Neujahrsempfang: 2014 wird ein spannendes Bergkamener Jahr

Bergkamen gestern, heute und morgen: Rück- und Ausblick haben Tradition beim Neujahrsempfang der Stadt. Mit dem Geleisteten und zu Leistenden startete Bürgermeister Roland Schäfer auch am Sonntag in das Jahr 2014. Das wird einmal mehr spannend, zeigte der kleine Ritt durch die größeren und kleinen Projekte, die da kommen werden.

Musikalisch leiteten Karin Rescheleit-Hatzel mit dem Altsaxophon und Jonas Hatzel mit der Posaune das neue Bergkamener Jahr ein.
Musikalisch leiteten Karin Rescheleit-Hatzel mit dem Altsaxophon und Jonas Hatzel mit der Posaune das neue Bergkamener Jahr ein.

Zunächst galt es jedoch, ein nicht gelungenes Vorhaben des zurückliegenden Jahres vorwegzuschicken. „Der Evolutions- und Dinopark ist nicht gelungen“, bedauerte Roland Schäfer. Was aus seiner Sicht den Tourismus gefördert und der Stadt viel Nutzen gebracht hätte, konnte nicht umgesetzt werden. „Aber auch das gehört dazu“, betonte er.  Deutlich positiver war vor diesem Hintergrund der Ausblick auf die Finanzen. 2016, so Schäfer, werde die Stadt erstmals wieder schwarze Zahlen schreiben. Mehr noch: „Das Plus wird ansteigen – und das ist realistisch.“ Mit seiner finanziellen Konsolidierung sei die Stadt deutlich besser als das Land und die Bundesregierung – ohne Neuverschuldung. Zudem sei das Minus der vergangenen Jahre nicht selbstverschuldet gewesen angesichts weggebrochener Gewerbesteuern und höherer Sozialausgaben.

Viel geschafft – und viel zu schaffen

Viel geschafft hat die Stadt im zurückliegenden Jahr. Im Logistikpark an der A2 sind 9 Hektar im 1. Bauabschnitt an einen Investor verkauft, der 180 Arbeitsplätze etablieren wird. Der 2. Bauabschnitt mit 11 Hektar steht bevor. Viel schaffen will die Stadt im kommenden Jahr. Da ist die Neugestaltung des Rathausviertels mit der so genannten BergGalerie – die Bauvoranfrage ist positiv beschieden. Der City-Turm wird weichen und hat die größte Lichtkunstaktion Europas nach Bergkamen geholt. Die Sparkasse plant einen Neubau samt Nebengebäuden inklusive Gastronomie. Am Busbahnhof soll eine Radstadion mit Chipsystem entstehen – die Förderung ist genehmigt. In Overberge ist ein Sport- und Jagdschützenzentrum in Planung. Die Hansastraße mausert sich mit Sporthalle und Bogenschützenanlage damit zum sportlichen Zentrum der Stadt. Das Feuerwehrgerätehaus in Rünthe wird neu gebaut: 1 Mio. Euro wird hier investiert.

Hatte viel zu sagen: Bürgermeister Roland Schäfer.
Hatte viel zu sagen: Bürgermeister Roland Schäfer.

Das größte Projekt ist jedoch das Kanalband. Gegenüber der Marina soll auf der Nordseite auf ca. 14 Hektar die Freizeitnutzung gedeihen – entweder mit einem mittelgroßen Campingplatz für ca. 150 Stellplätze und einem zusätzlichen, noch nicht näher definierten Freizeitangebot und einer großen ausschließlichen Freizeitfläche. „Hier haben wir erhebliches Entwicklungspotenzial“, so Schäfer. Auf der Adener Höhe wird sich viel tun: Die größte Haldenlandschaft in NRW mausert sich und wird weiter gestaltet. Erfolge gab es 2013 für den Römerpark Oberaden mit der Fertigstellung der Lagermauer und der Anbindung an die Römer-Lippe-Radroute zu verzeichnen. Das Stadtmuseum hat mit Grubenlok und Barbara-Stollen die Bergbauvergangenheit der ehemals größten Bergbaustadt Europas stärker in den Fokus gerückt.

Musikalisch klang der Rück- und Ausblick auch aus - mit vollem Engagement.
Musikalisch klang der Rück- und Ausblick auch aus – mit vollem Engagement.

Das größte Projekt ist und bleibt jedoch die Wasserstadt Aden: Auf 54 Hektar sollen inklusive künstlichem See und paralleler Wasserlandschaft zum Dattteln-Hamm-Kanal Wohnen und Freizeit am Wasser dort entstehen, wo einstmals bis zu 7.500 Kumpel auf der Zeche schufteten. 10 Mio. Euro Förderung sind vom Land gekommen, die Eigenmittel in den Haushaltsplan eingestellt. „Es wird aber noch viel zu tun bleiben, bis wir hier reale Bilder sehen werden“, deutet Roland Schäfer auf die vielen illustren Modellansichten. Die Umsiedlung der Kreuzkröte ist nur eine von vielen Hürden, die es neben immenser Planungsarbeit zu bewältigen gilt.




Abschied und Ehrung im Zeichen der Städtepartnerschaft

Gennevilliers, Ta?ucu, Hettstedt: „Die Städtepartnerschaften sind ein wichtiger Teil unserer Stadt“, weiß Bürgermeister Roland Schäfer. Seit Jahrzehnten „bringen sie Einblicke“ in das Leben der Menschen in anderen Ländern, „helfen, Vorurteile aufzuheben und andere Länder und Menschen mit einem anderen Blick zu sehen“. Deshalb nehmen sie traditionell beim Neujahrsempfang der Stadt einen eigenen Programmpunkt ein. Diesmal einen ganz besonderen.

Geballte Städtepartnerschaft und geballtes Engagement für die Verständigung auf einen Blick.
Geballte Städtepartnerschaft und geballtes Engagement für die Verständigung auf einen Blick.

Denn es gab die höchsten Auszeichnungen aus den Händen des Bürgermeisters für jene, die sich für die gegenseitige Verständigung schon so viele Jahre engagieren. Silbermedaillen und die Ehrennadel der Stadt zeichnen dafür aus, dass sich nicht nur die Politik für Frieden und Toleranz einsetzt. „Uns ist es wichtig, dass vor allem die Menschen miteinander in Kontakt kommen“, so Roland Schäfer. Das ist in allen Fällen auf vielfältigster Ebene gelungen. Deshalb überreichte er die Silbermedaille an den Bürgermeister der türkischen Partnerstadt Ta?ucu, Ya?ar Açikba?, und an dessen Amtskollegen aus dem französischen Gennevilliers, Jacques Bourgoin. Mohamed Bellouch erhielt als stv. Bürgermeister und Beigeordneter der französischen Partnerstadt die Ehrennadel.

Es war auch deshalb ein besonderer Moment, weil es ihn so nie wieder geben wird. Ta?ucu wird im Rahmen einer kommunalen Gebietsreform im März Teil der Kreisstadt Silifke und wird keinen eigenen Bürgermeister mehr haben. Die beiden Stadtoberhäupter Gennevilliers werden im neuen Jahr nicht mehr für ihre Ämter kandidieren. Neue Gesichter prägen also schon bald die Städtepartnerschaften.

Gennevilliers Bürgemeister Jacques Bourgoin.
Gennevilliers Bürgemeister Jacques Bourgoin.

Alle betonten jedoch, wie wertvoll der Austausch untereinander ist – und dass alle daran festhalten wollen. Für Jacques Bourgoin hat die Städtepartnerschaft dazu beigetragen, Frieden zwischen zwei ehemals verfeindeten Ländern zu etablieren. „Eine unbesiegbare Hoffnung ist durch die Beziehungen zwischen den Menschen unserer Städte Realität geworden“, betonte er. Auch im 100. Jahr der Kriegserklärung, die den Sturm des 1. Weltkrieges über Europa fegte, müsse man gemeinsam die Erinnerungsarbeit in Angriff nehmen. Ende 2014 weiht Gennevilliers eine „Bergkamener Straße“ ein, die in einem neuen „Ökoviertel“ der Stadt ein Zeichen der Freundschaft setzt.

Hettstedts Bürgermeister Danny Kavalier.
Hettstedts Bürgermeister Danny Kavalier.

Ta?ucus Bürgermeister Ya?ar Açikba?
Ta?ucus Bürgermeister Ya?ar Açikba?

Hettstedts Bürgermeister Danny Kavalier sieht in der Städtepartnerschaft „zwei befreundete Wege“, die gemeinsam bewältigt werden und die sinnbildlich für die zusammenwachsende innere Einheit des Landes stehen. „Wir haben unseren Anteil daran“, betonte er – „weil unsere Freundschaft von unten gewachsen ist, echt und dauerhaft ist“. Dass er den Bergkamenern „überschaubare Risiken“ für das neue Jahr wünschte, sprach für sich.

Den Schnee der Vorjahre vermisste Ta?ucus Bürgermeister Ya?ar Açikba?: „Ich bin enttäuscht“, sagte er mit einem Schmunzeln. Viele schöne Projekte habe man in den vergangenen fast 20 Jahren gemeinsam umsetzen können und dabei viel voneinander gelernt. „Das wird sicherlich auch in Zukunft fortgesetzt“, betonte er.

Das Lokalfernsehen aus Hettstedt dokumentierte den Neujahrsempfang in Bergkamen.
Das Lokalfernsehen aus Hettstedt dokumentierte den Neujahrsempfang in Bergkamen.




Roland Schäfer jetzt auch offiziell Bürgermeisterkandidat der Bergkamener SPD

Seine Facebook-Freunde haben es am Mittwochabend sofort erfahren:  „Gerade eben bin ich von der Delegiertenkonferenz des SPD-Stadtverbandes zum Bürgermeisterkandidaten nominiert worden“, teilte Roland Schäfer ihnen noch aus dem Berufskolleg in Weddinghofen mit.

Sofort hagelte es jede Menge Glückwünsche aus nah und fern. „Weiter so, und der TÜV war ja auch dabei, kann ja nichts mehr schief gehen“, lautete einer der Kommentare unter Schäfers Statusmeldung. Vor der Kommunalwahl am 25. Mai, die mit der Europawahl verbunden ist, muss Roland Schäfer allerdings noch pro forma von seinem Bürgermeisteramt zurücktreten. Seine aktuelle Amtszeit läuft noch bis 2015.

Offizieller Grund für den „Rücktritt“ zu diesem Zeitpunkt und der damit verbundenen vorgezogenen neuen Kandidatur. Durch den Verzicht auf den Urnengang im nächsten Jahr spare die Stadt Bergkamen rund 50.000 Euro.

Während es in der Nominierungsphase in dem einen oder anderen Ortsverein heftig gekracht hatte, bis die Kandidatinnen und Kandidaten für den neuen Bergkamener Stadtrat feststanden, verlief die Delegiertenkonferenz selbst ohne Störungen ab. Nach rund zweieinhalbstunden waren die Wahlen abgeschlossen.

Weitere Spitzenkandidaten hinter Roland Schäfer?

Kurz nach seiner Wahl zum Bürgermeisterkandidaten verfasste Roland Schäfer diese Statusmeldung auf Facebook.
Kurz nach seiner Wahl zum Bürgermeisterkandidaten verfasste Roland Schäfer diese Statusmeldung auf Facebook.

Das heißt aber nicht, dass es keinen Konfliktstoff mehr gäbe. Deutlich ist das an der Reserveliste abzulesen. Bisher gab es nichts anderes, dass an deren Spitze auch die Spitzenkandidaten der Bergkamener SPD standen: also die Bewerber für die Ämter des Bürgermeisters, seiner Stellvertreter und des Fraktionsvorsitzenden.

Diesmal führen nach Roland Schäfer, der außerhalb jeglicher Diskussion stehen, Martina Eickhoff, Rüdiger Weiß und Brigitte Martiak die Reserveliste an. Zumindest den beiden Frauen werden bisher keine Ambitionen nachgesagt, stellvertretende Bürgermeisterinnen zu werden oder die Fraktion führen zu wollen. Es bleibt nur der Schluss übrig, dass hier noch weitere Diskussion notwendig sind.

Problemlose Wahl der SPD-Ratskandidaten

Hier nun die offiziellen Kandidatinnen und Kandidaten für die Kommunalwahl am 25. Mai:

Oberaden und Heil: Dieter Mittmann, Michael Jürgens, Rüdiger Weiß, Manuela Veit und Heinz Mathwig für den Rat der Stadt Bergkamen und Martin Blom für den Kreistag.

Overberge: Uwe Reichelt und Bernd Schäfer.

Bergkamen-Mitte: Volker Weirich, Dennis Riller, Martina Eickhoff, Kay Schulte, Andre Rocholl, Christina Pattke, Sandra Hagen, Susanne Turk für den Stadtrat und Martina Eickhoff für den Kreistag

Weddinghofen: Knut Bommer, Julian Deuse, Brigitte Matiak und Dirk Haverkamp für den Stadtrat und 122 Jens Schmülling für den Kreistag.

Rünthe: Thomas Semmelmann, Hartmut Ramin, Christian Pollack für den Stadtrat und Angelika Chur für den Kreistag (zusammen mit Overberge).




Martina Plath Bürgermeisterkandidatin der Bergkamener CDU

Bis Donnerstagabend hütete die Bergkamener CDU sehr genau ihr Geheimnis, wer aus den Reihen der Union denn nun im Mai kommenden Jahres gegen Roland Schäfer bei der Bürgermeisterwahl antreten wird. Es ist die Geschäftsführerin des CDU-Stadtverbands Martina Plath.

Martina Plath
Martina Plath

Zumindest ist den Christdemokraten mit ihrer Wahl eine faustdicke Überraschung gelungen. Als mögliche Kandidaten wurden davor stets der Stadtverbands- und Kreisvorsitzende Marco Morten Pufke und der stellvertretende Fraktionschef Thomas Heinzel gehandelt. Martina Plath ist hingegen in der Öffentlichkeit relativ unbekannt. Innerhalb der CDU sieht dies ganz anders aus.

Seit 1994 ist die heute 37-Jährige in der Jungen Union aktiv. Auch dort war sie Geschäftsführerin des JU-Stadtverbands und zeitweise auch Vorsitzende. Vor zwei Jahren wurde sie wegen ihrer Verdienste mit der goldenen JU-Ehrennadel ausgezeichnet.

Seit 2003 ist Martina Plath als sachkundige Bürgerin in verschiedenen Ausschüssen des Stadtrats tätig. Dazu gehört unter anderem der Ausschuss für Familie, Soziales und Senioren. Dem Stadtrat gehört sie noch nicht an. Als Spitzenkandidatin der CDU ist ihr der Einzug ins Bergkamener Parlament im Mai kommenden Jahres sicher.




SPD-Regionalkonferenz in Kamen: Kraft und Gabriel stellen Koalitionsvertrag vor

Ende November sollen die Verhandlungen über den schwarz-roten Koalitionsvertrag abgeschlossen sein. Ob die SPD ihn auch unterschreibt, hängt unter anderem vom Verlauf von Regionalkonferenzen, in denen die SPD-Mitglieder über das Verhandlungsergebnis diskutieren werden. Eine der beiden NRW-Regionalversammlung für die Bezirke Westliches Westfalen und Ostwestfalen-Lippe findet am 1. Advent, 1. Dezember, ab 11 Uhr in der Kamener Stadthalle statt.

KraftBekanntlich steht eine schwarz-rote Koalition in Berlin nicht gerade ganz oben auf der Wunschliste vieler Sozialdemokraten. Vor dem geplanten Mitgliederentscheid muss die SPD-Führung in den eigenen Reihen Überzeugungsarbeit leisten. In der Kamener Stadthalle werden diesen Job Parteichef Siegmar Gabriel, NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und der Düsseldorfer Fraktionschef Norbert Römer übernehmen.

Teilnehmen an dieser Regionalkonferenz kann jedes SPD-Mitglied. In die Stadthalle kommt aber nur rein, wer sein Parteibuch mitbringt.

 




Es bleibt jetzt doch bei drei Beigeordneten in der Bergkamener Stadtverwaltung

Interessenten für einen gut bezahlten Job sollten etwa zur Jahreswende die Stellenanzeigen gut studieren. Die Stadt wird nun doch einen Nachfolger für Horst Mecklenbrauck im Verwaltungsvorstand suchen. Ursprünglich war geplant, darauf zu verzichten und das Geld zu sparen.

RathausIn der Klausurtagung der SPD-Fraktion am vergangenen Wochenende präsentierte Bürgermeister Roland Schäfer gleich mehrere Modelle für die künftige Struktur der Bergkamener Stadtverwaltung Mecklenbrauck, Fachdezernent Manfred Turk sowie mehrere Amtsleiter aussehen könnte. Am überzeugendsten fanden die Genossen das Modell mit weiterhin drei Beigeordneten, dafür aber erheblich umgebauten Ämtern denkbar wäre hier, so Fraktionsvorsitzender Gerd Kampmeyer, der Zusammenschluss von Jugend- und Schulverwaltungsamt unter Beifügung des Integrations- und des Familienbüros zu einem Fachbereich. Auf Spekulationen, wer hier nun dieses Superamt leiten könnte, wollte sich der Fraktionsvorsitzende aber nicht einlassen.

Es werden trotzdem 250.000 Euro gespart

Bürgermeister Roland Schäfer rechnete in der Fraktion auch genau vor, welche Einspaarungen die verschiedenen Modelle letztlich bringen würde. Entscheidend für das reinstimmige Votum für drei Beigeordneten war, dass auch hier mit der damit verbundenen Strukturreform mindestens die 250.000 Euro eingespart werden können, die das aktuelle Haushaltssicherungskonzept vorgibt.

Grüne stimmen auch zu

Mit diesem Thema hat sich inzwischen auch die Fraktion „Die Grünen/Bündnis 90“ beschäftigt. Sie stimmt zu, wie deren Fraktionschef Harald  Sparringa signalisiert. Die anderen Fraktionen tagen erst in den nächsten Tagen.

Bereits am 12. Dezember wird der Stadtrat den Text für die Ausschreibung beschließen. Bis dahin muss auch das Aufgabenprofil für den neuen Beigeordneten klar sein. In dieser Stellenanzeige wird dann natürlich auch stehen, dass Bewerberinnen bei gleicher Eignung bevorzugt werden. Frauen sind eben im Bergkamener Verwaltungsvorstand fürchterlich unterrepräsentiert. Dass heißt: Sie fehlen ganz.




Gewalttäter verlieren Führerscheine

Polizei und Kreis Unna zeigen Gewalttätern die gelbe Karte. Foto: Tobias Kestin
Polizei und Kreis Unna zeigen Gewalttätern die gelbe Karte. Foto: Tobias Kestin

40 Sozialstunden? Auf einer Arschbacke abgesessen! Freizeitarrest? Ist wie Urlaub! Noch ein Verfahren? Wird schon nicht so schlimm! Gerade junge Gewalttäter scheinen manchmal unbelehrbar. Deswegen greifen Polizei und Kreis Unna jetzt da zu, wo es wehtut: Beim Führerschein.

Am Donnerstag stellten Polizisten und Vertreter des Kreises Unna das neue Projekt „Gelbe Karte, rote Karte“ vor. Wer als 14- bis 24-Jähriger in einem Jahr drei Mal mit häuslicher Gewalt oder fünf Mal mit Gewaltdelikten auffällt, dem droht der Führerscheinentzug. „Wer dem Deutschen ans Auto geht, der tut ihm richtig weh“, weiß der Chef der Kreispolizei Unna, Landrat Michael Makiolla. Andere Mittel der Justiz seien oft genug nicht eindrucksvoll genug, haben die Vertreter der Behörden bemerkt.

Wer prügelt, abzieht und Drogen nimmt, hat keinen Charakter

Die Argumentation des Kreises ist nachvollziehbar: Wer als Gewalttäter auffällt, dem fehlt wahrscheinlich auch die charakterliche Eignung, ein Auto zu fahren. „Aggressivität ist nicht teilbar“, sagt Norbert Hahn, Kreisdezernent für Verkehr und Jugend. Sprich: Wer andere abzieht, verprügelt und nötigt, wird im Straßenverkehr nicht als defensiver vorbildlicher Fahrer auffallen – auf dieser Grundlage kann der Kreis ein Überprüfungs- oder Entziehungsverfahren einleiten. Jeder Fall ist ein Einzelfall, beschreibt Dezernent Günter Sparbrod das Verfahren, es gibt kein standardisiertes Verfahren.

Der Beschuldigte muss dann etwa eine MPU („Idiotentest“) absolvieren, um seine Eignung zu beweisen. All das kann mehrere Monate dauern, muss aber auch rechtssicher sein. Die Gelbe Karte gibt es dagegen schnell, innerhalb weniger Tage erhält die Person einen gelben Brief des Kreises, in dem der Führerscheinentzug angedroht wird. „Wir zeigen: ,Wir haben dich im Auge‘“, sagt Dortmunds Polizeipräsident Norbert Wesseler, der auch für Lünen verantwortlich ist.

Großer Deliktkatalog

Polizei und Straßenverkehrsbehörde haben einen Deliktkatalog erstellt, der als Grundlage für die Gelbe und Rote Karte im Straßenverkehr steht: Körperverletzung, gefährliche Körperverletzung, Nötigung, Erpressung, Raub, Entführung, Gewalt gegen Schutzbefohlene, Misshandlung, Vergewaltigung, Drogenmissbrauch und, und, und.

Für den Entzug gelten auch Taten, die die Täter manchmal als „Kleinigkeit“ abtun, beschreibt der Chef der Kriminalpolizei Peter Andres. Etwa den „Abzug“ von Handys und Kleidungsstücken. „Das ist Raub!“, sagt er.

Prävention durch Führerscheinentzug

Mit dem neuen Mittel, das am 1. November 2013 in Kraft tritt, arbeitet die Polizei präventiv. „Viele Taten geschehen hinter verschlossenen Türen“, sagt Andres. Alleine die Drohung, dass der Führerschein bald weg ist, soll zur Einsicht verhelfen. Dort, wo die Polizei nicht durch reine Präsenz Straftaten verhindern können.

1700 potentieller Kandidaten

Wer in die Polizeistatistik der vergangenen zwei Jahre guckt, entdeckt ein großes Kandidatenpotential für den Führerscheinentzug: 2012 gab es 2273 Täter, die knapp 2600 Taten im Kreis Unna (ohne Lünen) begingen, in Lünen sieht es ähnlich aus. Von den Tätern gehören etwa 40 Prozent (902 Täter) in die Zielgruppe der 14- bis 24-Jährigen. Davon wiederum haben sechs Menschen mehr als fünf Taten in einem Jahr begangen. Die Lüner Polizei hat zudem zwei weitere Kandidaten im Blick. Bei der häuslichen Gewalt zählte die Polizei im gesamten Kreis Unna 11 Taten, die Spitzenreiterinnen schlugen 4 Mal (Kreis ohne Lünen) beziehungsweise 3 Mal (Lünen) zu. Beides übrigens Frauen. Einen Führerschein brauchen sie gerade übrigens nicht: Sie sitzen im Gefängnis.




Bergkamen bleibt weiter eine Hochburg der SPD

Die Stimmauszählung zur Bundestagswahl ist in den Bergkamener Wahllokalen in gewohnt kurzer Zeit gelaufen. Auch vom Ergebnis her hat sich nicht viel geändert: Die Nordbergstadt ist weiterhin eine Hochburg der SPD. Sie legte wie auch die CDU deutlich zu. Federn lassen mussten aber die kleineren Parteien. Die AfD (Alternative für Deutschland) schaffte aus dem Stand 3,8 Prozent

Zum 33. Mal spielt der Sachgebietsleiter für den EDV-Bereich, Klaus von Depka, bei der Auswertung der Wahlergebnisse eine entscheidende Rolle. Es ist auch des Letzte Mal, weil er bald seinen Ruhestand antritt.
Zum 33. Mal spielte der Sachgebietsleiter für den EDV-Bereich, Klaus von Depka, bei der Auswertung der Wahlergebnisse eine entscheidende Rolle. Es ist auch des letzte Mal, weil er bald seinen Ruhestand antritt.

Im Wahlkreis Unna I hat Oliver Kaczmarek das Direktmandat erneut gewonnen. Hubert Hüppe (CDU) wird mit ihm über die Landesliste der Union in den Deutschen Bundestag einziehen. Auch dort zeichnen sich deutliche Gewinne für die beiden großen Parteien ab. Vermutlich wird der Weddinghofer Landwirt und agrarpolitische Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, Friedrich Ostendorff, noch einige Stunden warten müssen, bis das vorläufige NRW-Endergebnis vorliegt. Er rangiert auf dem 12. Listenplatz der Grünen. Möglicherweise reicht das nicht aus.

Die Bergkamener stimmten so ab:

Erststimmen (in Klammern das Ergebnis aus 1999 in Prozent)


SPD Oliver Kaczmarek: 54,5 % (49)

CDU Hubert Hüppe: 28,9 % (25,7)

Grüne Malte Spitz: 4,1 % (7,7)

FDP Heike Schaumann: 1,4 % (5,4)

Linke Walter Wendt-Kleinberg: 5,7 % (10,1)

Piraten:2,5 %  (-)

Zweitstimmen:


SPD: 48,7 % (44,1)

CDU: 26,1 Prozent (20,1)

Grüne: 6,0 % (7,4)

FDP: 3,0 % (9,4)

Linke: 6,4 % (11,0)

Piraten 2,2 % (-)

AfD 3,8 % (-)




SPD Overberge geht erneut mit Uwe Reichelt und Bernd Schäfer in die Kommunalwahl

Der SPD-Ortsverein Overberge nominiert erneut und einstimmig seine beiden Stadtverordneten Uwe Reichelt (Wahlbezirk 114) und Bernd Schäfer (Wahlbezirk 115) als Kandidaten für die Stadtratswahl im Mai 2014.

spd_logoAls Ersatzkandidaten wurden Christoph Kühling (Wahlbezirk 114)  und Reiner Bartkowiak (Wahlbezirk 115) gewählt.  Für das gemeinsame Kreistagsmandat Overberge/Rünthe wurde Linda Römke einstimmig nominiert.  Die gewählten Kandidaten müssen nun nur noch von der Stadtverbandskonferenz bestätigt werden.




SPD Bergkamen-Mitte wählt Stadtratskandidaten

Am kommenden Freitag, 6. September, treffen sich die Mitglieder des SPD-Ortsvereins Bergkamen-Mitte ab 19 Uhr zur Versammlung im Treffpunkt an der Lessingstraße. Unter anderem werden die Kandidatinnen und Kandidaten gewählt, die der Ortsverein Bergkamen-Mitte dem SPD-Stadtverband für die Kommunalwahl 2014 melden wird.




SPD Oberaden lädt ein zum Schnadegang entlag der Seseke

Der SPD-Ortsverein Oberaden will  am kommenden Samstag, 7. September, die alte Tradition des Schnadegangs wieder aufleben lassen. Los geht es um 11 Uhr auf dem Museumsplatz.

In früheren Zeiten war es für viele Gemeinden eine Tradition, mit einem sogenannten Schnadegang die Grenzen der benachbarten Gemeinden abzugehen und Einigungen über den jeweiligen Grenzverlauf zu erzielen. Heute werden Schnadegänge gerne unternommen, um das eigene Gemeindegebiet kennen zu lernen.

Der SPD-Ortsverein Oberaden möchte diese Tradition des Schnadeganges in Oberaden wieder beleben und lädt deshalb ein, am 7. September, um 11 Uhr zum Stadt auf dem Museumsplatz in Oberaden ein. Der Weg führt vom Museumsplatz in Richtung Seseke und entlang der Ortsgrenze nach Niederaden.

Der Abschluss des Schnadeganges bei Bratwurst und kühlen Getränken ist für ca. 13 Uhr im Bereich der Holz-Erde-Mauer im Römerbergwald geplant.

Um den gemütlichen Abschluss planen zu können, bitten wir um eine kurze Rückmeldung der Interessierten an folgende Adressen:

  • Rüdiger Weiß (Vorsitzender) Tel.: 02306/850555; E-Mail: ruediger.weiss@landtag.nrw.de
  • Dieter Mittmann (stellv. Vorsitzender) Tel.: 02306/80160; E-Mail: Optik-mittmann@helimail.de