Kopfstoß gegen Kioskbetreiber: Haft auf Bewährung

von Andreas Milk
Florian K. (31, Name geändert) hatte Frust – und der Betreiber des Kiosks am Stadtmarkt musste es ausbaden: So lässt sich zusammenfassen, was sich am Abend des 11. August 2022 abgespielt und worüber ein Strafrichter in Kamen jetzt zu verhandeln hatte. K. war wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Mutmaßlicher Auslöser des Ganzen: ein bissiger Hund. Der gehörte einem Mann aus Kamen, der inzwischen in Bergkamen wohnt und zu den Stammkunden des Amtsgerichts zählt, unter anderem, weil er es beharrlich vermied, das Tier unter Kontrolle zu halten. Mittlerweile lebt der Hund nicht mehr.

An besagtem Augustabend war er noch sehr lebendig und hatte es vor dem Bergkamener Kiosk auf das Bein von Florian K. abgesehen. Er schnappte zu; das Bein begann zu bluten. K. wiederum war eh wegen privater Probleme in mieser Stimmung, angetrunken – Resultat eines Alkoholtests: 1,5 Promille – und womöglich auch noch unter Einfluss von Drogen. Nach dem Hundebiss wurde er verständlicherweise pampig und laut. Der Kioskbetreiber bat ihn, leise zu sein, es drohe sonst Ärger mit den Ordnungsbehörden. Laut Ergebnis der Beweisaufnahme beantwortete Florian K. die Bitte mit einem Kopfstoß gegen die Nase des Mannes, gefolgt von etlichen Schlägen und Tritten. Das Opfer flüchtete in den Kiosk; ein hilfreicher Spaziergänger schob drinnen eine Kühltruhe vor die Tür, damit Florian K. draußen bliebe, und verständigte Polizei und Rettungsdienst. Im Kamener Krankenhaus wurden eine Nasenbeinprellung, eine Beckenprellung und Abschürfungen attestiert.

Florian K. sagte dem Richter, er könne sich nicht an den Ablauf damals erinnern. Was ihm vorgeworfen werde, sei nicht seine Art – sein Vorstrafenregister ist leer -, abstreiten wolle er die brutale Attacke aber auch nicht. Bei dem Kioskbetreiber entschuldigte er sich.

Und das Urteil nahm er am Ende an. Es lautet: Zehn Monate Haft, ausgesetzt zur Bewährung, sowie eine Zahlung von 2.000 Euro an die Justizkasse als Buße. Vor allem der Kopfstoß sei „brandgefährlich“ gewesen, hatte der Vertreter der Staatsanwaltschaft erklärt. „Für so ’ne Sache muss man eigentlich einfahren.“




Entsorgungsbetrieb Bergkamen bietet die Sperrmüllabholung wieder im Voll-Service an

Nachdem im Jahr 2020 pandemiebedingt der Voll-Service bei der Sperrmüllabholung ausgesetzt wurde, bietet der EntsorgungsBetrieb Bergkamen (EBB) diesen Service ab sofort wieder an.

Voll-Service bedeutet, dass die Mitarbeiter des EBB die zur Sperrmüllabfuhr vorgesehenen Teile direkt aus der Wohnung oder dem Keller abholen und verladen. Es gilt zu beachten, dass die abzuholenden Teile direkt transportierbar sind, also nicht mehr durch die EBB-Mitarbeiter auseinandergebaut oder von der Wand geschraubt werden müssen.

Die Gebühr beträgt bei bis zu drei Kubikmeter Sperrmüll 40,- € zusätzlich zur Grundgebühr, bei größeren Mengen wird eine Zusatzgebühr nach Aufwand fällig. In jedem Fall erfolgt vor der Abholung ein Besichtigungstermin, bei dem unter anderem die Kosten durch den EBB-Mitarbeiter ermittelt werden.

Für die Absprache eines Besichtigungstermins erreichen Sie den EBB unter der Rufnummer 02307/28 503 290.




Ambulante Pflege der AWO für Senioren fährt ab 1. März nicht mehr nach Bergkamen

Auch wenn die Corona-Pandemie in vielen Bereichen des Alltags vorbei scheint, so sind die Folgen für die AWO noch immer spürbar. Vor allem die Ambulanten Pflegedienste sind von den Folgen betroffen. Obwohl sich die AWO
Ruhr-Lippe-Ems mit Nachdruck dafür einsetzt, ihre sozialen Dienstleistungen zuverlässig und in hoher Qualität zu erbringen, konnte im Bereich der Ambulanten Pflege keine zufriedenstellende Wirtschaftlichkeit erreicht werden. Die zu erwartenden wirtschaftlichen Konsequenzen der Energiekrise sind hierbei noch nicht mitberücksichtigt worden.

Aus diesen Gründen hat sich die AWO Ruhr-Lippe-Ems für eine Bündelung ihrer Pflegeangebote an ihrem Sozialen Zentrum Lippeaue in Lünen entschieden. Touren des Pflegedienstes in Bergkamen, Kamen und Unna werden zukünftig nicht mehr angeboten. Den 39 Kundinnen und Kunden wurde bereits Mitte Januar, frühzeitig vor der gesetzlich vorgesehenen Frist von vier Wochen, zum 28.02.2023 gekündigt.

„Wir haben uns diese Entscheidung wahrlich nicht leichtgemacht. Aber auch die AWO muss wirtschaftlich arbeiten. Aus diesen Gründen ist die Konzentration der Leistungen an nur einem Standort erforderlich. Wir freuen uns, für unsere Kundinnen und Kunden mit dem Caritasverband für den Kreis Unna e.V. eine sehr gute Alternative gefunden zu haben. Die lückenlose Versorgung ist also auch weiterhin gewährleistet. Das war für uns die Bedingung, diese Entscheidung treffen zu können“, betont AWO Geschäftsführer Rainer Goepfert. Den Kundinnen und Kunden ist diese Möglichkeit ebenfalls mitgeteilt worden. Der Caritasverband für den Kreis Unna e.V. hat sich grundsätzlich bereit erklärt, die Pflege der Kundinnen und Kunden ab 01.03.2023 zu übernehmen. Selbstverständlich haben die Kundinnen und Kunden weiterhin ein Wahlrecht bzgl. ihres Pflegedienstanbieters.

Der AWO als sozialer Arbeitgeberin ist es gleichermaßen wichtig, allen 34 Mitarbeiter*innen des Pflegedienstes im Kreis Unna eine adäquate Weiterbeschäftigung zu ermöglichen. Daher sind die Mitarbeitenden seitens der Geschäftsführung und des Betriebsrates in einer Mitarbeitendenversammlung am 13.01.2023 über die geplanten Veränderungen, zukünftige Beschäftigungsmöglichkeiten und weitere Schritte informiert worden. Mit allen Mitarbeiter*innen finden aktuell individuelle Perspektivgespräche statt. Geschäftsführer Rainer Goepfert ist
zuversichtlich: „Wir finden für alle Mitarbeiter*innen eine passende berufliche Perspektive bei der AWO Ruhr-Lippe-Ems. Niemand erhält eine Kündigung.“

Im sozialen Zentrum Lippeaue in Lünen unterhält die AWO Ruhr-Lippe-Ems „unter einem Dach“ ein umfassendes Angebot mit Servicewohnungen, Begegnungsstätte, mobilen Pflegedienst, Senioren-Wohngemeinschaft und Kita.




VHS startet Veranstaltungsreihe Ehrenamt 2.0: Kostenlose Fortbildung für alle Bergkamener Vereine

Unter dem Titel „Digitale Wende für helfende Hände“ bietet die Initiative Ehrenamt 2.0 des Landes NRW zwischen Januar und September 2023 kostenfreie Workshops und Coachings für Vereine aus ganz NRW an. Alle Bergkamener Vereine sind eingeladen, an der Auftaktveranstaltung am Donnerstag, 2. Februar, von 19-21 Uhr in der Volkshochschule (VHS) Bergkamen, Lessingstraße 2, teilzunehmen – entweder direkt vor Ort oder online.

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung informiert das Team von Ehrenamt 2.0 über die Fortbildungsreihe, den Ablauf und die Inhalte. Wer vorab mehr über die insgesamt zehn zur Auswahl stehenden Module erfahren möchten, braucht nur die Webseite www.ehrenamt-zweinull.com aufzurufen. Diese vermittelt einen schnellen und umfassenden Überblick.

Im Anschluss an die Veranstaltung können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entscheiden, welche Seminare sie auswählen möchten, um die Zusammenarbeit im Verein zu fördern, das Vereinsmanagement zu professionalisieren, zeitgemäße Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, Webseiten zu gestalten und Fördermittel zu akquirieren. Auch Datenschutz, Vereinsrecht und Steuern stehen auf dem Programm.

Interessierte Personen können sich auf der Webseite der VHS Bergkamen unter https://vhs.bergkamen.de für die Auftaktveranstaltung „Ehrenamt 2.0 – Digitale Wende für helfende Hände“ anmelden. Der Kurs ist in der Rubrik „Politik, Gesellschaft und Ökologie“ zu finden. Für weitere Informationen steht VHS-Leiterin Sabine Ostrowski, Telefon 02307/284 955 gerne zur Verfügung.




Infos zum Zoll als Arbeitgeber

Beamte der Zolleinheit Finanzkontrolle Schwarzarbeit werden auf Baustellen oft fündig. Die IGBAU fordert ein noch strengeres Vorgehen gegen Lohn-Betrug und illegale Beschäftigung.

Die Arbeit beim Zoll hat viele Facetten. Sie umfasst weitaus mehr als nur die Kontrolle an den Grenzen. Im Landesinnern geht der Zoll auch gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung vor.

Sascha Gawenda und Ralf Wagenfeld vom Hauptzollamt Bielefeld informieren über Zugangsvoraussetzungen, Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten sowie Zukunftsperspektiven beim Zoll und beantwortet individuelle Fragen.

Die Veranstaltung findet statt am Donnerstag, dem 26. Januar um 16 Uhr, im BiZ der Arbeitsagentur Hamm (Bismarckstraße 2). Eine Anmeldung ist erforderlich unter 02381/910-1001 oder an hamm.biz@arbeitsagentur.de.




„Kim kommt!“: mittwochsMIX mit Künstler Ill Young Kim

Ill-Young Kim. Foto: Dominik Pietsch.

Ill-Young Kim ist mit seinem Comedy-Programm „Kim kommt!“ seit 2022 in Deutschland unterwegs und tritt am 08.02.2023 um 19.30 Uhr im neuen Veranstaltungsraum im Stadtmuseum auf.

Brandaktuell und authentisch sind die Abenteuer des Ill-Young Kim, der in Deutschland unterwegs ist, um neue Abgründe zu erforschen. Viele Lichtjahre entfernt vom Mutterplaneten „Korea“ dringt Kim in Galaxien vor, die nie zuvor ein Mensch auf der Bühne erlebt hat. Er schöpft aus haarsträubenden Erlebnissen, die er täglich als Deutscher mit asiatischem Aussehen macht. Dabei wird der waschechte Kölner mit dem nordkoreanischen Diktator verwechselt. Chaos bricht im China-Restaurant aus. Und Hunde hat Kim sowieso zum Fressen gern.

Lässig, charmant präsentiert Ill-Young Kim seine scharf gewürzte Sicht auf die Dinge und entlarvt dabei so manches Vorurteil.
lll-Young Kim ist Schauspieler (u.a. “Tatort”, “Die Friseuse”, “St. Pauli Nacht”, “Ninja Assasin”), Moderator und waschechter Kölner. Seine Eltern stammen aus Südkorea.
Kim moderierte in den Neunzigern auf VIVA Zwei und auf VIVA die Sendung “Electronic Beats”.
Er war zudem als Clubmusikproduzent und DJ unterwegs.

Seit Anfang 2010 ist Ill-Young Kim auch als Stand-Up Comedian erfolgreich.

Künstler-Webseite
www.illyoungkim.de

Videos
Wenn Eltern Mathelehrer werden (Olafs Klub 2022, MDR, ab Minute 00:03:20)
16:9 (Comedy Champions, RTL2, ca. 00:04:44 Min)
Stamm-Chinese (Comedy Champions, RTL2, ca. 00:05:13 Min)

mittwochsMIX
Ill Young Kim
08.02.2023 / 19.30 Uhr
Neuer Veranstaltungsraum im Stadtmuseum
Jahnstraße 31, 59192 Bergkamen
Weitere Infos unter 02307/ 964 464 oder
tickets.bergkamen.de




Seminar für Erwachsene auf der Ökologiestation: Bienen machen Schule

Am Donnerstag, 16.Februar bietet das Umweltzentrum Westfalen – in der Zeit von 14.00 – 18.00 Uhr – ein Seminar zum Thema „Bienen machen Schule“ an.

Honigbienen sind in besonderer Weise geeignet, Kinder und Jugendliche die Liebe zur Natur entdecken zu lassen. In vielen pädagogischen Einrichtungen, ob Kitas oder Schulen, steht die Beschäftigung mit der Biene auf dem Lehrplan. In diesem Zusammenhang taucht auch immer mal wieder die Frage auf, ob die Einrichtung einer eigenen Imkerei der richtige Weg sei, das Thema „Honigbienen“ nachhaltig zu etablieren.

Eine eigene Imkerei vor Ort aufzubauen ist aber nicht so leicht und bedarf vieler Voraussetzungen und Initiativen. Da müssen Rechts- und Beteiligungsfragen geklärt werden, ebenso die Frage, wie viel Geld in die Hand genommen werden muss, welches Grundequipment man braucht, welche fachlichen Voraussetzungen die betreuenden Fachkräfte haben müssen, welches pädagogisch-didaktische Arbeitsmaterial es gibt …

Solche und weitere Fragen werden in diesem Seminar beantwortet.

Ein erfahrener Bienenpädagoge und ehemaliger Schulleiter einer Lüner Gesamtschule, der über 25 Jahre eine Bienen-AG an seiner Schule geleitet hat, möchte mit Interessierten der Frage nachgehen, wie der Aufbau einer eigenen (Schul- oder Kita-) Imkerei vor Ort gelingen kann.

Sind Sie Lehrer*in, Erzieher*in oder anderweitig im pädagogischen Bereich tätige Lehrkraft, die sich vielleicht sogar gerade anschickt, im Auftrag der eigenen Einrichtung, eine Imkerei aufzubauen, dann ist dieses Seminar genau richtig für Sie.

Die Kosten für diesen Workshop betragen 25 Euro.

Die Leitung übernimmt Heinrich Behrens (ehem. Schulleiter)

Anmeldung noch bis Dienstag 31. Januar bei Dorothee Weber-Köhling (02389-980913) oder dorothee.weber-koehling@uwz-westfalen.de.




Zwei Tote nach Brand in Wohneinrichtung für geistig und körperlich beeinträchtigte Menschen

Foto: Feuerwehr Kamen

Nach dem Brand in einer Wohneinrichtung am Pröbstingholz in Kamen sind am Montagabend (23.01.2023) zwei Männer tot geborgen worden. Es handelt sich dabei um einen 43-Jährigen und einen 56-Jährigen aus Kamen. Ein 22 jähriger Kamener wurde bei dem Brand lebensgefährlich verletzt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache und weiteren Umständen aufgenommen.

Am späten Montagabend um 21.44 Uhr wurde die Kamener Feuerwehr durch die ausgelöste Brandmeldeanlage alarmiert. Bei Eintreffen der ersten Kräfte sahen sie eine starke Rauchentwicklung im Erdgeschoss der Einrichtung. Umgehend wurde ein Löschangriff aufgebaut und die Menschenrettung eingeleitet.

Im Erdgeschoss brannte eine Wohnung in voller Ausdehnung. Die ersten vorgehenden Trupps unter schweren Atemschutz konnten schnell drei bewusstlose Bewohner aus dem Gefahrenbereich retten und führten umgehend bei ihnen Wiederbelebungsmaßnahmen durch. Zusätzlich konnte eine weitere Person gerettet werden. Parallel dazu wurden ca. 50 weitere Bewohner in sichere Brandabschnitte im 2. Obergeschoss und im Erdgeschoss des Altbaus geführt und durch Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst betreut.

Zwei Wiederbelebungsmaßnahmen verliefen leider erfolglos, sodass es durch das Brandereignis zwei Tote zu beklagen gibt. Ein weiterer Bewohner wurde mit dem Rettungshubschrauber in ein entferntes Krankenhaus zur weiteren Versorgung geflogen. Eine Bewohnerin wurde zur Kontrolle nach einer Rauchgasintoxikation in ein umliegendes Krankenhaus gebracht.

Trotz der anfangs sehr unübersichtlichen Lage konnte das Feuer durch die Feuerwehr schnell gelöscht werden. Die weiteren Maßnahmen vor Ort konzentrierten sich auf die weitere Betreuung und Versorgung der Bewohner und Belüftungsmaßnahmen im Gebäude. Da es sich um eine psychisch sehr belastende Einsatzlage handelte, mussten während und nach dem Einsatzgeschehen ca. 15 Einsatzkräfte durch ein PSU-Team ((Psychosoziale Unterstützung) der Feuerwehr Hamm betreut werden. Auch Bewohner und Mitarbeiter wurden durch Mitarbeiter der Notfallseelsorge des Kreises Unna betreut. Bei der abschließenden Begehung des Objektes wurde festgestellt, dass derzeit acht Bewohner durch das Brandereignis nicht zurück in ihre Wohnungen können. Die Heimleitung konnte die Betroffenen in andere Bereiche des Objektes für die anstehende Nacht unterbringen. Kein Bewohner musste anderweitig untergebracht werden.

Neben den 2 Löschzügen der Freiwilligen Feuerwehr Kamen und der LG Methler, die den Grundschutz an der Hauptwache sicherstellte, waren ebenfalls der Löschzug 1 der Freiwilligen Feuerwehr Bönen, der Rettungsdienstzug und Fernmeldedienst des Kreises Unna, die MANV2-Komponente der Feuerwehr Unna, ein Rettungshubschrauber, sowie zwei Einsatzeinheiten des Deutschen Roten Kreuzes im Einsatz. Die Wideystraße war für die Dauer der Einsatzmaßnahmen gesperrt. Die Einsatzstelle wurde nach Abschluss aller Maßnahmen der Kriminalpolizei zu weiteren Untersuchung der Brandursache übergeben.




Agentur für Arbeit informiert Studienzweifler oder Abbrecher: Kurs halten oder ändern?

Das BiZ (Berufsinformationszentrum) der Agentur für Arbeit informiert Studienzweifler oder Abbrecher über alternative Berufswege und Karrierechancen.

Wenn sich nach Aufnahme des Studiums herausstellt, dass es vielleicht doch nicht die richtige Entscheidung gewesen ist, gibt es durchaus attraktive berufliche Alternativen und sogar Karrierechancen jenseits der üblichen Nebenjobs. Diese zu finden, ist Ziel dieser Informationsveranstaltung. Außerdem hilft die Anwendung eines Selbstreflexionswerkzeugs bei der Selbsteinschätzung und gibt Aufschluss darüber, ob vielleicht auch Fachrichtungswechsel oder berufliche Neuorientierung die richtigen Alternativen sein können.

Die Veranstaltung findet statt am Donnerstag, dem 26. Januar um 16 Uhr, im BiZ der Arbeitsagentur Hamm (Bismarckstraße 2). Eine Anmeldung ist erforderlich unter 02381/910-1001 oder an hamm.biz@arbeitsagentur.de.




Brieftasche vom Rollator gefischt: Haft auf Bewährung für Diebin

von Andreas Milk
Die drei Opfer waren Frauen um die 80 Jahre. Plötzlich waren ihre Portemonnaies weg – und in zwei der drei Fälle fehlte etwas später auch Geld vom Girokonto. Denn in den Brieftaschen hatten sich die EC-Karten samt PIN befunden. Mariana T. (29, Name geändert) wurde jetzt vor dem Kamener Amtsgericht wegen gemeinschaftlichen gewerbsmäßigen Diebstahls und Computerbetrugs zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt. Eine Komplizin wird ebenfalls strafrechtlich verfolgt.

So schäbig die Taten auch gewesen sein mögen: Dass Mariana T. dazu gestanden habe, sei bemerkenswert, erklärte der Richter. Ohne drum herum zu reden, hatte T. die Vorwürfe aus der Anklageschrift bestätigt. Zwei Jahre ist das alles her. Seitdem war nichts mehr; es gibt auch keine Vorstrafen. Glaubhaft versicherte Mariana T., die Sache tue ihr leid, sie habe sich in etwas hineinziehen lassen. Auch zweieinhalb Wochen Untersuchungshaft samt anschließender strenger Meldeauflage – drei Mal pro Woche zur Polizei – hatten wohl Wirkung auf sie.

In Coesfeld, in Olfen sowie in Bergkamen bei Lidl an der Jahnstraße hatten die Diebinnen im Dezember 2020 und Januar 2021 zugegriffen. Bei Lidl hatte eine Seniorin das Portemonnaie auf ihren Rollator gelegt. Kurz darauf lag es in einem Regal des Getränkemarktes nebenan. Ein Video der dortigen Überwachungskamera zeigt das Täterinnen-Duo. Zu sehen ist, wie das – geplünderte – Portemonnaie im Vorbeigehen im Regal entsorgt wird.

Unterm Strich richteten die Diebinnen einen Schaden von knapp 3.300 Euro an. Dieser Betrag „unterliegt der Einziehung“ – heißt: Die Staatsanwaltschaft wird den Versuch machen, das Geld bei den verurteilten Frauen einzutreiben. Mariana T. will bald in ihre Heimat Bulgarien zurückkehren. Der Schaden dürfte bis dahin eher nicht mehr ausgeglichen werden.

Ihre Verteidigerin ist sicher, die Zeit in der U-Haft sei ihrer Mandantin eine Lehre gewesen. Die Juristin sagt: Alte Leute werden weniger wegen ihrer – tatsächlichen oder vermeintlichen – Hilflosigkeit Opfer solcher Taten. Vielmehr vermuteten Täterinnen und Täter zu Recht, dass Senioren weit öfter als Jüngere die PIN zusammen mit der EC-Karte aufbewahren. Trauriger Klassiker: eine PIN, die mit dem Edding auf der Karte notiert worden sei.




Weiterbildungsangebot „klimafit“ der Volkshochschule: Klimaschutz fängt vor der eigenen Haustür an

Starkregen, Hochwasser, Hitzewellen: Die Klimakrise stellt Städte und Gemeinden vor große Herausforderungen. Engagierte Bürgerinnen und Bürger können mithelfen, ihre Kommune klimafreundlicher zu gestalten indem sie die Zerstörung der Natur stoppen und eine Zukunft gestalten, in der Mensch und Umwelt in Einklang miteinander leben. Wie das geht, lernen sie im Kurs „klimafit – Klimawandel vor der Haustür! Was kann ich tun?“, den die VHS Bergkamen ab 15. März an sechs Abenden jeweils von 18 bis 21 Uhr im Treffpunkt, Lessingstraße 2, anbietet.

„Der Kurs vermittelt wissenschaftliche Grundlagen und zeigt auf, welche Möglichkeiten wir haben, den Schutz des Klimas vor unserer eigenen Haustür mitzugestalten“, betont Kursleiterin Christiane Reumke. Sie war bis Mai vergangenen Jahres Sachgebietsleiterin für Stadtplanung und Klimaschutz bei der Stadt Bergkamen und bringt ihr berufliches Fachwissen in den Kurs ein. Dabei macht sie auch deutlich, dass alle Bürgerinnen und Bürger dazu beitragen können, die Klimaziele zu erreichen.

An sechs Kursabenden erfahren Interessierte mehr über das Klimaschutzmanagement ihrer Kommune und wie sie sich daran beteiligen können. Auf dem Programm steht dabei auch der Austausch mit führenden Klimawissenschaftlerinnen sowie regionalen Experten und Initiativen. Nach erfolgreicher Teilnahme erfolgt eine Auszeichnung mit dem „klimafit“-Zertifikat, das die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als Fachleute für kommunalen Klimaschutz auszeichnet, deren Wissen auch anderen zur Verfügung steht.

Die Fortbildung richtet sich an alle, die den Klimaschutz voranbringen wollen. Damit beginnen die Teilnehmenden bereits im Kurs: Die „klimafit“-Challenge zeigt, wie sich CO2-Emissionen durch kleine Verhaltensänderungen etwa beim Essen, Heizen oder im Verkehr einsparen lassen. Indem sie weniger Energie verbrauchen, tragen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zudem zur Versorgungssicherheit in ihrer Kommune bei. Anmeldungen sind ab sofort unter https://vhs.bergkamen.de möglich. Der Kurs „klimafit“ findet sich in der Rubrik „Politik, Gesellschaft und Ökologie“.

Hintergrund:

Der Kurs „klimafit“ existiert seit 2017 und geht auf eine gemeinsame Initiative des WWF Deutschland und des Helmholtz-Verbunds Regionale Klimaänderungen und Mensch (REKLIM) zurück. Er findet bundesweit an 149 Volkshochschulen statt und ist für den „Nationalen Preis – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ nominiert. Die deutsche UNESCO-Kommission und das Bundesministerium für Bildung und Forschung vergeben den Preis im Mai in Berlin.