Entkorken im Akkord: 11. Weingenuss am Wasser ist mit Klingelkonzert eröffnet

Mediterraner Flair beim Weingenuss am Marina-Wasser.

Fahrradhelme und Radtrikots, soweit das Auge reichte. Und ein ganzes Meer aus Drahteseln. Wer am Donnerstag das Marina-Gelände in Rünthe passierte, der hörte schon von weitem ein Konzert aus Hunderten von Fahrradklingeln. Der etwas andere exklusive Auftakt für den beliebten Weingenuss am Wasser.

Wein in allen Varianten: Das gefiel auch der NRW-Radtour, die ihren ersten Halt in der Marina einlegte.

Der Grund: Die NRW-Radtour machte hier ihre erste Station. 1.500 Radler fielen in die Marina ein, kurz nachdem sie in Hamm zu einer tagelangen Rundtour durch Westfalen gestartete waren. Die führt noch bis zum 21. Juli über Datteln, Castrop-Rauxel, Dortmund, Fröndenberg, Werl, Soest und Welver zurück nach Hamm – Streckenvollsperrungen inklusive. „Ein gewaltiger Anblick“, schildert Karsten Quabeck vom Stadtmarketing. „Dafür haben wie das Weinfest und die Stände einen Tag früher geöffnet.“ Die Händler und Anbieter mussten anschließend ihre Reserven wieder auffüllen: Die Vorräte waren komplett leergetrunken und gegessen, so die erste Bilanz.

Premiere für das Bierfest mit rustikaler Schlagermusik nebenan.

Das änderte sich auch am offiziellen Eröffnungsabend am Freitag nicht. Weil der Sommer endlich doch noch ein Einsehen mit hochsommerlicher Atmosphäre hatte, strömten wiederum Hunderte in die Marina. Parkflächen für die Fahrräder waren schon kurz nach der Eröffnung Mangelware. Während eine Weinflasche nach der anderen entkorkt wurde und im Schatten von dekorativen Weinranken der Genuss mit maritimem Flair perfekt war, musste die Premiere des Bierfestes von Pier 47, Hafencafé und Marina Event auf dem benachbarten Platz noch etwas warmlaufen.15 Biersorten warteten hier auf die Besucher und DJ Harder legte volltönende Partyschlager auf.

Gute Sommerlaune mit leckerem Wein und Booten im Rücken.

Etwas ruhiger ging es auf dem Hafenplatz ins Wochenende. Spanische Rhythmen von „Rumbacoustic“ sorgten für die richtige mediterrane Hintergrundstimmung. Alle erdenklichen Sorten Wein landeten auf den hölzernen Tischen und glänzten in der Sonne. Flammkuchen und Pizza oder appetitliche Käseteller waren die perfekte kulinarische Ergänzung, während die Musiker unter den Sonnensegeln musizierend zwischen den Gästen flanierten. An den Tischen wurde derweil am Wein-Quiz getüftelt, das schon einige Kennerschaft erforderte. „Das ist ganz leicht“, widersprach eine Truppe, die schon zwei Mal einen Hauptgewinn in Form von Weinkisten nach Hause geschickt bekam und das Weinfest dort kollektiv fortsetzte. Eifrig setzten sie gemeinsam ihre Kreuzchen hinter dem vorherrschenden Boden an der Mosel, Tanninen und den Rebsorten für die Champagnerherstellung.

Der 11. Weingenuss am Wasser geht noch bis Sonntag – mit viel Wein, Genuss, Musik und Zauberkünsten und vor allem prächtigem Sommerwetter.




„Radfahren – Aber sicher!“ Zebrastreifen richtig nutzen

Radfahren ist gesund, Radfahren liegt im Trend – und Radfahren ist umweltfreundlich. Auf zwei Rädern kommt man gut voran im fahrradfreundlichen Kreis Unna – und die Zahl derer, die für ihre Wege das Velo nutzen, steigt stetig an. Das hält fit und ist gut für die Verkehrswende.

Doch wo sich Wege kreuzen, gibt es auch Risiken: Im vergangenen Jahr registrierte die Kreispolizeibehörde knapp 300 Unfälle mit Radfahrer*innen oder Menschen, die auf einem E-Bike* unterwegs waren. 247 davon wurden verletzt. Häufig verursachen sie die Unfälle selbst oder haben eine Mitschuld.

Klar ist: Fahrradfahrer haben keine Knautschzone. Wenn es kracht, dann können die Folgen schlimm sein. Um das zu verhindern, frischen die Straßenverkehrsbehörden und die Unfallkommission im Kreis zusammen mit der Kreispolizeibehörde Unna in der Serie „Radfahren – Aber sicher!“ das Wissen rund um wichtige Verkehrsregeln auf.

Heute geht es um das Thema „Zebrastreifen richtig nutzen“

Eine Regel, die am Zebrastreifen gilt, kennen die meisten: Für Fußgänger, die hier die Straße überqueren wollen, muss gestoppt werden. Und das gilt natürlich nicht nur für Auto oder Mofa, Bus oder Lkw. „Wer mit dem Rad auf der Straße fährt, muss einen Fußgänger über den Fußgängerüberweg gehen lassen“, erklärt Günter Sparbrod als Leiter der Straßenverkehrsbehörde beim Kreis Unna.

So ist es richtig: Anita Lehrke, Volontärin beim Kreis Unna, fährt regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit – und schiebt ihr Fahrrad über den Zebrastreifen. Foto: Birgit Kalle – Kreis Unna

Vorrang gewähren muss dabei nicht zwangsläufig anhalten heißen, sondern kann auch darin bestehen, die Geschwindigkeit stark zu drosseln.

Absteigen und schieben

Manchmal kann es aber auch für Radfahrer günstig sein, am Fußgängerüberweg – so heißt der Zebrastreifen im Amtsdeutsch – auf die andere Straßenseite zu gelangen. „Dann müssen sie aber absteigen“, erklärt Sparbrod. „Denn der Fußgängerüberweg ist, wie es der Name schon verrät, eine Anlage, um Fußgängern Vorrang einzuräumen. Als Radfahrer darf ich ihn mit demselben Vorrecht wie Fußgänger und Rollstuhlfahrer nur schiebend nutzen.“

Wer sein Rad liebt, der schiebt also über den Zebrastreifen. Diese Vorschrift werde häufig aus Unkenntnis oder Bequemlichkeit missachtet, berichtet Sparbrod. „Und das spiegelt sich dann leider in den Unfallzahlen wider.“ Wer entgegen der Vorschriften mit dem Rad auf den Zebrastreifen fährt, riskiert, dass es kracht. Und das kann nicht nur böse ausgehen – sondern auch zu einer Mitschuld am Unfall führen.

Teuer kann es übrigens werden, wenn ein Radfahrer, der auf der Straße fährt, einem Fußgänger am Zebrastreifen das Queren nicht ermöglicht: Wer erwischt wird, muss 40 Euro zahlen. PK | PKU




Tanzlichter und mehr erhellen die Lichtkunstnacht auf der Halde

So schnell und bequem geht es normalerweise nicht die 148,1 Meter über Normalnull hinauf. Nur ein paar Minuten dauerte der Weg am Samstag auf die Bergehalde Großes Holz. Die Bullis standen am Busbahnhof kostenlos bereit. Es war die Nacht der Lichtkunst. Dafür öffneten sich auch die sonst eigentlich dem Normalsterblichen verschlossene Türen und Wege.

Bot eine faszinierende Kulisse vor nächtlichem Himmel: Die Bastion auf der Bergehalde.
Bot eine faszinierende Kulisse vor nächtlichem Himmel: Die Bastion auf der Bergehalde.

Leuchtende Wegmarke vom Gipfel der Adener Höhe.
Leuchtende Wegmarke vom Gipfel der Adener Höhe.

Eben deshalb mussten die Fahrer der „DiesDas“-Bullis auch den sonst nur Lastwagen und Dienstfahrzeugen vorbehaltenen Weg auf die Halde zuvor regelrecht üben. Denn hier warten neben ebenso hübschen wie unbeleuchteten Kurven und Serpentinen auch andere Hindernisse. Eine schmale Brücke über die Bahngleise zum Beispiel, die mit gehörigen Bodenwellen vor unbefugten vierrädrigen Ausflüglern und überhöhtem Tempo schützen soll. Da tat ein Testlauf not, allein zum Schutz der Federung und Besatzung.

Kurz vor der Bastion war dann Muskelkraft gefragt. Begrüßt von in Overalls gehüllten weißen Gestalten mit hellen Taschenlampen ging es zunächst immer der Musik nach. Die wummerte unter dem hell glimmenden Leuchtturm und gab der ersten Aussicht auf das nächtliche östliche Ruhrgebiet einen besonderen Reiz. Mancher legte bereits hier eine spontane Rast ein, denn der Blick war regelrecht bezaubernd.

Mit Atemwolken und leuchtenden Getränken

Selbst die Taschenlampen boten eigenen Lichtkunst-Akzente.
Selbst die Taschenlampen boten eigenen Lichtkunst-Akzente.

Denn hier sieht man die Hand vor Augen nicht. Normalerweise. Am Samstag erleuchteten ein Dutzend Taschenlampen den restlichen Weg auf die Bergehalde, begleitet von einem gut gelaunten „Viel Spaß“ aus dunklen Mündern. Zusätzlich erhellten die unzähligen Leuchtdioden der 30 Meter hohen Bekrönung des Gipfelplateaus die letzten Meter auf die Adener Höhe. Jetzt konnte jeder den eigenen Atem als dicke Rauchwolken in den Nachthimmel aufsteigen sehen, denn Richtung Gipfel war nicht mehr zu verdrängen, dass tatsächlich Winter ist.

Getränkewürffel als Lichtkunst vor nächtlicher Kulisse.
Getränkewürffel als Lichtkunst vor nächtlicher Kulisse.

Wem bereits die Finger angefroren waren, der konnte sie mit oder ohne Prozente gleich nach dem Treppenaufstieg auf dem Plateau wieder auftauen. Hier warteten Begrüßungsgetränke, in denen die nächste Lichtüberraschung in grellem Grün warteten: Als Eiswürfel getarnte Lichtwürfel gaben selbst simplem Wasser eine besondere Note. Und auch der nächtliche Blick von der höchsten Halde des östlichen Ruhrgebiets hatte damit einen ganz eigenen Reiz.

 

Nächtlicher Tanz mit leuchtenden Emotionen

lichtkunst8Davon konnten sich alle jedoch schnell lösen, als die Musik einsetzte, die Taschenlampen und Leuchten am Boden angeknipst wurden und die „Tanzlichter“ über das Plateau schwebten. Mal wild, mal sanft, mal verschlungen und verträumt bewegten sich die Tänzer unter dem blinkenden Gipfel-„Stengel“. Sie verknäulten sich ineinander, lösten sich voneinander, schienen mal zu kämpfen und mal zu schmusen, wickelten sich in Lichterketten und tauchten wirbelnd in die Dunkelheit ab. Was der brasilianische Choreograf und Tänzer Daniel Medeiros und die Absolventinnen der Folkwang Universität der Künste in Essen hier zeigten, war im wahrsten Sinne verzaubernd.

lichtkunst10Nicht jeden zog es dann sofort wieder in die Dunkelheit hinab. Viele genossen noch die nächtliche Aussicht oder ihr Getränk und fotografierten. Andere ärgerten sich, dass sie die erste Vorstellung verpasst hatten. Wie eine Bergkamenerin, die mit ihrer amerikanischen Freundin spontan auf die Halde gefahren war. Seit 45 Jahren kennen sich die beiden schon, angefangen hatte es mit einer Brieffreundschaft. Auch wenn beide die Tanzvorstellung verpasst hatten: „Die Idee allein ist großartig. In den USA gibt es so etwas gar nicht“, waren sie dennoch begeistert.

Hier geht’s zum Video von der Nacht der Lichtkunst

Die Idee zog die Lichtbegeisterten an wie ein Magnet: Die beiden Bustouren, die neben dem Haldenbesuch auch die übrigen Lichtkunstwerke Bergkamens und einen Ausflug in die Zwillingsstadt Lünen auf dem Programm hatte, waren ausverkauft. Viel Luft dagegen hatten die Bullis, die ständig zwischen Halde und Busbahnhof pendelten.

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Mit Axt und Beil 2000 Jahre alte Baukunst wieder lebendig werden lassen

Die Blase in der linken Handfläche ist bereits recht stattlich. „Das ist doch nichts“, winkt Museumsleiter Mark Schrader ab und greift wieder zum Beil. Wenig später fliegen erneut die Holzspäne und bedecken den Boden an der Holz-Erde-Mauer mit einer stattlichen hellbraunen Schicht. Der kapitale Baumstamm verwandelt sich dabei ganz allmählich in einen Pfosten.

Würdige Nachfolger der römischen Bautrupps: Das Team der freiwilligen Experimentler um Museumsleiter Mark Schrader und Besucher.
Würdige Nachfolger der römischen Bautrupps: Das Team der freiwilligen Experimentler um Museumsleiter Mark Schrader und Besucher.

Sägen bis die Arme lahm werden: Auch die Praktikantin packt als Archäologiestudentin mit an.
Sägen bis die Arme lahm werden: Auch die Praktikantin packt als Archäologiestudentin mit an.

Jeder Hand sieht man an diesem Wochenende an, was sie geschafft hat. Kein Wunder, denn zur Ruhe kommt keine von ihnen. Die eine Hand schiebt unablässig die Säge immer tiefer hinein in das Holz. Die nächste Hand schwingt die Axt, um lästige und knochenharte Astlöcher zu bezwingen. So ähnlich, wie die Römer vor gut 2.000 Jahren hier am Römerlager zu Werke gegangen sein müssen. Mit dem Unterschied, dass sie nicht „nur“ ein Gefache für die Erweiterung der Mauer bauen wollten. Sie mussten mal eben in Windeseile 2,7 Kilometer Mauer mit Türmen, Toren, Spitzgräben und noch diverse Lagerbauten aus dem Boden stampfen. Zudem hatten sie ein Potenzial an Arbeitskräften, das möglicherweise aus drei Legionen bestand. Hier packten also zwischen 9.000 bis 18.000 Männer mit an. Bei diesem neuzeitlichen Ausflug in die experimentelle Archäologie ist es ein Dutzend freiwilliger Helfer.

Da fliegen die Späne beim mühseligen Nachbebeilen der Stämme.
Da fliegen die Späne beim mühseligen Nachbebeilen der Stämme.

Wie lange braucht man 2.000 Jahre später ohne das Know-how, die Übung und die ausgefeilte Logistik der Römer, um Baumstämme in Balken zu verwandeln? Schafft man das in modernen Zeiten überhaupt in Eigenleistung? Wie vermisst man überhaupt das, was man dort baut, ohne Zollstock? Mit dem römischen Fuß, dem Finger, der Elle? „Wir stellen uns bei dieser Aktion auch einige wissenschaftliche Fragen“, schildert Mark Schrader, der auch Archäologe ist. Ganz allein geht es dann doch nicht. Jörg Steinhauer ist dazukommen. Er hat Werkzeuge mitgebracht, die jenen der Römer am nächsten kommen. Außerdem hat er als Tischler und Bildhauer viel Erfahrung und Experimente mit alten Handwerkstechniken und Werkzeugen im Gepäck. Er zeigte der engagierten Oberadener Truppe zunächst, wie die Schlagtechnik mit dem Beil funktioniert und klärte sie über ihr Grundmaterial, das Holz auf.

Einen kleinen Film über die Arbeiten gibt es hier

Längst vergessenen Techniken auf der Spur

Hobeln, Vorbebeilen, Nachbebeilen, mit der Axt die grobe Vorarbeit leisten: Da kommt man ganz schon ins Schwitzen.
Hobeln, Vorbebeilen, Nachbebeilen, mit der Axt die grobe Vorarbeit leisten: Da kommt man ganz schon ins Schwitzen.

Wie genau die Römer vor mehr als zwei Jahrtausenden mit dem Werkzeug umgingen und welche Techniken sie anwendeten, ist nicht überliefert. Vieles muss Spekulation bleiben und lässt sich nur vage mit Hilfe der Archäologie erahnen. Deshalb bleibt vieles von dem, was der Bautrupp jetzt an der Holz-Erde-Mauer in Oberaden wagt, pures Experiment. Das ist allerdings so spannend, dass es Besucher von weit her anlockt. Da ist beispielsweise Dr. Guiseppe Garo. Er ist eigentlich Arzt in Rimini in Italien, im zweiten Leben jedoch Römer der Legio XIX, deren antike Urahnen mit Drusus in Germanien und auch in Oberaden unterwegs waren. Er hat schon einige Male die engagierten Römerfreunde in Oberaden und den Nachbau der Holz-Erde-Mauer besucht. Dieses experimentelle Wochenende wollte er sich nicht entgehen lassen. Mit der Kamera verfolgte er jeden Arbeitsschritt vom Spalten der Stämme bis zum Nachbebeilen. „Das ist fantastisch“, kommentiert er fasziniert, bevor er noch das Museum besucht und auch dem Römerlager in Haltern am See einen Besuch abstattet.

Da braucht es schon moderne Handschuhe, um bei so viel Handarbeit die Blasen in den Griff zu bekommen.
Da braucht es schon moderne Handschuhe, um bei so viel Handarbeit die Blasen in den Griff zu bekommen.

Aus Deventer in den Niederlanden kommt ein anderer Römerfreund, der sogar gerade erst in den Förderverein in Oberaden eingetreten ist. Er greift unverzagt zum Beil und schlägt kräftig zu. Nach 20 Minuten läuft bei ihm der Schweiß in Strömen. „Das ist ganz schön anstrengend“, kommentiert er. Römer haben es ihm generell schon immer angetan. Darüber hat er auch die Oberadener kennen gelernt, wurde zu Vorträgen und Vorführungen eingeladen, bekam beim letzten Vorbereitungslager in Oberaden sogar eine Tunika geschenkt. „Seitdem gehöre ich zur Familie“, erzählt er schmunzelnd  und schlägt wieder kräftig auf die Oberfläche des Holzstamms ein.

Vorher und nachher: Bis sich ein Baumstamm in einen verwertbaren Pfosten verwandelt, ist es per Handarbeit ein weiter Weg.
Vorher und nachher: Bis sich ein Baumstamm in einen verwertbaren Pfosten verwandelt, ist es per Handarbeit ein weiter Weg.

Ohne derartige Freundschaften und ein intensives Familiengefühl geht es auch nicht, wo es so viel Engagement braucht. Die ganze Woche über ist Mark Schrader mit Helfern bereits im Einsatz, um etwa die von Haus Velmede gespendeten Eichen und eine gestiftete Kastanie auf das Gelände zu transportieren und mit der Kettensäge überhaupt transportfähig zu machen. Denn spätestens hier setzt die Realität allen Experimenten auch verkehrstechnische Grenzen. Wie am Ende das neue Gefache mit Führungsschiene und vorbereiteten Pfostenlöchern aufgerichtet werden soll, das wird auch noch zu lösen sein. Ohne Kran wird es nicht gehen, denn eine Tonne bringt der neue Teil der Holz-Erde-Mauer sicherlich auf die virtuelle Waage. Auch das wird noch mehr als spannend werden, wie so einiges an diesem Wochenende.

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Auf der A8 Bergkamen ganz neu mit dem Rad entdecken

Er hat nicht nur eine acht. Er sieht auch aus wie eine. Der neue Radweg „A8“ schlängelt sich in derselben Form wie die namensgebende Zahl durch Bergkamen und setzt sich dabei ein ehrgeiziges Ziel: Bergkamen in allen Facetten zu zeigen. Von der Industrie über die Relikte der Bergbau-Ära, den Spuren des Strukturwandels bis zu den ersten geschichtlichen Spuren ist auf 41 Kilometern alles vom Rad aus zu sehen, was Bergkamen ausmacht.

Stolz präsentieren sich die "Macher" des A8 mit dem neuen Informationsmaterial und einem echten Bergkamener Fahrrad.
Stolz präsentieren sich die „Macher“ des A8 mit dem neuen Informationsmaterial und einem echten Bergkamener Fahrrad.

Dabei ist die „A8“ eigentlich schon selbst historisch. Wann genau sie entstanden ist, lässt sich gar nicht mehr ausmachen. „Die Radroute ist mindestens 30 Jahre alt“, weiß der Radverkehrsbeauftragte der Stadt Bergkamen, Hans Irmisch. Als sie zu Ausflügen mit dem Rad einlud, gab es in Bergkamen noch Zechen, gewaltige Kohlehalden, der Kanal war noch mehr Industrieroute denn Ausflugsziel und wer in Bergkamen radelte, musste schon sich schon mal auf dicht befahrenen Bundesstraßen behaupten. Als Teil des Radwegenetzes des Kreises Unna ist der „A8“ jetzt aktualisiert worden und wartet pünktlich zur 10. Blumenbörse mit Faltplänen und Broschüren auf.

Bei der Versteigerungen von Fundsachen konnten sich schon am Samstag radfreudige Bergkamener eindecken.
Bei der Versteigerungen von Fundsachen konnten sich schon am Samstag radfreudige Bergkamener eindecken.

Wer nicht die ganzen 41 Kilometer bewältigen will, kann auch auf den 23 und 18 Kilometer langen Teilstrecken das genießen, was Bergkamen zu bieten hat. Der Kreis Unna hat die Schilder so gesetzt, das nichts zu verfehlen ist. Vom Naturparadies in Heil über die maritime Atmosphäre in der Marina bis zur römischen Holz-Erde-Mauer in Oberaden oder Relikten aus der Sachsenzeit an der Bumannsburg: Mit dem Faltplan in der Hosentasche gibt es nützliche Infos zur Hand. Virtuell kann sich jeder auf dem interaktiven Stadtplan der Stadt noch mehr Wissen zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten aneignen.

 

Mit Geschichten und E-Tankstellen in die Zukunft

Versteigerung3Gefördert worden ist die Aufwertung des Radweges mit einer Fördersumme von 6.500 Euro insbesondere aus der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Kreise und Gemeinden in NRW (AGFS), davon 1.500 Euro als Eigenanteil der Stadt. Die Infomaterialien gibt es ab sofort umsonst an allen öffentlichen Stellen in Bergkamen vom Rathaus über das Stadtmuseum und den Treffpunkt bis zur Marina und Bibliothek. Denn selbst in Bergkamen weiß nicht immer jeder, welche Ausflugsziele direkt vor der eigenen Tür liegen. Die Werbemaßnahmen sind aber erst der Anfang.

„Wir wollen auch die Bürger einbinden und ihre persönlichen Geschichten erfahren“, schildert Simone Krämer vom Bürgermeisterbüro. Was die Bergkamener auf dem Rad Denkwürdiges erlebt haben, das soll als nächster Schritt festgehalten werden. Ebenfalls geplant sind „Service-Points“, wo beispielsweise Werkzeugkoffer im Stadtgebiet verteilt im Falle einer Panne helfen. Auch der Ausbau der Ladestationen für E-Bikes gehört dazu. Schon jetzt ist die 20-seitige Begleitbroschüre voll mit nützlichen Informationen über weitere Radrouten, Anschlussrouten in die Nachbarstädte, Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten. Interessenten gibt es jedenfalls nicht nur in Bergkamen mehr als genug, sind sich alle Beteiligten sicher: „Bei allen Veranstaltungen lässt sich feststellen, dass immer mehr Menschen mit dem Rad unterwegs sind, nicht nur aus und in Bergkamen“, so Hans Irmisch.

Der Auktionator bei der Versteigerung in Aktion, dahinter eine Reihe von Fahrrädern, die im Stadtgebiet gefunden wurden.
Der Auktionator bei der Versteigerung in Aktion, dahinter eine Reihe von Fahrrädern, die im Stadtgebiet gefunden wurden.

Wer bereits am Samstag wachsam war und bei der Versteigerung von Fundsachen ein wachsames Auge hatte, konnte sich bereits für den neuen Radweg rüsten. Immerhin 19 Fahrräder warteten auf den Zuschlag, darunter auch ein E-Bike. Zusätzlich waren Smartphones im Angebot, die den direkten Draht zum interaktiven Stadtplan ermöglichen. Und auch Schmuck lag auf dem Tisch des Bürgerbüros für die Versteigerung bereit.




Ans Wasser gehen: Ein Sesekepark für Kamen

Gut 100 Jahre war die Seseke für die Kamener Bürgerinnen und Bürger ein Un-Ort: ein übel riechender, offener, ziemlich gefährlicher Abwasserkanal. Doch seit der Renaturierung ist die Seseke wieder die grün-blaue Flusslandschaft, die sie bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war. Zeit also, dass die Menschen auch zum Fluss kommen, und zwar nicht irgendwo, sondern mitten in der Stadt.
Nach in diesem Jahr soll sie starten, die Umgestaltung der Uferlandschaft zwischen Partnerschaftsbrücke und Hochstraßein einen attraktiven, erlebbaren und abwechslungsreichen Natur- und Erholungsraum für alle - mit Beachvolleyballfeld, Kletterspielfläche, Bodentrampolinen, Spielgeräten für Jung und Alt, Wasserspielplatz, Bäumen, Liegewiese, Promende, Bänken, Sitzstufen und Treppe zum Wasser. Kurzum: der Sesekepark entsteht, eine grün-blaue Oase nur wenige Meter entfernt vom Alten Markt. (Quelle: Planungsbüro Glück / Stadt Kamen)
Nach in diesem Jahr soll sie starten, die Umgestaltung der Uferlandschaft zwischen Partnerschaftsbrücke und Hochstraße in einen attraktiven, erlebbaren und abwechslungsreichen Natur- und Erholungsraum für alle – mit Beachvolleyballfeld, Kletterspielfläche, Bodentrampolinen, Spielgeräten für Jung und Alt, Wasserspielplatz, Bäumen, Liegewiese, Promende, Bänken, Sitzstufen und Treppe zum Wasser. Kurzum: der Sesekepark entsteht, eine grün-blaue Oase nur wenige Meter entfernt vom Alten Markt.

Der Genehmigungsplan für das 2 Millionen Euro-Projekt, für das das Land Fördermittel bewilligt hat, sei fertig und ginge jetzt an den Kreis Unna, teilte Beigeordneter Dr. Uwe Liedtke am Montagabend im Planungs- und Straßenverkehrsausschuss der Stadt Kamen mit. Die Stadt habe auch das letzte ehemalige Kleingartengrundstück gekauft, bis zum Sommer seien die nicht mehr genutzten Parzellen an der Seseke geräumt. Dann könne der Bau beginnen. Das Mahnmal „Vergesst uns nicht“ wird in den Sesekepark integriert, auch die Friedenslinde bleibt, wo sie ist. Allein der Kömsche Bleier von Lothar Kampmann wechselt ans Nordufer.
Nach in diesem Jahr soll sie starten, die Umgestaltung der Uferlandschaft zwischen Partnerschaftsbrücke und Hochstraßein einen attraktiven, erlebbaren und abwechslungsreichen Natur- und Erholungsraum für alle - mit Beachvolleyballfeld, Kletterspielfläche, Bodentrampolinen, Spielgeräten für Jung und Alt, Wasserspielplatz, Bäumen, Liegewiese, Promende, Bänken, Sitzstufen und Treppe zum Wasser. Kurzum: der Sesekepark entsteht, eine grün-blaue Oase nur wenige Meter entfernt vom Alten Markt. (Quelle: Planungsbüro Glück / Stadt Kamen)

Bestandteil des Parks am Wasser wird ein vom Kulturkreis Kamen (KKK) angeregter Literaturpfad: Auf orangenen Stelen mit auswechselbaren Tafelnfindet man künftig Zitate oder Lyrik bekannter Dichter und Philosophen.

Und wie steht’s mit der Hochwassergefahr im Park, wollte die CDU im Ausschuss wissen. Habe die Stadt die möglichenAuswirkungen von Starkregen im Blick? Hat sie laut Verwaltung. Weil sich der Bereich an der Seseke deutlich vergrößere, verbessere sich auch der Hochwasserschutz, so BeiBestandteil des Parks am Wasser wird ein vom Kulturkreis Kamen (KKK) angeregter Literaturpfad: Auf orangenen Stelen mit auswechselbaren Tafelnfindet man künftig Zitate oder Lyrik bekannter Dichter und Philosophen. (Quelle: Präsentation Planungsbüro Glück)geordneter Liedtke.




Das Naturfreibad als Paradies für Entdecker

Aufruhr im Naturfreibad in Heil – zumindest unter den jüngsten Besuchern. An der Treppe neben der Rutsche ist ein Flusskrebs gestrandet. „Sowas habe ich noch nie gesehen“, jubelt ein Junge in der Entdeckerschar. Ein ganzer Auflauf bildet sich um sich das Tier, das inspiziert, fotografiert und analysiert wird, bevor es in eine sichere Ritze flüchtet. Die Frösche, Fische und Libellen, die kurz vorher noch eine kleine Sensation waren, sind für eine Weile vergessen.

Alles im Blick hatte am Samstag Verena Langkeit für die DLRG.
Alles im Blick hatte am Samstag Verena Langkeit für die DLRG.

Nicht nur für Kinder ist das Naturfreibad das perfekte Entdeckerparadies. Auch große Schwimmer erkundeten am Samstag bei prächtigstem Sommerwetter die rund 2.000 qm große Wasserfläche, in der die Natur das Sagen hat und die Wasserqualität reguliert. Auf den restlichen 14.000 qm war unter prächtigen Weiden, auf ausgedehnten Wiesenflächen und unter strahlender Sonne purer Sommergenuss angesagt.

Ehrenamtliches Engagement ist die Basis

Ab ins Wasser: Mit der Rutsche macht das richtig Spaß.
Ab ins Wasser: Mit der Rutsche macht das richtig Spaß.

Zu entdecken gab es getreu der Sommeraktion „Werde Entdecker…“ einiges. Ganz oben auf der Entdeckerliste stand das großartige Gefühl, von der Rutsche beschwingt ins Wasser zu gleiten. Auch die riesigen Reifen waren beliebt, um sich damit entspannt über das Wasser treiben zu lassen. An der Tischtennisplatte flog der Ping-Pong-Ball. Das Team der Ehrenamtlichen des Schwimmvereins hatte zudem einige kulinarische Erfrischungen für die Besucher vorbereitet, die bei der Entdecker-Aktion kostenlos das Freibad erkunden durften.

Idylle pur: Schwimmen im von der Natur regulierten Wasser.
Idylle pur: Schwimmen im von der Natur regulierten Wasser.

Zusätzlich gab es spannende Informationen. Etwa darüber, dass das Freibad an einem alten Lippearm liegt. Der entstand im Zuge der Begradigung des eigentlichen Flusses für die ansässige Industrie. 1910 gründete sich der Schwimmverein Heil. Seitdem halten die Mitglieder das Freibad in Schuss, investieren hier viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit. Aktuell sind hier 130 Menschen angemeldet – nicht nur Heiler. Auch die Besucher kommen zum Teil von weit her, darunter zahlreiche Stammgäste. Mancher flieht vor lauten Nachbarn und verbringt hier jede freie Minute. Für andere ist das Naturfreibad der Ersatz für den eigenen Garten im Sommer.

Mittelmäßige Bilanz für den Sommer 2015

Besser geht's nicht: Im Reifen auf dem Wasser treiben lassen.
Besser geht’s nicht: Im Reifen auf dem Wasser treiben lassen.

Obwohl es in diesem Jahr einige prächtige und heiße Tage gab, zieht der Vereins-Vorsitzende Karl-Friedrich Knäpper eine gemischte Bilanz. „Eigentlich war der Sommer sogar ein bisschen schlechter als im Vorjahr“, resümiert er, „die Menschen brauchen Kontinuität und die gab es in diesem Sommer mit heftig wechselnden Temperaturen nicht.“ Wann das Freibad schließen wird, hängt vom Wetter in den ersten Septembertagen ab. „Wenn es sehr schlecht wird, machen wir in der ersten Woche zu“, so Knäpper. Ansonsten hat das Bad bei gutem Wetter von 10 bis 19 Uhr geöffnet.

Auch die DLRG informierte die Besucher. Denn die Badeaufsicht im Freibad wird seit jeher von den Lebensrettern geleistet. Vom Insektenstich über ein wachsames Auge auf die Nichtschwimmer: Die DLRG-Mitglieder sind ein wichtiger Teil des Naturfreibades. Sie wissen sogar ganz genau, welche Tiere und Pflanzen hier zu finden sind – und beschützen im Notfall auch verschreckte Flusskrebse vor also großem Entdecker-Fieber. Das beliebte Entdecker-Quiz rundete den vielseitigen Tag mit der Aussicht auf hübsche Gewinne ab.

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100 originelle Bewerbungen für einen Traumjob

In der Popcorn-Maschine rumpelt es, in Kinosesseln, an der Strandbar oder bei einer Partie Tischtennis versuchen sie mit der Nervosität klar zu kommen: 100 Bewerber aus allen Teilen Deutschlands, aus Wien und Amsterdam, sind zum Dortmunder Flughafen gekommen, um für ihren Traumjob vorzusprechen. Sie wollen das Praktikum ihres Lebens bei Urlaubsguru.de absolvieren.

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100 Kandidaten stellten sich am Wochenende vor. Fotos: Urlaubsguru.de

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Ist viel herumgekommen: Erwin aus Hagen.

Das Startup mit mittlerweile mehr als 100 Mitarbeitern sucht nämlich einen Urlaubstester (wir berichteten), der – mit Mindestlohn und guter technischer Ausstattung unterwegs – Reisen auf Herz und Nieren checkt. Mehr als 5000 Interessenten hatten sich beworben, die 100 aussichtsreichsten Kandidatinnen und Kandidaten sprachen am Samstag und Sonntag vor einer vierköpfigen Jury vor. Der älteste Bewerber, Erwin aus Hagen, ist 64 Jahre alt. Ein Gleichaltriger kam aus Heilbronn mit dem Wohnmobil nach Dortmund und campte direkt vor der Firmenzentrale. „Als ich die Annonce gesehen habe, war sofort klar, dass ich das machen möchte“, sagt Erwin vor der Jury. In seinem Leben sei er viel herumgekommen; mit dieser gehörigen Portion Lebenserfahrung sei er einfach ideal für den Job. Die fünf Minuten, die die Sanduhr ihm lässt, braucht er nicht einmal ganz – während andere Talente die Zeit gern überziehen würden.

Pfiffige Ideen und Kostüme

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Superwoman Michaela hat eine Wild Card bekommen.

Da ist etwa Dennis aus Frankfurt. Mit einem Rap-Video hatte er sich beworben und schon im Vorfeld mächtig Eindruck gemacht. Auch vor den beiden Firmengründern Daniel Krahn und Daniel Marx, der
HR-Leiterin Martina Kolesnik und Feel-Good-Manager Bastian Risse gibt er alles. Er zeigt wieder Videos, nutzt das Flip-Chart und verteilt Zettel an die Jury. Im Gepäck hat er pfiffige Ideen, wie man die Projekte des Startups noch besser machen kann. Das kommt gut an – der Jury wird die Entscheidung nicht leicht fallen. Aus den einhundert Kandidaten sollen nur die Top 10 weiter kommen. Dennis erhält eine Wild Card und ist damit garantiert in der nächsten Runde.

Per Anhalter von Halifax nach L.A.

Jedes Jury-Mitglied hat nur einen dieser Joker. Umso größer ist die Freude bei denjenigen, die den Recall direkt erreichen. Auch Michaela aus Wien sichert sich das begehrte Ticket. In ihrem Superwoman-Kostüm und mit ihren frischen Ideen überzeugte sie die Jury komplett. Kandidat Ulli war per Anhalter von Halifax bis nach Los Angeles gereist – das beeindruckte die Jury. Surfer Tobias aus Mainz beeindruckte mit seinem Reise-Erlebnis. Er war im Kanu vor der kleinen Traum-Insel Vanuatu unterwegs, als auf einmal direkt neben ihm Delfine auftauchten und ihm die tollsten Luftsprünge zeigten. „Es macht uns sprachlos, mit wie viel Kreativität und Leidenschaft die Bewerber zu uns kommen“, sagt Daniel Krahn in einer kurzen Pause. „Sie geben sich alle so viel Mühe, unglaublich!“

Top 12 gehen in die letzte Runde

In der Lounge ist derweil von Konkurrenzdenken wenig zu spüren. Die Bewerber sitzen in Liegestühlen und auf Sitzsäcken zusammen, unterhalten und vernetzen sich, posten Bilder in den Sozialen Medien und einer – Steven aus Heidelberg – ist einfach nur froh, hier gewesen zu sein. Wann bekommt man schon einmal die Chance, so ein erfolgreiches Startup hautnah zu sehen. Dass dann auch noch der rote Teppich ausgerollt wurde, hat mich echt beeindruckt.“

Aus den Top 10 sind am Ende die besten zwölf Bewerber geworden, weil es Punktgleichheit gab. Sie werden in dieser Woche kontaktiert und in Web-Video-Konferenzen noch einmal interviewt. Dann wird die Stelle besetzt. Wann das Praktikum seines oder ihres Lebens beginnt, bestimmt der- oder diejenige selbst. Auch bei der Länge machen die Urlaubsgurus keine Vorgaben, drei bis sechs Monate wären ideal.




Urlaubsguru.de schickt Praktikant rund um die Welt

Kaffee kochen und Akten sortieren? Von wegen. „Das wird das Praktikum deines Lebens“, versprechen Daniel Krahn und Daniel Marx, Gründer der Webseite Urlaubsguru.de, dem neuesten Mitglied der UNIQ-Familie. Die beiden Jungunternehmer suchen jemanden, der für sie in Vollzeit Urlaub testet. Kein Scherz: „Unser neuer Praktikant reist um die Welt, lernt Land und Leute kennen, und er kriegt auch noch Geld dafür!“ Klar, dass sich für diesen Traumjob mehr als 5.000 Leute aus aller Welt beworben haben und nun im beschaulichen Holzwickede am Rhenus Platz arbeiten wollen. Den werden sie wohl ohnehin bloß sehen, um den Arbeitsvertrag zu unterschreiben – danach geht’s rund um die Welt.

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Top-Stimmung bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vom Unternehmen UNIQ. Foto: Urlaubsguru

Die aussichtsreichsten 100 Kandidaten aus den 5000 Bewerbungen haben nun an diesem Wochenende die Chance, sich bei einem Casting in Holzwickede von ihrer besten Seite zu zeigen. Denn am Samstag und Sonntag, 25. und 26. Juli, lädt die Firma UNIQ die besten Bewerber zu Gesprächen ein; zum wohl größten und außergewöhnlichsten Bewerbungsgespräch Deutschlands.

5000 Bewerber aus aller Welt

Ein Hauch von „Deutschland sucht den Superstar“-Atmosphäre wabert schon jetzt durch die Büroräume am Rhenus Platz. Die Vorbereitungen auf das Casting-Wochenende laufen auf Hochtouren. Es wird eine Beach-Area geben; am Buffet können sich die Bewerber und ihre Begleiter stärken – ehe es dann vor die Jury geht. Auch sonst warten einige Überraschungen auf die Kandidaten. „Wir lassen natürlich niemanden mit leeren Händen nach Hause gehen“, sagt Daniel Krahn und deutet auf eine große Kiste mit kleinen Präsenten für die Bewerber. Viele von ihnen haben sich nämlich mächtig ins Zeug gelegt, um schon vorab einen guten Eindruck zu machen. „Wir haben viele gebastelte Bewerbungen erhalten – und einige Kandidaten haben sogar Videos gedreht, weil sie unbedingt bei uns anfangen wollen“, freut sich HR-Managerin Martina Kolesnik über den regen Zuspruch der Aktion.

Casting-Wochenende mit 100 Kandidaten

Mit in der Jury sitzt neben den beiden Gründern Daniel Krahn und Daniel Marx sowie der Personalchefin Martina Kolesnik auch ein Mann, der einen recht außergewöhnlichen Job bei UNIQ in Holzwickede hat: Feel Good Manager Bastian Risse. Seit September 2014 ist er bei dem
Urlaubsguru-Unternehmen dafür verantwortlich, dass sich alle gut fühlen. Dass dieser Job nichts mit andauernder Bespaßung, sondern mit ernsten Dingen zu tun hat, erfuhr Risse schon nach wenigen Tagen im Job. Junge, internationale Praktikanten mit nur geringen Deutschkenntnissen hatten
einen unsicheren Untermietvertrag und sollten von einem Tag auf den anderen die Wohnung verlassen. Seitdem hat UNIQ in der Dortmunder Innenstadt Firmen-Wohnungen, in denen neue Kollegen erst einmal eine Anlaufstelle finden. Die Vernetzung untereinander tut gut – auch nach
Feierabend. Auch der neue Praktikant – sollte er nicht aus Westfalen kommen – könnte hier sicher eine Bleibe finden, wenn er oder sie dann doch mal bei UNIQ in Holzwickede arbeiten müsste…




Aus Hanf und Weide: Mit dem eigenen Boot auf die Lippe

Mit dem Messer geht es an die Weidenrute. Die klassische Schere zerlegt die Hanfseile in Teile von passender Länge. Die Endstücke für das Gerippe sind aus passenden Ästen gesägt. Was hier zu einem Boot zusammengesetzt wird, stammt fast ausschließlich aus der Natur. Der erste Workshop für Erlebnisbootsbau auf der Ökologiestation ging ganz neue Wege.

Teamwork ist beim gemeinsamen Bootsbau gefragt.
Teamwork ist beim gemeinsamen Bootsbau gefragt.

Fleißig muss geschnitzt werden, damit die Weidenruten in die vorgebohrten Löcher passen.
Fleißig muss geschnitzt werden, damit die Weidenruten in die vorgebohrten Löcher passen.

Wege, die schon seit Jahrtausenden beschritten werden. Andreas Tilg weiß, wie’s geht. Kanadier werden noch immer gern aus Birkenrinden geformt – erst zum Schluss wird das „Innenleben“ gebaut. Umiaks heißen die arktischen Frauenboote, die eher Transportmittel waren und mit Wallrosshaut verkleidet wurden. Sie können gerudert, gepaddelt und sogar mit einem Segel fortbewegt werden. Schon lange widmet sich der Werklehrer an einer Waldorfschule in Hamm der Kunst, aus den Materialien, die von der Natur zur Verfügung gestellt werden, schwimmfähige Boote zu bauen. Sogar in Venedig ging er mit seinen Schülern bei einer Regatta an den Start. Am Wochenende bot er seine Kunst zum ersten Mal interessierten Bootsbauern auf der Ökologiestation an. Einzig einige Holzlatten hatte er bereits mit der Säge vorbereitet.

Männerwochenende und Teamwork am Boot

Gar nicht so leicht: Weidenruten in Spanden verwandeln.
Gar nicht so leicht: Weidenruten in Spanden verwandeln.

Drei Freunde ließen sich das nicht zwei Mal sagen. Sie machten aus dem Workshop ein Männerwochenende. Nur einer von ihnen ist seit 25 Jahren eine echte Wasserratte mit Freude am Paddeln und Sportbootführerschein. Die übrigen Freunde ließen sich von der Begeisterung anstecken. Das andere Team sind Vater, Sohn und dessen zwei Freunde. Gemeinsam hat man schon viel unternommen. Diesmal soll es das eigene Boot sein. „Der Workshop war einfach interessant“, sind sich alle vier einig. Wenn das Boot fertig ist, soll es auf der Lippe oder auf der Ruhr ausprobiert werden. Der Bau war nicht so schwer wie gedacht, aber auch bei weitem nicht so leicht. „Man braucht schon eine Anleitung – vieles muss nach Gefühl gemacht werden.“

Kraft war auch gefragt, wenn die Naturmaterialien nicht so wollten wie sie sollten.
Kraft war auch gefragt, wenn die Naturmaterialien nicht so wollten wie sie sollten.

Die Boote nehmen beide Teams mit nach Hause. Lange allerdings werden sie nicht halten, auch wenn LKW-Plane die wasserfeste Hülle bilden wird. „Die Boote aus Naturmaterialien sind meist nur für eine Saison zu verwenden“, erläutert Andreas Tilg. Der Vorteil: „Alles kann anschließend naturnah entsorgt oder recycelt werden.“ Gespannt waren alle, ob ihre Boote beim Praxistest auf der Lippe auch tatsächlich alle acht Teilnehmer über Wasser halten. Dafür gab es eigens eine Sondergenehmigung. „Bisher hat das immer geklappt“, verspricht Andreas Tilg.

 

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Mit dem Rad unterwegs: Kunst an Kuhbach und Seseke

Kuhbach und Seseke und die dortigen Kunststandorte sind am Samstag, 11. April, die Ziele einer Fahrrad-Themenführung von Gästeführer Klaus Holzer vom Gästeführererring. Um 14 Uhr startet Holzer gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern zu der Fahrrad-Wanderung, bei der die Wasserläufe von Kuhbach und Seseke erkundet werden. Treffpunkt für Interessierte ist der Randwanderweg Kuhbachtrasse am Globus-Baumarkt, Geschwister-Scholl-Str. 1, in Bergkamen-Mitte.

Im Rahmen der Fahrrad-Führung will Holzer ganz unterschiedlichen Aspekten nachgehen und unter anderem etwa die Fragen beantworten, wie und warum sich Kuhbach- und Sesekeufer inzwischen als Kunststandorte etabliert haben, warum der Kuhbach heute kaum noch zu sehen ist, wie die Technik hinter der Renaturierung der beiden wichtigsten heimischen Wasserläufe funktioniert und welche Rolle dabei leistungsfähige Pumpen spielen.

Vorgesehen ist weiterhin auch eine Stippvisite im Seseke-Körne-Winkel in Kamen-Westick, wo sich in frühgeschichtlicher Zeit etwa vom zweiten bis zum späten fünften nachchristlichen Jahrhundert eine recht bedeutende germanische Siedlung befunden hat.  Auf der Vinckebrücke in unmittelbarer Nähe der beiden Kirchen in Kamen gibt es am Ende der Fahrt noch eine Einordnung der Flussrenaturierung in den größeren politischen und kulturhistorischen Zusammenhang.

Die Kosten für die Teilnahme an der viereinhalbstündigen Tour betragen 6 Euro pro Person, für Kinder bis zu zwölf Jahren ist die Teilnahme frei.  Eine besondere Vor-Anmeldung ist nicht erforderlich.