Barrierefreien Rundwanderung über den Nordberg bis zur Zeche Grimberg 1/2
Die Möglichkeit zur Teilnahme an einer sachkundig geführten und barrierefreien Rundwanderung über den Nordberg, durch die „Alte Kolonie“ und den so genannten „Zechenpark“ bis hin zum Standort der früheren Zeche Grimberg I/II bietet der Gästeführerring Bergkamen allen interessierten Bürgerinnen und Bürger am kommenden Sonntag, 7. Juli, an.
Gestartet wird zu der etwa zweieinhalbstündigen Fuß-Wanderung um 10 Uhr vor dem Rathaus-Haupteingang gegenüber dem Ratstrakt am Rathausplatz (Busbahnhof). Die Leitung liegt in den Händen von Gästeführer Gerd Koepe, der mit seinem Heimatstadtteil Bergkamen-Mitte, seinen Menschen und seinen Vereinen eng verwachsen und vertraut ist.
Mit ihm können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dieser Exkursion nicht nur tief in die Geschichte des Stadtteils Bergkamen-Mitte und der früheren Altgemeinde Bergkamen eintauchen, sie können sich von ihm auch anschaulich über den unübersehbaren Wandel des Nordbergs und seiner Umgebung sowie über den Werdegang und das Ende der einstigen großen Bergkamener Doppelschachtanlage Grimberg I/II unterrichten lassen.
Für die Teilnahme an der etwa zweieinhalbstündigen Rundwanderung ist pro Person ein Kostenbeitrag von drei Euro zu entrichten. Für Kinder bis zu zwölf Jahren ist die Teilnahme an der Wanderung kostenfrei.
Fahrradtour durch Bergkamen auf den Spuren des Strukturwandels
Zu einer Fahrradrundfahrt mit einem aktuellen und durchaus spannenden Bezug lädt der Gästeführerring Bergkamen interessierte Bürgerinnen und Bürger am kommenden Samstag, 6. Juli, ein. Mit Gästeführer Klaus Holzer begeben sich die Teilnehmer auf eine Entdeckungsreise, auf der den Spuren des Strukturwandels in dieser Region gefolgt werden soll.
Dazu Klaus Holzer: „In den letzten Jahrzehnten hat das gesamte Ruhrgebiet mit dem allmählichen Rückzug von Kohle und Stahl einen Strukturwandel durchgemacht, der durchaus mit dem Strukturwandel vor 150 Jahren – Einzug des Bergbaus in den Raum Kamen/Bergkamen – zu vergleichen ist, nur jetzt eben in genau umgekehrte Richtung. Ich möchte Personen, die sich für diese Thematik und vielfältigen technischen Wandel interessieren, die Gelegenheit geben, während einer gut dreistündigen Rundfahrt per Fahrrad den Ausprägungen dieses Strukturwandels anhand von prägnanten Beispielen auf Bergkamener Stadtgebiet nachzugehen und nachzuspüren.“
Die geplante Tour beginnt am kommenden Samstag um 14.00 Uhr im Sportboothafen Marina in Rünthe an der Promenade am Hafenbecken hinter dem Hotel „Neumanns Nautilus“ und führt über von dort aus in Richtung Kraftwerk und Ökostation. Die Teilnehmer erfahren während der Exkursion aber auch Wissenswertes über die Halde – sie wird nicht bestiegen – und die frühere Industrie und fahren dann durch den Wald um den Beversee zurück zur Marina Rünthe. Es gibt ausführliche Informationen zu allen Anlaufpunkten und am Ende der Rundfahrt in der Marina gegen etwa 17.30 Uhr schließlich auch noch eine Einordnung in allgemeine Zusammenhänge.
Klaus Holzer bittet alle Teilnehmer darum, zu der Fahrt möglichst auch Ferngläser mitzubringen. Angesichts der Länge der Tour sollten Interessierte, so Holzer, überdies etwas zur Stärkung für unterwegs dabeihaben.
Für die Teilnahme an der Rundfahrt ist pro Person ein Kostenbeitrag von fünf Euro zu entrichten. Für Kinder bis zu zwölf Jahren ist die Teilnahme kostenfrei.
Im Soundclub des JZ Yellowstone wird es am Freitag zappenduster
„Zappenduster“ wird es amkommenden Freitag, 5. Juli, im Bergkamener Soundclub. Das Konzertteam des JZ Yellowstones lädt zu einem runden Konzertabend mit vier Bands ein.
Bei der Band „Sundowning“ wird es tatsächlich zappenduster.
Die Jugendlichen der Bergkamener Band „Empty On The Inside“ haben drei befreundete Bands eingeladen und organisieren das Konzert mit Unterstützung des Independent-Plattenlabels Horror Business Records und dem Yellowstone-Team. Die jungen Musiker haben mittlerweile im heimischen Jugendzentrum auch ihr Probedomizil. Das Programm bewegt sich im Bereich der Musikarten Hardcore und Metal. Das, was die Jugendlichen so sehr mögen, wird am Freitag auf die Bühne gebracht.
Svuffer, eine neue Band aus Münster, ist ein Allstar-Projekt mit Musikern von Alpinist, Unrest und Cchuck Damage. Hier gibt es Grindcore mit Emoanleihen und von Converge inspirierte Hardcoreausflüge.
Sundowning perfektionieren den Bereich Downtempo mit ihren Doomsounds und hinterlassen ein Feld zwischen Amen Ra, Celeste, Titan und Fall of Efrafa. Dabei spielen sie mit dunklem Licht und Showeinlagen. Sie versetzen die Zuschauer für 40 Minuten in eine Dunkelzone.
Lentic Waters sind eine fünfköpfige Band aus Münster, Bielefeld, Dortmund und
Oldenburg. Seit 2010 besteht die Band in dieser städteübergreifenden Besetzung und bringt ihren wütenden, brutalen und schweren Sound unters Volk. Dabei kann es mal atmosphärisch und chaotisch, aber immer heavy klingen.
Empty on the Inside, mit Musikern aus den Bands Jigsaw Uncomplied und Voice, sind die jungen Wilden aus Bergkamen. Beeinflusst von Szenegrößen wie Converge oder Yacöpsae erhält man hier Musik der härteren Gangart. Keine leichte Kost, aber exzellent interpretiert. Musikalisch ist die Band irgendwo zwischen Downtempohardcore, Post-Rock und Black Metal anzusiedeln. Für Fans von Sundowning, Light Bearer, Kokomo, Ash Borer und Oathbreaker ist der Auftritt wärmstens zu empfehlen.
Einlass ist um 19.00 Uhr, Beginn um 20.00 Uhr. Der Eintritt beträgt 5 €.
Feuer, Fledermäuse und viel Musik bei der Extraschicht
Nicht vergessen! Am Samstag, 6. Juli, ist die „Nacht der Instrustriekultur“ mit ihrer „Extraschicht“ zum ersten Mal auch in Bergkamen zu Gast. Die Besucher dürfen sich auf das Wuppinger Orchester Europa und das Sven Bergmann Trio auf der der Ökologiestation freuen.
Wuppinger Orchestre l’Europa
Gleich zwei herausragende Musikgruppen werden die Besucher bei der ExtraSchicht am 6. Juli an der Ökologiestation empfangen.
Sven Bergmann Trio und Frank Wuppinger Orchestré Europa spielen ab 18.00 Uhr Folk, Jazz und Weltmusik aus Europa ein besonderes Musik- und Hörerlebnis für die ganze Familie und Musikfans.
Inspiriert durch seine vielen Reisen in die verschiedensten Gegenden und Länder Europas gründete Gitarrist & Komponist Frank Wuppinger 2003 das „Orchestre Europa“. Schon der Name der Band zeigt die Lust an der Stilmischung, und so bezeichnet er die Musik seiner Gruppe auch gerne als Cross-Over-Weltmusik. Frank Wuppinger hat sich durch zahlreiche Konzerte und Tourneen im In- und Ausland einen beachtlichen Namen in der Liga junger aufstrebender Gitarristen erspielt und vor allem die eigenen Kompositionen des Gitarristen spiegeln seinen individuellen Stil wieder, in dem sich Jazz und Folklore sowie Klassik und Weltmusik vereinen. Begleitet wird Frank Wuppinger durch vier hervorragende Musikern, die nicht zuletzt durch ihre Referenzen schon Großes Versprechen. Klaus Marquardt an der Violine, Tino Derado am Akkordeon, Marco Kühnl am Bass und Matthias Rosenbauer am Schlagzeug sorgen für ordentlich Dampf auf ihrer Reise durch das Beste aus diversen Folk-Welten. Die Gruppe improvisiert über alte europäische Musik, schlägt die Brücke ins Heute, spielt zum Tanz aus, schafft Fernweh und nicht zuletzt ein Stückchen Nostalgie. Das Repertoire reicht von Osteuropa und dem Balkan über Frankophones bis hin zum keltischen Kulturkreis. Das Publikum kann sich auf virtuose, gleichzeitig aber verspielte musikalische Reiseberichte freuen!
Das Sven Bergmann Trio spielt unterhaltsamen Jazz – Eigenkompositionen von Sven Bergmann bis zu bekannten Filmmusiken und Titeln.
Sven Bergmann Trio: Sven Bergmann (Klavier), Uli Bär (Kontrabass), Matthias Rumpf (Schlagzeug)
Beide Musikgruppen wurden vom Kulturreferat der Stadt Bergkamen eingeladen und werden vom Kultursekretariat Gütersloh gefördert.
Highlights:
18.00 – 01.00 Uhr Cross-Over-Weltmusik (live) und weitere Gruppen und SolistInnen
18.00 – 01.00 Uhr Naturerlebnis: Wasser, Insekten, Fledermäuse u. m.
22.00 – 02.00 Uhr Feuer und Illumination
Preise:
Tickets gibt noch bis zum 5. Juli im Vorverkauf. Am Veranstaltungstag gibt es nur noch Kontrollband/Ticket („Tageskasse“) zum Preis von 18,- Euro. Es gibt keine Ermäßigung!
Die Card-Leistung „Pro RUHR.TOPCARD 50%“ gilt nur auf das reguläre Einzelticket im Vorverkauf. Der Preis liegt einheitlich bei 7,50 Euro. RUHR:TOPCARD-Inhaber erhalten an der Tages- bzw. Abendkasse am 6. Juli keine Ermäßigung auf das ExtraSchicht-Kontrollband!
Kontrollarmband Einzelticket Vorverkauf: 15,- Euro
Kontrollarmband Einzelticket Vorverkauf ermäßigt: 12,- Euro
Hardticket „4-Personen-Ticket“ Vorverkauf: 50,- Euro
Kontrollarmband Einzelticket Tageskasse: 18,- Euro, keine Ermäßigung!
Spielort-Ticket ( nur als Hardticket an der Ökologiestation erhältlich): 10,- Euro
Die Tickets für die Bergkamener ExtraSchicht-Veranstaltung sind erhältlich in der Ökologiestation des Kreises Unna/Umweltzentrum Westfalen, Westenhellweg 110, 59192 Bergkamen (Tel: 02389/98 09 11) und unter www.extraschicht.de/tickets. Das Einzelticket Vorverkauf RUHR.TOPCARD gibt es in Bergkamen ausschließlich im Rathaus/Bürgerbüro.
Himmelbooten haben jetzt auch ein Juniorenteam im Drachenboot: Schnuppertraining am Samstag
Die „Himmelsbooten“ haben jetzt auch ein Juniorenteam im „Drachenboot“. Zwei mal wurde nun schon auf dem Kanal trainiert. Im Vordergrund steht im Moment das Erlernen der richtigen Paddeltechnik und das Verhalten im Boot. Und natürlich der Spaß am Sport und das Miteinander.
Langsam soll das Training dann auf die Kondition und Ausdauer gehen, damit die Jugendlichen sich schon im nächsten Jahr mit anderen Mannschaften auf Regatten messen können. Für dieses Vorhaben brauchen sie aber noch Unterstützung. Daher laden die Himmelsbooten alle interessierten Jugendlichen zu einem Schnuppertraining am kommenden Samstag, dem 6. Juli, um 13:30 Uhr ein. Treffpunkt ist die „Slip-Anlage“ in der Marina Bergkamen-Rünthe, Hafenweg 38.
Ebenso laden die Himmelsbooten auch alle Erwachsenen, die diesen Sport kennenlernen möchten zu einem Schnupperpaddeln ein. Dieses findet vor dem Schnupperpaddeln für die Jugendlichen um 12:15 Uhr statt.
Bei beiden Terminen werden die Neuen durch erfahrene Himmelsbooten unterstützt. Paddel werden gestellt. Mitzubringen ist nur Kleidung, die nass werden darf. Und natürlich Spaß an der Sache.
Um die Trainings richtig planen zu können wird um eine Anmeldung unter bmlehmkoester@gmx.de oder unter j.loehring@helimail.de gebeten. Eine Anmeldung ist auch auf Facebook möglich.
Nostalgiemarkt im Stadtmuseum ist am Donnerstag geöffnet
An den Donnerstagen, 4. und 18. Juli, jeweils von 14 bis 16 Uhr, ist der Nostalgiemarkt des Stadtmuseums Bergkamen zum letzten Mal vor den Sommerferien geöffnet. Hier erwarten ehrenamtliche Mitarbeiter des Museums, darunter Ursula Eggenstein und Arno Winterholler die Besucher.
Der Nostalgiemarkt ist eine Einrichtung des Vereins der Freunde und Förderer des Stadtmuseums Bergkamen. Hier kann man unter Trödel und Nostalgischem stöbern und so manche Rarität entdecken. Alte Dachboden- und Kellerfunde aus Privathaushalten haben sich hier angesammelt, die durchaus noch ihren Wert haben – für Freunde des Nostalgischen eine wahre Fundgrube.
Bei Rückfragen gibt das Stadtmuseum Bergkamen unter 02306/30 60 210 gerne Auskunft.
Sparkasse informiert Firmen und Vereine über SEPA
Die Sparkasse Bergkamen-Bönen lädt am Donnerstag, 4. Juli, um 16.00 Uhr Vertreter von Vereinen und Firmen zu einer Informationsveranstaltung zum Thema „SEPA“ in den Räumen der Sparkasse auf den Nordberg, Präsidentenstr. 38, ein.
Ab 1. Februar 2014 verändert SEPA (Single Euro Payments Area = einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum) den bargeldlosen Zahlungsverkehr in Deutschland: Alle Überweisungen und Lastschriften in Euro innerhalb Deutschlands sind dann nach europaweit einheitlichen Verfahren vorzunehmen. Bedeutung hat dies zum Beispiel für Vereine, die die Mitgliedsbeiträge „einziehen“ lassen. Was hier alles zu beachten ist, erfährt man in dieser Info-Veranstaltung.
Internetbetrug brachte Ehepaar eine Bewährungsstrafe
Zu jeweils eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilte das Schöffengericht Unna ein Bergkamen Ehepaar. Es hatte Waren im Wert von mehreren 1000 Euro im Internet bestellt und über einen Zwischenhändler weiterverkauft. Die Rechnung ihrer „Lieferanten“ bezahlten sie nie. Lesen Sie mehr auf „Report vor Ort Kreis Unna„.
Die BergGalerie gibt es jetzt in zwei Bauabschnitten – Auszug der Sparkasse hat überrascht
Die neue BergGalerie an der Stelle der betagten Turmarkaden gibt es jetzt in zwei Häppchen. Die Investorin Charter House Real Estate GmbH wird den Umbau in ein modernes Einkaufszentrum in zwei Abschnitten realisieren. Der erste größere soll im Herbst 2015 fertiggestellt sein, der zweite ein Jahr später.
So könnte die neue BergGalerie aussehen.
Ein Grund ist sicherlich, dass die Sparkasse Bergkamen-Bönen den Pachtvertrag nicht mehr verlängern will. Für ihre Hauptstelle baut sie jetzt am Busbahnhof selbst. „Das hat uns völlig überrascht“, erklärt Charter House-Geschäftsführerin Brigitte van der Jagt. Für den freiwerdenden Bereich liegt noch kein Nutzungskonzept vor geschweige denn ein neuer Mieter.
Der andere Grund für die zwei Bauabschnitte ist, dass einige Mieter wie C&A und Deichmann unbedingt Mieter in der neuen BergGalerie sein wollen, ohne auf ihr Geschäfts in den alten Turmarkaden zu verzichten. Rausgehen wird in jedem Fall für die Umbauphase Centershop. Ob der Discounter nach der Pause wieder zurückkommen wird, ist allerdings noch unklar. Auch die Diskothek bleibt. Sie kommt aber ins 2. Obergeschoss.
Start des Umbaus soll nun im Frühjahr 2014 sein. Ob dieser Termin bestand hat, hängt vor allem davon ab, ob ihr die Finanzierung dieses Großprojekts gelingt. Dafür muss sie Mietverträge vorweisen. Die Verhandlungen mit einigen bekannten Namen wie EDEKA, H&M und New Yorker sind nach eigenem Bekunden weit fortgeschritten. Euch ein Elektronik-Fachgeschäft, hier wird der Name „Medimaxx“ genannt, zeigt Interesse. In das 1. Obergeschoss wird es ein China-Restaurant auf rund 1000 Quadratmetern Fläche geben. Von einer Reihe möglicher Mieter fehlen allerdings noch die Unterschriften. (Hinweis: In unserer ersten Berichterstattung war fälschlicherweise der Name Media Markt statt „Medimaxx“ genannt worden.)
Immerhin scheint die Bauvoranfrage bei der Stadt auf einem guten Weg zu sein. Voraussetzung ist die Zustimmung der Nachbarstädte, die dem sogenannten „Einzelhandelskonzept östliches Ruhrgebiet“ angeschlossen sind. Hier wurde die Gesamtverkaufsfläche der BergGalerie auf leicht unter 20.000 Quadratmeter gedrückt, was immerhin noch mehr ist als die Verkaufsfläche, über die die Turmarkaden verfügen. Als letzte Hürde für den „regionalen Konsens“ erwiesen sich die 7000 Quadratmeter Verkaufsfläche für Textilien. Sie seien jetzt mit Rücksprache bei Charter House auf 6250 Quadratmeter reduziert worden. Technischer Beigeordneter Dr. Hans-Joachim Peters geht jetzt davon aus, dass der Arbeitskreis jetzt seine Zustimmung geben wird.
Mit Argusaugen werden allerdings die Nachbarn die Pläne von Charter House studieren. So geht der von Brigitte van der Jagt beauftragte Gutachter von einer Verkehrszunahme auf der Hubert-Biernat-Straße und deren Kreisverkehre mit der Gedächtnisstraße und der Töddinghauser Straße aus. Sie könnten aber die rund 4000 zusätzlichen Fahrten täglich gut verkraften.
Geändert wird die Ausfahrt aus dem Parkhaus. Sie mündet künftig in die Gedächtnisstraße ein. Aktiver Lärmschutz soll aber, so der Gutachter, die Nachbarn vor störenden nächtlichen Geräuschentwicklungen bewahren, wenn die Disko-Besucher wieder nach Hause fahren wollen.
Wohnturm-Abriss rückt näher – Abschiedsparty mit großer Light-Show
Noch in diesem Jahr sollen die Abbrucharbeiten für den Bergkamener Wohnturm beginnen. Das wohlmöglich auch ohne eine Landesförderung. Vorher gibt es ein großes Abschiedsfest. Das kündigte die Charter House-Geschäftsführerin Brigitte van der Jagt am Dienstag an.
Das Schicksal des Bergkamener Wohnturms ist offensichtlich besiegelt.
Was aber viele Bergkamener vielleicht bekümmern wird: Es gibt keine Facebook-Party. Geplant ist vielmehr ein großes Kultur-Event mit großer Lightshow Mitte November. Die Vorgespräche dafür haben begonnen.
Schließlich wird das braune Beton-Ungetüm, bevor es zerbröselt wird, für etwas Nützliches herhalten. Charter House liegt eine Anfrage von der Polizei in Essen vor, den Wohnturm für eine Übung zu nutzen. „Vermutlich werden sich die Polizisten dann auch abseilen“, meint Brigitte van der Jagt. Dieser Anfrage steht sie übrigens aus familiären Gründen sehr positiv gegenüber. „Meine Schwester ist auch Polizistin.“
Ein Förderantrag für den Wohnturm-Abriss ist beim Land gestellt, aber noch nicht beschieden worden. Laut van der Jagt soll dabei von Gesamtkosten in Höhe von 4,7 Millionen Euro die Rede sein. Der Technische Beigeordnete Dr. Hans-Joachim Peters korrigierte diese Zahl. „Kalkuliert wird mit Kosten zwischen 2.5 und 3 Mio. Euro.“
Inzwischen hat Charter House weitere Angebote von acht Abbruchfirmen eingeholt. Sie wollen – so Brigitte van der Jagt – für diese Arbeit Beträge zwischen 900.000 und 2,5 Millionen Euro haben. Auf eine Förderung können dann verzichtet werden, wenn sich Charter House mit zwei Dritteln und die Stadt Bergkamen mit einem Drittel an den Kosten beteiligen würden, sagt Brigitte van der Jagt.
Die Aussicht, den Wohnturm in absehbarer Zeit loszuwerden, stößt bei Politik und Verwaltung auf Zustimmung. Über den finanziellen Beitrag muss allerdings noch ausführlich diskutiert werden.
Bayer winkt ab: Kein Windpark auf dem Bergkamener Nordgelände
Die Hoffnungen, das Thema „Windkonzentrationsfläche“ für Bergkamen durch eine entsprechende Flächenausweisung auf dem Nordgelände des Bayer-Werks schnell aus der Diskussion zu bekommen, sind seit Dienstag geplatzt. Bayer weigert sich aus prinzipiellen und auch aus wirtschaftlichen Gründen, dort den Bau eines Windparks zuzulassen.
Das bisher einzige Windrad auf Bergkamener Stadtgebiet auf dem Galgenberg in Overberg.
Der Technische Beigeordnete Dr. Hans-Joachim Peters hat sofort darauf reagiert. Er informierte am Dienstagnachmittag die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses über die neue Lage. Gleichzeitig veröffentlichte er eine Pressemitteilung. Beide Erklärungen finden sich weiter unten im vollen Wortlaut.
Etwas klarer werden aber jetzt die Gründe, warum der Gutachter die Bergehalde bei seiner Suche nach einem Standort für eine „Windkonzentrationsfläche“. Es ist nicht nur die Ausweisung des Geländes als Wald und Fläche der Erholung im Flächennutzungsplan der Stadt. Dies könne der Stadtrat durch einen Beschluss ändern, betont Peters. Er weist in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass sich auf dem Haldengelände Ausgleichsflächen befinden, für die dann an anderer Stelle im Stadtgebiet Ersatzflächen gefunden werden müssten.
Beispielsweise sind die unter Naturschutz stehenden Kreuzkröten vom sogenannten Kanalband auf die Halde umgesiedelt worden, weil dort Freizeiteinrichtungen wie eine stationäre Seifenkistenbahn, eine Inlineskater-Strecke und anderes mehr künftig entstehen sollen. Für sie müsste nun nochmals ein neuer Lebensraum entwickelt werden.
Auf eine Bemerkung von Harald Sparringa B 90/Die Grünen) erklärten Franz Herdring und Fraktionsvorsitzender Gerd Kampmeyer, dass die SPD bisher die Berghalde nicht generell als „Windkonzentrationsfläche“ ausgeschlossen habe. Gesichert müsse nur sein, so Herdring, dass die Wirkung des Lichtkunstwerks weiterhin bestehen bleibe.
Auch wenn keine „Windkonzentrationsfläche“ im Stadtgebiet gefunden wird, hält Dr. Peters dies nicht für einen „Beinbruch“. Seiner Überzeugung nach kämen für Windkraftanlagen bei meiner Einzelgenehmigung nur eine Handvoll Standorte infrage. Man müsse sich dann schon fragen, so der Technische Beigeordnete weiter, ob dies bereits eine „Verspargelung der Landschaft“ sei.
Erklärung von Bayer zum Thema Windpark auf dem Nordgelände
„Nachhaltigkeit ist ein fester Bestandteil der Bayer-Unternehmenspolitik. Ökonomie und Ökologie sind für das Unternehmen gleichrangig und haben denselben hohen Stellenwert. Aufgrund des verantwortungsbewussten Umgangs mit den natürlichen Ressourcen spricht sich Bayer grundsätzlich für die Nutzung und Förderung regenerativer Energien aus. Nur darf die Förderung die Verbraucher nicht überfordern. Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) belastet die Stromverbraucher bereits mit Mehrkosten von rund 20 Milliarden Euro pro Jahr.
Private Stromverbraucher bezahlen für den Ausbau erneuerbarer Energien über ihre Stromrechnung bereits mehr als fünf Cent pro Kilowattstunde und damit je nach Verbrauch mehrere hundert Euro im Jahr – Tendenz stark steigend. Auch die Wirtschaft wird mit immer höheren Stromkosten in ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit gefährdet. Bayer verzichtet deshalb konsequent auf Fördergelder nach dem EEG. Windkraftanlagen müssen sich auch ohne Belastung der Stromverbraucher betriebswirtschaftlich darstellen lassen.
Um die Voraussetzungen für eine mögliche Nutzung der Windkraft zu klären, haben die Wuppertaler Stadtwerke als industrieller Partner von Bayer bei einem fachkundigen Ingenieurbüro ein detailliertes Windgutachten für den Bayer-Standort in Bergkamen in Auftrag gegeben. Dieses Gutachten sagt aus, dass sowohl technische als auch die genannten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – insbesondere der Verzicht auf EEG-Förderung – eine rentable Investition nicht zulassen. Bayer und die Wuppertaler Stadtwerke haben angesichts dieses eindeutigen Urteils bislang keine Aktivitäten zur Nutzung der Windkraft angestellt.
Diese Entscheidung ändert nichts an der positiven Haltung des Unternehmens gegenüber regenerativen Energien. Sie ist lediglich die logische Konsequenz aus den aktuellen Rahmenbedingungen. Sollten sich diese oder deren Bewertung ändern, wird Bayer in Kooperation mit externen Partnern, beispielsweise den Gemeinschaftsstadtwerken Kamen-Bönen-Bergkamen, die Situation neu überdenken.
Erkärung der Stadt zur Absage von Bayer
„Nach der Mitteilung von Bayer Health Care, dass das Nordgelände des Werkes für die Ausweisung eines Windparks nicht zur Verfügung gestellt wird, reagiert die Stadt Bergkamen sowohl mit Bedauern als auch Verständnis.
Die Absage von Bayer Health Care aufgrund der prinzipiellen Einstellung des Konzerns zum EEG (erneuerbare Energiengesetz) sei nachvollziehbar. Nach dieser deutlichen Stellungnahme zieht der zuständige Techn. Beigeordnete Dr.-Ing. Hans-Joachim Peters folgendes Zwischenfazit: „Das Nordgelände des Bergkamener Chemieparks steht für eine Ausweisung einer Windkonzentrationsfläche nicht zur Verfügung. Die vom externen Gutachter Brandenfels genannten Alternativflächen sind aufgrund Größe und Zuschnitt nur bedingt geeignet (z. B. nur für Windenergie-Anlagen mit reduzierter Nabenhöhe). Wir werden daher unverzüglich prüfen, welche Teile des Stadtgebietes, bei Beibehaltung der heutigen rechtlichen Rahmenbedingungen, also Beibehaltung der priviligierten Zulässigkeit gem. § 35 (1) BauGB für Einzelanlagen tatsächlich in Frage kommen. Dabei wird selbstverständlich auch die stark diskutierte Bergehalde Großes Holz mit bewertet werden.“
Das Ergebnis dieser Prüfung will die Verwaltung mit einer klaren Empfehlung zum weiteren Verfahren in der September-Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Strukturwandel und Wirtschaftsförderung vorstellen.
Bis dahin – so appelliert Dr. Peters – sollte eine öffentliche Diskussion über einzelne Standorte zunächst zurückgestellt werden, nicht zuletzt mit Rücksicht auf die ggf. betroffenen Grundstückseigentümer.“