Demografischer Wandel: „Große gesellschaftliche Gesamtaufgabe“

landrat
Anke Jauer und Katja Sträde von Competentia, Landrat Makiolla, Kreis-Sozialplaner Hans Zakel, Superintendentin Annette Muhr-Nelson und WFG-Geschäftsführer Dr. Dannebom (v.l.n.r.).

Heutige 65-Jährige sind körperlich und geistig erheblich agiler als dieselbe Altersgruppe in den 70er Jahren. Eigentlich klasse, sollte man meinen. Doch eine niedrige Geburtenrate sorgt dafür, dass die Bevölkerung abnimmt, weil die Sterberate die Geburtenrate übersteigt. Das heißt: Wir werden weniger. Der Anstieg der Lebenserwartung wiederum sorgt dafür, dass der Anteil der älteren Menschen an der Bevölkerung kontinuierlich steigt.

1990 lag der Seniorenanteil im Kreis Unna unter 20 Prozent, jetzt beträgt er 27 Prozent. Im Jahr 2030 werden 40 Prozent der Bevölkerung im Kreis 60 Jahre und älter sein. Dem steht ein drohender Fachkräftemangel gegenüber. Denn auch wenn die Alten heute fitter sind, irgendwann benötigen sie Unterstützung und Pflege. Um dieses Thema ging es jetzt auf einer Fachtagung des Kreises und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna (WFG) auf Haus Opherdicke mit rund 70 Unternehmensvertretern und Multiplikatoren.

Wenn wir uns heute nicht um die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf kümmern, haben wir morgen eine schwächelnde Wirtschaft und ein zerbrechliches Sozialgefüge. (Michael Makiolla, Landrat)

„Wenn wir uns heute nicht um die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf kümmern, haben wir morgen eine schwächelnde Wirtschaft und ein zerbrechliches Sozialgefüge“, stellte Landrat Michael Makiolla fest. „Den zu verhindern, setzt nicht nur mehr Möglichkeiten für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf voraus, sondern auch Angebote zur besseren Verzahnung von der Pflege Angehöriger und einer Erwerbstätigkeit“, so der Landrat.

Wie die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf möglich ist, erläuterten mit verschiedenen praktischen Beispielen Expertinnen und Experten des Landes, der Industrie- und Handelskammer, aus der Wissenschaft, aus Betrieben und aus Netzwerken wie „Erfolgsfaktor Familie“ (bundesweit aktiv) und dem „Bündnis für Familie Kreis Unna“.

Die Beispiele stammten u.a. vom Volkswohlbund Dortmund (z.B. Vortragsreihen zu Pflege, Demenz, Vorsorge), dem Katholischen Hospitalverbund in der Region (Mitarbeiterbefragungen, dauerhafte Lebensphasenunterstützung mit Workshops u.a.), der HeLi NET Telekommunikation Hamm (Umfrage, Sensibilisierung im Intranet, „Pflegetasche“ mit Informationen) und der Stadt Fröndenberg/Ruhr (erste Sensibilisierungen, Ansprechpartnerin).

Die bedarfsgerechte Versorgung im Quartier steht darin im Vordergrund, und die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege wird unterstützt. (Georg Oberkötter, Gesundheitsminsterium)

„Dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wichtig ist, bestreitet heute niemand mehr ernsthaft“, so Georg Oberkötter aus dem Gesundheitsministerium. „An dem Bewusstsein, dass auch Pflege und Beruf unter einen Hut passen müssen, müssen wir noch arbeiten.“

Mit einem 2014 in Kraft tretenden neuen Landesgesetz werde das bisherige Landespflegesetz und das für den Heimbereich zuständige Wohn- und Teilhabegesetz zusammengefasst. „Die bedarfsgerechte Versorgung im Quartier steht darin im Vordergrund, und die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege wird unterstützt“, hob Oberkötter hervor. Modellprojekte wurden bereits auf den Weg gebracht.

Superintendentin Annette Muhr-Nelson betonte als Vorsitzende des kreisweiten Bündnisses für Familie, dass insbesondere Frauen die Mehrfachbelastungen von Haushalt, Beruf, Kindererziehung und Pflege und Betreuung von Angehörigen zu spüren bekommen. „Dem Stigma der Pflege muss mit Sensibilität und mit gesetzlichen Rahmenbedingungen begegnet werden. Wir müssen vor allem begreifen, dass wir hier eine große gesamtgesellschaftliche Aufgabe vor uns haben.“

Weitere Informationen gibt es bei Anke Jauer, Competentia – Kompetenzzentrum Frau und Beruf Westfälisches Ruhrgebiet, bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna, Tel. 0 23 03 / 27-40 90, und bei Hans Zakel, Stabsstelle Planung und Mobilität Kreis Unna, Tel. 0 23 03 / 27-11 61.




Brand in der Hoeterstraße: Hilfen laufen auf Hochtouren

Die Hilfen für die 7-köpfige Familie, deren Haus an der Hoeterstraße am Montagnachmittag durch einen Brand unbewohnbar gemacht wurde, laufen auf Hochtouren. Dabei hat es nicht nur einen großen Gebäudeschaden gegeben, sondern viele Einrichtungsgegenstände, Bekleidung und, persönliche Dinge sind unbrauchbar geworden.

Feuer Hoeterstraße (5)Sehr schnell ist der Verein „Die kleine Nana“ aktiv geworden. Er hat eine finanzielle Soforthilfe geleistet und kümmert sich auch weiter um die Familie. Die Stadt Bergkamen bittet darum, Geldspenden auf das Konto der Kleinen Nana zu überweisen. Da der Verein, der sich vor allem um Kinder aus sozial schwachen Familien kümmert, gemeinnützig ist, können diese Spenden bei der nächsten Steuererklärung steuermindernd beim Finanzamt geltend gemacht werden.

Die Kontonummer des Vereins lautet:

„Die kleine Nana e. V.“
Sparkasse Bergkamen-Bönen
BLZ 410 518 45
Konto-Nr. 17 03 99 59
Stichwort: „Hausbrand Hoeterstraße“

Sachspenden sammelt die Facebook-Gruppe „Du bist ein Bergkamener, wenn…“. Wer hier helfend tätig werden möchte, sollte einfach in diese Gruppe hineinschauen. Dort gibt es Tipps und Hinweise. Gut wäre es natürlich auch, wenn man dort Mitglied werden würde.

Hier ist noch ein Beispiel für Hilfe durch eine Firma. „Feuerwerkszauber Hamm/Bergkamen“ will fünf Prozent vom Wert jeder Bestellung, die bis zum 15. Oktober eingegangen ist, der Familie zur Verfügung stellen.




Politik diskutiert über den Ärztenotstand in Bergkamen

Das Bergkamener Ärztenetzwerk hat in der letzten Sitzung des Bergkamener Stadtrats vor den Sommerferien laut Alarm geschlagen. Es sieht die medizinische Versorgung der Bergkamener Bevölkerung in Gefahr. Mit diesem Problem wird sich nun am Mittwoch, 11. September, der Bergkamener Ausschuss für Familie, Soziales und Senioren auseinandersetzen.

ÄrztenetzEs gebe zu wenig Hausärzte, sie hätten einen hohen Altersdurchschnitt und viele gingen bald in den Ruhestand, ohne dass eine Nachfolge in Sicht sei, erklärte damals der Ärztesprecher Dr. Joachim Eick den Mitgliedern des Bergkamen Stadtrats.

Die Politik müsse jetzt aktive Gegenmaßnahmen ergreifen, forderte Dr. Eick. Die Diskussion in der kommenden Woche im Ausschuss ist offensichtlich der Auftakt. Der Sprecher des Ärztenetzwerks ist dazu eingeladen worden. Er wird die brisante Lage den Politikerinnen und Politikern erläutern.




Kostenlose Pflegeberatung

Bergkamen/Kreis Unna. (PK) Die nächste kostenlose Pflege- und Wohnberatung in Bergkamen findet am Donnerstag, 15. August statt. Mit Eintritt eines Pflegefalles stehen Betroffene und Angehörige vor vielen Fragen. Rat gibt es im Pflegestützpunkt des Kreises in Kamen und bei Beratungsstunden vor Ort.

Die Fachleute der im Auftrag des Kreises tätigen Verbraucherzentrale NRW stehen Ratsuchenden von 10 bis 12 Uhr im Rathaus, Rathausplatz 1 (Raum 608 in der 6. Etage) zur Verfügung. Eine telefonische Kontaktaufnahme ist unter 0 23 07 / 96 52 18 möglich. Falls sich weitere Fragen ergeben, sind die Fachleute unter Tel. 0 23 07 / 289 90 60 zu erreichen.

Bei der Beratung können Fragen rund um das Thema Pflege und Wohnen gestellt werden. Da kann es z.B. um den Antrag auf Leistungsgewährung gehen, um die Grundlagen, nach denen der Medizinische Dienst der Krankenkassen seine Begutachtung durchführt, um die Frage, wie sich Pflegebedürftige auf diese Begutachtung vorbereiten können oder auch um die Finanzierung und Abrechnung eines ambulanten Pflegedienstes oder die Finanzierung des Pflegeheimplatzes. Aber auch Ratsuchende, die Fragen nach technischen Hilfsmitteln oder einer Wohnraumanpassung, wie z. B. einem barrierefreien Badezimmer haben, können die gemeinsame Sprechstunde aufsuchen.

Die Beratung erfolgt trägerübergreifend, also unabhängig von der Zugehörigkeit der Ratsuchenden zu einer Kranken- oder Pflegekasse. Die „Hilfe aus einer Hand“ ist kostenfrei, neutral und persönlich.

Wer die Termine in Bergkamen nicht wahrnehmen kann, kann sich an einen der drei Pflegestützpunkte im Kreis wenden. Sie wurden vom Kreis Unna am Standort Kamen, Nordenmauer 18 (Tel. 0 23 07 / 289 90 60), von der AOK am Standort Unna, Märkische Straße 2 (Tel. 0 23 03 / 201-135), und von der Knappschaft am Standort Lünen, Arndtstraße 4 (Tel. 0 23 06 / 70 03-91), eingerichtet.




Alle 13 Familienpaten dauerhaft ausgebucht

Zwölf Familienpatinnen und einen Paten gibt es in der Stadt Bergkamen. Alle sind bereits ausgebucht.  

Scheckübergabe an die Familienpaten. In der Mitte: SPD-Bundestagsabgeordneter Oliver Kaczmarek. Foto: SPD
Scheckübergabe durch die SPD (Rünthe) an die Familienpaten. In der Mitte: SPD-Bundestagsabgeordneter Oliver Kaczmarek. Foto: SPD

Mit Freude würden sie begrüßt, mit Schmerz verabschiedet. Mit diesen Worten umschreiben Irmtraud Lückenkemper und Jutta vom Hagen ihre ehrenamtliche Arbeit.  Die beiden Frauen sind Familienpaten, die sich – der Name verrät es schon – in Bergkamen um Familien oder Alleinerziehende kümmern.  Zwölf Patinnen und einen Paten gibt es in der Stadt. Alle sind bereits ausgebucht.

Mit 250 Euro unterstützt jetzt der SPD-Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek das Bergkamener Projekt „Familienpaten“.  Einen Teil des Betrags hat sein Team beim Drachenbootrennen während des Hafenfests gewonnen, der Rest der Summe wurde durch Kaczmarek persönlich und den SPD-Ortsverein Rünthe aufgestockt.

Einmal wöchentlich nehmen sich die Familienpaten Zeit für ihre Schützlinge. Irmtraud Lückenkemper unterstützt eine achtköpfige Familie mit sechs Kindern im Alter von einem Jahr bis 14 Jahren. Jutta vom Hagen begleitet eine  junge Familie. Die Kinder sind drei und sechs Jahre alt. Ob Freundin für die Mutter oder „Ersatzoma“ für die Kinder – die Familienpaten sind verlässliche Partner für große und kleine Familienmitglieder. Sie helfen im Haushalt oder bei Behördengängen, sie betreuen die Kinder und haben ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Eltern.

Die beiden Familienpatinnen, die den Scheck umlängst vor dem Rünther Kanu-Verein entgegennahmen, hatten auch schon eine Idee, wie ein Teil der Spende verwendet werden könnte: Am 24. August wollen Paten und Familien einen Ausflug in den Hammer Maxi-Park machen.  „Mit dem Geld wird das ein schöner Tag“, sind sich die Frauen sicher.

Übrigens: Nicht nur die SPD weiß, wie wichtig und unentbehrlich die Familienpaten mittlerweile geworden sind. Wie der städtische Beigeordnete Bernd Wenske mitteilte, bemüht sich die Stadt Bergkamen um eine dauerhafte Einrichtung eines solchen Angebotes.

Infos über Familienpaten gibt es im Rathaus (Familienbüro) unter 02307 / 965-258. Dort dürfen sich auch gerne Menschen melden, die ebenfalls als Familienpate aktiv werden wollen.




Blutspendetermin am 9. August

Der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes lädtam 9. August zu einem öffentlichen Blutspendetermin alle interessierten Spenderinnen und Spender recht herzlich ein.Der Termin ist am Freitag, 09. August 2013, 16.00 Uhr – 20.00 Uhr, im DRK-Heim, Am Stadion 3, 59192 Bergkamen-Mitte (neben dem Hallenbad).

Anlässlich dieses Blutspende-Termins gibt es als besonderen Dank für die
Spender leckere selbst hergestellte Salate und viele schmackhafte
Köstlichkeiten vom Grill.

Blutspenden helfen täglich Menschenleben zu retten. Jeder von uns könnte
der nächste sein, dem geholfen werden muss.




Selbstbehauptung & mehr für Kinder und Jugendliche in den Ferien

Streit oder gar eine Schlägerei müssen nicht sein. Das Streetworkteam lädt Kinder und Jugendliche in den Ferien zu einem interessanten Projekt ein. Das Motto: „Miteinander statt Gegeneinander“.

Beim Projekt „Miteinander statt Gegeneinander“ des Streetworkteams Bergkamen vom 6. bis 9. August 2013 sowie vom 12. bis 15. August sind  noch Plätze frei!

In den jeweils vier Projekttagen können die acht bis zwölfjährigen bzw. elf bis vierzehnjährigen Kinder und Teenager gemeinsam Probleme lösen und sich gegenseitig zu unterstützen lernen. Hierzu wird ein professionelles Selbstbehauptungstraining neben verschiedenen Spielen und Kooperationsaufgaben, kleinen angeleiteten Kletteraktionen und einem fordernden Stadtspiel – der Jagd nach Mister X – durchgeführt. Den Projektabschluss bildet ein gemeinsames Grillfest.

Ermöglicht wird das Projekt durch den Förderverein Streetwork Bergkamen e.V., der  im Rahmen des Bayer Ehrenamtsprogramms: „150 Bayer-Vorbilder“ die Finanzierung übernimmt. Weiterhin werden die Mitglieder des Vereins das Programm aktiv begleiten.

Das komplette Programm steht auch als Download unter www.streetwork-bergkamen.de bereit. Anmeldungen werden in der Streetwork-Anlaufstelle (Am Stadion 7a) gerne entgegen genommen.

 




Fünf Tage Kultur nur für Kinder

Die Sommerferien stehen vor der Tür. Und auf die Bergkamener Kinder warten nicht nur sechs schulfreie Wochen, sondern auch die KinderKulturTage. Das Motto: „Wir sind draußen!“

Für Kinder ab 6 Jahren gibt es auch in diesem Jahr wieder KinderKulturTage im Wasserpark.

Datum: 19. bis 23. August.

Uhrzeit: täglich von 10 bis 16 Uhr.

Ort: Wasserpark (Nähe Kaufland). Schlecht-Wetter-Alternative: Pfalzschule.

Das Angebot ist kostenfrei. Und für alle  Kinder gibt es ein kostenloses Mittagessen. 

„Dieser soziale Aspekt mit dem Mittagessen ist einer der Gründe, dass auch das Land dieses Angebot finanziell fördert“, sagt Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel.

„Aus den vergangenen Jahren wissen wir, dass an den KinderKulturTagen auch viele Kinder aus der offenen Ganztagsbetreuung teilnehmen. Für diese Kinder war immer ein Mittagessen organisiert. Aber andere Ferienkinder hatten keine Verpflegung dabei“, sagt Gereon Kleinhubbert, Leiter der Jugendkunstschule. Doch in diesem Jahr wird keiner leer ausgehen. Spaghetti & Co. gibt es für alle Kinder. „Die Friedenskirche hat uns freundlicherweise ihre Räume zur Verfügung gestellt“, sagt Kleinhubbert. Dort können die Kinder essen und auch die Toiletten nutzen.

Man merkt schon: Viele Hände arbeiten mit, damit die Bergkamener Kinder fünf großartige Tage erleben: Friedenskirche, Kulturreferat, ein großes Team der Jugendkunstschule. Und neben dem Land gibt auch der LionsClub Geld, damit das ganze Progjekt überhaupt finanziell geschultert werden kann.

Die Kinder können dann – je nach ihren Neigungen – unter professioneller Anleitung eine Woche lang musizieren, tanzen, Theater spielen, sich in Akrobatik üben oder gestalterisch tätig werden. Alle Aktionen werden sich dabei um die Elemente Erde, Feuer, Wasser und Luft drehen. Und am Freitag, 23. August, können sich Eltern, Tanten und Opas um 14 Uhr bei einer Abschlusspräsentation im Wasserpark ansehen, was ihre Kinder so auf die Beine gestellt haben.

WEITERE INFO: 02307 / 9 83 50 27 (Jugendkunstschule)




Wer bekommt Sonderpreis für Hochwasser-Helfer?

Ganze Städte und Gemeinden wurden in den vergangenen Wochen überflutet. Zehntausende kämpfen und kämpften seither gemeinsam gegen das Hochwasser an. Darunter viele Freiwillige – auch aus dem Kreis Unna. Für diese Menschen, die mit ihrem selbstlosen Engagement helfen oder geholfen haben, Existenzen zu sichern und den Betroffenen in einer Notlage zur Seite zu stehen, wurde jetzt der Sonderpreis des Deutschen Bürgerpreises ausgelobt, den auch der Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek aus dem Kreis Unna unterstützt.

 Die Menschen im Hochwassergebiet zeigen ihre Dankbarkeit. Foto: Kreis Unna
Die Menschen im Hochwassergebiet zeigen ihre Dankbarkeit. Foto: Kreis Unna

„Machen Sie mit“, fordert der SPD-Politiker die Bürgerinnen und Bürger in seinem Wahlkreis auf. „Schlagen Sie freiwillige Helferinnen und Helfer vor, die angepackt haben, als es nötig war.“

Und so geht´s: Auf der Seite

www.deutscher-buergerpreis.de

haben Bürgerinnen und Bürger ab sofort bis zum 31. Juli die Möglichkeit, ihre Geschichten zu erzählen, Fotos hochzuladen und den vielen freiwilligen Helfern mit einer Nominierung für den Sonderpreis die verdiente Anerkennung zukommen zu lassen.

Ab dem 1. August kann dann jeder auf der genannten Homepage die zehn beeindruckendsten Hochwasser-Helfer mit auswählen. Die Jury des Deutschen Bürgerpreises bestimmt daraus die Preisträger, die schließlich bei einer Preisverleihung am 2. Dezember im ZDF Zollernhof in Berlin stellvertretend für alle Engagierten in den Hochwassergebieten ausgezeichnet werden.

Wer kann nominiert werden?

Für den Sonderpreis des Deutschen Bürgerpreises können Sie Einzelpersonen oder Gruppen vorschlagen, die während des Hochwassers ehrenamtlich vor Ort im Einsatz sind oder waren.

Was ist der Deutsche Bürgerpreis?
Der Deutsche Bürgerpreis ist der größte bundesweite Ehrenamtspreis. Er wird seit 2003 vergeben von den Partnern der Initiative „für mich. für uns. für alle.“, einem Bündnis aus engagierten Bundestagsabgeordneten, Sparkassen, Städten, Landkreisen und Gemeinden. Die Initiative will das bürgerschaftliche Engagement in Deutschland fördern und den stillen Helfern danken. Engagierte sollen unterstützt, Interessierte gewonnen und das Umfeld für ein Engagement verbessert werden.




Jugendliche sind durchaus in der Lage, sich zu engagieren

Es ist ein von vielen gehegtes Vorurteil, dass sich junge Menschen sich nur für sich selbst interessierten und zu einem gesellschaftlichen Engagement nicht in der Lage wäre. Den Gegenbeweis traten von Donnerstag bis Sonntag 35 Jugendliche aus dem Pastoralverbund Bergkamen an: Sie brachten die Außenanlage des Kindergartens St. Elisabeth in Oberaden auf Vordermann.

72 Stunden
Die neue Kräuterschnecke im Außenbereich des Oberadener Kindergartens St. Elisabeth, die beteiligten Jugendlichen und ihre Besucher am Sonntag.

Hierbei handelte es sich um den Bergkamener Beitrag zur Aktion „72 Stunden“ des Bundes der deutschen katholische Jugend (BDKJ). In diesen vier Tagen ging es um einen sozialen und gesellschaftlichen Einsatz. Hier waren die jungen Katholikenauch in Afrika und Südamerika tätig. In Holzwickede, so ein anderes Beispiel,  verwandelten sich die beteiligten Jugendlichen in Gärtner, Straßensänger oder Tapetenabreißkommandos. Sie sammelten so über 4000 Euro für die Flutopfer entlang der Elbe.

Viel Lob gab es für die Bergkamener Jugendlichen. Die Vertreter des Koordinierungskreises dieser Aktion auf Dekanatsebene hatten bei ihrer Visite Besuch aus der Politik mitgebracht, die viel Lob für die neue Kräuterschnecke oder den neuen Anstrich für Tische und Bänke spendeten. Die Spielgeräte wurden gründlich gesäubert und der Sand der Sandspielfläche mehrmals gründlich durchsiebt.

„Jugendliche sind durchaus in der Lage, sich zu engagieren.“ Darin waren sich Ulrich Klauck vom Erzbistum Paderborn, der Vorsitzende des Bergkamener Jugendhilfeausschusses Thomas Semmelmann, der Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek und die Vorsitzende des Sozialausschusses, Elke Middendorf, einig. Sie hatte erneut die Schirmherrschaft dieser 72 Stunden in Bergkamen übernommen.

Diese Aktion hat möglicherweise noch einen anderen Effekt: Elke Middendorf und Thomas Semmelmann verabredeten, im Jugendhilfeausschuss andere Projekte zu entwickeln, in denen sich Bergkamener Jugendliche engagieren können. Seine Unterstützung hat bereits Gemeindereferent Markus Brinkmann zugesagt, der die Organisationsarbeit der 72 Stunden im Pastoralverbund geleistet hat. Dafür gab es ein dickes Lob von Pastor Sebastian Zimmer.

 




Befürchtungen unbegründet: Straßenprostitution ist nicht nach Bergkamen verdrängt worden

Neubürger sind in den Städten des Ruhrgebiets angesichts ihrer sinkenden Bevölkerungszahlen normalerweise willkommen. Stammen sie aber aus Rumänien oder Bulgarien schlägt ihnen tiefes Misstrauen entgegen. Häufig flüchten Frauen aus diesen Ländern aus bitterer Armut wie in Dortmund in die Prostitution.

Symbolbild ProstitutionDagegen ist Dortmund rigoros mit der Schließung des Straßenstrichs vorgegangen. Die Befürchtung, dass die Prostitution danach aus der Metropole in ihre Randstädte verdrängt wird und dort zu Problemen führt, ist nach Erkenntnissen des für das Sozialwesen zuständigen Beigeordneten Bernd Wenske nicht eingetreten.

Allerdings hat es in den zurückliegenden Monaten einen sprunghaften Anstieg von Menschen aus Rumänien und Bulgarien gegeben, die sich in Bergkamen niedergelassen und auch beim Bürgerbüro im Rathaus angemeldet haben. Dort wurden Ende vergangenen Jahres noch elf Personen gezählt, die aus diesen beiden Männern Ländern, zurzeit sind es über 50.

Der Grund für ihre Ansiedlung sind in der Regel Arbeitsverträge mit Großschlachtereien in der Region. Diese Betriebe verteilen nach den Beobachtungen Wenskes und seiner Mitarbeiter im Bürgerbüro ihre neuen Mitarbeiter auf die umliegenden Städte und Gemeinden und holen sie zur Arbeit mit Bussen ab. Die in Bergkamen lebenden Rumänen und Bulgaren sind teilweise Männer, die allein eingereist sind. Einige Mitarbeiter der Schlachthöfe haben aber auch ihre Familien mitgebracht.

Im Augenblick sieht Bernd Wenske offensichtlich keinen Grund zur Besorgnis. Er will aber die weitere Entwicklung genau beobachten.