Archäologisches Experiment gedeiht: Mit 1.000 Litzen auf dem Weg zum antiken Stoff

Noch einige Litzen fehlen, bis der germanische Webstuhl einsatzbereit ist.

Oben greift die Hand Zielsicher zwischen die Fäden, schafft sich Raum und zieht einen anderen Faden hindurch. Der wird unten in einer bestimmten Reihenfolge um den Holzbalken gewickelt. Dann geht alles wieder von vorn los. Knapp 1.000 Mal. Das dauert das ganze Wochenende. Um ein hochwertiges Stück Stoff zu bekommen, mussten die Menschen vor gut 2.000 Jahren viel Geduld haben. Und reichlich Arbeit investieren.

Filigrane Handarbeit ist gefragt.

Eigentlich sollte der germanische Webstuhl im Grubenhaus sogar schon die ersten Stoffteile herstellen. So weit kam es bei brütender Hitze am Wochenende aber nicht. Mit Mühe waren alle Litzen gebunden, um den Webstuhl überhaupt einsatzbereit zu bekommen. Das ging nicht ohne Hilfe. Die Archäologin Gisela Michel brauchte die fleißigen Hände der „Germanin“ Melissa Solich, die das Fadenwirrwarr für ein zügiges Fortkommen lichtete. „Das macht richtig Spaß. Wann hat man sonst schon die Gelegenheit, so ein spannendes archäologisches Experiment hautnah mitzuerleben?“

Das richtige Muster entsteht im Fadengewirr.

Denn ein Experiment ist es wahrlich, was dort mühsam in mehreren Schritten entstanden ist. Am Anfang standen die sogenannten dreieckigen Webgewichte. Die wurden in lediglich geringer Zahl in einem bestimmten Verbreitungsgebiet von den Archäologen entdeckt. Sie haben eine einmalige Form und scheinen für das Weben einer besonderen Sorte Stoff verwendet worden zu sein. Genau erforscht ist das noch nicht. Gisela Michel hat es sich zur Aufgabe gestellt, diese These zu beweisen. Dafür hat sie zunächst die Webgewichte originalgetreu mit der richtigen Ton-Magerung hergestellt und gebrannt. Dann entstand der Webstuhl ebenfalls nach historischen Vorlagen mithilfe eines Fachmanns. Nun folgt noch der letzte Schritt, das Weben. 2/1er Köper heißt die Technik, bei der Schuss und Kette eine Rolle spielen. Doch das muss jetzt noch warten.

Abtauchen in 2000 Jahre alte Handwerkskünste

Bunte Stoffe standen mit den zugehörigen Färbemitteln bereit.

Während die beiden Frauen im Akkord die Fäden zogen, blühte im Schatten des Nachbaus der römischen Holz-Erde-Mauer das germanische Handwerksleben – den hitzigen Umständen entsprechend. In einer Ecke konnte man sich mit eigenen Augen überzeugen, wie Wolle als Grundmaterial für das Weben gefärbt wird. In der anderen Ecke lagen Fibeln und Schnallen für die fertigen Stoffe bereit. Kettenhemd und Helm blieben meist ungenutzt nur zur Anschauung liegen – sich damit durch die pralle Sonne zu bewegen, war schlichtweg eine Tortour.

Hier entsteht ein Kamm aus Geweih.

Schweißtreibend war auch der Entstehungsprozess für die filigranen Kämme, die unter anderem auch für die Wolle verwendet werden. Sie entstehen je nach Zielgruppe aus Elfenbein, Geweih oder Knochen. Mit der Säge und viel Geduld geht es an das Grundmaterial, um daraus Anhänger oder auch Würfel zu formen. Die liegen entweder über dem fertigen Stoff, der sich dann in ein Kleidungsstück verwandelt hat – oder verschwinden in Beuteln darunter und darüber.

Allzu viele Besucher trauten sich nicht in die wabernde Hitze und den Schatten der Bäume. Gewappnet mit reichlich Getränken und in gemachem Tempo wanderten sie von Stand zu Stand und tauchten für ein Weilchen in eine ganz andere Welt ein. Das fiel nicht schwer, hatten die Fachleute doch zusätzlich einige spannende Informationen zu bieten.

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Kino Open-Air füllt die Stuhlreihen mit beschwingter Rentner-Komödie und viel Sternenhimmel-Flair

Tolle Kulisse mit heimischer Action-Eröffnung beim Open-Air-Kino.

Etwas Nachhilfe brauchten die Bergkamener schon. Auf der Leinwand stand zwar die Aufforderung in riesigen Lettern. Unter ihre Stühle schauten sie aber erst, als die Mitarbeiter der Stadt an jeder Reihe im Open-Air-Kino vorbeimarschierten und laut ausriefen, dass es jetzt etwas zu gewinnen gibt. Immerhin 10 Kinogutscheine waren unter den Sitzen versteckt. Wer zu den Glücklichen gehörte, ließ es sich jedenfalls nicht anmerken.

Volle Reihen und flimmernder Projektor vor tollem Nachthimmel.

Einfach war es auch nicht, das zu erkennen. Inzwischen war die Nacht über dem Gelände der Bogenschützen hereingebrochen. Ein halber Mond hatte sich direkt neben die riesige Kinoleinwand geschoben und die Bäume glühten in prächtigen bunten Farben. Eine tolle Kulisse, von der die meisten offenbar mehr in den Bann gezogen wurden als vom Gewinnerglück. Außerdem heulten plötzlich Feuerwehrsirenen auf und das Blaulicht tauchte das Gelände für ein paar Sekunden in funkelndes Lichterfeuer der anderen Art. Kurz darauf wurde auf der Leinwand die Drehleiter ausgefahren, Feuerwehrleute rannten in voller Montur zum Einsatzort, die Flotte der Einsatzwagen rückte aus: Der nagelneue Imagefilm war mehr als nur die Eröffnung des Filmabends. Es war fast schon eine eigene Action-Einlage.

Tolle Stimmung bescherte die Mobile Band.

Bis dahin war das Open-Air-Kino eigentlich wie immer verlaufen. Schon eine Viertelstunde vor dem offiziellen Beginn standen die Besucher mit Decken, Kissen und Picknickkörben auf dem Roten Teppich, um sich einen von 500 Sitzplätzen zu sichern. Pizza, Pommes, Popcorn, Nachos: Es stand alles bereit, um vier Stunden bis zum Kinobeginn mehr als sinnvoll zu vertreiben. Zumal die Mobile Musikband sich mit alten, neuen und aktuellen Hits mitten durch die Besucher musizierte und gute Stimmung verbreitete. Schon lange vor dem Filmstart war es voll. Der eigentliche Film war längst zur Nebensache geworden.

Volker Meyer parkt als „Stadtteilpolizist“ zum letzten Mal in der ersten Reihe direkt neben dem Roten Teppich.

Denn wenn die Reihe „Sommer in Bergkamen“ mit den Veranstaltungen durch die Stadtteile zieht, dann ist es immer auch ein Stück Stadtteilparty und eine Frage der Ehre, dabei zu sein. Hier trifft man sich und feiert. Dann ist auch der „Ortsscheriff“ in seinen letzten paar Amtstagen dabei. Polizist Volker Meyer parkte wie immer direkt neben dem Roten Teppich, um das letzte Mal auch als Ordnungshüter die Veranstaltung zu begleiten. Seit 45 Jahren ist er Polizist. Seit 1994 als Dienstältester in „seinem“ Stadtteil Overberge. Am 31. August geht er in Rente. Ein bisschen Wehmut war deshalb schon dabei, als er über den Roten Teppich ging. „Es war eine tolle Zeit hier in Overberge“, resümiert er. Bei jedem Kino-Open-Air war er ganz nebenbei auch dabei. Langweilig wird ihm bestimmt nicht werden. „Mein großes Hobby ist das Reisen. Ich war schon fast überall – und es gibt immer noch einiges zu entdecken“.

Spektakuläre Feuerwehreinlage zum Start des Imagefilms in eigener Sache.

Das bewiesen auch die Leinwand-Akteure um Maren Kroymann, Heiner Lauterbach und Barbara Sukowa als Anfänger-Großeltern mit Leih-Enkeln. Da geht es von Anfang an selbstverständlich drunter und drüber mit den lieben Kleinen und deren Eltern. Vor allem aber mit den eigenen Erwartungen und den Herausforderungen der Realität. Ein quietschvergnügter Ausflug in die etwas anderen Seiten des Rentnerdaseins, der Spaß machte – auch wenn er erst unlängst im Fernsehen lief. Dabei fehlte aber garantiert die Traumkulisse mit Sternenhimmel und Mondschein. Und mit den leicht empörten Fledermäusen, die regelmäßig dicht an der Leinwand vorbeiflatterten.

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Abbruchparty: Wellenbad wird zum Abschied nach 50 Jahren fast allein gelassen

 

Anstehen und jubeln zum großen Abschiedsfinale.

Gedämpfte Partystimmung im Wellenbad.

Noch steht alles im Wellenbad Weddinghofen. Die Rutsche, der Sprungturm, die Umkleidekabinen, das Haus, in dem sich die Wellenmaschine verbirgt. Auch wenn am Samstag zur Abbruchparty geladen wurde – ganz offiziell. Genauer gesagt ist es die letzte Party vor dem Abbruch. Bis dahin schaukeln sich noch in regelmäßigen Abständen die Wellen in die Höhe und läuft das Wasser die Rutsche hinab in das Sportbecken. Wie schon seit 50 Jahren.

Nochmal ab durch die Rutsche, bevor sie abgebaut wird.

„Es ist richtig traurig, dass das alte Wellenbad wegkommt“, meinen Joulin (15), Vanessa (17) und Paulina (15). „Wir sind immer hier, mit der ganzen Clique. Wir hören Musik, schwimmen, haben einfach Spaß. Wir sind mit dem Wellenbad quasi aufgewachsen“, sagen sie. „Es wird uns fehlen!“ Deshalb sind sie auch zur Abbruchparty gekommen. Und sie werden jede freie Minute nutzen zum Abschiednehmen.

Spaß in den Wellen nur noch für kurze Zeit. Dann wird die Wellenmaschine abgestellt.

Das wird nicht mehr allzu viel Zeit sein. Ab dem 15. August wird der Betrieb auf halbe Tage zurückgefahren – abhängig vom Wetter. Ab Oktober startet der Rückbau. Bis dahin muss noch viel erledigt werden: Fernwärme- und Gasleitungen müssen entfernt, Bauwasser installiert werden. Und: Ein großer Teil der Ausstattung zieht nach Ghana um. Dort entsteht ein neues Krankenhaus, das dankbar ist für jede Unterstützung. Die alten Mülleimer finden hier ebenso eine sinnvolle Wiederverwendung im OP-Bereich wie die Stangen für die Absperrungen, die Spinde und die Trennwände der Umkleiden. Dr. Samuel Okae als Organisator war deshalb am Samstag ebenso beim großen Abschied mit von der Partie wie andere, die seinen Nothilfeverein unterstützen.

Über das Wasser laufen ist gar nicht so einfach.

Die meisten jungen Besucher wollten einfach nur Spaß haben. Es warteten riesige Wassertiere und Inseln darauf, beklettert zu werden. Übers Wasser gehen konnte jeder Einzelne auch – wenn er denn den Dreh herausfand und es über die Plastikplane im Wasser schaffte. Stelzen, Hüpfbälle, Teamwettkämpfe: Das Partyteam hatte ein buntes Programm ausgearbeitet, damit richtig Stimmung aufkam. Allzu viele hatten allerdings bei deutlich abgekühlten, aber immer noch strahlend schönen Sommertemperaturen nicht den Weg ins Wellenbad gefunden.

Verhaltener Abschied mit Wehmut

Rutschspaß vor fast verlassenen Liegewiesen.

Die riesige Wiese blieb fast leer. Auch auf den meisten Bänken um die Schwimmbecken war noch Platz. Hier hatten es sich auch ältere Besucher gemütlich gemacht. Eine von Ihnen war schon „seit bestimmt 20 Jahren nicht mehr hier – vorher aber regelmäßig mit den Kindern wegen der Rutsche und den Wellen“, erzählt sie. „Das Wellenbad gehört doch einfach zu Bergkamen dazu, es ist schade, dass es jetzt verschwindet. Ich wollte heute einfach Abschied nehmen.“ Ebenso wie eine junge Familie, die häufig aus Kamen hierherkommt. „Die Rutsche ist toll, die Wellen – das ist großartig für Kinder“, erzählt das Ehepaar. „Wir ziehen hier gern unsere Runden im Sportbecken. Wenn das Wellenbad jetzt schließt, haben wir eine ganze Weile gar kein Freibad mehr und müssen in die Halle. Mit einem Kombibad wird es bestimmt auch nicht einfacher, richtig Schwimmen zu gehen“, glauben sie. Eine Frau kommt mindestens einmal in der Woche aus Castrop-Rauxel hierher. „Wenn ich meine Schwester besuche, geht im Sommer mit den Enkeln immer ins Wellenbad – das gehört für mich zu Bergkamen dazu. Und es wird mir wirklich fehlen, denn die Alternativen sind richtig teuer.“

Die riesigen Wassertiere machten trotzdem Spaß.

Wehmütig ist auch der Bäderbetriebsmanager der GSW, Sven Holtsträter. Schon im Kamener Freibad, wo er einst seine Ausbildung begann, „hat es ehrlich gesagt weh getan“, als die Bagger anrückten. Hier in Bergkamen hat er auch am Beckenrand die Schwimmgäste im Auge behalten. „Auch das ist ein schwerer Schritt – aber es entsteht ja etwas Neues, in dem viel Potenzial steckt“, meint er. Zumal sich das Badeverhalten der Gäste definitiv verändert hat. Es kommen viel weniger Gäste in die Freibäder. „Richtig voll wird es fast nur noch, wenn die Temperaturen über 30 Grad steigen.“ Das treibt die Kosten noch zusätzlich in die Höhe.

Das ließ sich auch am Samstag beobachten. Abschied hin oder her: Den meisten war es bei bis zu 25 Grad offenbar zu kalt. „Wir hätten mit mehr Besuchern gerechnet“, resümiert Sven Holtsträter.

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Im 26. Jahr feiert die 25. Sommerakademie Jubiläum und eine Generation Kunstleidenschaft

Bis zum letzten Moment noch am Objekt arbeiten: Die 25. Sommerakademie ging am Freitag zu Ende.

Das hat ebenfalls Tradition: Gemeinsames Abschlussessen der einzelnen Kurse inmitten der geschaffenen Kunstwerke.

Bayern, Niedersachsen, Berlin, Düsseldorf, Bonn: Der Ruf der Sommerakademie geht längst weit über die Grenzen des Kreises Unna hinaus. Wenn hier Holz und Stein in fantasievolle Formen gebracht werden, aus Farben Aquarelle und freie gemalte Welten entstehen, gedruckt und gezeichnet wird, dann sind gestandene und Nachwuchskünstler inzwischen seit Generationen am Werk. Am Freitag zeigten die 82 Teilnehmer zum 25. Mal, was sie in einer Woche geschafft und geschaffen haben. Eigentlich wäre es die 26. Auflage gewesen, wenn es Corona nicht gäbe.

Musik gehört dazu, wenn die Abschlussausstellung gefeiert wird.

Also war es eigentlich ein Jubiläum eines echten Erfolgskonzepts, dass auch alle Volkshochschulen über die Stadtgrenzen hinaus verbinden. Aus dem Kreis Unna sind alle dabei, die Nachbarn aus Hamm ebenso. Und weil es von Anfang an nicht nur Spaß gemacht, sondern auch echte Künstler hervorgebracht hat, sind die meisten Teilnehmer mehr als treu. Sagenhafte 40 Prozent kommen von außerhalb, weil es sich eben herumgesprochen hat: Freunde und Bekannte werden angeworben. Ehemalige Westfalen lesen und hören in der Ferne davon.

Die Steinbildhauerei präsentiert sich in 3D.

Ines genießt schon länger das Rentenalter in vollen Zügen. Mit der Sommerakademie begann sie eigentlich mit der Premiere vor 26 Jahren. „Ich hörte von der Ausstellung der Ergebnisse der ersten Akademie und schaute mir das an. Es war faszinierend und ich wollte auch dabei sein“, erinnert sie sich. Seitdem hat sie nur ein einziges Mal gefehlt. Ansonsten steht mindestens ein gewaltiger Stein jedes Jahr für sie bereit. In der Steinbildhauerei ist sie fest gebucht. Das ist fast schon wie eine Familie. „Wir sind eine tolle Gemeinschaft in der einen Woche. Wir kennen uns inzwischen ewig, die Atmosphäre ist eine ganz besondere und unser Dozent einfach großartig“, sagt sie. Als Schülerin im Internat probierte sie sich bereits am Ton aus, gestaltete Weihnachtskarten. Der Stein war für sie eine echte Herausforderung. „Was man hier wegmeißelt, ist unwiederbringlich verloren. Jeder Stein hat seine eigene Struktur, die man erstmal kennen lernen muss.“ Diesmal hat sie sogar 3 Objekte geschaffen. Was genau, das weiß sie schon, wenn sie sich die Steine im Vorfeld besorgt.

„Ruhig ein bisschen mutiger sein“

Johanna mit ihrem ersten Kunstobjekt aus Holz.So weit ist Johanna noch nicht. Die 24-jährige Landschaftsgärtnerin kennt sich zwar mit der Natur und ihren Materialien aus. Aus Holz hat sie jetzt aber zum ersten Mal ein Kunstobjekt geschaffen. Der Kopf, an dem sie eine Woche lang gearbeitet hat, ist noch nicht ganz fertig. Aber er bekommt einen Ehrenplatz bei ihr zuhause. Und sie wird weiter machen mit der Holzbildhauerei. „Ich bin froh, durch Zufall in diesem Kurs gelandet zu sein. Es war eine großartige Erfahrung und hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Es ist unbeschreiblich zu sehen, wie ganz langsam etwas entsteht, was man innerlich vor Augen hat.“ Viel Anleitung brauchte sie bei ihrer Sommerakademie-Premiere. „Die war großartig – so konnte ich mich Schritt für Schritt vorantasten.“ Ihre Mutter hatte vor einiger Zeit auch einmal die Sommerakademie absolviert und animierte sie, es selbst einmal auszuprobieren. Schließlich experimentierte die Tochter immer schon mit Ton und Malerei. „Immer zweidimensional – diesmal in 3D“, erzählt sie lachend. Der Satz, den sie mit nach Hause nehmen wird, ist ganz einfach und universell: „Du kannst ruhig etwas mutiger sein.“

Viel zu sehen gab es auf dem Gelände der Ökologiestation zum Abschluss der Sommerakademie.

Regenfluten, fortgewehte Zelte, unerträgliche Hitze, eisige Kälte: Bei 25 Sommerakademien war alles dabei. Immer ein engagiertes Dozententeam, eine erstklassige Versorgung, zwischendrin sogar Kinderbetreuung. Und zum Abschluss gibt es immer eine Ausstellung, bei der stets gute Musik, Leckeres vom Grill und viel Anerkennung für die künstlerische Leistung geboten wird.

Eine Neuauflage wird es natürlich 2023 geben – wie immer in der letzten Woche der NRW-Sommerferien. Also schonmal vormerken, die Plätze sind begehrt.

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Akrobatik verwandelt den Römerpark mit Poesie und Klaschnikov in ein Straßenkunst-Paradies

Feuriges Kabarett auf der Bühne des Kulturpicknicks im Römerpark.

Charmante Jonglage mit Poesie und Musik gab es zum Einstieg.

Feuerspeiende Maschinen, Schlagzeug spielende Ratten, Gummikörper in undenkbaren Verrenkungen, beflügelte Menschen mit fünf jonglierenden Bällen: Märchenhaft war das 2. Kulturpicknick dieses Sommers. Ohne Anmeldungen, mit Liegestühlen und Picknickdecken, mit begeistertem Jubel und Zugaben – und mit fantasievollen Geschichten zur Akrobatik.

Eine verrückte Ratte übernimmt das Schlagzeug.

 

Dass zwischen der Jonglage mit 2, 3, 4 und 5 Bällen die geflügelten Ameisen aus den Ritzen der Arena im Römerpark zum Liebesflug starteten, störte nur ein bisschen. Auch die gefräßigen Mücken konnten den Spaß an der Musik synchron zu betörender Akrobatik nicht wirklich schmälern. Regelrecht poetisch war der Einstieg in das Kulturpicknick. Das begann, als die ersten Dosen mit Käsehäppchen und Olivensticks schon längst geleert waren.

Da fliegen die Bälle bei der beflügelten Jonglage.

Felice und Cortes aus Berlin schauten in gut gelaunte und offene Gesichter, die begeistert mit auf die Reise in fabulöse Welten gingen. Da hob Ikarus beflügelt fast mit den zärtlich auf Armen und Büchern jonglierten Bällen ab. Eine durchgeknallte Ratte ließ die Drumsticks am Schlagzeug gewaltig in die Lüfte fliegen. Am Ende landeten auch die Linkshänder fast im Rattenkrankenhaus, denn sie stampften und klatschten um die Wette zu hochklassigem Gesang. „Ihr seid ein Teil unserer Geschichte, wenn ihr nach Hause geht – und wir sind ein Teil eurer Geschichte.“ Daran gab es nichts zu zweifeln, auch nach mehreren Zugaben nicht, bei denen sich der Hut, der durch das Publikum ging, stattlich füllte.

Abenteuerliche Taverne mit Wodka und Krimi

Hula-Hoop der anderen Art.

Was sich danach in der verrückten Taverne des „Kabaretts Kalaschnikov“ abspielte, war nicht weniger sagenhaft. Dort floss der Wodka für das Publikum in Strömen, dagegen konnte auch der leicht verzweifelte Rotarmist nichts ändern. Die zweifelhafte Bardame klemmte sich lässig die Fersen hinter die Ohrläppchen und verknotete so ziemlich alle Gliedmaßen auf dem Tresen. Die Putzfrau ging im wahrsten Sinne auf die Palme und wirbelte in luftiger Höhe direkt vor der Römermauer herum. Der korrupte Bürgermeister jonglierte mit dem Diabolo und ließ sich Herzen mit Pfeil und Bogen vom Schädel schießen – abgefeuert mit dem Fuß, selbstverständlich.

Einen Gummihandschuh mit der Nase auf dem Kopf aufblasen? Kein Problem!

Das Publikum traute seinen Augen kaum, rieb sich unablässig dieselben und forderte auch hier eine Zugabe nach der anderen. Die Kinder konnte sich im Sand vor der Bühne nicht entscheiden, ob sie angesichts von Feuersäulen aus beängstigenden Waffen die Flucht ergreifen oder vor Unmengen von Hula-Hoop-Reifen, die weibliche Körper emporwirbelten, fasziniert die Bühne kapern sollten. Ein aufregender Abend, der eine Überraschung nach der anderen zu bieten hatte – von Straßenkunst der allerfeinsten Art.

Für das letzte Kulturpicknick am 19. August sollten sich alle schon jetzt Zeit nehmen. Der Andrang wird groß sein, denn das kulturelle Kleinod im Römerpark ist längst schon ein echtes Kulturhighlight des Sommers geworden.

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Neuer Glanz und neue Ausstattung für Bad und Sauna in Bönen

Bad & Sauna in Bönen eröffnet wieder: Die Freizeiteinrichtung der Gemeinschaftsstadtwerke (GSW) Kamen, Bönen und Bergkamen öffnet nach dreiwöchiger Pause ab Montag (18. Juli) wieder ihre Türen. Neben typischen und turnusmäßigen Reparatur-, Wartungs- und Reinigungsarbeiten fanden in dem Bad in Bönen zudem Sanierungs-

Die Heizstäbe im Saunaofen wurden während der Revisionsarbeiten erneuert. Foto: GSW

arbeiten statt. So wurden beispielsweise die Holzbänke in der Kelosauna sowie der Holzboden auf der Terrasse abgeschliffen, lasiert und wieder eingesetzt. Zudem wurden der Unterbau der Sauna sowie die Heizstäbe für den Saunaofen erneuert. Nicht nur in neuem Glanz, sondern auch mit neuer Ausstattung wartet der Außenbereich auf. Zwei neue Strandkörbe sowie sechs neue Sonnenliegen, die in Kürze angeliefert werden, finden die Besucherinnen und Besucher künftig im Saunagarten. In der Gastronomie im Hallenbad wurden zudem neue Stühle und Tische angeschafft. Einen neuen Anstrich haben einige Innenbereiche – etwa die Umkleiden – erfahren.

Zu den typischen Wartungsarbeiten zählte unter anderem die Überprüfung des Hubbodens im Mehrzweck- sowie Sportbecken. Darüber hinaus haben Mitarbeiter die Lüftungs- und Filteranlagen in der GSW-Freizeiteinrichtung gewartet beziehungsweise ausgetauscht. Das Blockheizkraftwerk, mit dessen erzeugter Wärme das Hallenbad und der Saunabereich erhitzt werden, hat turnusgemäß ein neues Modul erhalten. Zu den regelmäßigen Arbeiten
gehörten außerdem die Reinigung der sogenannten Schallwasserbehälter. Dort wird das durch die Bewegung der Badegäste über den Beckenrand getriebene Wasser durch die Überlaufrinnen aufgefangen und gefiltert. Die Einrichtung Bad & Sauna in Bönen hat ab Montag (18. Juli) wieder zu folgenden Zeiten geöffnet: montags bis freitags von 11 bis 21 Uhr sowie samstags/sonntags und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr.




Landrat und Bürgermeister besuchen Kleingärtner

Gestern stand dem Kleingartenverein „Im Krähenwinkel 1947 e.V.“ rund um den Vorsitzenden Michael Ludwig spontaner Überraschungsbesuch ins Haus – beziehungsweise genaugenommen in den (Klein-)Garten. Während der Sommerferien öffnet der Kleingartenverein jeden Montagabend seine Pforten für Nachbarn und Besucher. Kurzfristig gesellten sich auch Landrat Mario Löhr und Bürgermeister Bernd Schäfer dazu.

Nach einem Rundgang durch die Kleingartenanlage nahmen sich sowohl Landrat Löhr als auch Bürgermeister Schäfer Zeit für zahlreiche angeregte Gespräche. „Hier im Kleingartenverein findet das echte Leben statt. Die Menschen sind geradeheraus und sagen, was sie denken und was sie bewegt. Das gefällt mir hier besonders“, betont ein rundum zufriedener Bürgermeister. Vor Ort konnten die Kleingärtner/innen den Landrat und den Bürgermeister auch vom Naherholungswert der gesamten Anlage beeindrucken und zeigen, dass sich die sieben Bergkamener Kleingartenanlagen aus gutem Grund das gemeinsame Motto „Wir sind das Grün unserer Stadt!“ entschieden haben.

Für die kommenden Monate plant Bürgermeister Bernd Schäfer weitere organisierte und spontane Gesprächsrunden und Begegnungen mit Bürgerinnen und Bürgern direkt vor Ort. „Bei den Vor-Ort-Terminen lässt sich die Stimmung viel besser erfassen, als wenn jemand einen Brief oder eine E-Mail ins Rathaus schickt.“ freut sich Bürgermeister Bernd vor allem darüber, dass es inzwischen wieder deutlich mehr Gelegenheiten zum Treffen und zum direkten Austausch untereinander gibt.




Selbsthilfegruppe für Angehörige psychisch erkrankter Menschen

Zum nächste Gruppentreffen lädt die Angehörigen-Gruppe psychisch erkrankter Menschen am Dienstag, den 5. Juli,  ein. Das Treffen findet in der Zeit von 18 bis 19.30 Uhr im Besprechungsraum des Hellmigium im Severinhaus Kamen, Nordenmauer 18 statt. Treffpunkt ist der Haupteingang des Hellmig Krankenhauses.
Bei den Treffen geht es um gegenseitigen Erfahrungsaustausch, Umgang mit Problemen, die sich im Zusammenleben mit einem psychisch erkrankten Angehörigen ergeben, Entlastung finden, Orientierungshilfen erhalten und psychosoziale Einrichtungen kennenlernen. Zu besonderen Themen (Betreuungsrecht, Medikament etc.) werden in Absprache Referenten eingeladen.
Eine Voranmeldung ist erforderlich, da wegen des Hygienekonzeptes aufgrund der Corona Lage die Teilnehmeranzahl begrenzt ist.
Kontakt: Jessica Maisler, Sozialpsychiatrischer Dienst Kreis Unna, Fon: 02306 / 100-564 oder Heike Stahlhut, Fon: 02307 / 9820014.

Informationen gibt es bei der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen des Kreises Unna (K.I.S.S.) im Gesundheitshaus in Unna, Massener Straße 35. Ansprechpartnerin ist Margret Voß, Tel. 0 23 03 / 27 2829, E-Mail margret.voss@kreis-unna.de .Alle Anfragen werden selbstverständlich vertraulich behandelt. PK/PKU




Selbsthilfegruppe für Menschen mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD)

Die Selbsthilfegruppe für Menschen mit einer chronischen obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) lädt für Donnerstag, den 7. Juli, um 15 Uhr zu einem Vortrag ins Gesundheitshaus Unna, Massener Str. 35 ein. Als Referentin wird Dunja Bartmann vom Roten Kreuz Kamen den Hausnotruf bei einer Notlage vorstellen.
Interessierte sind herzlich eingeladen. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird um Voranmeldung gebeten. Hinweis für Teilnehmende. Es wird ein aktueller Corona Test benötigt und beim Betreten des Gesundheitshauses besteht Maskenpflicht.
Interessierte können sich melden bei der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen im Gesundheitshaus in Unna, Massener Straße 35 melden unter selbsthilfe@kreis-unna.de oder bei der Ansprechpartnerin Margret Voß, Tel. 0 23 03 / 27-28 29, E-Mail: margret.voss@kreis-unna.de.




Neues Gesicht in den Bergkamener Jugendmigrationsdiensten

AWO-Urgestein Eugenia Zimmer ist in den Ruhestand gegangen und hinterlässt eine große Lücke bei den Jugendmigrationsdiensten in Bergkamen. Die will künftig Sabra Khatal schließen: Die 38-jährige ist bereits
seit 2016 Mitarbeiterin der AWO, verdiente sich ihre ersten Sporen in Bochum. Im Dezember 2021 wechselte sie zur AWO UB RLE, wo sie bis Juni im Teilhabemanagement gearbeitet hat. Sie verfügt über Erfahrungen in den
Bereichen Stadtteilarbeit und Integrationsarbeit und kann neben Deutsch in englischer und französischer Sprache beraten. Französisch ist bislang an dieser Stelle noch nicht vertreten gewesen. Ihr Büro hat Sabra Khatal Am
Wiehagen 32 in Bergkamen bezogen und künftig ist sie, ebenso wie Kollegin Violetta Robbert, unter Telefon 02307/557665 sowie per Mail an jmdbergkamen@awo-rle.de erreichbar.




Erste Polizeihauptkommissarin Sonja Wundrock übernimmt die Leitung der Polizeiwache Schwerte

Erste Polizeihauptkommissarin Sonja Wundrock ist neue Leiterin der Polizeiwache Schwerte. Im Rahmen eines Pressetermins am Dienstag (28.06.2022) haben Behördenleiter Mario Löhr, Abteilungsleiter Polizei Torsten Juds, Bürgermeister Dimitrios Axourgos und Ordnungsdezernent Niklas Luhmann die 51-Jährige begrüßt und vorgestellt. Die gebürtige Kamenerin folgt auf Andreas Vallieri, der in den wohlverdienten Ruhestand gegangen ist.

„Wir bleiben unserer Linie treu und setzen bei den Wachleitungen auf Erfahrung – denn die bringt Sonja Wundrock mit. Sie hat nicht nur mehrere Dienstgruppen auf verschiedenen Dienststellen geleitet, sie weiß auch als ehemalige Leiterin eines Bezirks- und Schwerpunktdienstes, was die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger sind. Sie kennt die Straße. Daher freue ich mich sehr, diese Funktion mit einer kompetenten und routinierten Kollegin zu besetzen. Hinzu kommt die bedeutungsvolle Tatsache, dass sie die erste Polizeibeamtin ist, die die Leitung der Polizeiwache Schwerte übernimmt“, betont Behördenleiter Mario Löhr.

Abteilungsleiter Polizei Torsten Juds, Behördenleiter Mario Löhr, Wachleiterin Sonja Wundrock, Bürgermeister Dimitrios Axourgos und Ordnungsdezernent Niklas Luhmann (v.l.) Foto: Polizei Unna

„Auch dank der Arbeit meines Vorgängers Andreas Vallieri übernehme ich eine gut aufgestellte Polizeiwache. Wie er lege auch ich großen Wert darauf, die hervorragenden Kontakte unter anderem zu Netzwerkpartnern, Behörden, Institutionen und Vereinen in Schwerte zu pflegen und weiter auszubauen. Aufgrund meiner Tätigkeit als stellvertretende Leiterin der Polizeiwache Kamen ist mir das Aufgabengebiet der Wachleitung nicht neu. Durch verschiedene Führungspositionen weiß ich, wie wichtig bei der Polizei ein funktionierendes Team ist. Deshalb liegt mir ein starker Zusammenhalt sehr am Herzen“, sagt Sonja Wundrock.

„Traditionell hat es in Schwerte immer einen guten und kurzen Draht zwischen der Stadtverwaltung und der Polizei gegeben. Ich bin überzeugt, dass das auch in der Ära Sonja Wundrock so bleiben wird und wir unsere Ordnungspartnerschaft weiter intensivieren können. Wie ich in Gesprächen erfahren durfte, ist Bürgernähe für die neue Polizeichefin in Schwerte kein Fremdwort. Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit und heiße Frau Wundrock herzlich willkommen in der Ruhrstadt“, erklärt Bürgermeister Dimitrios Axourgos.

1990 fing Sonja Wundrock bei der Polizei an. Seit 2007 ist sie bei der Kreispolizeibehörde Unna. Hier war sie unter anderem Leiterin des für Kamen, Bergkamen und Bönen zuständigen Bezirks- und Schwerpunktdienstes, stellvertretende Leiterin der Polizeiwache Kamen sowie Dienstgruppenleiterin der Leitstelle. Sie ist verheiratet, hat eine Tochter und wohnt in Kamen. In ihrer Freizeit gehört Sport, insbesondere der Triathlon, zu ihren großen Leidenschaften.