„Sie“ flieht – „er“ rastet aus: Anklage gegen 20-jährigen Bergkamener

von Andreas Milk
Der Bergkamener Marvin M. (Namen geändert) ist 20 Jahre alt, ledig, Vater von zwei Kindern. Auf die passt er tagsüber auf. Seine Lebensgefährtin Verena G. geht arbeiten. Er selbst ist arbeitsuchend. In der Nacht zum 10. April – es war etwa 2 Uhr – suchte er Verena G.: Es hatte Streit gegeben, deshalb war die junge Frau mit den beiden Kleinen zu einer Freundin gefahren. Was sonst noch in der Nacht geschah, war jetzt Gegenstand einer Anklage vor dem Kamener Jugendrichter.

Fest steht: Marvin M. tauchte vor dem Haus in Weddinghofen auf, in dem Verena G.s Freundin mit ihrem Mann wohnt. Vor Gericht sagte er: Es sei ihm wichtig gewesen, seine Kinder bei sich zu haben; Verena G. sollte endlich mit ihnen nach Hause zurückkehren.

Laut Anklage der Staatsanwaltschaft verletzte Marvin M. in einem Gerangel den Mann der Freundin mit einem Dachdeckerwerkzeug am Kopf. Die beiden Frauen habe er beleidigt („Schlampe“) und geschlagen. M. bestreitet das: Vielmehr sei er selbst von dem Mann mit einem Schlagstock angegangen worden und habe sozusagen vorbeugend zugelangt, „weil ich sonst selbst verletzt worden wäre“. Die beiden „Damen“ – den Begriff benutzte er mehrmals – habe er nicht angerührt.

Die Freundin von Verena G. erzählte, wegen Marvin M. habe es in der Vergangenheit schon häufig Stress gegeben. Sie selbst sei am 10. April angespuckt worden und habe eine Ohrfeige bekommen. Ihr Mann sei kurz nach der Attacke von M. sogar bewusstlos zusammengebrochen.

Fertig wurde der Richter diesmal mit der Angelegenheit nicht. Der Grund: Marvin M. war ohne Verteidiger. Aber er braucht laut Strafprozessordnung einen angesichts der Strafe, die ihm laut bisherigem Ergebnis der Beweisaufnahme droht. Es wird also einen neuen Termin in der Sache geben – entweder nochmal in Kamen oder am Jugendschöffengericht in Unna. M. wird dann mit einem Pflichtverteidiger erscheinen.




50 junge Leute aus dem Kreis Unna besuchen Hubert Hüppe MdB in Berlin

Foto: Bundesregierung/StadtLandMensch-Fotografie

Viel Besuch bekam der CDU-Bundestagsabgeordnete, Hubert Hüppe, aus seinem Heimatkreis: 50 politisch interessierte junge Leute aus dem Kreis Unna und Umgebung nahmen an einer dreitägigen politischen Informationsfahrt in die Bundeshauptstadt teil.

Nach einer Stadtrundfahrt durch das politische Berlin und einem Besuch des Plenarsaals gab es im Reichstagsgebäude ein Treffen mit Hubert Hüppe. Der Abgeordnete stellte sich und seine Themen insbesondere im Gesundheitsausschuss kurz vor. Dort sprach er insbesondere seine Berichterstattungen Menschen mit Behinderungen und Bioethik an. Anhand eines Beispiels von Gewalt gegenüber Menschen mit Behinderungen in einer Einrichtung erläuterte der Gesundheitspolitiker, wie wenig Aufmerksamkeit diese Menschen und ihre Themen von der Gesellschaft bekommen.

Außerdem wurden allgemeinpolitische Themen, wie zum Beispiel Klimawandel und Energiesicherheit, mit dem jungen Publikum diskutiert. Auch der Frage nach seinem Einkommen wich der Abgeordnete nicht aus. Hüppe ermutigte die vorwiegend Jugendlichen sich politisch zu engagieren und ihr Schicksal nicht anderen zu überlassen.

Danach ging es für die Gruppe zusammen mit dem Politiker hoch hinaus auf die Kuppel des Deutschen Bundestages, wo es Gelegenheit für Fotos und einen Ausblick über die Metropole gab.

Ein Informationsgespräch im Bundesrat und der Besuch der Gedenkstätte „Topographie des Terrors“, der die Gruppe tief beeindruckte sorgten für ein randvolles Programm. An den beiden Abenden nutzten die Teilnehmer aber auch die Gelegenheit Berlin auf eigene Faust zu erkunden.




50 junge Leute aus dem Kreis Unna besuchen Hubert Hüppe MdB in Berlin

Foto: Bundesregierung/StadtLandMensch-Fotografie

Viel Besuch bekam der CDU-Bundestagsabgeordnete, Hubert Hüppe, aus seinem Heimatkreis: 50 politisch interessierte junge Leute aus dem Kreis Unna und Umgebung nahmen an einer dreitägigen politischen Informationsfahrt in die Bundeshauptstadt teil.

Nach einer Stadtrundfahrt durch das politische Berlin und einem Besuch des Plenarsaals gab es im Reichstagsgebäude ein Treffen mit Hubert Hüppe. Der Abgeordnete stellte sich und seine Themen insbesondere im Gesundheitsausschuss kurz vor. Dort sprach er insbesondere seine Berichterstattungen Menschen mit Behinderungen und Bioethik an. Anhand eines Beispiels von Gewalt gegenüber Menschen mit Behinderungen in einer Einrichtung erläuterte der Gesundheitspolitiker, wie wenig Aufmerksamkeit diese Menschen und ihre Themen von der Gesellschaft bekommen.

Außerdem wurden allgemeinpolitische Themen, wie zum Beispiel Klimawandel und Energiesicherheit, mit dem jungen Publikum diskutiert. Auch der Frage nach seinem Einkommen wich der Abgeordnete nicht aus. Hüppe ermutigte die vorwiegend Jugendlichen sich politisch zu engagieren und ihr Schicksal nicht anderen zu überlassen.

Danach ging es für die Gruppe zusammen mit dem Politiker hoch hinaus auf die Kuppel des Deutschen Bundestages, wo es Gelegenheit für Fotos und einen Ausblick über die Metropole gab.

Ein Informationsgespräch im Bundesrat und der Besuch der Gedenkstätte „Topographie des Terrors“, der die Gruppe tief beeindruckte sorgten für ein randvolles Programm. An den beiden Abenden nutzten die Teilnehmer aber auch die Gelegenheit Berlin auf eigene Faust zu erkunden.




Pedelecfahrer bei Verkehrsunfall auf dem Geh- und Radwg an der Werner Straße schwer verletzt

Bei einem Verkehrsunfall am Dienstnachmittag an der Werner Straße  in Bergkamen ist ein Pedelecfahrer schwer verletzt worden.

Gegen 17.10 Uhr befuhr der 48-jährige Kamener nach Angaben der Polizei mit einem Pedelec entgegen der Fahrtrichtung den Geh- und Radweg der Werner Straße in Richtung Kamen. An einer Grundstücksausfahrt beabsichtigte ein 38-jähriger Bergkamener mit seinem Pkw vom Tankstellengelände rechts auf die Werner Straße in Richtung Werne abzubiegen. Dabei erfasste er den Radfahrer mit der Fahrzeugfront. Daraufhin wurde der Mann laut Zeugenaussagen durch die Luft geschleudert.

Nach medizinischer Erstversorgung wurde der 48-jährige Kamener mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Der 38-jährige Bergkamener stand unter Schock. Die Unfallstelle war während der Unfallaufnahme durch die Polizei komplett gesperrt.

Wie sich im Rahmen weiterer Ermittlungen herausstellte, stand der Pedelecfahrer unter Alkoholeinfluss – ein mit ihm durchgeführter Atemalkoholtest ergab mehr als 1,2 Promille. Deshalb wurde eine Blutprobe angeordnet.

Die entstandenen Sachschäden belaufen sich auf rund 1600 Euro.




Farbtupfer im Alltagsgrau?  Ein Frauensalon gegen den November-Blues mit Mona Lichtenhof

Mona Lichtenhof.

„Farbtupfer im Alltagsgrau?  Ein Frauensalon gegen den November-Blues“, lautet der Titel des nächsten Frauensalons am Mittwoch, 9. November, ab 19.30 Uhr im Martin-Luther-Haus in Weddinghofen.

Krieg und Krisen, dazu die großen und kleinen Katastrophen des alltäglichen Lebens – all das bestimmt im Moment unser Denken und Handeln. Das macht unsicher, auch unzufrieden. Mitten in diesem düsteren Grau möchte der Frauensalon mit Musik und Texten bunte Farbtupfer der Hoffnung und Freude leuchten lassen.

Texte: Pfarrerin a.D. Petra Buschmann-Simons und Martina Bierkämper, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bergkamen

Musik: Mona Lichtenhof

Eintrittskarten zum Preis von € sind erhältlich

–       im Vorverkauf im Gemeindebüro der Martin-Luther-Kirchengemeinde (Tel.02306-83120  oder un-kg-martin-luther@kk-ekvw.de) und

–       bei der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Bergkamen, Martina Bierkämper (Tel. 02307-965339  m.bierkaemper@bergkamen.de)

Bitte beachten Sie die aktuellen Corona-Regeln!




Vater-Kind-Aktion der Kita Luna im Kleingartenverein Haus Aden: Beeren pflanzen und Vögeln ein Zuhause geben

Kinder und Väter der Kita Luna legen im Kleingartenverein Haus Aden ein „Naschbeet“ an. Die Erdbeeren und Himbeeren können nächstes Jahr geerntet werden.

Gärtnern macht glücklich: das können die zehn Väter und ihre Kinder aus der Unnaer Kita Luna nach diesem erlebnisreichen Tag nur bestätigen. Bei strahlendem Sonnenschein treffen sich die Männer samt Nachwuchs im Kleingartenverein Haus Aden e.V. in Oberaden. „Mit fachkundiger Unterstützung des Vereinsvorstands Oliver Schröder und kompetenter Beratung durch Nicole Schröder haben unsere Väter und Kinder ein tolles ,Naschbeet‘ mit Erdbeeren und Himbeeren angelegt“, berichtet Kita-Leitung Claudia Parlak.

Auch an die gefiederten Bewohner der Kleingartenanlage wurde gedacht: Gemeinsam bauen die Familien sechs Nistkästen und bemalen sie kreativ. Zwischendurch können die Kinder auf dem vereinseigenen Spielplatz spielen und Waffeln essen. Für Claudia Parlak ein gelungener Abschluss der Herbstferien: „Die Kinder wie auch die Väter hatten großen Spaß und haben dabei auch noch etwas übers Gärtnern gelernt. Wir bedanken uns ganz herzlich beim Kleingartenverein Haus Aden für diesen schönen Tag und die sachkundige und liebevolle Unterstützung!“

Internet: www.diakonie-ruhr-hellweg.de




Mittelalterfest in Cappenberg – Geschichte des Schlosses erleben

Am Samstag und Sonntag, 22. und 23. Oktober veranstaltet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe ein Mittelalterfest für die ganze Familie auf Schloss Cappenberg: Dann können Klein und Groß mittelalterliches Handwerk erforschen, die Geschichte des Ortes entdecken und den Spuren der Ritter folgen.

Von 10.30 bis 17.30 Uhr gibt es stündlich Familientouren mit dem Mitmachheft durch die Ausstellung „Barbarossa. Die Kunst der Herrschaft“. Außerdem gibt es von 13.30 bis 17.30 Uhr offene Ateliers, in denen die Kinder eigene Tusche herstellen können und in eine Schreibwerkstatt gehen können. Im Hof des Schlosses können eigene Armbänder und Flechtfrisuren geflochten werden.

– Max Rolke / LWL –




A2 gesperrt zwischen Kamener Kreuz und Kamen/Bergkamen

Die alte Brücke ist weg – eine Neue wird jetzt eingehoben. Foto: RVR/Kreis Unna

Die Autobahn Westfalen baut auf der A2 zwischen dem Kamener Kreuz und der Anschlussstelle Kamen/Bergkamen die Brücke Hammer Straße über die Autobahn neu. Zum Einheben der Brücke muss die A2 am Wochenende voll gesperrt werden.

Nachdem der neue Brückenüberbau in den vergangenen Wochen neben der Autobahn aus Fertigteilen zusammengesetzt wurde, wird dieser nun mit schwerem Gerät in seine endgültige Position auf den sogenannten Brückenwiderlagern eingehoben.

Die A2 zwischen dem Kamener Kreuz und der Anschlussstelle Kamen/Bergkamen von Freitag, 21. Oktober um 22 Uhr bis Montag, 24. Oktober um 5 Uhr in beide Fahrtrichtungen vollgesperrt werden. Der Verkehr wird in dieser Zeit großräumig über die A1 und die A45 umgeleitet.




Geschenkepaten gesucht: Kinder- und Seniorenwünsche zur Weihnachtszeit erfüllen

Schon im vergangenen Jahr 2021 konnte zu Weihnachten etwas Gutes getan werden; Andrea Kollmann und Thomas Lackmann von der Stadt Bergkamen verteilen die von Senioren und Kindern aufgeschriebenen Geschenkwünsche. Gerade zu Weihnachten fällt es einigen Eltern sehr schwer ihren Kindern Geschenke zu bereiten, ebenso gibt es viele Senioren welche keine Verwandtschaft mehr haben. Hier hilft die von Tabea Kollmann ins Leben gerufene Weihnachtswunschaktion in Kooperation mit der Stabsstelle „Soziale Inklusion und Seniorenarbeit“, der Stadtbibliothek, der Friedenskirche und dem Jugendamt der Stadt Bergkamen, wo Kinder und Senioren aus Bergkamen nun Wunschzettel ausfüllen können, welche sich dann hoffentlich erfüllen lassen.

Die Stadtverwaltung lädt daher ein, Weihnachtsgeschenkepate zu werden und sich bereit zu erklären, für eines (oder mehrere) der Kinder oder der Senioren ein Weihnachtsgeschenk im Wert von max. 30 Euro zu kaufen.

„Das geht ganz einfach“, berichtet Thomas Lackmann, Stabsstelle „Soziale Inklusion und Seniorenarbeit“. „Wir geben Ihnen den Wunschzettel, sie erwerben das Geschenk und wir sorgen dafür, dass das Kind oder der Senior das Geschenk bekommt. Versprochen!“

Bis zum 16. Dezember werden die Geschenke für die Kinder und Senioren gesammelt. Die Geschenke werden dann am 19. Dezember in der Stadtbibliothek verteilt.

Damit alle ein kleines Geschenk zu Weihnachten bekommen, wäre eine rege Teilnahme sehr schön. Weitere Informationen zum Abgabeort für die Geschenke und für die Anmeldung als Geschenkepaten bekommen Sie unter der E-Mail: geschenkepaten@bergkamen.de




Hausinterne Preisverleihung und Tombola anlässlich der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“

Abschlussveranstaltung der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ 2022.

Fitness, Gesundheitsbewusstsein und Verantwortung fürs Klima – das sind die drei Hauptgründe, die in diesem Jahr zahlreiche städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu motiviert haben, an der diesjährigen Mitmachaktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ teilzunehmen. In dem Zeitraum vom 01.05. bis 31.08.2022 galt es bei dem von der AOK und dem ADFC ausgeschriebenen Wettbewerb als Team oder Einzelperson das gesetzte Ziel von mindestens 20 Radtagen zur Arbeit zu erreichen.

In diesem Jahr traten 65 Radlerinnen und Radler der Stadt Bergkamen vier Monate lang auf dem Weg zur Arbeit in die Pedale. „Damit konnte die Zahl der Aktiven im Vergleich zum Vorjahr nochmals gesteigert werden“ freut sich Bürgermeister Bernd Schäfer über den Fitnesseinsatz im städtischen Kollegium. Mit insgesamt über 25.000 Radkilometern haben die städtischen Beschäftigten, bei einem durchschnittlichen Benzinverbrauch von 8 l je 100 km, zusammen rund 4,5 Tonnen CO2 eingespart und gleichzeitig die eigene Fitness gesteigert.

Bürgermeister Bernd Schäfer hat sich von dem Engagement sehr beeindruckt gezeigt und die eifrigen Radlerinnen und Radler bei einer kleinen Abschlussveranstaltung mit einer Preisverleihung belohnt. „Durch solche Aktionen fördern wir gleichzeitig den Teamgeist und ein positives Betriebsklima“, ist sich Bürgermeister Bernd Schäfer auch seiner Vorbildfunktion für ortsansässige Betriebe und Unternehmen bewusst.




Info-Veranstaltung zum Thema „Bürger-Windpark – packen wir’s an!“ fand großes Interesse

Die Info-Veranstaltung in der Ökologiestation war gut besucht und regte zu lebhaften Diskussionen an.

Da hatte der Aktionskreis Wohnen und Leben mit seiner Veranstaltung „Bürger-Windpark – packen wir’s an!“ in der Ökostation am Montagabend wohl den aktuellen Zeitgeist, vor allem auch mehr für die eigene Energie-Versorgungssicherheit zu tun, sehr gut getroffen. Geschätzte 70 Zuhörer/-innen waren gekommen, um sich die Impulsreferate von Thomas Backes/I. Beigeordneter der Stadt Coesfeld mit dem Titel „Windenergie in Coesfeld mit Bürgerbeteiligung zu mehr Wertschöpfung in der Region“ und Rainer Nickel/Soziologe u. freier Energieberater aus Köln zum Thema „Bürgerbeteiligung und Stadtwerke“ anzuhören. Der Vors. des Aktionskreis, Karlheinz Röcher, fungierte als Moderator der Veranstaltung.

Die persönliche Begrüßung zu Beginn der Veranstaltung galt den beiden Referenten sowie Bernd Schäfer als Bürgermeister, Jochen Baudrexl als GSW-Geschäftsführer und Stephan Rieping als Vorstandsvorsitzender der Bürger-Energie-Genossenschaft „Sonnenwende“ aus der Region „Gütersloh/Harsewinkel“. Der äußerst interessante Vortrag von Thomas Backes, der immer wieder auch Nachfragen unter den Zuhörern auslöste, zeigte den langen, aber sehr erfolgreichen Weg in der Stadt Coesfeld beim massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien durch die Errichtung von 28 neuen Windkraftanlagen mit Bürgerbeteiligung seit 2017. Der umfangreiche Planungsprozess in der Verwaltung begann schon 2011 und erhielt seine Absicherung durch entsprechende Ratsbeschlüsse in 2012. Wahrlich eine Erfolgsgeschichte, die auch schon eine entsprechende Resonanz in den überregionalen Medien gefunden hat. Thomas Backes zeigte zum Schluss seiner Ausführungen dann auch noch die neuen Planungen der Stadt Coesfeld, die unter den aktuellen Bedingungen eine wesentliche Verkürzung des Planungsprozesses erwarten ließen. Eine einfache Übertragung auf die Verhältnisse in Bergkamen-Kamen-Bönen-Werne-Lünen könne es natürlich nicht geben. Dennoch, so Karlheinz Röcher: „Der Vortrag war inspirierend und ermutigend, auch hier vor Ort solche Projekte mit Bürgerbeteiligung voran zu bringen.“
Im 2. Impulsreferat zeigte Rainer Nickel die prinzipiellen Schwierigkeiten von Stadtwerken mit Bürgerbeteiligungen auf. Alle Stadtwerke stehen gerade jetzt unter einem enormen finanziellen Druck, da sie aus den Gewinnen im Energiebereich weitere Felder der Daseinsvorsorge einer Kommune mitfinanzieren sollen/müssen. Schon in der Vergangenheit – so der Referent – hätten Stadtwerke Bürger-Energie-Genossenschaften eher als Konkurrenten in ihrem Markt verstanden. Das es auch anders gehe, dafür gebe es auch in Deutschland positive Beispiele.
Für Jochen Baudrexl war diese Sicht der Dinge – speziell auf die GSW – nicht nachvollziehbar, so dass dieser sich mit einigen Beiträgen in die dann beginnende Diskussion einmischte. Tenor: Die GSW habe in den letzten 10 Jahren sehr viel Geld in die Hand genommen, um den Anteil an Erneuerbaren Energien aus eigener Produktion zu erhöhen. Leider sei dies vor Ort aber nicht umsetzbar gewesen, sondern in Bayern mit Windparks sowie mit Beteiligungen an Offshore-Projekten in der Nordsee. Für einige Zuhörer war die erkennbare Zuspitzung der Diskussion das Signal, den Blick nach vorne zu richten, um gemeinsam mit der GSW den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien mit Bürgerbeteiligung zu gestalten.
Und wie soll es mit dem Projekt „Gründung einer Bürger-Energie-Genossenschaft im Raum Bergkamen-Kamen-Bönen-Werne-Lünen“ weitergehen, war die abschließende Frage an den Moderator. Karlheinz Röcher nannte die aus seiner Sicht notwendigen weiteren Schritte:
– das Thema „Gründung…“ weiter in die Öffentlichkeit zu tragen z.B: durch weitere Infostände in Bönen bzw. Lünen bzw. Fortstetzung der Unterschriftensammlung (aktueller Stand: 142, gestern alleine 30);
–  das Thema muss in die kommunalen Parlamente kommen. In Bergkamen wäre es ein wichtiges Signal, wenn der Rat beschließen würde, auf der Halde „Großes Holz“ Baurecht zu schaffen, nachdem der RVR als Flächenbesitzer grünes Licht für Windkraft- u. PV-Projekte gegeben hat. Darüber hinaus wäre es sinnvoll, wenn die Kommunen eine gemeinsame Arbeitsgruppe bilden würden, die sich des Themas „weiterer Ausbau der Erneuerbaren Energien“ annimmt;
– es muss ein überzeugendes Start-Projekt für die Gründung der Bürger-Energie-Genossenschaft gefunden werden;
– last-not-least müssen die Menschen gefunden werden, die die Genossenschaft führen und entwickeln wollen. Das sind 3 Vorstandsmitglieder und 5-7 Aufsichtsräte. Und alles im wesentlichen ehrenamtlich.
Die Finanzierung der Projekte ist in aller Regel ein kleineres Problem: Es gibt zahlreiche Beispiele, wo beim Start innerhalb kürzester Zeit die Anteile von 300 und mehr Leuten gezeichnet wurden.
Das Fazit für Karlheinz Röcher: Das Motto kann nur lauten „Packen wir’s an – wenn nicht jetzt, wann dann?“