21.638 Straftaten wurden im vergangenen Jahr im Kreis Unna (ohne Lünen) verübt. Das sind 1134 weniger als im Vorjahr. Und immerhin 10.403 aller Fälle davon konnten aufgeklärt werden. – Wer Zahlen liebt, wird den nachfolgenden Text lieben. Denn die Kreispolizeibehörde Unna stellte am Montag ihre Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2013 vor. Und auch die Vertreter der Polizei waren entzückt. Denn sie konnten recht erfreuliche Zahlen präsentieren.Erfreulich sind die Zahlen allerdings nur, wenn man die Wohnungseinbrüche ausklammert, die nach wie vor Mieter und Hauseigentümer in Schrecken versetzen.
(Siehe gesonderter Text: http://bergkamen-infoblog.de/polizeieinbrecherwohnungseinbrueche/)
Gesamtkriminalität 2013:
21638 Straftaten kreisweit (ohne Lünen). 3087 davon in Kamen. Weitere 4709 in Unna. Oder 3568 in Bergkamen.
Die Aufklärungsquote stieg von 46,25 % auf 48,08 %.
Die häufigsten Delikte:
Diebstähle: 41,6%.
Sachbeschädigung, Beleidigung: 20,26 %
Vermögens- und Fälschungsdelikte (Onlinekriminalität!): 20,46 %
Gewaltdelikte: 12,56 %
Strafrechtliche Nebengesetze: 4,35 %
Sexualstraftaten: 0,73 %
Straftaten gegen das Leben: 0,03 %
Rückläufig sind die Diebstähle von Fahrrädern (1098 zu 1711 gestohlenen Rädern im Vorjahr) und Krafträdern, die Computer-Sabotagen, Graffitis sowie auch die Körperverletzung auf öffentlichen Plätzen.
Auch Sexualstraftaten sind rückläufig. 158 Fälle wurden vergangenes Jahr bekannt; die zu knapp 80 Prozent aufgeklärt werden konnten.
Gewaltkriminalität: Es gab einen Mord sowie drei Totschlagdelikte (Vorjahr: 6), die alle aufgeklärt wurden. Insgesamt ermittelte die Polizei 617 Mal – oft waren es Beziehungsdelikte. Die hohe Zahl ist für die Polizei dennoch erfreulich. Denn im Vorjahr lag die Zahl um 98 Fälle höher. Allein in Bergkamen wurden 35 Fälle weniger gemeldet, in Unna lag die Zahl bei -12 und in Kamen bei -9.
Die Delikt-Zahl für Raub, räuberische Erpressung oder räuberischen Angriff auf Kraftfahrer (etwa Taxifahrer) ist kreisweit (ohne Lünen) von 222 auf 200 Fälle gefallen. In Kamen waren es 5 weniger, in Bergkamen gab es ein Minus von 2 Fällen. In Unna waren es minus 3.
Straßenkriminalität: Dazu zählt der Handtaschenraub ebenso wie die Körperverletzung auf öffentlichen Straßen, der Diebstahl aus Fahrzeugen oder deren Sachbeschädigung. Hier ging die Zahl der Fälle von 6986 um 1027 (= 14,7%) auf 5959 zurück. Kriminaldirektor Peter Andres freut sich über diesen Erfolg: „Das ist sehr wichtig für das Sicherheitsgefühl der Bürger.“ Allein in Unna lag der Rückgang bei 223 Fällen.
750 Rauschgiftdelikte (Aufklärungsquote: 92,4 %) erfasste die Kreispolizeibehörde Unna im vergangenen Jahr – das sind 126 weniger als im Vorjahr. Dennoch gab es einen auffälligen Anstieg bei Ecstasy und Heroin: 399 Ecstasy-Pillen beschlagnahmte die Polizei: im Vorjahr waren es nur 117,5. Bei den Heroin-Funden gab es eine Steigerung von 33 auf 299 Gramm. Im Gegenzug jedoch waren die Rauschgiftdelikte bei Marihuana (13.970 Gramm) und Haschisch (428 Gramm) stark rückläufig.
Und wie alt sind die Täter?
Drei Viertel aller Täter sind erwachsen, und ebenfalls drei Viertel dieser Tätergruppe ist älter als 21 Jahre. Aber: Auch die Jüngeren sind aktiv: Etwa 10 % der Heranwachsenden (18-21), 10 Prozent der 14 bis 18-Jährigen und 3,61 Prozent der 8 bis 13-Jährigen war polizeiauffällig. 23 Prozent aller Täter – also fast ein Viertel – waren weiblich.
Die meisten der 7883 ermittelten Tatverdächtigen hatten übrigens zwei Taten auf dem Kerbholz. Aber es gibt auch besonders „fleißige“ Täter. Gegen fünf Personen wurde im vergangenen Jahr wegen mehr als 49 Delikten ermittelt.
Die gesamte Kriminalitätsstatistik ist hier nachzulesen: http://www.polizei.nrw.de/unna/artikel__8163.html