Equal Pay Day im Familientreff: Expertinnen servieren Arbeitsmarktchancen zum Frühstück
Zu Kaffee und Brötchen erwartet die Besucherinnen des Familientreffs im Pestalozzihaus, Pestalozzistraße 6, am Mittwoch, 6. März, noch ein zusätzliches Bonbon: Martina Leyer von der Agentur für Arbeit in Hamm und Regina Kroll-Markowski vom Jobcenter nehmen ebenfalls im Frühstückscafé Platz und servieren den Müttern mögliche neue Chancen auf dem aktuellen Arbeitsmarkt. Initiiert hat diese besondere Begegnung zum Equal Pay Day das Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk.
„Ob Ausbildung, Teilzeit oder Wiedereinstieg – Chancen, arbeiten zu gehen, bietet der aktuelle Markt gerade viele“, sagt Martina Leyer, Beauftragte für Chancengleichheit bei der Agentur für Arbeit Hamm und ebenfalls Mitglied des Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerkes. Im Frühstückscafé erfahren die Frauen unter anderem, wie sie nach Stellenangeboten suchen, welche Ausbildungsformen es gibt, welche Weiterbildungs- und Umschulungswege möglich sind und wie die Agentur für Arbeit sowie das Jobcenter den Neustart und Wiedereinstieg unterstützen können.
Der Equal Pay Day ist ein Aktionstag, der daran erinnert, dass weltweit Frauen weniger verdienen als Männer. Er markiert die statistische Lohnlücke in Höhe von aktuell 18 Prozent und steht symbolisch für den Tag, bis zu dem Frauen unbezahlt arbeiten, während Männer ab dem 1. Januar 2024 für ihre Arbeit entlohnt werden.
„Wir freuen uns, dass wir gerade zum Equal Pay Day im Familientreff in entspannter Atmosphäre ein so umfassendes Angebot machen können“, sagt Bergkamens Gleichstellungsbeauftragte und Netzwerksprecherin Martina Bierkämper. Sie wird gemeinsam mit Andrea Brinkmann als Multiplikatorin des Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerks zu diesem ganz besonderen Frühstück kommen.
Das Frühstückscafé im Familientreff ist am Mittwoch, 6. März, von 9 bis 12 Uhr geöffnet, die Teilnahme an Gesprächen und Beratung zu Chancen auf dem Arbeitsmarkt ist kostenlos. Anmeldungen sind nicht erforderlich.
Das Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk existiert seit 1998, bestehend aus Vertreterinnen von über 19 Beratungseinrichtungen, von der Agentur für Arbeit über die AWO und das Frauenforum bis hin zu Beratungseinrichtungen der Kommune selbst. Das Netzwerk bündelt und verstärkt die Aktivitäten für Mädchen und Frauen. Die einzelnen Mitglieder wirken als Multiplikatorinnen und sorgen für die Vertretung von Frauenbelangen in ihren Einrichtungen und durch gezielte Aktionen in der gesamten Stadt. Ansprechpartnerin ist die gewählte Sprecherin Andrea Brinkmann, Leiterin der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern der Städte Kamen und Bergkamen, und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bergkamen, Martina Bierkämper. Mehr unter: www.frauen-netz-bergkamen.de
Erinnern an einen Krieg, der weltweit Illusionen zerstört
Blau und Gelb war alles am Samstag vor und im Haus Frieden auf dem Nordberg. Die Luftballons, der Zuckerguss auf den Süßigkeiten, die Nationalfahnen um die Schultern, die Blumenkränze auf den Köpfen. Die Ukrainer, die in der Flüchtlingseinrichtung Aufnahme, Hilfe und Solidarität gefunden haben, wollten sich am zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf ihr Land nicht nur für die deutsche Gastfreundschaft bedanken. Sie wollten auch daran erinnern, dass sich ihr Land und ihr Volk eines brutalen Kriegs erwehren müssen.
Die Ukrainer organisierten die Veranstaltung selbst. Es wurde tagelang gebacken und gekocht, gebastelt und vorbereitet. Viele leben schon seit 2 Jahren in Bergkamen. Andere sind erst vor wenigen Wochen vor den schrecklichen Zuständen, den Angriffen und Zerstörungen geflohen. Meist sind es Mütter mit Kindern. Sie alle haben Unbeschreibliches erlebt. Dinge, die niemand im friedensverwöhnten Europa mehr für möglich hielt.
Taras ist mit 17 Jahren geflohen. Er konnte nur ein paar Worte Deutsch, als er vor zwei Jahren in Bergkamen ankam. Ganz allein. Seine Eltern sind noch immer in der Ukraine. In Bergkamen „gab es jemanden, der mir helfen konnte“, erzählt er, wie ihn sein Weg hierherführte. „Das war schlimm – aber nicht so schlimm wie Bomben und Raketen.“ Er besucht jetzt das Gymnasium, spricht hervorragend Deutsch und will Lehramt studieren. Musik und Englisch. Musik ist ihm wichtig. Mit der Gitarre kann er ausdrücken, was er fühlt. Und die wechselvolle Geschichte seines Landes mit den Liedern der Heimat ausdrücken.
Nie wieder Krieg erleben müssen
Helga Benjak ist Jahrgang 1940 und hatte vor zwei Jahren bei Kriegsausbruch den gleichen blau-gelben Kopfschmuck auf. Damals trafen sich viele Hundert Menschen für eine Mahnwache für den Frieden. Jetzt ist immer noch Krieg und es muss immer noch daran erinnert werden. „Ich habe den 2. Weltkrieg und die Bomben in Berlin erlebt – ich wollte das nie wieder erfahren müssen, und die nachfolgenden Generationen schon gar nicht“, sagt sie. Sie kann die täglichen Kriegsmeldungen kaum ertragen. Deshalb kommt sie wieder auf den Nordberg, unterhält sich mit Händen und Füßen, nimmt Menschen in die Arme und kostet von den Leckereien, die hier gegen eine kleine Spende angeboten werden.
Ein kleines Mädchen spricht etwas auf Ukrainisch in das Mikrofon. Da hat einer der Organisatoren in der gleichen Sprache schon zu einer Schweigeminute für die Opfer des russischen Angriffskrieges aufgefordert. Die letzten zwei Jahre waren aus seiner Sicht die schwierigsten eines „zehnjährigen Krieges, der über 300 Jahre dauert“. Die Ukrainer seien am 24. Februar 2022 um 5 Uhr morgens aufgewacht und seitdem nicht mehr eingeschlafen. Es ginge täglich nur ums Überleben – den ersten, den zweiten und den dritten Tag der von Russland prophezeiten Vernichtung nach 72 Stunden. Es sei ein regelrechter Völkermord, der sich mit Tötungen, Folterungen und Vergewaltigungen, Kindesentführungen und Zwangsadoptierungen, Zerstörungen und Plünderungen immer noch ereigne. Jeder habe mindestens einen Handykontakt, der nie wieder antworten werde.
Bürgermeister Bernd Schäfer schilderte das Entsetzen einer europäischen Generation, die eine Illusion vom immerwährenden Frieden vor zwei Jahren zerplatzen sah. Viele Überzeugungen seien seitdem zerstört worden – sichere Energieversorgung, Wirkung von Diplomatie, die eigene Landessicherheit, soziale Sicherheit, Zeitenwende. Viele Schlagwörter, die den Krieg auch hier für jeden Einzelnen spürbar machen. Gleichzeitig ereigne sich ein „völliger Bruch mit der Zivilisation“, bei dem es für die Ukraine um alles gehe.
Die Erlöse der Veranstaltung sind für die Anschaffung eines gebrauchten Kranken- oder Evakuierungsfahrzeug für die Ukraine gedacht. Das Haus Frieden ist übrigens an jedem ersten und dritten Freitag im Monat für ukrainische Flüchtlinge geöffnet. Hier gibt es Raum für Austausch, Hilfe bei der Bewältigung von Behördenbriefen und noch viel mehr bei Kaffee und Kuchen.
LOL sprengt alle Lach- und Publikumsrekorde
In das Stadtmuseum wird LOL nie wieder hineinpassen. Am Freitag knackte das Standup-Comedy-Event im studio theater eine Besucher-Rekordmarke mit mindestens 380 verkauften Karten. Auch stimmungsmäßig können andere Kultur-Veranstaltungen inzwischen nicht mehr mithalten. Die Besucher trampelten mit den Füßen, sprangen johlend auf die Sitze, sangen euphorisch den widersinnigsten Quatsch-Song mit und zeigten auch beim Schlussapplaus Rekordqualitäten. Keine Frage: LOL ist aktuell der Publikums-Liebling, quer durch die bunt gemischten Fangruppen. Zu Recht.
Denn der Spaßfaktor ist rundum gewaltig – und bei allen Veranstaltungen der Comedy-Reihe bisher garantiert. Auch diesmal lieferten nicht nur die Hauptakteure auf der Bühne die Lacher. Die Bergkamener trugen selbst eifrig mit zum Humor-Gehalt des Abends bei. „Wer hat in der Bushaltestelle geparkt? Bitte wegfahren“, hieß es kurz nach dem Start. Gut 15 Menschen sprangen auf, um dem verzweifelten Busfahrer von gut 70 Schülern auf dem Weg in eine Skifreizeit einen Parkplatz zu verschaffen. Denn die Parkmöglichkeiten waren aufgrund des immensen Andrangs, gleichzeitigen Handball-Events und verschlossenen Schulhofs rund um das studio theater nicht mehr zu haben. Die Leute waren trotzdem so gut gelaunt, dass sie in den hinteren Rängen sogar ihre E-Zigaretten qualmen ließen.
Kinder, Jugendliche, Großeltern, Eltern, junge Erwachsene: Alles strömte herbei. Dabei war das Konzept von LOL auch am Freitag ungewiss. Niemand wusste, wer nach und nach auf die Bühne kam. Moderator Daniel Helfrich sorgte bereits zu Beginn mit einem abgedrehten Kennenlern-Song und Publikumsschwur auf Lobpreisungen für Brüller. Serkac Mutlu aus Köln hatte es als Erster auf der Bühne umso leichter. „Ich will auch Teil der Bergkamen-Sekte sein“, staunte er über die überbordende Begeisterung. Dabei spiegelte ein kleiner Querschnitt seiner Erfahrungen als Deutsch-Türke mit Dönermann-Schwiegervater vom unfreiwilligen Türsteher beim eigenen Auftritt bis zum fehlenden Biss beim Rentnerschwimmen-Ausflug inklusive Slim-Fit-Hemden genug alltäglichen Wahnsinn, um eindringlich genug vor voreiligen Fehleinschätzungen des Äußeren zu warnen.
Trennung mit Rohrverlegung und Wurstschalen-Auslecken
Mit einem Trennungslied über anderweitig verlegte Rohre und Entfernung mit strg + alt ging es heiter über zu Vera Deckers. Die Kölner Psychologin ist längst durch diverse TV-Präsenzen wie dem Quatsch Comedy Club bekannt. Sie glitt souverän mit wehendem Feenhaar im Plauderton von der verpassten Schauspiel-Karriere zur Selbstoptimierungsapp undOfflinern auf Digital-Botox zu Ohrabtrennungsgelüsten beim online-Flügebuchen. Der Feuerwehrmann-Song von Moderator Daniel leitete schließlich über zu Marvin Spencer, der sich als Halb-Jamaikaner mit Studium der Islamwissenschaften für mehr Aufklärung stark machte und das eigene Grundverhältnis zur Arbeit nicht weniger auf die selbstironische Schippe nahm.
Die zweite Hälfte hielt das Spaß-Niveau mühelos, als die sich die Reihenfolge der Auftritte umkehrte. Das eigene Übergewicht stand dabei ebenso im Mittelpunkt wie die abtörnende Wirkung des Ausleckens einer Bratwurst-Mayonnaisen-Schale beim ersten Date mit Marvin Spencer. Vera Deckers trank sich selbst mit grünen Smoothies schön und plädierte für unehrliche Komplimente für Frauen. Danach erlebte Certac Mutlu ein Hochzeits-Desaster mit abstruser Gesäß-Kulturverständigung, Ehering-Suche im Flitterwochen-Sand und Schnabeli beim Rafting.
Ein genialer Abend mit Zwerchfell-Zerrungen und Lach-Heiserkeit. Zum nächsten LOL-Event am 26. April sollten alle besser mit dem Fahrrad kommen, da wird es einen echten Kampf um die Karten und besten Plätze geben.
Kabarettist Arnulf Rating ist wieder da!: „Dienstälteste scharfe Zunge des Landes“ zu Gast im studio theater
In der nächsten Kabarettveranstaltung am Freitag, 8. März, um 20.00 Uhr im studio theater bergkamen zerlegt Arnulf Rating mit seinem wortgewaltigen Programm „tagesschauer“ gekonnt aktuelle Themen aus Presse und Zeitgeschehen.
Arnulf Rating zählt zu Deutschlands bekanntesten Kabarettisten und bei seinen Auftritten lässt er kein strittiges Thema aus. Gekonnt manövriert er sein Publikum durch Politik, Gesellschaft und Medienrummel.
Der „tageschauer“ ist die aktuelle Reaktion von Arnulf Rating auf die täglichen Duschen in Zeiten der Generaldebilmachung. Gemeinsam mit seinen Prachtfiguren Schwester Hedwig und Dr. Mabuse entscheidet er zwischen Menschen, Viren, Mutationen. Er weiß: Die Fackel der Aufklärung kann auch eine Nebelkerze sein. In dieser Welt überlebt man nur mit Humor. Denn das ist bekanntlich der Knopf, an dem wir drehen können, bevor uns der Kragen platzt.
Mit Tempo und hohem Unterhaltungswert brilliert hier eine der dienstältesten scharfen Zungen des Landes. Der letzte der drei legendären Tornados, der auf der Bühne steht. Sein Maßstab ist der gleiche wie damals bei den Tornados: Unterhaltung mit Haltung.
- 08.03.2024 / 20.00 UHR
Arnulf Rating
„tagesschauer“
studio theater bergkamen, Albert-Schweitzer-Str. 1, 59192 Bergkamen
Karten und weitere Infos unter: 02307/ 965 464 oder tickets.bergkamen.de
Verbraucherzentrale NRW bietet für Bergkamener Bürgerinnen und Bürger telefonische Beratung zu Gebäudesanierung und Energiesparen
Steigende Energiekosten und voranschreitender Klimawandel lassen immer mehr Bürgerinnen und Bürger darüber nachdenken, was sie tun können, um den Energieverbrauch zu senken. Welches Heizsystem ist zukünftig für meine Immobilie das richtige? Wie dick muss die Dämmung sein und wie kann ich möglichst energiesparend leben?
Antworten für alle, die sich diese und ähnliche Fragen zur Energieeinsparung stellen, gibt es bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale. In persönlichen Beratungsgesprächen geben die Fachleute detaillierte, auf die individuelle Fragestellung zugeschnittene Handlungsempfehlungen.
Telefonischer Beratungsnachmittag
In Bergkamen findet die Energieberatung an jedem 2. Dienstag des Monats von 13 bis 17 Uhr per Telefon statt. Nächster Beratungsnachmittag ist Dienstag, der 12. April.
Anmeldungen und Terminvereinbarungen sind möglich per Telefon über den Energielotsen unter 0211 / 33 996 555 oder über die Stadt Bergkamen unter 02307 / 965-391 möglich. Zum vereinbarten Termin werden die Ratsuchenden dann von Energieberaterin Frau Konja Boykinov angerufen und die individuellen Fragen fachlich kompetent besprochen.
Die Beratung ist dank Bundesförderung für Energieberatung der Verbraucherzentrale kostenlos.
Gizzlys besiegen im 2. Halbfinalspiel Dinslaken und treffen im Finale auf die Blacktigers aus Moers
Gizzlys besiegen im 2. Halbfinalspiel Dinslaken standesgemäß mit 10:5 und treffen im Finale auf die Blacktigers aus Moers
Auch noch lange nach 0:00 Uhr in der Nacht von Freitag auf Samstag konnte man in breitgrinsende Grizzly-Gesichter schauen: das nächste Ziel war erreicht. Die Grizzlys Bergkamen erreichten mit 10:5 (4:2; 4:3; 2:0) das Finale der Landesliga-Playoffs und klopfen an der Tür zum Aufstieg in die Regionalliga. „Wir sind verdient bis hierhin gekommen, jetzt gilt es am kommenden Wochenende die Tür aufzumachen und am darauffolgenden Wochenende durchzugehen“ so Igor Furda, Trainer der Grizzlys.
Zunächst begann der Abend etwas überraschend, denn die Dinslakener gingen völlig überraschend mit 1:0 in Führung. Aber die Reaktion der Jungs aus Bergkamen war bemerkenswert: es wurde sich kurz geschüttelt und dann ging das muntere Toreschießen los.
Tim Pietzko erzielte den Ausgleich und kurze Zeit später erzielte sein Bruder Robin Pietzko die Führung, die von da an nicht mehr abgegeben wurde: somit war nach 13 Minuten Spielzeit klar, wer am Freitagabend in Dinslaken der Herr im Hause der Kobras war. Alex Krasnikov und noch einmal Robin Pietzko erzielten die Tore 3 und 4 in Durchgang 1.
Die Torschützen im zweiten Drittel waren Dominik Vlk (5:2), Alex Krasnikov (6:2), Felix Berger (7:4) und Patrick Schnieder (8:5).
Einbruch in Einfamilienhaus an der Heinrichstraße: Mehrere Blutdruckmessgeräte und Bargeld erbeutet
Unbekannte sind zwischen Dienstag und Donnerstag gewaltsam in ein Einfamilienhaus an der Heinrichstraße in Bergkamen-Mitte eingedrungen. Das Ganze soll zwischen Dienstag, 17.00 Uhr und Donnerstag, 13.05 Uhr passiert sein.
Die Täter kamen augenscheinlich über die Terrasse in das Haus und dort durchsuchten sie mehrere Räume und entwendeten Bargeld und mehrere Blutdruckmessgeräte.
Wer hat Verdächtiges bemerkt? Hinweise bitte an die Polizei in Kamen unter 02307 921 3220, 921 0 oder per Mail an poststelle.unna@polizei.nrw.de .
Offene Stelle: Kreis Unna sucht Verstärkung im Rettungsdienst
Die Kreisverwaltung sucht einen Sachbearbeiter*in Rettungsdienst und Luftrettung sowie Teilnahme am Einsatzleitdienst für den Fachbereich 38.
Aufgabenschwerpunkte im Einsatzdienst sind unter anderem:
- Abschnittsleitung mit der Führung von einer oder mehreren taktischen Einheiten im Einsatzdienst in Verbindung mit dem Kreisbrandmeister
- Tätigkeit als Organisatorischer Leiter Rettungsdienst
- Führung von Landeskonzepten NRW
Besetzung einer Stabsfunktion in der Kreiseinsatzleitung gemäß FwDv 100
Gesucht wird eine kooperative und integrierende Persönlichkeit mit umfangreichen Kenntnissen über das System des Rettungsdienstes und die Strukturen des Katastrophenschutzes in Nordrhein-Westfalen.
Für fachliche Auskünfte steht Ihnen der Fachbereichsleiter, Martin Weber, unter Fon 0 23 03 / 9 52 52-11 01 gerne zur Verfügung. Wer sich von dem vorgestellten Stellenangebot angesprochen fühlt, hat noch bis einschließlich Sonntag, 3. März 2024 die Gelegenheit, sich zu bewerben. Die komplette Stellenausschreibung ist hier zu finden: Sachbearbeiter*in Rettungsdienst und Luftrettung sowie Einsatzleitdienst | Kreis Unna | 1064 (kreis-unna.de).
Bewerbung beim Kreis Unna
Mehr Informationen gibt es unter www.kreis-unna.de/stellenangebote. Die Kreisverwaltung bietet als Behörde einen krisensicheren und familienfreundlichen Arbeitsplatz. Hierzu gehören flexible und planbare Arbeitszeitmodelle sowie attraktive Weiterbildungsoptionen, ein Programm zur Förderung von Nachwuchsführungskräften und ein betriebliches Gesundheitsmanagement. PK | PKU
Drohnenflug über die Lippeaue: Aufnahmen zeigen Ausmaß der Überflutung
Rekordhöhen erreichte der Lippe-Pegel zum Ende des vergangenen Jahres in Bergkamen, Werne, Lünen und Selm. Welche Auswirkungen das „Weihnachts-Hochwasser“ in den Naturschutzgebieten der Lippe-Aue hat, wurde jetzt mit einem Drohnenflug überprüft.
Der Fachbereich Geoinformation und Kataster des Kreises Unna hat den Drohnenflug gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde und Umweltexperten der Biologischen Station Kreis Unna | Dortmund geplant und durchgeführt. „Es ist uns gelungen, kurzfristig und trotz der widrigen Wetterbedingungen, die einen Drohnenflug nicht jederzeit ermöglichen, eine genaue Übersicht über die noch überfluteten Flächen zu gewinnen sowie mögliche Umweltauswirkungen zu identifizieren“, so Martin Oschinski, Fachbereichsleiter Geoinformation und Kataster.
An drei Tagen wurden 150 Hektar Fläche, aufgeteilt in acht Gebiete, überflogen. Dabei wurden die Naturschutzgebiete „Lippeaue von Stockum bis Werne“, „Lippeaue von Werne bis Heil“, Lippeaue von Wethmar bis Lünen“ und „Lippeaue von Lünen bis Schleuse Horst“ betrachtet. Die Drohne legte insgesamt 52 Flugkilometer zurück und startete und landete 14 Mal. Entstanden sind 1.730 Einzelbilder, aus denen dann je ein hochaufgelöstes sogenanntes Orthophoto (Senkrechtluftbild) pro Gebiet errechnet und erstellt wurde.
„Mit der Drohne können innerhalb kürzester Zeit Gebiete erfasst werden, die in diesem Falle aufgrund des Wassers zu Fuß nicht zugänglich sind”, erklärt Dr. Sebastian Hellmann, Sachgebietsleiter Geodatenmanagement und Statistik, den Vorteil des Drohneneinsatzes. „Außerdem können so physische Eingriffe in das Ökosystem verhindert werden.” Störungen und Auswirkungen auf Pflanzen und Tiere seien im Vergleich zu herkömmlichen terrestrischen bildgebenden Verfahren minimal. Zudem bieten die Luftbilder eine gute Übersicht über das Ausmaß der Auswirkungen, die vom Boden aus auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind.
Zum Schutz sensibler Weidetiere wurden die Weideflächen mit einem Abstand von 100 bis 120 Metern Höhe überflogen. Eingesetzt wurden erfahrene Drohnenpiloten mit entsprechenden Befähigungen, „Führerscheinen“ und langjähriger Erfahrung. „Auf den bereitgestellten Bildern sind deutliche Sandablagerungen im Bereich der Ufer zu erkennen“, beschreibt Kerstin Conrad von der Biologischen Station nach der ersten Analyse der Ergebnisse. „Spannend ist der durch den Sand und andere Sedimente nachvollziehbare Strömungslauf des Wassers. Dazu erkennt man in einigen Bereichen immer noch überstaute Auenwald-Bereiche und Senken, letztere teilweise mit feinen Sedimenten versehen“. Die Luftbilder werden in den nächsten Wochen weiter ausgewertet.
Dem Fachbereich Geoinformation und Kataster ist wichtig zu betonen, dass Drohnenflüge in Naturschutzgebieten, in der Nähe des Kanals als Bundeswasserstraße sowie Flugplätzen wie dem Segelflugplatz in Lünen unter besonderen Verhaltensweisen wie Abstandswahrung bzw. nach ausdrücklicher Genehmigung der Naturschutzbehörde erlaubt sind, so Martin Oschinski. PK | PKU
Fast 60 km/h auf der Schulstraße: „Turbo-Motorroller“ Fall fürs Gericht
von Andreas Milk
Es kommt immer wieder vor: Straftäter, die vergleichsweise wenig Schuld auf sich geladen haben, werden vor Gericht nicht verurteilt, sondern bekommen eine Geldbuße auferlegt. Ist die dann bezahlt, wird das Verfahren eingestellt – ohne Urteil. So sollte es auch bei dem Bergkamener Sedat B. (46, Name geändert) laufen: Im September 2022 war er ohne Fahrerlaubnis und bekifft auf einem Motorroller über die Schulstraße gefahren. Der Motorroller brachte es auf knapp 60 Kilometer pro Stunde. Es handelte sich wohl um die Testfahrt nach einer – überaus gelungenen – Reparatur. 600 Euro Buße sollte B. laut erster Gerichtsentscheidung an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen. 500 zahlte er auch. Weil der Rest fehlte, kam es wieder zum Gerichtstermin.
Es stellte sich heraus: Sedat B. hatte im vergangenen Jahr finanzielle Probleme, konnte nach eigenen Angaben nicht einmal seine Miete überweisen. Es gab eine Lohnpfändung; B.s Konto wurde gesperrt. Pünktlich zur neuen Verhandlung wanderte der fehlende Hunderter aber doch noch zu der gemeinnützigen Organisation.
Damit B. nun nicht doppelt leiden muss, verhängte der Richter eine „Geldstrafe auf Bewährung“ – heißt: 90 Tagessätze à 15 Euro drohen B. für den Fall, dass er in den kommenden zwei Jahren nochmal Mist baut. Ein paar Vorstrafen hat er zwar schon. Die jüngste allerdings liegt mittlerweile rund sechs Jahre zurück.