Erster Härtetest fürs Römercamp an der Holz-Erde-Mauer

Die Legionäre stehen in der kleinen Arena stramm. Bürgermeister Roland Schäfer erklärt den Kindern der Preinschule die wesentlichen Fakten zum Oberadener Römerlager. Da kommen die Teilnehmer der Eröffnungsradtour auf der neuen Römer-Lippe-Route von Detmold nach Xanten gerade recht.

Am 1. Mai hatten sie die Marina Rünthe erreicht. Nach einem Zwischenstopp mit einem römischen Frühstück geht es einen Tag danach weiter nach über Lünen und Selm zum nächsten Etappenziel in Datteln.

Römerpark Bergkamen (3)Das Schauspiel in der Arena interessiert Erwin Hellmanczyk aus Hünxe wenig. Der ehemalige Elektriker auf der Zeche Lohberg hat zum römischen Waffenschmied umgesattelt. Helme, Kettenhemden und anderes mehr fertigt er nach Originalvorlagen an. Doch auch nach deren Fertigstellung muss er sie oft zur Hand nehmen. „Ich bin hier so etwas wie der Reparaturdienst“, erklärt er. Am 1. Mai, beim Auftakt des Lagers an Holz-Erde-Mauer im Römerpark Bergkamen, haben die Legionäre den Waffendienst etwas zu heftig vollzogen. Nun muss er einige Helme in Ordnung bringen.

Saisonauftakt mit Gladiatorenkämpfen und Kavallerie

Das sollte spätesten bis zum kommenden Samstag erledigt sein. Um 18 Uhr ist offizieller Saisonauftakt im Römerpark mit Gladiatorenkämpfen und allem, was noch dazugehört. Zu bewundern gibt es dann auch Kelten und Germanen. „Als die Römer kamen, haben hier Germanen gelebt. Einige Jahrhunderte vorher war diese Gegend keltisch-germanisches Grenzgebiet“, erklärt Roland Schäfer den interessierten Preinschülern.

Römerpark Bergkamen (10)Nach dem militärischen Vorspiel interessiert die Kinder insbesondere das Essen und Trinken, das die Bergkamener Römerfreunde im Angebot haben, denn eigentlich ist für sie Zeit fürs Pausenfrühstück. Anne und Marco van Oosten und ihre Mitstreiter betreiben die Erforschung des römischen Speiseplans auf wissenschaftlicher Basis. Römische Schriftsteller wie Cato oder der Rezeptautor Apicius geben wichtige Ansatzpunkte, doch der Teufel steckt im Detail. „Wenn in einem Rezept das Wort „Käse“ steht, dann kann das alles sein, vom Quark bis zum Hartkäse“, erklären die beide Köche. Da hilft nichts anderes, als auszuprobieren. Bei manchen Speisen können sie aber auch auf Rezepte der italienischen oder griechischen Küche. Dort haben sich manche römische Essgewohnheiten bis heute erhalten.

Nächstes Lager am Internationalen Museum

Keine Experimente gibt es allerdings beim Brot. Bäckermeister Wilhelm Smitmans hat zwar für die Kinder eine Getreidemühle mitgebracht und zeigt den Preinschülern, wie die römischen Soldaten vor 2000 Jahr das Getreide gemahlen haben. Doch für seine Brote kauft er doch lieber das Mehl fertig ein. Der Grund: Die Getreidemühlen der Römer bestanden aus Granit. Beim Mahlen gerieten deshalb auch Granitsplitter ins Mehl, die die Zähne der Legionäre erheblich in Mitleidenschaft gezogen haben.

Römerpark Bergkamen (9)Wilhelm Smitmans ist für das fünftägige Eröffnungslager aus Krefeld angereist. Der Bäcker will sich auch an den nächsten Aktionen der Bergkamener Römerfreunde beteiligen. Das Lagerleben können Interessierte ab sofort bis zum Herbst an jedem 2. Wochenende im Monat bewundern. Das nächste Römerlager wird demnach bereits am 11. und 12. Mai an der Holz-Erde-Mauer aufgeschlagen. Die kulinarischen Angebote gibt es am Sonntag, 12. Mai, allerdings am und im Stadtmuseum. Dann ist nämlich der 36. Internationale Museumstag, der diesmal unter dem Motto steht „Vergangenheit erinnern – Zukunft gestalten: Museen machen mit!“




Sieben Teams machen schon mit beim Fischerstechen

Für die Teilnahme am 8. Fischerstechen im Rahmen des diesjährigen Bergkamener Hafenfestes im Westfälischen Sportbootzentrum Marina Rünthe werden bei der Stadt Bergkamen noch  Anmeldungen entgegengenommen. Sieben Team-Startmeldungen liegen bereits vor, doch ist das Anmeldeverfahren noch offen.

Fischerstechen
Fischerstechen

Die Meldefrist für eventuelle weitere Wettbewerbsteilnehmer/-innen endet am 1. Juni. Der Wettbewerb selbst, bei denen den Platzierten lohnende Preise winken, wird am Samstag, dem 8. Juni, ab 16 Uhr öffentlich im Hafenbecken des Sportboothafens in Höhe des Hotels Nautilus ausgetragen. Alle gemeldeten Teams haben tags zuvor die Möglichkeit, sich auf dem Wasser im praktischen Umgang mit den  Booten und Lanzen vertraut zu machen.

Das „Fischerstechen“ gehört inzwischen neben dem „Flying Dutchman“-Wettbewerb und dem „Drachenbootrennen“ zu den Publikumsrennern des Hafenfestes. Es ist zwar noch nicht ganz so alt wie das Hafenfest selbst, es erfreute sich aber bereits bei seiner Premiere im Jahre 2006 eines so großen Publikumsinteresses, dass es in den  vergangenen Jahren fest in den Veranstaltungsreigen aufgenommen wurde.

Auch dieses Mal steht das Fischerstechen also wieder mit auf dem vielfältigen Veranstaltungsprogramm, und erfahrene Hafenfest-Besucher wissen längst: Auch dieser Wettbewerb bietet gute Unterhaltung, viel Spannung und aufregende Manöver und Zweikämpfe.

Das Fischerstechen selbst ist ein so genannten Zunftbrauch der Fischer, der beispielweise im süddeutschen Bamberg auf eine Tradition zurückgeht, die bis in das 15. Jahrhundert zurückreicht. Dabei handelt es sich um ein Turnier nach Ritterart, das allerdings nicht mit Pferden, sondern „standesgemäß“ mit Booten ausgetragen wird. Die Fischerstecher stehen bewaffnet mit einer stumpfen und gut gepolsterten Turnierlanze auf den Spitzen ihrer Boote, die durch Ruderer aufeinander zu gefahren werden. Wenn die Boote in gegenseitige Reichweite kommen, dann versuchen die Fischerstecher, sich mit ihren Lanzen vom Boot ins kalte Nass zu stoßen.

Alles in allem eine sehr heitere und spannende Sache – und das Wichtigste: Der Wettbewerb ist offen, d.h., dass jede Person aus dem Kreis Unna, die nicht wasserscheu ist, schwimmen kann und mindestens 18 Jahre alt ist, in einem Dreier-Team daran teilnehmen kann. Jedes Team besteht aus zwei Ruderern und einem Fischerstecher. Anmelden können sich nicht nur private Gruppen sondern selbstverständlich auch Vereins- und Firmen-Teams.

Teilnahmebedingungen und Anmeldeformulare können noch bis zum 31. Mai telefonisch unter 02307/ 965-234 oder 965-233 oder per e-Mail über stadtmarketing@bergkamen.de erfragt oder angefordert werden.

Für das Fischerstechen kann sich jeder anmelden, der zwei weitere Mitstreiter findet, um ein Dreier-Team zu bilden. Teilnehmen können private Gruppen sowie Vereins- und Firmen-Teams.

 




Radreiseführer zur Römer-Lippe-Route ab sofort im Bürgerbüro erhältlich

Am 1. Mai wird in Bergkamen die „Römer-Lippe-Route“ eröffnet. Den passenden Radreiseführer aus der Bielefelder Verlagsanstalt gibt es ab sofort im Bürgerbüro der Stadt Bergkamen.

Radreiseführer zur Römer-Lippe-Route gibt es ab sofort im Bürgerbüro.
Radreiseführer zur Römer-Lippe-Route gibt es ab sofort im Bürgerbüro.

Die Römer-Lippe-Route ist der vielversprechende Newcomer unter den touristischen Radfernwegen im Westen Deutschlands. Ab dem Frühjahr 2013 verbindet sie entlang des sanften Laufs der Lippe fünf der abwechslungsreichsten Regionen in Nordrhein-Westfalen: den Teutoburger Wald, die Hellweg-Region, das Münsterland, die Metropole Ruhr und den Niederrhein. Beginnend am Hermannsdenkmal verbindet Sie bis zum Ziel in Xanten spannende Römerstätten mit wohltuend grünen Auenlandschaften sowie historisch reizvollen Städten und offenbart „Geschichte im Fluss“.

Die Bielefelder Verlagsanstalt hat passend dazu kürzlich den „Radreiseführer Römer-Lippe-Route“ in Form eines Kompakt-Spiralos fertig gestellt. Dieser kann ab sofort zu einem Preis in Höhe von 14,95 Euro im Bürgerbüro der Stadt Bergkamen erworben werden.




Gladiatorenkämpfe zur Einweihung der Römer-Lippe-Route

Viele Bergkamener sahen sich schon am 1. Mai im Stress: zuerst die Maikundgebung mit dem SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück in der Römerbergsporthalle und dann anschließend die Eröffnung der Römer-Lippe-Route mit großem Tamtam an der Holz-Erde-Mauer.

Römer-Lippe-RouteDieser Terminplan ist inzwischen beiseitegelegt worden. Der 1. Mai wird nun doch ein entspannter Feiertag. Die offizielle Eröffnung der Römer-Lippe-Route findet nun am 1. Mai nicht in Oberaden statt, sondern um 17.30 Uhr in der Marina Rünthe. Zu diesem Zeitpunkt werden dort die Teilnehmer der Eröffnungsradtour in neun Etappen über 295 Kilometer von Detmold nach Xanten erwartet.

Die Radler werden mit dem Bus zur Holz-Erde-Mauer nach Oberaden gebracht. Hier erwartet sie ab 19 Uhr ein Programm mit Vorführungen der Bergkamener Römerfreunde.

Wer Lust hat, kann an der Eröffnungsradtour auch etappenweise teilnehmen. Gestartet wird am 1. Mai um 11 Uhr am Schloss Oberwerries in Hamm. Nach einer kurzen Führung geht es zur Maximare Erlebnistherme und anschließend nach Werne.

Zum Saisonstart kommen auch Germanen und Kelten

Einweihung der Holz-Erde-Mauer in Bergkamen Oberaden. Foto: Dietmar Wäsche
Einweihung der Holz-Erde-Mauer in Bergkamen Oberaden. Foto: Dietmar Wäsche

Startpunkt der 6. Etappe ist die Holz-Erde-Mauer. Um 9 Uhr gibt es ein römisches Frühstück. Wer sich stärken möchte, sollte sich vorher im Stadtmuseum anmelden. Es folgen Gladiatoren-Showkämpfe sowie eine Besichtigung des Römerlagers. Um 11Uhr geht’s dann los nach Lünen und Selm. Ziel ist das Hermann-Grochtmann-Museum in Datteln.

Am Samstag, 4. Mai, um 18 Uhr erfolgt dann der Saisonstart für die Holz-Erde-Mauer. Hier lohnt es sich sicherlich, schon vorher vorbeizuschauen. Denn erwartet werden nicht nur Römer, sondern auch Germanen und Kelten, die auf dem Aktionsgelände ihr Lager aufschlagen werden.

Nähere Infos im Stadtmuseum, Tel. 02306/3060210, E-Mail: info@stadtmuseum-bergkamen.de und auf den Internetseiten www.stadtmuseum-bergkamen.de und  www.roemerlipperoute.de.




Wie Gästeführer den Tourismus in Bergkamen stärken

Von der Eröffnung der Römer-Lippe-Route verspricht sich Gästeführer Detlef Göke einen weiteren touristischen Aufschwung auch für die Marina Rünthe.

Gästeführer Detlef Göke und die Landfrauen aus Braam/Ostwennemar
Gästeführer Detlef Göke und die Landfrauen aus Braam/Ostwennemar

Mit dem Gästehaus auf der Nordseite, das er mit seiner Frau Christiane betreibt und das auch über einen kleinen Campingplatz verfügt, und dem Hotel Nautilus, das als Fahrradhotel vom ADFC ausgewiesen worden ist, kann sich seiner Überzeugung der Yachthafen noch stärker als bisher zu einer beliebten Zwischenstation auf dem Fernradwanderweg von Xanten nach Detmold entwickeln.

Natürlich übt die Marina auch für Ausflügler und Tagestouristen eine große Anziehungskraft aus. Die ist aber etwas wetterabhängig. „Am vergangenen sonnigen Wochenende war hier alles voll“, erklärt Detlef Göke den 24 Mitgliedern der Landfrauenortsgruppe aus Braam/Ostwennemar auf dem Hafenplatz und weist auf mit seinem Arm auf die Tische und Sessel der Außengastronomie.

Die Landfrauen hatten sich die Marina als Ziel ihres Aprilausflugs. Was sie nicht wussten: Sie erlebten gleichzeitig den Start der Saison für die Bergkamener Gästeführer mit. Die zweite Tour ging am Sonntag hinauf auf die Bergehalde „Großes Holz“.

13 Führungstermine hat Detlef Göke bereits fest in seinen Kalender für dieses Jahr eingetragen. Vier sind öffentliche Führungen, zu der das Stadtmarketing einlädt. Neun sind von Gruppen gebucht worden. Hinzu kommen noch die Nachtführungen durch die Marina mit Schiffsbesichtigung. „Diese Führungen kündige ich aber nur kurzfristig bei guter Wetterlage an“, erklärt er.

Marina Rünthe
Marina Rünthe

Die Landfrauen erfahren bei der rund eineinhalbstündigen jede Menge aus der Geschichte des Datteln-Hamm-Kanals und der Marina Rünthe. Hinweise auf die kulinarischen Angebote dürfen natürlich auch nicht fehlen. Der Tagestourismus soll natürlich auch die Betriebe stärken. Die Damen aus Braam/Ostwennemar entscheiden sich, weil es auch am Nachmittag ist, für Kaffee und Kuchen im Hafencafé.

Übrigens: Die Marina Rünthe ist nicht nur eine wichtige Station auf der neuen Römer-Lippe-Route. Im vergangenen Jahr klopfte ein US-Amerikaner bei Christiane und Detlef Göke an, der einen Platz für sein kleines Zelt auf dem Campingplatz buchen wollte. Er hatte sich eine ganz große Fahrradtour vorgenommen: von Hannover bis Paris. „Und das alles nur in zehn Tagen“, erzählt Göke. Er konnte seine Bewunderung für diese sportlich anspruchsvolle Urlaubsreise nicht verbergen.




Werde Entdecker des Wohnmobilhafens in der Marina Rünthe

Bergkamen ist vielseitig und interessant. Davon ist der Arbeitskreis touristische Anbieter in Bergkamen fest überzeugt und lädt deshalb an jedem zweiten Samstag im Monat Interessierte zur Entdeckertour ein. Am 9. März gibt es von 15 bis 17 Uhr den Wohnmobilhafen in der Marina Rünthe zu besichtigen.

Selbst im Winter ist die Marina Rünthe für Reisende mit dem Wohnmobil eine begehrte Adresse.
Selbst im Winter ist die Marina Rünthe für Reisende mit dem Wohnmobil eine begehrte Adresse.

Mitte 2007 ging der Wohnmobilhafen an den Start. Kurze Zeit später nahmen Christiane und Detlef Göke ihn in ihre Obhut. Das Ehepaar ist auch Betreiber des Marina-Gästehauses auf der anderen Kanalseite.

Unter den Wohnmobil-Reisenden hat die Einrichtung inzwischen einen guten Namen. Drei Tage dürfen sie fort eine Rast einlegen. Es gibt aber auch eine Menge an Stammkunden, die für ein verlängertes Wochenende kommen. Im November vergangenen Jahres wurde der bereits 10.000 Parkschein gezogen.

Die Teilnahme an dieser Entdeckertour ist kostenlos. Dazu gibt es auch noch ein Freigetränk. Es ist die dritte Station der Aktion „Werde Entdecker“ des touristischen Arbeitskreises. 12 touristische Besonderheiten werden insgesamt in diesem Jahr angesteuert. Zur Aktion gibt es auch ein Heft, das die Teilnehmer an jeder Station abstempeln lassen können. Wer sechs Stempel zusammenhat, kann an einer Verlosungsaktion teilnehmen. Hauptpreis ist ein spannender Rundflug über Bergkamen.

Ein einziges Problem könnte am Samstag das Wetter werden. Camper sind aber hart im Nehmen. Außerdem werden sich sicher Christiane und Detlef Göke eine Antwort auf Wetterunbilden einfallen lassen.

Einen Überblick über die Stationen der Aktion „Werde Entdecker“ gibt es im Internet hier und Vorabinformationen über den Wohnmobilhafen unter dieser Internetadresse:  www.wohnmobilhafen-bergk.de




Radautobahn Duisburg – Hamm führt, wenn sie kommt, durch Bergkamen

Es ist jetzt so gut wie sicher: Die geplante Radautobahn von Duisburg nach Hamm führt, wenn sie kommt, durch Bergkamen und Kamen. Eine mögliche Alternative über Bönen ist für die „Planersocietät – Stadtplanung, Verkehrsplanung, Kommunikation“ aus Dortmund nur bedingt, auf einer Teilstrecke sogar überhaupt nicht geeignet. Die Konzeptstudie der Planersocietät, die jetzt vorliegt, ist eine Vorstufe einer Machbarkeitsstudie. Bei der geht es dann auch um die Kosten.

Am Datteln-Hamm-Kanal entlang geht es auf der Radautobahn in Richtung Hamm

Die „Radautobahn“ soll vor allem Berufspendler dazu bringen, bei ihrem auch etwas längeren Weg zur Arbeit vom Auto aufs Fahrrad umzusteigen. Ob dieses Angebot auch in Bergkamen freudig aufgenommen wird, darf allerdings bezweifelt werden.  Dafür liegt die Linienführung des Schnellradwegs für die meisten Bergkamener viel zu ungünstig.

Sie verläuft nämlich im östlichen Stadtgebiet auf den ehemaligen Zechbahntrassen durch Overberge und Rünthe. Wer in Oberaden wohnt und zum Beispiel unbedingt mit der Kraft der eigenen Waden nach Dortmund will, wird sicherlich nicht diesen großen Umweg über Kamen und Unna nehmen. Hier müssten also zumindest weitere Strecken ausgewiesen werden. Die Planersocietät geht davon aus, dass allein in Bergkamen und Hamm 8000 Berufspendler eigentlich mit dem Fahrrad fahren könnten. Der theoretische Fahrzeitvergleich der Planesocietät gibt für die 47,4 Kilometer lange Strecke vom Hauptbahnhof in Hamm bis zum Stadthaus in Dortmund eine Fahrzeit von drei Stunden und 20 Minuten an. Die neue Trasse durch Bergkamen und Kamen ist mit 42 Kilometern nicht nur kürzer, auf ihr geht es mit nicht ganz eineinhalb Stunden auch viel schneller.

Schneller Weg von Unna zur Marina Rünthe

Die Zechenbahntrasse in Overberg soll teil der geplanten Radautobahn von Duisburg nach Hamm werden.
Die Zechenbahntrasse in Overberg soll teil der geplanten Radautobahn von Duisburg nach Hamm werden.

Die geplante Radautobahn wäre, und das ist auch nicht so ganz unbedeutend, ein weiterer Fernradweg, der Bergkamen in Nord-Süd-Richtung erschließt.  Das heißt: Radausflügler aus Unna könnten wesentlich schneller zur Marina Rünthe und zum Naherholungsgebiet auf den Bergehalden kommen. Zudem hätte sie am Kanal in Rünthe einen direkten Anschluss an weitere attraktive Fernradwanderwege wie die Römer-Lippe-Route und die Landesgartenschauroute.

Noch schneller und bequemer wird es auf diese Nord-Süd-Achse, wenn die Lücke auf der Zechenbahntrasse in Overberge zwischen Industrie- und Königstraße geschlossen wird. Das will der Regionalverband Ruhr (RVR) noch in diesem Jahr in Angriff nehmen.

Mögliche Trassen für die geplante Radautobahn
Mögliche Trassen für die geplante Radautobahn




Mit moderner GPS-Technik zu den alten Römern

Die Römer-Lippe-Route für Radtouristen wird am 1. und 2. Mai eingeweiht. Das wird auch an der Holz-Erde-Mauer im Oberadener Römerbergwald ganz groß gefeiert. Damit die Radler ihr Ziel nicht verfehlen, können sie auf hochmoderne GPS-Technik zurückgreifen.

RömerSeit Anfang Februar stellt die Römer-Lippe-Route dafür auf ihrer Homepage GPS-Tracks für die sieben Teilstücke des Fernradwegs von Xanten bis Detmold kostenlos als Download zur Verfügung. Der Weg führt direkt an der Holz-Erde-Mauer vorbei. Am Eröffnungswochenende erwartet sie dort ein umfangreiches Programm. Die Bergkamener Römerfreunde wollen dort ein Lager aufbauen und die Besucher durch allerlei Aktionen in die Zeit vor rund 2000 Jahren zurückführen. Gleichzeitig wird dies auch der Start in die erste Saison des „Römerparks Bergkamen“ sein. Vom Namen „Archäologischer Park“ hat man sich inzwischen verabschiedet.

Kommen dürfen natürlich nicht nur Radfahrer, sondern alle, die an der Römerzeit interessiert sind. Für den erhofften Besucheransturm sind noch einige Vorarbeiten notwendig. Dazu gehören unter anderem die Anlage eines offiziellen Rastplatz an der Römerroute, ausreichend viele Fahrradständer (auch am Stadtmuseum), dauerhafte Wegweiser im Stadtgebiet für Autofahrer und anderes mehr. Die Stadt hat zur Finanzierung einen Förderantrag in Höhe von 100.000 Euro gestellt. Kulturdezernent Bernd Wenske hofft, dass der Bewilligungsbescheid von der Bezirksregierung Arnsberg rechtzeitig genug eintrifft, wie er am Dienstagabend in der Jahreshauptversammlung des Fördervereins des Stadtmuseums erklärte. Dann sollen auch Strahler installiert werden, die die Holz-Erde-Mauer bei besonderen Anlässen illuminieren. Künftig werden es auch zwei Webcams auf sechs Meter hohen Masten aufgestellt. Kulturelle Aufführungen in der Arena könnten dann auch weit weg mit einem PC beobachtet werden.

Was denn Förderverein, der den Bau der Holz-Erde-Mauer finanziert hat, besonders freut, ist der Umstand, dass sie vor kurzem Besuch von Fachleuten des Landschaftsverbands erhielt. Geplant ist nämlich in Haltern der Nachbau eines Lagertores. Die Experten wollten sich nun vor Ort erkundigen und zeigen lassen, sie die Bergkamener ihr Projekt gestemmt haben.

An der Spitze des Fördervereins löst Robert Stams den bisherigen 2. Vorsitzenden Markus Masuth. In der Jahreshauptversammlung wurde Schatzmeisterin Beate Brumberg im Amt bestätigt.




Wer macht mit beim lustigen Fischerstechen?

Vorbereitungen für das Bergkamener Hafenfest am ersten Juniwochenende laufen bereits auf „Hochtouren“. Jetzt werden Teilnehmerinnen und Teilnehmer für das „Fischerstechen“ gesucht.

Es hat inzwischen längst Tradition – und zieht Jahr für Jahr Anfang Juni Zehntausende von Besuchern aus Nah und Fern in den Stadtteil Rünthe. Das inzwischen weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Hafenfest im Westfälischen Sportbootzentrum Rünthe am Hafenweg geht in diesem Jahr in die fünfzehnte Runde, und schon jetzt laufen die umfangreichen Festplanungen bei der Stadt Bergkamen auf Hochtouren. Zu den besonderen Attraktionen zählen in diesem Jahr natürlich wiederum der „Flying Dutchman“-Wettbewerb, das „Drachenbootrennen“ und nicht zuletzt auch das so genannte „Fischerstechen“.

Das „Fischerstechen“ ist zwar noch nicht ganz so alt wie das Hafenfest selbst, es erfreute sich aber bereits bei seiner „Premiere“ im Jahre 2006 eines so großen Publikumsinteresses, dass es seither mit einem stets sehr großen Teilnehmerfeld  durchgeführt wurde und auch dieses Mal wieder mit auf dem vielfältigen Veranstaltungsprogramm stehen soll, denn erfahrene Hafenfest-Besucher wissen längst: Auch dieser Wettbewerb bietet spannende Unterhaltung und  aufregende Manöver und Zweikämpfe, aber  auch viel Spaß für die teilnehmenden Mannschaften und alle Zuschauer. Im vergangenen Jahr gingen insgesamt acht Mannschaften an den Start. Einer Erweiterung des Teilnehmerfeldes steht aber auch in diesem Jahre nichts im Wege.

Zunftbrauch der Fischer

Das Fischerstechen hat seinen Ursprung in einem so genannten Zunftbrauch der Fischer, der beispielweise im süddeutschen Bamberg auf eine Tradition zurückgeht, die bis in das 15. Jahrhundert zurückreicht. Dabei handelt es sich um ein Turnier nach Ritterart, das allerdings nicht mit Pferden, sondern „standesgemäß“ mit Booten ausgetragen wird. Die Fischerstecher stehen bewaffnet mit einer stumpfen und gut gepolsterten Turnierlanze auf den Spitzen ihrer Boote, die durch Ruderer aufeinander zu gefahren werden. Wenn die Boote in gegenseitige Reichweite kommen, dann versuchen die Fischerstecher, sich mit ihren Lanzen vom Boot ins kalte Nass zu stoßen.

Alles in allem eine sehr heitere und spannende Sache – und das Wichtigste: Der Wettbewerb ist offen, d.h., dass jede Person aus dem Kreis Unna, die nicht wasserscheu ist, gut schwimmen kann und mindestens 18 Jahre alt ist, kann in einem Dreier-Team daran teilnehmen.

Jedes Team besteht aus drei Personen

Jedes Team besteht aus zwei Ruderern und einem Fischerstecher. Boote, Lanzen, Schwimmwesten und sonstiges nötiges Zubehör werden kostenfrei gestellt. Interessierte Teilnehmer-Teams werden rechzeitig vor dem Wettbewerb eingewiesen und erhalten überdies die Gelegenheit, sich am Tag vor dem Wettbewerb in einigen „Probeläufen“, die vom THW Kamen/Bergkamen überwacht und begleitet werden, zu üben. Der eigentliche Wettbewerb findet dann am Samstag, d. 8. Juni, wie in jedem Jahr ganz zentral im Hafenbecken an der Promenade zwischen dem Hafenplatz und dem Hotel „Neumanns Nautilus“ statt.

Teilnahmebedingungen und Anmeldeformulare können ab sofort telefonisch unter 02307/ 965-233 oder per e-Mail über stadtmarketing@bergkamen.de erfragt bzw. angefordert werden. Informationen finden Interessierte aber auch unter  www.bergkamen.info.




„Gefällt mir“: Stadt Bergkamen hat eine offizielle Facebook-Seite

Lange hat sich ja die Rathausspitze geziert, doch jetzt ist es passiert: Die Stadt Bergkamen hat eine eigene „offizielle“ Facebockseite. Am Montagmorgen ist sie an den Start gegangen. Das Titelbild ist eine Winterimpression von der Bastion auf der Ader Höhe mit Blick auf die untergehende Sonne.

Offizielle Facebook-Seite der Stadt Bergkamen
Offizielle Facebook-Seite der Stadt Bergkamen

Auf den ersten Blick kommt diese Seite wie eine Art Terminkalender daher. Es gibt Hinweise auf die zurzeit laufende Barbie-Ausstellung im Stadtmuseum und auf den Grand Jam Clubbing am 6. März in der Ökologiestation. Dazu gibt es eine Einladung zur Veranstaltung „Bürgermeister vor Ort“ im Treffpunkt.

Eigene Beiträge kann die auch in Bergkamen große Facebook-Gemeinde nicht auf diese Seite stellen. Immerhin ist die Kommentarfunktion geöffnet geblieben. Wer mag auch schon etwas Böses über Blues oder Puppen sagen.

Diese Kommentarfunktion hat aber Bürgermeister Roland Schäfer immerhin schon bei seiner eigenen Veranstaltung genutzt. „Gute Sache. Hoffentlich vor 20.30 fertig!“, hat er über sein Handy unter die Einladung zu seiner Diskussionsrunde am Mittwoch im Treffpunkt geschrieben. Dass im Augenblick gleich drei Fußballvereine, davon zwei aus dem Ruhrgebiet, recht erfolgreich in der Champions League agieren, hat eben seinen Preis.

Allerdings sollten die Macher der offiziellen Bergkamener Facebook-Seite noch etwas an ihr arbeiten. Der Klick auf den „Gefällt-mir“-Button“ bleibt reichlich folgenlos. Erheblich besser sieht es bei anderen Seiten aus wie „sekegefluester“ oder „Klartext Verlag“. Wer hier „Gefällt mir“ drückt, erhält die neuen Einträge praktisch nach Hause geliefert.

Auf der anderen Seite ist das offizielle Bergkamen nur sehr schwer zu finden. Wer in die Suchmaske „Bergkamen“ eingibt, erhält eine Liste mit zig Dutzend Seiten, in der die gesuchte nicht enthalten oder nur sehr schwer zu finden ist. Ganz oben auf der Liste befindet sich übrigens eine Seite, die schlicht „Bergkamen“ heißt und mir dem Stadtwappen geziert ist.

Hier ist die Url. der Bergkamener Seite: https://www.facebook.com/stadtverwaltungbergkamen

Diese Seite hat vermutlich Facebook automatisch angelegt, als der erste Rathausmitarbeiter diesem sozialen Netzwerk beitrat und als Arbeitgeber „Stadt Bergkamen“ eintrug. Dazu gab es eine englischsprachige Kurzfassung aus Wikipedia.

Dieses Magerangebot an Informationen hat im Laufe der Jahre immerhin 1905 „Gefällt mir“ eingebracht. Die offizielle Bergkamen-Seite kam bis Montagnachmittag immerhin auf 22.




Radfahrer geben Bergkamen die Note „befriedigend“

Radeln auf der Seseketrasse
Radeln auf der Seseketrasse

Die Bergkamener Radler sind mit ihrer Stadt zufrieden, sehen aber auch einige Schwachstellen. Das ist ein Ergebnis des fünften ADFC-Fahrradklimatests, an dem sich Bergkamen erstmals beteiligt hat. 120 Radlerinnen und Radler hatten sich im vergangenen Jahr die Mühe gemacht, einen umfangreichen Fragebogen zur Fahrradtauglichkeit ihrer Heimatstadt zu beantworten.

Nach der Auswertung steht fest, dass Bergkamen auf der Zufriedenheitsskala bundesweit auf den 29. Platz unter 252 Kommunen gekommen ist, weit vor Lünen, Unna oder Schwerte. Nur Selm wurde besser bewertet. Kamen nahm am Fahrradklimatest nicht teil.

Beim ADFC-Fahrradklimatest bewerten die aktiven Radler die Radfahrbedingungen in ihren Kommunen. Bundesweit beantworteten 79.000 Viel- und Gelegenheitsfahrer, davon 14.000 aus NRW und 120 aus Bergkamen, die 28 Interviewfragen. Insgesamt konnten 332 Städte bewertet werden, davon 84 aus NRW und 6 Städte des Kreises Unna.

Bergkamen musste sich in der stärksten Kategorie, bei den Städten unter 100.000 Einwohner behaupten. Hier setzten die aktiven Radfahrer Bocholt bundesweit an die Spitze. Sie bewerteten das Fahrradklima in ihrer Stadt mit 2,16, was auch gleichzeitig die beste Note des gesamten Tests ist. Insgesamt wurden 252 kleinere Städte gewertet. Bergkamen erzielte mit der Note 3,24 einen achtbaren 29. Rang. Beim NRW-Ranking sogar den 16. Platz und im Kreis Unna das zweitbeste Ergebnis.

„Bergkamen hat das erste Mal am Fahrradklimatest teilgenommen und gleich ein respektables Ergebnis erzielt“, freut sich der ADFC Landesvorsitzende Thomas Semmelmann. Wir werden uns die einzelnen Ergebnisse genau anschauen und an den schwächeren Bereichen arbeiten, um beim nächsten Test unter die TOP 10 zu kommen“, so Bürgermeister Roland Schäfer.

Die Schwachstellen

Mit den baulichen Maßnahmen (Note 2,72) und dem Fahrrad- und Verkehrsklima (Note 2,87) sind die Bergkamener mehr zufrieden als mit dem Stellenwert des Fahrrades, der Sicherheit und dem Komfort. Etwas negativer wurden die  Ampelschaltungen gesehen, die nicht gut auf Radfahrer abgestimmt sind. Auch haben sie das Gefühl, dass die Radwege im Winter eher selten vom Schnee geräumt werden. Ebenso sind in ihren Augen die Führungen in Baustellenbereichen nicht gut gelöst. Hingegen sind das Stadtzentrum und andere Ziele gut erreichbar, ohne großartig Umwege fahren zu müssen. Zufrieden ist man auch mit der Beschilderung und offensichtlich macht es auch Spaß, in Bergkamen mit dem Fahrrad zu fahren.

Insgesamt sehen die Alltags- und Gelegenheitsfahrer in fast jeder Stadt noch Handlungsbedarf.