Familientreffen vor Gericht: Buße für den Vater

von Andreas Milk
Ein Familientreffen unter denkbar unglücklichen Umständen: der Vater auf der Anklagebank – die geschiedene Frau und die Tochter als Belastungszeuginnen. Das Thema: eine gewaltvolle Auseinandersetzung.

Es ging um einen Vorfall im Juli 2022. Die Familie lebte noch in Bergkamen zusammen. Es kam zum Streit, weil die Tochter eine Shisha gekauft hatte. Erkan H. (Name geändert) soll – so sagt es die Anklage – einen Halter für Küchenrollen nach ihr geworfen, sie zu Boden gedrückt, ihr Mund und Nase zu gehalten haben. Schließlich habe er die junge Frau gegen eine Glastür geschubst. Sie erlitt dabei eine Verletzung durch ihr Nasenpiercing.

H. schilderte das Geschehen völlig anders. Seine Tochter habe ihn beleidigt, ihm ein Wasserglas an den Kopf geworfen – davon zeugt ein Foto, das eine Verletzung an der Stirn zeigt. Er selbst habe den Küchenrollenhalter geworfen, allerdings nur auf den Boden. Die Polizei sei gekommen, habe von ihm aber nichts hören wollen. Er sei aus der Wohnung geworfen worden, habe zwei Nächte im Auto schlafen müssen, schilderte er unter Tränen.

Über die H.s gibt es noch andere Gerichtsakten. Sie haben mit Gewaltschutzvorschriften zu tun. Die Familie war wohl schon im Sommer 2022 kaputt; Mutter und Tochter wollten, dass der Vater verschwindet. Der wiederum ist psychisch und körperlich schwer angeschlagen. Derzeit ist er arbeitsunfähig geschrieben.

Der Strafprozess in Kamen um die angebliche Attacke auf die Tochter endete mit einer Verfahrenseinstellung gegen Geldbuße: 900 Euro in sechs monatlichen Raten soll H. zahlen – danach gilt der Fall als abgehakt.




Pflegende Angehörige in Bergkamen: Vortrag zu Pflegekassen und neurologischen Erkrankungen

Viele Angehörige kümmern sich um einen geliebten Menschen mit einer neuronalen Erkrankung. Die Selbsthilfegruppe „Pflegende Angehörige“ lädt für Montag, 29. Januar, bei ihrem Gruppentreffen zu einem Vortrag zu diesem Thema ein.

Bei dem kommenden Gruppentreffen wird die Pflegefachkraft Döner Demirci die verschiedenen Symptome der Erkrankungen Demenz, Alzheimer, Multiples Sklerose sowie Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) aufzeigen. Zudem wird sie auch erläutern, welche Änderungen seit Anfang des Jahres für die Pflegekassen gelten und welche Auswirkungen dies für die pflegenden Angehörigen und die erkrankte Person hat.

Das Treffen findet um 15 Uhr im St. Elisabeth Gemeindehaus, Parkstraße 2a in Bergkamen-Mitte, statt.

Bei weiteren Anfragen steht Margret Voß von der Kontakt- und InformationsStelle für Selbsthilfegruppen des Kreises Unna, (K.I.S.S.) unter Fon 0 23 03 27 28 29 oder E-Mail: selbsthilfe@kreis-unna.de zur Verfügung. Alle Anfragen werden vertraulich behandelt. PK I PKU




Damen und Herren-Eishockey am Wochenende sehr erfolgreich: „Ausverkaufte Eishalle“ in Bergkamen

Die Bundesliga-Damen des EC Bergkamen gewinnen am Samstag und Sonntag beide Spiele gegen Amsterdam. Am Samstag gelang den Damen um Cheftrainerin Miriam Timm ein 2:1, und am Sonntag erzielten die Damen ein 3:2, womit alle 6 Punkte in Bergkamen blieben.

Die Landesliga-Mannschaft des ESV „Grizzlys“ Bergkamen bleibt weiterhin zu Hause „eine Macht“: Der Tabellennachbar aus Moers wurde verdient mit vor über 400 Zuschauern mit 6:3 besiegt, somit gewinnen die Grizzlys ihr zwölftes von 13 Spielen, überaus beeindruckend.

Am kommenden Freitag findet das letzte Hauptrundenspiel in Grefrath statt, Bulli ist um 20 Uhr. Grefrath hat ebenfalls wie die Bergkamener Grizzlys 12 Siege auf dem Tabellenkonto, so dass sich am letzten Spieltag vor den PlayOffs dort entscheidet, wer als Tabellenführer in die KO-Runde geht.

Durchaus spannend war es auch bei den Bezirksligisten der Bergkamener Grizzlys.

Im Derby bei den Eisadlern Dortmund konnte man knapp aber verdient mit 6:5 (2:2, 1:2, 3:1) gewinnen und festigte Tabellenplatz 3 hinter Soest und Wiehl.

Die U17 der Grizzlys verlor am Samstag morgen nach 6 siegreichen Spielen gegen Soest mit 1:9 und befindet sich punktgleich mit den Soester Bördeindianern auf Tabellenplatz 5.

So geht es am kommenden Wochenende weiter:

Freitag, 26.1.

Grefrath – Grizzlys Bergkamen (Landesliga), Bulli 20.00h

Samstag 27.1.

Hamm – Grizzlys U17, Bulli 10:30h

ECB-Damen – Mannheim Bulli 17:30h

Sonntag 28.1.

ECB-Damen – Mannheim Bulli 9:30h

Grizzlys Bergkamen (Bezirksliga) – Soest, Bulli 19:00h

Damen -Grizzlys-Damen, Bulli 20:30h




Informationsveranstaltung der Bürger-Energie-Genossenschaft Region Lippe-Seseke (LiSe iG) im Umweltzentrum Westfalen

Die Bürger-Energie-Genossenschaft Region Lippe-Seseke (LiSe iG) lädt herzlich zur Informationsveranstaltung ein, die am 31. Januar 2024 um 18:30 Uhr im Umweltzentrum Westfalen (Ökologiestation), Westenhellweg 110, in Bergkamen stattfinden wird.

Die LiSe iG freut sich darauf, Interessierte über ihre laufenden Projekte und zukünftigen Pläne im Bereich erneuerbare Energien zu informieren. Als zentrales Element der Veranstaltung wird der Geschäftsführer der GSW-Kamen, Bönen, Bergkamen, Jochen Baudrexel, einen Vortrag über die Bedeutung von Photovoltaik für die Energiewende halten.

Die Bürger-Energie-Genossenschaft Region Lippe-Seseke (LiSe iG) setzt sich seit Kurzem für die Förderung von erneuerbaren Energien in der Region ein. Die Veranstaltung bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, mehr über die Genossenschaft und ihre Visionen zu erfahren. Neben Informationen zu den ersten Projekten werden auch zukünftige Initiativen vorgestellt.

Die Informationsveranstaltung ist offen für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger. Um eine reibungslose Planung zu gewährleisten, wird jedoch um eine vorherige Anmeldung unter thomas.semmelmann@lise-buergerenergie.de gebeten.

Veranstaltungsdetails im Überblick:

Datum: 31. Januar 2024 Uhrzeit: 18:30 Uhr Ort: Umweltzentrum Westfalen, Westenhellweg 110, Bergkamen Anmeldung: thomas.semmelmann@lise-buergerenergie.de

Die Bürger-Energie-Genossenschaft Region Lippe-Seseke (LiSe iG) freut sich auf zahlreiche interessierte Teilnehmende und einen fruchtbaren Austausch über die Zukunft der erneuerbaren Energien in der Region.




Erfolgreicher Start für die Wasserfreunde beim 48. Neujahrsschwimmfest in Meschede

Am Sonntag, 21.01.24 sprangen die Schwimmer:innen der Wasserfreunde TuRa Bergkamen zum ersten Mal in diesem Jahr beim 48. Neujahrsschwimmfest in Meschede wieder ins Wasser. Von insgesamt 85 Starts konnten die Wasserfreunde 44 Medaillen sowie 3 Pokale mit nach Hause nehmen.

Allen voran zeigte Max Simon (*2012), der sich auf allen geschwommenen Strecken (je 50m Freistil, Rücken und Brust, 100m Lagen) Platz 1 sichern konnte, dass ihn die lange Verletzungspause leistungsmäßig nicht allzu weit zurückgeworfen hat und er nun langsam wieder zu seiner alten Form zurückkehrt. Auch Emma Gramse (*2013), die nach verletzungsbedingter Zwangspause endlich wieder ihren ersten Wettkampf bestritt, zeigte großen Ehrgeiz, der am Schluss mit viel Erfolg gekrönt wurde. Sie vergoldete mit tollen neuen Bestzeiten gleich 3 Mal über 50m Rücken, 50m Brust und 100m Lagen Ihre Leistungen und stand über 50m Freistil auf Platz 2. Noah Mo Krause (*2008) erschwamm sich 3x Gold (50m Freistil, 50 m Schmetterling, 100 m Lagen), wobei er seine persönliche Bestzeit über 50m Freistil noch einmal verbessern konnte. Zusätzlich zu den Medaillen erhielten die Drei noch einen Pokal für die punktbeste Leistung ihres Jahrgangs.

Lina Flüß (*2011) schwamm mit einer tollen neuen Bestzeit von 36,92 Sekunden über 50m Rücken auf Platz 1 und erkämpfte sich außerdem noch je 2x Silber und Bronze. Ebenso konnte Mila Fee Krause (*2011) den Wettkampf für sich mit je einer Gold- und Silber- sowie 2 Bronzemedaillen als Erfolg verbuchen. Auch Ihr Zwillingsbruder Mika Tom erschwamm sich 1x den 2. Platz über 100m Lagen und einige neue Bestzeiten. Jan Luca Goly (*2010) stieg drei Mal auf den Startblock und krönte seine Leistungen mit 2x Gold und 1x Silber, teils mit neuen Bestzeiten. Laura Cieschowitz (*2008) kann mit ihren geschwommenen Zeiten ebenfalls sehr zufrieden sein, sie sicherte sich insgesamt 4x die Silbermedaille. Bei insgesamt 4 Starts konnte sich Smilla Panberg (*2010) je 1x Gold, Silber und Bronze und 2 neue Bestzeiten erkämpfen. Für seine Leistungen konnte sich Nevio Altemeier (*2011) mit 1x Silber und 1x Bronze belohnen. Finja-Marie Possovard (*2011) konnte sich neben einer Silbermedaille über 50 m Rücken über eine neue Bestzeit für 50m Freistil freuen. Auch Henriette Treinies (*2013), die hoch motiviert an den Start ging, konnte sich mit einer neuen Bestzeit über 50m Freistil die Bronzemedaille ergattern. Ben Luca Spiekermann (*2013) siegte über 50m Rücken mit einer tollen neuen Bestzeit und nahm zudem noch 1x Silber mit nach Hause. Lena Slaby (*2010) erschwamm sich 2 neue Bestzeiten und Lisa Marie Ebel (*2006) konnte ihre Zeiten auf den geschwommenen Strecken noch einmal bestätigen.

Bei den Nachwuchsschwimmer:innen war besonders Mila Murray (*2016) auf Erfolgskurs. Sie schwamm mit tollen neuen Bestzeiten gleich 2x auf Platz 1. Auch Leni Schröder (*2015) konnte sich mit einer neuen Bestzeit mit 1x Gold und 1x Silber belohnen und Carlotta Treinies (*2015) verbesserte ihre Zeiten über 50m Rücken und 50m Brust, wobei es dann letzten Endes trotzdem nicht zu einem Treppchenplatz gereicht hat.

Die Trainer Christian Flüß und Hanna Juds waren mit den Leistungen ihrer Schwimmer:innen sehr zufrieden und blicken optimistisch auf die nächsten Wettkämpfe.




Kranzniederlegung zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am Samstag am ehemaligen KZ Schönhausen

Historisches Foto vom Wohlfahrtsgebäude in der Siedlung Schönhausen.

Im Rahmen eines öffentlichen Gedenkens mit Kranzniederlegung wird – wie im gesamten Bundesgebiet – am kommenden Samstag, 27. Januar, auch in Bergkamen wie in jedem Jahr der Opfer des Nationalsozialismus gedacht.

Die Gedenkstunde beginnt an diesem Tage um 16.00 Uhr vor dem Gemeindezentrum der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Bergkamen an der Lentstraße 16 in der Siedlung Schönhausen in Bergkamen-Mitte. Diese Gedenkstunde wird vom 1. stellvertretenden Bürgermeister Kay Schulte geleitet und es sind alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen, daran teilzunehmen.

Der Ort des Gedenkens hat einen konkreten historischen Bezug zum Anlass des Gedenkens. Am Eingang des ehemaligen Wohlfahrtsgebäudes der früheren Zeche Grimberg I/II an der Lentstraße erinnert schon seit vielen Jahren eine Inschriftentafel  daran, dass die Nationalsozialisten in diesem Gebäudekomplex von März bis Oktober 1933 vorübergehend ein provisorisches Sammellager für die Verfolgung und Inhaftierung politischer Gegner eingerichtet hatten, um die Häftlinge dort mit Folterungen, Misshandlungen und Drohungen einzuschüchtern oder sie von dort aus in größere KZ-Lager im Emsland (Papenburg) oder nach Oranienburg nahe Berlin oder auch nach Dachau bei München zu verlegen.

Auf Initiative des früheren Bundespräsidenten Roman Herzog wurde der 27. Januar – der Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz 1945 – in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1996 offiziell zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt und wird seither als solcher begangen.




Dritte Stolpersteinverlegung in Bergkamen: Künstler Gunter Demnig erhält Eintrag ins Goldene Buch der Stadt

Am 30. Januar 2024 findet die dritte Verlegung von Stolpersteinen in Bergkamen statt, um der Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung im Stadtgebiet zu gedenken. Bürgermeister Bernd Schäfer wird die Veranstaltung um 12:30 Uhr in der Kanalstr. 11 eröffnen und den Künstler Gunter Demnig begrüßen.

Demnig hat das Erinnerungsprojekt vor 30 Jahren ins Leben gerufen. Mittlerweile hat er in mehr als 20 Ländern über 100.000 Stolpersteine verlegt, die den Verfolgten der NS-Diktatur gewidmet sind. In der Regel werden die Gedenksteine am damaligen Wohnsitz der Opfer in den Gehweg eingelassen.

In diesem Jahr sind sieben Stolpersteine im Ortsteil Rünthe vorgesehen:

Wilhelm Lichtenberg sen., Kanalstr. 11

Wilhelm Lichtenberg war Mitglied der KPD und befand sich im Widerstand gegen die Nazis. Vom 12. Juni bis 23. Dezember 1933 wurde er in Schutzhaft genommen und in den Konzentrationslagern Schönhausen und Neusustrum interniert. Er wurde wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt und saß vom 12. Juni 1934 bis 3. August 1935 eine Gefängnisstrafe in Hamm ab. Er überlebte seine Verfolgung, wurde nach Krieg und Diktatur ein Mitglied der CDU und gehörte dem Gemeinderat von Rünthe an.

Paul Prinzler, Kanalstr. 13

Paul Prinzler war Sozialdemokrat und zog 1929 erstmals in den Gemeinderat von Rünthe ein. Zu dieser Zeit wurde er auch Vorsitzender der SPD-Ortsgruppe Rünthe. Am 15. April 1933 verlor Prinzler aus politischen Gründen seinen Beruf als Hauer auf der Zeche Grimberg. Bis zum 30. September 1936 blieb er mit einem Berufsverbot belegt. Am 18. April 1933 wurde Prinzler in Schutzhaft genommen und im KZ Schönhausen eingesperrt, wo er bis zum 3. Mai 1933 inhaftiert blieb. Am Tag seiner Freilassung musste er im Gemeinderat von Rünthe die Auflösung des SPD-Ortsvereins verkünden. Nach der Diktatur wurde er Bürgermeister der Gemeinde Rünthe und Amtsbürgermeister des Amtes Pelkum.

Eheleute Reinhold und Agnes Knull, Platz von Hettstedt

Reinhold Knull

Die Eheleute Reinhold und Agnes Knull waren Mitglied der KPD und befanden sich aktiv im Widerstand. In ihrer Wohnung in der damaligen Schulstraße (heute Rünther Str.) befand sich eine kleine Druckerpresse, um illegale Schriften herzustellen. Reinhold Knull wurde bei einer Verhaftungswelle am 12. April 1933 in Schutzhaft genommen, seine Frau Agnes am 18. April 1933. Beide wurden zunächst im KZ Schönhausen und dann im KZ- Brauweiler gefangen gehalten. Agnes Knull wurde am 5. August 1933 aus der KZ-Haft entlassen, blieb aber mit einem Berufsverbot belegt. Ihr Ehemann Reinhold blieb bis zum 19. August 1933 eingesperrt. Die Familie musste ihre Wohnung aufgeben und sie einem Mitglied der NSDAP überlassen. Nach der Diktatur lebten die Eheleute in der Schlägelstraße.

Frieda Mehring, Schlägelstr. 13

Frieda Mehring wurde am 15. September 1943 von einem Sondergericht in Hamm wegen verbotenen Umgangs mit Kriegsgefangenen zu einer sechsmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt. Ihr Verbrechen bestand darin, ausgehungerten russischen Kriegsgefangenen am Schacht III etwas Brot gegeben zu haben. Ihre Haftstrafe saß sie in den Gefängnissen von Hamm, Essen und Schwelm ab. Am 14. März 1944 wurde sie wieder entlassen.

Franz Magalowski, Taubenstr. 24

Franz Magalowski

Franz Magalowski war Vorsitzender der „Freien Elternvereinigung“ in Rünthe und Mitglied im Vorstand der Spielvereinigung Rünthe, einem Vorläufer des heutigen SuS Rünthe. Er gehörte keiner Partei an, engagierte sich aber für die Errichtung einer weltlichen Schule in der Gemeinde. Vom Lehrer Ernst Schwanitz, zugleich stellvertretender Stützpunktleiter der NSDAP in Rünthe, wurde er deshalb denunziert. Magalowski wurde am 6. Mai 1933 wegen Beleidigung vom Strafgericht in Dortmund zu einer zweimonatigen Gefängisstrafe verurteilt, die er im Gefängnis „Lübecker Hof“ in Dortmund absitzen musste.

Albert Klinge, Westfalenstr. 48

Albert Klinge war von Beruf Hauer. Nach einem Schlaganfall blieb er körperbehindert und wurde deshalb am 2. November 1936 in die Heilanstalt Warstein eingewiesen.  Am 26. Juli 1943 erfolgte seine Verlegung in die Heilanstalt Weilmünster, von dort ging es für ihn im September 1944 in die Heilanstalt nach Hadamar, wo er Opfer der NS-Euthanasie wurde. Albert Klinge wurde am 7. November 1944 ermordet. Seine Witwe lebte später in der Kettelersiedlung.

Für die diesjährige Verlegung konnten wieder Schülerinnen und Schüler der Willy-Brandt-Gesamtschule gewonnen werden, die sich im Unterricht intensiv mit dem Schicksal der Eheleute Knull beschäftigt haben. Die Jugendlichen werden das Programm bei der Verlegung der Stolpersteine für Reinhold und Agnes Knull gestalten.

Die Schülervertretung des Städt. Gymnasiums übernimmt die Programmgestaltung beim Stolperstein für den früheren Bürgermeister Paul Prinzler.

Mit dem SuS Rünthe 08 ist in diesem Jahr erstmals ein Verein in die Veranstaltung eingebunden worden. Der Vereinsvorstand um Dietmar Wurst wird in der Taubenstraße Franz Magalowski gedenken.

Gunter Demnig bei der jüngsten Verlegung von Stolpersteinen in Bergkamen. Foto: Manuel Izdebski




Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern bietet am Freitag ihr Zeugnistelefon an

Die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern der Städte Bergkamen und Kamen bietet auch zum Ende des ersten Schulhalbjahres 2023/24 wieder das bewährte Zeugnistelefon an.

Am kommenden Freitag, 26. Januar, in der Zeit von 11.00 Uhr – 13.00 Uhr steht eine Mitarbeiterin der Beratungsstelle am Zeugnistelefon unter der Rufnummer 02307-68678 für Sorgen, Nöte und Fragen rund um das Zeugnis zur Verfügung.

Das Zeugnistelefon ist eine Anlaufstelle für Schülerinnen und Schüler, aber auch deren Eltern, die Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Schulzeugnis haben.

Wer Probleme zu Hause befürchtet, sich ungerecht behandelt fühlt oder einfach nur traurig über seine Noten ist, kann die Nummer der Beratungsstelle anrufen.

Auch Eltern, die sich fragen, wie gehe ich mit der „schlechten“ Note meines Kindes um, können sich gerne unter der oben genannten Rufnummer an das Team wenden.

Ebenfalls sind die Mitarbeiter:innen der Beratungsstelle für weitere Fragen rund um die Familie für Bürger:innen aus Bergkamen und Kamen die richtigen Ansprechpartner:innen.

Eine Vereinbarung über einen Termin für ein Beratungsgespräch ist telefonisch unter der oben genannten Rufnummer möglich.




Fahrradklau interkommunal: Haft auf Bewährung

von Andreas Milk
Es war eine ausgesprochen interkommunale Angelegenheit, über die der Kamener Strafrichter zu verhandeln hatte: Tatorte in Kamen am Südfeld, in Bergkamen an der Mergelkuhle – und ein Angeklagter, der in Unna wohnt. Eine weitere Besonderheit des Verfahrens: Uwe H. (Name geändert) darf sich aussuchen, warum er verurteilt wurde – wegen Diebstahls oder wegen Hehlerei? Denn was genau geschehen war, ließ sich nicht eindeutig klären. Klar ist nur: Es war eins von beiden. Resultat ist das „Oder“-Urteil. Bei einer solchen Entscheidung geht das Gericht zu Gunsten des Beschuldigten von dem Tatvorwurf aus, der weniger schwer wiegt.

Zur Sache selbst: Im Kamener Südfeld waren ein Mountainbike und ein E-Bike vom Fahrradträger eines Wohnmobils gestohlen worden, an der Bergkamener Mergelkuhle ein Trekkingrad aus einer Gartenlaube. Das Mountainbike ist bis heute verschwunden. Die beiden anderen Räder sind wieder da: Polizisten fanden sie auf dem Flur des Hauses, in dem Uwe H. wohnt. Sie waren mit einem Schloss gesichert. Zu diesem Schloss hatte Uwe H. den passenden Zahlencode.

„Ich habe keinen Diebstahl begangen“, versicherte er vor dem Richter. Wo die Räder her gekommen seien, könne er auch nicht sagen. Der Richter tat sich schwer, an H.s Unschuld zu glauben. Dazu kommt: H., der beim Termin fahrig wirkte, hat eine Reihe von Vorstrafen – darunter solche wegen Unterschlagung, Diebstahl, Hehlerei. Mutmaßlicher Hintergrund ist ein Drogenproblem.

Das Urteil: Acht Monate Haft, ausgesetzt zur Bewährung. Daneben erhielt Uwe H. die Auflage, 120 Stunden gemeinnützige Arbeit zu leisten.




AWO-Kindertageseinrichtungen Flohzirkus und Schatzinsel werden zusammengelegt

Die Stadt Bergkamen und der AWO-Unterbezirk haben entschieden die beiden AWO-Kitas Schatzinsel an der Lessingstraße und Flohzirkus am Standort der Schatzinsel an der Marie-Juchacz-Straße zusammenzulegen. Dadurch will die AWO Notbetreuungen und Einschränkungen durch den Fachkräftemangel und bei Krankheitsfällen nachhaltig entgegenwirken. „Diese Maßnahme wird für Familien, Kinder und Mitarbeitende die Zukunftsfähigkeit sichern und schafft allen Beteiligten eine positive Perspektive“, heißt es in einer Miteilung des AWO-Unterbezirks.

Dazu schreibt die AWO weiter:

„Was passiert mit den Kindern, die den Flohzirkus besuchen?
Alle Kinder, die nach dem 31.07.2024 einen vertraglich zugesicherten Betreuungsplatz in der Kita Flohzirkus haben, werden in der nahegelegenen und neu gebauten Kita Schatzinsel aufgenommen.

Warum in der Kita Schatzinsel?
Beide Einrichtungen liegen nur wenige hundert Meter auseinander, haben eine Einrichtungsleitung und das gleiche Einzugsgebiet.
Durch die gegenseitige Unterstützung der Teams sind den Kindern und ihren Familien die Räumlichkeiten und die Mitarbeitenden bekannt. Ein sanfter Übergang, welcher von allen Seiten gewünscht wird, kann so im Sinne der Kinder gut umgesetzt werden.

Wann kam es zu dieser Entscheidung?
Im Herbst 2023 spitzte sich die Lage vermehrt zu. Durch den Fachkräftemangel und Krankheiten kam es vermehrt zu Notbetreuungssituationen und eingeschränkten Öffnungszeiten. Die Unzufriedenheit auf allen Seiten stieg an und es wurde gemeinsam nach Lösungen gesucht.
Seit Dezember 2023 wurden viele Gespräche geführt, da viele Aspekte bedacht werden müssen, um allen Beteiligten gerecht zu werden und um Lösungen anzubieten. Eine frühzeitige und gleichzeitig klare Kommunikation mit Lösungen für alle Beteiligten war immer das Ziel.

Was passiert mit den Mitarbeitenden?
Alle Fachkräfte der Kita Flohzirkus werden in der Kita Schatzinsel und der AWO RLE, weiter beschäftigt. Die Mitarbeitenden der Kitas sind sich durch die enge Zusammenarbeit bekannt und erfahren, ebenso wie die Kinder. Es gibt also eine räumliche Veränderung
aber keine Einschränkungen. Die Kinder der Kita Flohzirkus ziehen daher mit ihren bekannten Fachkräften in die Kita Schatzinsel ein.

Wie funktioniert der Übergang für Kinder und Familien?
Die Teams der beiden Kitas werden gemeinsam mit den Kindern und ihren Familien einen sanften Übergang gestalten. Wünsche und Freundschaften werden dabei selbstverständlich berücksichtigt. Details stehen zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht fest.

Was passiert mit den Kindern aus dem Flohzirkus, die im Sommer 2024 schulpflichtig werden?
Alle Kinder aus der Kita Flohzirkus, die im Sommer 2024 in die Schule gehen, können ihre bekannte Kita Flohzirkus selbstverständlich bis zu den Sommerferien besuchen. Von anstehenden Besuchen in der Kita Schatzinsel werden sie nicht ausgeschlossen.
Vielleicht wird die Abschlussfeier der angehenden Schulkinder dieses Jahr auch etwas anders gestaltet. In den Gestaltungsprozess werden die Kinder mit einbezogen.

Gebäude
Die Kita Flohzirkus war von Beginn an als Übergangslösung geplant und sollte zurückgebaut werden, sobald die zusätzlichen Plätze auf Bergkamener Stadtgebiet nicht mehr benötigt werden.

Kita Plätze in Bergkamen
Alle Kinder in Bergkamen, die einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz haben (geb. zwischen dem 01.10.2018 und dem 01.11.2021), können im Bergkamener Stadtgebiet im Kitajahr 2024/2025 versorgt werden.

Auch wenn Veränderungen anstehen, sehen wir der Zusammenlegung beider Einrichtungen positiv entgegen und freuen uns auf eine verlässliche Partnerschaft mit allen Familien unserer Einrichtungen.“




Deutsche Blues-Ikone und Meister der Slidegitarre Richard Bargel zu Gast im nächsten Sparkassen Grand Jam

Foto: Nora C. van Rijn

Richard Bargel präsentiert und zelebriert den Blues am Mittwoch, 7.Februar 2024 um 20.00 Uhr im Thorheim mit starker Bühnenpräsenz, ungeheurer Intensität und seiner rauen Bass-Stimme.

Der Künstler blickt auf eine 50-jährige Musikerkarriere zurück. Er lässt sich nicht einer bestimmten Szene zuordnen. Vielfalt macht ihn aus. Auf sein raues Debütalbum „Blue Steel” von 1977 folgten neun weitere Alben.

Richard Bargel wurde vom Installationskünstler zu einem der wenigen innovativen deutschen Bluesmusiker von Rang und Namen. Seine legendären „Talkin´ Blues Shows“ mit Gästen wie Luther Allison und Götz Alsmann haben sich im musikalischen Gedächtnis deutscher Bluesliebhaber fest verankert. Bargel gilt als wahrer Meister der Slidegitarre und hat seinen eigenen, ganz persönlichen Stil über die Jahre hinweg perfektioniert.

Richard Bargels neues Album „Dead Slow Stampede“ ist mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet worden! Nachdem es im Vorfeld in den Kategorien „Blues“ und „Folk-Singer/ Songwriter“ nominiert worden war – was ungewöhnlich genug ist – hat sich das Album nun in der Kategorie „Blues“ gegen die internationale Konkurrenz durchgesetzt. Am 15. Mai 2023 verkündete die Jury des renommierten Kritkerpreises in einer Pressemitteilung ihre Auswahl aus internationalen Produktionen.

Ein beinahe retrospektives Album mit Songs aus Bargels turbulenter Karriere.
Seine Band „Dead Slow Stampede“ ist nicht nur als eine der wichtigsten Zutaten namensgebend, sondern auch maßgeblich verantwortlich für die starke Basis der Songs. Unzählige Konzerte haben die drei Musiker zu dem gemacht, was sie sind: Eine perfekt eingespielte Band, die den Bedürfnissen des zumeist unkonventionellen Künstlers Bargel einfühlsam folgt. Mit Geert Roelofs (Schlagzeug) und Jo Didderen (Kontrabass) verfügt die Band über ein starkes Fundament. 

Sparkassen Grand Jam
Mi. 07.02.2024 / 20.00 UHR

Richard Bargel Gitarre & Gesang
Fabio Nettekoven Gitarre
Geert Roelofs Schlagzeug
Jo Didderen Kontrabass

Thorheim Bergkamen, Landwehrstraße 160, 59192 Bergkamen
Tickets unter: 02307/ 965 464 oder tickets.bergkamen.de

Weitere Termine in 2024:

Mi. 06.03.2024 / 20.00 Uhr
Butch Williams & Grand Jam Band

Mi. 03.04.2024 / 20.00 Uhr
Kat Baloun