Im 26. Jahr feiert die 25. Sommerakademie Jubiläum und eine Generation Kunstleidenschaft

Bis zum letzten Moment noch am Objekt arbeiten: Die 25. Sommerakademie ging am Freitag zu Ende.

Das hat ebenfalls Tradition: Gemeinsames Abschlussessen der einzelnen Kurse inmitten der geschaffenen Kunstwerke.

Bayern, Niedersachsen, Berlin, Düsseldorf, Bonn: Der Ruf der Sommerakademie geht längst weit über die Grenzen des Kreises Unna hinaus. Wenn hier Holz und Stein in fantasievolle Formen gebracht werden, aus Farben Aquarelle und freie gemalte Welten entstehen, gedruckt und gezeichnet wird, dann sind gestandene und Nachwuchskünstler inzwischen seit Generationen am Werk. Am Freitag zeigten die 82 Teilnehmer zum 25. Mal, was sie in einer Woche geschafft und geschaffen haben. Eigentlich wäre es die 26. Auflage gewesen, wenn es Corona nicht gäbe.

Musik gehört dazu, wenn die Abschlussausstellung gefeiert wird.

Also war es eigentlich ein Jubiläum eines echten Erfolgskonzepts, dass auch alle Volkshochschulen über die Stadtgrenzen hinaus verbinden. Aus dem Kreis Unna sind alle dabei, die Nachbarn aus Hamm ebenso. Und weil es von Anfang an nicht nur Spaß gemacht, sondern auch echte Künstler hervorgebracht hat, sind die meisten Teilnehmer mehr als treu. Sagenhafte 40 Prozent kommen von außerhalb, weil es sich eben herumgesprochen hat: Freunde und Bekannte werden angeworben. Ehemalige Westfalen lesen und hören in der Ferne davon.

Die Steinbildhauerei präsentiert sich in 3D.

Ines genießt schon länger das Rentenalter in vollen Zügen. Mit der Sommerakademie begann sie eigentlich mit der Premiere vor 26 Jahren. „Ich hörte von der Ausstellung der Ergebnisse der ersten Akademie und schaute mir das an. Es war faszinierend und ich wollte auch dabei sein“, erinnert sie sich. Seitdem hat sie nur ein einziges Mal gefehlt. Ansonsten steht mindestens ein gewaltiger Stein jedes Jahr für sie bereit. In der Steinbildhauerei ist sie fest gebucht. Das ist fast schon wie eine Familie. „Wir sind eine tolle Gemeinschaft in der einen Woche. Wir kennen uns inzwischen ewig, die Atmosphäre ist eine ganz besondere und unser Dozent einfach großartig“, sagt sie. Als Schülerin im Internat probierte sie sich bereits am Ton aus, gestaltete Weihnachtskarten. Der Stein war für sie eine echte Herausforderung. „Was man hier wegmeißelt, ist unwiederbringlich verloren. Jeder Stein hat seine eigene Struktur, die man erstmal kennen lernen muss.“ Diesmal hat sie sogar 3 Objekte geschaffen. Was genau, das weiß sie schon, wenn sie sich die Steine im Vorfeld besorgt.

„Ruhig ein bisschen mutiger sein“

Johanna mit ihrem ersten Kunstobjekt aus Holz.So weit ist Johanna noch nicht. Die 24-jährige Landschaftsgärtnerin kennt sich zwar mit der Natur und ihren Materialien aus. Aus Holz hat sie jetzt aber zum ersten Mal ein Kunstobjekt geschaffen. Der Kopf, an dem sie eine Woche lang gearbeitet hat, ist noch nicht ganz fertig. Aber er bekommt einen Ehrenplatz bei ihr zuhause. Und sie wird weiter machen mit der Holzbildhauerei. „Ich bin froh, durch Zufall in diesem Kurs gelandet zu sein. Es war eine großartige Erfahrung und hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Es ist unbeschreiblich zu sehen, wie ganz langsam etwas entsteht, was man innerlich vor Augen hat.“ Viel Anleitung brauchte sie bei ihrer Sommerakademie-Premiere. „Die war großartig – so konnte ich mich Schritt für Schritt vorantasten.“ Ihre Mutter hatte vor einiger Zeit auch einmal die Sommerakademie absolviert und animierte sie, es selbst einmal auszuprobieren. Schließlich experimentierte die Tochter immer schon mit Ton und Malerei. „Immer zweidimensional – diesmal in 3D“, erzählt sie lachend. Der Satz, den sie mit nach Hause nehmen wird, ist ganz einfach und universell: „Du kannst ruhig etwas mutiger sein.“

Viel zu sehen gab es auf dem Gelände der Ökologiestation zum Abschluss der Sommerakademie.

Regenfluten, fortgewehte Zelte, unerträgliche Hitze, eisige Kälte: Bei 25 Sommerakademien war alles dabei. Immer ein engagiertes Dozententeam, eine erstklassige Versorgung, zwischendrin sogar Kinderbetreuung. Und zum Abschluss gibt es immer eine Ausstellung, bei der stets gute Musik, Leckeres vom Grill und viel Anerkennung für die künstlerische Leistung geboten wird.

Eine Neuauflage wird es natürlich 2023 geben – wie immer in der letzten Woche der NRW-Sommerferien. Also schonmal vormerken, die Plätze sind begehrt.

 




Akrobatik verwandelt den Römerpark mit Poesie und Klaschnikov in ein Straßenkunst-Paradies

Feuriges Kabarett auf der Bühne des Kulturpicknicks im Römerpark.

Charmante Jonglage mit Poesie und Musik gab es zum Einstieg.

Feuerspeiende Maschinen, Schlagzeug spielende Ratten, Gummikörper in undenkbaren Verrenkungen, beflügelte Menschen mit fünf jonglierenden Bällen: Märchenhaft war das 2. Kulturpicknick dieses Sommers. Ohne Anmeldungen, mit Liegestühlen und Picknickdecken, mit begeistertem Jubel und Zugaben – und mit fantasievollen Geschichten zur Akrobatik.

Eine verrückte Ratte übernimmt das Schlagzeug.

 

Dass zwischen der Jonglage mit 2, 3, 4 und 5 Bällen die geflügelten Ameisen aus den Ritzen der Arena im Römerpark zum Liebesflug starteten, störte nur ein bisschen. Auch die gefräßigen Mücken konnten den Spaß an der Musik synchron zu betörender Akrobatik nicht wirklich schmälern. Regelrecht poetisch war der Einstieg in das Kulturpicknick. Das begann, als die ersten Dosen mit Käsehäppchen und Olivensticks schon längst geleert waren.

Da fliegen die Bälle bei der beflügelten Jonglage.

Felice und Cortes aus Berlin schauten in gut gelaunte und offene Gesichter, die begeistert mit auf die Reise in fabulöse Welten gingen. Da hob Ikarus beflügelt fast mit den zärtlich auf Armen und Büchern jonglierten Bällen ab. Eine durchgeknallte Ratte ließ die Drumsticks am Schlagzeug gewaltig in die Lüfte fliegen. Am Ende landeten auch die Linkshänder fast im Rattenkrankenhaus, denn sie stampften und klatschten um die Wette zu hochklassigem Gesang. „Ihr seid ein Teil unserer Geschichte, wenn ihr nach Hause geht – und wir sind ein Teil eurer Geschichte.“ Daran gab es nichts zu zweifeln, auch nach mehreren Zugaben nicht, bei denen sich der Hut, der durch das Publikum ging, stattlich füllte.

Abenteuerliche Taverne mit Wodka und Krimi

Hula-Hoop der anderen Art.

Was sich danach in der verrückten Taverne des „Kabaretts Kalaschnikov“ abspielte, war nicht weniger sagenhaft. Dort floss der Wodka für das Publikum in Strömen, dagegen konnte auch der leicht verzweifelte Rotarmist nichts ändern. Die zweifelhafte Bardame klemmte sich lässig die Fersen hinter die Ohrläppchen und verknotete so ziemlich alle Gliedmaßen auf dem Tresen. Die Putzfrau ging im wahrsten Sinne auf die Palme und wirbelte in luftiger Höhe direkt vor der Römermauer herum. Der korrupte Bürgermeister jonglierte mit dem Diabolo und ließ sich Herzen mit Pfeil und Bogen vom Schädel schießen – abgefeuert mit dem Fuß, selbstverständlich.

Einen Gummihandschuh mit der Nase auf dem Kopf aufblasen? Kein Problem!

Das Publikum traute seinen Augen kaum, rieb sich unablässig dieselben und forderte auch hier eine Zugabe nach der anderen. Die Kinder konnte sich im Sand vor der Bühne nicht entscheiden, ob sie angesichts von Feuersäulen aus beängstigenden Waffen die Flucht ergreifen oder vor Unmengen von Hula-Hoop-Reifen, die weibliche Körper emporwirbelten, fasziniert die Bühne kapern sollten. Ein aufregender Abend, der eine Überraschung nach der anderen zu bieten hatte – von Straßenkunst der allerfeinsten Art.

Für das letzte Kulturpicknick am 19. August sollten sich alle schon jetzt Zeit nehmen. Der Andrang wird groß sein, denn das kulturelle Kleinod im Römerpark ist längst schon ein echtes Kulturhighlight des Sommers geworden.




Neuer Glanz und neue Ausstattung für Bad und Sauna in Bönen

Bad & Sauna in Bönen eröffnet wieder: Die Freizeiteinrichtung der Gemeinschaftsstadtwerke (GSW) Kamen, Bönen und Bergkamen öffnet nach dreiwöchiger Pause ab Montag (18. Juli) wieder ihre Türen. Neben typischen und turnusmäßigen Reparatur-, Wartungs- und Reinigungsarbeiten fanden in dem Bad in Bönen zudem Sanierungs-

Die Heizstäbe im Saunaofen wurden während der Revisionsarbeiten erneuert. Foto: GSW

arbeiten statt. So wurden beispielsweise die Holzbänke in der Kelosauna sowie der Holzboden auf der Terrasse abgeschliffen, lasiert und wieder eingesetzt. Zudem wurden der Unterbau der Sauna sowie die Heizstäbe für den Saunaofen erneuert. Nicht nur in neuem Glanz, sondern auch mit neuer Ausstattung wartet der Außenbereich auf. Zwei neue Strandkörbe sowie sechs neue Sonnenliegen, die in Kürze angeliefert werden, finden die Besucherinnen und Besucher künftig im Saunagarten. In der Gastronomie im Hallenbad wurden zudem neue Stühle und Tische angeschafft. Einen neuen Anstrich haben einige Innenbereiche – etwa die Umkleiden – erfahren.

Zu den typischen Wartungsarbeiten zählte unter anderem die Überprüfung des Hubbodens im Mehrzweck- sowie Sportbecken. Darüber hinaus haben Mitarbeiter die Lüftungs- und Filteranlagen in der GSW-Freizeiteinrichtung gewartet beziehungsweise ausgetauscht. Das Blockheizkraftwerk, mit dessen erzeugter Wärme das Hallenbad und der Saunabereich erhitzt werden, hat turnusgemäß ein neues Modul erhalten. Zu den regelmäßigen Arbeiten
gehörten außerdem die Reinigung der sogenannten Schallwasserbehälter. Dort wird das durch die Bewegung der Badegäste über den Beckenrand getriebene Wasser durch die Überlaufrinnen aufgefangen und gefiltert. Die Einrichtung Bad & Sauna in Bönen hat ab Montag (18. Juli) wieder zu folgenden Zeiten geöffnet: montags bis freitags von 11 bis 21 Uhr sowie samstags/sonntags und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr.




Landrat und Bürgermeister besuchen Kleingärtner

Gestern stand dem Kleingartenverein „Im Krähenwinkel 1947 e.V.“ rund um den Vorsitzenden Michael Ludwig spontaner Überraschungsbesuch ins Haus – beziehungsweise genaugenommen in den (Klein-)Garten. Während der Sommerferien öffnet der Kleingartenverein jeden Montagabend seine Pforten für Nachbarn und Besucher. Kurzfristig gesellten sich auch Landrat Mario Löhr und Bürgermeister Bernd Schäfer dazu.

Nach einem Rundgang durch die Kleingartenanlage nahmen sich sowohl Landrat Löhr als auch Bürgermeister Schäfer Zeit für zahlreiche angeregte Gespräche. „Hier im Kleingartenverein findet das echte Leben statt. Die Menschen sind geradeheraus und sagen, was sie denken und was sie bewegt. Das gefällt mir hier besonders“, betont ein rundum zufriedener Bürgermeister. Vor Ort konnten die Kleingärtner/innen den Landrat und den Bürgermeister auch vom Naherholungswert der gesamten Anlage beeindrucken und zeigen, dass sich die sieben Bergkamener Kleingartenanlagen aus gutem Grund das gemeinsame Motto „Wir sind das Grün unserer Stadt!“ entschieden haben.

Für die kommenden Monate plant Bürgermeister Bernd Schäfer weitere organisierte und spontane Gesprächsrunden und Begegnungen mit Bürgerinnen und Bürgern direkt vor Ort. „Bei den Vor-Ort-Terminen lässt sich die Stimmung viel besser erfassen, als wenn jemand einen Brief oder eine E-Mail ins Rathaus schickt.“ freut sich Bürgermeister Bernd vor allem darüber, dass es inzwischen wieder deutlich mehr Gelegenheiten zum Treffen und zum direkten Austausch untereinander gibt.




Selbsthilfegruppe für Angehörige psychisch erkrankter Menschen

Zum nächste Gruppentreffen lädt die Angehörigen-Gruppe psychisch erkrankter Menschen am Dienstag, den 5. Juli,  ein. Das Treffen findet in der Zeit von 18 bis 19.30 Uhr im Besprechungsraum des Hellmigium im Severinhaus Kamen, Nordenmauer 18 statt. Treffpunkt ist der Haupteingang des Hellmig Krankenhauses.
Bei den Treffen geht es um gegenseitigen Erfahrungsaustausch, Umgang mit Problemen, die sich im Zusammenleben mit einem psychisch erkrankten Angehörigen ergeben, Entlastung finden, Orientierungshilfen erhalten und psychosoziale Einrichtungen kennenlernen. Zu besonderen Themen (Betreuungsrecht, Medikament etc.) werden in Absprache Referenten eingeladen.
Eine Voranmeldung ist erforderlich, da wegen des Hygienekonzeptes aufgrund der Corona Lage die Teilnehmeranzahl begrenzt ist.
Kontakt: Jessica Maisler, Sozialpsychiatrischer Dienst Kreis Unna, Fon: 02306 / 100-564 oder Heike Stahlhut, Fon: 02307 / 9820014.

Informationen gibt es bei der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen des Kreises Unna (K.I.S.S.) im Gesundheitshaus in Unna, Massener Straße 35. Ansprechpartnerin ist Margret Voß, Tel. 0 23 03 / 27 2829, E-Mail margret.voss@kreis-unna.de .Alle Anfragen werden selbstverständlich vertraulich behandelt. PK/PKU




Selbsthilfegruppe für Menschen mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD)

Die Selbsthilfegruppe für Menschen mit einer chronischen obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) lädt für Donnerstag, den 7. Juli, um 15 Uhr zu einem Vortrag ins Gesundheitshaus Unna, Massener Str. 35 ein. Als Referentin wird Dunja Bartmann vom Roten Kreuz Kamen den Hausnotruf bei einer Notlage vorstellen.
Interessierte sind herzlich eingeladen. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird um Voranmeldung gebeten. Hinweis für Teilnehmende. Es wird ein aktueller Corona Test benötigt und beim Betreten des Gesundheitshauses besteht Maskenpflicht.
Interessierte können sich melden bei der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen im Gesundheitshaus in Unna, Massener Straße 35 melden unter selbsthilfe@kreis-unna.de oder bei der Ansprechpartnerin Margret Voß, Tel. 0 23 03 / 27-28 29, E-Mail: margret.voss@kreis-unna.de.




Neues Gesicht in den Bergkamener Jugendmigrationsdiensten

AWO-Urgestein Eugenia Zimmer ist in den Ruhestand gegangen und hinterlässt eine große Lücke bei den Jugendmigrationsdiensten in Bergkamen. Die will künftig Sabra Khatal schließen: Die 38-jährige ist bereits
seit 2016 Mitarbeiterin der AWO, verdiente sich ihre ersten Sporen in Bochum. Im Dezember 2021 wechselte sie zur AWO UB RLE, wo sie bis Juni im Teilhabemanagement gearbeitet hat. Sie verfügt über Erfahrungen in den
Bereichen Stadtteilarbeit und Integrationsarbeit und kann neben Deutsch in englischer und französischer Sprache beraten. Französisch ist bislang an dieser Stelle noch nicht vertreten gewesen. Ihr Büro hat Sabra Khatal Am
Wiehagen 32 in Bergkamen bezogen und künftig ist sie, ebenso wie Kollegin Violetta Robbert, unter Telefon 02307/557665 sowie per Mail an jmdbergkamen@awo-rle.de erreichbar.




Erste Polizeihauptkommissarin Sonja Wundrock übernimmt die Leitung der Polizeiwache Schwerte

Erste Polizeihauptkommissarin Sonja Wundrock ist neue Leiterin der Polizeiwache Schwerte. Im Rahmen eines Pressetermins am Dienstag (28.06.2022) haben Behördenleiter Mario Löhr, Abteilungsleiter Polizei Torsten Juds, Bürgermeister Dimitrios Axourgos und Ordnungsdezernent Niklas Luhmann die 51-Jährige begrüßt und vorgestellt. Die gebürtige Kamenerin folgt auf Andreas Vallieri, der in den wohlverdienten Ruhestand gegangen ist.

„Wir bleiben unserer Linie treu und setzen bei den Wachleitungen auf Erfahrung – denn die bringt Sonja Wundrock mit. Sie hat nicht nur mehrere Dienstgruppen auf verschiedenen Dienststellen geleitet, sie weiß auch als ehemalige Leiterin eines Bezirks- und Schwerpunktdienstes, was die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger sind. Sie kennt die Straße. Daher freue ich mich sehr, diese Funktion mit einer kompetenten und routinierten Kollegin zu besetzen. Hinzu kommt die bedeutungsvolle Tatsache, dass sie die erste Polizeibeamtin ist, die die Leitung der Polizeiwache Schwerte übernimmt“, betont Behördenleiter Mario Löhr.

Abteilungsleiter Polizei Torsten Juds, Behördenleiter Mario Löhr, Wachleiterin Sonja Wundrock, Bürgermeister Dimitrios Axourgos und Ordnungsdezernent Niklas Luhmann (v.l.) Foto: Polizei Unna

„Auch dank der Arbeit meines Vorgängers Andreas Vallieri übernehme ich eine gut aufgestellte Polizeiwache. Wie er lege auch ich großen Wert darauf, die hervorragenden Kontakte unter anderem zu Netzwerkpartnern, Behörden, Institutionen und Vereinen in Schwerte zu pflegen und weiter auszubauen. Aufgrund meiner Tätigkeit als stellvertretende Leiterin der Polizeiwache Kamen ist mir das Aufgabengebiet der Wachleitung nicht neu. Durch verschiedene Führungspositionen weiß ich, wie wichtig bei der Polizei ein funktionierendes Team ist. Deshalb liegt mir ein starker Zusammenhalt sehr am Herzen“, sagt Sonja Wundrock.

„Traditionell hat es in Schwerte immer einen guten und kurzen Draht zwischen der Stadtverwaltung und der Polizei gegeben. Ich bin überzeugt, dass das auch in der Ära Sonja Wundrock so bleiben wird und wir unsere Ordnungspartnerschaft weiter intensivieren können. Wie ich in Gesprächen erfahren durfte, ist Bürgernähe für die neue Polizeichefin in Schwerte kein Fremdwort. Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit und heiße Frau Wundrock herzlich willkommen in der Ruhrstadt“, erklärt Bürgermeister Dimitrios Axourgos.

1990 fing Sonja Wundrock bei der Polizei an. Seit 2007 ist sie bei der Kreispolizeibehörde Unna. Hier war sie unter anderem Leiterin des für Kamen, Bergkamen und Bönen zuständigen Bezirks- und Schwerpunktdienstes, stellvertretende Leiterin der Polizeiwache Kamen sowie Dienstgruppenleiterin der Leitstelle. Sie ist verheiratet, hat eine Tochter und wohnt in Kamen. In ihrer Freizeit gehört Sport, insbesondere der Triathlon, zu ihren großen Leidenschaften.




Zwei Mal Gold für die Paraschützen des Bogensportclubs Bergkamen e. V.

Am Samstag, den 25.06.2022, waren die Paraschützen des Landes zu Gast bei der Behinderten-Sportgemeinschaft für Rollstuhlfahrer Duisburg-Buchholz e.V. um die Offene Landesmeisterschaften Bogen – WA- 2022- des Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen e.V. (BRSNW) auszutragen. Geschossen wurde auf dem Platz des VSG Duisburg-Buchholz. Bei strahlendem Sonnenschein und super Wetter wurde in den verschiedenen Klassen die Landesmeister ausgeschossen. Der BSC-Bergkamen schaffte es in der Klasse Blankbogen Damen ARST/W2 und in der Klasse Recurve Senioren A ARST/W2 die jeweilige Goldmedaille zu erringen.
Herzlichen Glückwunsch an Claudia Schäfers und Axel Baier.

Die Para-Schützen Claudia Schäfers und Axel Baier holten Gold. Foto: privat

Fürderhin konnten Marco Breyer und Benedikt Müller ihre Ausbildung zum Para-Bogensport Kampfrichter des Deutsche Behindertensportverband e.V. abschließen. Die Ernennung erfolgt bei der Deutschenmeisterschaft am 17./18. September in Göttingen. Nicht unerwähnt lassen möchten wir, dass der ausbildende Kampfrichter Hartmut van der Wetering heute, nach mehr als 50 Jahren Bogensport und einer über 20-jährigen Tätigkeit als Kampfrichter, seine Karriere beendet hat. Leider verhinderte ein kleiner Unfall im Vorfeld der heutigen Veranstaltung die Teilnahme an seinem letzten Turnier. Wir wünschen Hartmut daher auf diesem Wege gute Besserung und freuen uns schon darauf in als geschätzten Gast noch auf vielen Turnieren begrüßen zu dürfen.




Ein VW-Bulli mit Mission: Revival für Toleranz und Lebensgefühl

Magisch zog der rote Bulli von Anja Kinzel die Besucher an – begleitet vom Eis-Bulli.

Ein knallbuntes Prachtexemplar aus der Ausstellung verbreitet ebenfalls gute Laune.

Mancher wäre am Sonntag am liebsten hineingestiegen in den 50 Jahre alten VW-Bulli und wäre losgebraust. Einfach nur, um ein wenig von dem Lebensgefühl abzubekommen, das aus den knallbunten Bildern von Anja Kinzel aus allen Poren herausquillt. Locker und leicht geht es gechillt durch die Landschaft – ein Gefühl, das angesichts von Kriegen, Corona-, Flüchtlings-, Energie-, Klima-, Preis-, Versorgungs- und noch viel mehr Krisen bitter Not tut.

Auch der Eisbulli hebt die Stimmung – schnell noch auf Hochglanz gebracht.

„Der VW-Bulli erobert Bergkamen“, hieß es deshalb am Sonntag im „Schaufenster“ neben dem Rathaus. Dabei musste der knallrote Oldtimer gar nicht viel dafür tun, einfach nur dastehen. Alle Gäste der Ausstellungseröffnung schlichen mit verzückten Gesichtern drumherum. Fast jeder hatte eine persönliche Geschichte dazu auf Lager. Sei es der Traum von der Freiheit, Flower Power, allen Konventionen einfach mal die kalte Schulter zeigen oder schlicht unglaublich cool sein: Der VW-Bulli weckt Erinnerung und Träume. Hemmungslos und generationenübergreifend.

Viele Gäste kamen zur Open-Air-Eröffnung der Ausstellung.

Thomas Heinzel wies in seiner Begrüßung darauf hin, wie viele Emotionen mit dem Gefährt verbunden sind – so viele, dass auch die E-Flotte des Automobil-Riesen das Kult-Modell wieder aufleben lässt. Kunsthistorikerin Franka Burde griff das Motiv auf ließ das Gefühl von Freiheit, Fernweh, die Entstehung der Pop-Art und ein wenig Spiegelung der Gesellschaft greifbar werden. Heiterkeit verbreitet der Bulli, der vor 70 Jahren als Transporter auf große Fahrt ging und sich schnell zu einem zweiten Zuhause für all jene entwickelte, die ausbrechen wollten. Weg vom Konsum, hin zum Wesentlichen.

Nackte Füße und Stapel aus Habseligkeiten

Franka Burde erklärte aus kunshistorischer Sicht, was die Besucher erwartet.

Da kleben die nackten Füße der Insassen an der Heckscheibe oder auf dem Dach stapeln sich sämtliche Habseligkeiten. Das Peace-Zeichen darf nicht fehlen, die Blumen sowie nicht, wenn Anja Kinzel den Bulli in Ausschnitten in den verschiedensten Momenten festhält. Die Entstehungsprozesse selbst dauern für jedes Bild mehrere Tage: Es werden mehrere Schichten in unterschiedlichen Techniken aufgetragen. So ist das Werk schon bei der Entstehung im Wandel. Anders als in der deutlich angelehnten Pop-Art sind alle erdenklichen Farben im Einsatz. Spielerisch ist die Auseinandersetzung mit einem Thema, das Anja Kinzel auch privat ganz entschieden prägt.

Nicht nur Füße an der Heckscheibe wecken Erinnerungen oder Hoffnungen…

„Der VW-Bulli war für mich immer ein echter Lebenstraum – und ich habe lange überlegt, bis ich ihn mir vor drei Jahren endlich erfüllt habe“, erzählt die Lünenerin, die zeitweilig auch in Bergkamen lebte und bei der Stadtverwaltung arbeitete. Privat ging es oft nach England, mitten hinein in die Surfer-Szene. Dort war der Bulli allgegenwärtig – und eine echte Leidenschaft begann. „Er entschleunigt. Mit dem VW-Bulli kann man einfach nicht schneller vorwärtskommen, als der Motor hergibt“, sagt wie. Und: „Man wird überall sofort angesprochen. Jeder hat eine persönliche Geschichte, die mit dem VW-Bulli in irgendeiner Form verbindet.“

Andre Schwickert lieferte die passende Musik aus den 60ern und 70ern.

Vielleicht sollte man den VW-Bulli auf Friedensmission schicken? In Bergkamen strahlt er nun jedenfalls hemmungslos sein Lebensgefühl aus und verbreitet die frohe Botschaft von der Lässigkeit und Toleranz. Nicht nur als Eiswagen, bei dem die süße Abkühlung noch eine Spur besser schmeckt als normal. Auch mit der Musik, die untrennbar mit ihm verbunden ist – präsentiert am Sonntag von Andre Schwickert.




In Zelten und im Escape-Room in das mittelalterliche Leben abtauchen

Schwertkämpfe durften nicht fehlen.

Urinschau und Schweineblase beim Medicus.Ob der gemeine Oberadener im Mittelalter an der Holz-Erde-Mauer zur Ader gelassen wurde und mit Pfeil und Bogen auf die Jagd ging, wird wohl niemand mehr herausbekommen. Irgendwo in der Nähe hatte bestimmt die Schweineblase ihren großen Auftritt beim Einlauf, und Wolle wurde garantiert auch mit dem gefärbt, was die Natur hergab – mit inzwischen ausgestorbenen Schafsorten direkt nebenan. Das Mittelalter-Camp am Nachbau der römischen Holz-Erde-Mauer war auf jeden Fall eindrucksvoll.

Wolle wird gezupft.

Allein die mit allen möglichen kreativen Öffnungen vorn und hinten versehenen Kleidungsstücke waren spektakulär. So war ein dringendes Bedürfnis meist schnell umgesetzt. Grobe Baumwolle, gewickelte Gamaschen und sehr grobes Schuhwerk trugen den mittelalterlichen Menschen durchs meist übelriechende Leben. Die heutigen Darsteller hatten aber fast die gleichen Probleme wie die Menschen vor allerhand Jahrhunderten. Wie schützt man sich vor gefräßigen Mücken, stechendem Sonnenschein, sofort danach folgenden Sintfluten und einer Zeckenplage? Eichenprozessionsspinner wird es damals wohl weniger geballt gegeben haben.

Mit Ölen und Schindeln ums Überleben kämpfen

Ein Blick auf die mittelalterliche Küche.

Alle möglichen Sorten von Ölen wurden damals auf die selten gewaschene Haut aufgetragen. Toilettenspülungen gab es nicht wirklich und auch Waschen war ein Luxus. Entsprechend würzig war der Duft, der jeden Menschen im Mittelalter umgab. Zumal auch noch die vier Säfte im Körper ihr Unwesen trieben: Blut, Schleim, schwarze und gelbe Galle. Da wurde mit Schröpfköpfen und Kräutern hantiert, um die vielen unheimlichen Krankheiten auszumerzen. Blut durfte nicht fließen außer beim Aderlass, das hatte die Kirche zwischenzeitlich verboten.

Schindeln für das Dach waren echte Schwerstarbeit.

Dafür ging es deutlich spannender zu, denn niemand wusste genau, wie lange er oder sie Pest und Cholera, Pocken und anderes überleben würde. Wer das schaffte, dem drohte in einem der vielen Kriege das frühe Ende. Dagegen wappnete sich die meisten mit einer Vielzahl von Waffen, nicht nur Pfeil und Bogen. Schindeln und Fachwerkwände mussten außerdem her, um ein Dach über dem Kopf und den wertvollen Lebensmitteln zu haben. Auch das zeigten die Darsteller am Wochenende. Jeder konnte sich selbst mit Hobel und Axt ausprobieren. Mal eben passgenau ein Lederstück in einen Gürtel verwandeln, die Punzen richtig setzen, einfädeln und nähen, die Schafe im Verschlag unterbringen: Alles gar nicht so einfach.

Juchu: Im Escape-Room ist die Lösung des Rätsels gefunden.

Ganz schön mühsam war das Leben, es drehte sich rund um die Uhr darum, überhaupt zu überleben. Der Speisenzettel war damals deutlich kürzer als heutzutage und zumeist wenig freudvoll. Auf die selbstgeschnitzten Teller kam, was Bäume, Wälder und Äcker hergaben. Wie gefährlich es zuweilen werden konnte, zeigte auch der Escape-Room, der mittendrin aufgebaut war. Im 14. Jahrhundert etwa legten sich die lokalen Landesherren gewaltig miteinander an, weil es um die Ausweitung der eigenen Ländereien ging. Es wurde belagert, gebrandschatzt, entführt, erpresst. Rund um den Grafen von der Mark entspinnt sich einen spannende Kriminal-Geschichte mit einem wahren Kern, die von den meisten innerhalb einer knappen Stunde mit vielen historischen Rekonstruktionen und Hilfestellungen gelöst wurde.