 1.431 Stunden lang waren sie im Einsatz, vor allem für immer mehr Menschen in Not und „kleinere Einsätze, wo sich niemand anders zuständig fühlt, angefangen vom Ölfleck unterm Auto bis zum Reh, das in den Kanal gestürzt ist.“ Auch in diesem Jahr sind die Wehrleute schon 20 Mal ausgerückt – sechs Mal öfter als noch im Vorjahr zu diesem Zeitpunkt. Häufig ging es dabei auch in die entferntere Nachbarschaft – wie zu einem brennenden Stoppelfeld in Iserlohn. Die Autobahnen direkt vor der Tür, ebenso der Kanal: In Rünthe gibt es die volle Bandbreite an Einsätzen. Insgesamt investierten die Rünther Wehrleute 7.500 Stunden Freizeit in allen Bereichen.

Nebenbei stemmte die Einheit noch Großereignisse wie den Kreisfeuerwehrtag mit Leistungsnachweis im Hafen oder die Teilnahme bei der Firefighter Challenge in Ense mit einem 8. Platz und der besten Frau im Teilnehmerfeld. Vom Fußballplatz und mit dem 4. Platz der Rünther Meisterschaft im Gepäck ging es dann auch schon mal im Fußballtrikot zum Einsatz.

Geehrt wurden Jürgen Kowalke und Heinz-Werner Lowak für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr, für 40 Jahre Jürgen Hampel und Dirk Kemke. Befördert wurden Frederick Thomas, Nico Becker, Robin Franke und Ricarda Kelch zum/r Feuerwehrfrau/mann. Oberfeuerwehrfrau/mann dürfen sich jetzt Pia Bismark und Björn Koch nennen. Melina Saller ist jetzt Unterbrandmeisterin, Dirk Kemke Stadtbrandinspektor.

Das neue Einheitstrio übernimmt sofort die volle Verantwortung und wird als erstes ein neues Fahrzeug offiziell übernehmen, auf jeden Fall mit einer Feierlichkeit. Ende des Jahres steht dann noch die Glühweinparty auf dem Programm.