Test: Wie fahrradfreundlich ist Bergkamen?

Bürgermeister Roland Schäfer und der ADFC NRW Landesvorsitzende Thomas Semmelmann rufen zur Teilnahme am ADFC Fahrradklimatest 2014 auf. Die Bergkamener können bewerten, wie fahrradfreundlich ihre Stadt ist.

rp_radeln.jpgMacht Radfahren in Bergkamen Spaß? Findet man überall komfortable und  sichere Abstellanlagen? Kann man Fahrräder einfach und preiswert in  öffentlichen Verkehrsmitteln mitnehmen?

Diese und andere Fragen stellt  der ADFC jetzt im Fahrradklima-Test 2014. Ab sofort können Radfahrerinnen  und Radfahrer in ganz Deutschland auf www.fahrradklima-test.de mitmachen und so Impulse für bessere Radfahrbedingungen – auch in Bergkamen – geben.

 

Weltweit größte Umfrage zur Fahrradfreundlichkeit                         

 

Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit und wird in diesem Jahr zum sechsten Mal durchgeführt.

Münster ging als bundesweiter Sieger hervor. Wuppertal bildete das Schlusslicht der insgesamt 332 teilnehmenden Städte. Bergkamen belegte beim letzten Test den 29. Rang von insgesamt 252 kleineren Städten, die bewertet wurden. Mit der Note 3,24 beim NRW-Ranking sogar den 16. Platz. Nur Selm wurde im  Kreis Unna besser benotet.

Insgesamt fielen die Benotungen für die Radfahrbedingungen in den Kommunen nur mäßig aus. In fast jeder Stadt gab es noch erheblichen Handlungsbedarf. Was hat sich seitdem verändert? Sind  unsere Radwege komfortabler geworden? Fallen persönliche Erfahrungen im    Straßenverkehr positiver aus?

Mit dem Fahrradklima-Test möchten  Bürgermeister Roland Schäfer und der Bergkamener ADFC NRW-Chef Thomas Semmelmann  erfahren, wie willkommen sich die Radfahrerinnen und Radfahrer heute in Bergkamen fühlen. Damit fordern sie alle Radfahr-Begeisterten in Berhkamen auf, sich am Fahrradklima-Test zu beteiligen um auf diese Weise ihre Rechte einzufordern.

 

 So kann man mitmachen                                                     

 

Mitmachen können alle, die gelegentlich oder regelmäßig mit dem Fahrrad  fahren: Sei es mit dem Kind auf dem Weg zur Kita, auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule, zum Einkaufen, zum Sport oder bei einer Wochenendtour.

Den Fragebogen kann man auf www.fahrradklima-test.de online  ausfüllen oder ausdrucken.

Der Zeitaufwand beträgt fünf bis zehn Minuten. Die Umfrage läuft noch bis zum 30. November 2014. Die Ergebnisse werden im  Frühjahr 2015 der Öffentlichkeit vorgestellt.

Übrigens: Die Bürger aus anderen Städten können natürlich auch mitmachen!

 

 





Kreis-Jagdberater warnt vor Wildunfällen im Herbst

Autofahrer sind im Herbst und Winter mehrfach gefordert. Regen, Nebel, Schnee und rutschige, matschige oder eisglatte Straßen machen das Fahren in den dunkleren Monaten nicht zum Vergnügen. Doch nicht nur die Witterung erfordert eine erhöhte Aufmerksamkeit und einen besonnenen Fahrstil. Gerechnet werden muss auch mit Wildwechsel von Rehen und Wildschweinen. Die Tiere überqueren die Straßen auf dem Weg zu ihren Futterplätzen und haben schon so manchen Autofahrer erschreckt auf die Bremse treten lassen. Damit es beim Schrecken bleibt, gibt Kreis-Jagdberater Dietrich Junge einige Verhaltenstipps:

  • Die meisten Wildunfälle lassen sich durch vorausschauende Fahrweise vermeiden. Gerade an Waldrändern und Lichtungen gilt: Runter vom Gas und Augen auf.
  • Nachts schreckt Fernlicht das Wild ab. Läuft doch einmal ein Tier auf die Fahrbahn, gibt es nur eins: Bremsen, Fernlicht aus, hupen.
  • Kommt es dennoch zu einem Wildunfall, muss nach einem Zusammenprall auf jeden Fall die Polizei verständigt werden. Das gilt selbstverständlich auch, wenn das Tier „nur“ verletzt wurde und weggelaufen ist. Die Polizei informiert dann den für das Gebiet zuständigen Jagdausübungsberechtigten. Dieser entscheidet, was mit dem Tier weiter geschieht bzw. wie und wo eine Suche stattfindet.
  • Auf keinen Fall darf das Tier ins Auto geladen und abtransportiert werden. Auch nicht, um es zu einem Tierarzt zu bringen.

Tier auf keinen Fall ins Auto laden

Übrigens: Grundsätzlich muss der Verkehrsteilnehmer für den Wildschaden nicht haften, es sei denn, er hat den Unfall z.B. fahrlässig verursacht. Die Kosten für den Schaden am Fahrzeug übernimmt in aller Regel die Kfz-Versicherung.

Andere Regeln als bei Wild gelten für Haustiere. Verursacht ein Hund oder eine Katze einen Unfall, kommt der Halter für den Schaden auf. Allerdings muss auch hier die Polizei eingeschaltet werden. Schwierig wird es, wenn der Verkehrsteilnehmer einem Tier ausweicht und dadurch einen Schaden verursacht. Kann er nicht nachweisen, dass das Tier Ursache des Unfalls war, zahlt seine Kfz-Versicherung unter Umständen nicht.




Vogelkundlicher Spaziergang am Beversee

Bergkamen-Rünthe. Am Sonntag, den 12. Oktober, stellt Karl-Heinz Kühnapfel den Beversee als Lebensraum unserer Vogelwelt vor. Bei einem Spaziergang lernt man Standvögel, Durchzügler und Wintergäste anhand ihres Aussehens und ihres Gesanges zu erkennen. Ferngläser und Vogelbestimmungsbücher, falls vorhanden, sollten mitgebracht werden. Treffpunkt für die Gemeinschaftsveranstaltung von NABU und VHS Bergkamen ist um 9.00 Uhr der Wanderparkplatz Beversee an der Werner Straße (B 233).




Gewässer mit drei Namen heißt nur noch „Neuer Mühlenbach“

Der Lippeverband hat zusammen mit den Städten Lünen und Waltrop und dem Kreis Recklinghausen die Gewässernamen für mehrere Bachläufe neu geordnet: Unter anderem wird aus dem Krempingsbach der Neue Mühlenbach und den Stellenbach gibt es jetzt nur südlich des Schifffahrtskanals.

Die Benennung der Wasserläufe im Westen von Lünen und auf Waltroper Gebiet war bisher verwirrend und führte zu Verwechslungen, weil mehrere Gewässer aufgrund von Bergsenkungen verlegt und reguliert worden waren. So war beispielsweise im Laufe der Zeit ein Wasserlauf entstanden, der im Oberlauf Lüner Mühlenbach, im Mittellauf Stellenbach und im Unterlauf Krempingsbach heißt. Außerdem gab es zwei Stellenbäche, die keinerlei Verbindung miteinander haben, seitdem im Jahr 2009 ein zwei Kilometer langer Abschnitt des ehemaligen Stellenbaches verlegt worden war.

Historische Bezeichnungen

Um hier eine sinnvolle, einheitliche und eindeutige Benennung zu finden, haben sich Lünen und Waltrop, die Untere Wasserbehörde des Kreises Unna und der Lippeverband als unterhaltungspflichtiger Wasserwirtschaftsverband an einen Tisch gesetzt und eine Lösung gefunden. Dabei wurde der Wunsch der Stadt Lünen weitgehend berücksichtigt, historische Bezeichnungen zu erhalten.

Das Ergebnis:

  • Der „Lüner Mühlenbach“, der südlich des Datteln-Hamm-Kanals entspringt, diesen unterquert und danach in die Rühenbecke mündet, wird zu „Mühlenbach“.
  • Als „Stellenbach“ wird nur noch der 2009 neu gebaute Gewässerabschnitt südlich des Schifffahrtskanals bezeichnet, der in den Mühlenbach mündet.
  • Die frühere Fortführung des Lüner Mühlenbaches nördlich des Schifffahrtskanals (bisher im Oberlauf „Lüner Mühlenbach“, im Mittellauf „Stellenbach“ und im Unterlauf „Krempingsbach“) heißt jetzt einheitlich „Neuer Mühlenbach“.
  • Bei dieser Gelegenheit wurde auch dem Bachlauf östlich des Remondis-Industriegebiets eine Bezeichnung gegeben: Er heißt jetzt „Brunnengraben“.



Führung über die Halde und durch den „Korridorpark“

Mit einer Wanderung über die Bergehalde „Großes Holz“ und durch den so genannten „Korridorpark“ setzt der Bergkamener Gästeführerring am kommenden Samstag, d. 2. August  sein laufendes Veranstaltungsprogramm fort.  

Die Bergkamener Halde.
Die Bergkamener Halde.

Um 10 Uhr startet die Tour an diesem Tag unter der Leitung von Gästeführerin Elke Böinghoff-Richter auf dem fest ausgebauten erweiterten Wanderparkplatz unterhalb der  „Adener Höhe“ an der Erich-Ollenhauer-Straße in Bergkamen-Weddinghofen (Parkmöglichkeiten auch an der Straße Binsenheide).

Mit der Gästeführerin Elke Böinghoff-Richter steht den Wanderern eine ausgewiesene Kennerin des Haldengebietes zur Verfügung, denn sie hat sich im Laufe vieler Jahre intensiv mit der Bergkamener Halde beschäftigt, die Entwicklung dieser neuen Landschaft verfolgt und sie mit großem persönlichem Interesse begleitet.

Sie kann deshalb den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an dieser Exkursion also nicht nur über die Entstehung der Halde und der dortigen Flora und Fauna berichten, sondern auch über den so genannten Korridorpark und die weiteren Zukunftspläne für den Ausbau der nördlichen und nordöstlichen Haldenbereiche im Zuge der Schaffung des so genannten „Kanal-Bandes“.Halde14

Und weil man von der Halde auch bei klarem Wetter einen sehenswerten Panoramarundblick über das Stadtgebiet genießen kann, wird Elke Böinghoff-Richter natürlich auch dazu einige Hinweise und Erläuterungen geben. Zugleich bietet sich allen Besuchern erstmalig die Gelegenheit, die jetzt abgeschlossenen Umgestaltungsarbeiten auf der Haldenspitze vor Ort genauer in Augenschein zu nehmen.

Für die Teilnahme an der etwa zweieinhalbstündigen Rundwanderung ist pro Person ein Kostenbeitrag von drei Euro zu entrichten. Für Kinder bis zu zwölf Jahren ist die Teilnahme an der Wanderung kostenfrei. Wer mitwandern möchte, sollte in jedem Fall festes Schuhwerk anziehen und auf wetterangepasste Bekleidung achten.

 




Wasserverbände suchen Azubis

Bei den Wasserverbänden Emschergenossenschaft und Lippeverband hat das Flussmanagement nicht nur Tradition, sondern auch Zukunft: Für das Jahr 2015 werden wieder Auszubildende gesucht.

Dazu informieren die Verbände, gemeinsam immerhin Deutschlands größtes Wasserwirtschaftsunternehmen, am 26. September 2014 über die angebotenen Berufsbilder. Bereits zuvor, am 28. August, wird ein Bewerbungstraining angeboten. Dieses richtet sich an alle Jugendliche, die sich für eine Ausbildung bewerben und demnächst ein Vorstellungsgespräch vor sich haben. Beide Termine finden am Sitz der Verbände an der Kronprinzenstraße 30 in Essen statt.

Im Rahmen der vielfältigen Aufgaben bieten Emschergenossenschaft und Lippeverband ein breites Spektrum an Ausbildungsberufen im technischen sowie im kaufmännischen Bereich. Insgesamt wird 2015 in fünf Berufen ausgebildet: Elektroniker/in für Betriebstechnik (Standort: Dinslaken), Fachinformatiker/in für Systemintegration (Essen), Industriemechaniker/in für Instandhaltung (Bottrop), Kaufmann/-frau für Büromanagement (Essen) und in dem neuen innovativen Ausbildungsberuf Geomatiker/in (Essen), welcher erstmals von Emschergenossenschaft und Lippeverband angeboten wird. Bewerbungsschluss ist der 31. Oktober 2014.

Für Ausbildungssuchende wird am 28. August 2014 ein Bewerbungstraining angeboten, woran auch Bewerber für andere Ausbildungszweige teilnehmen können. Hierbei bekommen sie Tipps und Tricks für ein gelungenes Vorstellungsgespräch vermittelt.

Am 26. September 2014 findet bei Emschergenossenschaft und Lippeverband der Berufsinformationstag statt, bei dem Interessierten ein Einblick in die spätere Berufswelt gegeben wird. Es besteht hier auch die Möglichkeit, sich mit allen Ausbildern und aktuellen Auszubildenden der fünf Ausbildungsberufe bei Emschergenossenschaft und Lippeverband auszutauschen und sich ein gezieltes Bild von den angebotenen Berufen zu machen. Die Emschergenossenschaft und der Lippeverband legen großen Wert darauf, dass insbesondere Mädchen und junge Frauen motiviert werden, sich für technische Berufe zu bewerben.

Weitere Informationen: www.eglv.de/ausbildung




Weniger illegale Müllkippen

Die Zahl illegaler Abfallablagerungen ist gesunken. Der Kreis Unna als Untere Abfallwirtschaftsbehörde hat im vergangenen Jahr 193 (2012 waren es 231) ordnungsbehördliche Verfahren eingeleitet. Die Ermittlung der Täter ist oft schwierig. Gartenabfälle, Haus- und Sperrmüll, metallische Abfälle, Bauschutt, Altfahrzeuge, Elektronikschrott, Verpackungsabfälle und sogar Sondermüll wie Fahrzeugbatterien und Altöle werden immer noch in großer Zahl auf Privatgrundstücken oder in der freien Landschaft entsorgt.

Auch in Bergkamen ist die Zahl der ordnungsbehördlichen Verfahren zurückgegangen: von 17 im Jahr 2012 auf 12 im vergangenen Jahr (vgl. Grafik unten).

Bürger zahlen die Zeche

Den Tätern auf die Schliche zu kommen ist schwierig. Häufig mangelt es an Zeugen, um die Verursacher ausfindig zu machen und diese zur Kostenerstattung heranziehen zu können. Gleichwohl stieg die Zahl der eingeleiteten Bußgeldverfahren im Kreis Unna im vergangenen Jahr auf 130 (2012: 101) an.

Gelingt es nicht, den Verursacher festzustellen, müssen die Kosten für die Abfallbeseitigung zunächst von den Kommunen getragen werden. Letztendlich zahlen alle Bürger die „Zeche“, da diese Ausgaben in die Abfallgebühren einfließen.

Wer eine illegale Abfallentsorgung im Kreisgebiet beobachtet und melden möchte, kann sich an den Kreis Unna wenden, Tel. 02303 / 27-1972 oder 27-2972.

Grafik: Kreis Unna
Grafik: Kreis Unna




Sperrbezirk für Bienen wurde aufgehoben

Kreis Unna. (PK) Im August 2013 wurde in Bienenbeständen in Unna die Amerikanische oder auch Bösartige Faulbrut der Bienen festgestellt. Der deshalb eingerichtete Sperrbezirk zum Schutz vor einer Verschleppung ist jetzt aufgehoben. Darauf weist die Kreis-Veterinärbehörde hin.




Iiiih! Was tut man gegen Maden?

Kreis Unna. Bei den  sommerlichen Temperaturen häufen sich leider auch  die Probleme im Umgang mit der Biotonne. Maden und Geruchsbildung sind unerwünschte Nebenwirkungen des warmen Wetters. Die GWA-Abfallberatung hat einige vorbeugende Tipps parat.

Foto: GWA
Foto: GWA

Das Wichtigste: Bioabfälle möglichst trocken in die Biotonne geben!

Alle Speisereste und andere feuchte organische Abfälle sollten dick in Zeitungspapier eingewickelt oder in Papiertüten eingepackt in die Biotonne gefüllt werden. Hilfreich ist es auch, den Boden der Tonne mit Zeitungspapier, Pappe oder Eierkarton auszulegen.

Wer die Möglichkeit hat, sollte die Biotonne  an einen schattigen Platz stellen. Nützlich ist auch das Hineinstellen großer stabiler Papiersäcke in die Biotonne, die u.a. an den Wertstoffhöfen erhältlich sind.

Keinesfalls sollten Bioabfälle in Kunststofftüten eingepackt werden, auch nicht in die, die als kompostierbar deklariert verkauft werden; sie stören den Kompostierablauf im Kompostwerk Fröndenberg-Ostbüren.

Rasenschnitt sollte möglichst angetrocknet in die Tonne gegeben werden. Auch hier empfiehlt es sich zerknülltes Zeitungspapier als Feuchtigkeitssammler unter und auf dem Rasenschnitt mit in die Biotonne zu geben.

Essig schreckt Fliegen ab

Der Deckel- und Tonnenrand der Biotonne sollte gelegentlich mit Essig abgewischt werden – das schreckt Fliegen ab, verhindert deren Eiablage und beugt so Maden vor. Bei Madenbefall hilft auch eine Handvoll Kalkstickstoff (erhältlich in Gartenbaucentern); bitte sparsam über die Abfälle streuen! Wegen der ätzenden Wirkung sollte keinesfalls Branntkalk verwendet werden!

Nach der Leerung sollte die Tonne gründlich gereinigt werden. Vor dem nächsten Befüllen sollte die Tonne wieder trocken sein.

Diese Tipps stehen auch als Download im Internet unter www.gwa-online.de zur Verfügung.

 

 




Die Bergehalde als Kräuterreservoire mit Überraschungseffekt

Kräuter auf der Bergehalde? Der Ort, auf dem der Gesteinsabfall des Steinkohlenbergbaus seit Jahrzehnten aufgeschüttet wird, birgt inzwischen mehr als genug davon. Wer will, kann sich hier ein ganzes Arsenal von Mitteln gegen Erkältungen, offene Wunden oder Frauenleiden und Depressionen anlegen. Am Sonntag mussten die Teilnehmer dafür allerdings gegen weitere Hitzerekorde ankämpfen.

Gundula Kerekes entdeckte eine spannende Pflanze nach der anderen am Wegesrand.
Gundula Kerekes entdeckte eine spannende Pflanze nach der anderen am Wegesrand.

Mehr noch: Auf der Haldenspitze selbst schrauben sich die ohnehin hitzigen Temperaturen in 146 Metern Höhe dank wärmespeichernden Gesteins bequem auf das Doppelte und satte 60 Grad hinauf. Vielleicht folgten deshalb nur zwei Kräuterinteressierte der Einladung des RVR Grün, um mit Wasservorrat bewaffnet bis auf die neu gestaltete Spitze hinauf gleich mehrere Vegetationszonen und damit Kräuterlandschaften zu erkunden.

Gundula Kerekes entdeckte als gelernte Landwirtin und Waldpädagogin bereits am Fuße der 140 Hektar großen Fläche, die in den 70er-Jahren begrünt wurde, vermeintlich profane Gewächse, die Erstaunliches in sich bergen. Der Saft des Holunders eignet sich nicht nur für schmackhaften Likör, sondern auch als Insektenschutz, weiß die Fachfrau. Der Beinwell riecht zwar wie Gurke, wirkt aber wundheilend. Die unteren Triebe der Distel lassen sich im Frühjahr hervorragend in der Pfanne backen und verspeisen. Die Nachtkerze öffnet sich erst in den Abendstunden und wirkt als Tee schleimlösend.

Hinter der Blütenpracht stecken erstaunliche Farbwelten

Von wegen Unkraut: Die Distel lockt Schmetterlinge an und birgt kulinarische Höhepunkte.
Von wegen Unkraut: Die Distel lockt Schmetterlinge an und birgt kulinarische Höhepunkte.

Die Entdeckungstour erstreckte sich auch auf die pflanzliche Farbenwelt. So entpuppte sich das gelbe Blütenblatt des Johanniskrauts als echtes Zauberwerk: Auf dem ausgeteilten Tonpapier hinterließ es satte lila Spuren. Eingenommen wirkt das Kraut beruhigend und hilft bei Depressionen, kann nach zu langanhaltendem Genuss aber auch die Haut lichtempfindlich machen. Der Spitzwegerich hat antiseptische Eigenschaften, mit der Kardendistel lässt sich im Notfall Wolle kämmen und die Schafgarbe hatten im Mittelalter die Soldaten im Gepäck, weil sie wundheilend wirkte.

Gundula Kerekes hatte aber anderes spannende Zusatzwissen im Gepäck. Über Neophyten, die wie die Traubenkirsche eigentlich in Nordamerika beheimatet sind und hier angepflanzt wurden. Die Kirsche wächst hier jedoch weit weniger imposant als in ihrer Heimat, verdrängt dagegen invasiv alle einheimischen Gewächse. Die Brombeeren auf der Halde sind nicht für den Genuss zu empfehlen, sammeln sie doch die Schadstoffe. Wiesenlabkraut eignet sich als Beigabe für die Suppe und Ameisen halten sich Läusekolonien, um ihren süßen Nektar zu melken.

Schweißtreibende Linde und Steinklee für das Bier

Hinter jedem Blatt verbarg sich am Sonntag eine interessante Geschichte.
Hinter jedem Blatt verbarg sich am Sonntag eine interessante Geschichte.

Der Blütentee der Linde wirkt schweißtreibend. Die Brennnessel ist eine wichtige Futterpflanze für Raupen und wirkt ebenso entwässernd wie der Löwenzahn. Zitronenmelisse, Huflattich, der Weißdorn mit seiner herzkräftigenden Wirkung, das Gänsefingerkraut bei Frauenbeschwerden und der Steinklee als Geschmacksstoff im Käse und Bier, aber auch als bewährtes Mottenmittel: Sie alle wachsen und gedeihen gezielt angepflanzt oder aus eigenem Antrieb auf der Halde.

Zum Abschluss ging es durch ein Meer aus betörend duftender Kamille auf die neu gestaltete Haldenspitze, die wunderbare Weitsicht in die Umgebung bereithielt. Die Kamille übrigens ist eine der Pflanzen, die zur Festigung des rutschigen Haldenbodens als Mittel gegen die Erosion angepflanzt werden – ganz abgesehen von ihrer bewährten Heilwirkung bei Erkältungen.

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Abwassergebühren 9 Prozent unter dem Landesdurchschnitt

Unlängst wurde der diesjährige Gebührenvergleich des Bundes der Steuerzahler für die Abwassergebühren in den NRW-Kommunen veröffentlicht. Der Lippeverband hat die Zahlen einmal für unsere Einzugsgebiete ausgewertet. „Und da sieht es nach wie vor erfreulich aus“, sagt Pressesprecher Michael Steinbach. 

rp_lippe1-300x212.jpgWie der Bund der Steuerzahler NRW in seiner aktuellen Vergleichsstudie aufzeigt, sind die Unterschiede bei den kommunalen Abwasser- und Abfallgebühren von Ort zu Ort zum Teil groß. Nach wie vor aber liegen die Abwassergebühren im Emscher- und im Lippeverbands-Gebiet spürbar unter dem Landesdurchschnitt, sagt Pressesprecher Michael Steinbach. 

Wie eine Detailauswertung der Studie des Steuerzahlerbundes zeigt, sind die kommunalen Abwassergebühren im Lippeverband-Gebiet deutlich günstiger als der Landesdurchschnitt.

Region Kamen / Bergkamen

Das Lippeverbandsgebiet beginnt östlich von Hamm bei Lippborg und erstreckt sich bis zur Mündung in den Rhein bei Wesel. Wie der Lippeverband ermittelt hat, zahlt in den Anliegerkommunen der 4-Personen-Musterhaushalt mit 630 Euro im Jahr immer noch rund neun Prozent weniger als die Haushalte im Landesdurchschnitt.

Unverändert zählen die Gemeinden Raesfeld und Reken, die Mitglieder des Lippeverbandes  sind, bei den Entwässerungsgebühren zu den fünf preiswertesten Kommunen in ganz NRW. An der Spitze liegt unangefochten Reken. Hier kommt die Musterfamilie mit nur 246 Euro an Entwässerungsgebühren im Jahr aus.

Ähnlich sieht es im Emscherbereich aus: Dort liegen die kommunalen Abwassergebühren  im Durchschnitt sogar um mehr als zehn Prozent günstiger als der Durchschnitt der Kommunen in Nordrhein-Westfalen insgesamt.

Während ein 4-Personen Musterhaushalt im NRW-Mittel 692 Euro pro Jahr für Kanalnetz, Regenwasserableitung und Abwasserreinigung zahlt, beträgt dieser Wert im Einzugsgebiet der Emscher nach Berechnungen der Emschergenossenschaft durchschnittlich 617 Euro.

Rund 40 Prozent dieser Gebühreneinnahmen geben die Städte weiter an die Emschergenossenschaft  für die Abwasserreinigung in den Kläranlagen sowie – von Jahr zu Jahr bedeutsamer – den Transport des Wassers in den neuen Emscher-Kanälen, welche die offene Abwasserableitung Zug um Zug ersetzen.

Der Gebührenvorteil im Emschergebiet war vor Jahrzehnten noch deutlich größer, er wird nach und nach „abgeschmolzen“ durch die gewaltigen Investitionen in Kläranlagen, Kanäle und Regenwasserbehandlungsanlagen, die für das neue, saubere Emscher-System gebaut werden müssen.