Mit geschulterter Straßenlaterne auf poetischer Wanderschaft

Streetart im Wasserpark mit Laterne.

Einsam wandert er dahin. 22 Kilo wiegen die Straßenlaterne und der 800 Watt-Generator. Die eine liegt auf seiner Schulter, den anderen trägt er in der Hand. Traurig sieht er aus, wenn er die Laterne auf dem Parkdeck aufrichtet, den Kopf an den Stahl lehnt und im Wasserpark die Hochhäuser betrachtet, auf einem Schutthaufen auf der Baustelle in der City steht und in die Ferne blickt. Verwundert schauen ihm die Kinder nach, wenn er Zebrastreifen überquert. Köpfe stecken tuschelnd zusammen, wenn er auf einer Verkehrsinsel vor dem Busbahnhof eine kurze Rast einlegt.

Eindrucksvoll vor den Säulen des Stadtmarktes.

„Was macht der denn da?“, fragen manche laut, bleiben stehen und blicken ihm staunend hinterher. Solche Reaktionen kennt Jan Philipp Scheibe bereits. Als Performance-Künstler ist er mit seiner geschulterten Straßenlaterne schon seit Jahren in der ganzen Welt unterwegs. Skandinavien, Hamburg, Berlin – unendlich viele Städte hat das ungewöhnliche Trio aus Mensch, Laterne und Generator schon gesehen. Immer schick im Anzug. Immer marschierend, innehaltend, nachdenklich, einsam, ein bisschen melancholisch.

Balancierend auf dem Weg vom Parkdeck.

Andere nennen es vielleicht poetisch, wenn er mit seiner Last, die er nicht nur im wahrsten Sinne trägt, hier und dort Halt macht. Diese Stationen sind wohlkalkuliert. Einen halben Tag lang brauchte Jan Philipp Scheibe, um sich Bergkamen genau anzuschauen und dort die Haltepunkte zu „designen“, die er auf seiner Route inszenieren wollte. Das sind markante Orte wie die City-Baustelle als visuelle Landmarke für die nächste Phase des Strukturwandels. Das ist natürlich das Rathaus mit seinem 70er-Jahre Charme und den sichtbaren Versuchen, der Stadt nach der Kommunalreform ein individuelles Gesicht zu geben.

Fast schon historisch auf der City-Baustelle.

Der Friedhof als Ort mit langer Geschichte. Der Busbahnhof als Zeichen dafür, das Bergkamen sich weiter wandelt. Der Stadtmarkt mit seinen Säulen, „die mich ein wenig an das Bundeskanzleramt in Berlin erinnert haben“. Es sind „Unorte“ dabei, mit der sich Stadt und Einwohner schwer tun. Es sind Treffpunkte und Orte voller Leben dabei. Jan Philipp Scheibe inszeniert, was er spürt: „Stadt, die nicht strukturschwach ist, sondern im Vergehen und Werden steckt – es ist Entwicklung möglich, ein angenehmer Zustand“, erzählt er nach dem ersten Spaziergang durch das, was er „Altstadt“ nennt.

Ein Hauch von Beatles auf dem Zebrastreifen.

Das alles im Anzug, der für ihn ebenfalls Symbolkraft hat. Jahrelang übte er im Anzug einen Bürojob aus, „bei dem ich mich fragte, was ich hier eigentlich mache – ich wünschte mir einfach nur, loszulaufen“. Das tut er jetzt, seit 20 Jahren. Bewusst mit einem Generator, denn in dem steckt für ihn ein weiteres Stück politischer Debatte. „Der Strom muss irgendwo herkommen. Dafür sind harte Arbeit und Landschaftsveränderungen wie etwa im Braunkohletagebau nötig.“ Der Generator ist laut, er sondern Emissionen ab. Auch darüber sollen die Menschen nachdenken, die ihn sehen.

Poetisch war es allemal, ihn dabei zu beobachten. Manchmal auch befremdlich, immer aber nachdenklich und absolut beeindruckend. Er schafft Szenen, die als Bilder im Kopf bleiben. Auch mit einer zweiten Route, die heute um 18 Uhr durch Rünthe führt.




Neue Technik für Einsatzleitung der Feuerwehr

Bei einem Großeinsatz der Feuerwehren rückt oft auch der Einsatzleitwagen des Kreises Unna aus. Im Leitwagen befindet sich eine kleine, mobile Leitstelle. Daten und Informationen können so direkt vor Ort erfasst und mit der Leitstelle an der Florianstraße ausgetauscht werden. Neu ist jetzt ein System, das den Datenaustausch verbessert und schnelleres Arbeiten vor Ort zulässt.

Die Arbeitsplätze für die Disponenten. Foto: Max Rolke Kreis Unna

„Der Wagen ist seit 15 Jahren bei uns im Einsatz und wurde stetig mit neuer Technik verbessert“, so Kreisbrandmeister Thomas Heckmann. „Eingebaut wurde jetzt ein SD-WAN-System, das die Datenübertragung in Echtzeit erlaubt.“ Denn bisher war es recht aufwendig, den Leitwagen an das System der Leitstelle anzubinden – je nach Standort musste zuerst die schnellste Internetverbindung gewählt werden. Das neue System wählt automatisch die stärkste Verbindung aus und baut eine sichere Verbindung auf.

Mit der neuen Technik der Firma T&A Systeme GmbH aus Hattingen ist der Einsatzleitwagen so an jeder Einsatzstelle immer bestmöglich angebunden – schnell und störungsfrei. Eine wichtige Verbesserung, wenn es darum geht, in brenzligen Situationen zügig zu handeln und Informationen mit der Zentrale an der Florianstraße auszutauschen. Gekostet hat die Hardware 8.200 Euro, Support und Wartung kosten monatlich rund 1.500 Euro. PK | PKU




Selbsthilfegruppe „Guten Morgen“

Auch die Angehörigen von Suchterkrankten leiden häufig stark unter der Situation. Um sich gegenseitig zu unterstützen, sich auszutauschen und neue Lebensmöglichkeiten zu entwickeln haben sich Angehörige von Suchterkrankten in der Selbsthilfegruppe „Guten Morgen“ zusammengeschlossen. Weitere Interessierte sind willkommen.

Die Treffen der Gruppe finden im 14-tägigen Rhythmus freitags von 10 bis 12 Uhr im Gesundheitshaus, Massener Straße 35 in Unna statt. Neue Teilnehmerinnen und Teilnehmer heißt die Selbsthilfegruppe herzlich willkommen. Um Anmeldung vorab wird gebeten.

Weitere Informationen
Weitere Informationen gibt es bei der Kontakt- und InformationsStelle für Selbsthilfegruppen des Kreises Unna (K.I.S.S.) im Gesundheitshaus in Unna, Massener Straße 35. Ansprechpartnerin ist Margret Voß, Tel. 0 23 03 / 27 2829, E-Mail margret.voss@kreis-unna.de. Alle Anfragen werden selbstverständlich vertraulich behandelt. PK/PKU




Tritt ins Gesicht der Freundin: Haftstrafe

von Andreas Milk
Der Bergkamener Adil B. (Name geändert) ist 22 Jahre alt, verbüßt gerade eine Jugendstrafe und hat jetzt auch noch ein Urteil nach Erwachsenenstrafrecht bekommen: Im September 2020 hatte er nach Überzeugung des Kamener Strafrichters seine damalige Freundin misshandelt, ein halbes Jahr später eine Frau in der Nachbarschaft beleidigt. Resultat: 23 Monate Haft, dazu eine Zahlung von 3.000 Euro Schmerzensgeld an die „Ex“.

Die 31-jährige Dortmunderin war am 5. September vorigen Jahres in Adil B.s Wohnung. Es gab Streit. Adil B. sagt: Er habe sie aufgefordert zu gehen, das habe sie nicht getan; es habe eine Rangelei gegeben, sie sei gestürzt. Ganz anders die Schilderung der Frau: Adil B. habe in ihre Haare gegriffen, den Kopf heruntergezogen und ihr – barfuß – ins Gesicht getreten. Folge war ein Nasenbruch. Eine Operation war nötig.

Zwar waren die Angaben der Frau über weite Strecken unpräzise, teils auch widersprüchlich. Obendrein fand B.s Verteidiger merkwürdig, dass sie mit der lädierten Nase erst zwei Tage später ins Krankenhaus ging. Aber: Dass B. sie bewusst verletzt hatte, daran hatte der Richter keinen Zweifel. Als Zeugin sei die Dortmunderin glaubwürdig: Sie zeigte keine Belastungstendenzen, sagte zwischendurch sogar Positives über Adil B.. Das war bei der zweiten Geschädigten – der Frau aus der Nachbarschaft – anders. B. habe sie eine Hure genannt und ihr provozierende Küsschen zugeworfen, berichtete die 55-Jährige, beim Erzählen gleich wieder „auf 180“. Schwer zu glauben, dass sie – wie von ihr behauptet – in der Situation damals ruhig geblieben sein soll. Aber: Auch ihr glaubte der Richter, dass B. sich beleidigend geäußert hatte.

B.s Vorstrafenregister beginnt 2014, es umfasst gemeinschaftlichen Raub, gefährliche Körperverletzung, Einfuhr von Betäubungsmitteln. In dem Kamener Prozess um Tritt und Beleidigung hatte sein Anwalt einen Freispruch verlangt: Die Aussagen der beiden Zeuginnen waren seiner Ansicht nach nicht genug für eine Verurteilung. Sehr wahrscheinlich wird der Fall also bald das Landgericht Dortmund in zweiter Instanz beschäftigen.




Bronze gießen an der Ökostation

Bronze glänzt wie Gold, dient als Schmuck, daraus entstehen Kunstwerke und auch Gebrauchsgegenstände. In diesem zweitägigen Workshop stellen die Teilnehmer aus Wachs oder Speckstein ein Modell her, betten es ein in Formsand und gießen es in Bronze aus. Der Schmelzofen wird von den Teilnehmern aus Lehm errichtet und mit Kokskohle betrieben. Die nötige Temperatur von über 1000 Grad erzeugt ein Gebläse, damit sich die Teilnehmer vollständig der Herstellung der Modelle und dem Einbetten der Formen widmen können. Die fertigen Bronzen werden gefeilt, geschmirgelt und poliert. Die Teilnehmer können ihre gefertigten Bronzen mit nach Hause nehmen.

Der Workshop ist auch für Familien mit Kindern ab 13 Jahre und Experten geeignet. Er wird am Wochenende, Sa/So 6./7. November 2021 in der Zeit von jeweils 10.00 – 16.00 Uhr auf dem Gelände der Ökologiestation angeboten. Geleitet wird der Kurs von dem Museumspädagogen Olaf Fabian-Knöpges. Die Kosten betragen pro Person 95 Euro. Maximal können 12 Personen an dem Bronzeworkshop teilnehmen.

Erwachsene Teilnehmer müssen geimpft, genesen oder getestet sein.

Veranstalter sind das Umweltzentrum Westfalen und Naturförderungsgesellschaft Kreis Unna e. V.

Anmeldungen ab sofort bei Dorothee Weber-Köhling (02389-980913) oder umweltzentrum_westfalen@t-online.de.




Junge Selbsthilfegruppe für Suchterkrankte in Planung

Teilhabe am gesellschaftlichen Leben mit Suchterkrankung: Das ist einer der Schwerpunkte, den die vom JES NRW e.V. geplante junge Selbsthilfegruppe für Betroffene ins Auge fassen möchte. Denn mit der Suchterkrankung folgen häufig auch weitere, zum Teil sehr unterschiedliche Problematiken, mit denen Betroffene zu kämpfen haben.

Neben den Suchtproblemen soll bei dieser Gruppe deswegen insbesondere die Alltagsbewältigung sowie die Gewinnung an Lebensfreude in den Fokus treten. Das Angebot ist dabei nicht auf eine bestimmte Suchterkrankung ausgelegt, sondern bewusst allgemein auf eine stoffgebundene Sucht bezogen. Die Treffen der jungen Selbsthilfegruppe sollen in Unna stattfinden.

Weitere Informationen
Interessierte zwischen 18 und 35 Jahren können sich gerne entweder an Björn Peterburs (JES NRW e.V.), Tel. 01 57 / 37 79 61 93, E-Mail: bjoern.peterburs@jesnrw.de oder die Kontakt- und InformationsStelle für Selbsthilfegruppen im Gesundheitshaus Unna, Massener Straße 35 wenden. Ansprechpartnerin hier ist Laura Schwarz, Tel. 0 23 03 / 27-28 29, E-Mail: laura.schwarz@kreis-unna.de. Alle Informationen werden vertraulich behandelt. PK | PKU




Neues Landesprogramm: 39.000 Euro für Vereine, Projekte und Vorhaben

Engagierte, zivilgesellschaftliche Organisationen und Initiativen im Kreis Unna können seit dem 1. Oktober einen Antrag auf Förderung im Rahmen des neuen Landesprogramms „2.000 x 1.000 Euro für das Engagement“ stellen – und das nur noch bis zum 1. November. Der Kreis Unna erhält aus dem Programm 39.000 Euro an Fördermitteln.

1.000 Euro Festbetrag gibt es für Projekte oder Ideen, die passend zum diesjährigen Schwerpunktthema „Gemeinschaft gestalten – engagierte Nachbarschaft leben“ initiiert werden und sich durch bürgerschaftliches Engagement auszeichnen. Denkbar sind hier zum Beispiel Besuchsdienste, ein Adventsnachmittag für ältere Menschen oder auch Aktionen für Ortsteile, die vom Hochwasser betroffen sind.

Wer ist antragsberechtigt?
Antragsberechtigt sind neben Vereinen und Stiftungen beispielsweise auch Initiativen. Darin unterscheidet sich das Programm von anderen. So können auch Nachbarschaftsinitiativen, die etwas für die Gemeinschaft im Stadtteil initiieren möchten, einen Antrag einreichen.

Informationen zum Förderprogramm, zur Antragstellung können auf www.engagiert-in-nrw.de abgerufen werden. Die Antragstellung ist über das Portal www.engagementfoerderung.nrw  zwischen dem 1. Oktober und 1. November möglich.

Im Kreis Unna steht Marten Schneider vom Steuerungsdienst des Kreises Unna als Ansprechperson zur Verfügung. Erreichbar ist er unter Tel. 0 23 03 / 27 – 41 10 oder per E-Mail an marten.schneider@kreis-unna.de. PK | PKU




Handbuch zum „Älter werden in Bergkamen“

Die Stadt Bergkamen hat den Seniorenwegweiser „Älter werden in Bergkamen“ umfangreich überarbeitet. Das beliebte Nachschlagewerk ist ab sofort im Rathaus und in den öffentlichen Einrichtungen im Stadtgebiet erhältlich. Die Info-Broschüre kann auch digital über die Internetseite www.bergkamen.de abgerufen werden.

Die Beigeordnete Christine Busch und Thomas Lackmann, Stabsstelle soziale Inklusion und Seniorenarbeit, stellen die Neuauflage des Seniorenwegweisers vor. Foto: Stadt Bergkamen

„Dieses Handbuch ist für die älter werdenden Menschen in Bergkamen und ihre Angehörigen eine hilfreiche Unterstützung im Alltag, um sich ohne lange Suche an die richtigen Stellen wenden zu können – ein echter Wegweiser!“, so die zuständige Beigeordnete Christine Busch. Der Seniorenwegweiser wird seit dem Jahr 2006 durch die Stadt Bergkamen herausgegeben und liegt jetzt in der vierten Auflage vor. Auf rund 80 Seiten informiert die Broschüre zu Themen rund um das „Älter werden“ und bietet über 250 Kontaktdaten zu passenden Ansprechpersonen.




WFG wirbt bei der Expo Real für den Wirtschaftsstandort

Die Wirtschaftsförderung Kreis Unna (WFG) wirbt noch bis einschließlich heute, Mittwoch, bei Europas größter Fachmesse für Gewerbeimmobilien und Investitionen in München für den Wirtschaftsstandort. Wie gewohnt präsentiert sich die WFG am Stand der Business Metropole Ruhr (Halle B1, Stand 330).

WFGGeschäftsführer Dr. Michael Dannebom und sein Team nutzen die drei Messetage derzeit, um dem Fachpublikum das Interkommunale Gewerbegebiet Unna/Kamen zu präsentieren. Hier warten in exponierter Lage am Kamener Kreuz noch acht Hektar voll erschlossene Gewerbeflächen auf kleine und mittlere Betriebe. Neben dem Interkommunalen Gewerbegebiet Unna/Kamen stehen unter anderem Flächen im INLOGPARC Bönen und im Gewerbegebiet Rausingen in Holzwickede im Mittelpunkt der Vermarktungsbemühungen.

Wirbt in München für den Wirtschaftsstandort: Die Delegation aus dem Kreis Unna. Foto: WFG

„Die Expo Real eignet sich hervorragend, um Unternehmen und Investoren auf unsere aktuellen und künftigen Flächenangebote aufmerksam zu machen“, erklärt Dr. Michael Dannebom. „Denn statt Neues zu erschließen werden wir im Kreis Unna künftig Altes neu denken. Ein Beispiel dafür ist das einstige STEAGKraftwerksgelände in Lünen. Auf einem Teil der Fläche wollen wir in den kommenden Jahren ein nachhaltiges Gewerbegebiet für emissionsarme und zukunftsfähige Betriebe entwickeln, um aus dem laufenden Strukturwandel einen Wandel des Wirtschaftens zu machen“, erläutert der WFGChef die Pläne. Er zieht nach zwei Messetagen eine durchweg positive Bilanz: „Nach der coronabedingten Pause im vergangenen Jahr erweist sich die Expo Real aktuell als Treffpunkt für die internationale Immobilienwirtschaft. Wir haben zahlreiche Gespräche zur Vermarktung von Flächen im Kreis geführt und viele neue Kontakte geknüpft und bereits bestehende gepflegt.“

Neben der WFG präsentieren weitere Mitaussteller aus dem Kreis und der Region ihre Angebote und Projekte am Stand. Neben dem Bauverein zu Lünen und der Bayer AG sind auch die Sparkasse UnnaKamen und die Unnaer Kreis Bau und Siedlungsgesellschaft mbH (UKBS) als Botschafter des Kreises mit von der Partie.


Auch Bürgermeister und Wirtschaftsförderer aus den Kommunen nutzen die Expo Real, um für ihre Städte und Gemeinden zu werben. Aus Bergkamen begleitet Bürgermeister Bernd Schäfer die Delegation. Unna ist durch Wirtschaftsförderer Martin Bick vertreten. Die Stadt Werne hat Matthias Stiller und Philipp Cramer nach München entsandt. Für die Stadt Kamen ist Elmar Wendland vor Ort. Christoph Gutzeit und Jens Ewald werben für den Wirtschaftsstandort Schwerte.

Zum Hintergrund:

Die Internationale Fachmesse für Immobilien und Investitionen EXPO REAL findet jedes Jahr im Oktober in München statt. 2019 waren nach Veranstalterangaben etwa 46.747 Teilnehmer aus 76 Ländern vor Ort, darunter 22.065 Fachbesucher sowie 2.189 ausstellende Unternehmen.
Im vergangenen Jahr fiel die Messe pandemiebedingt aus.




Klimaschutzmanager aus ganz NRW zu Gast im Kreishaus

Gemeinsame Wege für mehr Klimaschutz: Rund 30 Klimaschutzmanagerinnen und -manager aus ganz Nordrhein-Westfalen waren jetzt zu Gast im Kreishaus in Unna. Ziel des Netzwerktreffens war ein guter Austausch und ein besseres Kennenlernen der Akteure, die teilweise erst seit wenigen Wochen im Amt sind.

Gastgeberin war die Klimaschutzmanagerin des Kreises Unna, Dorothee Albrecht. Auch Vertreter der KommunalAgentur NRW, dem Dienstleistungsunternehmen des Städte- und Gemeindebundes, waren nach Unna gekommen. Die KommunalAgentur ist federführend für die Organisation des breit aufgestellten Netzwerks. Begrüßt wurden die Gäste durch Kreisumweltdezernent Ludwig Holzbeck.

Klimaschutzkonzepte
Kernpunkt des Austausches waren Klimaschutzkonzepte. Denn daran arbeiten alle Klimaschutzmanagerinnen und -manager – alle haben eine entsprechende Förderung des Bundesumweltministeriums erhalten. Wie der Klimaschutz in Kommunen möglichst effizient gestaltet werden und was voneinander gelernt werden kann, darüber diskutierten die Teilnehmer intensiv.

Im Anschluss stand eine Exkursion mit Günther Klumpp von Mobilitat auf der Tagesordnung, der das Carsharing-Auto der VKU, die fahrtwind-App sowie die Mobil- und Radstation im Kreis Unna vorstellte.

Regelmäßige Treffen
Das Netzwerk trifft sich regelmäßig. Alle zwei Wochen stellt die KommunalAgentur einen Online-Raum zur Verfügung und begleitet diesen. Nach einem Jahr der Online-Treffen war der Wunsch nach einem Präsenz-Treffen nun groß. Es soll in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. PK | PKU




Im Escape Room die Geheimnisse des Mittelalters lösen

Ganz schön ausgetüftelt: Rätsel über Rätsel lauerten im mittelalterlichen Escape Room

Einmal als Spion in das Mittelalter eintauchen und dunkle Intrigen spinnen. Im Geheimbund „Das Schwarze Kreuz“ ging es am Wochenende Graf Adolf III. von der Mark an den Kragen. Einige zogen sich deshalb schwarze Umhänge über, schoben den schweren Wandteppich zur Seite und betraten den „Escape Room“ an der Römermauer. Sie wollten dem Mann eine gemeine Falle stellen, der vor mehr als 700 Jahren die Geschicke der Region mit nicht weniger hinterhältigen Tricks unter seine Fittiche brachte. Ganz so leicht war das allerdings nicht.

Sind wir auf der richtigen Fährte: Es gab historische Betreuung für die Teilnehmer.

„Es ist noch schwieriger, als es aussieht“, gibt ein Teilnehmer zu, der sich an einem Kästchen mit vielen Knöpfen, Schrauben, Schubladen und Rädchen abmüht. Eigentlich ist er aus Bielefeld zu einem Verwandtenbesuch angereist. Seine Begleiterin hat sich eigens aus Halle auf den Weg gemacht. Hier wartete die spontane Idee für einen Ausflug in den Escape Room auf sie. „Wir haben sowas schon ein paar Mal gemacht. Das hier ist aber eine echte Herausforderung“, meint die Älteste im Team und liest immer wieder die Anweisung für das nächste Rätsel. Die Scheiben am Stehpult sind noch nicht in die richtigen Positionen gedreht.

Stilecht: Das Feldlager Adolf III. Graf von der Mark als Escape Room.

Was war da eigentlich genau los um 1388, als sich Adolf III. aufmachte, um die benachbarte Stadt Dortmund zu belagern und zu erpressen? Die „Dortmunder Fehde“ ist in die Geschichtsbücher eingegangen. Weniger der Versuch, den Grafen in dem blutigen Getümmel mit einer heimlichen Liebschaft in die Falle zu locken. Es ging um Macht und Einfluss. Der eine häufte immer mehr Ländereien an und war gleichzeitig Bischof von Münster. Der Kontrahent Friedrich von Saarwerden war Kölner Bischof und ein echter Erzfeind. Da wurden schwere Geschütze aufgefahren, um die Pfründe zu sichern.

Stilecht verfasste Rätsel und Hinweise.

Eines ist jedenfalls sicher: Der Graf von der Mark prägt die Region bis heute. Die Städte Bergkamen, Kamen, Werne und Lünen waren damals Schauplätze haarsträubender Ereignisse – und haben ihr heutiges Stadtbild entwickelt. „Wir suchten nach einem gemeinsam historischen Thema für eine gemeinsame Aktion. Was bietet sich da besser an?“, meint Museumsleiter Mark Schrader. Zusammen wollen alle vier Museen und Städte die gemeinsame Geschichte erlebbar machen mit einem Angebot, das es so noch nicht gab. Fertig war die Idee vom Escape Room. Historisches Material haben die Museen reichlich.

Statisten spielen das Leben im Mittelalter nach.

So mutete der Raum, der in Wahrheit ein Zelt war, waschecht an. Schon im Eingang mussten die vier ersten Rätsel gelöst werden, um die korrekte Reiseroute mit den Stadtwappen und finaler Mathe-Aufgabe nachzubilden. Erst damit war der Weg frei ins Schlafgemach des Grafen. Ein ausgetüfteltes Rollenspiel mit echten historischen Ereignissen, spannenden Requisiten und anspruchsvollem Denksport. Das Team aus Bielefeld, Halle und Bergkamen brauchte eine gute Stunde, um das Geheimnis zu lüften und aus dem Feldlager wieder herauszukommen.

Draußen warteten noch weitere Eindrücke aus dem Mittelalter mit Statisten, die den Alltag von Damals nachspielten. Wer den Historien-Spaß verpasst hat: Der Escape-Room ist mobil und macht an den nächsten Wochenenden auch in den übrigen drei Nachbarstädten in Werne, Lünen und Kamen Station.