ADFC lädt zu Radtour durch die Lippeauen ein

Einmal die Naturschutzgebiete in den Lippeauen durchfahren: Zu einer spannenden Radtour lädt der Unnaer ADFC am Sonntag, 16. Oktober, ein. Werner Wülfing führt über die 58 Kilometer-Strecke.

Die Fahrt startet um 10:30 Uhr am Umweltberatungszentrum im Rathaus in Unna. Details und gpx-Daten für Navi und Handy gibt es unter https://touren-termine.adfc.de/radveranstaltung/58403-durch-die-luner-lippeauen

Die großen Naturschutzgebiete beidseitig der Lippe sind ein Refugium für Pflanzen und Tiere. Die Radtour führt von Unna aus über Bergkamen in die Lüner Lippeauen. Die Wegeführung über die Terassenkanten und den Lippedeich bietet einmalige Einblicke. Zurück geht es über den Horstmarer See und entlang der Naturschutzgebiete und Biotope zwischen Dortmund, Kamen und Unna-Massen.

Bei der Tour sind auch Nichtmitglieder willkommen. Tipps und Informationen zu allen Radfragen, von Technik über Touren bis zu Ausrüstung und Bekleidung gibt es auch jeden Dienstag von 17:00 bis 18:30 Uhr bei der Radberatung des ADFC im Umweltberatungszentrum im Rathaus oder ab 19:00 Uhr beim Radler-Stammtisch im Katharinenhof.




Josef Borowczak ist seit 70 Jahren in der IG BCE

Am heutigen Montag, 10. Oktober, wurde Josef Borowczak für seine 70-jährige Mitgliedschaft in der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie geehrt. Der Jubilar konnte auf Grund eines Krankenhausaufenthaltes nicht an der Jubilarfeier der IG BCE Ortsgruppe Weddinghofen teilnehmen.

Die Ehrung wurde jetzt nachgeholt. Eine solche Ehrung wird nur wenigen zu Teil. Der Ortsgruppenvorsitzende Mario Unger überreichte dem Jubilar eine Urkunde, die Anstecknadel und das Jubilarpräsent, eine vergoldete Taschenuhr. Bei Kaffee und Kuchen wurde über die alten Zeiten gesprochen und herzlich gelacht.

Josef Borowczak freute sich über den Besuch und das Präsent und sagte, dass er der Gewerkschaft weiterhin die Treue halten werde, da er ihr auch viel zu verdanken habe.




Akuthilfe Mensch versteigert Trikots von Handballverein TBV Lemgo

Nachdem der Verein Akuthilfe Mensch e.V. zuletzt erfolgreich zwei T-Shirts von „Die Toten Hosen“ versteigern konnten, kehrt er mit zwei unterschriebeben Trikots des Handballbundesligisten TBV Lemgo zurück in den Bereich des Sports. Auch diese Trikots sind wieder über eBay-Charity in der Auktion.

Die Links lauten:
• Trikot 1: https://www.ebay.de/itm/144757429502
• Trikot 2: https://www.ebay.de/itm/144757430904

Mit dem Erlös kann wieder ein Teil der Arbeit des Vereins, u.a. der Transport von Hilfsgütern und Sachspenden zu den Partnern an der polnisch-ukrainischen Grenze finanziert werden.

Wann sich die Vereinsmitglieder wieder auf den Weg machen können, ist derzeit schwer voraussagen, da die Arbeit der Gruppe durch den Verlust von Räumlichkeiten erheblich eingeschränkt ist und wurde.




Hebamme vor Ort: Offene Sprechstunde im Familienbüro

Ist ein Baby geboren, stellen sich häufig viele Fragen, mit denen frischgebackene Eltern vorher so nicht gerechnet haben. Und manchmal sind auch Schwierigkeiten zu bewältigen. Dabei helfen Hebammen. Das Familienbüro Bönen bietet regelmäßig am zweiten Donnerstag im Monat Hebammensprechstunden an. Nächster Termin ist Donnerstag, 13. Oktober.

„Rund ums Schlafen, Stillen oder die richtige Ernährung im ersten Lebensjahr ergeben sich oft Unsicherheiten“, weiß Sabrina Buschmann aus dem Familienbüro an der Bahnhofstraße 137 in Bönen. „Aber auch mit allen anderen Themen rund ums Baby sind junge Eltern bei uns willkommen.“

Baby wiegen lassen
Jeden zweiten Donnerstag im Monat findet im Familienbüro in Bönen die offene Sprechstunde mit Familienhebamme Gudrun Heinen statt. So auch am 13. Oktober. Zwischen 10 und 12 Uhr können Interessierte nicht nur alle Fragen loswerden, sondern auch ihr Baby wiegen lassen.

Eine Voranmeldung ist nicht nötig. Weitere Informationen bei Sabrina Buschmann aus dem Familienbüro des Kreises Unna unter Tel. 0 23 03 / 27-38 51 oder unter per E-Mail an sabrina.buschmann@kreis-unna.de. PK | PKU




Wechsel an der Spitze des DRK

In der Jahreshauptversammlung des DRK-Ortsvereins Bergkamen e. V. hat es eine Reihe an Veränderungen gegeben. Ein großer Teil der amtierenden Vorstandsmitglieder wollte die Geschicke des Vereins in jüngere Hände abgeben. Ausgeschieden aus dem Vorstand sind nach 17 Jahren als Vorsitzender Andreas Kray, Peter Kollmann, der über 30 Jahre stellvertretender Vorsitzender war, weiterhin die Schatzmeisterinnen Julia Rehers und Angela May-Wittkowski sowie der Schriftführer Marcus Hampel. Neu gewählt worden sind Christian Thomé als Vorsitzender, Jan Wiemhoff als stellvertretender Vorsitzender, Marvin Letzner als Schatzmeister und Sigrun Adams als Schriftführerin.
Bereits im Vorfeld sind Ramazan Öcelik zum Rot-Kreuz-Leiter und Jennifer Zejung zur Rot-Kreuz-Leiterin gewählt worden. Stellvertretende Rotkreuzler sind Andreas Mus und Marvin Letzner. Jugendrotkreuzleiterin ist weiterhin Regina Klose.
Neben den Wahlen hat der alte Vorstand in der Jahreshauptversammlung noch über die Arbeit des DRK-Ortsvereins Bergkamen in den Jahren 2019 bis 2021 berichtet. Viel Arbeit ist in dieser Zeit insbesondere im Bereich des Katastrophenschutzes, aber auch zum Beispiel bei den Blutspenden, geleistet worden.
Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung bedankte sich der scheidende Vorsitzende bei allen Mitgliedern. „Insbesondere die aktiven Rotkreuzler haben in den vergangenen 17 Jahren eine fantastische Arbeit in Bergkamen für die Bürgerinnen und Bürger geleistet“, so der Vorsitzende. Für ihn selbst geht damit eine kleine Ära zu Ende, die bereits in den 1930er Jahren mit seinem Urgroßvater Wilhelm Maier begann, der kurz nach Gründung vor rund 90 Jahren beim DRK tätig war.



Entspannung lernen mit der VHS

Auch in diesem Halbjahr ist der Diplompsychologe und Therapeut Peter Bergholz wieder zu Gast bei der VHS Bergkamen. Am Freitag, 21. Oktober, von 18 bis 20 Uhr widmet er sich im Rahmen eines Vortrages mit Demonstrationen dem Thema „Der Schlaf wird mein Freund!“ und am Samstag, 22. Oktober, geht es im Rahmen eines Ganztagsangebotes von 10 bis 17 Uhr um dasThema „Wie Gedanken wieder Ruhe finden! Die Entdeckung der Inneren Schalter“.

Peter Bergholz hat, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfahrungswerten, die Technik der drei „Inneren Schalter“ entwickelt. Eine Technik, die schnell erlernbar ist und dann bei ihrer Anwendung sofort wirkt – in jeder Situation. In seinen Angeboten stellt er die inneren Schalter in ihrer Anwendung vor, denn unser Nervensystem (Unterbewusstsein) kann diese innere Balance, völlig unabhängig von der äußeren Situation, herbeiführen. Sie können gestresst sein, genervt, unruhig, überfordert, krank, unglücklich oder erschöpft – und sich dennoch für Momente auf eine angenehme, entspannte Weise in sich selbst zuhause fühlen – mit Hilfe der „Inneren Schalter“.

Weitere Informationen finden Interessierte unter www.vhs.bergkamen.de. Dort kann man sich auch jederzeit online anmelden. Das Team der VHS nimmt Anmeldungen gerne auch telefonisch unter 02307-284952 oder 284954, per Mail an vhs@bergkamen.de oder persönlich entgegen.




Google Fonts: Warnung vor Abmahnungen

Zurzeit erhalten viele Unternehmen von Privatpersonen oder Rechtsanwälten Schreiben, in denen sie zu einer Schadensersatzzahlung wegen des Einsatzes von Google Fonts, also Schriftarten von Google, aufgefordert werden. Darauf weist die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund hin. Hintergrund ist ein Urteil des Landgerichts München von Anfang des Jahres, wonach die dynamische Einbindung der kostenlosen Schriftarten von Google Fonts ohne Einwilligung datenschutzwidrig ist. Nun finden zahlreiche Betreiber von Internetseiten Zahlungsaufforderungen in ihren Briefkästen und Posteingängen von Abmahnanwälten und Privatleuten, die versuchen, aus dem Urteil ein Geschäftsmodell zu machen. Die IHK zu Dortmund empfiehlt daher ihren Mitgliedsunternehmen, die auf ihrer Homepage Google Fonts benutzen, diese Schriftarten herunterzuladen und lokal einzubinden. Nur so sei sichergestellt, dass keine Verbindung zu den Google-Servern aufgebaut wird.




Finissage der Jubiläums-Wegmarke 25 lädt zum Träumen ein

Dieter Treeck in Aktion – unter anderem mit literarischen Träumen, die nicht altern.

Ein berühmter Literat in einem Kaffeehaus zu sein ist nicht leicht. Nicht nur der miserable Kaffee muss mit mitgebrachtem Nescafé gestreckt werden. Auch mit Wirtschaftsprüfern sieht man sich am Vierertisch mit Licht zum Arbeiten konfrontiert. Zumindest dann, wenn Umsatz und Trinkgeld nicht stimmen. Dann helfen auch alle Bronzetafeln nicht mehr. Dann hat der Schutzpatron der Kaffeehausliteraten nur noch ein schallendes Lachen übrig, wenn der Literat ruinös wird.

Bildende Kunstträume, die zum Teil zum ersten Mal zu sehen waren.

Der Abschluss der „Wegmarke 25“ zum Jubiläum der Kunstwerkstatt sohle 1 war am Sonntag vor allem literarisch – und launig. Es war der große Auftritt von Dieter Treeck, der sich mit seinem umfangreichen Schaffen kaum entscheiden konnte, was er den Gästen in den neuen Räumen des Stadtmuseums kredenzen sollte. „Meine Träume altern nicht“ hieß eines der Bücher, die er unter dem Arm hatte. Dazu ein großer Stapel ausgedruckter Kurzgeschichten. Wer nicht ganz so pünktlich war, der hörte schon von weitem, was hier vor sich ging. Regelmäßige Lachsalven drangen durch die Türen nach draußen.

Nach der Ausstellung ist vor der nächsten Ausstellung: Die Werke werden von den Künstlern nach Hause gebracht.

Denn der Autor und Ideengeber der Kunstwerkstatt nahm sich und sein Genre mit großer Lust selbst auf die Schippe. Etwa wenn sein Stammcaféhaus wegen Konkurs dicht machte und er als herrenloser Literat einige Mühe hatte, mit den neurotisch doppelnamigen Kollegen unter einem neuen Caféhausdach unterzukommen. Zumal sich selbst die Bedienung als Literatin entpuppte. Fröhlich ging es fast eine gute Dreiviertelstunde lang augenzwinkernd durch den ganz normalen Wahnsinn, der allzu oft bittere Wahrheiten in sich trug. Dafür gab es Applaus, eine Zugabe und eine kleine Signierstunde für die glühenden Anhänger.

Eine besondere Wegmarke geht zu Ende

Ein Balken mit jahrhundertlanger Geschichte hat sich in ein Kunstwerk verwandelt. Ein persönlicher Traum, der zurück ins Atelier geht.

Das passte blendend zur 25. Wegmarke, die gleich mehrere Inhalte transportierte. Zum einen das Spiel mit der 25 und der Jubiläumszahl. Dann die Ereignisse, die ein Vierteljahrhundert begleiteten. Und es wurden Dinge gezeigt, „die den Künstlern besonders am Herzen liegen“, so Peter Wiesemann bei der Einführung zur Finnisage. Etwa die Holzbildhauerei, die aus einem 400 Jahre alten Holzbalken von einem Bauernhof entstand. Er verwandelte sich in einem Menschen, der die Spuren von 400 Jahren, Wind und Wetter und Generationen in sich trug. Oder die Fledermaus in Nahaufnahme, die von einer glühenden Naturschützerin in Szene gesetzt wird. Eben „Träume“, die nicht altern.

Vorbereitungen für den Abbau der Werke. Die Künstler packten alle selbst mit an.

Ebenfalls bemerkenswert war das mehr als rege angenommene Angebot der Führungen durch die Ausstellung. „Wir wollen mit unserer Kunst die Öffentlichkeit erreichen und das geht nur auf diese Weise“, so Wiesemann. Ihn freute es, dass insbesondere die Führung für Schülerinnen und Schüler auf ein großes Echo stieß. Mit den Gymnasiasten entstand ein reger Austausch mit bohrenden Fragen, analytischen Auseinandersetzungen und großer Kunstbegeisterung. „Genau darum geht es, das Interesse an der Kunst auch bei der jüngeren Generation zu wecken und sie ermuntern, das fortzusetzen, was hier entstanden ist.“

Auf dem Weg nach Hause ist auch dieses Kunstwerk, dass gleich mehrere Facetten der Wegmarke-Themen vereint.

Was in vielen Wochen, Monaten und teilweise sogar Jahren geschaffen wurde, verschwand in in wenigen Minuten nach Abschluss der Finissage aus den Ausstellungsräumen. Darunter auch Werke, die hier zum ersten Mal überhaupt zu sehen waren. Collagen, Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen: Die Künstler griffen beherzt an die Wand oder auf das Podest, nahmen ihre Kunst unter den Arm und brachten sie wieder dorthin, wo sie entstanden war. Bis zur nächsten Wegmarke und neuen alterslosen Träumen.




Römische und germanische Handwerker verabschieden sich in die Winterpause

Mühsame Handarbeit ist die Herstellung der Dachschindel – angefangen beim Baumstamm.

Schmieden, hobeln, hacken, nähen, schaben, färben: Von der Sonntagsruhe wussten die Römer und Germanen noch nichts. Bis das Christentum nach Oberaden vordrang, war es zu Beginn des 1. Jahrhunderts noch eine ganze Weile hin. Von Matsch und beängstigenden Sintfluten in den dunklen Wäldern konnten aber auch sie schon ein Lied singen. Ebenso ihre Nachfahren, die am Wochenende etwas originalgetreuer das Leben im und am Römerlager nachstellten, als es ihnen lieb war.

Knallbunte Farben und wieder topaktuelle Fußmode gab es ebenfalls zu bestaunen.

Am Samstag gab der Himmel mit Blitz, Donner, Platzregen und Hagel jedenfalls alles, war schon die antiken Berichterstatter über die finsteren Gefilde im Barbarenland zu erzählen wussten. Da taten knallorangene Füßlinge in den genagelten Sandalen wirklich Not. Die waren damals schon erfunden, ebenso wie wasserfeste Hüllen für das kostbare Schild aus fast fingerdickem Ziegenleder, regenabweisende Holzschindel und hübsche Spielzeuge für die ganz faden Tage.

Sieht leicht aus, ist aber stundenlange Fleißarbeit: Die Kunst mit dem Leder.

Sogar aus den Niederlanden hatten sich die besonders Unerschrockenen nach Bergkamen gewagt. Jurjen Daaisma vom „Ala I Batavorum“ hatte Unmengen Leder dafür Gepäck. Das verwandelte er vor Ort in kunstvolle und originalgetreue Objekte – mit dem passenden Werkzeug. Acht Stunden lang nähte er schon an der Lederhülle für den römische Schild. Das Ziegenleder kauft er in Deutschland, weil es in den Niederlanden keine Gerbereien mehr gibt. Die Vorlagen können als archäologische Funde u. a. im Museum im Bonn bestaunt werden. Abstände der einzelnen Stiche, wasserdichter Umschlag der Lederkanten: Alles ist hier so wie beim Original. Auch die Werkzeuge basieren vom Zirkel über das Lineal mit Daumenabständen, Messer, Lockmarkierer, Locheisen und Lochstecher bis zur Schere auf Originalfunden. Das Gerät für die exakte Lochdistanz wurde sogar in Oberaden gefunden.

Schmiedekunst am Schmuck ist heute noch genauso gefragt wie vor 2.000 Jahren.

Gefragt sind die Fertigkeiten der Akteure auch ein paar Stände weiter. Beim Kunstschmied gab es sogar eine Sonderanfertigung für eine junge Frau, die eigens aus Dortmund zum Museumfest vor ein paar Wochen kam. Sie wünschte sich ein ganz spezielles Schlangenarmband aus Gold. Am Wochenende wurde direkt vor Ort der finale Halbedelstein eingefügt, den die Auftraggeberin mitbrachte. Sie saß viele Stunden bei den Fachleuten und tauchte begeistert in die Geschichte ein. Ein Hobby der Krankenpflegerin – und ein Traum, der für sie im Schatten des Nachbaus der Lagermauer in Erfüllung ging. Kein Einzelfall: Sogar aus der Schweiz trudeln Bestellungen für historische Sonderanfertigungen ein.

Lederne Bälle gab es schon bei den Römern. Ob damit auch schon Fußball gespielt wurde, ist eher fraglich.

Es war der letzte historische Handwerkermarkt im Römerpark in diesem Jahr. Jetzt wärmen sich die Knochenschnitzer und Spielzeughersteller, Weber, Färber und Zimmerer erst einmal gehörig auf und trocknen ihre historische Kleidung. Allzu oft waren sie in diesem Jahr mit unleidlichen Wetterunbilden überrascht worden. Die Besucher kamen trotzdem, nahmen kleine Lederbeutel, Wollmützen, handgeschnitzte Löffel oder Steckenpferde auf Rollen mit nach Hause.

Bis zum nächsten Jahr, wenn das römische und germanische Leben wieder zum Leben erwachen wird. Der Römerpark hat natürlich bis dahin noch einige Male die Tore geöffnet und lohnt allemal einen Besuch.

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Friedenkirche feiert 40. Geburtstag: Bunt und mit Leidenschaft

Die Kinder feiern ihre Friedenskirche: Mit engagiertem Gesang und feierlichem Einzug beim Geburtstags-, Erntedank- und Taufgottesdienst.

1981 war sie bereit für die Einweihung, die nagelneue Friedenskirche. Direkt neben der City mit nicht weniger ungewöhnlicher Architektur und Inhalt: Alle Räume rund um Altar und Innenraum tragen bis heute die Namen von Friedensträgern egal welcher Konfession. Architektonisch fällt sie aus dem Rahmen mit vielen Räumen und Ecken, zur Begeisterung der Bergkamener: „Die nahmen die neue Kirche gut an, waren immer schon offen für Neues“, meint Rosemarie Großpietsch. Sie war damals dabei und ist auch nach über 40 Jahren zum runden Geburtstag der ungewöhnlichsten Bergkamener Kirche noch Presbyterin.

Pfarrerin Ursula Goldmann, Pfarrer Bernd Ruhbach und Presbyterin Rosemarie Großpietsch (v.l.n.r.) im „Museum“ im Turmzimmer.

Ein wenig verspätet wurde der Geburtstag am Wochenende gefeiert, coronabedingt. Den Erinnerungen tat das jedoch keinen Abbruch. Im Gegenteil. Sogar eine winzig kleine Glocke brachte ein Bergkamener mit: Eine Spendenglocke, 40 Jahre lang in Overberge in Ehren gehalten. Damit wurden die Glocken der neuen Kirche finanziert. Bis die allerdings kamen, sollten stattliche 14 Jahre vergehen. Ein engagierter Prozess, der mit Glockengeläut vom Band überbrückt wurde. „Vom Ulmer Münster oder Kölner Dom, das weiß ich gar nicht mehr genau“, schildert Rosemarie Großpietsch.

Die Schriftzüge für die Inschriften.

Als die Glocken endlich in Angriff genommen wurden, haargenau geplante künstlerische Gestaltung inklusive, offenbarte die Friedenskirche ein neues Kuriosum: Man hatte eine Öffnung für die Glocken bei der Planung vergessen. Das Geläut musste deutlich kleiner ausfallen, damit es durch die Fenster passte. Dafür war ihr Ton genau abgestimmt. „Wir haben mit einem Sachverständigen tagelang alle Glocken der Umgebung besucht und genau vermessen, damit der Ton harmoniert“, erinnert sich Pfarrerin Ursula Goldmann. Auch bei den übrigen Details wurde nichts dem Zufall überlassen: Altar, Kanzel, Taufbecken: Alles ist aus alten Spurlatten aus dem Bergbau gebaut, der Bergkamen so lang prägte. Das Kreuz wiederum bilden neue, unbenutzte Spurlatten – als Zeichen dafür, dass die Stadt mit dem Rückzug der Steinkohle im Wandel ist.

Eine ungewöhnliche Kirche setzt viele Akzente

Buntes Treiben im Inneren der Friedenskirche beim Geburtstagsbasar.

Das alles kann auf engstem Raum im Turmzimmer nachvollzogen werden. Hier zeigen Bilder, die Negative und Positive der Rauminschriften oder der Abschlussstein der Glockengussform in einem kleinen „Museum“, wie viele Emotionen in der Friedenskirche verbaut sind. Die waren bei den Feiern des 40-Jährigen immer noch zu spüren. Randvoll war der Innenraum am Samstag zum Geburtstagsbasar. Alle Kindertagesstätten, aber auch leidenschaftliche Freunde der Kirche hatten fast 30 Tische mit Spielzeug, Kinderkleidung und kreativen Eigenkreationen für einen bunten Basar bestückt. Kuchen, Speisen und Bratwürsten aus den Händen der Konfirmanden sowie Standgebühren gingen als Spende an die Ukraineflüchtlinge.

Spielzeug kommt gut an.

Dafür hatte Luida viel von ihrem Spielzeug geopfert. Bücher, Püppchen und ein blinkender Spiegel faszinierten vor allem die kleineren Besucher. Ganze Playmobil-Sammlungen wurden feilgeboten, kunstvoll verzierte Brettchen. Kissen, Geschirre und Mäntelchen für Hunde aus Altkleidern sind sogar eine innovative Geschäftsidee. Der eigenen Fantasie sind auch die Motive der unendlich vielen Karten entsprungen, die Heiderose Weiner jedes Jahr zu allen Anlässen bastelt. Sie hat längst feste Bestellungen und jetzt garantiert noch eine ganze Reihe mehr.

Die ungewöhnlichen Gottesdiensthelfer im Einsatz. Ein Dankeschön gab es auch für ihre „Betreuer“.

Die Feier ging am Sonntag weiter, integriert in den Erntedankgottesdienst inklusive Taufe. Da ging Moses auf eine ebenso lange Wanderschaft wie die Friedenskirche in Bergkamen steht: Genau w40 Jahre. Die Handpuppen kamen zum Einsatz, eine ebenfalls ganz besondere Innovation der Gemeinde, gerahmt vom Einzug und Chor der Kinder. Ein Bauer wollte das Wetter für den lieben Gott regulieren, scheiterte jedoch kläglich mit der vermeintlich leichten Aufgabe und verzichtete demütig auf eine 2. Wetterchance – ganz aktuell an den Klimawandel angepasst. Der Organist bekam einen besonderen Applaus, weil er just doppelt so alt wurde wie die Friedenskirche. Und Rosemarie Großpietsch bekam ein blumiges Dankeschön, weil sie schon genau so lang Presbyterin ist, wie es die Kirche gibt. Und draußen stand der mit Ähren geschmückte Trecker, aus dem aktuelle Songs aus dem Lautsprecher Passanten aufhorchen ließen.

Ein Fest, das genauso bunt war wie die Kirche selbst.

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Multikulturelle Woche startet mit grenzenloser Faszination

Tanzen steckt an, ganz egal, wer woher kommt.

Traditionelle Musik auf der Bühne.

Wer weiß schon, dass echter türkischer Mokka mit drei Gefäßen angerichtet wird, die allesamt im heißen Sand stecken? Es ist eine regelrechte Wissenschaft, bis das köstliche Gebräu in einer Tasse dampft. Mit zwei Saiteninstrumenten lässt sich ganz lässig der ganze Nordberg in sentimentale anatolische Schwingungen versetzen. Und wenn die jungen Frauen sämtlicher Nationen, Hautfarben und Religionen zusammen tanzen, hält es keinen mehr auf den Bänken. Alle stehen und klatschen.

Gar nicht so leicht: eine ruhige Hand am heißen Draht.

Der Auftakt der interkulturellen Woche am Sonntag auf dem Herbert-Wehner-Platz war ganz offensichtlich mehr als gelungen. Vier Stunden lang gab es auf der Bühne volles kulturelles Programm vom Tanzen über einer Lesung aus dem Koran, Folklore und hypermoderne Tänze bis zur traditionellen türkischen Musik. Stets musste man sich recken und strecken, um zwischen den Menschentrauben überhaupt einen Blick zu erhaschen.

Hier entsteht ein Lahmacun in echter Handarbeit.

Viele hielten auch ganz spontan an, angelockt von den Klängen und den verführerischen Düften. „Was ist denn da los?“, fragt eine Tochter ihre Mutter. „Das weiß ich auch nicht, wir können ja mal schauen“, antwortet die leicht ratlos. Weniger später sitzt die Tochter auf einem Stuhl und lässt sich das Gesicht in eine kunstvolle Fantasiegestalt mit Schminke und Farben verwandeln. Die Mutter kauft sich für kleines Geld an den vielen Ständen das Mittagessen zusammen. Lahmacun, türkisches Fladenbrot, kleine Dosen mit allen erdenklichen Salaten, ein paar Kekse als Nachtisch und ein türkischer Mokka als krönender Abschluss. „Das ist ja toll“, sagt sie und trägt zufrieden den multikulturellen Einkauf nach Hause. Nicht ohne einige Tanzschritte einzulegen, denn auch das war mehr als ansteckend.

Mit Farbe und Schminke verwandeln sich Kindergesichter in Fabelwesen.

Musik, Tanz und Essen brauchen eigentlich keine Worte und Sprachen. Sie verbinden in Windeseile und sorgen dafür, dass sich die Hemmschwellen in Windeseile verflüchtigen. Viel zu groß ist die Faszination von dem, was die Sinne wahrnehmen. Das erreichte die Auftaktveranstaltung Sonntag ohne Mühen. Ein vielversprechender Beginn für das, was da noch kommen soll in den nächsten Tagen:

  • Puppentheater am 26. September um 16.30 Uhr im studio theater
  • Filmvorführung „Töchter des Aufbruchs“ am 26. September von 18.30 bis 19 Uhr bei der VHS in der Lessingstraße
  • Verschwörungsmythen am 27. September von 11-13 Uhr als Schulveranstaltung und von 18.30 bis 20.15 Uhr als öffentliche Veranstaltung (via Zoom)
  • Seminar Antimuslimischer Rassismus am 27. September von 14 bis 16 Uhr im Multikulturellen Forum
  • Tag der offenen Tür in der Bildungsakademie Bergkamen am 27. September von 15 bis 18 Uhr
  • Süsses aus aller Welt vom 27. bis 30. September jeweils von 14 bis 14.30 Uhr im AWO-Familienzentrum Villa Kunterbunt (geschlossene Veranstaltung)
  • Interkulturelles Café am 28. September von 9 bis 11 Uhr im AWO-Familienzentrum Springmäuse (geschlossene Veranstaltung)
  • Lesung der Bilderbuchgeschichte „Die Anderen“ am 28. September von 14.30 bis 15.30 Uhr in der Stadtbibliothek
  • Reisebericht aus Tunis zur Weltfrauenkonferenz am 28. September um 18 Uhr bei BergAuf
  • Mädchenaktionstag am 29. September von 16 bis 19 Uhr im Jugendzentrum Yellowstone
  • Kurzfilm „Maseltovcocktail“ und Gespräch mit dem Regisseur am 29. September von 11.45 bis 13.30 Uhr in der Aula des Städt. Gymnasiums (Schulveranstaltung) und von 19 bis 20.15 Uhr als öffentliche Veranstaltung bei der VHS
  • Interkulturelles Fest am 29. September von 15 bis 17 Uhr im Städt. Familienzentrum Sprösslinge (geschlossene Veranstaltung)
  • Internationales Frühstück am 30. September von 9 bis 11 Uhr in der AWO Kita Schatzinsel (geschlossene Veranstaltung)
  • Der Kunstlaster kommt: Erfinde Bergkamen! Pop-Ups mit Spielfiguren am 1. Oktober von 11 bis 14 Uhr in der Jugendkunstschule
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