Die Bergkamener sind beim 6. Hafenfeuer in der Marina restlos Feuer und Flamme

Feurig ging es in der Marina nicht nur mit den Stelzen-Walk-Acts zu.

Ein toller Anblick, feuriger Sonnenuntergang inklusive: Die traditionelle Fackelwanderung.

Schotten marschieren durch die Marina! Die Bergkamener mit Fackeln hinterher, zu den Klängen von „Amazing Grace“. Nicht weit entfernt steckt sich ein Wesen mit Schwimmbrille die Flammen samt Fackelspitze komplett in den Hals. Eine andere Gestalt hält das Feuer in einem Käfig gefangen und stakst auf Stelzen umher. Was ist da los? Ganz einfach: „Bergkamen ist Feuer und Flamme!“, sagt Karsten Quabeck vom Stadtmarketing und reibt sich zufrieden die angefrorenen Hände.

Begehrt war ein Platz mit Stockbrot an der großen Feuerschale.
Begehrt war ein Platz mit Stockbrot an der großen Feuerschale.

So voll war es wahrlich schon lang nicht mehr dort, wo sonst die Boote und das Wasser den Vorrang haben. Das Hafenfeuer lockte am Wochenende Tausende an. „Die Leute haben einfach mehr als nur ein Bedürfnis, wieder zusammen draußen zu feiern – das ist nicht zu übersehen“, freut sich Karsten Quabeck als Organisator. Kein Wunder: Die letzten Flammen züngelten zuletzt 2020 unter freiem Himmel vor dem Hafenwasser. Jetzt waren die Feuerschalen, Feuerkörbe, die Hütten, Tische und Bänke zurück. Vor allem aber echtes Winterwetter mit Minustemperaturen. Da lohnte es sich endlich mal wieder, lange für einen heißen Glühwein anzustehen – oder gleich beim Whisky-Tasting in die Vollen zu gehen.

Ein netter Feuer-Mann auf Stelzen

Ein netter Typ: Thyriorn sieht martialisch aus, ist aber ein echter Künstler mit seiner Helferin.

„Da brauchst Du keine Angst haben, der Mann ist nett!“, versicherte ein Vater seinem Kind, dem leicht entsetzt die Tränen in die Augen stiegen. Thyriorn hatte gerade seinen Auftritt oder besser: Seinen Einzug. Mit lautem Getöse stakste die finstere Gestalt mit Feuerkäfig und Lanze auf das Gelände und scheuchte seine Schergin in einer Fantasiesprache brabbelnd vor sich her. „Das glaub ich nicht!“, heulte das Kind und wollte schon die Flucht ergreifen. Dann fing die Gehilfin jedoch ganz zauberhaft den Feuerschein aus der großen Feuerschale ein, entflammte die Fackeln rund um den stelzenden Riesen. Der lockte das Kind so lange, bis aus den Tränen ein strahlendes Lachen wurde. Denn tatsächlich: Der Mann im Steam-Punk-Gewand war wirklich nett und ließ ihn zwischen seinen ellenlangen Beinen den Flämmchen hinterherjagen. Und wenn das Feuer dann auch noch verschluckt wurde, über nackte Arme strich oder wie riesige Räder durch die Luft wirbelte, mussten die Tränen einfach trocknen.

Die Schotten nehmen mit Pipes & Drums Aufstellung.

Dann plötzlich lautes Luftpumpen – und synchrones Tröten aus unzähligen Flöten. Trommeln schlugen an. Alles drehte sich um, drängte dorthin, wo die Dudelsäcke jetzt richtig Fahrt aufnahmen. Ein ganzes Bataillon Schotten hatte Aufstellung genommen. Erst noch in Reih und Glied, dann auf einmal im ausgelassenen Tanz umeinander herum, aneinander vorbei, hintereinander her. Das war der Auftakt für die Fackelwanderung, die auch diesmal wieder vom Hafenplatz am Beversee vorbei wieder zurück führte. Da war es in der Kinder-Winterlandschaft längst schon wieder hell. Hier gab es spannende Mitmachgeschichten „aus dem Dustertal“, mit der kleinen Maus und mit einem geheimnisvollen Glitzerkristall. Wem das zu aufregend war, der konnte sich mit Malen und Basteln beruhigen.

Dichtes Gedränge schon bevor es überhaupt dunkel und richtig gemütlich wurde.

Draußen nahmen inzwischen die Bands ihre Positionen ein. Vor allem irische und schottische Klänge gab es an den Abenden – mit Stout!, Pot O’Stovies, Fragile Matt, Whiskerlad und Glengar als Hauptact. Allesamt handfeste Musiker, die für richtig gute Stimmung im dichten Gedränge sorgten. Mit Pizza, Bratwurst, Flammkuchen und Pommes oder auch einem knallheißen Stockbrot frisch aus dem riesigen Lagerfeuer ließ es sich da gut aushalten. Zumal es ohnehin so voll wurde, dass sich die Körperwärme zwischen den Menschenleibern hielt. Ein wahrlich feuriges Wochenende, bei dem man manchmal nicht mehr wusste, wo man zuerst hinschauen sollte. Und vor allem wie man von einer Ecke überhaupt in die andere kommen sollte.

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Begehrt war ein Platz mit Stockbrot an der großen Feuerschale.
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Ein netter Typ: Thyriorn sieht martialisch aus, ist aber ein echter Künstler mit seiner Helferin.
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Sympathieorchester rockt die Berchkamener mit Lesebrille und langem Anlauf zur Jubel-Zugabe

Mit Volkmar Staub auf den Kriegspfad ziehen: Beim Jahresrockblick eine wahre Freude.

Wirres Haar, heraushängender Gürtel, zerknautschtes Hemd: Drei „seltsame alte und weise Männer“ schlurften am Freitag als „Sympathieorchester“ gemächlich auf die Bühne und wollten das Publikum so richtig rocken. So recht wollte das in „Berchkamen“ keiner auf Anhieb glauben. Die badische Gemütlichkeit schien zunächst im studio theater etwas sehr gemach – mit Lesebrille und echtem globalen Wahnsinn im Märchen-Modus.

Mit Lesebrille im Märchenonkel-Modus – mit satter Satire zwischen, vor, über, unter und hinter den Zeilen.

Das fast vollständig demaskierte Publikum musste mit dem Erzähl-Onkel-Tarnanzug zunächst warmwerden – und mit dem satten südbadischen Einschlag sowieso. Dahinter verbarg sich dann tatsächlich satte Satire. Bis Volkmar Staub, Michael Summ und Gerd Maier die trockenen Ruhrgebietler richtig rockten, brauchte es einige Zeit und vor allem genaues Hinhören. Fast schon pervers mutete das Putin-Durchhaltelied unter dem Motto „friert mit mir“ zu den verfremdeten Klängen von „Ein bisschen Frieden“ an. Genial war die trotz allen Expertenwahns messerscharfe Despoten-Psychoanalyse mit massenweise überzeugenden Wortneuschöpfungen. Angesichts von Ödipussi-Riot und postpubertären Vergewaltigunsakten mit Eroberungs-Zwangsneurosen sollte jeder die wirklich gefährlichen „stemperten“ dieser Welt lieber ernst nehmen.

Da kam auch mal die Harmonica zum Einsatz.

Das „Wumms-Lied“ zündete noch nicht den rechten Funken, dann schon eher das zungenbrecherische Wortspiel mit dem Auskommen mit dem Einkommen und das Zurechtkommen im universalen Irrsinn. Mit dem Energiekrisen-Kretschmer heißes Wasser einzufrieren scheint nicht die richtige Lösung. Noch weniger die Flatulenzen-Sammelanlage auf Erbsenbasis. Der lange Marsch von Woodstock ist definitiv bei den anonymen Pazifisten verendet. Möge der poetische Zeitgeisterball der durchgedrehten Zeitgenossen auf ewig ein schlimmer Traum bleiben. Dafür, für ein verrücktes „Blueblood Island“ für alle abgehobenen Royals und das Reichsbürger-Puppentheater gab es von allen „Berchkamenern“ mit voller Begeisterung den „erigierten Daumen“ als Dauer-Like.  Jetzt zündete der Rockfunke so richtig.

Rockige Musikbegleitung gleich mit mehreren Instrumenten.

Aus dem Funken wurde nach der Pause ein echtes Feuer, gingen hier doch alle Hauptakteure kongenial als Blutsbrüder mit Karl May auf den Kriegspfad bzw. an die Friedenspfeife für Öl und Gas – „mit dem Lendenschurz vor dem Maul“. Das Grundgesetz verstaubte beim „Mischen impossible“ als Reclam-Heft und der Fußball erlebte mit der WM seine „Katar-sis“ mit „Katar-lysator“. Die Wortakrobatik erreichte beim poetischen Vogel-flieg-Lied für die iranischen Frauen einen großartigen Höhepunkt. Und „Hänsel & Gretel reloaded“ zeigten mit Colt, Pumpgun, Rotkäppchen-Massaker und verstrahlter Simpson-Begleitung auf, was in den USA gerade alles schiefläuft.

In Reih und Glied nach der Zugabe.

Da blieb eigentlich nur noch der Abgesang auf ein rettungslos gestörtes Jahr „zum Wegpennen“. Es hilft nur noch, sich wieder einzumischen, um den kollektiven Dumpfbacken die Zähne zu ziehen. Jetzt standen die Bergkamener sogar auf, lieferten Dauerapplaus und klatschten johlend eine Zugabe herbei. Das „Schäm“-Lied war dabei so treffsicher gewählt, wie so viele Wortneuschöpfungen, die wie der „Flüchtlingsbeifang“ garantiert heilsame Nachwirkungen in das Neue Jahr hinein haben dürften. Hoffentlich.




Wiedersehen mit alten Bekannten und neuen Herausforderungen beim Neujahrsempfang

Mit „Günna“ und viel Ruhrgebietsinterpretation ins Neue Jahr beim Neujahrsempfang.

Bürgermeister Bernd Schäfer beim traditionellen Rück- und Ausblick.

Manches glich beim Neujahrsempfang einem Déja-Vu. Die Wasserstadt Aden, der Logistikpark A2, der Museumsumbau, Internationale Gartenausstellung und Kanalband, Belebung der Marina Rünthe und Flüchtlinge sind Themen, die fast schon einen Stammplatz auf der Bergkamener Agenda haben. Gut, dass mit „Günna“ ein Comedian dabei war, der alles noch einmal mit einem Augenzwinkern zusammenfasste – vor allem in der Ruhrgebietssprache.

Stimmgewaltige Exkurse bot Jane Franklin mitten im Publikum.

Denn dass Radwege sich jetzt in „Alltagsradwege“ verwandelt haben, überall gestiegene Anforderungsprofile und Digitalisierung lauern und es neuerdings auch Klimaschutzkonzepte synchron zu Hochwasserphänomenen gibt, ist tatsächlich übersetzungsbedürftig. Neu ist auch die Freude darüber, dass es überhaupt wieder normal läuft. Zwei Jahre ist der letzte Neujahrsempfang her. Dazwischen gab es vor allem Corona, Krieg und dauernde Unwägbarkeiten. Neu ist nicht, dass der Bürgermeister meist kurz zuvor die Partnerstädte besuchte. Erst am Vortag war Bürgermeister Bernd Schäfer mit seinem Vorgänger Roland Schäfer im französischen Gennevilliers zu Gast – zum Neujahrsempfang.

Einen normalen Alltag gab es nicht mehr

Buck Wolters an der Gitarre.

Corona wirbelte alles durcheinander. Die Einarbeitung des neuen Bürgermeisters, denn „einen normalen Alltag gab es nicht“. Das gewohnte Leben: Fast alle Veranstaltungen fielen flach. Im vergangenen Jahr endlich wieder ein Hauch von Normalität. „Und 2023 wird es auch wieder ein Hafenfest geben“, ist Schäfer überzeugt. Riesig seien die Solidarität und Hilfsbereitschaft seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine bei den Bergkamenern gewesen. 420 Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet suchten Schutz in Bergkamen – 100 fanden ihn in Privatunterkünften, allein 60 in den Unterkünften in Weddinghofen. Insgesamt gab es mehr Flüchtlinge als in der Syrienkrise.

In die Schützenheide waren einmal mehr Menschen eingeladen, die das öffentliche Leben in Bergkamen in vielen Bereichen mitgestalten.

Groß auch das Engagement beim Hochwasser vor 2 Jahren. Schäfers Dank richtete sich vor allem an die Feuerwehr, das THW und den Baubetriebshof. Der Wertstoffhof ist nach juristischem Exkurs an den Hafenweg umgezogen, Bayer wird den alten Standort nutzen. Vor dem Museumsneubau wird „zeitnah“ der Vorplatz hergerichtet – die Rundumerneuerung steht weiterhin an. Wenig genutzt werden bislang die Förderanreize für die Flächenentsiegelung der neuen Stabsstelle Klimaschutz und Mobilität. In die Marina Rünthe ist gastronomisch wieder Leben eingezogen, auch im Logistikpark A2 mit einem Ikea-Fullfillmentcenter und 350 neuen Arbeitsplätzen in der verlassenen DHL-Halle. An der problembelasteten Jockenhöfer-Kreuzung soll ein Hotel aus Überseecontainern entstehen – der Bauantrag wird im Rathaus erwartete. Die Verschuldung des Kernhaushalts ist geringer als befürchtet: Gute Voraussetzungen für das, was da noch kommen mag.

Fallstricke und Neubauten

Dmitrij Telmanov an der Trompete.

Für den Neubau der Jahnschule etwa, bei dessen Umsetzung bislang „viele Fallstricke“ mit dem EU-weiten Vergabeverfahren mitgenommen wurden. Ende des Jahres werde es Bewegung auf dem Grundstück geben. Auch für das neue Feuerwehrgerätehaus in Oberaden gibt es ein Grundstück. „Verabscheuungswürdig“ sei das, was den Lebensrettern vielerorts während der Silvesternacht mit gezielten Angriffen passiert sei. Die Machbarkeitsstudie für das Rathaus mit „luftigen oberen Etagen“ steht an – und die Entscheidung für Neubau oder Sanierung. Der Adensee in der Wasserstadt soll 2023 hergestellt werden, die IGA 2027 nährt weiterhin Hoffnung für eine Neugestaltung des Kanalbands und auf dem alten Freibadgelände wird das „Häupenbad“ neu gebaut. Es steht also ein spannendes Jahr ins Haus.

„Günna“ Knust bei seiner humoristischen Interpretation der zurückliegenden Corona-Jahre.

„Günna“ Knust betrachtete das ganze launig vom kabarettistischen Blickwinkel aus. Endlich können wir alle den „westfälischen Trachtenanzug“ in Form der Jogging-Kluft mal wieder waschen: Es herrscht auch in Bergkamen wieder „Fressefreiheit“ ohne Maske. Simulierte Wege zum Arbeitsplatz mit den „Corona-Kötern“ sind passé. Die „Pöter“ bleiben aber im Sattel der kollektiv angeschafften E-Bikes – inklusive Lasten- und Amokfahrern. Ob tatsächlich der Hinweis „Iss den Teller leer“ zu Erderwärmung und dicken Kindern führte, die nur mühsam den Weg vom Porsche zum Klassenzimmern finden, sei dahingestellt. Bergkamen tue jedenfalls gut darin, wie der Nachbar Dortmund „hässliche Orte einfach zu fluten“ – schließlich ist die Vermehrungsquote trotz Corona immer noch geringer als im Vatikanstaat und es werden fast ausschließlich nur noch Alleinerben produziert.

Ein spaßiger Rück- und Ausblick, der gute Stimmung in immer noch kriegerisch bedrückten Zeiten macht. Zusammen mit den famosen musikalischen Umrahmungen von Buck Wolters an der Gitarre und Dmitrij Telmanov an der Trompete sowie der schlichtweg hinreißenden Stimme von Jane Franklin auch künstlerisch eine mehr als ermunternde Einstimmung für ein erneut schwieriges Jahr.




Oberaden zelebriert einen besonderen Weihnachtsmarkt – mit Jubiläumsflair

Besonders begehrt: Grünkohl von der Feuerwehr.

Die Oberadener Feuerwehr ist nicht nur in der Lebensrettung perfekt. Auch den Grünkohl hat sie unter Kontrolle. Die DLRG ist auf Stockbrot spezialisiert. Beim SuS gibt es alles rund um Pommes und Currywurst. Die SPD ist Glühwein-Spezialist. In Oberaden können alle irgendetwas besonders gut, was mit Weihnachtsmarkt zu tun hat. Denn der hat hier schon eine besonders lange Tradition. Er ist komplett made in Oberaden– und der größte im Stadtgebiet.

Weihnachtliches Angebot, wohin das Auge reicht.

Eigentlich wäre es schon der 26. Weihnachtsmarkt am Wochenende gewesen. Wäre da nicht Corona gewesen. So war es Nummer 24 und alle bereiten sich innerlich schon auf das Jubiläum zum Vierteljahrhundert im nächsten Jahr vor. In all den Jahren und Jahrzehnten kam hier nichts Kommerzielles auf den Budentresen. Alle 22 Holzhütten wurden auch diesmal wieder mit den weihnachtlichen Produkten von Vereinen, Verbänden, Kindertagesstätten und Parteien gefüllt. Profis haben sich in der langen Tradition längst selbst fortgebildet oder wurden fachmännisch angelernt.

Der frisch geschmückte Weihnachtsbaum.

Anders ist diesmal einmal mehr nur eins: Das Stadtmuseum im Hintergrund blieb stockdunkel. Lediglich eine Holzbude füllten die Mitarbeiter mit römischen Ampelmännchen und anderen historisch angehauchten Angeboten. Das Museum wird immer noch umgebaut – und wohl auch noch länger für 2 bis 3 Jahre. Wo früher zusätzlich noch 40 kreative Stände für dichtes Gedränge und Riesenandrang sorgten, blieb es auch in diesem Jahr verwaist. Der Baum mit selbstgebasteltem Schmuck, diesmal von der Kita Tausendfüßler, durfte dagegen nicht fehlen – kollektives Schmücken inklusive. Und auch die Tradition, dass keine Standgebühr erhoben wird, stattdessen eine freiwillige Spende, hatte Bestand – Energiekrise und Kostenexplosionen hin oder her.

Der Männergesangsverein eröffnet die Darbietungen auf der Bühne.

So war die Stimmung nicht nur beim stv. SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Dieter Mittmann mehr als gelöst. „Hier machen alle mit und bringen sich ein – und alle kommen“, saget er und beobachtet zufrieden, wie sich der Platz vor dem Museum schon früh mehr als gut füllte. Die Crêpes, die geräucherten Fische, die Waffeln und Backofenkartoffeln gingen weg wie warme Semmel bei stattlicher Winterkälte. Das Kinderkarussell drehte sich ebenso fleißig wie die vielen Glücksräder an den diversen Weihnachtsbuden. Auf der Bühne gaben sich die Vereine die Mikrophone in die Hand.

Kollektives Schnitzen bei der DLRG für das Stockbrot.

Der Männergesangsverein Lanstrop machte den Anfang. Einen eigenen hat Oberaden nicht mehr – jetzt zahlen sich die guten Beziehungen in die Nachbarstadt aus. Der Gospelchor „Hei-Light“ folgte, der Nikolaus schaute mit gefülltem Gabensack vorbei, der Posaunenchor trat auf gefolgt von „Simply Accoustic Groove“. Am Sonntag war die Schreberjugend an der Reihe und das „Out of Blue“-Duo, bevor der Nikolaus noch eine Zugabe gab. Volles Programm also, das vor allem dafür sorgte, dass sich alle endlich mal ohne Einschränkungen wiedersehen, plauschen, essen, trinken, Spaß haben konnten. Fast so wie vor dem globalen Ausnahmezustand.

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Rünthe genießt mit LED-Lichtern und lokaler Handwerkskunst pures Weihnachtsflair

LED-erleuchtet präsentiert sich der Weihnachtsmarkt auf Gut Keinemann.

Mehr als verdoppelte Strompreise machen auch jenen Kopfschmerzen, die aktuell Weihnachtsmärkte organisieren müssen. Deshalb hat der Verein der Oldtimerremise in Rünthe alle Lichterketten auf LED umgestellt – und das sind nicht wenige auf dem Gut Keinemann. Auch die Glühweinpreise konnte der Vorsitzende Thomas Albrecht in diesem Jahr noch halten. Das waren zum Glück die drängendsten Probleme – anders als noch im Vorjahr.

Entspannter Bummel zwischen Treckern und Scheunen.Damals gab es 2G-Regeln und beschränkten Einlass durch die Corona-Pandemie. Die spielte im 5. Jahr des Rünther Weihnachtsmarkts auf Gute Keinemann fast überhaupt keine Rolle mehr. „Wir haben jetzt endlich wieder deutlich mehr Besucher, die weitaus entspannter sind: Alle wollen endlich wieder etwas erleben“, hat Thomas Albrecht beobachtet. An den gut 30 Ständen war es schon von der ersten Minute an „richtig voll“. Ein Segen für den Verein, denn vor allem die gestiegenen Kosten an allen Ecken und Enden machen in diesem Jahr echte Probleme. Davon war jedoch vor und in den Scheunen nicht viel zu spüren.

Echte Bergkamener Schwippbögen.Hier zeigten vor allem Bergkamener Aussteller, wie viel Kreativität sich in den Corona-Zwangspausen bei ihnen angehäuft hat. Wie bei Simon Claus. Der studiert eigentlich hauptberuflich Maschinenbau. Die von der Mutter als gelernte Schreinerin vererbte Leidenschaft für Laubsäge und Fräse betreibt er jedoch längst schon professionell in der eigenen Werkstatt. Dort entstehen wahre Kunstwerke als Schwipp- und Leuchtbögen. Auch mit viel Lokalcholorit. Der Opa war auf der Zeche, der Vater ebenfalls: Selbstverständlich verwandeln sich da alle Zechentürme von Haus Aden bis Grimberg in eine leuchtende Weihnachtslandschaft. „Mein Vater sagte: Mach mir mal Haus Aden“, erzählt der junge Künstler, „daraus sind inzwischen fast alle regionalen Zechen geworden.“ Und die Schippbogenkunst zu einer angemeldeten Profession.

Kreativität aus Bergkamen – und echte Handwerkskunst

Honig in allen Varianten – natürlich aus Bergkamen.

Nur ein paar Buden weiter türmen sich alle erdenklichen Produkte, die sich aus Honig herstellen lassen. Handcremes, Lippenbalsam, Bier, Honigbäder: Unendlich scheint die Auswahl, für die 10 Overberger Bienenvölker schwer gearbeitet haben. Dazwischen Fleischprodukte in allen Varianten von den eigenen Hochlandrindern, die auf Overberger Weiden grasen. In der Scheune dahinter eine echte Rarität, die den Weihnachtsmarktbummel zu einem automobilen Erlebnis macht. Hier steht der älteste Oldtimer auf Gut Keinemann, ein Opel Roadster Baujahr 1927 – ein vergessener Kriegsfund, 18 PS eingemauert in einer Scheune, original restauriert.

Der Scherenschleifer in Aktion.

Hier muss man schon genauer hinsehen, um in der Fülle der Attraktionen nichts zu verpassen. Selbstgemalte Bilder, Miniaturengelchen, große und kleine Weihnachtsgnome, Seifen in allen Facetten, historische Weihnachtsbaumanhänger aus Holz als Steckenpferd vor historisch verzierten Hörnern. Direkt daneben schärft der „Gratwandler“ im Rollstuhl wertvolle Damast-Messer aus Japan mit gehärtetem Kern, weicherer Klinge und kunstvollem Muster. Hier gibt es kein Messer, dessen Griff Stephan Blank nicht selbst gestaltet hat und zu dem es nicht eine Geschichte gibt. Das Santoku beispielsweise sieht gefährlich aus, ist aber für die 3 harmlosen Tugenden bestimmt: Fleisch, Fisch und Gemüse.

Prachtvolle Oldtimer zwischen den Ständen.

Das Zelt hat der Frühjahrssturm verweht. Das Café ist mit Waffeln und Kuchen in die Scheunen umgezogen. Schmuck aus Ton vor heimeligem Lagerfeuer zwischen historischen Treckern– selbstverständlich die meisten davon auch aus Bergkamen: „Es ist wundervoll, hier wieder das gleiche fröhliche Treiben beobachten zu können wie in den Jahren vor Corona“, ist Thomas Albrecht rundum zufrieden.

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Mit den Springmäusen kompromisslos auf die Weihnachtstannen – und noch viel mehr

Über Tische und Bänke mit den Springmäusen.

Vortrag eines fiktiven Gedichts – nicht ohne Schmunzeln.

Die Tannen hatten am Freitag keine Chance beim Improvisationstheater „Springmaus“. Alle anderen heimeligen Weihnachtsbräuche auch nicht. Vom Weihnachtswunder über den Weihnachtsmarkt bis zum Weihnachtsgedicht: Auf der Bühne ging es mit dem munteren Bonner Quartett drunter und drüber. Auch das Publikum hatte keine Wahl. Als es hieß „auf die Tanne, fertig los“, wurden die Mitakteure notfalls auch aus der letzten Reihe ins Scheinwerferlicht gezerrt.

Auch die Blockflöte kam beim Weihnachtslied zum Einsatz.

Krieg, Putin, Corona, Energiekrisen: Alles, was aktuell die Stimmung einfriert, blieb vor den Türen des studiotheaters und wurde vom ersten stattlichen Schnee davongespült. Es ging vielmehr dem berühmten deutschen Spießertum an den Kragen. Ausnahmslos spontan wurden die haarsträubendsten Geschichten konstruiert – mit hineingerufenen Worten, auf Zetteln hinterlegten Sprüchen, im Publikum abgefragten Inspirationen. Denn: „Advent ist, wenn wir das wollen“ – und vor allem wie die Springmäuse es wollen. Ein heiteres und kurzweiliges Vergnügen, das hochwillkommen war: Auch das Kabarettpublikum will gerade einfach nur mal lachen, ohne dass es vor Grausamkeit und Absurdität im Halse stecken bleibt.

Bergmannsgedicht verschütt unterm Pütt

Puppentheater der anderen Art mit Puppenspielern aus dem Publikum.

Das klappte ganz famos mit dem Mann-Frau-Schwager-Schwägerinnen-Grüppchen aus dem Publikum – und dem spontan getexteten Weihnachtslied vom Bergkamener Eierbaum mit Blockflöte. Aufgewärmt waren alle mit dem Bergmannsgedicht, bei dem „leck mich fett“, der „Weihnachtsscheiß“ in den Geschenken „verschütt unterm Pütt“ geht. Es wurde fleißig für die Rettung des Bergkamener Kängurus mit einer eigenen TV-Show gespendet. Und natürlich hatte auch Musk seine zweifelhaften Hände im Spiel, als das alles nur noch getwittert werden durfte. John Travolta sorgte mit Detlev aus dem Publikum für ein perfektes kaffeekochendes Weihnachtswunder im Abflussrohr auf dem Kilimandscharo – inklusive Papstsegen.

Sogar eine Sturzgeburt gab es auf der Bühne.

Am Klobürstenstand des Weihnachtsmarkts ging es mit allen vom Publikum gewählten Emotionen hoch her und am Ende dann doch wortwörtlich in die Hose. Im Beerdigungsinstitut war der Geschenkeumtausch einigermaßen gestelzt, mussten sich die Akteure doch als lebendige Puppen an nach dem leicht hilflosen Willen von Puppenspielern aus dem Publikum bewegen. „Highlanderin“ Andrea aus der letzten Reihe wurden die drei Nüsse für Aschenbrödel dann fast zum Verhängnis: Als Verwaltungsangestellte aus Wanne-Eickel gab ihr vorbildliches Leben so viele Stichworte, dass es gleich für mehrere tugendhafte Lieder und Szenen reichte – einschließlich der Sturzgeburt auf der Grenze nach Hamm.

Andrea aus dem Publikum liefert Stichworte aus dem eigenen Leben.

Ein großer Spaß, bei dem Schauspieler wie Zuschauer einigermaßen ins Schwitzen gerieten – nicht zuletzt dank der vielen Bergkamener Sprüche, die auf Zetteln atemlos durch das Finale führten. Mit bemerkenswerter Ausdauer, die mit Dauerapplaus und Zugabenforderungen belohnt wurde. Ein Abend, der endlich mal wieder für kompromisslos gute Laune sorgte. Gruseln und sorgen kann sich jeder noch lange genug daheim mit dem ganz normalen neuen Alltag.

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Weddinghofer Weihnachtsmarkt setzt ein Zeichen für den Frieden

 

Einmachglas und Kerze: Sein leicht kann ein Zeichen für den Frieden sein.

Das Friedenssymbol ist mit der Dämmerung allmählich erkennbar und wächst beständig.

Wieder kommt ein Pärchen vorbei. Im Jutebeutel, den sie in der Hand halten, klappert Glas auf Glas. Jeder von ihnen holt ein Einmachglas hervor und ein Teelicht. Beides wird akkurat auf der Wiese neben der Kirche platziert. Kurz darauf brennen die Kerzen mit anderen in trauter Eintracht. Zwei Frauen beobachten das von der Bank aus haargenau. „Was machen die hier nur alle – und was soll das sein?“, fragen sie sich und betrachten stirnrunzelnd das Licht-Gebilde auf der Wiese. „Das ist doch das Peace-Symbol für den Frieden“, sagt jemand, der das Gespräch mitbekommt.

Tanzvorführung vor der Bühne.

In Weddinghofen hat der Weihnachtsmarkt ein Motto, das sichtbarer wird, je dunkler der Abend ist. Es werden immer mehr Kerzen, die sich zum Friedenssymbol formieren. „Das ist uns wichtig ein Zeichen zu setzen und über den Frieden zu sprechen“, sagt Christian Weischede von „Wir in Weddinghofen“. Ihm kommen fast die Tränen, als er die Kerzenformation wachsen sieht. Und beobachten kann, wie es auf dem Platz vor der Albert-Schweitzer-Schule immer voller wird. „Es ist einfach nur schön zu sehen, wie die Vereine sich endlich wieder präsentieren können – und mit welcher Begeisterung alle wieder dabei sind“, sagt er.

Friedenszeichen leuchtet weiter in der Adventszeit

Besonders begehrt: Das Lagerfeuer und das Stockbrot.

Elf Hütten hatten nicht die geringste Mühe, Inhalt und kurzfristige Eigentümer zu finden. Alle Vereine, Verbände und Parteien standen nach zwei Jahren Pause ungeduldig bereit. Der Weihnachtsbaum während der Coronazeit war schön und gut. Sich treffen, reden, austauschen und feiern ist aber eine ganz andere Sache – ohne jede Beschränkung. Ein Platz am Lagerfeuer für das Stockbrot war deshalb ebenso begehrt wie gute Sicht auf die Bühne. Dort wechselten sich die Vereine mit Darbietungen ihres Könnens ab – vom Tanz bis zum Joggingtreff. Zwischendrin faszinierte Sängerin DieMel mit einer fulminanten Stimme.

Premiere für die Teddybärenklinik.

Der Nikolaus kam nach zwei Jahren Abstinenz auch endlich wieder vorbei. Neu war diesmal der Tennisverein, der mit Tennisschläger und riesigen Bällen am Netz aus Holz eine ganz neue Tennisvariante zum Ausprobieren anbot. Ebenfalls zum ersten Mal dabei: Das Rote Kreuz mit einem Teddybärenkrankenhaus. Hier konnten alle genau beobachten, wie kleine und größere Blessuren behandelt werden. Direkt daneben ein Stand, der darüber informierte, was im Falle eines waschechten Blackouts samt Stromausfall zu tun ist. Was bedeuten die Sirenen-Alarme genau? Was sollte jeder an Vorräten im Keller haben, um eine gewisse Zeit zu überbrücken?

Etwas andere Variante des Tennis.

„Es geht uns dabei nicht nur um Information“, sagt Christian Weischede. „Die Vereine sollen auch die Gelegenheit für die Nachwuchswerbung bekommen, denn die ist stellenweise ein echtes Problem.“ Den Friedensgedanken will der Weihnachtsmarkt auch weiter in die Adventszeit tragen. In der kommenden Woche wird das Friedenssymbol aus Licht auf die neue Tennishalle projiziert und ist mit der Dunkelheit weithin sichtbar. Damit nicht einfach nur zugesehen wird bei dem, was sich nicht allzu weit von unseren Landesgrenzen abspielt, sondern auch darüber gesprochen und etwas unternommen wird. Eben ganz so, wie es sich Mahatma Gandhi als Motto-Pate gewünscht hat: „Wenn wir wahren Frieden in der Welt erlangen wollen, müssen wir bei den Kindern anfangen.“

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Overberger stehen Schlange für den Weihnachtsmarkt

Unverzichtbar: Der Glühwein von der Feuerwehr.

Platz war zwischen den Ständen eigentlich nur während der Aufführungen auf der Bühne.

Die ersten standen schon morgens Schlange. Die Karten für den Theaterverein waren auf dem Overberger Weihnachtsmarkt so begehrt, dass die ersten Interessenten bereits um 8.30 Uhr zur Stelle waren. Dabei öffneten die 10 Hütten und 31 Stände erst um 14 Uhr. Überhaupt war kaum ein Durchkommen vor und in der Grundschule. Menschenmengen schoben sich durch die Gänge. Nach zwei Jahren Weihnachtsmarktdürre war der Nachholbedarf fast schon überirdisch.

Lecker: Zuckerwatte frisch gemacht.

Nach Serien von Lockdowns und Beschränkungen genossen es die Besucher in vollen Zügen, wieder vollständig frank und frei an den Ständen vorbeizuschlendern. Denn genau das macht den Overberger Weihnachtsmarkt aus: Alle sind hier dabei. Endlich kann man sich wieder ungezwungen treffen. Ob mit Zuckerwatte oder Glühwein, spielt dabei fast eine untergeordnete Rolle. Der Weihnachtsmarkt ist ein großes Gemeinschaftswerk, und das machte in diesem Jahr besonderen Spaß. Nicht nur deshalb, weil sich endlich auch wieder der Weihnachtsmann mit Geschenken blicken ließ.

Kreativität als Therapie

Weihnachtsschmuck wohin das Auge sieht.

An den Ständen war die Erleichterung ebenfalls zu spüren. Viele wussten in den zwei Corona-Jahren fast nicht mehr wohin mit ihrer Kreativität. Wie Angelika Mechnig. Die Tische an ihrem Stand bogen sich fast vor selbstgeschaffenen weihnachtlichen Wunderwerken. Nichts, was sich hier aufreihte, war gekauft. Alles hatte ein Vorleben. Wie die Ausstechförmchen, die sich in Weihnachtsbaumanhänger verwandelten. Altes Notenpapier schmückte Engelskörper, frühere Teelichtbehälter wurden unter ihren Händen zu Kerzenhaltern für den Christbaum. Eine Heerschar aus Engeln rasselte an den Ständern, denn ihre Köpfe waren aus alten Glöckchen aufgesteckt.

Angelika Mechnig mit ihren vielen kleinen Wunderwerken.

„Mir macht es einfach Spaß, mir für gebrauchte Dinge ein neues Leben auszudenken“, sagt sie. Die Kreativität ist für sie aber auch Therapie. „Ich habe Parkinson und die kreative Arbeit hilft mir, die Symptome besser zu bewältigen.“ Besonders stolz ist sie auf ein echtes Stück Overberger Tradition. Der Koffer, den sie auf dem Dachboden der Schwiegereltern gefunden hat, begleitete früher die Overberger Handballer. Jetzt ist er aufgepeppt und umgemodel eine echte Zierde für ihren Stand.

Kunst aus Holz für den guten Zweck.

Nur ein paar Meter weiter hat die Motorsäge Holzstämme in Weihnachtsmänner verwandelt – für den guten Zweck. Schülerinnen und Schüler sämtlicher Jahrgänge verkaufen selbstgebastelten Weihnachtsschmuck, der in wochenlanger Arbeit entstanden ist – auch für den guten Zweck, nämlich für ihre Schule. Die Feuerwehr rührt fleißig den Glühwein an, Eltern verkaufen Waffeln und Kuchen. Was man vom Bier bis zur Körperlotion alles aus Honig machen kann, fasziniert jeden, der an dem Stand vorbeischlendert. In Overberge ist alles selbstgemacht – von der Babysocke bis zum Gelee.  Auf der Bühne wechselt ein Verein den anderen ab: Schreberjugend, Heil-Lights, Sunshine Kids: Die Menge ist im Dauerapplaus begeistert und verstopft punktuell jedes Weiterkommen.

„Wir sind einfach nur froh“, sagt Ortsvorsteher Herbert Bartkowiak. „Froh, dass der Weihnachtsmarkt gut besucht ist – fast noch besser als vor corona. Froh, dass alle gut gelaunt sind und froh, dass alles gut geklappt hat.“ 2020 war das Aus zwei Wochen vorher gekommen, als alles schon geplant war.

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Mit der Motorsäge Respekt vor der Natur lernen

Geschafft: Beim Motorsägenkurs ist der gefällte Baum als Rohstoffquelle nur ein Erfolgsziel. Viel wichtiger sind Sicherheit und der respektvolle Umgang mit der Natur.

Wer einen Kamin hat, weiß ein Lied davon zu singen. Der Preis für den Raummeter Brennholz ist ins Astronomische gestiegen. Als nachwachsender Rohstoff keine wirkliche Heiz-Alternative zu Gas und Öl mit noch bombastischeren Preisen. Also ab in den Wald mit der Motorsäge. Wer das Glück hat, hier einen Baum für künftiges Brennholz zu ergattern, kommt finanziell noch etwas glimpflicher davon. Doch schon der Weg dorthin ist steinig. Dafür braucht es einen Motorsägenschein und der ist aktuell auch nicht leicht zu haben. Und überhaupt: Nach zwei Tagen Schulung gibt es vor allem die Erkenntnis, dass auch das alles andere als leicht ist.

Die Theorie ist ein wichtiger Aspekt. In der Praxis sieht alles anders aus – etwa der richtige Umgang mit der Motorsäge.

Im Kurs der Ökologiestation Bergkamen ist noch ein Platz im Motorsägenkurs frei, immerhin. Anfangs jedenfalls. Schon nach kurzer Zeit meldet sich der Kursleiter mit der Frage, ob Teilnehmer vielleicht noch umdisponieren könnten – die Nachfrage sei so groß. Aus zwei Gruppen werden also drei und annähernd 40 Teilnehmer. Die müssen sich zunächst für die digitale Welt ausrüsten, denn die Theorie wird online über ein Live-Meeting vermittelt. Gerade einmal zwei Frauen sind dabei, als sich die Teilnehmer der ersten beiden Kurse nach und nach im virtuellen Raum treffen. Die meisten wollen einfach nur sägen lernen. Andere können das schon und haben noch nie einen Baum gefällt. Wieder andere können längst alles und brauchen es aus beruflichen Gründen nur bescheinigt. Ein bunter Haufen, der frohen Mutes ans Werk geht.

Überall lauern Fehler und Schwierigkeiten

Die Motorsäge ist nur ein Aspekt. Wichtig sind vor allem die Sicherheitsausrüstung und die richtige Vorbereitung.

Die Euphorie ist jedoch schnell gedämpft. Zunächst lauern ökologisch allerhand unfreiwillige Vergehen in Wald, Feld und Flur. Steht das ausgesuchte Objekt der Holzfällerbegierde in einem schützenswerten Feuchtgebiet? Wohnen womöglich Fledermäuse oder Spechte in unsichtbaren Astlöchern? Was könnte zerstört werden, wenn der Baum nicht dorthin fällt, wohin er soll? Fragen über Fragen, die alle zunächst geklärt werden müssen. Und: „Auch Totholz lebt!“, appelliert die Fachfrau von der Ökologiestation an inzwischen leicht kleinlaute Teilnehmer. Sie gibt ihnen noch mehrfach den Rat mit auf den Weg, die motorisierten Werkzeuge nicht ohne ökologisch abbaubare Treib- und Schmierstoffe mit in den Wald zu nehmen. Der Kursleiter macht gleich deutlich, dass etwas anderes bei ihm nicht zum Einsatz kommt. Spontan melden sich noch einige für eine Mietsäge.

Los geht’s: In der Praxis fällt der erste Baum.

Es wartet aber noch weit mehr Ernüchterung. Mancher ertappt sich dabei, beim allgemeinen Sparzwang doch etwas mangelhafte Sicherheitsausrüstung angeschafft zu haben. Meist ist der Helm die Schwachstelle, aber auch bei den Schuhen entscheiden sich jetzt einige noch kurzfristig für das Leihen auch dieser Ausrüstung. Den Keil für die Fällrichtung, der richtige Winkel, die richtige Tiefe, der Kasten- und Sicherheitsschnitt, das Sondieren des Territoriums und der richtigen Fallrichtung: Es hagelt jetzt Fachwissen. Nach drei Stunden qualmt der Kopf. Das Notizheft ist voll. Die Unsicherheit wächst. Wer wusste schon vorher, dass es unterschiedliche Ketten an der Säge gibt, die alle individuelle und vor allem regelmäßige Pflege brauchen? Dass man Keile, einen mächtigen Hammer, eine Drehkralle und überhaupt braucht? Die Bilder von Schnittwunden und verunglückten Holzfällern lassen die Stimmung akut in den Keller sinken.

Wenn die Praxis anders aussieht als die Theorie

Der Kastenschnitt und der richtige Schnitt beim Keil für die Fällrichtung: Alles will gelernt sein.

Am nächsten Tag nähern sich alle entsprechend vorsichtig dem Ort der Praxisübung – viele ohne ihre eigene Säge, die sich nach dem Therorieteil nicht nur als stumpf herausgestellt hat. Unser Ausbilder fackelt nicht lang. Flugs wird die Säge erklärt, dann muss der erste Auserwählte ran an den Baum. Der steht ausgedörrt am Rand eines Privatwaldes und kippt bedrohlich auf den Weg. Ein mächtiger Stamm wartet darauf, halb in einem Graben bearbeitet zu werden. Hier lauern alle Schwierigkeiten auf den Unglücklichen, der als Erster ans Werk muss. Aber er macht seine Sache gut. Nur ein paar Korrekturen, dann ist der Keil für die Fallrichtung gesägt. Denn Baum einmal in der Mitte bis zur Bruchsteg durchtrennen, Metallkeile in den Schnitt hämmern, zum Schluss den Haltesteg durchsägen – es braucht nur einen wenig Hilfe vom Ausbilder ,schon liegt der Baum auf dem Weg.

Die Keile werden in den Stamm getrieben – unter den wachsamen Augen des Ausbilders und der Mit-Auszubildenden.

Dann geht es tiefer hinein in das kleine Wäldchen. Kranke oder bereits halb abgestorbene Bäume sind auserwählt, um die Lehrlinge in Gruppen üben zu lassen. Der erste lange und dünne Baum fällt genau wie er soll. Der zweite hängt sich an einem Ast des Nachbarbaumes auf. Er muss mit der Kralle herausgedreht werden. Spätestens jetzt ist klar, dass es mindestens zwei Menschen braucht, um einen Baum zu fällen. Der nächste Baum verkeilt sich noch prächtiger in der Krone eines Nachbarbaums. Der dritte fällt überhaupt nicht um, sondern springt wie ein Zahnstocher erst nach vorn, bleibt in einer Baumkrone hängen, kippt nach hinten, macht noch einen Satz, dreht sich und fällt in eine völlig unerwartete Richtung. Alle nehmen die Beine in die Hände. Später sind ein Dutzend nassgeschwitzte Männer damit beschäftigt, den Baum mit einer Seilwinde aus dem Gewirr der Äste zu befreien.

Demut vor der Natur lernen

Der Baum bleibt hängen und die Kralle kommt zum Einsatz.

Zu tief geschnitten, den Bruchsteg nicht richtig berechnet, die Keile falsch eingeschlagen, die Fallrichtung falsch gesetzt: Die Anzahl der Fehler, die jeder machen kann, ist fast unendlich. Jeder macht mindestens einen. Für immer ins Gehirn eingefräst ist aber der Ruf: „Achtung, Baum fällt!“ und der energische Sprung in die Fluchtrichtung, wenn es tatsächlich das erste, tiefe Krachen im Stamm gibt. Was dann folgt ist meist ohrenbetäubend: Äste brechen, ein tiefes Rauschen geht durch die Wipfel und ein gewaltiger Knall, wenn der Stamm auf dem Waldboden aufschlägt.

Nach getanem Werk wird alles nochmal genau besprochen: Was ist gut gelaufen, was war falsch, worauf muss man achten.

 

Beindruckende Naturgewalten, die gehörigen Respekt einflößen. Soll es auch, denn ohne Respekt sollte keiner eine Motorsäge in die Hand nehmen. Aus manchen freigesägten Wurzeln krabbeln verwirrte Käfer aus Löchern, die dem gefällten Baum bereits heftig zugesetzt haben. Keine Frage: Auch Totholz lebt. Alle bekommen den begehrten Schein. Und keiner von ihnen wird sich demnächst gedankenlos an einem Baum zu schaffen machen. Schon gar nicht allein.

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Kreativ mit der Natur: Familientag startet neu durch

Schon mal ein Seil gedreht? Beim Familientag ein Highlight.

Aus Zweigen werden Weihnachtsbäume.

Weidenzweige schneiden ist gar nicht so leicht. Sie erst einmal vom Anhänger zu bekommen und die biegsamen Zweige genau dort unter die Astschere zu legen, wo sie hinsollen: Für viele eine Premiere. Bienenwachs zu Kerzen rollen, Wolle mit Seife in Filz verwandeln oder aus Holz, Stöckchen und Farbe kleine Lebewesen formen: Beim Familientag auf der Ökologiestation ging es ganz nah heran an die Naturmaterialien.

Bienenwachs verwandelt sich in Kerzen.

Da staunten auch der Vater oder die Mutter, wie schwer es ist, Seife in Form zu bringen. Großeltern drehten zum ersten Mal an der Kurbel, die Fasern in ein Seil verwandelten. Hier durfte jeder ran an Perlen für die Kette, Windlichter oder das Stockbrot. „Wir sind so froh, dass wir nach zwei Jahren Pause endlich wieder das Haus voll haben“, sagt Birgit Manz, Mitorganisatorin von der Naturförderungsgesellschaft. Schon mehr als 20 Mal versammelten die Räume in Heil vom Kind bis zum Urgroßvater alle an den verschiedenen Basteltischen. Jetzt geht das endlich wieder in vollen Zügen.

Abi Alba als Bastel-Andenken.

Entsprechend voll war es auch am Sonntag. Die meisten kamen schon früher, um sich erstmal auf dem Boden auf weichen Kissen auszubreiten und ganz still zu sein. Denn Katrin Bühring hatte ein Buch dabei, das es in sich hatte. Sie hat Abie Alba erfunden, die kleine Tanne, die sich auf den Weg macht mit ihrem Traum vom Weihnachtsbaum. Am Mittwoch erst kam der neueste Band der Reihe auf den Markt, die Bäume als Botschafter für die Verwirklichung von Träumen und Wünschen regelrecht entwurzelt. „Wir wollen vermitteln, dass niemand abwarten muss, sondern sofort loslegen sollte, um seine Träume zu verwirklichen“, schildert die gelernte Drehbuchautorin, die sich nach Erfolgen mit ARD-Produktionen jetzt mit dem Buchprojekt einen eigenen Traum erfüllt. Vor allem geht es ihr aber darum, „Kinder für die Natur zu begeistern, denn nur so kann sich die Welt ändern“.

Filzen macht besonders viel Spaß.

In Bergkamen hat sie begeisterte Unterstützung für ihr ungewöhnliches Projekt gefunden. Eine Sprach-Heil-Pädagogin sah das Potenzial ihrer auch als Version für Gehörlose publizierte Bücher. Ostern wird jetzt in der Ökologiestation eine Projektwoche mit Kindern mit und ohne Behinderung realisiert, die auf der Grundlage der Bücher eine eigene Geschichte rund um die Rettung des Waldes inklusive Kostüme zur Aufführung bringt. Hier steht die Unterstützung „der Stärkeren für die Schwächeren“ im Mittelpunkt.

Draußen gab es bei winterlicher Kälte leckere heiße Suppe.

Die Kinder waren am Sonntag übrigens an fast jedem Bastelstand die Stärkeren. Sie mussten meistens den Erwachsenen zeigen, wie das alles funktioniert: Das Upcyclen von gebrauchten Materialien zu etwas Neuem, das Basteln von Weihnachtsbäumen aus Zweigen und Holzscheiben oder das Geheimnis, wie richtig coole Waldmännchen entstehen.

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Kunterbunter Markt setzt quirlige Zeichen für die Kinderrechte

 

Gemeinsame Geschicklichkeit war eher etwas für die größeren Kinder auf dem Markt für Kinderrechte.

Seifenblasen waren der Renner.

Layla bekommt die kleinen Hände kaum um die Stangen. Sie greift trotzdem beherzt zu, taucht die Fäden an den Enden flink in die Seifenlauge, wirbelt alles energisch durch die Luft – und betrachtet mit aufgerissenen Augen die riesigen Seifenblasen, die vor ihr durch die Luft wirbeln. Sie ist auf dem Markt für Kinderrechte fast schon erschrocken über das Ergebnis ihrer eigenen Willenskraft.

25 Stände und 400 Standkarten: Überall standen die Kinderrechte im Mittelpunkt.

 

Genau das sollte der zweite Markt dieser Art auch erreichen. An 25 Ständen hatten auf dem Stadtmarkt ganz allein die Kinder das Sagen. An jeder einzelnen Station stand ein Kinderrecht im Mittelpunkt. Recht auf Bildung, Fürsorge, Gesundheit, Schutz, Bewegung, Spiel, freie Meinung oder Beteiligung, Freizeit und Unterstützung: Überall hatten sich die Beteiligten etwas passendes ausgedacht. Bei den Kindertagesstätten, den Pfadfindern, der OGS, der Schreberjugend, dem Kinder- und Jugendbüro, der Jugendkunstschule, dem Karnevalsverein oder vor und in der Stadtbibliothek ging es dem auf dem Grund, was hinter den Kinderrechten steht. Dafür war auch UNICEF präsent, die immer wieder den Fokus auf die Rechte der Kinder lenken und sie in Worte fassen.

Wie fühlen sich Kastanien und Eicheln unter den Füßen an? Im Sinnesparcours im Stadtwald konnte das jeder herausfinden.

Lara fragte erst gar nicht groß. Sie holte sich selbstbewusst ihr Recht auf Freizeit und Bewegung. Im Galopp rannte sie in den Stadtwald, riss sich regelrecht die Schuhe von den Füßen und bewältigte den Sinnesparcours in Rekordzeit. Welches der Naturmaterialien sich unter ihren Zehen am besten anfühlte, konnte sie gar nicht sagen. Sie rannte noch einmal über Eicheln, Blätter, Kastanien und mehr und stellte abschließend fest: „Der Kies war toll, der hat richtig gekitzelt“. Andere waren fasziniert vom Gefühl der Kastanien an ihren Fußsohlen – etwas, das sie zum ersten Mal überhaupt erlebten.

Ganz besondere Traumfänger gab es auch – mit Kinderrechten.

Traumfänger bastelt man auch nicht alle Tage. Gesprühte Tattoos, gemalte Tiergesichter im eigenen Gesicht, Windlichter, Buttons, Laufen mit abenteuerlichen Gefährten oder Geschicklichkeit mit Ball und Faden: Hier gab es unendlich viel zu entdecken auf der großen Fläche des Stadtmarktes. Wie viel Spaß das macht, hatte sich schnell herumgesprochen: 150 der insgesamt 400 Laufkarten waren schon nach einer Stunde im Umlauf. Da waren ganz kleine Besucher längst entrückt in Bilder- und Hörbücher am Basar der Stadtbibliothek versunken oder warfen noch eine Runde Dosen vom Tisch. Und keiner wollte sich entgehen lassen, bei der Schreberjugend mitzutanzen oder den Feuerkünstler zum Abschluss bei seiner feurigen Darbietung zu beobachten.

Selbstvergessen und total versunken: Bücher haben immer noch ihre Faszination am Basar der Stadtbibliothek.

„Es ist toll zu sehen, dass diesmal der Stadtmarkt wieder gut besucht ist und sich viele Mitglieder des Stadtjugendrings beteiligt haben“, freut sich Christian Stork als Vorsitzender des Stadtjugendrings. Ihm kam es aber vor allem darauf an, dass die Kinder und ihre Eltern die Kinderrechte kennen lernen und wissen, worum es geht. Auch der Leiter der Stadtbibliothek, Jörg Feierabend, war mehr als zufrieden. „Wir hatten viele Eltern, die hier heute zum ersten Mal überhaupt in unseren Räumen waren und gleich eine Anmeldung ausgefüllt haben.“

Als kleines Dankeschön gab es für jeden Stand ein großes Windlicht – als ein sichtbares Zeichen für die Kinderrechte.

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