Immer noch nutzen zu wenige Eltern das Bildungs- und Teilhabepaket

Gerade Kinder von Familien, die von Hartz IV, Wohngeld und anderen Sozialleistungen leben müssen, benötigen zusätzliche finanzielle Unterstützung aus dem Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes, die ihnen zum Beispiel die Teilnahme an einer Klassenfahrt, am Schulessen, an einer Nachhilfe oder die Mitgliedschaft in einem Sportverein ermöglichen.

Teilhabe 2Doch 40 Prozent der rund 9 Millionen Euro, die für die über 20000 anspruchsberechtigten Kinder und Jugendlichen im Kreis Unna zur Verfügung stehen, werden nicht abgerufen. Damit stehe der Kreis im Landesvergleich gut da, betont Norbert Diekmännken, der Leiter des Fachbereichs Arbeit und Soziales beim Kreis Unna. Wesentlich besser sehe es in Bergkamen aus. Die Antragszahlen hier lägen an der Spitze der Städte und Gemeinden im Kreis und auch über denen der einwohnerstärksten Stadt Lünen. Dies sei das Ergebnis der hervorragenden Beratungstätigkeit im Bergkamener Job Center und in der Wohngeldstelle der Stadt Bergkamen.

Doch auch in Bergkamen beantragen viele Eltern kein Geld aus dem Paket. Hier will der Kreis Unna jetzt nochmals in die Offensive gehen. Als ein wichtiges Ziel formuliert Diekmännken, dass mehr Schüler in den Genuss von Nachhilfeunterricht kommen. Anfänglich gab es hier nur Geld, wenn die Versetzung gefährdet ist. Inzwischen können Mittel für Nachhilfe auch abgerufen werden, wenn damit das „Lernniveau“ der Kinder und Jugendlichen gehoben werden kann, wenn also statt einer 4 auf dem Zeugnis eine 3 stehen soll. „Jugendliche mit einem guten Schulabschluss erhalten so die Chance auf einen Ausbildungsplatz und danach auf ein gesichertes Einkommen. Wir wollen so erreichen, dass mehr Menschen aus dem Bezug von Sozialleistungen herauskommen“, betont Diekmännken.

Damit dies auch die Eltern erreicht, hat der Kreis Unna nicht nur ein kleines Infoblatt herausgegeben, das die Eltern bei ihrem Besuch im Jobcenter vom Berater erhalten. Gedruckt ist auch eine Broschüre für Lehrer und andere pädagogische Fachkräfte, durch die sehr detailliert über die Leistungen des Bildungs- und Teilhabepakets aufgeklärt wird. Jetzt haben auch die Bergkamener Schulen das Angebot vom Kreis erhalten, dass seine Mitarbeiter in Elternstand oder bei Schulfesten über das Bildungs- und Teilhabepaket informieren.

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Gästeführer machen die Marina auch für Blinde und Sehbehinderte erlebbar

Detlef Göke ist ein erfahrener Gästeführer und die Marina Rünthe kennt er wie seine eigene Westentasche. Doch am Dienstag steht er vor einer völlig neuen Herausforderung: Er solle die Schönheiten und Besonderheiten des größten Yachthafens in NRW Menschen erklären, die überhaupt nicht oder allenfalls sehr schlecht sehen können.

Die Gästeführer Andrea Wissmann und Detlef Göke bringen den Ausflüglern des Blinden- und Sehbhindertenvereins näher.
Die Gästeführer Andrea Wissmann und Detlef Göke bringen den Ausflüglern des Blinden- und Sehbhindertenvereins die Marina Rünthe etwas näher.

Detlef Göke hat sich mit Andrea Wissmann aus dem Gästeführerring eine nette Verstärkung geholt. Zu zweit würden sie schon auf die besonderen Bedürfnisse der etwa 20 Mitglieder des Blinden- und Sehhindertenvereins reagieren können. „80 Prozent seiner Informationen bezieht der Mensch über seine Augen“, erklärt Walter Görlitz. Da dürfe man nicht einfach sagen „Da ist ein Kran“, sondern „Da befindet sich ein blauer Kran und er hat die und die Aufgaben.“

Der Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenvereins Kreis Unna ist ein Ur-Bergkamener. Doch viele Veränderungen in seiner Vaterstadt kennt er nicht, weil er sie nicht sehen kann. Der Ausflug zur Marina ist ein erster Schritt, dies zu ändern. Anfang dieses Jahres nahm Walter Görlitz Kontakt auf mit den Bergkamener Gästeführern, um mit ihnen auszuloten, welche Besichtigungsangebote für Blinde und Sehbehinderte interessant sein könnten. Ein Ergebnis dieses Gespräch war, dass sich beide Seiten auf dieses interessante und auch wegweisende Experiment einlassen wollen.

Nächstes Ziel ist das Römerlager Oberaden

Beim nächsten Treffen werden die Vereinsmitglieder eine Bilanz ziehen: Was hat gefallen und was nicht. Für Walter Görlitz steht das nächste Ziel bereits fest: das Römerlager in Oberaden.

Mit diesem Angebot der Gästeführer vollzieht Bergkamen einen weiteren Schritt auf dem Weg, dass alle Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben sollen. Diese umfassende Forderung der UN-Menschenrechtskonvention wird seit einigen Jahren leider unter dem Begriff „Inklusion“ auf die Schulpolitik verkürzt.

Einen kleinen, aber wichtigen Beitrag hat die Stadt Bergkamen jetzt bei der umfassenden Veränderung ihres Internetauftritts geleistet, ohne darüber ein großes Aufheben zu machen: Die Internetseite kann nun auch von Sehbehinderten genutzt werden, in dem eine Sprachausgabe die Inhalte vorliest. Darauf weist Walter Görlitz während seines Marina-Besuchs gegenüber dem Bergkamener Infoblog hin.




Projekt Familienpaten (FiP) in Bergkamen hat Zuwachs bekommen

Das Projekt Familienpaten (FiP) in Bergkamen hat Zuwachs bekommen: sieben Teilnehmerinnen haben die Vorbereitung erfolgreich abgeschlossen und übernehmen demnächst eine Familienpatenschaft. In diesem Projekt arbeiten bereits fünfzehn ehrenamtliche Paten und begleiten Familien, die Unterstützung angefragt haben.

Die neuen Familienpatinnen (v.l.) Patricia Bayar, Sonja Franz und Heike Reininghaus gemeinsam mit Margarete Hackmann vom Runden Tisch "Kinder im Zentrum"
Die neuen Familienpatinnen (v.l.) Patricia Bayar, Sonja Franz und Heike Reininghaus gemeinsam mit Margarete Hackmann vom Runden Tisch „Kinder im Zentrum“

„Ich habe davon in der Zeitung gelesen und irgendwann gedacht, das kannst du doch auch tun.“ so erging es Heike Reinighaus beim Lesen der Berichte über den ersten Durchgang der Familienpaten. Mittlerweile ist sie selbst Patin.

Für Patricia Bayar war die unerwartet intensive Vorbereitung auf die Aufgabe als Familienpatin sehr wichtig, auch um Kontakte zu den anderen Patinnen zu knüpfen. So geht es auch Sonja Franz: „Ich fühle mich wirklich gut vorbereitet, habe Ansprechpartner und Austauschmöglichkeiten und bin gespannt, was auf uns zukommt.“ Die drei Damen erzählen und lachen miteinander, wie langjährige Freundinnen. „Nein, wir kannten uns vorher alle nicht. Aber wir verstehen und prima“ ist die einhellige Meinung.
Zurzeit werden erste Kontakte zu den Familien geknüpft, die eine Familienpatin angefragt haben. Die Organisation liegt in den Händen von Margarete Hackmann vom Verein „Familiäre Kinder- und Tagesbetreuung“. „Es sind im Moment fünf Familien, doch wir sind sicher, dass da noch weitere hinzu kommen und alle Familienpaten demnächst in einer Familie tätig sind.“

Zurückgeben, was man selbst erfahren hat

Die Motivation für das neue Ehrenamt kommt auch aus dem Gefühl, etwas zurück geben zu können, was sie selbst erfahren haben. „Als junge Frau hat mich eine nette Nachbarin unterstützt, bei der Wäsche und wenn mal auf die Kinder aufgepasst werden musste. Das hat so gut getan und war so hilfreich, das möchte ich auch bewirken,“ erklärt Bayar ihr Engagement. Und dass sie sich darauf freuen, ein paar Stunden in der Woche ohne Verpflichtung und ohne Druck sich nur mit Kindern einer Familie zu beschäftigen, dass ist den drei neuen Familienpatinnen anzusehen.

Margarete Hackmann ermutigt Familien, die Familienpatenschaft in Anspruch zu nehmen. Sei es, dass es um die Betreuung der Kinder oder um Entlastung der Eltern oder um kleine Unterstützungen im Alltag geht. „Wir nehmen uns Zeit, um zu heraus zu finden, welche Patin zu welcher Familie passt.“

Am 7. Juli werden in einem Gottesdienst die Zertifikate an alle sieben neue Patinnen übergeben. Mitglieder des Runden Tisches gestalten den Gottesdienst in der Friedenskirche, der um 10.30 Uhr beginnt.

Das Projekt Familienpaten wird getragen vom Runden Tisch Bergkamen „Kinder im Zentrum“, zu dem sich zehn örtliche Organisationen, darunter auch die beiden Bergkamener Kirchengemeinden, der ev. Kirchenkreis und die Diakonie Ruhr-Hellweg, zusammen geschlossen haben. Weitere Informationen unter www.familienpate-bergkamen.de




Ruhrpottracer werden in der Wüste ausgesetzt

15. Mai, 9.05 Uhr: In der Nacht endlich in Israel angekommen. Sind nun auf dem Weg entlang des Toten Meeres nach Jordanien. Vor uns liegt die Wüste.

16. Mai, 7.21 Uhr: Wir haben es geschafft, wir sind in Jordanien! Die Rallye ist noch nicht beendet, aber wir haben den Zielort gesund und munter erreicht. Nach guten 6000 Kilometern sind wir gestern nach einem fünfstündigen Grenzübertritt von Israel nach Jordanien gefahren.

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Endlich auf der Fähre.

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Warten vor der Fähre.

Aktuell sind wir in Aqaba am Roten Meer in einem riesigen Luxushotel – Entspannung ist angesagt. Heute Abend um 22 Uhr geht es auf zu den letzten zwei offiziellen Rallye-Tagen. In der Nacht werden wir in der Wüste ausgesetzt und müssen zurück zum Hotel finden.

Die Fahrt durch Israel und auch das Stück Jordanien, das wir bis jetzt gesehen haben, war landschaftlich mal wieder sehr beeindruckend. Und geschichtlich?

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Runter vom Schiff und Klamotten verstauen, ehe es weiter geht.

Erinnerungen an den Reli-Unterricht

Auf einmal erinnern wir uns wieder an den Religionsunterricht. Hier sind sie also alle lang gelaufen, Tage und Wochen muss das ja alles gedauert haben. Hier hat Jesus das Meer geteilt? Hier ist die christliche Geschichte entstanden? Über was man so nachdenkt… Bis heute Abend genießen wir das Meer, den Pool und die Hotelanlage. Vom Strand aus kann man Ägypten sehen (siehe Palmen-Foto).

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Schlafen an Bord des Schiffes.

 

 

 

 

 




Erstaunlich viele Erstspender kamen zum DRK-Blutspendemarathon in der Pestalozzischule

An den Bergkamenern kann es nicht gelegen haben, falls der DRK-Kreisverband sein selbst gestecktes Ziel von 1000 Teilnehmern des Blutspende-Marathons an diesem Wochenende an vier Standorten im Kreis Unna verfehlt haben sollte.

Erstspender Daniel Rau beim Aderlass in der Pestalozzischule
Erstspender Daniel Rau beim Aderlass in der Pestalozzischule

200 Blutspender hat der Verband der Blutspendeaktion am Sonntag in der Sporthalle der Pestalozzischule zugetraut. Als gegen 18 Uhr das elfköpfige medizinische Team des Blutspendedienstes aus Hagen einpackte, befanden sich genau 244 Blutspenden in ihrem Gepäck. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Zahlen aus der Kreisstadt Unna noch nicht vor.

Was die zahlreichen Helferinnen und Helfer des Bergkamener DRK verblüffte, war, dass diesmal 54 Erstspender gekommen waren. Eine für die Nordbergstadt ungewöhnlich hohe Zahl.

Unter den Neuen befand sich auch Daniel Rau, der sich in Begleitung seines Sohns und seiner Frau auf die Liege zum Aderlass niedergelassen hatte. Vor wurde er von einem Arzt unter die Lupe genommen. Bevor sein roter Saft in die Blutbank kommt, wird es gründlich analysiert. Sollte sich dabei herausstellen, dass er an einer Krankheit leidet, bekommt er ebenso Bescheid wie für den wahrscheinlicheren Fall, dass alles in Ordnung ist.

Clown Püppi
Clown Püppi

Doch dieser Service hat den 40-jährigen Bergkamener nicht zum ersten Mal zu einer Blutspende gebracht. „Ich wollte das schon immer tun, denn ich könnte auch einmal auf eine Blutspende angewiesen sein“, erklärte er. Gehindert hatte ihn bisher die passende Gelegenheit. Am Sonntag war es dann anders: Zuerst besuchte Familie Rau die Bergkamener Blumenbörse; anschließend ging es zum Spendenmarathon.

Dass das Ergebnis so zufriedenstellend war, kann

Die "Massener Wandervögel" auf Blutspende-Werbetour
Die „Massener Wandervögel“ auf Blutspende-Werbetour

sich sicherlich das Bergkamener DRK auf die Habenseite gutschreiben. Es gab für die Spender und deren Begleiter zur Stärkung Leckeres vom Grill, vom Hot Dog-Stand sowie Quarkbällchen und frische Waffeln. Um den Nachwuchs kümmerte sich eine Kinderbetreuung, die der Clown Püppi verstärkte. Schließlich wurden die „Massener Wandervögel“ auf einen Rundkurs auf dem Nordberg geschickt. Die schmissigen Herren mit Pickelhaube und flotte Marschmusik sowie Mitglieder des Bergkamener Jugendrotkreuzes sorgten dafür, dass es keinem Bewohner und Besucher entgangen sein durfte, dass in der Pestalozzischule am Sonntag der Blutspende-Marathon lief.




Sekt und Bier unterhalb der Drei Zinnen

Neues von den Ruhrpottracern. Zunächst ließen sie uns am Samstagabend, 27. April, um 21.38 Uhr wissen: „Erste Etappe ist um, sitzen in den Dolomiten an den Drei Zinnen. Gasgrill läuft, mit Sekt und Bier wird angestoßen.“ Für die Ahnungslosen: Die Drei Zinnen sind ein markanter Gebirgsstock an der Grenze zwischen Südtirol und Venetien in Italien.

Am Montag, 29. April, rallye13um 11.46 Uhr schrieben Thorsten Becker, Mirco Faßbender, Sandra Benz, Jürgen Demuth, Jürgen Koppe und Kathrin Becker: „Gestern, also am Sonntag, 28. April, nach 12 Stunden und 554 Kilometern vonrallye15 Italien zurück nach Österreich, über den Loiblpass nach Slowenien und weiter durch Kroatien nach Ungarn. In Ungarn vom Campingchef zu Gulasch und Schnaps eingeladen.“ (Hoffentlich ist der nicht gekauft!)

„Seit 8 Uhr am Montag wieder auf Tour in Richtung Rumänien. Einige Aufgaben warten heute noch auf uns. Aktuell läuft alles super. Gisela bräuchte nach der Bergetappe etwas Öl. Plan für heute: Ankunft in Rumänien. Zur Erinnerung: Gisela ist eines der Autos. Bei Gisela, Rolfi und Gunnar handelt es sich um Mercedes-Kombis, Baujahr 1988, 1991 und 1992

Übrigens: Insgesamt 111 Teams sind bei der Allgäu Orient Rallye 2013 gestartet.




Die Ruhrpottracer sind über die Rampe

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Selbst das winzigste Gefährt lässt sich bewegen. Aber nun muss es auch noch ins Auto, das ohnehin bis unters Dach vollgestopft ist.

„Die Rallye ist gestartet, wir sind über die Rampe“, vermeldeten am Samstag, 27. April, um 11.04 Uhr aus Oberstaufen die „Ruhrpottracer“. Sie erinnern sich? Das sind diese quirligen Abenteurer – vier Männer und zwei Frauen aus Bergkamen, Werne und Unna -, die mitmachen bei der 8. Allgäu Orient Rallye. Im Kofferraum der drei Fahrzeuge, denen das Team –  ja, ist ziemlich abgefahren – die Namen Gisela, Rolf und Gunnar verpasst hat, befinden sich neben den Dingen, die man so braucht, wenn man 5555 Pistenkilometer in drei Wochen bewältigen muss, auch jede Menge Spielzeug, Decken, Bälle und Kleidung für soziale Einrichtungen.

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Los geht’s! Die Rallye startete am Morgen vor dem Kurhaus in Oberstaufen.

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Drei Wochen unterwegs, da braucht es schon ’ne Menge Gepäck. Zumal dann, wenn es nicht nur das eigene ist.

 

 

 

 

 

Zum Start sollten die Ruhrpottracer ein Musikinstrument mitbringen. „Unsere Gitarre musste einer Posaune weichen. Zumindest konnte ich ihr einen Ton entlocken“, schreibt Sandra Benz. „Ob es zu einem ganzen Lied bis Istanbul reicht, werden wir in den nächsten zwei Tagen sehen. Die erste Rallyeaufgabe bis Istanbul läuft schon … Wie viele Sprossen hat diese Brücke?“ Na, dann mal ran ans muntere Zählen.

Anstehen fürs Roadbook

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1760 Sprossen zählte das Team. Ob’s stimmt, erfährt es erst in Jordanien.

Um 12.56 Uhr schreibt Sandra Benz: „1760 Sprossen haben wir gezählt, ob es stimmt, erfahren wir erst in Jordanien, am Ende des Abenteuers. Vom Start aus und der Brücke ging es von Oberstaufen nach Haldenwangen. Hier: Anstehen fürs Roadbook und erste Übungen mit dem Mini-Babyracer (nicht Bobby Car), mit dem wir in Istanbul eine Aufgabe lösen müssen. Also noch mehr Gepäck an Bord. Wohin nur damit noch?“

Kleiner Tipp aus der Heimat: Auf dem Dach der Fahrzeuge hat’s noch Platz… Und jetzt freuen wir uns auf die Fortsetzung dieses automobilen Abenteuers.




Mit dem Verkauf von „Haus Monopol“ endet ein weiteres Stück Bergbaugeschichte

Ende dieses Jahres wird ein weiteres Kapitel der Bergbaugeschichte in Bergkamen und Kamen geschlossen: Die RAG will ihr Erholungsheim „Haus Monopol“ in Willingen verkaufen, weil sie es selbst nicht mehr ohne finanzielle Verluste betreiben kann.

Die IGBCE-Mitglieder aus Bergkamen und Kamen. Im Hintegrund das Haus Monopol.
Die IGBCE-Mitglieder aus Bergkamen und Kamen. Im Hintegrund das Haus Monopol.

Errichtet wurde der ältere Teil dieses Gebäudekomplexes in den 50er auf Betreiben der Betriebsräte der Bergwerksgesellschaft Monopol, zu der neben den Grilloschächten in Kamen auch Grimberg 1/2 in der Nachbargemeinde Bergkamen. Gedacht war es ursprünglich als Erholungsheim für junge Bergleute und Berglehrlinge. An den Bauarbeiten waren viele Kumpel der beiden Schachtanlagen beteiligt gewesen.

Dieses Angebot an den Nachwuchs hatte unter anderem den Zweck, den Bergbau für die jungen Leute interessant zu machen. Die Zechen im Ruhrgebiet benötigten dringend Arbeitskräfte, die auch eine entsprechende Ausbildung durchliefen.  Die jungen Männer, die aus ganz Deutschland kamen, wohnten zum Beispiel im Jugenddorf in Oberaden oder im Pestalozzidorf in Weddinghofen. Durch eine besondere Betreuung versuchten die Zechengesellschaften, die Probleme, die durch die Trennung von den Familien entstanden sind,  auszugleichen.

Haus Monopol
Der ältere Teil des Hauses Monopol in Willingen.

Später wurde das „Haus Monopol“ als Erholungsheim für Bergleute und ihre Familien aus Kamen und Bergkamen genutzt. Sie waren fast Pioniere des Sauerlandtourismus. Wer heute vom Haus Monopol ins Tal blickt, sieht dort Skipisten, Sessellifte und eine Sommerrodelbahn. Das alles gab es damals nicht.

Auch nicht 1972, als der heutige Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek dort mit seiner Familie zum ersten Mal einen Winterurlaub verbrachte. Vermutlich würde er sich daran gar nicht erinnern, wenn es davon nicht Amateurfilmaufnahmen gäbe.

Oliver Kaczmarek und die IGBCE-Mitglieder aus Kamen und Bergkamen, die er zur Wanderung mit dem "Roten Rucksack" eingeladen hatte.
Oliver Kaczmarek und die IGBCE-Mitglieder aus Kamen und Bergkamen, die er zur Wanderung mit dem „Roten Rucksack“ eingeladen hatte. Foto>: Ulrich Bonke

Als Student verdiente sich Kaczmarek etwas Geld als Betreuer von Jugendgruppen und Familien im Haus Monopol in den Sommerferien. Jetzt hatte er über 40 IGBCE-Mitglieder aus Kamen und Bergkamen zu einem letzten Besuch des Hauses Monopol im Besitz der RAG eingeladen. Viele von ihnen kennen es von ihren Urlaubsaufenthalten. Das Haus wurde Ende der 90er Jahre umfangreich umgebaut und erweitert und bietet seither für ca. 120 Personen Platz.

Verbunden mit diesem letzten Besuch war eine etwa acht Kilometer lange Wanderung zum Haus Niedersfeld, das ebenfalls die RAG gehört. Hier denkt das Bergbauunternehmen nicht an einen Verkauf. Es ist als Haus für Tagungen und Seminare stark nachgefragt und schreibt deshalb auch keine roten Zahlen.

 




Bayer-Stiftung unterstützt Ehrenamtsprojekte rund um den Standort Bergkamen

Die Bayer-Sozialstiftung unterstützt weiterhin im Rahmen ihres Ehrenamtsprogramms  Projekte im Umfeld des Standorts Bergkamen mit jeweils bis zu 5.000 Euro. Voraussetzung ist, dass sich der Antragsteller persönlich für die Maßnahme engagiert und einen konkreten Projekt- und Kostenplan vorlegen kann.

Stiftungsvorstand Thimo V. Schmitt-Lord (r.), Kita-Leiterin Martina Stolte (2. v. l.), Petra Geue, Vorsitzende des Fördervereins und die Kinder der Kita St. Sophia gratulieren Ehrenamtler Stephan Biermann zu seinem erfolgreichen Projekt.
Stiftungsvorstand Thimo V. Schmitt-Lord (r.), Kita-Leiterin Martina Stolte (2. v. l.), Petra Geue, Vorsitzende des Fördervereins und die Kinder der Kita St. Sophia gratulieren Ehrenamtler Stephan Biermann zu seinem erfolgreichen Projekt. Foto: Bayer

Anträge können übrigens unter dieser Prämisse alle Bürgerinnen und Bürger stellen und nicht nur Bayer-MitarbeitarbeiterDabei sei es unerheblich, ob der Antragsteller ein Mitarbeiter oder Pesnionär des Unternehmens ist. Das Förderprogramm solle unmittelbar den Menschen zugute kommen. Anträge auf Projektförderung können ganzjährig unter www.bayer-stiftungen.de gestellt werden.

Beispielhaft, was gefördert wird, sind die beiden jüngsten Projekte, die von der Bayerstiftung finanziell unterstützt werden Kinder lernen mit all ihren Sinnen. Tasten und Berühren sind dabei in frühen Jahren besonders wichtig für ihre weitere Entwicklung. In der Kita St. Sophia können Kinder auf diese Weise jetzt sogar das Element Wasser erforschen. Möglich gemacht hat das Stephan Biermann. Gemeinsam mit Handwerkern hat er ehrenamtlich bei Aufbau und Ausstattung eines speziellen Tischs geholfen, der den kleinen Bewohnern viel Wissenswertes über Wasser vermittelt. Die Bayer-Stiftung beteiligte sich mit einem Zuschuss von 2.700 Euro an der Realisierung des Vorhabens.

„Dieses Projekt hat den Stiftungsrat überzeugt. Es zeigt beispielhaft, wie ehrenamtliches Engagement Wissen vermittelt und gleichzeitig für Naturwissenschaften begeistert“, betonte Thimo V. Schmitt-Lord, Vorstand der Bayer-Stiftungen, anlässlich der Projektauszeichnung. Insgesamt hat die Stiftung seit Beginn ihres Ehrenamtsprogramms vor sechs Jahren 18 soziale Projekte im Umfeld des Bayer-Standorts Bergkamen mit einem Gesamtvolumen von 65.725 Euro unterstützt.

„Der Umgang mit Wasser bereitet den Kindern viel Spaß. Sie lernen dabei aber auch, wie wichtig dieses Element für pflanzliches, tierisches und menschliches Leben ist“, erklärt Stephan Biermann. Sein Projekt ist eines von mehreren Vorhaben, mit dem die Kita St. Sophia Kinder für Nachhaltigkeit, Umwelt und Gesundheit interessiert. Leiterin Martina Stolte: „Mit ihrer Förderung hat die Bayer-Stiftung einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, diese wichtigen Themen künftig noch intensiver behandeln zu können.“

Rollenspiel und Improvisation

Mit Kindern und Jugendlichen beschäftigt sich ein weiteres ehrenamtliches Projekt, das die Bayer-Stiftung in Werne mit 3.000 Euro unterstützt. Dabei stehen schauspielerische Leistungen im Mittelpunkt. „Rollenspiel und Improvisation“ heißen die Seminare, die die jugendlichen Akteure der Freilichtbühne Werne absolvieren. Initiiert haben diese Weiterbildung Uwe Wittenberg und Marvin Müller, die sich bereits seit vielen Jahren ehrenamtlich für die Bühne engagieren.

„Das Angebot kommt allen Schauspielern der Freilichtbühne im Alter von acht bis 17 Jahren zu Gute – insgesamt also mehr als 100 Personen. Diese verbessern dadurch nicht nur ihr Auftreten vor dem Publikum, sondern entwickeln sich auch in ihrer Persönlichkeit weiter“, betont Wittenberg. Verbunden mit dem Projekt ist darüber hinaus die Ausbildung einer ehrenamtlichen Schauspielerin zur Theaterpädagogin sowie ein Workshop, in dem bis zu 15 Vereinsmitglieder das Handwerk des Bühnenbauers lernen.

Bayer Cares Foundation

Die „Bayer Cares Foundation“ ist neben der Bayer Science & Education Foundation die zweite Stiftung der Bayer AG. Die Bayer-Sozialstiftung unterstützt im Rahmen ihres Ehrenamtsprogramms ein Projekt mit bis zu 5.000 Euro unter der Voraussetzung, dass sich der Antragsteller – ob Bayer-Mitarbeiter, Bayer-Pensionär oder ein Bürger – persönlich für die Maßnahme engagiert und einen konkreten Projekt- und Kostenplan vorlegen kann. Das Förderprogramm soll unmittelbar den Menschen zugute kommen. Anträge auf Projektförderung können ganzjährig unter www.bayer-stiftungen.de gestellt werden.

Die Bayer Cares Foundation vergibt zudem jedes Jahr den „Aspirin Sozialpreis“ für innovative Hilfs- und Beratungsangebote im Gesundheitsbereich. Darüber hinaus betreut sie den Förderbereich der Herbert-Grünewald-Stiftung mit dem Schwerpunkt innovative Behindertensport-Projekte. Zudem hilft die Bayer-Stiftung weltweit Menschen, die durch Naturkatastrophen in akute Not geraten sind. Der Fokus liegt hier auf langfristig angelegten Wiederaufbauprojekten.

Mehr Informationen zur Bayer Cares Foundation sowie Förderanträge finden Sie unter: www.bayer-stiftungen.de




Bergkamener Netzwerk Demenz startet neue Inforeihe

Das Bergkamener Netzwerk Demenz startet erneut mit einer Inforeihe. Das Netzwerk unter Leitung des Seniorenbüros, in dem mittlerweile 28 verschiedene Dienste und Institutionen eng zusammenarbeiten, will mit diesen Veranstaltungen das Thema Demenz weiter in die Öffentlichkeit rücken und zu unterschiedlichen Themen informieren.

Für viele Bürgerinnen und Bürger ist Demenz  noch ein Thema, das verunsichert und Fragen aufwirft. Daher sind Information und Orientierung nach wie vor die wichtigsten Ziele des Netzwerkes, um die Bevölkerung für das Thema Demenz zu sensibilisieren und die Lebenssituation für Erkrankte und Angehörige zu verbessern.

  • Der Auftakt zu der Veranstaltungsreihe „Was Sie schon immer über das Thema Demenz erfahren wollten“ wird am Montag, 15. April, 16.00 Uhr – 17:30 Uhr in der Stadtbibliothek, Am Stadtmarkt 1 erfolgen. Erstes Thema wird hier  „Die Pflegeversicherung“ sein, zu der Andrea Schulte vom Pflegestützpunkt Kamen referieren wird. Wann erhalten an Demenz erkrankte Menschen Leistungen aus der Pflegeversicherung? Welche neuen gesetzlichen Ansprüche bestehen seit dem 01. Januar 2013? Diese und weitere verwandte Fragen werden in dem Vortrag beantwortet.
  • Am Dienstag, 14. Mai von 15.00 Uhr – 16.30 Uhr wird es dann um das Thema „Musik und Demenz“ gehen. Im AWO Hermann-Görlitz-Seniorenzentrum, Marie-Juchacz-Str. 1 wird die Musiktherapeutin Frau Marlis Marchand aufzeigen, welche Möglichkeiten die Musik für die Begegnung mit Demenzerkrankten bietet. Musik kann Erinnerungen hervorrufen, die Stimmung heben und einen Zugang zum Demenzerkrankten finden, wo die Sprache ihn nicht mehr erreicht. Singen und Musizieren verhelfen dem demenzkranken Menschen zu nonverbalen, manchmal sogar zu verbalen Ausdrucksmöglichkeiten. Musik kann dabei ein Schlüssel zum demenzerkrankten Menschen sein.
  • Zum Thema „Vorsorge getroffen“ wird Christoph Straub vom Betreuungsverein der Diakonie am 13. Juni referieren. In der Ev. Martin-Luther-Kirchengemeinde, Preinstr. 28 werden in der Zeit von 17.00– 18.30 Uhr die unterschiedlichen Vorsorgemöglichkeiten differenziert behandelt. Der Vortrag vermittelt Grundlagen über die Unterschiede und Schnittstellen der Vorsorgevollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit Fragen zu stellen und eigene Erfahrungen darzustellen.

Die Veranstaltungen werden kostenlos angeboten jedoch wird um eine vorherige Anmeldung im Seniorenbüro der Stadt Bergkamen gebeten. Anmeldungen nehmen Inge Freitag und Meike Scherney unter der Rufnummer  02307/965410 entgegen.




Entspannung auf dem Arbeitsmarkt

Auf dem Arbeitsmarkt bei uns ist eine leichte Entspannung zu verzeichnen: Im Bezirk Kamen – mit den Städten Bergkamen und Werne – meldet die Arbeitsagentur für März einen Rückgang der Arbeitslosenzahl um 0,3 Prozent. 6398 Menschen sind derzeit in den drei Städten arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosen-Quote bleibt konstant bei 10,2 Prozent – das sind 0,3 Prozentpunkte mehr als im gesamten Kreis Unna.

Viele Azubis nicht übernommen

Friedhelm Kock, Leiter der Kamener Agentur-Geschäftsstelle, kommentiert die Entwicklung: „Da die kalte Witterung die Entspannung verzögert hat und viele Auszubildende nach Ende der Ausbildung nicht übernommen worden sind, liegen wir in der Arbeitslosigkeit noch deutlich über dem Vorjahresniveau. Der Stellenmarkt zieht aber in einigen Branchen wieder an, so dass ich für den weiteren Jahresverlauf wieder mit einem leichten Abbau der Arbeitslosigkeit rechne.“
Mit 188 neu gemeldeten Stellen habe schon im März die Nachfrage gegenüber den Vormonaten (Januar 113, Februar 150) deutlich angezogen, teilt die Agentur in Kamen mit. „Besonders starke Zuwächse waren bei Arbeitgebern aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (41 Stellenmeldungen, +8), dem Handel (37 Stellenmeldungen, +11) und Zeitarbeitsunternehmen (33 Stellenmeldungen, +10) zu verzeichnen.“

„Schwierige Bedingungen“

Und vom Chef der Arbeitsagentur in Hamm, Harald Küst, heißt es: „Der Arbeitsmarkt verkraftet die schwache wirtschaftliche Entwicklung der letzten Monate weiterhin gut. Das zeigt sich insbesondere daran, dass die aktuelle Arbeitslosenzahl nur noch um 0,8 Prozent über dem Vorjahr liegt. Trotz schwieriger Bedingungen ist die Arbeitslosigkeit im März zurück gegangen, wobei die Wiedereinstellungen von Mitarbeitern in wetterabhängigen Berufen später als in den Vorjahren angelaufen ist.“ Erfreulich sei eben auch, dass der Stelleneingang seit Jahresbeginn wieder zunehme.